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 Bohrer

von Auvergne, Gerhard

männlich - 841


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Generation: 1

  1. 1.  von Auvergne, Gerhard gestorben am 25 Jun 841 in Fontenoy [89520],Yonne,Bourgogne,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Auvergne,Frankreich; Graf von Auvergne

    Notizen:

    Gerhard Graf von Auvergne
    - 25.6.841 bei Fontenoy

    Nach Helmut Schwager, Seite 122 Sohn des Grafen Theoderich von Laon; Bruder des Grafen Wilhelm I. von Auvergne (+ 840/50)

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1308

    Gerhard, Graf von Auvergne
    + 25. Juni 841
    Gehörte zum Verwandtenkreis des Bischofs Ebroins von Poitiers. Er war ein Schwager König Pippins I. von Aquitanien und Vater Ramnulfs I. Graf von Poitiers. Lupus von Ferrieres bezeichnete Gerhard als "Freund und ersten Ratgeber des Königs Pippin". Nach dessen Tod (838) ergriff er gegen Pippin II. die Partei KARLS DES KAHLEN und befehligte für ihn ein Limoges stationiertes Kontingent. Gerhard fiel in der für die Geschichte des KARLS-Reiches so folgenreichen Schlacht von Fontenoy.

    Literatur:
    L. Auzias, L'Aquitaine carolingienne, 1937, 130f., 149,155ff.,168 - K.F. Werner, Die Nachkommen Karls d. Gr. bis um das Jahr 1000 (Braunfels, KdG, IV), 450 Nr. 15 - O. G. Oexele, Bf. Ebroin von Poitiers und seine Verwandten, FMASt 3, 1969, 165ff., 181f.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 450, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    IV. Generation 15
    Anschließend an Pippin II. und Karl bringt Brandenburg zwei Töchter Pippins I. unbekannten Namens, Gattinnen der Grafen Gerhard und Rather. Wir sehen in ihnen Schwestern, und nicht Töchter Pippins I. (siehe oben III,12 und 13), behandeln das Problem jedoch hier, wo der Brandenburg-Benutzer diese beiden KAROLINGERINNEN erwartet. Auszugehen ist von einer Nachricht der V. Hlud., c. 61, in der unter den Großen Aquitaniens, die sich nach Pippins I. Tod (838 XII 13) nicht auf die Seite Pippins II. schlugen, sondern zu Kaiser LUDWIG DEM FROMMEN und damit zu seinem Sohne KARL hielten, genannt werden... Gerardus ... comes et gener quondam Pippini, necnon Ratherius similiter comes Pippini gener ... (MGH SS 2, 645). Zunächst können die Lebensdaten beider Grafen über Brandenburg, Anmerkung zu IV, 13-14, hinaus ergänzt werden Beide fielen 841 VI 25 in der Schlacht bei Fontenoy, vgl. Lot-Halhen 35, Anmerkung 4, wo aus der (früher irrig erst ins 12. Jahrhundert datierten, in Wahrheit bis auf wenige Interpolationen dem Vf. selbst zugehörigen) Fassung C des Ademar von Chabannes (diese Stelle fehlt in der Ausgabe von Chauvanon, Paris 1897, wo sie Seite 133 stehen müßte; Chavanon gab die vermeintlich späte Fassung C nur auszugsweise im Textapparat wieder) zitiert wird: ...Et in supradicto praelio (Fontaneti) occisis Ratherio et Gerardo, qui uterque erat gener (Pipini) ... Der gleiche Text (ed. Chavanon 132, dort Fassung C in Anmerkung) hat uns die Einsetzung Ramnulfs, des Sohnes von Graf Gerhard, zum Grafen von Poitiers 839 überliefert: Et Ramnulfum, filium Girardi comitis Arvernis, nepotem Willihelmi fratris Girardi, comitem Pictavis praefecit ... (sc. Hlud. imp.). Zu Gerhard kann man auch noch auf einen Brief des Abtes Lupus von Ferrieres vom 11. August 840 hinweisen (ed. L. Levillain, Loup de F., Correspondance 1, 1927, 98, nr 17): Zu dieser Zeit, knapp ein Jahr vor seinem Tod, befehligte Gerhard, princeps quondam et carus Pippini regis ("der einst, am Hofe Pippins I. Freund und erster Ratgeber des Königs war") eine in Limoges stationierte Truppeneinheit, mit der KARL Aquitanien kontrollieren wollte. Rather war, wie schon Brandenburg vermutete, Graf von Limoges, vgl. R. de Lasteyrie, Etude sur les comtes et vicecomtes de Limoges, Paris 1874, 17-19.
    Brandenburg hat sich, wie viele andere, die chronologische Unwahrscheinlichkeit der Deutung, Gerhard und Rather hätten Töchter Pippins I. zur Frau gehabt, nicht klar gemacht. Eine Tochter Pippins I., der 822 heiratete, konnte frühestens 823 geboren sein und frühestens etwa 838 einen Sohn Gerhards zur Welt bringen. Zu dieser Zeit (839 siehe oben) wurde aber Gerhards Sohn Ramnulf gerade Graf von Poitiers. Der gleiche Ramnulf, in den Quellen gefeiert als erfahrener und tüchtiger Heerführer im Kampf gegen die Normannen, durch dessen Tod (zusammen mit Robert dem Tapferen) bei Brissarthe 866 die Reichsverteidigung schwer getroffen war, wäre zur Zeit seines Todes, nach der von Brandenburg gegebenen Deutung höchstens 28 Jahre alt gewesen! Auzias 130 und eingehender Rev. Hist. 173, 1934, 97f. hat gener Pippini richtig als "Schwager" und nicht als "Schwiegersohn" gedeutet (vgl. jetzt auch J.F. Niermeyer, Mediae Latinitatis Lexicon Minus, fasc. 5, Leiden 1960, 465, s. v. gener: Normalbedeutung Schwager, Gatte der Schwester; daneben Bruder der Frau und Schwiegervater, Beleg für die Normalbedeutung gibt er aus Arbeo von Freising, Widukind und Thietmar). Mit dieser Deutung entfällt jede chronologische Schwierigkeit. LUDWIG DER FROMME, bis 814 als König in Aquitanien amtierend, hat ebenso, wie er seine Tochter Alpais dem in Aquitanien tätigen Grafen Bego zur Frau gab, noch zwei weitere Töchter an aquitanische Großer, Rather von Limoges und Gerhard von Auvergne (Clermont) gegeben. Dieser Auffassung hat sich schon J. Dhondt, Etudes sur la naissance des principautes territoriales en France, IX-X siecle, Brügge 1948, 194, angeschlossen.
    Die Nachkommen Gerhards, Ramnulf I.und dessen Nachfahren (vgl. die folgenden Anmerkungen), bringt Brandenburg unter den nur "wahrscheinlichen" Deszendenten, wozu kein Grund besteht.

    Thiele Andreas: Band II Teilband 1 Tafel 126, "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Gerhard II. erschien zuerst als Stütze Kaiser LOTHARS I. in Italien, wurde Graf von Camerino, zeitweise kaiserlicher Missus in Spoleto; er kehrte 834 nach der Restituierung Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN nach Frankreich zurück und wurde Graf von Paris. Er huldigte KARL II. von Frankreich und war bis zuletzt eine treue Stütze LUDWIGS I. und KARLS II. Gerhard fiel im Thronkrieg in der berühmten Schlacht bei Fontenoy gegen LOTHAR I.

    oo Rotrud oder Hildegard, Tochter Kaiser LUDWIGS I. DES FROMMEN

    Kinder:
    - Ramnulf I. Graf von Poitou 815-5.7.866

    Gestorben:
    gefallen in der Schlacht von Fontenoy

    Familie/Ehepartner: von Franken, (Tochter). (Tochter) (Tochter von von Franken, Ludwig I. und Irmingard) wurde geboren in um 800/802. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Auvergne, Ramnulf I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 815; gestorben am 5 Jul 866 in Brissarthe [49330],Maine-et-Loire,Pays de la Loire,Frankreich.


Generation: 2

  1. 2.  von Auvergne, Ramnulf I. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gerhard1) wurde geboren in 815; gestorben am 5 Jul 866 in Brissarthe [49330],Maine-et-Loire,Pays de la Loire,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Poitou,Frankreich; Graf von Poitou
    • Titel/Amt/Status: Poitiers [86000],Vienne,Poitou-Charentes,Frankreich; Laienabt von St-Hilaire-le-Grand zu Poitiers

    Notizen:

    Ramnulf I. Graf von Poitou
    Laienabt von St-Hilaire-le-Grand zu Poitiers
    815 - 5.7.866 bei Brissarthe
    Sohn des Grafen Gerhard von Auvergne (+ 25.6.841) und der Rotrud oder Hildegard, Tochter von Kaiser LUDWIG I. DEM FROMMEN

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 428

    Ramnulf I., Graf von Poitou
    + 866 gefallen
    Sohn des Grafen Gerhard von Auvergne
    Nach vorherrschender Ansicht entstammte Ramnulf I. der 1. Ehe Gerhards mit einer Schwester Pippins I. von Aquitanien; damit wäre er ein Enkel Kaiser LUDWIGS DES FROMMEN, der ihm 839 die Grafschaft Poitou übertrug. Eine Zeitlang wurde er wohl von Bernhard, dem Bruder des Grafen Emenon und ‚fidelis‘ Pippins II., abgelöst. Nach Bernhards Tod (844) regierte Ramnulf I. unbestritten die Grafschaft; eine zeitgenössische Quelle nennt ihn gar 'dux'. Er hatte gegen Pippin II. zu kämpfen, den er schließlich in einen Hinterhalt lockte und an KARL DEN KAHLEN auslieferte (864). Seit 852 zu wiederholten Verteidigungskämpfen gegen die Normannen genötigt, fiel er als Gefährte Roberts des Tapferen in der Schlacht von Brissarthe. Ein (in seiner Echtheit umstrittenes) Diplom KARLS DES KAHLEN von 862 nennt Ramnulf I. als Laienabt von St-Hilaire-le-Grand zu Poitiers.
    Mit seiner Gemahlin, einer Tochter des Grafen Rorgo von Maine, hatte er drei Söhne:
    Ramnulf II.
    Ebulus
    Gauzbert

    Werner Karl Ferdinand: Seite 450, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    IV. Generation 15
    Der gleiche Text (ed. Chavanon 132, dort Fassung C in Anmerkung) hat uns die Einsetzung Ramnulfs, des Sohnes von Graf Gerhard, zum Grafen von Poitiers 839 überliefert: Et Ramnulfum, filium Girardi comitis Arvernis, nepotem Willihelmi fratris Girardi, comitem Pictavis praefecit ... (sc. Hlud. imp.).
    Brandenburg hat sich, wie viele andere, die chronologische Unwahrscheinlichkeit der Deutung, Gerhard und Rather hätten Töchter Pippins I. zur Frau gehabt, nicht klar gemacht. Eine Tochter Pippins I., der 822 heiratete, konnte frühestens 823 geboren sein und frühestens etwa 838 einen Sohn Gerhards zur Welt bringen. Zu dieser Zeit (839 siehe oben) wurde aber Gerhards Sohn Ramnulf gerade Graf von Poitiers. Der gleiche Ramnulf, in den Quellen gefeiert als erfahrener und tüchtiger Heerführer im Kampf gegen die Normannen, durch dessen Tod (zusammen mit Robert dem Tapferen) bei Brissarthe 866 die Reichsverteidigung schwer getroffen war, wäre zur Zeit seines Todes, nach der von Brandenburg gegebenen Deutung höchstens 28 Jahre alt gewesen!
    Die Nachkommen Gerhards, Ramnulf I. und dessen Nachfahren (vgl. die folgenden Anmerkungen), bringt Brandenburg unter den nur "wahrscheinlichen" Deszendenten, wozu kein Grund besteht.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 450, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    IV. Generation 16
    Zu Ramnulfs Eltern vgl. die vorherige Anmerkung.
    Die Verbindung Ramnulfs mit einer Tochter Roricos wird gestützt durch den Namen von Ramnulfs zweitem Sohn, Gauzbert (zum Namengut der RORGONIDEN Werner, KdG I, 138f.). Vieles spricht dafür, daß Ramnulf Bilechild, die bezeugte Tochter Roricos und Witwe des 844 im Kampf gegen die Bretonen und den Anführer Lambert von Nantes gefallenen Grafen Bernhard (Lot-Halphen 117; aus dieser Ehe ein Sohn Bernhard, der 865 Markgraf von Gothien wurde, Anmerkung Bert. ed. Grat 117), 944 oder bald danach geheiratet hat. Ademar von Chabannes III, 17, ed. Chavanon 133, nennt jenen (ersten) Gemahl der Bilechild Bernardus comes Pictavinus, und wir dürfen mit Dhondt 194f. annehmen, daß Ramnulf durch diese Ehe seine Herrschaft in Poitiers zusätzlich legitimierte: 839, als Emenco, seit 828 Graf von Poitiers wegen Untreue abgesetzt wurde, hatte Ramnulf als junger Mann die Grafschaft erhalten; bald darauf hat man sie jedoch jenem Bernhard, Emenos Bruder, gegeben, nach dessen Tod Ramnulf sie wieder erhielt, wobei er wahrscheinlich die Witwe seines Vorgängers heiratete.

    Thiele Andreas: Band II Teilband 1 Tafel 126, "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Abstammung so, wie oben aufgeführt, nicht sicher. Ramnulf ist auf jeden Fall, der Sohn eines Grafen Gerhard d'Auvergne und einer KAROLINGERIN.
    Ramnulf I. wurde Graf von Poitou genannt und wurde um 860 Herzog von Aquitanien. Wegen der Herzogswürde hatte er Kämpfe gegen die Häuser TOULOUSE und AUVERGNE und fiel in einer Schlacht.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 545-547,591, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Nicht lange indessen war es Pippin II. vergönnt, seine ehemaligen Untertanen mit heidnischer Verwüstung heimzusuchen: Im Beginne des Sommers (864) ward er inmitten seiner Gefährten von dem tapferen Grafen Ramnulf von Poitiers mit List gefangen und im Juni auf der Reichsversammlung zu Pistres dem Könige vorgeführt.
    Glücklicher als Graf Turpio von Angoumois kämpfte Graf Ramnulf von Poitou gegen die Heiden, mit denen er unseres Wissens zum erstenmal am 4. November 852 an einem sonst nicht bekannten Orte Briliacum schlug. Mit Robert dem Starken zusammen wird er als ein Mann von wunderbarer Macht und als rüstiger Kämpe gegen die Dänen gepriesen. An ihm besaß die fränkische Herrschaft in Aquitanien eine ihrer kräftigsten Stützen, wie er denn soeben durch die Gefangsetzung Pippins KARL einen sehr wesentlichen Dienst erwies.
    Als nämlich im Herbst 866 eine Schar von nur etwa 400 Loiredänen und Britten der Stadt Le Mans unter der Führung Hastings zu Pferde einen zweiten Besuch gemacht hatte [Der Tod Roberts und Ramnulfs wird kurz von Hinkmar erzählt, ausführlich von Regino a. 867.], wurden sie auf dem Rückwege bei Brissarthe von den Grafen Roert, Ramnulf, Gotfrid unf Heriveus angegriffen und in den Ort zusammengedrängt, wo die Mehrzahl von ihnen in einer steinernen Kirche Zuflucht fand. Bei einem Ausfalle aus derselben gelang es ihnen Robert, der unvorsichtig der Kühlung wegen Helm und Harnisch abgelegt, im Gewühle zu erschlagen, Ramnulf aber ward durch einen Pfeilschuß aus der Kirche so schwer getroffen, daß er drei Tage darauf starb

    Dümmler Ernst: Seite 3435, "Die Chronik des Abtes Regino von Prüm"

    867
    Die Nordmannen besetzten die Mündungen des Flusses Liger und fingen von neuem an, die namnetische, andegavische, pictavische und turonische Landschaft grausam zu verheeren; gegen diese führen Ruotbert, welcher die Mark verwaltete, und Herzog Ramnulf von Aquitanien [Seit 852 neben Robert als Kämpfer gegen die Normannen erwähnt.] die von ihnen gesammelten Mannschaften ins Treffen [Im Herbst 866 plünderten 400 Normannen die Stadt Le Mans, auf dem Rückmarsche von dort zur Loire wurden sie bei Brissarthe von dem fränkischen Heere angegriffen, wobei Robert seinen Tod fand.]. Jene, als sie sich von einem Heere verfolgt sahen, eilen in größter Hast ihre Flotte zu erreichen; doch da sie bemerkten, daß die Schar der Verfolger ihnen nahe sei und sie erkannten, daß Entkommen nicht mehr möglich wäre, dringen sie in einen Flecken ein, wo sie sich befestigen, so gut es die Zeit erlaubt. An diesem Orte befand sich aber eine sehr große aus Stein erbaute Kirche, in welche der größte Teil der Nordmannen nebst ihrem Füherer Namens Hasting sich hineinbegab. Routbert und Ramnulf mit ihren Genossen fallen über sie her und hauen unverweilt alle die nieder, welche sie außerhalb der Kirche auffanden. Als sie zur Kirche kommend, den Ort befestigt sahen und eine sehr bedeutende Schar von Heiden darin verborgen fanden, schlagen sie nach kurzer Beratung rings umher ihr Lager auf und errichten Zelte, damit sie am morgenden Tage durch Aufwerfung von Wällen und Anwendung von Maschinen die Feinde mit aller Kraft belagern könnten; denn schon neigte die Sonne zum Untergange. Ruotbert, der durch die starke Hitze in Schweiß geraten war, legte Helm und Harnisch ab, um sich ein wenig von der frischen Luft abzukühlen; und während alle mit der Aufschlagung des Lagers beschäftigt sind, stürzen plötzlich die Nordmannen aus ihrer Befestigung hervor und werfen sich unter gewaltigem Geschrei auf Ruotbert und seine Genossen. Doch wiewohl plötzliche und unvorhergesehene Zufälle auch die tapfersten Männer im Kriege in Verwirrung zu dringen pflegen, so ergreifen sie dennoch so schnell wie möglich ihre Waffen, nehmen den Feind mannhaft in Empfang und zwingen die Weichenden, in die Kirche zurückzukehren. Ruotbert, der ohne Helm und Panzer herbeieilte, wurde, da er allzu unvorsichtig kämpfte und noch dazu den Feinden nachsetzte, in der Pforte der Kirche selbst erschlagen; seinen schon leblosen Körper ziehen sie hinein. Ramnulf ferner, als er aus einiger Entfernung dem Ausgange der Sache zusah, wurde von einem Nordmann durch das Kirchenfenster mit einem Pfeilschuß tödlich verwundet, den er, von den Seinigen aus dem Treffen geführt, kaum drei Tage überlebte. Mit so schlimmen Mißgeschick wurde die Schlacht geliefert und beendigt; das Heer, das nach Verlust seines Hauptes zugleich von Verwirrung und Trauer erfüllt war, hebt die Belagerung in derselben Stunde auf und kehrt in die Heimat zurück; die Nordmannen lenken ihre Schritte jubelnd zu ihrer Flotte.

    um 845 oo 2. Bilechild von Maine, Tochter Rorikos II. und der Bilihildis

    1. oo Bernhard Markgraf von Gothien - 844
    Kinder:
    - Ramnulf II. Graf von Poitou 852-5.8.890
    - Gauzbert Graf von Poitou - 893
    - Ebalus Abt von S. Germain-des-Pres -2.10.892

    Literatur:
    Dümmler Ernst: Die Chronik des Abtes Regino von Prüm. Verlag der Dykschen Buchhandlung Leipzig Seite 34,35,54 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 545-547,590,591 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 232 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 224 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 450 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 440 -

    Gestorben:
    gefallen bei Brissarthe