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 Bohrer

Gundeland

männlich


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Generation: 1

  1. 1.  Gundeland (Sohn von Sigram und Landrada).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gorze [57680],Moselle,Lothringen,Frankreich; Abt von Gorze
    • Titel/Amt/Status: 765-778, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt von Lorsch

    Notizen:

    Dr. Christoph Bühler, März 2001, Kloster Lorsch - eine Skizze über die Gründungsgeschichte des Klosters

    Die Ausstattung des Klosters

    Um ihn ihrem Wunsche noch mehr geneigt zu machen, sorgten sie für die Annehmlichkeit der Diener Gottes, die dort angesiedelt werden sollten. Sie übergaben in das Besitztum jenes Klosters die Germanuskirche in Schar mit Zubehör, ihr Gut in Mainz und das Dorf Hagenheim. Erzbischof Chrodegang sollte die Kirche in Hagenheim zu Ehren des Hl. Apostels Petrus weihen.

    Das ist die formelle Ausstattung des Klosters: Erstens aus dem Erbe der Mutter [Cancors] Williswint die Kirche auf dem Scharhof, zweitens ein Gut in Mainz und drittens das Dorf Hagenheim. Daß Petrus ein bevorzugter Heiliger war, sieht man auch hier.

    Erzbischof Chrodegang nahm die Schenkung an und bestimmte seinen Bruder Gundeland (bisher Abt von Gorze bei Metz) zum Abt, da er wegen seiner Amtsgeschäfte für Kirche und König die Leitung des Klosters nicht selbst übernehmen konnte. Er sandte Gundeland mit Reginfrid und Vulvin, zwei erfahrenen älteren Mönchen, und mit vierzehn weiteren Mönchen aus dem Kloster Gorze, das Rudgang selbst früher errichtet hatte, nach Lorsch.

    Das Kloster bleibt also zunächst einmal in der Familie, indem Erzbischof Chrodegang seinen eigenen Bruder, der ebenfalls im Dienst der Kirche zu höchsten Würden aufgestiegen ist, zum Abt der Neugründung bestimmt. Auch das ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass es sich hier um irgendeine beliebige kleine Klostergründung handelte - im Gegenteil, die Berufung Gundelands zeugt von der Stellung, die Lorsch im politischen Gefüge des Oberrheinraums einnehmen sollte.
    Dass noch dazu Mönche aus Gorze berufen werden, zeigt auch, dass mit der Neugründung ein Zeichen im Sinn der monastischen Ordnung gesetzt werden sollte

    Dr. Hermann Schefers, Das Kloster Lorsch, Geschichte und Bedeutung

    Vom adeligen Eigenkloster zum Königskloster

    Schon wenige Jahrzehnte nach der Gründung gehört Lorsch zu den reichsten Grundbesitzern östlich des Rheins mit Besitzungen von der heute niederländischen Nordseeküste bis hinunter in die heutige Schweiz in - für das Frühmittelalter charakteristischer - Streulage. 766 entzündete sich an der Frage nach den Eigentumsverhältnissen zwischen Gundeland und dem Sohn des Gaugrafen Cancor ein Rechtsstreit, der jedoch eine Verlegung des rasch expandierenden Klosters an den späteren Ort (767 - 774), und zwar auf eine eiszeitliche Flugsanddüne, ein paar hundert Meter Luftlinie von der Weschnitzinsel entfernt, nicht behinderte. Gundeland zog den Streit 772 vor die letztmögliche juristische Instanz, vor den Herrscher, vor Karl den Großen. Karl entschied zu Gunsten Gundelands und Gundeland schenkte das Kloster des Heiligen Nazarius, samt allen Grundbesitzes, dem König, der damit neuer Eigentümer der Abtei wird.


Generation: 2

  1. 2.  Sigram

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Austrasien; Nobilis in Austrasien

    Sigram heiratete Landrada. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Landrada (Tochter von Chrodobertus II. und Doda).

    Notizen:

    Die Zuordnung von Landrada als Tochter von Robert († vor 764) und Williswint ergibt chronologische Probleme, da ihr Sohn Chrodegang um 715 geboren ist.
    Schwennicke schlägt alternativ eine zweite Filiation vor, bei der Robert durch dessen Großvater Chrodobertus (Robert) ersetzt wird, der von 653 bis 678 bezeugt, in diesem Jahr 678 allerdings bereits Witwer ist. Sofern nicht eine zweite Ehe postuliert wird, wäre Landrada damit bei der Geburt Chrodegangs um die 40 Jahre oder älter gewesen, was wiederum aus biologischen Gründen zweifelhaft erscheint.


    Zuordnung als Tochter zu Chrodobertus und Doda II unsicher.



    Landrada

    Hlawitschka Eduard: Seite 76 "Die Vorfahren Karls des Großen"

    26 Bernarius - Theoderich - Aldana - Hiltrud - Landrada

    Aldana, die Gemahlin eines Grafen Theoderich und Mutter Wilhelms von Gellone (Nr. 61) wird in der Literatur immer wieder als Tochter Karl Martells geführt; vgl. S. Abel - B. v. Simon, Jahrbücher Karls des Großen 2, Leipzig 1883, Seite 13 auf der Basis von AA. SS. Mai 6, Seite 894 und J. Mabillon, AA. SS. ord. s. Ben. 4, 1, Seite 68; danach J. Calmette, La familie de Saint Guilhelm (Annales du Midi 18, 1906), Seite 145ff., M. Chaume, les origines du Duche de Bourgogne, Dijon 1925, Seite 105, 547, L. Auzias, L'Aquitaine carolingienne, Toulouse - Paris 1937, Seite 520-525, G. Tellenbach, Königtum und Stämme in der Werdezeit des Deutschen Reiches, Weimar 1939, Seite 43, I. Weinrich, Wala, Graf, Mönch und Rebell, Lübeck-Hamburg 1963, Seite 17 und Tafel Seite 107, usw.
    Dies beruht darauf, daß Aldana in einem aquitanischen Necrolog als soror Hiltrudis et Landradae bezeichnet ist und daß diese beiden Namen wiederum von Töchtern Karl Martells geführt worden seien.
    Letzte Berechtigung zur Identifizierung der beiden Aldana-Schwestern gab dannjeweils die Tatsache, daß in den Ann. q. d. Einhardi ad 782, hrsg. von F. Kurze, SS. rer. Germ., 1895, Seite 61, ein Theodericus comes propinquus regis auftritt, der seine Truppen aus dem Riquariergau aushob und den man mit Aldanas Gemahl Theoderich identifizierte. Außerdem konnte hinzugefügt werden, daß Aldanas und Theoderichs Enkel, Herzog Bernhard von Septimanien, in Thegans Vita Hludovici c. 36, MG. SS. 2, Seite 597, als de stirpe regali bezeichnet wird. - Nun hat dieses System aber doch schwache Stellen. Es ist zwar einwandfrei eine Hiltrud als Tochter Karl Martells nachzuweisen (vgl. Nr. 46), nicht aber ebensogut eine Landrada. Die These von Abel-Simon, der alle angeführten späteren Forscher folgten, daß Landrada, die Mutter des Bischofs Chrodegang von Metz, auch als Tochter Karl Martells nachzuweisen wäre, läßt sich nämlich nicht halten.
    Paulus Diaconus weiß in seiner Metzer Bischofsgeschichte, MG. SS. 2, Seite 267, von jenem Bischof nur zu berichten: Chrodegangus ... ex pago Hasbaniensi oriundus, patre Sigrammo, matre Landrada, Francorum ex genrer primae nobilitatis progenitus. Auch die Urkunden König Pippins und KARLS DES GROSSEN, in denen Chrodegang wiederholt genannt ist, lassen niemals etwas über eine Verwandtschaft zu jenem verlauten. Das gleiche gilt für Chrodegangs eigene Urkunden, in denen er Pippin nur als seinen senior, nicht aber als seinen Onkel nennt; vgl. etwa A. D'Herbomez, Cartulaire de l'abbaye de Gorze, Paris 1898, Nr. 1-5,9-10. (Die Nr. 11, in der Chrodegang König Pippin als seinen avunculus bezeichnet, ist längst als späte Fälschung bekannt, vgl. ebd. die Erläuterung auf Seite 392).
    Erst die im 10. Jahrhundert oder - wenn M. Büchner, Die Vita Chrodegangi, eine kirchenpolitische Tendenzschrift (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kan. Abt. 16, 1927), Seite 1-36, recht hat - bereits um die Mitte des 9. Jahrhunderts entstandene Vita Chrodegangi, MG. SS. 10, Seite 556, macht Landrada bei der Ausschmückung der von Paulus Diaconus gegebenen Nachrichten zu König Pippins Schwester und zu einer Tochter Karl Martells. (Nach Büchner, Seite 24, geschah dies zu dem Zweck, Erzbischof Drogo von Metz, einen außerehelichen Sohn KARLS DES GROSSEN und Halbbruder LUDWIGS DES FROMMEN, um die Mitte des 9. Jahrhunderts noch stärker als sonst als Parallele und Vorbild dienen zu können).
    Und erst von hier ab wird Chrodegang in einer Reihe später Quellen (Abel-Simson 2, Seite 13 Anmerkung 2) mit den KAROLINGERN in Konnex gebracht. Daß in Wirklichkeit Pippin und Chrodegang der gleichen Generation angehört bzw. Chrodegang eher älter als Pippin war, wurde bei dieser späten Konstruktion nicht in Rechnung gesetzt, spricht aber schon deutlich gegen sie. Landrada dürfte somit als Glied der angegebenen Beweiskette ausfallen. Ein Weiteres läßt sich gegen diese Kombination anführen: Wala (Nr. 52), der Enkel Karl Martells (durch dessen Friedelsohn Bernhard), heiratete nachweislich eine Tochter Wilhelms von Gellone, das heißt eine Enkelin Aldanas; vgl. Werner Seite 13, und Calmette, Seite 156f. Setzt man Aldana aber als Tochter Karl Martells an, so muß man eine in der karolingischen Ehegesetzgebung verbotene Nahehe im Verhältnis 2:3 annehmen. Doch so etwas dürfte kaum geduldet wordens ein. Schließlich läßt sich gegen die herrschende Meinung noch einwenden: Hätte man Aldana in dem angegebenen Nekrolog tatsächlich mit den KAROLINGERN in Verbindung bringen wollen, so wäre es einfacher gewesen, sie als soror Pippini regis denn als soror Hiltrudis et Landradae zu kennzeichnen.
    Mit Hiltrud und Landrada können also meines Erachtens keine Töchter Karl Martells gemeint sein.

    Friese Alfred: Seite 98-103, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Paulus diac. erzählt in seiner Metzer Bischofsgeschichte (MG SS II) Seite 267 von den Vorfahren des Bischofs: ex pago Hasbaniensis oriundus, patre Sigrammo, matre Landrada, Francorum ex genere primae nobilitatis progenuit. - Die hier genannte Landrada war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schwester des ROBERTINERS Cancor (comes). Ihre lange angenomme Abstammung von Karl Martell hat E. Hlawitschka: in: Karl der Große I Seite 76 nr. 26 schlüssig widerlegt; ihr Gemahl Sigram entstammt einem neustrischen Adelshaus, das schon mit der Familie des Ingram und Ingobert Anfang des 7. Jahrhunderts in der Umgebung Chlothars II. auftritt (Fred. IV, 42; Vita Sigirammis abb. Longoretensis (ed. B. Krusch) MG SS Rer Mer IV Seite 606-625). Aus dieser Sippe stammt die Gemahlin LUDWIGS DES FROMMEN, Irmgard, deren Vater, Graf Ingram, ein Neffe Chrodegangs von Metz war (Paulus diac. ebd.). So werden die engen Bindungen der ROBERTINER an LUDWIG DEN FROMMEN und ihre Stellungnahme gegen seine aufständischen Söhne im W- und O-Frankenreich erklärlich. Auch der Nachfolger Chrodegangs, Erzbischof Angilram von Metz (768) und Erzkaplan KARLS DES GROSSEN (784), der die Robertinische Hausabtei St. Trond erhielt, gehört in diese Familie [J. Fleckenstein: Hofkapelle Seite 106.]




    oo Sigram Nobilis in Austrasien


    Kinder:

    - Chrodegang Bischof von Metz - 6.3.766
    - Gundeland Abt von Lorsch

    Kinder:
    1. Chrodegang wurde geboren um 715 in Hespengau,Belgien; gestorben am 6 Mrz 766; wurde beigesetzt in Gorze [57680],Moselle,Lothringen,Frankreich.
    2. 1. Gundeland


Generation: 3

  1. 6.  Chrodobertus II. (Sohn von Lantbertus I.).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Neustrien,Frankreich; nobilis in Neustrien
    • Titel/Amt/Status: 653; Hausmeier des Königs Chlodwig II.
    • Titel/Amt/Status: 658; Kanzler des Königs Chlothar III.
    • Titel/Amt/Status: 2 Okt 678; comes palatinus (Pfalzgraf)

    Notizen:

    Name:
    (Robert II.)

    Chrodobertus heiratete Doda. Doda gestorben vor 12 Sep 678. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  Doda gestorben vor 12 Sep 678.
    Kinder:
    1. Lantbert II. gestorben vor 741.
    2. 3. Landrada


Generation: 4

  1. 12.  Lantbertus I. (Sohn von Chrodobertus I.); gestorben nach 650.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Neustrien,Frankreich; nobilis in Neustrien

    Notizen:

    Name:
    (Lambert I.)

    Kinder:
    1. 6. Chrodobertus II.