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 Bohrer

von Dettingen, Egino I.

männlich - 1039


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Generation: 1

  1. 1.  von Dettingen, Egino I. gestorben in 1030/1039; wurde beigesetzt in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Achalm (Burg),Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Achalm und Urach

    Notizen:

    Egino der Ältere Graf von Achalm und Urach
    † 1030/39 Begraben: Strassburg Münster
    Sohn des Grafen N.N.; Bruder von Graf Rudolf von Achalm († 24.9. nach 1039)

    Lexikon des Mittelalters: Urach, Grafen von, Stadt (Kreis Reutlingen, Baden-Württemberg)


    [1] Grafen:
    Die als Grafen bezeichneten Brüder Egino (I.) und Rudolf lebten zu Zeiten KONRADS II. (1024-1039). Egino begann, auf der Achalm eine Burg zu errichten, die Rudolf nach dessen Tod übernahm.
    Von den zehn Kindern Rudolfs, der vordem im Ermstal in Dettingen seinen Sitz gehabt hatte, stifteten die beiden ältesten das 1089 geweihte Kloster Zwiefalten.
    Kuno († 1092) nannte sich bereits um 1050 nach der Burg Wülflingen bei Winterthur (Kanton Zürich), Liutold († 1098) erscheint erstmals 1075 als Graf von Achalm.
    Urach gehörte gegen Ende des 11. Jahrhunderts anscheinend allein Graf Egino (II.), wahrscheinlich ein Sohn oder Enkel Eginos (I.). Sein Comitat umfaßte den pagus Swiggerstal, dessen Kern das Tal der Erms bildete. Ob zwischen Comitat und Gau und der nur archäologisch faßbaren Anlage auf dem runden Berg unweit von Urach, einem zwischen dem 3. und 10. Jahrhundert mit Unterbrechungen besiedelten Herrschaftszentrum, Zusammenhänge bestanden, kann nur vermutet werden. Vielleicht geht auf Egino (II.) die Anlage der Höhenburg Urach zurück, die allerdings in den hochmittelalterlichen Quellen nur selten von der Wasserburg Urach, dem herrschaftlichen Zentrum der Siedlung, geschieden werden kann.
    Eginos (II.) Bruder Gebhard († 1107) war 1091-1105 Abt von Hirsau, seit 1105 Bischof von Speyer und Abt von Lorsch.
    S. Lorenz


    Schwennicke, Detlef: Tafel 77 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben"

    EGINO DER ÄLTERE
    † 1030/39 Begraben: Strassburg Münster

    GRAF VON ACHALM

    Thiele, Andreas: Tafel 271, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

    EGINO I. VON DETTINGEN
    † um 1050

    Egino war der Bruder des Grafen Rudolf von Achalm, mit dessen Söhnen die ältere Linie der Grafen von Achalm 1098 endete (Achalm kam an das Haus GAMERTINGEN, das von Haus NEUFFEN-SULMETINGEN beerbte wurde, über das es an das Haus URACH zurückfällt). Egino und Rudolf stammen nach ungesicherter Haustradition von einem Grafen Unruoch ab, der durchaus identisch sein könnte mit dem Markgrafen Unruoch von Friaul bzw. dessen Vater. Gewisse Besitztraditionen sprechen auch für diese Möglichkeit. Die Brüder hatten Besitz im Schwäbischen, im Zürichgau und Thurgau. Egino erscheint als Stütze der salischen Kaiser, ist quellenmäßig wenig greifbar, erwarb die Achalm, die er dem Bruder abtrat.

    Schmid Karl: Seite 218, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge."

    Zunächst wollen wir am Beispiel der Achalm den Vorgang der Errichtung eines namengebenden Sitzes beobachten. Graf Egino, der zu Zeiten Kaiser KONRADS lebte, erwarb einen Berg (montem ... a possessoribus eius coemit) und legte den Grund zu einer Burg (urbs), die Achalm genannt wird. Er konnte jedoch seines frühzeitigen Todes wegen den Bau nicht vollenden. Sein Bruder Rudolf - de castello Achalmen dicto - setzte das Werk fort und errichtete eine große Befestigung, die später durch eine kleinere seines Sohnes Liutolt ergänzt wurde. Der Chronik zufolge wurde der Burgenbau nicht auf angestammtem Eigengut vorgenommen, wenngleich nicht sehr weit von Dettingen entfernt, wo die parentes Kunos und Liutolts einen Wohnsitz erreichtet hatten (apud Tetingin (sc. vilam) ... in qua parentes eorum sedem suam statuerant et ubi frequentius, cum in his essetn regionibus, habitaverant) [81 Zwar übersetzen die Herausgeber der Chroniken (Seite 39) parentes mit "Eltern"; indessen kann parentes auch allgemein die Vorfahren heißen. Lediglich die Formulierung sedem suam statuerant könnte darauf hinweisen, daß es sich hier nicht um eine allzu alte Niederlassung handelt.]. Es fand demnach in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Wohnsitzverlagerung statt, die wir allerdings aus der Sicht und der Formulierung der Zeit um 1140 kennen. Leider gibt die Quelle über das Alter der Wohnstätte in Dettingen keine sicheren Anhaltspunkte. Die Bindung zum alten Sitz jedoch dürfte nicht besonders stark gewesen sein, denn die Brüder überführten ihren in der Dettinger Kirche beigesetzten Vater und ihre frühverstorbenen Brüder in das neuerrichtete Kloster.
    So war Dettingen mindestens halbiert, aber sicherlich noch weit mehr aufgestückelt. Dort hatten auch die Uracher Grafen Besitzungen, die mit den ACHALMERN als "stammesverwandt" bezeichnet werden. Chr. Fr. Stälin [84 Chr. Fr. Stälin, Wirtembergische Geschichte II (1847) Seite 452, der allerdings in Band I (1841) Seite 564 unter Egino den Zusatz "ehelos verstorben" gesetzt hat.] hat vorgeschlagen, den Grafen Egino, der die Achalm zu bauen begann, an den Anfang der Grafen von Urach zu setzen. Auch an die geteilte Kirche zu Bregenz könnte man erinnern - eine Hälfte von ihr war im Besitz der BREGENZER, die andere hatten die PFULLENDORFER inne.





    oo N.N.

    Kinder:
    - Egino II. Graf von Urach † nach 1100
    - Mechthild von Urach
    oo Manegold von Sulmetting
    - Gerhard II. Bischof von Speyer (1105-1107) † 1107
    - Kuno von Urach Kardinal


    Literatur:
    Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band IV Seite 362 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite 218,220 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 77 A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 271 -

    Begraben:
    Münster

    Gestorben:
    um 1050

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Dettingen, Egino II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1100.
    2. 3. von Urach, Mechthild  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1138.
    3. 4. von Urach, Gebhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 1 Mrz 1110.
    4. 5. von Praeneste, Kuno  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 9 Aug 1122 in Palestrina [00036],Latium,Italien.


Generation: 2

  1. 2.  von Dettingen, Egino II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Egino1) gestorben nach 1100.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf im Swiggerstal (Ermstal)

    Notizen:

    Egino II. Graf im Swiggerstal
    - nach 1100
    Sohn des Grafen Egino I. von Dettingen

    Egino II. wurde Graf im Schwiggerthal, ist quellenmäßig nur wenig greifbar und erscheint in etlichen Schenkungsurkunden in Hirsau.



    Kinder:
    - Egino III. - 1180
    - Udilhild - wohl 1134
    oo Friedrich I. Maute Graf von Hohenzollern - vor 1125
    - Alberade Äbtissin zu Lindau - 1136/37
    - Gebhard Bischof von Straßburg (1131-1140) - 1141

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. von Urach, Egino III.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1180.
    2. 7. von Urach, Udilhild  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben um 1134.
    3. 8. von Lindau, Alberade  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1136/1137.
    4. 9. von Urach, Gebhard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 11 Jan 1141.

  2. 3.  von Urach, Mechthild Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Egino1) gestorben vor 1138.

    Notizen:

    Name:
    Mathilde

    Gestorben:
    20.11.

    Familie/Ehepartner: von Sulmetingen, Mangold. Mangold gestorben am 11 Aug 1122; wurde beigesetzt in Zwiefalten [88529],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 10. von Neuffen, Egino  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1147.
    2. 11. von Neuffen, Liutfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1150.
    3. 12. von Neuffen, Ulrich  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1150.
    4. 13. von Neuffen, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1140/1150.

  3. 4.  von Urach, Gebhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Egino1) gestorben am 1 Mrz 1110.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Abt von Hirsau
    • Titel/Amt/Status: 1105-1107, Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt von Lorsch
    • Titel/Amt/Status: 1104-1107, Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Bischof von Speyer

    Notizen:

    Wikipedia - Gebhard II. von Urach

    Gebhard II. von Urach († 1. März 1110) war Benediktiner, Abt der Klöster Hirsau und Lorsch, sowie von 1104 bis 1107 Bischof von Speyer.

    Leben und Wirken
    Gebhard II. von Urach, auch Gerhard, stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Urach und wurde geboren als Sohn von Graf Egino I. von Dettingen (dem Älteren). Sein Bruder war Kardinalbischof Kuno von Urach († 1122), ein eifriger Förderer der gregorianischen Reformen und Vertrauter von Papst Paschalis II. (1099–1118).
    Gebhard lebte als Benediktiner im Kloster Hirsau, wurde später Prior, 1091 Abt und Nachfolger des Wilhelm von Hirsau. Dieser wird als Seliger verehrt und soll Gebhard von Urach als seinen Prior und Vertrauten nach Rom zu Papst Urban II. gesandt haben, um von dort Reliquien des Hl. Petrus für die neue Klosterkirche zu erbitten; ebenso soll er in seinem Auftrag in der Abtei Cluny gewesen sein.[1] 1105 wählte man Bruno von Beutelsbach († 1120) an seiner Stelle als Abt, da man Gebhard zusätzlich zu seiner Hirsauer Abtswürde zum Bischof von Speyer und Abt von Lorsch berufen hatte.
    Unter seinem Episkopat begrub man den exkommunizierten Kaiser Heinrich IV. in Speyer, wobei der Oberhirte auf genaue Einhaltung der kanonischen Vorschriften bestand, nach denen er als Gebannter nicht in der Familiengrablege des Speyerer Domes begraben werden durfte. Deshalb erbaute man an der Nordseite der Kathedrale die bis heute erhaltene Afrakapelle, wo der Herrscher vorläufig beigesetzt wurde, bis er posthum vom Kirchenbann befreit war.
    Gebhard von Urach verzichtete 1107 krankheitsbedingt auf sein Bischofsamt. Er wird als beleibt und von mittlerer Größe beschrieben, litt an Gicht und hatte eine daher rührende Gehbehinderung an einem Fuß.[2]
    Laut Seelbuch des Speyerer Domes starb er am 1. März 1110, wurde jedoch seinem Wunsch gemäß in der Abteikirche von Hirsau bestattet.
    Die Annales Hirsaugienses des Johannes Trithemius überliefern viele Einzelheiten zu Leben und Person des Bischofs Gebhard von Urach, die bei Domkapitular Franz Xaver Remling, in seiner Geschichte der Bischöfe zu Speyer (Band 1, 1852) mit entsprechender Quellenangabe vermerkt sind. Die historische Genauigkeit dieser Annalen ist jedoch zweifelhaft.
    Gebhard von Urach († 1141), Neffe des Speyerer Bischofs, war von 1131 bis 1140 Bischof von Straßburg.

    Literatur
    Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Band 1, Speyer, 1852, S. 334–345



    Name:
    auch Gerhard


  4. 5.  von Praeneste, Kuno Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Egino1) gestorben am 9 Aug 1122 in Palestrina [00036],Latium,Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Palestrina [00036],Latium,Italien; Kardinalbischof von Praeneste

    Notizen:

    [!] Gehört nach Gustav Schoene und Peter Segl nicht in die Familie des Egino I.



    Kuno von Urach

    Kardinalbischof von Praeneste
    - 1122
    Sohn des Grafen Egino I. von Dettingen

    Hans Jänichen: Seite 10, "Die Grafen von Urach"

    Im Jahre 1108 wurde die Burg Urach von Bischof Otto von Bamberg zum Kloster umgewandelt. Als Mitstifter gilt dessen Verwandter, der Kardinal Kuno, der ein "pronepos", was das auch immer sein mag, des Bischofs war. Dass Kuno bei einem angeblichen bischöflichen Eigenkloster als Mitstifter gilt, kann nur bedeuten, dass er auf irgendwelche Rechte in Aura verzichtete. Wenn nun in einer Quelle des 13. Jahrhunderts berichtet wird, der Kardinal Kuno sei ein Graf von Urach gewesen, so paßt dies ausgezeichnet in die von uns ermittelten Zusammenhänge. Es wäre dann der Zeit nach ein Bruder des Grafen Egino und des Abtes Gebhard. Dass er in Schwaben nie erwähnt wird, hängt mit seinem bewegten Lebenslauf zusammen. Er taucht 1080 als Kaplan Wilhelms des Eroberers von England auf, stiftete um 1090 das Chorherrenstift Arrouaise in der Pikardie, wird schließlich 1108 Kardinalbischof von Praeneste und stirbt 1122. Er war längere Zeit päpstlicher Legat in Frankreich und Deutschland.

    Literatur:
    Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und er Kampf um die Weltherrschaft. Bechtle Verlag München 1996, Seite 266, 270,273,278 -



    Neue Deutsche Biographie - Kuno

    Kardinalbischof von Praeneste, * 2. Hälfte 11. Jahrhundert, † 9.8.1122 Palestrina (Praeneste).

    Über K.s Herkunft läßt sich lediglich feststellen, daß er d. Abstammung nach Deutscher war (gente Teutonicus), seine v. d. älteren Lit. behauptete Zugehörigkeit z. Fam. d. Grafen v. Urach dürfte auf e. Verwechslung mit Konrad v. Urach beruhen.

    Leben
    K. erhielt seine Ausbildung in England; dort schloß er sich auch den regulierten Chorherren an und wurde Kaplan Kg. Wilhelms I. des Eroberers. Nach dessen Tod 1087 begab er sich zusammen mit seinem Mitbruder Heldemar auf eine Wallfahrt auf den Kontinent, in deren Verlauf die beiden Kleriker 1090 dem Laien Roger begegneten, der im Wald von Arrouaise, südl. von Arras, als Einsiedler lebte. Gemeinsam bauten sie ein kleines Oratorium aus Holz, sammelten Gefährten um sich und ließen sich von Bischof Lambert von Arras ihre Gründung bestätigen. K., der nach Heldemars Tod (13.1.1097) die Leitung der Gemeinschaft übernommen hatte, konnte 1106 in Arrouaise eine steinerne Kirche einweihen lassen, für die er auf dem Konzil von Troyes 1107 das Beerdigungsrecht zu erhalten suchte. Hierbei kam er in Kontakt mit Papst Paschalis II., der ihn nach Rom berief und zum Kardinalbischof von Palestrina ordinierte. Wahrscheinlich seit Herbst 1110 als päpstl. Legat in Syrien tätig, erfuhr K. im Frühjahr 1111 von der Gefangennahme des Papstes (12.2.1111) und den von den Truppen Kg. Heinrichs V. in Rom verübten Greueln, worauf er sich auf einer Synode der Unterstützung der Kirche von Jerusalem und ihres Patriarchen Gibelin versicherte und Heinrich V. exkommunizierte. Wenig später reiste er nach Konstantinopel, wo er im Herbst auf einer mit Zustimmung des Kaisers Alexios I. einberufenen Kirchenversammlung Heinrich V. erneut in den Bann tat, den er während seiner Rückreise nach Rom in Ungarn nochmals bestätigte. Im März 1112 war er wieder in Rom und nahm an der Lateransynode teil, die den von Paschalis II. am 11.4.1111 in Ponte Mammolo mit Heinrich V. geschlossenen Vertrag zum „Pravilegium“ erklärte. Im Gegensatz zum radikalen Flügel der Reformer vermied K. jedoch ein persönliches Zerwürfnis mit dem Papst, in dessen Gefolge er 1113 und 1114 häufig nachzuweisen ist und der ihn Ende 1114 als Legat nach Frankreich und Deutschland schickte, wo K. in Beauvais (Nov./Dez. 1114), Soissons (Jan. 1115), Reims (März 1115), Köln (April 1115), vielleicht auch in Sachsen (Mai/Juni 1115), sowie in Châlons-sur-Marne (Juli 1115) Konzilien abhielt und neben der Regelung lokaler kirchlicher Belange immer wieder den Bann über Heinrich V. erneuerte. Am 14.1.1116 weilte er anläßlich einer Altarweihe in Palestrina, im März beteiligte er sich an den Verhandlungen des Laterankonzils und erreichte von Paschalis II. eine offizielle Bestätigung aller seiner als Legat getroffenen Maßnahmen. 1117 wurde er mit einer erneuten Legation nach Frankreich und Deutschland betraut, in deren Vordergrund die Neubesetzung des Bischofsstuhles der von den Anhängern Heinrichs V. beherrschten Stadt Metz stand. Etwa Anfang April 1118 erhielt K. in Compiègne die Nachricht vom Tod des Papstes und der Erhebung des als kaiserfreundlich eingeschätzten bisherigen päpstl. Kanzlers Johannes von Gaëta, gegen dessen Wahl K. zunächst Vorbehalte gehabt zu haben scheint, die jedoch von Kardinalbischof Petrus von Porto, der den neuen Papst zu einer Bestätigung von K.s Legationsauftrag veranlaßte, ausgeräumt werden konnten, worauf K. seinerseits die Erzbischöfe Friedrich von Köln und Adalbert von Mainz zum Gehorsam gegenüber Gelasius II. aufforderte. Nach einem Konzil in Köln vom 20.-22.5.1118 und nach Aufenthalten in Koblenz, Corvey, Gandersheim und Fritzlar weilte der von Gelasius II. als möglicher Nachfolger bezeichnete K. Ende Jan. 1119 in Cluny am Totenbett des Papstes. Er lenkte die Neuwahl auf den als entschiedener Gegner Heinrichs V. hervorgetretenen EB Guido von Vienne, an dessen Krönung als Calixt II. am 9.2.1119 er teilnahm und den er auf seiner anschließenden Reise durch Frankreich meist begleitete. Anfang Dez. 1119 übernahm K. in Sens eine neue Legation, verhandelte im Auftrag des Papstes mit dem französischen Kg. Ludwig VI. und versuchte das ganze Jahr 1120 über bei Kg. Heinrich I. von England die Restitution des verbannten EB Thurstan von York zu erreichen. Nach der ohne nähere Prüfung seiner Ansichten 1121 (März ?) auf einer Synode in Soissons erfolgten Verurteilung Abaelards kehrte K. nach Rom zurück, war jedoch bereits am 21.10.1121 wieder in Paris. Urkundlich ist K. zuletzt am 15.4.1122 in St. Peter und am 16.5.1122 im Lateran nachweisbar. Der Tod ereilte ihn in seiner Bischofsstadt, „wo er zeit seines Lebens gewiß ein seltener Gast gewesen war“ (Hüls).

    K., den Zeitgenossen als temperamentvoll und aufbrausend schildern, ragt unter den Bischofsgestalten im ersten Viertel des 12. Jh. nicht als Seelenhirte oder Theologe hervor, sondern als energischer Verteidiger der gregorianischen Reformideale und als Kirchenpolitiker hohen Formates. Obwohl als Kardinalbischof dem Erhebungsdatum nach der jüngste, hat der von der eremitischen Richtung der Reformbewegung geprägte K. als erster in der Krise des Jahres 1111 den Widerstand gegen Heinrich V. aufgenommen, die innerkirchliche Opposition gegen den Papst zurückzudrängen geholfen und die Politik Paschals II. maßgeblich mitgestaltet. Für die Entwicklung des Rechtsinstituts der päpstl. Legaten ist seine Tätigkeit im Hl. Land, in Byzanz, Frankreich und Deutschland von nicht zu unterschätzender Bedeutung gewesen.

    Werke
    K.s Briefe, Urkk. u. Synodalakten sind zus.-gestellt v. Ch. Dereine, in: Dict. d'hist. et de géogr. ecclésiastique 13, 1956, Sp. 467-70.

    Literatur
    ADB 17; F. Gosse, Hist. d. l'abbaye et l'ancienne Congregation des Chanoines réguliers d'Arrouaise, 1786, Nachdr. 1972; O. Schumann, Die päpstl. Legaten in Dtld. z. Z. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. (1056–1125), Diss. Marburg 1912; A. Brackmann, Drei Schreiben z. Gesch. Gelasius' II., in: NA 37, 1912, S. 615-31; Th. Schieffer, Die päpstl. Legaten in Frankreich v. Vertrage v. Meersen (870) b. z. Schisma v. 1130, 1935; R. Somerville, The Council of Beauvais, 1114, in: Traditio 24, 1968, S. 493-503; R. Hiestand, Legat, Kaiser u. Basileus, Bischof K. v. Praeneste u. d. Krise d. Papsttums v. 1111/12, in: Aus Reichsgesch. u. Nord. Gesch., K. Jordan z. 65. Geb.tag, hrsg. v. H. Fuhrmann, H. E. Mayer u. K. Wriedt, 1972, S. 141-52; A. Cadderi, Conone di Preneste, 1974; R. Hüls, Kardinäle, Klerus u. Kirchen Roms 1049-1130, 1977, bes. S. 113-16.





Generation: 3

  1. 6.  von Urach, Egino III. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Egino2, 1.Egino1) gestorben in 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Urach

    Notizen:

    Egino III. Graf von Urach
    - 1180
    Sohn des Grafen Egino II. im Schwiggerthal

    Egino III. erbaute die Burg Urach, nach der er sich nannte. Er ist quellenmäßig auch wenig greifbar, verhielt sich wie sein bischöflicher Bruder Gebhard von Straßburg und wurde eine wichtige STAUFER-Stütze und deren Vasall. Er nahm an schwäbischen Landtagen teil, begünstigte das Kloster Zwiefalten, eine Stiftung der Verwandten in Achalm und erschien zuletzt in einer Fehde mit dem Kloster Reichenbach.



    oo Kunigunde von Diessen-Wasserburg, Tochter des Grafen Engelbert

    Kinder:
    - Egino I. der Bärtige um 1160 - 1230

    Familie/Ehepartner: von Wasserburg, Kunigunde. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. von Urach, Egino I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1160; gestorben in 1230.

  2. 7.  von Urach, Udilhild Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Egino2, 1.Egino1) gestorben um 1134.

    Notizen:

    Gestorben:
    11.4.

    Familie/Ehepartner: von Zollern, Friedrich I.. Friedrich gestorben vor 1125. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 8.  von Lindau, Alberade Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Egino2, 1.Egino1) gestorben in 1136/1137.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lindau [88131],Lindau,Bayern,Deutschland; Äbtissin zu Lindau


  4. 9.  von Urach, Gebhard Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Egino2, 1.Egino1) gestorben am 11 Jan 1141.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1131/1141, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; Fürstbischof von Straßburg

    Notizen:

    Wikipedia - Gebhard von Urach

    Gebhard von Urach (* im 11. Jahrhundert; † 11. Januar 1141) war zwischen 1131 und 1141 Fürstbischof von Straßburg unter der Herrschaft von den Kaisern Lothar III. und Konrad III., dem Pontifikat von Innozenz II. und der Schirmherrschaft der Metropoliten Adalbert I. von Saarbrücken und Adalbert II. von Saarbrücken.

    Eine schwäbische adelige Herkunft
    Gebhard von Urach war der Sohn von Egino II. (1091–1105), Graf im Swiggerstal (Ermstal) und Kunigunde, Gräfin von Rheinfelden. Er war der Bruder von Egino III. dem Jüngeren, Udalhild (Gründerin des Klosters St. Nicholas) und Alberada und der Neffe des Bischofs von Speyer, Gebhard, und des Kuno von Praeneste. Sein Großvater war Egino I. von Dettingen, der Ältere, Graf von Achalm und Urach. Eine Seitenlinie der Uracher mündete in das Fürstenhaus Fürstenberg.

    Ein weltlicher und welfischer kriegsführender Bischof
    Weil Kaiser Lothar III. die Ernennung von Gebhard von Urach zum Bischof von Straßburg begünstigte, fühlte sich Letzterer dazu verpflichtet, die Interessen und die Politik von dem Kaiser zu verteidigen. Dabei geriet er in Konflikt mit dem Herzog von Schwaben und Elsass, Friedrich II. dem Einäugigen, dem ghibellinischen Gegner von Lothar, Herzog von Sachsen, in der Thronfolge von Heinrich V.

    Die Heere des Straßburger Bischofs und des schwäbischen Herzogs stießen 1131 bei Gugenheim im elsässischen Kochersberg aufeinander. Gebhard von Urach siegte über den truppenmäßig stärkeren Friedrich den Einäugigen und bemächtigte sich mehrerer Burgen des Herzogs von Schwaben.
    Die Auseinandersetzungen wurden damit nicht beigelegt, denn ein Jahr später nahm Gebhard von Urach die Reichsstadt vom Zehnstädtebund Rosheim ein. Dabei verbrannte ein Großteil der Stadt, unter anderen beide Pfarrkirchen, die Nieder- und Oberkirche.[A 1] 1136 erlitt der Herzog von Schwaben eine neue Niederlage gegen seinen Straßburger Kontrahenten in der Schlacht von Dunzenheim. Die Spannungen zwischen dem Bistum Straßburg und den Staufern legten sich, als Konrad III. zum Kaiser gekrönt wurde. 1139 besuchte Konrad III. das Elsass, hielt sich in der Reichsstadt Weißenburg auf und kam von dort aus nach Straßburg im Mai 1139, wo ihm zahlreiche Fürsten und Prälaten einen Besuch abstatten wollten. Der Kaiser kam 1140 erneut ins Elsass und residierte in Molsheim.

    Verwaltung Gebhards
    Im Jahre 1137 weihte Gebhard von Urach die Kirche des Nonnenklosters zu Sindelsberg nahe dem Benediktinerkloster von Marmoutier der allerheiligsten Jungfrau und dem heiligen Blasius zu Ehren ein. Das Nonnenkloster wurde 1115 von Richwin, dem Abt von dem altehrwürdigen Kloster Neuweiler, gestiftet. 1137 verließen einige Stiftsherren den Bruderhof und wandten sich von dem Gemeinschaftsleben ab. Sie zogen jeweils in eine eigene Wohnung in der Stadt ein. Parallel zu der verstärkten Emanzipation der Straßburger Bürger durch die Urkunde des 20. Januar 1129 auf Wunsch des Kaisers Lothar III., bildeten die Straßburger Stiftsherren das Hohe Stift (Grand chapitre), das aus 24 Adeligen bestand. Die Domherren verweltlichten sich zunehmend, sodass manche nicht mehr die geistliche Weihe empfingen. Präbendare erfüllten deren Funktionen und bildeten zu diesem Zweck den Hohen Chor (grand coeur). Die Zahl der Präbendare stieg von 9 auf 63 und wurde endlich auf 20 reduziert. Die älteste Urkunde, in der die Präbendare erwähnt sind, ist von 1231. Sie besaßen als Benefiziaten dieselben Rechte und Privilegien, wie die üblichen Stiftsherren der Kollegialen Sankt Thomas oder Sankt Peter. Der Hohe Chor übte Herrschaftsrechte in folgenden Ortschaften aus: Gambsheim, Wantzenau, Honau, Abretzheim, Killstett, Bettnhofen, Reichstett, Suffelweyersheim.
    In dem Jahr 1140 geriet das Straßburger Münster wegen eines Blitzschlags in Brand, was zum Verlust aller Charten und Urkunden führte. Es soll Gebhard von Urach sehr geschmerzt haben. Das Münster hatte innerhalb 150 Jahre fünfmal gebrannt. 1176 blieben nur noch die Krypta und der Chor übrig. 1180 begann der Neubau der Kathedrale ohne Holzdecke und mit Steingewölben auf der Grundlage der Basilika, die der Bischof Werner I. von Habsburg am Anfang des 11. Jahrhunderts bauen ließ.

    Literatur
    Ludwig Gabriel Glöckler: Geschichte des Bistums Straßburg. Druck Le Roux, Straßburg 1879, 484 Seiten
    Henry Riegert: Le journal historique de l’Alsace. tome 1. 4ème édition. Editions L’Alsace, Mulhouse 1980, 1995, 120 Seiten.
    Francis Rapp: Le Diocèse de Strasbourg. Editions Beauchesne, 1. Januar 1982 -, Kollektion Histoire des diocèses de France, Nummer 14, 352 Seiten
    Werner von Achalm. In: Base numérique du patrimoine d’Alsace (BNPA), Histoire de Strasbourg, Centre régional et départemental de pédagogie (CRDP); abgerufen am 27. Juli 2014
    Strasbourg: la ville au Moyen Age (Alsace). Kapitel 2, Le Moyen Age: la ville épiscopale 1002–1334, Kap. 2.1 La ville sous l’épiscopat de Wernher – Kap. 2.2. Strasbourg et la querelle des investitures. (französisch) abgerufen am 28. Juli 2014


  5. 10.  von Neuffen, Egino Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mechthild2, 1.Egino1) gestorben nach 1147.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Neuffen [72639],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Neuffen
    • Titel/Amt/Status: Zwiefalten [88529],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Mönch im Kloster Zwiefalten

    Notizen:

    Egino Graf von Neuffen
    -14.11. nach 1147
    Sohn des Herrn Mangold von Sulmetingen und der Mathilde von Urach, Tochter von Graf Egino

    Egino wurde Graf genannt und kam noch um das Jahr 1150 als Zeuge Herzog Welfs VI. vor. Er war zuletzt Mönch im Kloster Zwiefalten.


    oo Werntrud - 22.7. nach 1140-1150


    Gestorben:
    14.11.


  6. 11.  von Neuffen, Liutfried Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mechthild2, 1.Egino1) gestorben vor 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Neuffen [72639],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Neuffen

    Notizen:

    Liutfried Graf von Neuffen
    -31.3. vor 1150

    Sohn des Herrn Mangold von Sulmetingen und der Mathilde von Urach, Tochter von Graf Egino


    Kinder:
    - Bertold I.

    Gestorben:
    31.3.


  7. 12.  von Neuffen, Ulrich Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mechthild2, 1.Egino1) gestorben vor 1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Zwiefalten [88529],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Mönch zu Zwiefalten

    Notizen:

    Gestorben:
    20.6.


  8. 13.  von Neuffen, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Mechthild2, 1.Egino1) gestorben nach 1140/1150.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Zwiefalten [88529],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Nonne zu Zwiefalten

    Notizen:

    Gestorben:
    4.2.



Generation: 4

  1. 14.  von Urach, Egino I.von Urach, Egino I. Graphische Anzeige der Nachkommen (6.Egino3, 2.Egino2, 1.Egino1) wurde geboren um 1160; gestorben in 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Urach

    Notizen:

    Egino I. der Bärtige Graf von Urach
    um 1160 - 1230
    Einziger Sohn des Grafen Egino III. von Urach und der Kunigunde von Diessen-Wasserburg, Tochter von Graf Engelbert

    Egino I. der Bärtige erschien als Mitregent seines Vaters und machte dessen Fehde gegen Reichenbach mit. Er war auch STAUFER-Stütze und nahm während des deutschen Thronkrieges 1198 am wüsten Fehdewesen in Schwaben teil, ging 1212 zu Kaiser FRIEDRICH II. über und geriet 1218 schroff gegen ihn wegen des gewaltigen Zähringer Erbes, da der Kaiser von Reiches wegen vieles forderte. Er setzte nach jahrelangem Streit 1226 mit Hilfe seines berühmten Sohnes Konrad seine Erbinteressen gegen staufische durch und gewann die Grafschaft Freiburg, Teile der Ortenau und die Grafschaft in der Baar, einen gewaltigen Streubesitz mit vielen angeschlossenen Vogteien und Rechten. Er mußte auf Reichsabteien und Villingen verzichten, auf das Kinzigtal und den Herzogstitel. Von der Zähringer Linie Teck bekam er unter anderem Sulz, Dornstetten, Rottweil und die Stammburg Zähringen dazu und gründete die Rodungsmark Bräunlingen. Eine fast unentwirrbare rechts- und besitzmäßige Gemengelage mit Teck, Hohenzollern, Württemberg, Baden und Sulz bestimmte im weiteren Verlauf stark die Geschichte der Familie Eginos. Er stritt in der Baar mit den Herzögen von Teck und den Grafen von Sulz, die die nördliche Baar beherrschten, Egino nur die südliche und trat nach 1220 wegen seines hohen Alters mehr und mehr hinter dem Sohn zurück.

    Wolfgang Stürner: Teil 1 Seite 215, "Friedrich II."

    Als fast ebenso mühselig und langwierig wie dieser Konflikt erwies sich die Auseinandersetzung um das reiche Erbe des im Februar 1218 verstorbenen letzten ZÄHRINGER-Herzogs Berthold V. Sein Allodialgut teilten sich im wesentlichen seine Schwäger, die Grafen Ulrich von Kyburg und Egino IV. von Urach, einiges ging an den Markgrafen von Baden. Doch auch FRIEDRICH schaltete sich von Anfang an energisch ein. Er sicherte sich durch Kauf den Anteil der Herzöge von Teck und zog, das zähringische Reichsfürstentum auflösend, die Reichslehen der ZÄHRINGER ein, unter anderem Zürich, Bern, Interlaken, Solothurn, Murten, Rheinfelden, Schaffhausen, Neuenburg am Rhein, Villingen sowie die Vogtei über St. Blasien. Unter den zähringischen Kirchenlehen lag ihm besonders an den vom Bamberger und Straßburger Bistum stammenden Vogtei- und Herrschaftsrechten in der Ortenau, die den ZÄHRINGERN die Gründung der Stadt Offenburg ermöglicht hatten. Ganz augenscheinlich trat er dort sofort die Nachfolge der ZÄHRINGER an und drängte die betroffenen Bischöfe, ihn in dieser Position förmlich anzuerkennen. Die beiden Geistlichen sträubten sich lange gegen sein Ansinnen, ehe schließlich der Bamberger nachgab und dem König 1225 sein Lehen gegen Zahlung von 4.000 Mar Silber übertrug. Das zur Ergänzung notwendige und FRIEDRICH im Schiedsspruch von 1221 auch schon zugestandene Straßburger Lehen fiel - wie wir sagen - erst 1236 endgültig an ihn.
    Auch die Haupterben, Egino von Urach-Freising und vor allem sein gleichnamiger Sohn Egino V., wandten sich im übrigen von Anfang an entschieden gegen einzelne Ansprüche des STAUFERS. Das wohl im September 1218 zu Ulm erreichte Einvernehmen über die strittigen Fragen überdauerte kaum das nächste Frühjahr. Bald darauf führte die Unzufriedenheit der URACHER sogar zu Kämpfen zwischen den beiden Parteien, und eine Reihe von Bewohnern Freiburgs und anderer gräflicher Orte benützte damals die Gelegenheit zur Übersiedlung in die anscheinend attraktiveren königlichen Städte. Obwohl sich die Dinge demnach für FRIEDRICH keineswegs schlecht entwickelten, suchte er doch rasch den Ausgleich mit Egino V. - ob im Blick auf dessen Bruder Konrad, den Kardinalbischof von Porto, also in Wahrheit aus Ehrfurcht für den Apostolischen Stuhl, wie er später dem Papst beteuerte, oder aber einfach in dem Bestreben, einen wichtigen Fürsten S-Deutschlands wieder an sich zu binden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls nahm er Egino im September 1219 erneut in seine Gnade auf, befahl die Rückführung der aus dem Gebiet des Grafen Abgewanderten und überließ ihm sogar den von den Tecker Herzögen erworbenen Teil der zähringischen Erbschaft. Dafür sollte ihm der Graf allerdings die stattliche Summe von 25.000 Mark Silber bezahlen, die er dann bis auf 3.000 Mark erließ, weil Egino versprach, mit einer ansehnlichen Ritterschar am Kreuzzug teilzunehmen. Damit war der Fall freilich längst nicht erledigt - noch 1235 gehörte Egino zu denjenigen, die sich mit König HEINRICH gegen den Kaiser erhoben.





    oo Agnes von Zähringen, Tochter des Herzogs Berthold IV., um 1165 - 1239, Erbin von Baar und Breisgau

    Kinder:
    - Egino II. - 1236
    - Konrad - 1227
    - Berthold - 1242
    - Rudolf Graf von Urach-Dettingen - vor 1260
    - Heilwig
    oo Friedrich II. Graf von Pfirt-Altkirch - 1234
    - Berthold der Jüngere - wohl 1261
    - Jolanthe
    oo Ulrich III. Graf von Neuchatel - 1225


    Literatur:
    Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 221,351 -

    Egino I. von Urach, genannt der Bärtige

    Egon IV von Urach



    Siegel des Grafen Egino I. von Urach auf einer Urkunde von 1228

    Siegel Egon der Bärtige



    Josef Bader, Egeno der Bärtige, Graf von Urach: nach den Quellen bearbeitet



    Name:
    nach Kindler von Knobloch Egino IV. von Urach

    Familie/Ehepartner: von Zähringen, Agnes. Agnes wurde geboren um 1165; gestorben in 1239. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 15. von Urach, Egino II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in um 1185; gestorben um 1236.
    2. 16. von Urach, Konrad  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1185; gestorben in 1227 in Bari [70100],Apulien,Italien.
    3. 17. von Urach, Heilwig  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 18. von Urach, Berthold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1261.
    5. 19. von Urach, Jolante  Graphische Anzeige der Nachkommen