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 Bohrer

Hartrad

männlich


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Generation: 1

  1. 1.  Hartrad

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Ruthard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Jan 756; wurde beigesetzt in Gengenbach [77723],Ortenaukreis,Baden-Württemberg,Deutschland.


Generation: 2

  1. 2.  Ruthard Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Hartrad1) gestorben am 28 Jan 756; wurde beigesetzt in Gengenbach [77723],Ortenaukreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Graf in Alemannien

    Notizen:

    Ruthard der Ältere
    Graf in Alemannien
    -28.1.756 Begraben: Kloster Gengenbach
    Sohn des Grafen Hartrad

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1125, Ruthard, Graf in Alemannien
    + vor 31. August 790

    Im Zuge der administrativen Neuordnung nach der Zerschlagung des alemannischen Herzogtums durch die KAROLINGER 746 (Canstatt) drangen fränkische "Reichsaristokraten" (Tellenbach) nach Alemannien vor; die bedeutendsten waren die Grafen Ruthard und Warin.
    Ruthard, der wohl zu den Vorfahren der WELFEN zählte (Fleckenstein), ist in zahlreichen urkundlichen und histotiographischen Quellen bezeugt, wobei die Identität in manchen Fällen unsicher bleibt. Neben Fulrad von St-Denis begegnet er seit 752 im Königsdienst, übte Grafenrechte nördlich des Bodensees aus und erwarb Besitz im Breisgau und im Elsaß. Ca. 749 gründete er das Kloster Arnulfsau am Oberrhein; auch andere oberrheinische Klöster wie Schwarzach, Gengenbach und Schuttern führten später ihre Gründung auf Ruthard zurück. Zusammen mit Warin schuf er Grafschaften und grafschaftsfreie Fiskalbezirke.

    Literatur:
    J. Fleckenstein, Über die Herkunft des Welfen ... (Stud. und Vorarb. zur Gesch. des frk. und frühdt. Adels, hg. G. Tellenbach, 1957), 71-136 - M. Borgolte, Gesch. der Gft.en Alemanniens, 1984 - Ders. Die Gf.en Alemanniens in merow. und karol. Zeit, 1986, 229-236 [Lit.].

    Ruthard stammte aus austrasischen Adel (Maas-Mosel-Gebiet).

    Ekkehard IV.: Seite 36,44,52, "St. Galler Klostergeschichten." Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X

    12. Ich kehre zu Salomo zurück. Ihm wurde, wie gesagt, von den Königen einiges übereignet, was zu Bodman gehörte, einem Ort im Machtbereich der Kammerboten, die ihn daraufhin zu verfolgen suchten, genauso wie Werinher und Ruodhart den Herrn Otmar verfolgten [36 Walahfrid, Vita s. Otm. 4ff.].
    16. Endlich schritt er in das Bethaus des seligen, durch Roms Ermächtigung zum Heiligen erhobenen Otmar - waren es doch Konrads Vorfahren [42 Ekkehard hält Warin und Ruodhard für WELFEN; vgl. Kap. 21.], die ihn verfolgt hatten -, und an seinem Altar gab er sich ganz als Schuldigen, als hätte er an den bösen Taten selber teilgehabt; auch mit Stoffen, Gold und Silber versöhnte er den Heiligen.
    21. Der König abwer überließ jene verhaßte Burg - Ursache so großen Übels - dem heiligen Otmar zur Zerstörung. Und in jenem Jahr, solange er lebte, schickte er, wie ein Sohn jener Mörder [54 Warin und Ruodhard.], für den gleichsam eigenhändigen Frevel gegen Otmar einen persönlichen Kopfzins in Wachs an sein Grab. Dies tat nun später auch Rudolf, der Vater des Grafen Welfhard, da er ja von derselben Sippschaft war, in einem Zins von Stahl aus dem Bergwerk von Füssen.

    Jänichen Hans:, "Warin, Rudhard und Scrot"

    Ruthard der Ältere gründete um 727 das Kloster Gengenbach, das 761 sein gleichnamiger Sohn durch Görzer Mönche erneuern ließ. Die angebliche Mitwirkung des 748 verstorbenen bayerischen Herzogs Odilo bei der Gründung von Gengenbach, wo sogar Odilos Grab sich befinden soll, läßt sich gut mit der von Decker-Hauff aufgezeigten Verbindung Warins mit dem bayerischen Herzogshaus vereinen; vielleicht bestanden zwischen Odilo und der Familie Warins und Ruthards auch schon ältere Beziehungen.

    Niederstätter Alois: Seite 97, "Welfische Spuren südlich des Bodensees und in Rätien." in: Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft.

    Wenn von welfischem Hausgut, von den Einflußsphären der süddeutschen WELFEN die Rede ist, so sind in Schwaben vornehmlich die Landschaften nördlich des Bodensees gemeint [1 Heinrich Büttner, Vom Bodensee und Genfer See zum Gotthardpaß. Grundzüge des politischen Geschehens im Zentralalpengebiet vom 6. bis 12. Jahrhundert, in: Die Alpen in der europäischen Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 10), Sigmaringen 1965, Seite 77-110, hier Seite 94, schrieb beispielsweise, die WELFEN hätten zwar über zahlreiche Ansprüche und Besitzungen im Vintschgau verfügt, jedoch über keine Rechte, die rheinaufwärts über die Luziensteige hinausgingen.]. Die Außenpostionen südlich des Sees und in Rätien fanden dagegen weniger Interesse [2 Wichtige Hinweise bietet Rudolf Goes, Die Hausmacht der Welfen in Süddeutschland, Dissertation phil. Tübingen 1960 (masch.), Seite 36ff. Die Karte von Hansmartin Schwarzmaier, Hochadelsbesitz im 12. Jahrhundert (Zähringer/Welfen), in: Historischer Atlas in Baden-Württemberg, Stuttgart 1974, Karte 5/3, verhalf der Kenntnis über welfischen Besitzes südlich des Bodensees zu einer größeren Verbreitung, allerdings weist auch sie Lücken auf.]. Die Untersuchung dieser Besitzungen und Rechte blieb in der Regel der lokalen oder regionalen Geschichtsschreibung vorbehalten, da sie sich oft nur mit Mühe erschließen und selten in einen größeren Kontext stellen lassen.
    Will man sich dieser Thematik annehmen, ist es unerläßlich, bis ins 8. Jahrhundert auszugreifen. Jener Graf Ruthard, der als einer der "Spitzenahnen" der WELFEN gilt [3 So zuletzt auch Wolfgang Hartung, Bertolde in Baiern. Alamannisch-baierische Adelsverflechtungen im 8. und 9. Jahrhundert, in: Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. von Immo Eberl, Wolfgang Hartung und Joachim Jahn (Regionale Forschungen zur schwäbischen Regionalgeschichte 1), Sigmaringendorf 1988, Seite 115-160, hier Seite 144. Ausführlich dazu Josef Fleckenstein, Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland, in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels, hg. von Gerd Tellenbach (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 4), Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136, hier Seite 97ff., sowie Michael Borgolte, Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 2), Sigmaringen 1986, Seite 229ff.], hatte um die Mitte des 8. Jahrhunderts von Bischof Sidonius von Konstanz - oder seinem Nachfolger Johannes - Andelfingen und Uznach aus dem Besitz des Stiftes St. Gallen erhalten. Andelfingen behielt Ruthard offenbar in seiner Hand. Uznach dagegen dürfte er dem Fiskus einverleibt haben [4 Vgl. zuletzt Michael Borgolte, Geschichte der Grafschaft Alemanniens in fränkischer Zeit (Vorträge und Forschungen 31), Sigmaringen 1984, Seite 81f.]. Der Besitz von Andelfingen [5 Entgegen Borgolte, Grafschaften, Seite 81, identifizierte Joachim Jahn, Bayerische "Pfalzgrafen" im 8. Jahrhundert? Studien zu den Anfängen Herzog Tassilos (III.) und zur Praxis der fränkischen Regentschaft im agilolfingischen Bayern, in: Regio 1 (wie Anm. 3), Seite 80-114, hier Seite 90, Andelfingen nicht mit dem Ort im Kanton Zürich, sondern mit jenem bei Dieterskirch südlich von Marchtal. Gerade die welfische Besitzagglomeration im Bereich des schweizerischen Andelfingen gibt nun Borgoltes Lokalisierung die größere Wahrscheinlichkeit.] und Ruthards Präsenz in Eschenz [6 Fleckenstein, Herkunft (wie Anmn. 3), Seite 91f.] weisen ebenso auf welfisches Engagement südlich von Bodensee und Rhein hin wie der Güterkomplex des wahrscheinlich mit Ruthard in Zusammenhang stehenden Kloster Schwarzach in Altheim, östlich Andelfingen (Kanton Zürich) [7 Emil Krüger, Der Ursprung des Welfenhauses und seine Verzweigung in Süddeutschland, Wolfenbüttel 1899, Seite 50. Borgolte, Grafen (wie Anm. 3), Seite 231.]. Außerdem läßt sich im Bereich von Andelfingen (Kanton Zürich) sowie von Itingen und Frauenfeld (Kanton Thurgau) noch nach der Mitte des 12. Jahrhunderts ein wohl wesentlich älterer welfischer Besitzkomplex lokalisieren.


    Nach Josef Fleckenstein:
    1. oo Haildis
    2. oo Irminswinda (Irmina)

    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 231,235

    oo Odilia
    Kinder:
    - Warin - um 790
    - Ruthard der Jüngere

    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 10,23-31,33,35,36,40-47,49,54,59,62,97, 108 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 36,75,93,112,116,118,121,123,131, 135,197,216,229-236,250,283-286,288 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 28,71,81-86,90,92,101,107,111,115-117,149,152,154-156,163,172,173,189-191,199-201,202, 203,219,241,247-252 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 122,144/45,184,605,779,784/85 - Decker-Hauff, Hansmartin: Die Ottonen und Schwaben, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 14 (1955) Seite 365-367 - Dienemann-Dietrich Irmgard: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in: Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Seite 154 -160 - Ekkehard IV.: St. Galler Klostergeschichten. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X Seite 36, 44,52 - Fleckenstein Josef: Fulrad von Saint-Denis und der fränkische Ausgriff in den süddeutschen Raum. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 9-39 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels. Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Geuenich Dieter: Geschichte der Alemannen. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1997 Seite 117 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 102 - Hechberger Werner: Staufer und Welfen 1125-1190. Zur Verwendung von Theorien in der Geschichtswissenschaft Böhlau Verlag-Köln-Weimar Wien 1996 Seite 171,174 - Jähnichen, Hans: Warin, Rudhard und Scrot. Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Frühgeschichte des Stiftes Buchau - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag 1993 Seite 1,295 - Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz-Wien-Köln 1963 - Mitterauer Michael: Slawischer und bayrischer Adel am Ausgang der Karolingerzeit. - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 64 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 47-50,58,118, 119 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 241,326 - Störmer, Wilhelm: Die Welfen in der Reichspolitik des 11. Jahrhunderts. in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 104, 1996, Seite 252-265 - Störmer, Wilhelm: Die süddeutschen Welfen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herrschaftspolitik. in: Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 59,62 - Störmer Wilhelm: Früher Adel. Studien zur politischen Führungsschicht im fränkisch-deutschen Reich vom 8. bis 11. Jahrhundert. Teil I und II. Anton Hiersemann Stuttgart 1973 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 335-340 - Weller, Karl: Geschichte des schwäbischen Stammes bis zum Untergang der Staufer. München und Berlin 1944 - Zettler, Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite 61,63 - Zotz, Thomas: Der Breisgau und das alemannische Herzogtum (Vorträge und Forschungen, Sonderband 15), Sigmaringen 1974 -

    Begraben:
    Kloster Gengenbach

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Warin  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 790.
    2. 4. Ruthard  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 3

  1. 3.  Warin Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ruthard2, 1.Hartrad1) gestorben um 790.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Graf im Thurgau

    Notizen:

    Warin Graf im Thurgau
    - um 790 (20.5.774 Borgolte)
    Sohn des Grafen Ruthard der Ältere und der Odilia [Sie stammte vermutlich aus dem Elsaß und gehörte vielleicht zum Hause der ETICHONEN. Dann haben wir in den Tribunen von Arbon möglicherweise das Geschlecht von Odilias Mutter vor uns.]

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 2049

    Warin, Graf in Alemannien + 20. Mai 774
    oo Hadellind

    Neben Ruthard bedeutendster der fränkischen "Reichsaristokraten" (Tellenbach), die nach der Zerschlagung des alemannischen Herzogtums (Canstatt, 746) nach Alemannien vordrangen.
    Die urkundlichen comes-Belege für Warin sind weit verstreut; zusammen mit Ruthard schuf er Grafschaften, bemühte sich aber auch um die Reorganisation des Fiskallandes (Schaffung grafschaftsfreier Fiskalbezirke). Nach Walafrid Strabo übten die beiden Grafen "totius ... Alemanniae curam" aus (Vita Galli, SRM IV, 322f.); er wirft ihnen Machtmißbrauch vor (Konfiszierung von Kirchengut).
    In Warins letzten Lebensjahren wurde sein Einfluß offenbar erheblich zurückgedrängt; dennoch konnte sein Sohn Isanbard die Nachfolge als Graf im Thurgau antreten. Ein weiterer Sohn Swabo ist urkundlich bezeugt.

    Quellen und Literatur:
    M. Borgolte, Gesch. der Gft.en Alemanniens, 1984 - Ders., Die Gf.en Alemanniens in merow. und karol. Zeit, 1986, 282-287 [Lit.].

    Nach Josef Fleckenstein war Warin ein Verwandter der WIDONEN und keinesfalls der Sohn des Grafen Ruthard, da es keinen älteren und jüngeren Ruthard gab.

    Thiele, Andreas: Tafel 27, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    WARIN + um 790
    Sohn des Grafen Ruthard des Älteren

    Warin stammte aus altem austrasischen Adel, der mit den KAROLINGERN aufgestiegen war und wurde zusammen mit seinem Bruder Ruthard dem Jüngeren Statthalter im unterworfenen Alemannien, das sie als geschickte Verwalter nach fränkischem Vorbild ordneten und fest ans fränkische Reich banden. Sie erwarben durch rücksichtslose Konfiskation und durch Rodungen großen Besitz und waren unter anderem auch Laienäbte von St. Denis, Fulda, Gorze und Prüm. Sie gründeten unter anderem Ettenheim-Münster und Gengenbach-Schwarzbach und waren auch Grafen im Thurgau, der gesamten Baar im Argengau, Linzgau, im Elsaß und Zürichgau. Sie standen oft gegen das mächtige St. Gallen und wurden zuletzt wegen ihrer vielen Eigenmächtigkeiten zurückgesetzt. Warin und seine Gemahlin Adellinde stifteten zusammen um 770 das Kloster Buchau als Familienkloster.

    oo ADELLINDE VON SPOLETO + nach 787
    Tochter des Herzogs Hildebrand, zeitweise Titular-König der Langobarden und der bayerischen Prinzessin Regarde (wohl Schwester des Herzogs Odilo)

    Decker-Hauff Hansmartin: Seite 360, "Die Ottonen und Schwaben"

    Warin und sein Bruder Ruthard waren von Vaterseite Moselfranken und von Mutter- bzw. Großmutterseite her bereits in Schwaben "zu Hause", als sie beauftragt wurden, die fränkische Königsmacht in Schwaben zu vertreten. Zwar gehörten auch die Tribunen von Arbon allem nach einem ursprünglich fränkischen Hause an, aber sie saßen bereits mehrere Generationen in Schwaben und hatten daher Einfluß und großen Besitz im Lande. Dann waren Warin und Ruthard nicht nur die politischen, sondern auch die blutmäßigen Erben der Tribunen. Die beiden Rutharde sind wohl so zu trennen, dass der ältere (Vater) mit dem Gründer von Gegenbach, der jüngere (Sohn) mit dem Gründer von Arnulfsau-Schwarzach gleichzusetzen ist.
    Tatsächlich finden wir den seltenen Namen Adallinde in diesen Jahrzehnten einmal und zwar bei einer hervorragenden Trägerin: Bei Hadelinda, der Gattin des Grafen Warin im Thurgau, des fränkischen Vertrauensmannes Pippins, der seit etwa 754 in Schwaben auftaucht [erstmals als Graf im Thurgau am 6.8.754 bezeugt], um dort bis in die 70er Jahre [letztmals als Graf im Thurgau bezeugt am 8.6.772. Dass gerade er jener Warin gewesen sei, dessen Todesjahr 774 durch die Annalen Guelferbytani überliefert wird, ist nicht sicher. Sein Verschwinden aus schwäbischen Urkunden ab etwa 773 setzt nicht unbedingt seinen Tod voraus; ebensogut kann er - der Landfremde - in ein anderes Gebiet des karolingischen Reiches übergesiedelt sein.] eine hervorragende Rolle zu spielen. Warin stammte aus Franken, näherhin aus Moselfranken, wahrscheinlich aus jenem kleinen Kreis der mit dem karolingischen Hause nächstverwandten maas- und moselfränkischen Geschlechter. Ein Langobarde war er sicher nicht, aber enge Beziehungen zu Italien muß er gehabt haben, sonst hätte sich in Buchau später nicht die Erinnerung daran festsetzen können, dass er - mindestens zeitweilig - sich auch in Italien aufgehalten hat. Warin und Adallinde sind als das Stifterpaar von Buchau anzusehen. Warin, Graf im Thurgau, und seine Gemahlin Hadelinde erscheinen als bereits verstorben 806 in einer St. Galler Urkunde. Warin ist nicht etwa 774 gestorben, sondern aus Schwaben in das Herzogtum seines Schwiegervaters übersiedelt. Warins Verschwinden in den schwäbischen Urkunden ab 773 fällt auffallend genau zusammen mit Hildebrands Herzogserhebung vom Herbst 773. Wahrscheinlich ist Warin schon damals nach Spoleto gekommen. Warin hat den ducatus minor von Spoleto, innegehabt, eine Stellung, die die Rolle eines Stellvertreters des Herzogs eingeschlossen haben kann. Dass übrigens Adallinde in Buchau begraben wurde, während von einem Grab Warins in der Buchauer Überlieferung nichts bekannt ist, könnte so gedeutet werden, dass Warin vor Adallinde an seinem damaligen Wohnort starb und (in Spoleto bzw. Farfa?) bestattet wurde, worauf sich Adallinde als Witwe in ihre Gründung, das Damenstift Buchau zurückzog. Das könnte dann frühestens 788/89 geschehen sein.

    um 750 oo Adellinde von Spoleto, Tochter des Herzogs Hildebrand und der Segarde, um 735-28.8. nach 787 Schwester Herzog Odilos von Bayern

    Kinder:
    - Isanbart Graf in Schwaben - nach 806
    - Spancozza
    oo Richer Graf
    - Swabo

    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 151,153,285 -

    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 9,23,26,29,36,41-44,50,54,59 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 36-288 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 30-252 - Decker-Hauff, Hansmartin: Die Ottonen und Schwaben, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 14 (1955) Seite 360 - Dienemann-Dietrich Irmgard: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in: Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Seite 158f.,170-176 - Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sogenannten Einhardsannalen. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 26 - Ekkehard IV.: St. Galler Klostergeschichten. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X Seite 36 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Jähnichen, Hans: Warin, Rudhard und Scrot. Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Frühgeschichte des Stiftes Buchau - Metz, Wolfgang: Miszellen zur Geschichte der Widonen und Salier, vornehmlich in Deutschland, in: HJb 85 1965, Seite 145-159 - Notker: Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 388 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 47,118,119 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 241,326 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 335-340 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 27 -
    Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 188,278 -

    Gestorben:
    (20.5.774 Borgolte)

    Familie/Ehepartner: von Spoleto, Adellinde. Adellinde (Tochter von Hildebrand und Regarde) wurde geboren um 735; gestorben nach 787. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Isanbart  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 806.
    2. 6. Spancozza  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 7. Swabo  Graphische Anzeige der Nachkommen

  2. 4.  Ruthard Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ruthard2, 1.Hartrad1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 748/749, Stollhofen [77836],Rastatt,Baden-Württemberg,Deutschland; Ruthard stiftete 748/49 das Kloster Arnulfsau-Schwarzach

    Notizen:

    Ruthard der Jüngere Graf
    Nach Hans Jähnichen Sohn des Grafen Ruthard der Ältere und der Odilia

    Ruthard stiftete 748/49 das Kloster Arnulfsau-Schwarzach.

    Jähnichen Hans:, "Warin, Rudhard und Scrot"

    Es sieht so aus, als ob längs der Donau zwischen Mengen und Ehningen ein einst einheitlicher Güterkomplex steckt, aus dem die beiden Grafen Rudhard und Warin ihre Stiftungen Schwarzach und Buchau ausstatteten. Wir können mit ziemlicher Sicherheit vermuten, dass sie aus dem Moselfränkischen, wo ihre Familie reich begütert war, herstammen. Dass auch an der oberen Donau ein ausgedehnter gemeinsamer Besitz stecken soll, wäre ganz neu und zwänge zur Folgerung, dass das Wirken der beiden Grafen sich nicht nur auf die Rhein- und Bodenseegegend beschränkte, sondern sich auch auf das innere Alemannien erstreckte. Nach dem Sturz des alemannischen Herzogs wurden um 750 diese beiden Grafen mit der obersten Leitung beim Aufbau der fränkischen Verwaltung im alemannischen Gebiet betraut. Von ihrem Wirken erfahren wir aber nur gelegentlich etwas, zum Beispiel, dass sie den mit gewissen Maßnahmen nicht einverstandenen Abt Otmar von St. Gallen auf der Insel Werd bei Stein am Rhein gefangensetzten. In St. Galler Urkunden tritt Warin 754 bis 772 als Graf im Thurgau, 764 auch im Linzgau, Rudhard 769 als Graf im Argengau auf. Letzterer machte in jenen Jahren (zwischen 750 und 779) an das Kloster Fulda eine Schenkung in Eschenz bei Stein am Rhein, also unmittelbar neben der Insel Werd, außerdem erscheint er 750 bis 779 mehrfach am Hofe Pippins. Um 760 erwarben die beiden Grafen Warin und Rudhard von St. Gallen, nach der Überlieferung unter Anwendung von Druck auf das Kloster, verschiedene Güter um den Bodensee und in der Schweiz als Lehen. Außerdem hatten die beiden Grafen schon früher große Güter aus der Konfiskationsmasse nach der alemannischen Katastrophe von 746 erworben.
    Rudhard gab große Teile seines Familienbesitzes im Elsaß und seiner Konfiskationsgüter in der Ortenau und im Breisgau an das Kloster St. Denis. Auch Warin war im Elsaß begütert. Aus diesen verstreuten Nachrichten können wir auf eine außerordentlich rührige Tätigkeit der beiden Grafen Warin und Rudhard im Bodenseeraum und am Oberrhein schließen, die nun noch durch ihre Betätigung ergänzt wird [Das Pirminskloster Hornbach will nachweisen, dass Warin auch das Kloster Hornbach gegründet habe. Die Söhne des Klosterstifters von Hornbach Warnharius werden aber in der Gründungsurkunde Nantharius, Herloinus und Rotharius genannt. Warin hat dagegen nachweislich als Söhne den Grafen Isambard und einen Swabo. Man darf also Warinus und Warnharius nicht gleichsetzen. Dass aber Warin zur Familie der Gründer von Hornbach gehört, ist so gut wie sicher.]. Während über die Schenkung des Warin an Buchau einigermaßen Klarheit herrscht, ist die Herkunft der Schwarzachischen Güter um Riedlingen und Ehningen schwerer zu fassen. Schwierigkeiten macht zunächst die Überlieferung, dass Rudhard um 727 das Kloster Gengenbach im Schwarzwald, 748/49 das Kloster Arnulfsau auf einer Rheininsel gegründet haben soll. Kloster Arnulfsau wurde dann 826 nach Schwarzach verlegt. Es muß sich hier um 2 Rudharde handeln, da der uns bekannte Rudhard, der von 749 bis 770 tätig war, nicht schon in frühester Jugend 727 ein Kloster gegründet haben kann. Der ältere Rudhard hätte also um 727 das Kloster Gengenbach gegründet, der jüngere 748/49 das Kloster Schwarzach, ließ aber zugleich 761 das Kloster Gengenbach durch Görzer Mönche erneuern.

    Schmid Karl: Seite 444, "Gebetsgedenken"

    Ruthard, einflußreicher Sachwalter des fränkischen Königs, der in Alemannien ein eigenmächtiges Regiment zum großen Leidwesen vor allem des St. Galler Abtes Otmar geführt hatte, verlor unter KARL DEM GROSSEN die Gunst des Königs und verschwand von der politischen Bühne.

    J. Fleckenstein sieht in den beiden Rutharden nur eine Fehlinterpretation von H. Jähnichen, die in Wirklichkeit eine Person waren. Warin kann dann auch nicht der Sohn des älteren Ruthard sein.

    oo Irminsinde

    Josef Fleckenstein: Seite 104, "Die Herkunft der Welfen"

    Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass wir in der Irminswinda der Fuldaer Traditionen, einer Schwester des Fulda sehr eng verbundenen Grafen Leidrat aus dem Mittelrheingebiet, die Gattin Ruthards vor uns haben: vielleicht ein Fingerzeig dafür, dass Ruthards Beziehungen nach Fulda über Irminswinda gingen.

    Familie/Ehepartner: Irminsinde. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 4

  1. 5.  Isanbart Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Warin3, 2.Ruthard2, 1.Hartrad1) gestorben nach 806.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Graf im Thurgau
    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Graf in Sachsen

    Notizen:

    Isanbart
    Graf in Sachsen
    Graf im Thurgau
    - nach 806 (um 824?)
    Sohn des Grafen Warin im Thurgau und der Adellinde von Spoleto, Tochter von Herzog Hildebrand

    Notker: Seite 388, "Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII"

    Nun wollten fast alle ihren Herrn zu Gefallen ihre Hosen ausziehen, aber er verhinderte es mit den Worten: In solcher Verfassung muß ich vor Hildegard [66 Hildegard war seit 783 tot.] treten. Isambard [67 Isambard ist als Thurgaugraf 774-779 bezeugt. Kloster St. Gallen erhielt von ihm von 798-806 mehrfach Schenkungen: Urkundenbuch Nr. 154 (Seite 146). Nr. 190 (Seite 180).] aber, der Sohn Warins [68 Warin aus moselfränkischem Geschlecht, erstmals 754 bezeugt (Wartmann, Urkundenbuch Band I Seite 22) als Graf im Thurgau, letztmals 772 (ebd. Seite 63f.), gründete um 770 das Chorfrauenstift Buchau im Federsee.], des Verfolgers Eures Schutzheiligen Othmar, setzte dem Tier nach, warf seine Lanze, da er nicht wagte in größere Nähe heranzukommen, traf es zwischen Hals und Schulter ins Herz und übergab es noch zuckend dem Kaiser. Dieser tat als bemerke er es nicht, überließ das Wild seinen Gefährten und kehrte nach Hause zurück. Hier rief er die Königin herbei, zeigte ihr die Löcher im Beinkleid und sagte: Was verdient derjenige, welcher mich von einem Feind befreit hat, der mir dies angetan hat? Und als sie "Alles Gute" antwortete, erzählte ihr der Kaiser alles der Reihe nach, wies die gewaltigen Hörner zum Zeugnis vor und brachte die Herrscherin dazu, daß sie weinte, seufzte und sich an die Brust schlug. Und als sie gar erfuhr, daß der gehaßte und aller Lehen beraubte Isambard den Kaiser vor einem solchen Gegner gerettet hatte, warf sie sich dem Kaiser zu Füßen und erlangte für ihn alles, was man ihm genommen hatte, beschenkte ihn aber selbst mit reichen Gaben.

    Isanbart war eine KAROLINGER-Stütze und war mit einer Tochter des in Sachsen sehr mächtigen, mit einer Sächsin verheirateten KAROLINGERS Bernhard vermählt.

    Schmid Karl: Seite 444, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter"

    Ähnlich wie sein Onkel Ruthard zog auch Isanbart die Ungnade KARLS DES GROSSEN auf sich.

    Fleckenstein Josef: Seite 97,98, "Die Herkunft der Welfen"

    Eine umfangreiche Schenkung Isanbards, des Sohnes Warins, an St. Gallen zeigt deutlich, wie wirkungsvoll das Kloster seine Klagen vorzubringen wußte und wie es sie vom Vater auf den Sohn übertrug. Die Schenkung erfolgte ausdrücklich, um diese Klagen ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen; nur unter dieser Voraussetzung sollte sie auch gelten. Damit hätte Isanbard aber auch das Unrecht seines Vaters gut gemacht.
    Scheint es hiernach bereits, dass die WELFEN mit Ruthard enger verbunden waren als mit Warin, so können wir andrerseits mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, dass Warin und sein Sohn Isanbard, ein Zeit- und Altersgenosse Welfs [Die erwähnte Tradition Isanbards ist vom 29. Oktober 806, seine früheste Bezeugung von 771/74], des Vaters der Kaiserin Judith, nicht dem gleichen Mannesstamm wie Welf angehört haben können; denn so wenig wie ihre Namen (Isanbard hatte noch einen Bruder Swabo) sich mit den bekannten welfischen Namen berühren, so wenig kehrt auch nur eine ihrer Besitzungen in der Hand der WELFEN wieder. Vielmehr spricht alles dafür, dass sie dem Verwandtschaftskreis der WIDONEN zuzurechnen sind.



    oo Thietrade, Tochter des KAROLINGERS Bernhard Abt von Sankt Quentin
    Cousine KARLS DES GROSSEN


    Kinder:

    - Heilwig - nach 833
    oo Welf - 825
    - Adallinde
    oo Sigefried Er war begütert in Clerf (Luxemburg).
    - Adalung Abt von Lorsch - 837


    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 42,44,51 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 44,94,112,132,150-156,199,217,221,234,237,252,283-286 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 86,92,109,154,191,200,202,232,250 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987 Seite 235 - Notker: Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 388 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 -

    Gestorben:
    um 824?

    Familie/Ehepartner: Thietrade. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. Adallinde  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 9. Adalung  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 837.
    3. 10. Heilwiga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 778; gestorben nach 833.

  2. 6.  Spancozza Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Warin3, 2.Ruthard2, 1.Hartrad1)

    Familie/Ehepartner: Richer. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Swabo Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Warin3, 2.Ruthard2, 1.Hartrad1)