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 Bohrer

von Henneberg, Otto II.

männlich - 1008


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Generation: 1

  1. 1.  von Henneberg, Otto II. gestorben in 1008.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 982-1008, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld

    Notizen:

    Otto II. Graf im Grabfeld (982-1008)
    † 1008
    Einziger Sohn des Grafen Otto I. im Grabfeld († 982) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Neffe von Graf Poppo IV. im Grabfeld († 956)
    Groß-Neffe von Graf Adalbert im Grab- und Tullefeld († 915), Gräfin N.N. von Weimar
    Verwandter der LIUDOLFINGER-Könige
    Enkel von Graf Poppo III. im Grab- und Tullefeld († 945) und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    OTTO II.
    GRAF 999/1008

    Friese Alfred: Seite 122, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Deutlich genug zeigt sich hier das Zusammenspiel der königlichen, bischöflichen und gräflichen Verwandten, das zu einer bewußt gelenkten besitzrechtlichen Verflechtung von Reichsgut, Kirchenbesitz und adelige Allod führt, die dem König wechselweise zur Verfügung stehen. HEINRICH I., OTTO DER GROSSE und OTTO II. haben daher auch wiederholt im Herrschaftsbereich ihrer Verwandten geweilt, Hof gehalten und geurkundet. Den Höhepunkt popponischer Macht im Grabfeld bildete zweifellos der Reichstag in Rohr (bei Meiningen), als Heinrich der Zänker am 29. Mai 984 den jungen OTTO III. an seiner Mutter Theophano zurückgeben mußte, nachdem er versucht hatte, über die Vormundschaft die Krone des Reiches zu gewinnen. Gerade OTTO III. aber war es, der die Stellung der POPPONEN zugunsten des Bistums Würzburg schwächte. Von ihm wurde 993 das unter ihrem Einfluß stehende Königskloster Neustadt an Würzburg "zurückerstattet" und damit den Dynasten ein wichtiger Pfeiler ihrer Herrschaft im Waldsassengau entzogen. Außerdem schenkte der Kaiser 999, in der Amtszeit des comes Otto II. (995-1008) seinem Hofkaplan Siggo Gut in den Villen Brünn und Poppenlauer, letzteres seit mehr als 100 Jahren erblicher, auf den namensgebenden Grundherren weisender Besitz innerhalb eines großen Königsgutbezirkes im Lauertal zwischen Haßbergen und fränkischer Saale. Ein Jahr später übergab er die Burg (castellum) Salz mit der Königspfalz (curtis), dem zugehörigen großen Reichsforst und dem ganzen Salzgau an das Bistum Würzburg. Zwar behielten Graf Otto und seine Deszendenten, die nach dem Erlöschen der direkten Linie des Herrscher-Hauses ihren zur Nachfolge berufenen Sprößlingen wieder den alten Leitnamen Poppo in die Wiege legten, hier offenbar Grafenrechte, aber der Keim der Zwietracht zwischen weltlicher und geistlicher Macht war gelegt.



    oo N.N.

    Kinder:

    - Otto III. Graf im Grabfeld † 1049
    - Poppo Abt von Lorsch und Fulda (1006-1014/18) † 1018

    unsicher: [Anm. P.Bohrer]
    - Gerberga von Henneberg 985/88 † um 1036
    oo Heinrich Graf von Schweinfurt † 18.9.1017


    Literatur:
    Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels Seite 121-122 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Henneberg, Otto III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1049.
    2. 3. von Babenberg, Poppo  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 960; gestorben am 7 Apr 1018; wurde beigesetzt in Lorsch [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.


Generation: 2

  1. 2.  von Henneberg, Otto III. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Otto1) gestorben in 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1031-1049, Grabfeldgau,Deutschland; Graf im Grabfeld

    Notizen:

    Otto III. Graf im Grabfeld (1031-1049)
    † 1049
    Jüngerer Sohn des Grafen Otto II. im Grabfeld († 1008) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Abt Poppo V. von Lorsch und Fulda († 1018), Gräfin Gerberga im bayerischen Nordgau († um 1036)
    entfernter Verwandter der LIUDOLFINGER-Könige
    Enkel von Graf Otto I. im Grab- und Tullefeld († 982) und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    OTTO III.
    GRAF 1031/49



    oo N.N.

    Kinder:

    - Godebold Burggraf von Würzburg † nach 1100
    - Poppo I. Graf von Henneberg ⚔ 7.8.1078



    Literatur:
    Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 54 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. von Henneberg, Godebold I.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1100.
    2. 5. von Henneberg, I. Poppo  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.

  2. 3.  von Babenberg, Poppo Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Otto1) wurde geboren um 960; gestorben am 7 Apr 1018; wurde beigesetzt in Lorsch [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Wohnort: Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; St. Emmeram
    • Titel/Amt/Status: 1013-1018, Fulda [36037],Fulda,Hessen,Deutschland; Abt von Fulda
    • Titel/Amt/Status: 1005(6?)-1018, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt von Lorsch

    Notizen:

    Werdegang

    Um 1000: Eintritt in den Mönchsstand im Benediktinerkloster St. Emmeram zu Regensburg, wo Poppo ein Vertreter der Gorzer Reform wurde.
    1005(6?): Durch König Heinrich II. Einsetzung als Abt von Lorsch, als welcher Poppo in dessen Sinne die gorzische Klosterreform weiterführte.
    1013: Auf Geheiß Heinrichs II. mit einer Gruppe Lorscher Mönche Einführung der Gorzer Reform im Kloster Fulda, das Poppo nun neben Lorsch als Abt leitete.
    7.4.1018: Tod des Doppelabtes, wenig später Begräbnis in Lorsch

    Leben

    Poppo (Bobbo, Boppo) von Babenberg wurde wohl grob um 960 in Franken geboren.
    Poppo wurde um 1000 Mönch des Klosters St. Emmeram in Regensburg, wo er mit der Gorzer Klosterreform in Kontakt kam. Denn die zunehmende Verweltlichung der traditionellen Reichsmönche wurde von einem Verfall der mönchischen Sitten begleitet, der nicht nur im christlichen Sinne ein schlechtes Vorbild bot, sondern auch die politische Leistungsfähigkeit der Reichsklöster schwächte. Dagegen war im 10. Jahrhundert eine Reformbewegung entstanden, die von den Reformzentren Cluny und Gorze ausging, wobei ersteres stark für die Freiheit der Kirche von weltlichen Einflüssen eintrat. Demnach bot sich für eine Reform der Reichsabteien besser Gorze an, da so deren Funktion für den König erhalten blieb.
    Nachdem Poppo von Babenberg 1005 (oder erst 1006?) durch königliche Einsetzung zum Abt der Reichsabtei Lorsch wurde, führte er dort im Sinne Heinrichs II. die gorzische Klosterreform weiter.
    Daneben setzte ihn Heinrich II. schließlich 1013 parallel auch noch als Abt der Reichsabtei Fulda ein (1013-1018), wo er mit einer Gruppe Lorscher Mönche, welche die Gorzer Lebensweise in Fulda vorleben sollten, in das von seinem Vorgänger und den meisten Mönchen verlassene Bonifatiuskloster einzog1.
    Insgesamt zeichnete er sich nicht nur durch interne Reformmaßnahmen aus, sondern agierte nach Wunsch des Herrschers auch als Reichspolitiker bei Hofe und wurde dabei zu einem wichtigen Ratgeber des Königs.
    Abt Poppo von Lorsch und Fulda starb am 7.4.1018 und wurde in Lorsch beigesetzt.

    Name:
    Bobbo, Boppo



Generation: 3

  1. 4.  von Henneberg, Godebold I. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Otto2, 1.Otto1) gestorben um 1100.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Burggraf von Würzburg
    • Titel/Amt/Status: 1078-1100, Henneberg (Grafschaft),Thüringen,Deutschland; Graf von Henneberg

    Notizen:

    Godebold I.
    Graf von Henneberg (1078-1100)
    Burggraf von Würzburg
    † um 1100
    † 18.4.1091-1094 (D. Schwennicke)
    Nach D. Schwennicke jüngerer Sohn des Grafen N.N. von Henneberg und der N.N.
    Bruder von Domherrn Bilis zu Würzburg († 13.12. 1076), Graf Poppo I. von Henneberg (⚔ 7.8.1078)
    Enkel von Graf N.N. von Henneberg und der N.N.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    GODEBOLD I.
    † nach 1100
    BURGGRAF von WÜRZBURG 1057 1087/91

    Schwennicke Detlev: Tafel 144, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    GOTEBOLD I.
    † 18.IV.1091-1094
    1091 BURGGRAF VON WÜRZBURG
    1057

    Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 201,202, "Geschichte Thüringens"

    Als Bruder Poppos I. dürfte der 1057 erscheinende Gotebold I. zu betrachten sein. Er ist wahrscheinlich mit dem seit 1087 bezeugten Burggrafen von Würzburg gleichen Namens identisch.
    Die Entwicklung der Hauptlinie Henneberg bis 1274 stellt sich in folgender Weise dar. Der Herrschaftsbereich der Grafen gründete sich auf die bereits genannten babenbergischen Allode und bedeutende Reichslehen, vor allem den großen Forst am Thüringer Wald zwischen Schleuse und Hasel. Ferner werden 1230 Burg Lichtenberg, Herpf, Melweis, Ottowind, Willmars und Ostheim als Reichslehen genannt. Einen für die Zukunft zugleich fördernden wie hemmenden Auftrag stellte der Besitz des Burggrafenamtes von Würzburg dar, als dessen erster Inhaber Gotebold I. 1087 erscheint. Neurodungen haben eine wichtige Grundlage für die Herrschaftsbildung der HENNEBERGER gebildet.


    Literatur:
    Patze Hans/Schlesinger Walter: Geschichte Thüringens Seite 201,202 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 -

    Gestorben:
    18.4.1091-1094 (D. Schwennicke)


  2. 5.  von Henneberg, I. Poppo Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Otto2, 1.Otto1) gestorben am 7 Aug 1078 in Mellrichstadt [97638],Rhön-Grabfeld,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Würzburg [97070],Würzburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Burggraf von Würzburg
    • Titel/Amt/Status: 1037-1078, Henneberg (Grafschaft),Thüringen,Deutschland; Graf von Henneberg

    Notizen:

    Poppo I. Graf von Henneberg (1037-1078)
    Burggraf von Würzburg
    ⚔ 7.8.1078 bei Mellrichstädt
    Nach Wikipedia Sohn des Grafen Otto III. im Grabfeld († 1049) aus dem Hause der BABENBERGER und der N.N.
    Bruder von Burggraf Godebold I. von Würzburg († nach 1100),
    Neffe von Abt Poppo V. von Lorsch und Fulda († 1018)
    Enkel von Graf Otto II. im Grabfeld († 1008) und der N.N.
    Ur-Ur-Enkel von Graf Poppo III. im Grab- und Tullifeld († 945) und der N.N.
    Nach D. Schwennicke Sohn des Grafen N.N. von Henneberg und der N.N.;
    Bruder von Burggraf Gotebold I. von Würzburg († 18.4.1091-1094), Domherrn Bilis zu Würzburg († 13.12.1076)

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 2130

    Henneberg
    Nach der Burg Henneberg bei Meiningen benanntes Geschlecht (früher angenommene Herkunft von den älteren BABENBERGERN heute bezweifelt), das mit Poppo I. (⚔1078), der das Fundament für die Besitz- und Machtfülle seines Hauses zwischen Rhön, Thüringer Wald und Haßbergen legte, im Gefolge Kaiser HEINRICHS IV. aufstieg.
    A. Wendehorst

    Schwennicke, Detlef: Tafel 54, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band III Teilband 1, Herzogs- und Grafenhäuser des Heiligen Römischen Reiches und andere europäische Fürstenhäuser"

    POPPO I.
    ⚔ bei Mellrichstadt 7.VIII.1078
    GRAF von HENNEBERG
    (1037), 1049,1057
    oo HILDEGARD VON THÜRINGEN Tochter von Landgraf Ludwig
    (II. oo Thimo von Nordeck)

    Schwennicke Detlev: Tafel 144, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XVI"

    POPPO I.
    ⚔ bei Melrichstadt 7.VIII.1078
    oo HILDEGARRD VON SCHAUENBURG † 1104
    Tochter von Ludwig dem Bärtigen (von Thüringen)
    (II. oo Timo von Nordeck)

    Schwennicke Detlev: Tafel 145, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HILDEGARD
    I. oo POPPO I. GRAF von HENNEBERG ⚔ bei Mellrichstadt 7.VIII.1078
    II. oo TIMO VON NORDECK

    Thiele Andreas: Tafel 173, "Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    POPPO I.
    ⚔ 1078 bei Mellrichstädt
    GRAF von HENNEBERG

    Poppo I. war ein Nachkomme der alten BABENBERGER (siehe Robertiner dazu), ohne dass bis zu ihm eine genaue Filiation möglich wäre. Er ist seit der Mitte des 11. Jahrhunderts zusammen mit seinem Bruder Graf GODEBOLD I. († um 1100) im alten Machtbereich der BABENBERGER (Grab- und Tullefeld) zu greifen. Er war mit Godebold engster Parteigänger der salischen Kaiser und wurde dafür Burggraf von Würzburg, womit der jahrhundertelange Gegensatz zu den Bischöfen von Würzburg begründet wurde. Er begründete den Wiederaufstieg der Familie.
    Er fällt bei Mellrichstädt gegen den Gegen-König RUDOLF VON RHEINFELDEN.

    oo HILDEGARD VON THÜRINGEN
    Tochter des Grafen Ludwig I.
    (2.Ehe: Thimo, Graf von Nordeck-Ruppenberg)

    Patze Hans/Schlesinger Walter: Seite 201, "Geschichte Thüringens"

    Der erste bekannte Angehörige dieses jüngeren Hauses der BABENBERGER ist Poppo I., der mit Hildegard von Thüringen, einer Tochter Graf Ludwigs des Bärtigen, vermählt war. Er fiel 1078 auf der Seite HEINRICHS IV. gegen die Sachsen. Poppos I. Söhne waren Poppo II. und Gotebold II. Die genealogische Linie von Gotebold II. ist bis über die Mitte des 13. Jahrhunderts, wo die Verhältnisse dann ohnehin klar sind, leicht zu verfolgen.

    Weller Tobias: Seite 584,623-624, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

    Hildegard wurde Poppo I. von Henneberg in die Ehe gegeben, der die Grundlage für den Besitz seines Hauses zwischen Rhön und Thüringer Wald legte [46 Zur Person Poppos vgl.PATZE, Politische Geschichte 201; WAGNER, Entwurf, No. II/1, 39]. Der Zeitpunkt der Eheschließung ist nicht zu ermitteln, muß aber vor 1078 gelegen haben, in welchem Jahr Poppo an der Seite HEINRICHS IV. in der Schlacht bei Mellrichstadt (7. August) fiel [47 Vgl. neben Anmerkung 45 auch Frutolf von Michelsberg, Chron. zu 1078, 90.]. Nicht sicher zu entscheiden ist, ob Poppo bereits Inhaber einer Grafenwürde war, oder ob erst seine Söhne gräflichen Status erlangten [48
    Letzeres nimmt WAGNER, Genealogie 422f., an. Auch HENNING, Entwicklung 4, weist darauf hin, daß das Würzburger Burggrafenamt erst 1087/91 in den Händen der HENNEBERGER bezeugt ist. Unter dem Titel eines Grafen von Henneberg taucht erstmals Poppos Sohn Gotebold II. im Juli 1096 auf; vgl. Wirtemb. UB 1, No. 249,308.]. Nach seinem Tod heiratete Hildegard in zweiter Ehe den hessischen Freien (ingenuus) Thiemo von Nordeck (nordöstlich Gießen), mit dem sie einen Sohn Gebhard hatte.
    In der Generation Graf Ludwigs des Springers ausgangs des 11. Jahrhunderts knüpften die LUDOWINGER vergleichsweise kleinräumige Verbindungen, vornehmlich mit Familien des Thüringer Raumes (Hildegard oo Poppo I. von Henneberg; Uta oo Dietrich von Linderbach; Adelheid oo Ludwig I. von Wippra), aber auch darüber hinausgreifend nach Hessen (Hildegards zweite Ehe mit Thiemo von Nordeck) und in das ostsächsische Markengebiet (Beringer oo Bertrada). Die einzige wirklich spektakuläre Heirat dieser Generation ist die Ludwigs des Springers selbst, der sich durch die Vermählung mit der Stader Grafen-Tochter Adelheid, der Witwe Pfalzgraf Friedrichs III. von Goseck, nicht nur einen Teil des Gosecker Erbes sicherte, sondern auch Anschluß an die vornehmsten und einflußreichsten Familien des sächsischen Adels fand.
    Ob Poppo I. von Henneberg und Dietrich von Linderbach tatsächlich Inhaber gräflicher Würden waren, wie der 'Reichenbrunner Gründungsgeschichte' suggeriert, ist fraglich. Die Musterung zeitnäherer Quellen spricht eher dagegen.


    oo 1. Hildegard von Thüringen, Tochter des Grafen Ludwig I. † 1104
    ( 2. oo Thimo Graf von Nordeck-Ruppenberg)


    Kinder:

    - Poppo II. Graf zu Wasungen, Lichtenberg, Frankenstein † 20./21.8.1119
    - Godebold II. Graf von Henneberg † 6.2.1144
    - Godebert Burggraf von Würzburg



    Literatur:
    Patze Hans/Schlesinger Walter: Geschichte Thüringens Seite 201 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken Tafel 144 - Thiele Andreas: Erzählende genealogische STAMMTAFELN zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1 Tafel 173 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Seite 584,623-624,829 -

    Gestorben:
    gefallen bei Mellrichstadt