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 Bohrer

von Schwaben, Hermann I.

männlich um 900 - 949  (49 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Schwaben, Hermann I. wurde geboren um 898/900; gestorben am 10 Dez 949; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lahngau,Deutschland; Graf im Ohm- und Lahngau
    • Titel/Amt/Status: 926-949, Schwaben,Deutschland; Herzog von Schwaben

    Notizen:

    Hermann I. Herzog von Schwaben (926-949)
    Graf im Ohm- und Lahngau
    ca 898/900-10.12.949 Begraben: Reichenau, St-Kilians-Kapelle
    Sohn des Herzogs Gebhard II. der Jüngere von Lothringen aus dem Hause der KONRADINER und der EZZONIN Ida; Vetter von König KONRAD I. und Herzog Eberhard von Franken

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2161

    Hermann I., Herzog von Schwaben seit 926
    + 10. Dezember 949 Begraben: Reichenau, St-Kilians-Kapelle
    Aus der Familie der KONRADINER, Sohn Gebhards (+ 910), Herzog in Lotharingien
    oo Regilinde, Witwe Burchards I. von Schwaben

    Hermann I., der ein wichtiger Helfer König HEINRICHS I. war, erhielt von diesem nach dem Tode Burchards I. das Herzogtum Schwaben übertragen und verfügte außerdem über das Elsaß. Als loyaler Anhänger OTTOS I., der auch während der schweren Krise 938/39 (Aufstand Heinrichs, des Bruders OTTOS) zum König stand, empfing Hermann I. die Abtei Echternach; seine Tochter und Erbin Ita (Ida) wurde 947 mit OTTOS Sohn Liudolf vermählt. Der wegen seiner Klugheit gerühmte Hermann zählte gemeinsam mit seinem Bruder Udo zu den engsten Beratern OTTOS und hat vor allem bei dessen Politik gegenüber Lotharingien und dem westfränkischen Reich sowie in der frühen Phase der ottonischen Italienpolitik Einfluß ausgeübt.

    Literatur:
    ADB XII, 153f. - NDB VIII, 64.

    Neue Deutsche Biographie: Band 8

    Hermann I., Herzog von Schwaben (seit 926)
    + 10.12.949Begraben: Reichenau, St. Kilians-Kapelle
    Aus dem Geschlecht der KONRADINER

    Vater:
    Gebhard (+ 910, Herzog von Lothringen)
    Bruder:
    Udo (+ 949), Graf in der Wetterau
    Tochter:
    Ita oo Herzog Liudolf von Schwaben, + 957, Sohn des Kaisers OTTO I.
    Großneffe:
    Herzog Hermann II. von Schwaben (+ 1003, s. NDB VIII)

    oo Reginlinde, Witwe des Herzogs Burchard I. von Schwaben

    Hermann, ein Vetter König KONRADS I. und des Herzogs Eberhard von Franken, erwies sich als tatkräftiger Helfer König HEINRICHS I.; dieser übertrug ihm 926 nach dem Tod Herzog Burchards I. das schwäbische Herzogtum, außerdem verfügte Hermann über das Elsaß. Als während der ersten Regierungsjahre OTTOS DES GROSSEN die Empörung der Herzöge Eberhard und Giselbert sowie des Königsbruders Heinrich die schwerste Krise des Liudolfingischen Königtums auslöste (939), stand Hermann entschlossen an der Seite des Königs, der ihm das Kloster Echternach zusprach und in die Verlobung seines Sohnes und präsumtiven Nachfolgers Liudolf mit Hermanns einziger Tochter und Erbin Ita einwilligte. Hermann zählte hinfort, ebenso wie sein Bruder Udo, zu den vertrautesten Beratern OTTOS DRES GROSSEN; seine Umsicht und Klugheit rühmt eine zeitgenössische Quelle mit Nachdruck. 941 führte er den aus seiner Herrschaft vertriebenen Markgraf Berengar von Ivrea und dessen Gemahlin an den Hof und beteiligte sich 946/47 an den Feldzügen OTTOS gegen Hugo von Franzien; sein Einfluß machte sich demnach wohl in der lothringisch-westfränkischen Politik OTTOS ebenso geltend wie in der ersten. Phase einer Einwirkung auf die politische Ordnung Italiens.

    Literatur:
    siehe zu Hermann II. von Schwaben.

    Althoff Gerd: Seite 386, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    H 44 Me: 13.12. Herimannus dux + 949 Hermann I. Herzog von Schwaben

    (Es.) Der KONRADINER Hermann wurde 926 schwäbischer Herzog und war mit den OTTONEN verwandtschaftlich verbunden - seine Tochter Ida (H 13) wurde die Gemahlin Liudolfs (H 32). Nach dem Urteil der Forschung gehörte er zu den engsten Ratgebern HEINRICHS I. und OTTOS DES GROSSEN, vgl. allg. NDB 8, S. 641 und FW H 14; Zotz, Der Breisgau und das alemannische Herzogtum, passim (Register, S. 251); Maurer, Der Herzog von Schwaben, passim (Register, S. 354).
    Hermann I. war eine treue Stütze seines königlichen Cousins KONRAD I., danach HEINRICHS I., der ihm auf der Reichsversammlung von Worms im November 926 das Herzogtum Schwaben übertrug. Als stammesfremder Herzog heiratete er die Witwe seines Vorgängers Burchards II., um so eine gewisse Verbindung mit seinem Vorgänger und den schwäbischen Familien herzustellen. Seine Ernennung markierte den Wandel vom Stammes- zum Beamtenherzogtum. Mehrmals fielen 927 die Ungarn plündernd ins Land ein. Er stärkte die königliche Macht in Schwaben, fungierte 936 bei der Krönung OTTOS I. als Mundschenk und wurde dessen wichtige, zuverlässige Stütze. Er unterwarf 937-939 die gefährlichen Rebellionen von OTTOS Bruder, Franken und Lothringen und zeitweise belagerte sein Cousin Herzog Eberhard von Franken Breisach. 939 erbte er einen Teil von dessen Eigengütern und bekam auch etliche Positionen im fränkisch-hessischen Raum. Er brachte Schwaben wieder in engste Anlehnung ans Reich, wurde Laienabt von Echternach und unterstützte OTTO auch gegen Frankreich. Er kam zu höchsten Ansehen im Reich.

    Barth Rüdiger E.: Seite 106,190, "Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Herimannus

    Aus Gründen des Lebensalters kann es sich nicht um den 989 erstmalig als comes palatinus urkundlich erwähnten Pfalzgrafen Hermann I. Pusillus handeln (s. W. Bader, Benediktinerabtei, 1937, S. 42; R. Gerstner, Geschichte der lothringischen und rheinischen Pfalzgrafschaft, S. 14, H. Witte, Genealogische Untersuchungen, in: MIÖG, Ergänzungsband 5,1 (1896-1903) S. 335,474.
    Es handelt sich hier wohl um den 927 zum Herzog von Schwaben ernannten und 10.12.949 verstorbenen KONRADINER Hermann, Sohn Gebhards, des Grafen in der Wetterau.
    Vgl. dazu Isenburg, Tafel 4; Maurer, Herzog von Schwaben, S. 30,48f.,64,67,69, 70,72f.,77-80,132,142,149,156f.,162,165f.,169,171, 175f.,184,191,193f., 1898; D K I, Nr.3, S. 4, v. 5.3.912, nur in der Pönformel verunechtete Schenkungsbestätigung an Bistum Eichstätt; ebd., Nr. 15, v. 18.2. 913; D O I, Nr. 25, v. 7.4.940: per interventum... Herimanni ducis Alemannorum; D O I 111, S. 194, v. 1.6.949: conventu... Conradus dux, Herimannus dux, Hezzo comes, Godefridus comes, Rudolfus comes, Reginberus comes; Wampach, Luxemburg, S. 205; Beyer, Nr. 183, v. 29.12.945, Nr. 194, a. 950-956; VK II, S. 395.
    Die Berichte über den Aachener Hoftag 944 enthalten keinerlei Hinweise über eine Einsetzung Konrads. Es hätte nahe gelegen, ihn anläßlich dieses Hoftages zu ernennen. Ganz im Gegenteil wird im Jahre 944 Hermann von Schwaben in herzogsähnlicher Mission zur Anführung eines Heeres gegen Reginar III. und seinen Bruder Rudolf eingesetzt. Zum gleichen Jahr 944 berichtet Flodoard, dass Herzog Hugo von Franzien Hermann von Schwaben, nicht Konrad, um eine Unterredung bat. Und wiederum zum gleichen Jahr 944 heißt es beim selben zuverlässigen zeitgenössischen Chronisten, dass OTTO I. Hugo von Franzien ein unter dem Kommando Herzog Hermanns stehendes Heer entgegensandte.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 177-180, "Geschichte Württembergs"

    Vermutlich auf einer Versammlung zu Worms, allwo zahlreiche schwäbische Große, namentlich Geistliche, vielleicht auch Herzog Burchards Schwiegersohn, König Rudolf, sich einfanden, im Anfang November 926, übertrug König HEINRICH I. das Herzogtum an den fränkischen Grafen Hermann I. (926-949). Der neue Herzog war ein Sohn des im Ungarnkampfe gefallenen Grafen Gebhard und Geschwisterkind König KONRADS I. und Herzog Eberhards von Franken, bisher vermutlich Graf im Engersgau und Oberlahngau, auch in Franken, besonders in der Gegend des späteren Montabaur, reich begütert. Durch treue Ergebenheit gegenüber dem Könige brachte er Schwaben in ein engeres Verhältnis zum Reich und vermählte sich bald, ohne Zweifel sowohl zum Zwecke der Annäherung an seine neue Heimat, deren Sitten und Einrichtungen er stets in Ehren hielt, als auch zur Erwerbung ansehnlichen Güterbesitzes in derselben, mit der Witwe seines Vorgängers, Reginlinde.
    Nach dem Tode König HEINRICHS, während dessen späterer Regierungszeit in SW-Deutschland Ruhe herrschte, wurde zunächst wieder durch die Franken und Sachsen sein Sohn OTTO I. zum deutschen König gewählt und die Wahl zu Aachen allgemein bestätigt. Bei der Krönungsfeier allda (um den 1. August 936) war Herzog Hermann oberster Mundschenk, während Herzog Eberhard von Franken das Truchsessenamt verwaltete. Bereits im folgenden Jahr stürmten die Ungarn, furchtbar hausend, über O-Franken und Schwaben hin, wandten sich jedoch bald weiter und über den Rhein. Sodann aber lehnten sich wiederholt mächtige Große des Reiches gegen die königliche Gewalt auf und entzündeten innere Kriege. Es war dies vor allem Herzog Eberhard von Franken, welcher es nicht verwinden konnte, dass nach dem Tode seines Bruders die Krone vom fränkischen Stamme auf das sächsische Haus übergegangen war. Griff er im Jahre 937 allein zu den Waffen, so tat er es im folgenden Jahre im Bunde mit OTTOS Halbbruder Thankmar, dessen Ansprüche an die erledigte sächsische Pfalz- und Markgrafenwürde OTTO nicht befriedigt hatte. Thankmar schlug in Westfalen los, allein als hier Gebhard, der Sohn des Grafen Udo von der Wetterau und vom Rheingau, eines Bruders von Herzog Hermann, im Kampfe vor Belecke gefallen war, spaltete sich die fränkische Familie selbst in unversöhnlicher Feindschaft; Udo und sein Bruder, der in seiner Treue bereits wankend gemachte Hermann, sowie ihr Vetter, Graf Konrad vom Niederlahngau, Kurzbold genannt, schlossen sich jetzt in ihrem Haß gegen Eberhard aufs engste an König OTTO an, Thankmar mußte im Juli des Jahres sein Unternehmen mit dem Leben büßen und Eberhard um Vergebung flehen, die ihm auch wie früher zuteil wurde. Schon im Jahr 939 erhoben OTTOS jüngerer Bruder Heinrich und der Gemahl seiner Schwester Gerberga, Herzog Giselbert von Lothringen, einen neuen Sturm. Wollte jener die deutsche Krone auf sein Haupt setzen, weil er, nicht OTTO, geboren worden sei, während sein Vater schon König gewesen, so strebte dieser nach einer unabhängigen königlichen Stellung. Sie wurden bei Birten, unweit Xanten, von OTTO besiegt, gewannen jedoch durch Huldigung den Beistand König Ludwigs IV. von Frankreich; auch Herzog Eberhard erhob sich jetzt wortbrüchig und der Kampf zog sich mehr in die oberen Lande. Als jedoch Eberhard und Giselbert den Rhein bei Andernach überschritten, um die rechts gelegenen Gaue der Vettern Eberhards, Konrad Kurzbolds und Udos, den Niederlahngau, Rheingau und die Wetterau zu verwüsten, wurden sie von den letzteren unvermutet bei einem Mahle überfallen. Eberhard erlag nach hartnäckigem Kampfe, mit vielen Wunden bedeckt, dem Schwert, Giselbert fand auf der Flucht seinen Tod im Rhein, und ihr Gefolge ward teils niedergemacht, teils gefangen. Das Herzogtum Franken erlosch mit Eberhards Tode, zumal da er keine männlichen Nachkommen hinterließ und blieb fortan unmittelbar mit der Krone vereinigt; ein Teil der herzoglichen Liegenschaften wurde vom König eingezogen, ein anderer dürfte an Eberhards dem Könige treu gebliebene Vettern gefallen sein. Herzog Hermann insbesondere ist hierbei wohl nicht leer ausgegangen, ja als derselbe unter der großen Schar derer, welche dem siegreichen Könige zu seinen Erfolg Glück wünschten, erschien und im Vertrauen auf den Umfang seiner Besitzungen und die Größe seines Reichtums für seine noch im Kindesalter stehende Tochter und einzige Erbin, Ida, um OTTOS damals erst 9 Jahre alten Erstgeborenen, Liudolf, warb, willigte der König ohne Zögern in die Verbindung.
    Die in verschiedenen Kämpfen erprobte treue Gesinnung bewahrte Herzog Hermann dem Könige fortwährend, er fand sich nicht selten an seinem Hoflager ein und leistete ihm da und dort gute Dienste. So bekriegte er für ihn im Jahr 944 die Vasallen König Ludwigs Übermeer von Frankreich, Ragnar und Rodulf, mit Erfolg und beteiligte sich im Jahr 946 an des Königs Feldzug gegen Herzog Hugo den Großen von Francien. Andererseits hatte auch er selbst manchen Gewinn von dieser Verbindung mit OTTO: er bekam das Kloster Echternach als Laienabt und wußte insbesondere schwäbischen Klöstern wiederholt Gunstbezeugungen zuzuwenden. Noch im besten Mannesalter starb der Herzog am 10. Dezember 949. Er hinterließ den Ruhm eines weisen, um König und Reich, sowie sein Herzogtum in jeglicher Richtung wohlverdienten Fürsten und wurde in der S. Kilians-Kirche zu Reichenau bestattet. Seine Witwe zog sich für den Rest ihres Lebens nach Zürich in das Kloster zu St. Felix und Regula zurück, das ihr schon längere Zeit her unterstellt war, soll sich jedoch zuletzt nach einer sagenhaften Nachricht in eine Klause auf der Insel Ufnau begeben haben, dort (ums Jahr 958) gestorben und im Kloster Einsiedeln begraben worden sein.

    Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 176, "Kaiser Otto der Große"

    Dem Grafen Udo folgte im Tode sein Bruder, der Herzog Hermann von Schwaben, noch am 10. Dezember des nämlichen Jahres nach und wurde in der Kapelle des heiligen Kilian zu Reichenau bestattet. Eine zuverlässige Stütze des Thrones in den Wirren der ersten Jahre OTTOS, wird er als einer der weisesten Fürsten seiner Zeit gepriesen und erscheint als solcher besonders häufig im Rat des Königs. In den westfränkischen Händeln namentlich bediente sich derselbe öfters seines Beistandes, sei es, weil ihm gerade durch den Besitz des Elsasses diese Dinge näher lagen, sei es, daß Hermann außer der Abtei Echternach noch andere lothringische Lehen hatte. Mit dem Herzogtum Schwaben verband er auch manche fränkische Güter, so in der Gegend des späteren Montabaur. Trotz seiner fränkischen Abkunft scheint er den Schwaben keinen Anstoß gegeben zu haben, denn es wird ihm als Beweis seiner Klugheit nachgerühmt, daß er die Sitten und Einrichtungen des ihm anvertrauten Landes stets in hohen Ehren gehalten habe. Er unterstützte auch den Bau der neuen Kirche und des Klosters, welches der Straßburger Probst Eberhard an der Stelle der alten Meinradzelle errichtete und als erster Vorsteher leitete und schenkte der neuen Stiftung zwei Rippen der Züricher Schutzpatrone Felix und Regula. Von seiner Gemahlin Reginlinde, die bereits mit Herzog Burchard vermählt gewesen war, hinterließ Hermann als einzige Erbin [Über Regilinde vgl. Stälin Wirttemberg. Geschichte I, 435,436,444,553; Waitz, Jahrbücher Heinrichs Seite 94 Anmerkung 3. Waitz sagt (Anmerkung 2): "Auch die zweite Ehe der Regilinde war unfruchtbar", obgleich die Mirac. S. Verenae c. 5 ihr nur die Söhne absprechen, dagegen ausdrücklich erzählen: Quae consepit et peperit filiam etc. Wilmans (Kaiserurkunden der Provinz Westfalen J, 452) bemerkt darüber: "Wenn Waitz dann aus der Mirac. S. Verenae den Beweis erbringt, daß auch die zweite Ehe der Reginlind ... mit Kindern nicht gesegnet gewesen." und gibt daher Ida eine andere Mutter.] seines reichen Gutes Ida [Über Ida siehe oben Seite 100 Anmerkung 4.], Liudolfs Weib, die gerade in diesem Jahr von einer Tochter, Mathilde, genas.

    Holtzmann Robert: Seite 80,83,112,117,119,123,127,130,136,139, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Obgleich es noch einen HUNFRIDINGER gab, ernannte HEINRICH I. auf der Reichsversammlung von Worms im November 926 einen stammesfremden fränkischen Mann zum Herzog von Schwaben: Hermann, Sohn des KONRADINERS Gebhard und mithin Vetter KONRADS I. und Eberhards von Franken. Hermann begab sich, wohl gewiß nicht ohne militärischen Schutz, in sein neues Herzogtum und heiratete hier die Witwe Burchards, Regilinde, um so nachträglich eine gewisse Verbindung mit dem Vorgänger und den schwäbischen Familien herzustellen. Aber es versteht sich, daß er stark auf die königliche Unterstützung angewiesen war und nicht im entferntesten die Selbständigkeit Burchards besaß. Er hat keine so große Gewalt über die schwäbischen Stifte ausgeübt, er mußte die Besetzung der Bistümer völlig dem König überlassen, und auch die eigenmächtige auswärtige Politik des Herzogs von Schwaben hatte ein Ende. Andererseits hat der König den Umkreis der Macht dieses seines herzoglichen Beamten und Stammesfürsten dadurch erweitert, daß er das Elsaß aus seiner Verbindung mit Lothringen löste und ihm als ein besonderes Herzogtum anvertraute, wie das dem alemannischen Volkstum im Elsaß entsprach. Zweifellos hat HEINRICH mit der Wahl Hermanns einen sehr guten Griff getan. Der neue Herzog hat schon dadurch, daß er sich in Schwaben ohne ernstere Schwierigkeiten gehalten hat, seine Fähigkeiten bewiesen. Fast ein Vierteljahrhundert lang hat er seines Amtes gewaltet und sich jederzeit als ein treuer, völlig zuverlässiger Freund HEINRICHS wie seiens Sohnes bewährt.
    Von HEINRICH I. haben wir Münzen, außer aus Sachsen, aus Mainz, Straßburg, Metz und Verdun, also aus Franken, Elsaß-Schwaben ud Lothringen. Aus Franken kennen wir nur diese Königsmünze, aus Schwaben und Lothringen dagegen auch Münzen Hermanns und Giselberts.
    Nun folgte noch eine Fortsetzung alten kultischen Brauches, das festliche Königsmahl in der Pfalz, wobei die vier Herzöge dem neuen König die Ehrendienste versahen, die man später als Erzämter bezeichnet hat und in denen sich etwas von dem Amtscharakter der Herzöge aussprach: Giselbert von Lothringen, in dessen Herzogtum man sich befand, diente als Kämmerer, Eberhard von Franken als Truchseß, Hermann von Schwaben als Mundschenk, Arnulf von Bayern als Marschall.
    Aber es ging nicht alles so, wie die Empörer wollten. Es war dem Herzog Eberhard von Franken gelungen, auch ein jüngeres Mitglied seines Hauses auf seine Seite zu ziehen, Gebhard, einen Sohn des rheinfränkischen Grafen Udo (der ein Bruder Hermanns von Schwaben und mithin ein Vetter Eberhards war). Dieser Gebhard ist im Kampf um Belecke gefallen, und das schien den anderen KONRADINERN, Hermann, Udo und ihrem Vetter Konrad Kurzbold, ein Gottesgericht, so daß sie um so fester auf der Seite des Königs aushielten.
    Aber der neue Herzog Berchthold mußte nun in der Tat auf das wichtige Recht der Bischofseinsetzung verzichten, er mußte außerdem eine Reihe von Erwerbungen und Okkupationen Arnulfs wieder herausgeben: dem König das karolingische Reichsgut, der Kirche einen Teil der säkularisierten Besitzungen, dem Herzog von Schwaben das Engadien. So empfing Hermann, der einzige unter den Herzögen, auf dessen Treue Verlaß gewesen war, seinen Lohn, während zugleich der Gegensatz zwischen Bayern ud Schwaben geschickt genährt wurde.
    Gegen die Feinde schickte der König den treuen Herzog Hermann mit schwäbischen Truppen nach Norden, und zwei Grafen dieses Hauses, Hermanns Bruder Udo und sein Vetter Konrad Kurzbold, Vettern auch des Franken-Herzogs, haben am 2. Oktober 939 den entscheidenden Sieg am Rhein, gegenüber von Andernach, davon getragen. Eberhard und Giselbert waren bereits über den Strom gekommen, ihr Heer war am Beutemachen, ein großer Teil der Truppen schaffte den Raub auf das andere Ufer, da wurden die Herzöge von den beiden Grafen überrascht und völlig geschlagen. Eberhard ist im Kampf gefallen, Giselbert auf der Flucht im Rhein ertrunken.
    Eben die großen fränkischen Herrn standen damals (941) bei OTTO in höchstem Ansehen, so neben Hermann, dem Schwaben-Herzog, und den anderen KONRADINERN der am Mittelrhein, in der Gegend von Worms und Speyer, reich begabte Graf Konrad der Rote.
    Von Kamerich aus rückte OTTO im August 946 in Frankreich ein, mit einem starken Heer, bei dem sich auch der König Konrad von Burgund wieder befand, ferner Hermann von Schwaben mit seinem Bruder Udo, die Erzbischöfe von Mainz und Trier und andere weltliche und geistliche Fürsten.
    Seine ganze Liebe zu ihr wandte OTTO jetzt seinem einzigen Sohn Liudolf zu, der damals 16 Jahre zählte, aber schon seit 940 mit Ida, der einzigen Tochter des Herzogs Hermann von Schwaben, verlobt war. Jetzt, nach dem Tod der Mutter, wurde Liudolf vom Vater zum Nachfolger im Reich designiert und im Jahre darauf mit Ida vermählt; er galt ohne Zweifel schon damals auch als einstiger Nachfolger Hermanns in Schwaben. Am 10. Dezember 949 schließlich starb auch der um das Königshaus seit mehr als zwei Jahrzehnten außerordentlich verdiente, bei OTTO in höchstem Ansehen stehende Herzog Hermann von Schwaben, der "weiseste und klügste" unter seinen Standesgenossen, worauf Liudolf die Herrschaft in Schwaben übernahm.
    Herzog Hermann führte 941 den flüchtigen Markgrafen Berengar von Ivrea vor König OTTO, der ihn freundschaftlich aufnahm und seine Auslieferung, die Hugo forderte, verweigerte.

    Maurer, Helmut: Seite 48f.,64,67,77-80,132,142,149, "Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit"

    Aus der Regierungszeit der nächste beiden Herzöge, Hermann I. (926-949), eines KONRADINERS, und Liutolfs (949-953), eines OTTONEN, besitzen wir nicht die geringste Hinweise auf eine Verankerung ihrer Herzogsherrschaft am westlichen Bodensee und im Hegau. Die Tatsache, daß beide weder der Familie Erchangers noch diejenigen der sogenannten HUNFRIDINGER, der Burchard I. entstammte, angehörten, könnte zunächst zu dem Gedanken verleiten, daß beide Nachfolger Burchards der Herrschaftsgrundlage, über die dieser offensichtlich noch verfügt hatte, nach dessen Tode beraubt worden seien. Gegen die Stichhaltigkeit einer solchen Annahme spricht indessen nicht allein die Erkenntnis, daß sowohl Hermann I. - durch die Heirat mit Burchards II. Witwe Reginlinde - als auch Liutolfs - durch die Ehe mit Hermanns und Reginlindes Tochter Ita - als vollberechtigte und eindeutig legitimierte Erben Herzog Burchards II. gelten mußten und dementsprechend auch über die gleiche Herrschaftsgrundlage wie Burchard II. verfügt haben dürften. Gegen die Annahme einer stärkeren Zäsur innerhalb der schwäbischen Herzogsherrschaft während der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts spricht aber auch die Beobachtung, daß sich sowohl Hermanns I. als auch Liutolfs Wirkungsbereiche weitgehend mit demjenigen Burchards II. deckten. Für die beiden Nachfolge-Herzöge ist, obgleich sich die räumliche Reichweite ihrer Herzogsherrschaft insgesamt wesentlich vergrößert hatte, Zürich von großer Wichtigkeit, und beide stehen wiederum in enger Verbindung zu den alten Reichsabteien St. Gallen und Reichenau und zu der neu gegründeten Abtei Einsiedeln. Hermann I. setzte zudem das schon von Burchard I. eng gestaltete Verhältnis zu dem kleinen Hochrheinkloster Zurzach mit seinem für das Herzogshaus offenbar wichtigen Verena-Kult fort.
    Angesichts dieses im wesentlichen gleichgebliebenen geographischen Rahmens spricht nichts dagegen, sondern eher alles dafür, daß auch bis hin zu Liutolf die frühen "Herzogsorte" am Westrande des Bodensees und im Hegau, das heißt im Umkreis der einstigen Königspfalz Bodman, und unter ihnen zumindest der Hohentwiel, in diese Herzogsherrschaft Hermanns und Liutolfs eingeschlossen gewesen sind und immer noch eine wesentliche Grundlage für die Ausübung der herzoglichen Rechte abgegeben haben werden.
    Von Hermann I. an hat kein Herzog von Schwaben bis einschließlich Herzog Ernst II. auf eine Münzprägung in Zürich verzichtet. Das spricht nicht nur für die herausragende Rolle, die Zürich auch im 10. und frühen 11. Jahrhundert als Wirtschaftsplatz zukam; es spricht zugleich für eine überaus starke Stellung, die den Herzögen in Zürich eignete.
    Diese herzogliche Kirchenherrschaft gibt sich am sichtbarsten darin zu erkennen, daß die Chorherren in einer notitia des Jahres 968 Herzog Burchard als ihren senior bezeichnen und daß ebenso wie die karolinguischen Königstöchter Hildegard und Berta und wie Richardis, die Gattin KARLS III., auch Reginlinde, die Gattin Herzog Burchards II. und Herzog Hermanns I., als Laien-Äbtissin der Frauenabtei - wenn nicht gar zugleich dem Chorherrenstift - vorstand.
    Wenn nun erstmals von Herzog Hermann von Schwaben (926-949), einem engen Vertrauten OTTOS I., dem der König den am 2.X.939 bei Andernach erfochtenen Sieg über seine herzoglichen Feinde zu verdanken hatte, - wenn nun also erstmals von Herzog Hermann in Breisach geprägte Münzen vorhanden sind, dann kann dieses Fußfassen des schwäbischen Herzogs auf dem Berg von Breisach am ehesten mit der Einnahme des Berges durch OTTO I. und einer Weiterverleihung der "Burg" an Hermann als seinen engsten Vertrauten erklärt werden.
    Wiederum war es kein Platz in der Mitte des Herzogtums, den der König dem Herzog als neuen Vorort überließ, sondern eine Örtlichkeit an dessen Grenze, und wiederum war es ein Platz, der erst dem Feinde - diesmal freilich durch den König selbst - mit Gewalt abgerungen werden mußte.
    Die Aktivität der Münzstätte des Herzogs von Schwaben in Breisach wird schon darin sichtbar, daß allein von Herzog Hermann I. (926-949) für den kurzen Zeitraum von nicht ganz zehn Jahren (ca. 939 bis 949) vier verschiedene Denar-Typen ausgeprägt worden sind, von denen drei den Namen Hermanns mit dem OTTOS I. verbinden, ja einer sogar das Brustbild des Kaisers zeigt, der vierte aber den Namen des Herzogs ohne den des Königs trägt.
    Eine natürliche Folge dieser Bindung der Herzogsherrschaft an Königtum und Reich ist es dann, wenn Herzog Burchards Nachfolger im Amte, der KONRADINER Hermann I., nicht mehr vom Adel Schwabens im Lande selbst, sondern jetzt, 926, von König HEINRICH I. sogar außerhalb des Landes, auf einem Reichstag in Worms, zum Herzog in Schwaben eingesetzt wird. Deutlicher kann denn wohl die Abhängigkeit der schwäbischen Herzogswürde von Willen und Gunst des Königs nicht unterstrichen werden: Sie wird vom König, sie wird - wie fortan bis zum Jahre 1048 ausschließlich - außerhalb des Landes und sie wird dazu noch einen Landfremden vergeben. Denn Herzog Hermann heiratet Reginlinde, die Witwe Herzog Burchards II., deren Sohn offensichtlich beim Tode des Vaters noch nicht mündig gewesen war. Es bleibt demnach nicht nur eine institutionelle, sondern durchaus auch eine personelle Kontinuität gewahrt. Und an die Heirat mit einer Herzogswitwe oder einer Herzogstochter ebenso wie durch die unmittelbare Abstammung von einem Herzog oder gar - wie im Falle Liutolfs - durch Adoption begründeten Ansprüche haben sich die Könige bei der Vergabe des ducatus - trotz ständigem Wechsels zwischen Mitgliedern aus den Häusern der BURCHARINGER, KONRADINER und LIUDOLFINGER im 10. Jahrhundert und der BABENBERGER im 11. Jahrhundert, künftige durchweg ebenso gehalten, wie sie andererseits das Recht auf Vergabe des Herzogsamtes nie mehr ais der Hand gegeben haben.
    Vom König an den Herzog überlassenes Reichsgut werden wir etwa in jenen Besitzungen suchen dürfen, die der Königssohn Herzog Liutolf und seine Frau Ita im Jahre 950 in den Orten Truchtelfingen (südlich von Tailfingen) und Trossingen (südlich von Rottweil) zum Seelenheil von Itas Vater, an die Abtei Reichenau schenken, eine Schenkung, die bemerkenswerterweise einer Legitimierung durch König OTTO I. bedurfte, indem der König diese Schenkung an das Kloster kurze Zeit darauf noch einmal durch eine eigene Urkunde wiederholte. Die Notwendigkeit einer solchen Legitimierung zeigt bereits, daß es sich bei den Besitzungen, über die das Herzogspaar verfügte, um Königsgut handelte, das dem Herzog als Amtsgut verliehen worden war.

    927 oo 2. Regilinde, Tochter des UNRUOCHINGERS Eberhard im Sülichgau, um 888- nach 959

    Kinder:
    - Ida 930/32-17.5.986
    947 oo Liudolf Herzog von Schwaben 930-6.9.957

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 138,158,215,246,386 H 44 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 49,52,74,86,93 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 39,92,106,107,108,111,121,123,125,145,190 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 40,54,59-62,66,114 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 398,401 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 65,71,101,115,174,246 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 48,65,67,105 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 80,83,112,117,119,121,123,127,130,136,139,242,274 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 177 - Maurer, Helmut: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1978 Seite 30,48f.,64, 67,69,70,72f.,77-80,132,142,149,156f.,162,165f.,169,171,175f.,184,191,193f. - Rappmann Roland/Zettler Alfons: Die Reichenauer Mönchsgemeinschaft und ihr Totengedenken im frühen Mittelalter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 301,365,435,438,448 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 170,409,412 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 84 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 94,105, 274 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 117,127,129,142 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 170,173,183,186 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 12,51,74,105,110,115,118 -

    Begraben:
    St-Kilians-Kapelle

    Hermann heiratete im Sülichgau, Regilinde in 927. Regilinde wurde geboren um 888; gestorben nach 959 in Ufenau (Insel) Freienbach [8807],Schwyz,Schweiz; wurde beigesetzt in Reichenau [78479],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Schwaben, Ida  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 932/934; gestorben am 17 Mai 986.


Generation: 2

  1. 2.  von Schwaben, Ida Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Hermann1) wurde geboren in 932/934; gestorben am 17 Mai 986.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Herzogin von Schwaben

    Notizen:

    Ida von Schwaben Herzogin von Schwaben
    ca 932/34-17.5.986
    Erbtochter des Herzogs Hermann I. von Schwaben aus dem Hause der KONRADINER und der Regilinde, Tochter vom UNRUOCHINGER Eberhard im Sülichgau

    Althoff Gerd: Seite 378, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    H 13
    Me: 17.5. Domna Ida + 985/86 Gemahlin Liudolfs von Schwaben

    Ida, die Tochter Hermanns von Schwaben (H 44) und der Reginlind (H 28) war mit dem Sohn OTTOS I., Liudolf verheiratet; vgl. dazu Keller, Kloster Einsiedeln, S. 37-44; Zotz, Der Breisgau und das alemannische Herzogtum, passim, (Register, S. 252).
    Zum Todesdatum vgl. BU Nr. 983b mit weiteren Hinweisen.
    Die Annales Quedlinburgenses melden den Tod zu 986, in den Fuldaer Todesannalen begegnet 985 eine Ida ancilla Christi, die zwischen Personen eingetragen ist, die im März bzw. August verstarben (vgl. FW 2. 1, S. 35).
    Eine zweite Ehe der Ida vermutet Wenskus, Sächsischer Stammesadel, S. 145.

    Schwennicke Detlev: Tafel 8, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    IDA
    + 17. V 986
    oo Ende 947/Anfang 948 LIUDOLF VON SACHSEN (LIUDOLFINGER) + Piomba 6. IX 957
    Graf, 950/54 Herzog von Schwaben
    Begraben: St. Albans vor Mainz

    Thiele, Andreas: Tafel 10, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    IDA + 986
    Erbin von Schwaben und bedeutender fränkischer-hessischer Güter
    948 oo LIUDOLF VON SACHSEN + 957

    Adalbert: "Fortsetzung des Regino"

    Die Jahre 947-949.

    Im J. d. g. M. 947 verschied die Frau Königin Edgid, welche unter größtem Wehklagen des Königs und all der Seinen in Magdeburg begraben wird. Herzog Chuonrad, dem Könige in dieser Zeit fast vor Allen theuer, heirathete Liutgarda des Königs Tochter. Liutolf der Sohn des Königs, vermählte sich mit Ita der Tochter Herzog Herimanns mit solchem Aufwand, wie sich geziemte. Im J. d. g. M.

    948 wird in Inglenheim eine Synode von 34 Bischöfen gehalten, welcher unter Vorsitz des Bischofs Marinus, des Legaten der römischen Kirche, die berühmten Könige Otto und Ludwig beiwohnten. Hier wurden viele Dinge zum Vortheil der Kirche verkündet und auch die Sache Hugos, des Sohnes Heriberts verhandelt, der den Erzbischof Artald vertrieben und den Sitz der Reimser Kirche eingenommen hatten nach dem Urtheile aller anwesenden Bischöfe wurde er verurtheilt. Graf Chuonrad, der Curcibold genannt wurde, der Sohn Eberhards, ein weiser und verständiger Mann, verschied . Im J. d. g. M.

    949 verschied Waldo, der Bischof von Curia, dem Hardbert folgte. Graf Uto verschied, der mit Erlaubniß des Königs unter seine Söhne wie ein Erbe vertheilte, was er an Lehen und Aemtern besaß. Herzog Herimann der weiseste und verständigste unter den Seinen, verschied am 10. December. In demselben Jahre wird Liutolf, dem Sohne des Königs, eine Tochter Mathildis geboren.

    Das Jahr 950.

    Im J. d. g. M. 950 feierte der König die Reinigung der heiligen Maria in Franconofurt und ging von da nach Worms, wo er die Wittwe des Herzogs Herimann, welche zu ihm kam, gütig empfing, aber seinem Sohne Liutolf auch das Herzogthum Alamannien anvertraute. Dort wurde auch Chuonrad, Sohn des Grafen Gebehard, da er bei einer Nichte des Königs gelegen zu haben vorgab, von einem gewissen Burchard einem Sachsen im Einzelkampfe besiegt und so ward die Täuschung offenbar.

    Annalen von Quedlinburg:

    Das Jahr 986.

    König Otto, der noch ein Knabe war, zog mit einem großen Aufgebot der Sachsen nach Sclavien und da kam Misacho mit einer großen Menge zu ihm, und brachte ihm ein Kamehl und viele andere Geschenke dar, ergab auch sich selbst seiner Obergewalt. Zusammen vorrückend, verwüsteten sie das
    ganze Land mit Brand und vieler Verwüstung.

    In diesem Jahre wurde das Kloster auf dem westlichen Quedelinger Berge von Machtild, des Kaisers Perle und Tochter, zur Ehre der heiligen Gottesmutter Maria und zum Andenken ihres geliebten einzigen leiblichen Bruders zur Ausübung der Regel des heiligen Benedict mit Eifer erbaut. Auch starb die königliche Frau Ida, die Gemahlin Liudolfs, des Sohnes Kaisers Otto des Großen.

    Widukind von Corvey: Seite 167, "Die Sachsengeschichte"

    Als der König aber sah, daß sein Sohn Liudolf ein Mann geworden war, gab er ihm als Gemahlin, ausgezeichnet durch Reichtum und Adel, Herzog Hermanns Tochter Ida.

    Thietmar von Merseburg: Seite 38,77,430, "Chronik"

    Auch vermählte er ihn mit Ida, der Tochter Herzog Hermanns [27 Verlobung mit Ida 939/40, Heirat 947, Belehnung 949], deren Schönheit und Weiblichkeit züchtiges Wesen krönte. Kurz nachdem er sie ihm zu ehelichem Bunde vermählt hatte, verlieh ihm der Vater auch Herzogtum und Erbgut des verstorbenen Schwiegervaters.
    Des Kaisers Tochter, Konrads Gemahlin [174 Liudgard, Tochter OTTOS und Ediths, vermählt 947. Die Geschichte wird vom Contin. Regin. zum Hoftag von Worms Februar 950 von einer neptis des Königs berichtet.], wurde von einem gewissen Cono [175 Nach Contin. Regin. 950 Sohn Gebhards, der wohl Graf im Ufgau war (D. O. I. Nr. 23 vom 12.2.940.)] allenthalben verleumdet, weil sie ihn nicht hatte erhören wollen. Er behauptete nämlich, sie sei insgeheim seine Frau. Da ließ sie der Caesar voller Empörung folgendermaßen rechtfertigen: Als alle Fürsten des Reiches versammelt waren, befragte er sie zunächst unter vier Augen eingehend, ob sie dieses Vergehens schuldig sei. Als er dann sah, wie sie Christus zum Zeugen anrief und sich vollständig durch Eide reinigte, erklärte er in aller Gegenwart, wenn einer seiner Leute mit den Waffen für sie eintreten wolle, werde er sich ihn für heute und immer fest als Freund verpflichten. Auf diese Weise hin trat Graf Burchard [176 Nach Contin. Regin. 950 ein Sachse = Vater des Pfalzgrafen Burkhard, der 1004 die Grafschaft Merseburg erhielt (VI, 16). Er fiel 982 in Calabrien (III, 20).] vor und erklärte öffentlich, Cono habe alles erlogen. Doch der stellte sich ihm, nachdem er seine Behauptung eidlich als wahr erhärtet hatte, verlor aber schon im ersten Gange die falsche Rechte und erwies durch seine Niederlage seine Ruchlosigkeit. So rettete sie der barmherzige Herr von der falschen Anschuldigung, da ihm ihr ehrenhafter Wandel gefiel. Wohl war sie zu Lebzeiten ihres Gemahls oft geschmäht und vielem Unglück ausgesetzt; doch sie hatte es mit männlicher Geduld ertragen.
    Es geschah unter der Regierung unseres erlauchten Königs HEINRICH noch zu Lebzeiten meines Vorgängers Wigbert in Rödlitz [245 zwischen Zwickau und Chemnitz östlich Liechtenstein], das die ehrwürdige Frau Ida, eine Schwiegertochter OTTOS I. [246 Gemahlin Liudolfs (II,4), + 986)], unserer Kirche übertragen hatte.

    Ida, Erbin des KONRADINERS Hermann I. Herzog von Schwaben, war nicht nur mit den italienischen KAROLINGERN, sondern auch darüberhinaus mit Königin Adelheid verwandt. Die Mutter der Königin Adelheid, Bertha, war die Stiefschwester Idas. Nach dem Tode der Königin Edgith war Ida die Erste Dame des Reiches. Diese Position verlor sie nach der Heirat OTTOS I. mit Adelheid von Burgund.

    R. Wenskus vermutet, dass Ida nach dem Tode ihres Gatten Liudolf eine zweite Ehe mit dem sächsischen Pfalzgrafen Adalbero (+ 982) einging.
    Von H. C. Faußner und A. Wolf wurde Ida als verheiratete filia Ottonis Magni imperatoris bei der Diskussion um "Kuno von Öhningen" ins Spiel gebracht. Diese Konstruktionen wurden von E. Hlawitschka verworfen.

    Glocker Winfrid: Seite 279, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    Die Verlobung des Königs-Sohnes mit der schwäbischen Herzogs-Tochter Ida überliefert Liutprand in seiner Antapodosis V c. 1, S. 130.
    Zur Hochzeit und deren Zeitpunkt vergleiche Keller, Einsiedeln S. 38 ff., der einen längeren Umritt im Reich zur Feier der Hochzeit und zur Vorstellung des Brautpaares annimmt.
    Der Todestag Idas ist im Merseburger Nekrolog genannt (vgl. Althoff, Adelsfamilien Kommentar H 13), das Todesjahr überliefern die Annales Quedlinburgenses a. 986, SS III 67; vgl. dazu Köpke-Dümmler S. 290, Anm. 2.
    Die lange Zeit, während der Ida im Witwenstand gelebt hat, regte die Genealogen dazu an, eine zweite Vermählung Idas zu vermuten. So nimmt Dietrich, Grenzraum S. 78 f., und dieser folgend Wenskus, Stammesadel S. 144, eine zweite Vermählung der Witwe Liudolfs mit einem sächsischen Pfalzgrafen Bernhard an. Faußner, Kuno S. 35 ff., sah sie als zweite Gemahlin Herzog Konrads von Schwaben an (zurückgewiesen von Hlawitschka, Richeza S. 231 ff.: Ida blieb nach dem Tode Liudolfs unvermählt).
    Nach Wolf, Kuno S 61-66, soll Ida dagegen die Mutter der mysteriösen Richlind gewesen sein, jener Dame, die nach der Historia Welforum c. 6, S. 12, die Gemahlin Kunos, Graf von Öhningen, und zugleich eine Tochter OTTOS DES GROSSEN gewesen sein soll (diese Angabe veranlaßte Klebel, Aufstieg S. 3, die Gattin Kunos von Öhningen der ersten Verbindung OTTOS DES GROSSEN mit der vornehmen Slawin, die Mutter Wilhelms von Mainz wurde, zuzuordnen). Die Überlegungen Wolfs wurden von Hlawitschka, Kuno passim, bes. S. 49, Anm. 91 zu Ida, zurückgewiesen, wiewohl der Gedanke, dass Kuno von Öhningen mit Herzog Konrad von Schwaben gleichzusetzen, zu akzeptieren ist.
    Vgl. zum Fragenkomplex "Kuno von Öhningen" unten bei VI,77.

    Althoff Gerd: Seite 138,215, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totegedenken der Billunger und Ottonen."

    Eine besondere Berücksichtigung ottonischer Familienangehöriger zeigt auch die Memorialüberlieferung des Klosters Einsiedeln. Die Gründung des schwäbischen Herzogs Hermann (H 44) und seiner Gemahlin Reginlind (H 28) gelangte spätestens durch die Heirat Liudolfs mit der Tochter des Herzogspaares, Ida (H 13), in den Einflußbereich der ottonischen Familie.
    Intensiven Anteil an der Entwicklung des Einsiedler Konvents nahm das alemannische Herzogspaar Hermann und Regilind sowie deren Tochter Ida, die Liudolf, der Sohn OTTOS DES GROSSEN, heiratete.

    Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999: Seite 31,37

    Liudolf war Herzog von Schwaben und verheiratet mit Ida, einer spätgeborenen Halbschwester von Adelheids Mutter Bertha. Die Frau ihres Stiefsohnes war also ihre Tante. Das Verhältnis OTTOS zu seinem Sohn und dieser Schwiegertochter war offenbar sehr eng. Hrotsvit von Gandersheim berichtet, daß OTTO das junge Paar immer in seiner Nähe haben und Ida wie eine Königin geehrt sehen wollte. Sie war also nach dem Tod Edgithas eine Art "First Lady".
    OTTO sorgte für das Andenken seiner Kinder. Liutgard wurde in der Kirche des St. Albansklosters in Mainz begraben, und als Liudolf in Italien starb wurde sein Leichnam ebenfalls dorthin überführt. Im April 958 besuchte OTTO zum ersten Mal die Grabkirche seiner Kinder. Bei dieser Gelegenheit machte er größere Schenkungen zu ihren Gedenken. Dabei wird als Intervenientin, also als Mitveranlasserin für die Schenkung, "die verherungswürdige Herrin Ida, die Witwe unseres Sohnes Liudolf" genannt.

    Hlawitschka Eduard: Seite 48,67, "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands."

    Da Konrad von Schwaben mit einer Dame namens Judith verheiratet war, wird diese auch Hermanns II. Mutter gewesen sein. Eine Richlind, die eine Enkelin OTTOS DES GROSSEN (durch seinen Sohn Herzog Liudolf von Schwaben) gewesen sei, als Herzog Konrads Gemahlin (eventuell vor der Ehe mit Judith) und als Mutter Hermanns II. anzusprechen, ist ja doch gänzlich gescheitert, desgleichen der Versuch, Liudolfs Witwe Ida hierfür in Anspruch zu nehmen.
    Diesen Burchard III. (954973) beerbte, da seine Ehe mit Hadwig von Bayern kinderlos blieb, seine Halbschwester Ida oder schon - statt ihrer - ihr Sohn Herzog Otto von Schwaben und Bayern (973-982). Für Ida und Otto, der seinerseits wiederum 982 unverheiratet verstarb, war jedenfalls der natürliche nächste Erbe und Nachfolger - und zwar nicht nur bezüglich der Herzogsherrschaft, sondern auch des privaten Familienbesitzes - der Vetter bzw. Großvetter Konrad, der 983 nach Herzog Ottos Tod neuer Schwaben-Herzog wurde.

    Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 100,290, "Kaiser Otto der Große"

    Hermann, der an Geld und Gut überaus reiche Schwaben-Herzog erbat sich, als er dem König zu seinen Siegen Glück wünschen kam, die Hand Liudolfs für seine einzige Tochter und Erbin und sehr gern willigte der König in die Verlobung der beiden Kinder.
    Selten erregte ein Todesfall größere Trauer durch alle deutschen Lande als dieser, nicht allein bei der ihn lange überlebenden Gattin, die mit zwei unmündigen Kindern, Mathilde und Otto, zurückblieb [Ida starb erst 986 nach den Annal. Quedlinb.: Ida quoque regalia domina, contectalis Liudolfi... obiit, 17. Mai nach Necrol. Merseburg., Einsidl. (Boehmer Fontes IV, 144): Domna Ita obiit. Über die Kinder siehe Hrotsvithae Gesta Odd. von 1167]. Während OTTO, als er im nächsten Jahr das Grab seiner Kinder zu Mainz besuchte, durch eine Stiftung an die St. Albanskirche auf Bitten Idas das Andenken des Sohnes ehrte, lebte die Erinnerung an seinen vergeblichen Heldenkampf gegen den Vater in den Liedern des deutschen Volkes fort.

    Schmid Karl: Seite 138,409, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter"

    Auch die Meinung, Richlind sei eine Enkelin OTTOS I., eine Tochter Herzog Liudolfs von Schwaben und seiner Gemahlin Ita gewesen, ist schon aufgetaucht [Schenk zu Schweinsberg (wie Anmerkung 13) Seite 374ff., der Richlint für eine Großnichte von Reginhilte, der Großmutter OTTOS DES GROSSEN mütterlicherseits, hielt. So auch Dobbertin (wie Anmerkung 27) Seite 72f. mit Anmerkung 119; doch ist zu bemerken, daß die Namen Richlint und Reginhilte in ihren Bestandteilen keineswegs übereinstimmen.].
    Denn im folgenden Wunderbericht wird der KONRADINER Hermann, der als Herzog der Alemannen die Herzogin-Witwe Reginlind geheiratet, mit ihr aber keine Söhne hatte, als sapiens bezeichnet, da er wußte, daß sie eine Tochter zeugten, während seine Frau des Nachts in Zurzach vidit per somnium quasi descendere in sinum suum, et in eo latitantem, wie es wörtlich heißt. Es handelt sich um Ida, die ihren Eltern viel Ehre machte, da sie Eingang fand am Hofe OTTOS DES GROSSEN und zur Gemahlin für OTTOS Sohn Liudolf von Schwaben bestimmt wurde.

    Wolf Armin: Seite 60, "Wer war Kuno von Öhningen? Überlegungen zum Herzogtum Konrads von Schwaben (+ 997) und zur Königswahl vom Jahre 1002."

    Nach der dritten und neusten Deutung wäre Richlint eine leibliche Enkelin Kaiser OTTOS DES GROSSEN und Tochter von Herzog Liudolf aus seiner Ehe mit Ida von Schwaben gewesen. Nach Liudolfs frühem Tod 957 sei Richlint - so wie es von Liudolfs Sohn Otto bereits bekannt ist - von ihrem kaiserlichen Großvater als Tochter adoptiert worden. Diese Lösung wurde zuerst von Klebel (1954) und dann vor allem von Decker-Hauff (1956 und 1957) vorgeschlagen.
    Jakobs (1968) hielt sie gegenüber den älteren Hypothesen für "eine schon eher ansprechende Vermutung", schränkte dann jedoch ein: "Wir müssen uns daran halten, daß wir als Kinder Liudolfs und Idas den Herzog Otto I. von Schwaben und Baiern (+ 982) und die im Jahre 1011 als Äbtissin von Essen gestorbene Mathilde gut kennen und die Überlieferung keinen Anlaß gibt, noch eine weitere Schwester einzuführen."

    Keller Hagen: Seite 37-44,160, "Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben."

    Seit der Niederwerfung des Aufstandes war Ita, das einzige Kind Hermanns, mit Liudolf, dem bald darauf zum Nachfolger bestimmten Königssohn, verlobt [152 R. Köpke/E. Dümmler, Kaiser Otto der Große (1876), 100f.]. Angesichts dieser Verbindung verdient Beachtung, daß, wie in Magdeburg neben Maria Mauritius, dessen Verehrung im Reich OTTOS DES GROSSEN eine große Rolle spielte, zum Patron des von Hermann und Eberhard offensichtlich mit hohen Intentionen gegründeten Klosters wurde. Die Verbindung der Familie Hermanns mit der OTTOS DES GROSSEN bildete anscheinend sogar den Anlaß für die Erhebung Einsiedelns zum Königskloster: am 27. Oktober 947, kurz vor der Hochzeit seines Sohnes mit Ita, verlieh der König dem Kloster Wahlrecht und Immunität. So wurde die Maria und Mauritius geweihte Abtei Königskloster, als die Familie des Schwaben-Herzogs, des bisherigen Eigenkirchenherrn, in die engste Verwandtschaft mit dem Königshaus trat.
    Die Hochzeit wird von dem Fortsetzer Reginos und von Hermann dem Lahmen zu 947, von den Einsiedler Annalen zu 948 gesetzt. Würden solche Differenzen der Überlieferung nicht häufig begegnen, wäre der Versuch naheliegend, daß widersprüchliche Aussagen dadurch in Übereinstimmung zu bringen, daß man als Termin der Hochzeit das Jahresende annimmt.
    Erst vom 7. April des nächsten Jahres haben wir ein sicheres Zeugnis dafür, daß die Ehe geschlossen war: OTTO schenkt auf Bitten seiner lieben Tochter Ita und des Grafen Hermann an Abt Hartbert, den späteren Bischof von Chur. Hatte die Hochzeit kurz vorher in Quedlinburg stattgefunden, wo OTTO zum Osterfest weilte? Für eine Hochzeit in Franken spricht nicht nur das fränkische Königtum OTTOS I., nicht nur die fränkische Stellung Herzog Hermanns und die geringe Entfernung von Schwaben, sondern auch ein noch zu besprechendes Zeugnis Hrotsviths von Gandersheim. Eine Feier in Quedlinburg ist dadurch nicht ausgeschlossen.
    Hrotsvith berichtet, daß Ita nach der Hochzeit am Hofe die Stellung der Königin einnahm, daß OTTO seinen Sohn und seine Schwiegertochter bei sich behielt und Ita so wie eine Königin durchs Reich zog.
    Wenn wir eine Hochzeit um die Jahreswende in Franken annehmen, fügt sich diese Aussage ausgezeichnet zu OTTOS Itinerar. Von Franken zog der König nach Regensburg, von dort über Salz nach Magdeburg und Quedlinburg, feierte dort den Palmsonntag und hier das Osterfest. Auf dem Wege nach Aachen wurde die Urkunde für Hartbert ausgestellt, aus der wir Itas Anwesenheit am Hofe erfahren; in Aachen hielt OTTO Ende April einen Hoftag, unter dessen Teilnehmern auch Herzog Hermann genannt wird. Von dort zog der Hof rheinaufwärts nach Ingelheim, wo im Juni die große Synode stattfand. Liudolf und Ita haben so an einem regelrechten Umritt teilgenommen, wie dies Hrosvith ausdrücklich sagt. Anschließend hat Herzog Hermann seinen Schwiegersohn nach Schwaben geführt.
    Auch das Einsiedeln benachbarte Pfäfers erhielt einen Besuch des Königssohnes. Zusammen mit Herzog Hermann, Reginlind und Ita und einem vorwiegend aus Sachsen und Franken bestehenden Gefolge hat man Liudolf in das Gedenkbuch des Klosters eingeschrieben.
    Von Liudolfs Aufenthalt ist seit seiner Intervention in Frankfurt nichts Sicheres zu erfahren. Noch im gleichen Jahr hat Ita ihm eine Tochter, Mathilde, geboren [188 Cont. Regin. ad a. 949 (I 31), 164.].
    DAS "JAHRZEITBUCH" DES LIBER HEREMI
    Maius
    17. V. D. Ita dedit Sierenza, fuit uxor Luitolfi ducis Alamannorum [53 Ita, Tochter Herzog
    Hermanns I., Gemahlin Liudolfs. T I: Soror ipsius ducis Ita donavit Syernza. D. Ita, quae
    dedit Syernza, dedit et Stetten. JB V, VIII, IX, XI, XII, Einsiedeln, Merseburg: 17. V.]
    D. Mechtilt ducissa, Luitolfi ducis et Itae ducissae praefatorum filia, dedit Gruonowa, pro
    quo concambiatum est Scheleien [54 Äbtissin Mathilde von Essen (+ 1011). T I: Filia illius
    Machtilt dedit Gruonnowa, cum quo Scheleien commutatum est. D O III 187.]



    947 oo Liudolf Herzog von Schwaben 930-6.9.957


    Kinder:

    - Otto I. Herzog von Bayern und Schwaben 954-31.10.982
    - Mathilde Äbtissin von Essen (965-1011) 949-6.11.1011


    Literatur:
    Adalbert: Fortsetzung des Regino a. 947-949, a. 950 - Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999 Info Verlag Karlsruhe 1999 Seite 31,37 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totegedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 138,157,215,246,378 H 13 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 95 - Annalen von Quedlinburg a. 986 -
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    Ida heiratete von Schwaben, Liudolf in 947. Liudolf (Sohn von von Sachsen, Otto I. und von Wessex, Edgitha) wurde geboren um 930 in Magdeburg [39104],Magdeburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 6 Sep 957 in Pombia [28050],Piemont,Italien; wurde beigesetzt in Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]