Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Dagsburg, Hugo V.

männlich um 1000 - vor 1049  (< 49 Jahre)


Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  von Dagsburg, Hugo V. wurde geboren um 1000 (Sohn von von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. und von Dagsburg-Egisheim, Heilwig); gestorben vor 18 Nov 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Dagsburg
    • Titel/Amt/Status: um 1010; Graf von Egisheim

    Notizen:

    Hugo V. Graf von Dagsburg
    um 1000 + vor 18.11.1049 (1048 Trillmich)
    Sohn des Grafen Hugo IV. im elsäßischen Nordgau und der Heilwigis von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Graf Ludwig; Bruder des Papstes Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VIII. 151. Hugo + vor 1049 XI 18 oo NN

    Dieser beiden Brüder Leos IX. ist in der Urkunde dieses Papstes von 1049 XI 18 (JL. 4201; gedruckt bei Schöpflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 207) gedacht; des weiteren sind sie auch in der Vita Leonis IX I c. 10, Seite 140, udn II c. 2, Seite 151, bezeugt.

    Als Parteigänger KONRADS II. wurden seine Besitzungen durch den aufständischen Ernst II. von Schwaben verwüstet.

    Weller Tobias: Seite 13, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Die Gemahlin Friedrichs von Büren entstammte allem Anschein nach der elsässischen Grafen-Familie DAGSBURG-EGISHEIM und war eine Tochter aus der Ehe des 1038 gewaltsam zu Tode gekommenen Gerhard III. mit Bertha, einer Nichte König Rudolfs III. vovon Burgund († 1032) [13 Siehe auch LEGL, DagsburgEgisheim 48f., 58f. - Demgegenüber hat man für Hildegard früher zuweilen eine Herkunft aus dem Grafen-Haus MOUSSON-MÖMPELGRAD angenommen (vgl. zum Beispiel DECKER-HAUFF, Haus, No. 14, 344; ENGELS, Staufer 9; auch noch OPLL, Friedrich Barbarossa 19). Hansmartin SCHWARZMAIER (LMA-Artikel wie Anm. 7) gibt hinsichtlich der Herkunft beide Identifikationsvarianten an, ohne eine Entscheidung zu treffen. Gegen die These von der MÖMPELGARDER Herkunft Hildegards vgl. HLAWITSCHKA, Grundlagen 82-88.]. Denach war Hildegard eine Nichte Graf Hugos V. von Dagsburg († vor 1049) und Bischof Brunos von Toul († 1054), der 1049 unter dem Pontifikatsnamen Leo IX. die cathedra Petri bestieg.

    Legl Frank: Seite 49-50, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Hugo V .
    Auch Gerhards Bruder Hugo V. ist - wie oben schon erwähnt - im Jahre 1049 bereits nicht mehr am Leben [264 Siehe oben Anm. 256.]. Weitere Nachrichten über diesen Sohn von Hugo IV. enthält die Bulle seines Bruders Leo IX. für das Familienkloster Hesse, dem Gerberga, die Nichte Leos IX., als Äbtissin vorstand [265 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 287ff.: ... per eam Serbergae Abbatissa nepti nostra (Zitat, ebda., col. 287). Das Privilegs Leos IX. für Hesse wird von PARISSE, La noblesse Lorraine, Seite 129, als verfälscht angesehen, was jedoch für die genealogischen Überlegungen nicht ins Gewicht fällt. Siehe unten im Kap. 'Besitzungen' die Art. 'Inglange/lnglingen' und 'Sarrebourg/Saaarburg'.]. So werden unter den Wohltätern der Abtei auch Graf Hugo, seine Frau Mathilde und deren Sohn Heinrich genannt, die Besitzungen an die Abtei tradierten [266 Ebda., preuves, col. 289: Ecclesia Igolingen, cum conductu & villa ex toto, datata per manus Mathildis dilecta uxoris fratris nostri Hugonis pradicti, & filii ejus Henrici.]. Möglicherweise war die Äbtissiu Gerberga ebenfalls ein Kind aus dieser Ehe [267 Siehe dazu unten, Seite 57.]. Über die Familie, welcher Hugos Gemahliin Mathilde entstammte, lassen sich keinerlei Aussagen treffen [268 PARISSE, Noblesse et chevalerie, Seite 89, vermutet als Herkunft der Mathilde „de Eename'", was aber völlig unbelegt geblieben ist.]. Hugo V. wurde in Hesse bestattet, wie in der Bulle Leos IX. für diese Abtei zu lesen ist [269 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 288: Tegit enim martyr ... fratrem nostrum Hlugonem.].

    oo Mathilde
    Kinder:
    Heinrich Graf im Elsaß + 1063
    Albrecht I. Graf von Dagsburg + 1098

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band III Seite 157,159,177 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 347 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,106-108,111,113,116, 122,128,138,146,150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 13

    Gestorben:
    1048 Trillmich

    Familie/Ehepartner: Mathilde. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Dagsburg, Heinrich gestorben am 28 Jun 1063.
    2. von Dagsburg, Albrecht I. wurde geboren in um 1050/1060; gestorben in um 1098.

Generation: 2

  1. 2.  von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. wurde geboren um 970 (Sohn von von Nordgau, Hugo raucus III. und N.); gestorben nach 1047.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Hugo IV. Graf im elsässischen Nordgau
    ca. 970 + nach 1047 [ 1049 (Trillmich]

    Sohn des Grafen Hugo III. raucus und einer Tochter von Graf Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III., Vater von Papst Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 332,"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    VII. 98. Hugo, * c 970, + n (1047) Graf im elsässischen Nordgau c 995
    oo Heilwig, Erbin von Dagsburg-Egisheim (angeblich Tochter des Grafen Ludwig von Dagsburg-Egisheim)

    Hugo, der Vater Papst Leos IX., ist in einer Urkunde dieses Papstes für das Cyakriuskloster Altdorf (JL. 4206, gedruckt bei Schoepflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 208) als Sohn des Hugo raucus bezeugt. Aus dieser Urkunde wie aus "Wiberts" V Vita Leonis I c. 1, S. 128, kennen wir auch Heilwig, die Gemahlin Hugos. Die Belege für die Stellung Hugos als Graf sind bei Vollmer, Etichonen Seite 181, zusammengestellt; vergleiche ebenda Seite 181 Anm. 326 zur letzten Bezeugung Hugos c 1047. Im übrigen vgl. zu den Familienzusammenhängen Papst Leos IX. Hlawitschka, Anfänge Seite 121 ff.

    Vollmer Franz: Seite 181,"Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Von diesem comes Hugo, der Heilwig/Heilwida, die angebliche Grafen-Tochter und Erbin von Dagsburg, heiratet, stammen die Grafen von Dagsburg-Egisheim, möglicherweise auch Hildegard, die Stammutter der Grafen von Mousson, Bar, Mömpelgard und Lützelburg, ab. Der berühmteste Sohn des Paares, das auch als Klosterstifter in der elsässischen Kirchengeschichte weiterlebt, ist aber zweifellos Bruno, der 1049 Papst Leo IX. wird.
    Als Schwester Brunos/Leos IX. hat man die Hildegardis comitissa erschlossen, die nach Ober-Lothringen-Hoch-Burgund einheiratet und dort die Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar wird.
    Hugo und Heilwig haben aber auch zwei Söhne Hugo und Gerhard, die beide bedeutende Nachkommenschaft einleiten.
    Namengebende Stammburg für beide Familienzweige ist nun die oberelsässische Burg Egisheim, wo jeder Familienzweig eigene Türme und damit Besitzanteile behält. Nähe zur Reformbewegung und Opposition gegen die salischen Herrscher kennzeichnen im 11. Jahrhundert diese im Elsaß übermächtige Grafensippe.

    Erkens Franz-Reiner: Seite 77,"Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."

    Zunächst zog Herzog Ernst II. nämlich gegen den elsäßischen Grafen Hugo von Egisheim, einen nahen Verwandten von König KONRADS Mutter, dessen Sohn Brun, der spätere Reform-Papst Leo IX. (1049-1054), erst im Frühjahr von dem salischen Herrscher zum Bischof von Toul erhoben worden war. Nachdem der Elsaß verwüstet und einige EGISHEIMER Burgen gebrochen, also ein treuer Parteigänger des Stiefvaters zumindest zeitzweise ausgeschaltet war, wandte sich Ernst seinen eigentlichen Ziel zu und fiel in das Königreich Burgund ein.

    Legl Frank: Seite 41-43,"Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."
    Hugo IV. und Heilwig von Dagsburg


    Derjenige Sohn des Hugo raucus, der die Hauptlinie des Geschlechts weiterführte, ist Hugo IV., den wir aus der Vita S. Leonis als Vater des späteren Papstes Leo IX. kennen [222 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128.]. Er führte den Hauptstrang des Geschlechts in agnatischer Linie fort. Daß Hugo raucus der Vater Hugos IV. war, wird uns ebenfalls durch die Vita Leos IX. bestätigt, denn wir erfahren daraus, daß Leos Groß- und Ur-Groß-Eltern die Abteien Hesse und Altdorf gestiftet haben [223 Ebda., lib. 1, cap. 1, Seite 129. ], Da uns die Stifter von Altdorf bekannt sind, es handelt sich um Eberhard III. und seinen Sohn Hugo raucus, zudem Leos Großvater mütterlicherseits Ludwig von Dagsburg war [224 Siehe unten, Seite 43-46.], muß folglich Hugo IV. ein Sohn des Hugo raucus gewesen sein [225 Vgl. HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104ff.; zur Stiftung von Altdorf siehe oben, Seite 24f. mit Anm. 119 und unten im II. Teil das Kap. 'Die Stiftung des Klosters Altdorf'. ].
    Auch die Ehe Hugos IV. ist durch die Touler Vita Leos IX. dokumentiert. Er war mit einer gewissen Hedwig verheiratet [226 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128f.], die die Tochter eines Grafen Ludwig war, der in späteren Quellen nach Dagsburg genannt wird [227 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, ed. CALMET, Histoire de Lorraine, 3. Band, 2. Aufl., lib. II, ex cap. 43, Seite 215. Zitat siehe unten Seite 44 mit Anm. 237. Die Chronik des Jean de Bayon ist unter dem Titel 'Historia Mediani in Vosago monasterii' ebenfalls abgedruckt bei H. BELHOMME, Historia Mediani in monte Vosago monasterii ordinis Sancti Benedicti ex congregatione Sanctorum Vitoni et Hidulfi, Argentorati (Straßburg) 1724, Seite 228-300. Zitiert wird im folgenden nach der Ausgabe von Calmet.], und über den im folgenden Kapitel genauer gehandelt werden soll. Die Ehe Hugos IV. mit der Erbin von Dagsburg war eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der EGISHEIMER Grafen-Famamilie, da im Laufe der nächsten Jahrhunderte gerade in der Hauptlinie der Familie der Name Dagsburg durchgesetzt hat. Während die Egisheinter Linie, die ab den letzten Dekaden des 11. Jahrhunderts einen Nebenzweig des Geschlechtes bildete, schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ihr Ende fand, bestand die Dagsburger Linie bis ins erste Viertel des 13. Jahrhunderts. Auch nach dem Erlöschen der Familie mit Gertrud, der Tochter Alberts II., im Jahre 1225, blieb der Name in der Benennung der Grafschaft Dagsburg weiter erhalten.

    Wenn wir einer Nachricht des im 14. Jahrhundert schreibenden Jean de Bayon Glauben schenken dürfen, ist Hugo IV. - ebenso wie seine Gemahlin - im Jahre 1038 beim Tod seines Sohnes Gerhard noch am Leben gewesen, denn Jean de Bayon berichtet, daß der in einer Fehde mit Reginbald von Rappoltstein gefallene Gerhard von seinen Eltern betrauert wurde [228 Siehe dazu das Zitat in der folgenden Anm..]. Wir haben keine Kenntnis davon, welcher Quelle Jean de Bayon diese Mitteilung entnommen hat, es dürfte sich aber bei seiner Vorlage um eine Quelle chronikalischer Art gehandelt haben. Die Aussage über die Trauer der Eltern müßte wohl schon in der Vorlage enthalten gewesen sein. Allerdings fällt bei näherer Betrachtung der gesamten Passage acrem luctum tam parentibus & fratri, quam cunctae provinciae & ipsi Augusto reliquit [229 Chronicon Medlani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, cap. 48, col. 220: Hinc Gerardus Comes Ekenisheim castri, frater scilicet jam dicti EEpiscopi Brunonis, dum contra Reginbaldum de Castello, quod ab ejus nomine Reginbaldi Petra dicitur, qui Alemanniam tunc & saepius populabatur, cum paucis profectus, orto gravi conflictu insigniter bellans occisus est: acrem luctum tam parentibuus & fratri, quam cunctae provincia & ipsi Augusto reliquit; auch auszugsweise abgedruckt in: K. ALBRECHT, Rappoltsteinisches Urkundenbuch, 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsaß, 1. Band 759-1363, Colmar i. Elsaß 1891, Nr. 6, Seite 4.] auf, daß sie nach einem rhetorischen Aufbau konstruiert ist. Von der ganz natürlichen Trauer der Eltern um ihren toten Sohn führt der Weg über die Trauer der Brüder hin zu der schon erstaunlicher anmutenden Trauer einer gesamten Provinz - bei der es sich in dem vorliegenden Fall um das Elsaß handeln dürfte - ja der gesamte Vorgang erfährt durch die Trauer des Kaisers um Gerhard noch eine zusätzliche Steigerung. Der Tote wird dadurch in seiner politischhen Bedeutung enorm herausgehoben. Ob sich daraus ein für uns verwertbarer Terminus post quem für den Tod Hugos IV. ergibt, scheint nach dieser Betrachtung doch zumindest fragwürdig. Es muß also hinter der Angabe des Jean de Bayon doch ein großes Fragezeichen stehenbleiben [230 Jedoch wird dadurch das von dem im 14. Jahrhundert schreibenden Chronisten behauptete Faktum, daß der Tod Gerhards sich tatsächlich 1038 während der Fehde mit dem RAPPOLTSTEINER ereignete, nicht in Zweifel gezogen. Es sollte mit der 'Trauersequenz' lediglich die Bedeutung Gerhards verdeutlicht werden. Zu Gerhard III. siehe unten, Seite 48f.]. Im Jahre 1049 sind Hugo IV. und seine Gemahlin jedenfalls sicher schon verstorben, wie uns die Bulle ihres Sohnnes Leo IX. für ihre eigene Stiftung Heiligkreuz bei Woffenheim beweist [231 Bulle Leos IX. vom 18. November 1049, abgedruckt bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, l. Band, Nr. 207, Seite 163f.: Ecclesiam patris mei Hugonis & matris mea Heilwigdis, amborumque fratrurn meorum Gerardi & Hugonis videlicet jam defunctorum, meique memor adhuc viventis, & apostolica sede licet indignissime tamen sedentis, ab eisdem meis parentibus fundatam & suo studio dedicatam, mihique jure hereditario deleggatam, praeditus legalis successionis jure nostrae apostolicae sedi substituo (Zitat, ebda, Seite 163.], in der das Ehepaar auch begraben ist [232 L. VIELLARD, Documents et memoire pour servir a 1'histoire du territoire de Betfort, Besancon 1884, Nr. 97, Seite 147-150: Quisquis ergo hanc eeclesiam [= Heiligkreuz], ubi domnus noster praedictus [= Hugo IV.] seipsum et uxorem suam sepelivit (Zitat, ebda., Seite 148); zur Identifizierung des domnus noster siehe auch HLAWITSCHKA, Grundlagen, Seite 59 mit Anm. 87.].

    Vor dem Hintergrund des Todeszeitpunkts von Hugo IV. ist auch die Frage zu behandeln, ob es sich bei dem Grafen Hugo, der im Jahre 1027 Kaiser KONRAD II. gegen dessen aufständischen Stief-Sohn, Herzog Ernst von Schwaben, uutcrstütz.t hatte [2333 Siehe dazu unten Seite 200 ff.], um Hugo IV. oder schon um dessen gleichnamigen Sohn Hugo V. gehandelt hat. Falls Hugo IV. zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat, wird er jedenfalls schon relativ alt gewesen sein, vielleicht um die 60 Jahre, eher noch älter, da seine Söhne damals alle schon politisch handlungsfähig gewesen sind, wie sich unschwer an dem im Jahre 1002 geborenen Bruno ablesen läßt. Bruno war für den geistlichen Stand bestimmt [234 Siehe dazu unten Seite 46ff. und Seite 2 203.], also ein dritt-, viert- oder fünftgeborener oder möglicherweise noch weiter hinten rangierender Sohn. Er führte schließlich im Jahre 1026, als vierundzwanzigjähriger Touler Domkanoniker, das Aufgebot seines Bistums beim Italienzug KONRADS II. an [235 Siehe dazu unten Seite 263.].
    Gerhard III. und Hugo V. waren sicher älter als Bruno, vielleicht an die Dreißig und somit politisch natürlich voll handlungsfähig. Berücksichtigt man zudem noch die Zweifel an der Nachricht des Jean de Bayon, Hugo IV. sei 1038 noch am Leben gewesen, so kann man davon ausgehen, daß der im Jahre 1027 von Herzog Ernst von Schwaben bedrängte DAGSBURGER Graf namens Hugo der Sohn Hugos IV. gewesen ist.


    995 oo Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter des Grafen Ludwig

    Kinder:

    - Bruno Bischof von Toul = Leo IX. 21.6.1002 † 19.4.1054
    - Hugo V. Graf von Dagsburg † vor 18.11.1049
    - Gerhard III. Graf von Egisheim † 1038
    - Tochter
    oo Adalbert Graf von Calw
    - Hildegard
    Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar


    Literatur:

    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II Seite 423 - Erkens Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998 Seite 77 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 332 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 145-147,164 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 103,105,107,111-116,118,120,122-124,126,128,130, 135-137,146,148-150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 181 -

    Gestorben:
    1049 (Trillmich)

    Hugo heiratete von Dagsburg-Egisheim, Heilwig um 995. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Dagsburg-Egisheim, Heilwig (Tochter von von Dagsburg, Ludwig).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Heilwig von Dagsburg-Egisheim Gräfin im elsässischen Nordgau
    Tochter des Grafen Ludwig von Dagsburg-Egisheim
    Die Namen der Eltern Brunos/Leos IX., Hugo und Heilwig, erfahren wir nicht nur durch die Vita Leonis, auch eine Urkunde des Papstes vom 18. November 1049 für das bei Egisheim gelegene Heiligkreuz-Kloster in Woffenheim überliefert sie.


    995 oo Hugo IV. Graf im elsässischen Nordgau ca. 970 † nach 1047

    Kinder:

    - Bruno Bischof von Toul = Leo IX. 21.6.1002 † 19.4.1054
    - Hugo V. Graf von Dagsburg † vor 18.11.1049
    - Gerhard III. Graf von Egisheim † 1038
    - Tochter
    oo Adalbert Graf von Calw
    - Hildegard
    Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar


    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 145-147 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 103,105-108,115,123,129-131,138,146,149 -

    Kinder:
    1. von Egisheim, Adelheid
    2. von Egisheim, Hildegard
    3. 1. von Dagsburg, Hugo V. wurde geboren um 1000; gestorben vor 18 Nov 1049.
    4. von Egisheim, Gerhard III. wurde geboren vor 1000; gestorben in 1038.
    5. von Egisheim-Dagsburg, Bruno wurde geboren am 21 Jun 1002 in Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; gestorben am 19 Apr 1054 in Rom [00100],Latium,Italien.


Generation: 3

  1. 4.  von Nordgau, Hugo raucus III. wurde geboren um 945 (Sohn von von Egisheim, Eberhard III. und von Lothringen-Verdun, Liutgard); gestorben in 974/986.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässigen Nordgau

    Notizen:

    Hugo III. raucus Graf im elsässigen Nordgau
    um 945 + nach 974/vor 986
    Einziger Sohn des Grafen Eberhard III. von Egisheim und der Liutgard, Tochter von Pfalzgraf Wigerich

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65. NNw oo Hugo raucus 951-973/c. 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Brun von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1054) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103, Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie derselbe, ebenda Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekannte Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Hugo raucus ist 951- ca. 985 als Graf im elsässischen Nordgau bezeugt.

    Vollmer Franz: Seite 181, "Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Eberhards Sohn Hugo III "raucus" ist 951-973 als Graf des elsässischen Nordgaus nachweisbar [951 und 956 liegt Straßburg in Hugos Grafschaftsbezirk, 968 sind Hochfelden, Morschweiler, Schweighausen, Sermersheim und Selz in seinem comitatus.]. Hier vollendet er auch die von seinem Vater begonnene Stiftung des Familienklosters Altdorf. Vielleicht greift Hugos Tätigkeit auch nach Westen ins oberlothringische Gebiet über.
    Von Hugo raucus kennen wir mindestens drei Söhne, Eberhard, Gerhard und Hugo.

    oo NN.Tochter des Grafen Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III.

    Kinder:

    - Hugo IV. 970 † 1047
    - Eberhard IV. Graf im elsäßischen Nordgau
    - Matfrid
    - Gerhard

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 186 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,107-109,111-118,120-124,126,128-130,136-138,146,148-151 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 181 -

    Hugo heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  N. (Tochter von von Metz, Gerhard II.).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    NNW Gräfin im elsässischen Nordgau
    Namentlich unbekannte Tochter des Grafen Gerhard von Metz, Attavus von Kaiser HEINRICHS III.; Schwester des Grafen Richard von Metz

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65) NNW

    oo Hugo raucus, 951-973/c 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Bruno von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1053) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103 Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie ders. ebd. Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekanne Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Legl Frank: Seite 36-37, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Die Gemahlin des Hugo raucus und die Verwandtschaft der Eberhardiner zu den Saliern

    Die wahre Identität der Gemahlin des Hugo raucus blieb den Genealogen lange Zeit unbekannt [190 Die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Gemahlin des Hugo raucus werden ausführlich dargestellt und kritisch diskutiert bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 117-135.]. Erst die Forschungen von Eduard Hlawitschka konnten Licht in das Dunkel um ihre Person bringen. In seiner Untersuchung zu den Anfängen des Hauses HABSBURG-LOTHRINGEN gelang es ihm, sie genealogisch einer bestimmten Familie zuzuordnen und auch den Nachweis zu erbringen, daß in ihr das fehlende Bindeglied zwischen den EBERHARDINERN und den SALIERN zu sehen ist [191 Ebda, vor allem Seite 135-153. Die Möglichkeit, daß die Verwandtschaft zwischen beiden Familien durch einen Elternteil einer Schwester oder eines Bruders des Hugo raucus hergestellt worden sei, konnte Hlawitschka ausschließen (ebda., Seite 137).]. Eine bestehende Blutsverwandtschaft zwischen beiden Familien ist uns aus den Quellen, so vor allem aus der Vita Leos IX., gut bezeugt [192 Leonis IX vita ab ipsius in ecclesia Tullensi archidiacono Wiberto conscripta, ed. 1. M. WATERICH, Pontificum Romanorum qui fuerunt finde ab exeunte saeculo IX usque ad finem saeculi XIII vitae, Tom. 1, Pars 1-4, Lipsiae 1862, liber I, cap. 1, Seite 128f.: Et Pater eius [= Leos IX.] natione Teutonicus, imperatoris Conradi consobrinus. In der Vita wird immer wieder auf die Verwandtschaft zwischen Leo IX. und den SALIERN hingewiesen, es seien hier lediglich einige Stellen zitiert: ... a parentibus et consanguineis assignaretur g lorioso imperatori Conrado contribuli suo (ebda, cap. 6, Seite 133); ... delectus penes eius imperialem maiestatem consanguineus Bruno haberetur (ebda , cap. 8, Seite 1135); Meam sententiam super honore tuo, dulcissime mi nepos, iam diu deliberatam, superna video sententia impugnari, irruno expugnari (ebda , cap. 9, Seite 138); Adeptus ergo donum pontificalis culminis, in non minimo reliquit contribules aulicae potestatis moerore (ebda., cap. 10, Seite 139); Anselmi monachi Remensis Historia dedicationis ecclesiae S. Remigii, ebda., Seite 113: Qui [= HEINRICH III.] super hoc negotio episcoporum et optimatum imperii sui quaerens consilium, invenit intnter ceteros dominum Brunonem Tullensem ad idem officium subeundum esse idoneum, utpote qui aetatis maturitate, morumque et scientiae claritudine videbatur conspicuus sibique sanguinis affinitate proximus. - Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, in: Wiponis Opera, ed. H. BRESSLAU, MGH Script. rer. Germ., 3. Aufl., Hannover und Leipzig 1915, cap. 19, Seite 39. Aus der Leonis IX vita ist diese Information in die späteren Quellen eingeflossen, siehe dazu HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 103 mit Anm. 106.].
    Die einzelnen Beweisgänge brauchen hier nicht ausführlich wiederholt zu werden, sondern lediglich die wichtigsten Fakten und Folgerungen. Einen entscheidenden Hinweis zur näheren Bestimmung der Verwandtschaft gibt uns der bei der Erhebung Brunoos von Egisheim auf den Bischofsstuhl von Toul getätigte Ausspruch KONRADS II., daß den EGISHEIMER Grafen-Sohn nicht nur dessen unermüdlicher Eifer für das Bischofsamt empfehle, sondern auch eine durch großelterliche Verwandtschaft hervorgerufenne Zuneigung zwischen Blutsverwandten [193 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 9, Seite 138: De nostri autem consilii et iuvaminis solatio, quantumlibet illud sit, ne filias ullo modo dubios, quia super omnes tui ordinis de tua re prosperanda semper ero sollicilus, quem nobis commendat et indefessus labor fidelis erga nos serviminis et consanguineus invicem affectus avitae propinquitatis.]. Daraus folgt, daß die Verwandtschaft auf der Generationsebene der Großeltern KONRADS II. und auch der von Leo IX. zustande gekommen sein muß [194 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 136f. mit Anm. 207.]. Folglich muß die Verwandtschaft durch die Gemahlin des Hugo raucus begründet sein. Sie ist höchstwahrscheinlich eine Schwester des Grafen Richard von Metz. Richard, vermutlich der Sohn des Grafen Gerhard [195 Ebda., Seite 146.], war KONRADS II. Großvater [196 Ebda , Seite 146.]. Somit dürfte das lange nicht eindeutig bestimmbare Verwandtschaftsverhältnis von Hugo IV. von Egisheim und dessen Sohn Leo IX. zu den SALIERN als geklärt betrachtet werden (siehe auch Tafel 5).

    Siehe Grafik: Verwandtschaft der Eberhardiner mit den Saliern

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 36-37 -

    Kinder:
    1. von Nordgau, Eberhard IV. gestorben nach 1016.
    2. von Nordgau-Egisheim, Matfried
    3. von Nordgau-Egisheim, Gerhard
    4. 2. von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. wurde geboren um 970; gestorben nach 1047.

  3. 6.  von Dagsburg, Ludwig gestorben um 1015.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Dagsburg (Grafschaft ),Lothringen,Frankreich; Graf von Dagsburg

    Notizen:

    Ludwig Graf von Dagsburg
    + um 1015

    Legl Frank: Seite 43-46, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Der Vater Heilwigs: Ludwig von Dagsburg

    Über die Vorfahren Hedwigs von Dagsburg ist fast gar nichts bekannt. Wir wissen aus der vom sogenannten Wibert verfaßten Vita Leos IX., daß Leos Mutter Heilwig romanischsprechend war [236 Leonis IX vita, lib. I, cap. I, Seite 129:... mater [Leoos IX.] quoque latina aeque utriusque linguae perita.], ihre Eltern kamen also wahrscheinlich aus einem Gebiet, das sprachlich am Westreich orientiert war. Von Hedwigs Mutter ist ansonsten kein Zeugnis auf unsere Zeit gekommen. Lediglich der Name ihres Vaters ist uns, allerdings aus einer Quelle aus dem 14. Jahrhundert, überliefert. So kann man bei Jean de Bayon lesen, daß der Großvater Leos IX. ein gewisser Graf Ludwig von Dagsburg war [237 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, ex cap. 43, Seite 215:... Ludovicas Comes de Dasporch, avus S. Brunonis. Der das Geschlecht charakterisierende Name von Dagsburg ist aus der Sicht des im 14. Jahrhundert schreibenden Chronisten zu sehen. Ob Ludwig sich selbst schon nach der Dagsburg genannt hat, bleibt doch sehr fraglich.]. Es kann sich hierbei natürlich nur um den Vater der Mutter Leos IX. handeln, da uns ja mit Hugo III. raucus sein Großvater väterlicherseits hinlänglich bekannt ist [238 Vgl. auch HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104f.]. Möglicherweise führte der Dagsburger Graf auch einen Doppelnamen, nämlich Ludwig Otto. Diese Information stammt aus einem Memoire aus dem 18. Jahrhundert, welches über die Stiftung der Zelle St. Quirin im Jahre 966 durch den Dagsburger Grafen berichtet, und das heute in Nancy im Archiv des Departements Meurthe-et-Moselle aufbewahrt wird [239 Französischsprachiges Memoire zur Stiftung von St. Quirin aus dem 18. Jahrhundert in Nancy, AD M-et-M, H 30303. Hier wird uns knapp von der Stifung St. Quirins im Jahre 966 durch den Dagsburger Grafen berichtet, der mit einem Doppelnamen, Ludwig Otto, bezeichnet wird: Le Prieure de St. Quirin en vosgea, Bioces de Metz, fut fonde en 966 par Louis Ottonn, Cante de Dabo, en Javeur de l'abbaye de Marmoutier en alsace, ordre de St.Benoit Diocese de Strasbourg. Regest bei F.-J. HIMLY, Les sources de I'histoire d'Alsace conservees dans les archives Torraines Xtle-XVIIIe siecles, Strasbourg 1968, Nr. 958, Seite 106.]. Die Angaben des Memoires gehen sicher auf eine ältere Überlieferung zurück, leider wird in dem Memoire keine Quelle genannt, die diese Information absichern könnte. Auch zur Stiftung von St. Quirin fehlen uns bedauerlicherweiise zeitgenössische Quellen. Hier maß ebenfalls auf ein Zeugnis aus dem 18. Jahrhundert zurückgegriffen werden. So erwähnt Johann Daniel Schöpflin in seinem Werk „Alsatia illustrata", daß in einer alten - heute nicht mehr auffindbaren - Äbtelistte des Klosters Maursmünster, dem St. Quirin schließlich übertragen wurde, zur Stiftung von St. Quirin eine Notiz eingetragen war, die Ludwig von Dagsburg als Stifter und das Stiftungsjahr mit 966 angibt [240 SCHÖPFLILA, Alsatia illustrata, Seite 479, Anm. c: Sub hoc Abbate Francisco An. DCCCCLXVI fundata feit Cella S. Quirini a Ludovico Comite de Dagesburg, avo S. Leonis Papae noni, & Abbatiae Maurimonasteriensi tradita; vgl. F. SIGRIST, L'abbaye de Marmoutier. Histoire des institutions de fordre de Saint Benoit du Diocese de Strasbourg, 1. Band, Strasbourg 1899, Seite 277, der die Stelle aus der Äbteliste ebenfalls zitiert, sich jedoch auf Schöpflin stützt.]. Darüber hinaus sind wohl keine Nachrichten zu Graf Ludwig von Dagsburg bekannt [241 Lieut.-Col. LAROSE, Etudes sur les origines du pape St.-Leon, in: Sandas Leo, comes Dasburgensis, 9e centenaire de la mort de St.-Leon, Metz 1954, Seite 31ff. weist auf einen Hludowicus comes Alemanorum hin, von dem uns berichtet wird, daß er um 1015 auf der Rückkehr von einer Pilgerreise nach dem Mont St. Michel bei Sens erkrankt und ins Kloster eingetreten ist, diesem Kloster schließlich den Ort Ariscourt geschenkt hat und verstorben ist. Siehe dazu Chronique dde Saint-Pierre-le-Vif de Sens, dite du moine Clarius. Chronicon Sancti Petri Vivi Senonensis, ed. R.-H. BAUTIER et M. GILLES, Paris 1979, Seite 114: Eodem tempore, Hludovicus, comes Alemannorurn, orationis causa profectus est ad Sancti Michaelis Periculum rediensque usque Senonas, infirmitate carnis preventus, in monnsterio Sancti Petri monachus effectus, migravit in astra locandus, relinquens ibi possessiones in villa que dicitur Ariscurt ei palleum unum quod usque hodie vocatur palleum Hludovici. Vgl. dazu auch das in den MGH poetae latini medii aevi 5, ed. K. STRECKER unter Mitarbeit von N. FICKERMANN und G. SILAGI in Verbindung mit B. BISCHOFF, Leipzig, Berlin, München 1937-1979, Seite 329, abgedruckte Epitaphium:

    Regali de stirpe satus tumulatus habetur
    Consulis officio functus mundo Ludovicus,
    Quem genuit nobis monachum Alamannia gratis.


    LAROSE Seite 31ff. glaubt, in diesem Grafen Ludwig von Dagsburg zu erkennen. Larose möchte Ariscurt mit dem bei Roucy gelegenen heutigen Variscourt identifizieren, folglich sieht er den Grafen Ludwig als einen Grafen von Roucy an. Dieser Hludowicus comes Alemanorum sei der Sohn der Albrada und Rainalds von Roucy. Der Vorschlag von Larose, in dem Hludowicus comes Alemanorum den Grafen Ludwig von Dagsburg zu sehen, kommt meines Erachtens schon aus zeitlichen Gründen nicht in Betracht. LuLudwig, der Vater Hedwigs, der ja angeblich im Jahr 966 das Priorat St. Quirin gestiftet hat - also schon erwachsen gewesen sein maß - wird 1015 höchstwahrscheinlich nicht mehr am Leben gewesen sein; zu der These von Larose vgl. auch HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 105f. mit Anm. 114.], wenn man nicht einen Eintrag im Reichenauer Verbrüderungsbuch als ein bisher unbekanntes Lebenszeugnis für Ludwig von Dagsburg werten will. So ist auf fol. 31 ein wohl aus dem 10. Jahrhundert stammender Einintrag zu finden, der vier Personen umfaßt: Eberchar, Huge, Cotesscalch, Liutuich [242 Das Verbrüderungsbuch der Abtei Reichenau, hrsg. v. J. AUTENRIETH, D. GEUENICH und K. SCHMID, MGH Libri memoriales et necrologia, NS I, Hannover 1979, fol. 3131. Vgl. ebda., fol. 23, wo nochmals ein Eberhard und ein Ludwig zusammen eingetragen sind. Drei der vier auf fol. 31 genannten Personen, Eberhard, Ludwig und Gottschalk, werden in einem großen Eintrag auf fol. 141 genannt: Odalrich, Kerung, Aba, Norpreth, Aba, Gozolt, Purchart, Odalrich, Gozolt, Pertha, Heinrich, Tiemuoth, Judenta, Tiemuoth, Judenta, Hazicha, Hilteprant, Gozoll, Eberhart, Werindruth, Hilteburch, Gisela, Richenza, Matilt, Irmenkart, Hirmenkart, Luodewich, Judenta, Timela, Wezel, Odalrich, Adalbert, Adalbert, Francho, Gothescal, Werinhere, Odalrich, Tiemuoth, Adalbret, Kebehart, Liuthere, Goteboh, Friderich, Wipert, Egino, Marchwart, Arnolt, Gozolt, Heriman, Harturan, Hilteprant, Heinrich, Werinhere. Des weiteteren ist noch auf einen Eintrag auf fol. 23 zu verweisen, der uns ebenfalls einen Eberhard und Ludwig nennt: Egilolf, Aberhilt, Vuanig, Engilbold, Eberchar, Liutuuig, Vuitsind, Ruodgart. Der Eintrag auf fol. 24, der einen Hugo neben einem Ludwig erwähnt, scheint auf die liutfridingische Sippe zu verweisen: Hug, Liutfrid, Irmengast, Hiltesind, Liutfrid, Ludouuig.]. Eberhard und Hugo sind die Leitnamen in der eberhardinischen Familie. Sie sind natürlich auch in dem für uns in Frage kommenden Zeitraum von 950-1000 in dieser Familie die dominierenden Namen und mehrfach nachweisbar. So trägt nicht nur der Gemahl der Hedwig von Dagsburg den Namen Hugo (= Hugo IV.), sondern auch dessen Vater (= Hugo III. raucus), der ein Zeitgenosse Ludwigs von Dagsburg gewesen sein muß, sowie auch der Bruder des Vaters von Hugo raucus (= Hugo II.), der noch um die Mitte des 10. Jahrhunderts nachweisbar ist. Der Vater des Hugo raucus trug den Namen Eberhard, ebenso wie ein Bruder Hugos IV. Zu diesen beiden Personen tritt - neben einem unbekannten Mann namens Cotesscalch; der sicher im näheren Verwandtenkreis der anderen in diesem Eintrag genannten Personen zu suchen sein wird - eine Person namens Liutuich hinzu. Die Verbindung der Namen Eberhard, Hugo und Ludwig dürfte nicht allzu häufig sein, so daß es möglich ist, daß wir bei den Personen dieses Eintrages Mitglieder des eberhardinischen und des dagsburgischen Familienverbandes vor uns sehen. Doch muß das vorerst unübersehbar anmutende Namensgewirr des Reichenauer Verbrüderungsbuches erst
    genauer erschlossen werden, um über die hier vorgetragene These Sicherheit zugewinnen [243 Der jüngste Versuch, einen Bruchteil des reichen Namensgutes - unter anderem des Reichenauer Verbrüderungsbuches - aufzuschlüsseln, stammt von ALTHOFF, Amicitiae. Zur Person des Verfassers der Vita Leos IX. siehe die folgende Anm.].
    Ludwig von Dagsburg hatte anscheinend nur ein Kind, nämlich Heilwig, die die Grafschaft Dagsburg erbte. Somit ging der dagsburgische Besitz und der Name der Grafschaft in die Familie der EGISHEIMER Grafen über.

    Literatur:
    Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 43-46 -

    Kinder:
    1. 3. von Dagsburg-Egisheim, Heilwig


Generation: 4

  1. 8.  von Egisheim, Eberhard III. (Sohn von Hugo I. und Hildegard); gestorben am 18 Feb 967.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Eberhard III. Graf im elsässischen Nordgau
    † 18.2.967
    Sohn des ETICHONEN Graf Hugo und der Hildegard, Tochter von ; Bruder von Guntram dem Reichen

    Vollmer Franz: Seite 179,"Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien."

    Eberhard IV., der wie sein Bruder Hugo über die Deicolusviat hinaus urkundlich 959 bezeugt wird, ist vielleicht mit den Heberhardo identisch, der 967 in einer Granfelder Privaturkunde zeugt. Nach einer Lüderser Notiz ist der 18. Dezember sein Todestag; sein Todesjahr soll nach Grandidier 972/73 sein. Eberhard hat die Stiftung des Familienklosters Altdorf begonnen; da ihn der Tod vorzeitig überrascht, muß sein Sohn die unvollendete Gründung weiterführen.
    Eberhards Gemahlin soll die Tochter Wigerichs, Liutgardis, gewesen sein.
    Auch Guntrams Bruder Eberhard wird immer wieder als Stamm-Vater hochbedeutender Adels-Familien angesprochen. Dass er aber nicht der Vater der Geschwister comes Adalbertus, Gerhardus und der Adelheid, Mutter König KONRADS II., die alle "ex nobilissima gente Liutharingorum" stammten, sein kann, ist recht überzeugend erwiesen. Damit scheidet Eberhard als möglicher Stamm-Vater der Ober-Lothringer - der letzten Römischen Kaiser - aus. Dagegen leitet sich von Eberhard IV. eine gut bezeugte und politisch aktive Nachkommenschaft ab, die sich im 11. Jahrhundert nach Dagsburg-Egisheim nennt, in Leo IX. einen Papst stellt und durch Verheiratungen von Töchtern Blutsverbindungen zu den vornehmsten Geschlechtern wie den STAUFERN, MONTBELLILIARDERN, OBER-LOTHRINGERN herstellen wird. Zu vier Klöstern unterhält diese Familie besondere Beziehungen; und es sind vornehmlich die von diesen "Familien"klöstern überlieferten Urkunden, die uns Nachrichten für die einzelnen Familienmitglieder geben. Außer Altdorf sind es sie ältere Abtei Lure/Lüders und die beiden Neustiftungen Hessen bei Saarburg und Heilig Kreuz Woffenheim bei Kolmar.

    Legl Frank: Seite 24-27, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Eberhard III.
    Ein wichtiges urkundliches Zeugnis für Eberhard III. besitzen wir in dem weiter unten ausführlich zu besprechenden [116 Siehe dazu unten, Seite 184.] Diplom von König OTTO I. vom 6. April 959, in dem zu lesen ist, daß die Söhne des Grafen Hugo, Eberhard und Hugo, dem König den Ort Lüders aufgetragen haben [117 DO I 199, Seite 279.]. Die dort angegebene Filiation und der Besitz von Lüders korrespondieren mit den Angaben der Vita S. Deicoli, die ebenfalls von der Übertragung berichtet [118 Ex Vita S. Deicoli, MGII SS XV,2, Seite 681f.], so daß kein Zweifel mehr besteht, daß wir in den in DO I 199 genannten Söhnen des Grafen Hugo zwei der drei Söhne Hugos I. vor uns haben, Eberhard III. und Hugo II. Graf Eberhard III. ist uns auch als der Initiator der Stiftung der Abtei Altdorf überliefert, die sein Sohn Hugo III. raucus vollendete [119 Vom Stiftungsvorgang erfahren wir aus einer Bulle Leos IX., abgedruckt bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, 1. Band, Nr. 208, Seite 164f.; weitere Drucke: GRANDIDIER, Histoire 1,2, Nr. 407, Seite 255 f. und M. SATTLER, Kurze Geschichte der Benedictiner-Abtei von Altdorf, Straßburg 1887, Nr. 3, Seite 249f.: Hunc locum dum frequentaret Eberhardus comes ... sed egritudine praeveniente & morte sequente impediebatur a bono opere illo, filius ejus Hugo, qui erat aliquantulum raucus, quoniam sepe intellexerat voluntatem patris, caepit hic edificare ecclesiolam in honore apostoli Bartholomei & summi presulis Gregorii & aliarum reliquiarum (Zitat nach dem Druck bei SCHÖPFLIN, Seite 165); vgl. dazu das auf der Papstbulle basierende, aus dem 13. Jahrhundert stammende und nach seinen Anfangsworten Locus erat genannte Dokument, abgedruckt in: Notitiae Altorfenses, ed. O. HOLDER-EGGER, MGH SS, XV,2, Seite 993f., auch ediert in: A. SIEFFERT, Altdorf. Geschichte von Abtei und Dorf, Straßourg-Koenigshofen 1950, Seite 279f.; daß der Initiator der Stiftung von Altdorf mit Eberhard III. identisch ist, ergibt sich aus dem chronologischen Befund, der sich aus dem Zeitpunkt der Weihe der Altdorfer Klosterkirche im Jahre 974 ableiten läßt. Zur Weihe der Altdorfer Abteikirche siehe RegBfeStr. 1, Nr. 166, Seite 252; vgl. auch die genealogische Einordnung Eberhards III. bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104ff.; zur Stiftung von Altdorf siehe unten, Seite 187ff.].
    Wann Eberhard verstorben ist, läßt sich nicht genau feststellen. Er ist jedenfalls nach 959 noch am Leben, da er die Stiftung und Gründung des Klosters Altdorf erst nach diesem Zeitpunkt initiiert hat [120 Siehe dazu unten, Seite 188.]. Ein von Schöpflin übermittelter Eintrag im Altdorfer Nekrolog nennt als seinen Todestag den 18. Dezember [121 SCHÖPFLIN, Alsatia illustrata, Seite 477: Hii sunt fundatores hujus Ecclesiae S. Cyriaci in Altorph. XV. Kal. Jan. obiit Heberhardus Comes, qui requiescit in choro sumno ibidem.]. Ein Todesjahr wird nicht genannt. Man hat in der Forschung vermutet, daß als Todesjahr 966 anzunehmen ist, denn in der Cortinuatio Reginonis wird zum Jahre 966 ein Graf Eberhard als verstorben gemeldet [122 Continuatio Reginonis, in: Reginonis abbatis Prumiensis chronicon cum continuatione Treverensi, ed. F. KURZE, MGH Script. rer. Germ., Hannover 1890, ad 966, Seite 177: Eodem anno comes Eberhardus obiit, vgl. dazu E. KRÜGER, Zur Herkunft der Habsburger, in: Jahrbuch für Schweizerische Geschichte 13. Band, Zürich 1888, Seite 504, der allerdings die Quellenstelle nicht nennt; E. KIMPEN, Rheinische Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, in: AHVNRh 123, 1933, Seite 16; VOLLMER, Etichonen, Seite 179 mit Anm. 312.]. In den Fuldaer Nekrologen ist zum Jahr 966 ebenfalls ein Graf Eberhard als verstorben eingetragen, in einem der beiden Nekrologe wird das genaue Todesdatum genannt: der 10. Mai 966 [123 Annales necrologici Fuldenses maiores 779-1065, ed. J. F. BÖHMER, Fortes rerum Germanicarum 111, Stuttgart 1853, ad 966, Seite 157: Eburhart comes vi. id. mai. In den Annales necrologici Fuldenses minores 788-997, ad 966, Seite 154, wird der Tod Eberhards ohne Tages- und Monatsangabe verzeichnet: Eburhart comes. Neue Edition in: Die Klostergemeinschaft von Fulda im früheren Mittelalter, hrsg. v. K. SCHMID, Band I, München 1978. Seite 337; vgl. ebda., Band II,1, Seite 389, wo vermutet wird, daß es sich bei diesem Grafen namens Eberhard um einen Grafen im Nieder-Lahngau aus dem Geschlecht der KONRADINER handelt.]. Letzterer Graf Eberhard ist auf jeden Fall nicht mit dem Initiator der Altdorfer Stiftung zu identifizieren, da die Sterbetage beider Personen differieren. Ist aber der in den Fuldaer Nekrologen eingetragene Graf mit jenem Grafen Eberhard in der Continuatio Reginonis gleichzusetzen? Der unter dem 10. Mai 966 im Fuldaer Nekrolog eingetragene Graf ist wahrscheinlich mit einem aus dem Geschlecht der KONRADINER stammenden Grafen Eberhard im Nieder-Lahngau zu identifizieren [124 F. STEIN, Geschichte des Königs Konrad I. von Franken, Nördlingen 1872, Seite 327, identifiziert diesen Grafen Eberhard mit einem Grafen im Lahngau. R. KÖPKE und E. DÜMMLER, Kaiser Otto der Große, Leipzig 1876, Seite 409, Anm. 3, folgen Stein. Vgl. Die Klostergemeinschaft von Fulda, Band II,1, Seite 389. Da im Fuldaer Nekrolog weiter keine Mitglieder der Familie der elsässischen EBERHARDINER eingetragen sind, ist es eher unwahrscheinlich, daß es sich bei jenem zum 10. Mai genannten Grafen Eberhard um ein Mitglied aus dieser Familie handelt.]. Ein Vergleich des Nekrologeintrages mit dem Kapitel in der Continuatio Reginonis zu 966 läßt uns eine weitere Parallele erkennen. So verzeichnen beide Quellen neben dem Tod des Grafen Eberhard auch das Ableben sowohl des Bischofs Burchand von Eichstätt als auch König Berengars von Italien [125 Annales necrologici Fuldenses maiores, ad 966, Seite 157: Starcant episcopur.... Berenger rex ii. non. aug. In den Annales necrologici Fuldenses minores, ad 966, Seite 154: Starcant episcopus. ... Bernger
    rex. Neu ediert in: Die Klostergemeinschaft von Fulda, Band I, Seite 337; Continuatio Reginonis, ad 966, Seite 177: Starkandus Rubilocensis ecclesiae episcopus obiii; ... Eodein anno Berengarius quondam Italiae rex exul moritur et in Babenberg regio more sepelitur.]. Zudem folgt in beiden Quellen unmittelbar auf die Nachricht vom Tod des Grafen Eberhard die Mitteilung vom Tod Berengars, so daß man wohl davon ausgehen kann, daß der in der Continuatio Reginonis genannte Graf Eberhard mit dem in den Fuldaer Nekrologen verzeichneten, am 10. Mai 966 verstorbenen Grafen Eberhard identisch ist. 966 als Todesjahr Eberhards III. läßt sich also nicht aufrechterhalten. Als Terminus ante quem für den Todeszeitpunkt Eberhards III. kann man jedoch den 3. November 968 ausmachen, da zu diesem Zeitpunkt erstmals sein Sohn, Hugo III. raucus, in einem Diplom Kaiser OTTOS I. als Graf im elsässischen Nordgau genannt wird [126 DO I 368, Seite 505f.].
    Die Gemahlin Eberhards III. können wir höchstwahrscheinlich, wie schon Eduard Hlawitschka erwiesen hat [127 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 109ff.], in jener Tochter des Pfalzgrafen Wigerich und seiner Gemahlin Kunigunde namens Liutgard erblicken, die 960 der Abtei St. Maximin in Trier zum Seelenheil ihrer Eltern, ihrer beiden verstorbenen Ehegatten, Adalbert und Eberhard, und ihrer Söhne sowie zum Nachlaß der eigenen Sünden, ihr von den Eltern ererbtes Gut Mamer schenkt [128 Die Urkunde ist abgedruckt bei C. WAMPACH, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, 1. Band (bis zum Friedensvertrag von Dinant 1199), Luxemburg 1935, Nr. 168, Seite 216-219, Zitat, Seite 218: Tradidi igitur sancto confessori Christi Maximino, ..., quoddam mee proprietatis predium Mambra nuncupatum ad opus monachorum ibidem Deo servientium ..., quod michi ex parentibus meis Wigerico et Cunegunda hereditario iure accessit, pro remedio ei absolutione eorundem parentum meorum, seniorum quoque meorum Alberti et Everhardi vel filiorum worum ei remissione peccalorum meorum.]. Liutgart, über deren Person sich eine Blutsverwandtschaft der EBERHARDINER zu den KAROLINGERN herstellen läßt (siehe Tafel 4) [129 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 115.], war demnach zweimal verheiratet, nach der Wortstellung in der Urkunde für St. Maximin zu schließen, war Eberhard ihr zweiter Gemahl. Von ihrem ersten Gemahl hatte sie wahrscheinlich einen Sohn namens Matfried. Dies ergibt sich aus einer unten noch genauer zu besprechenden Dorsttalnotiz einer Bulle Leos IX., in der Matfried als patruus, also als „Vater-Bruder" der vier Söhne des Hugo raucus bezeichnet wird [130 Ebda.], Matfried war demnach ein Halb-Bruder des Hugo raucus.

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,107-109,111-114-116-118-126,130,137,138,146,149,151,175,177 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 179 -

    Eberhard heiratete von Lothringen-Verdun, Liutgard um 945. Liutgard (Tochter von von Lothringen, Wigerich und von Verdun, Kunigunde) wurde geboren in 915; gestorben am 8 Apr 960. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Lothringen-Verdun, Liutgard wurde geboren in 915 (Tochter von von Lothringen, Wigerich und von Verdun, Kunigunde); gestorben am 8 Apr 960.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Gräfin von Metz

    Notizen:

    Liutgard Gräfin von Metz
    915 † 8.4.960
    Tochter des Pfalzgrafen Wigerich von Lothringen und der Kunigunde, Enkelin von König Ludwig II. dem Stammler von Frankreich

    Thiele, Andreas: Tafel 109, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    EBERHARD * um 912, † um 940 (im Exil)
    933/34 Titular-König von Italien: verjagt; 937 durch den Vater Herzog von Bayern gegen das Lehnsrecht und 938 von OTTO DEM GROSSEN verjagt.
    oo 935 LIUTGARD VON LOTHRINGEN-VERDUN
    Tochter Pfalzgraf Wigerichs (ihre 2. Ehe: oo Graf Adalbert I. im Metzgau, Lothringen II)

    Hlawitschka, Eduard: Seite 74,107,109,123-125,130, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    X [13 Die Vita Johanns von Gorze (MG SS IV Seite 347) c. 36 nennt uns einen Schwager des Grafen Adalbert namens Lantbert, der sogar als Ratgeber des Bischofs Adalbero von Metz bezeichnet wird, mit dem Graf Adalbert selbst aber schlecht stand: Cognatus ipse (sc. Adalbert) iam dicti Lantberti - nam eius sororem habebat - idemque inter se quibusdam animositatibus dissidebant. Aus dieser Stelle geht freilich nicht hervor, ob Graf Adalbert eine Schwester Lantberts oder Lantbert eine Schwester Adalberts zur Gemahlin hatte. Doch werden wir noch weiter unten Seite 115) sehen, daß Graf Adalbert mit Liutgard, einer Tochter des Pfalzgrafen Wigerich und seiner Gemahlin Kunigunde, verheiratet gewesen ist, unter deren Brüdern sich kein Lantbert findet. Somit bleibt nur die von uns angezeigte Lösungsmöglichkeit, daß Lantbert eine Schwester des Grafen Adalbert zur Frau hatte.]
    Es muß sich hier um die väterliche Linie handeln, da der Vater von Brunos Mutter - Heilwig - ja Ludwig hieß, über dessen Vater wiederum freilich alle unsere Quellen schweigen, wie auch über dessen Gemahlin [115 Die vorgeschlagene Lösung krankt aber auch besonders daran, daß in einem solchen Falle Leos IX. Eltern Hugo und Heilwig in einer verbotenen Naheehe 6. Grades römischer Zählung (3:3 kanonischer Zählung) gelebt haben müßten. Unseren weiteren Forschungen schon vorausgreifend sei bemerkt, daß ja Hugo durch seinen Vater Hugo raucus und dessen Mutter Liutgard ein Uurenkel des Pfalzgrafen Wigerich und seiner Frau Kunigunde war und daß Heilwig ihrerseits, falls ihre Mutter (Ida) eine Tochter Herzog Friedrichs I. gewesen wäre, ebenfalls eine Urenklein Wigerichs und Kunigundes gewesen sein müßte, da doch Herzog Friedrich I. genugsam als Sohn Wigerichs und Kunigundes bezeugt ist. Deshalb ist auch dieser Vorschlag zurückzuweisen.] uns nicht das geringste überliefert ist.
    Über die Gemahlin des Hugo raucus, der in Erfüllung des väterlichen Willens die Abtei Altdorf gründete, wird nichts überliefert. Eberhards Gemahlin hingegen muß jene Frau Liutgardis gewesen sein, die am 8. April 960 der Trierer St. Maximins-Abtei ihr im Methingau gelegenes Eigengut Mamer, das ihr von ihren Eltern Wigerich und Kunigunde hereditario iure zugefallen war, für das Seelenheil ihrer genannten Eltern und ihrer Gemahle Albert und Eberhard sowie ihrer Söhne wie auch für die Tilgung der eigenen Sündenschulden überließ [122 C. Wampach, Urkunden- und Quellenbuch I Seite 218f. nr. 168. H. Beyer, Mittelrheinisches Urkundenbuch I Seite 266 nr. 206.]. In dem genannten Albert hat man schon wiederholt den 944 erschlagenen Grafen Adalbert von Metz erblickt [123 So zum Beispiel E. Krüger, Der Ursprung des Hauses Lothringen-Habsburg (1890) Seite13f.; G. Ch. Crollius, Westricher Abhandlungen (Zweibrücken 1771).]; und diese Meinung hat auch alle Wahrscheinlichkeit für sich. Daß der als zweiter Gemahl Liutgards genannte Eberhard in aller Bestimmtheit der Vater des Hugo raucus gewesen sein muß, obgleich L. Vanderkindere [124 L. Vanderkindere, La formation territoriale II Seite 351,360.] unter anderem ihn für den 938 aus der Geschichte verschwindenden Herzog Eberhard von Bayern erachten haben, läßt sich deutlich machen.
    Das System von Vanderkindere hat auf den ersten Blick einen Vorzug. Kann man mit ihm doch die in den Gesta episcoporum Virdunensium mitgeteilte bayerische Abkunft des Bischofs Wigfried von Verdun [174 MG SS IV Seite 46: Post cuius (sc. Berengarii) excessum extitit domnus Wicfredus episcopus de Bavariorum partibus, vir teutonicus.] gut erklären. Allerdings muß dabei die in der Liutgard-Urkunde gegebene Reihenfolge ihrer Gemahle umgestellt werden, will man den Eberhard jener Urkunde nicht mit dem Grafen des elsässischen Nordgaues, sondern mit dem 938 aus der Geschichte verschwindenden Herzog Eberhard von Bayern identifizieren [175 L. Vanderkindere argumentiert, daß Eberhard nicht der Graf des elsässischen Nordgaues gewesen sein könne, weil jener erst nach 967 verstorben sei, Liutgard in ihrer Urkunde von 960 aber bereits als verstorben betrauere. Daß zu einer solchen Argumentation der Urkundenpassus über die im Gedächtnis zu berücksichtigenden Personen überspitzt interpretiert werden muß und daß folglich die gesamte Argumentation hinfällig ist, hat schon H. Renn, Das erste Luxemburger Grafenhaus Seite 454ff., dargetan.]. Auch läßt sich das Auftauchen des Namens Wigfried in einer solchen Anordnung nur schwer erklären. Die vier hier übergangenen Brüder in der Generation vor Liuthard von Longwy müßten - will man sie als Geschwister oder als Gemahl und Schwäger der hier angenommenen und mit X bezeichneten Tochter Adalberts von Metz und Liutgards einsetzen - dann außerdem Stiefbrüder Wigfrieds von Verdun oder dessen Schwäger gewesen sein.
    Damit können Laroses Darlegungen keine weitere Bachtung verdienen [193 Larose widmet sich außer dem hier dargelegten Problemkern noch einer Reihe weiterer genealogischer Fragen, - so etwa der Herleitung Liutgards, der Gemahlin Adalberts von Metz und weiter Ehefrau Eberhards vom elsässischen Nordgau, über ihren ca. 916 verstorbenen Vater Pfalzgraf Wigerich von dem etwa 910 verstorbenen Chaumontois-Grafen Hugo I., wie auch die Identifizierung und genealogischen Einordnung Ludwigs, des mütterlichen Großvaters Papst Leos IX. Aber auch hierbei und bei der Rückführung der Chaumontois-Grafen auf die Nachkommen Pippins des Mittleren kann ihm nicht gefolgt werden, was hier freilich nicht zu begründen ist. Zur Bestimmung Ludwigs, des Großvaters Leos IX., vgl. oben Seite 105 Anm. 114.].

    1. oo Adalbert I. Graf von Metz † 944 erschlagen
    um 945
    2. oo Eberhard Graf von Egisheim † 18.2.967

    Kinder:
    1. Ehe
    - Matfried II.
    2. Ehe
    - Hugo III. raucus um 945 †

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 58,70,74,107,109,111,115-121,123-125,130,136,138, 140,146,151,179 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 109 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 73 -

    [!?] nach Wegener Gattin von Eberhard Herzog von Bayern [Liutpoldinger]

    Wegener Dr. Wilhelm: Seite 73, GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE

    6. EBERHARD
    (*c 911/12 s. 5). F. u. eV.
    933/34 s. 2;
    935 22/7 der Vater überträgt ihm die Nachfolge in Bayern Reindel n 87
    938 Papst Leo VII. an Herzog Eberhard: Eberhardo duci Bawariorum Reindel n 92
    938 König OTTO I. zieht zweimal gegen die aufständischen LIUTPOLDINGER und schickt schließlich Herzog Eberhard in die Verbannung Reindel n 93, dort ist Eberhard bald gestorben.

    Gemahlin:
    Liutgard, Tochter Wigerichs und der Kunigunde von Verdun.

    Diese Verbindung ist wie folgt zu erschließen. Liutgard schenkte 960 St. Maximin in Trier Besitz als Seelgerät für ihre Eltern, ihre beiden Ehegatten Albert und Eberhard und ihre Kinder (H. Beyer, Mittelrhein. UB 1, 266 n 206). Albert ist der Graf Adalbert von Metz † 944 (L. Vanderkindere, La formation territoriale des principautes belges 1902, 2, 350).
    Eberhard kann nicht der erst 967 verstorbene Graf Eberhard IV. des elsässischen Nordgaus sein, weil er 960 schon tot war. Für die Beweisführung kommt ferner Bischof Wigfrid von Verdun (960-984) in Betracht. Dieser schließt 973 mit seinen Schwester-Söhnen (sobrini nepotes) Liuthard und Richwin von Longwy einen Tauschvertrag. Liuthard muss ein Abkömmling der Liutgard durch eine ihrer Töchter aus der Ehe mit Adalbert sein, während eine zweite Tochter aus dieser Ehe mit Eberhard vom Nordgau verheiratet gewesen sein muss. Denn einerseits erscheint Liuthard als Vetter (nepos) von Kaiser KONRAD II. (SS 23, 782), der selbst durch seine Mutter Adelheid von dem genannten Eberhard abstammte, andrerseits ging das Erbe der Grafen von Longwy an Adalbert, Enkel Eberhards, über. Beides ist nur durch die gemeinsame Abkunft der zwei Familien von Liutgard und Adalbert erklärlich. Bischof Wigfrid muss aber der Bruder der an Eberhard vom Nordgau und Liuthard von Longwy vermählten Töchter der Liutgarde gewesen sein. Doch kann er nur als ihr Halbbruder gelten, weil von Wigfrid berichtet wird, er sei ein Deutscher aus Bayern gewesen (S 4, 46). Er muss also aus der Ehe der Liutgard mit Eberhard gestammt haben, kann aber nur ein Bayer gewesen sein, wenn Eberhard selbst ein Bayer war. So kommt man auf den flüchtigen Bayern-Herzog Eberhard als (ersten) Gatten der Liutgard. Da der zweite Gatte schon 944 starb und aus der zweiten Ehe zwei Töchter bekannt sind, wird Eberhard c 940 gestorben sein. Seine Ehe mit Liutgard dürfte c 935 geschlossen worden sein.



    fmg MEDIEVAL LANDS - ALSACE. EBERHARD [IV]

    EBERHARD [IV] (-[18 Dec 972/973]). The Vita Sancti Deicoli names "primogenitus Heberardus, secundus Hugo, tercio Guntramnus" as the three sons of Hugo. Graf im Nordgau 959/67. "Otto…rex" granted property "Luterhaa" which he received from "filiis Hugonis Heberhardo et Hugone" to Kloster Alanesberg by charter dated 6 Apr 959. "Otto…imperator augustus" confirmed donations of property "de locis Ozenheim, Tetingen…in pago Moiinegouwe in comitatu Eberhardi comitis" by "nobis nepos et equivocus noster Otto dux Sweuorum" to "sancti Petri Ascaffaburg" by charter dated 29 Aug 975, although it is not known whether this refers to the same Graf Eberhard. m ---. The identity of Eberhard´s wife is not known with certainty. She has been identified as Liutgarde, widow of Adalbert Graf [von Metz], daughter of WIGERICH [III] Graf im Bidgau & his wife Cunegondis ---. The only basis for this hypothesis is the charter dated 8 Apr 960 under which "Liutgardis" donated property "in comitatu Nithegowe cui Godefridus comes preesse", which she inherited from "parentibus meis Wigerico et Cunegunda", to St Maximin at Trier "pro remedio…parentum meorum, seniorum quoque meorum Alberti et Everhardi vel filiorum meorum". Eberhard [IV] Graf im Nordgau appears to have been the only contemporary Count Eberhard who could be identified as Liutgarde´s second husband. The hypothesis is accepted by Poull and Europäische Stammtafeln. Rösch is more cautious, referring to Liutgarde's second husband as "Eberhard" without citing his origin. Wegener assumes that the wording of the 960 charter means that "Alberti et Everhardi" were Liutgard's successive husbands and that both were deceased at the date of the charter, although this is not necessarily the only interpretation of the text. He argues that Liutgarde's second husband could not therefore have been Eberhard [IV] Graf im Nordgau, who died in [972/73], and suggests that he was Eberhard Duke of Bavaria [Liutpoldinger]. However, as the last reference to Duke Eberhard is in 938, this would mean that he was Luitgarde's first husband, which appears unlikely if the order of the names of her two husbands in the charter was chronological. The Chronicle of Alberic de Trois-Fontaines provides some interesting corroboration for Liutgarde's marriage to Graf Eberhard [IV] by recording "comes Hugo de Daburg, pater sancti Leonis pape" as "consobrinus" of "imperator Conradus". If the origin of Liutgarde's two husbands were as shown here, Hugo [IX] Graf von Egisheim would have been second cousin once removed of Emperor Konrad, the emperor being the great-grandson of Liutgarde by her supposed first marriage, while Hugo would have been her grandson by her second marriage. Eberhard [IV] & his wife had one child:
    a) HUGO [VII] "Raucus" ([after 945]-before 986). The Notitiæ Altorfenses names "Eberhardus comes…filius eius Hugo, qui erat aliquantulum raucus", specifying that he founded the monastery of Altorff where his father was buried. Graf im Nordgau 951/973.

    Kinder:
    1. 4. von Nordgau, Hugo raucus III. wurde geboren um 945; gestorben in 974/986.

  3. 10.  von Metz, Gerhard II. wurde geboren in 925/935 (Sohn von von Jülich, Gottfried und von Frankreich, Ermentrud).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Kinder:
    1. 5. N.
    2. von Metz, Richard wurde geboren um 950; gestorben in 986.