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 Bohrer

von Pfalzel, Adela

weiblich um 660 - 735  (75 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Pfalzel, Adela wurde geboren um 660; gestorben in 735.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Pfalzel [54293],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; 1. Äbtissin von Pfalzel

    Notizen:

    Adela 1. Äbtissin von Pfalzel
    ca 660 † nach 732
    Tochter des Seneschalls Hugobert und der Irmina von Oeren

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 143

    Adela von Pfalzel * ca. 660, † ca. 735

    Sie entstammte der im Mosel-Maas-Raum begüterten Famile Irminas. Sie war die Tochter Irminas (Mitbegründerin von Echternach, später Äbtissin von Oeren) und des fränkischen Seneschalls Hugobert, Enkel des dux Theotar (Metz), Schwester der Regentrud, Chrodelind, Plektrud (Gemahlin Pippins des Mittleren) und vermutlich der älteren Bertrada (Gründerin von Prüm), verwandt vielleicht mit mit Bischof Higobert von Maastricht-Lüttich. Adela war verheiratet (mit Odo vir inluster) und hatte Kinder (Alberich, eventuell Haderich, Gerelind; Enkel: Bischof Gregor von Utrecht). Sie gründete wohl bald nach 700 das Frauenkloster Pfalzel in einem von ihrem Schwager Pippin erworbenen spätrömischen Landsitz und richtete dem neuen Konvent, dessen erste Äbtissin sie war, in der villa eine gleicharmige Kreuzkirche ein. Ihre Gründung stattete sie mit Gütern an Maas und Mosel, in Gill- und Bidgau aus (Testament von 732/33). Die ersten Nonnen des Konvents mögen aus Oeren, Nivelles, Andenne gekommen sein, wohin verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Adela wird in die Verbindungen ihrer 704/710 verstorbenen Mutter zu angelsächsischen Pilger- und Missionskreisen hineingewachsen sein: ein vor 713 datierter Brief einer angelsächsischen Äbtissin (Bonifatius ep. 8) empfahl eine nach Rom reisende Äbtissin der Fürsorge der wegen ihrer Frömmigkeit gerühmten Adela. 721 besuchte Bonifatius Pfalzel und gewann Adelas Enkel Gregor für Missionsaufgaben. Vermutlich gehörte der Fuldaer Ragyndrudiscodex, mit dem Bonifatius sein Haupt vor den Mördern geschützt haben soll, der genannten Regentrud und gelangte über Pfalzel in Bonifatius' Besitz. - Ihr Heiligenkult scheint auf Pfalzel beschränkt gewesen zu sein.
    D. v. d. Nahmer

    Hlawitschka Eduard: Seite 76, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    23 Adela von Pfalzel
    Vgl. bei Nr. 21

    In ihrer Urkunde vom 1. April 732/33, mit der sie - anläßlich der Unterstellung ihrer Klostergründung samt aller Pertinenzien unter das regnum des jeweiligen Trierer Bischofs beziehungsweise unter defensio et mundiburgium der Trierer Kirche - die schon lange vorher vorgenommene Gründung und Besitzausstattung ihres Klosters Pfalzel nochmals verbriefte, nannte sie nämlich auch die Besitzungen, die sie an ihre Gründung geschenkt hatte.
    Adelas Besitztümer lagen im Trierer Gebiet, im östlich anschließenden Moselland und nach Norden sogar über den Zülpichgau hinaus im Maas- und Niederrheingebiet.






    oo Odo vir inluster + 693


    Kinder:
    - Alberich † nach 714/vor 721
    - Gerelind † nach 699
    - Haderich † nach 699




    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 76 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 15,25-35,65,83,99,121,129,132, 175,176-185,188,191-226,233-238,241-247,250-259,262-270,274,280-283,290-292,294,297-300,304, 310,316-325,326-328 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Adela

    Adela: die heilige Adela Das Damenstift zu Pfalzel (1 Stunde unterhalb Trier) führt seinen Ursprung auf die h. A. zurück, die eine Schwester der h. Irmina, Gründerin des Klosters Horreum zu Trier, und angeblich Tochter Dagoberts II. gewesen sein soll Mit gutem Recht sieht man die h. A. in der Aebtissin Addula, welche der h. Bonifacius 722 auf seiner Reise zu den Hessen "in einem Nonnenkloster an der Mosel bei Trier" besuchte und deren 15jährigen Enkel Albericus er damals mit sich nahm. A. war mit einem fränkischen Großen Namens Alberich vermählt gewesen. Ihre Gebeine wurden laut einer Bleiinschrift 1207 in der alten Stiftskirche zu Pfalzel erhoben und befinden sich jetzt in der dortigen Pfarrkirche. — Zur Geschichte ihrer Klosterstiftung, die später aufgehoben und zu einem Mannsstifte umgewandelt wurde, s. Kraus, Bonn. Jahrb. XLII. 122 ff.; Marx, Erzstift Trier III. 466 ff. — Eckhart und Hontheim halten die Stifterin der Abtei zu Pfalzel für dieselbe|Matrone, welche im Leben der h. Gertrud v. Nivelles erwähnt wird, und Mabillon glaubt, sie sei jene Aebtissin Adolana, an welche in den Briefen des h. Bonifacius Elfled und eine andere englische Aebtissin empfohlen werden.



    Jennifer Striewski, Adela von Pfalzel, im Portal Rheinische Geschichte

    Adela von Pfalzel (um 660/675-735), Äbtissin

    Adela von Pfalzel gründete um 700 das Kloster Pfalzel bei Trier, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Ihr Gedenktag ist der 24. Dezember.
    Adela wurde um 660/675 vermutlich als Tochter der Irmina von Trier und des fränkischen Seneschalls und Pfalzgrafen Hugobert (gestorben um 697) geboren. Sie entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und hatte enge Beziehungen zu den Arnulfingern und Pippiniden. Als ihre Schwestern werden Plektrud, Bertrada die Ältere, Regentrud (um 660/665-730/740) und Chrodelinde vermutet, auch wenn diese Familienkonstruktion in der Forschung nicht unwidersprochen geblieben ist. Über ihre Schwester Plektrud war sie mit dem fränkischen Hausmeier Pippin dem Mittleren (Regierungszeit 679-714) verschwägert.
    Vor ihrem Klostereintritt war Adela verheiratet. Ihr Ehemann lässt sich möglicherweise mit dem vir inluster Odo identifizieren. Aus ihrer Ehe ging ein Sohn, Alberich (gestorben nach 714) hervor. Ihr Enkel war Gregor von Utrecht (707-776).
    Nach dem Tode ihres Mannes erwarb Adela um 700 von ihrem Schwager Pippin dem Mittleren durch Gütertausch die Grundherrschaft in Pfalzel und gründete in dem weitgehend erhaltenen ehemals römischen Gebäudeareal aus dem 4. Jahrhundert ein Frauenkloster als Witwensitz. Sie übernahm die Leitung des Klosters, stattete es mit reichen Schenkungen aus und sorgte als Klostergründerin für die Zusammenführung des Konvents und dessen monastische Prägung. Die ersten Nonnen stammten möglicherweise aus Oeren und Nivelles, wohin Adela Beziehungen pflegte. Wahrscheinlich stand das Kloster Pfalzel über Echternach in Kontakt zur angelsächsischen Mission. Für das Jahr 721 ist ein Besuch des angelsächsischen Missionars Bonifatius (672/675-754/755) bezeugt, dem sich bei dieser Gelegenheit Adelas Enkel Gregor anschloss.nach obenAls Eigenkloster verblieb Pfalzel zunächst in der Hand der Klostergründerin; erst 732/733 übertrug Adela das Kloster in ihrem Testament dem Schutz und der Oberherrschaft der Trierer Kirche. Um das Kloster nach ihrem Tode in seinem weiteren Bestand zu sichern, stattete sie es zudem mit weiterem Landbesitz aus.
    Adela starb um 735 und wurde in Pfalzel in der Klosterkirche beigesetzt. Zwischen 1207 und 1802 befand sich ihr Grab im Chor der Stiftskirche. Am 9.8.1802, nach der Aufhebung des Stiftes während der Säkularisation, wurden ihre Gebeine in die Pfarrkirche St. Martin in Pfalzel, 1962 schließlich in die St. Marien-Kirche übertragen.
    Adela wurde nicht generell als Heilige verehrt, ihr Kult beschränkte sich auf Pfalzel. In der St. Marien- und der St. Martin-Kirche in Pfalzel wird ihrer am 3. Januar gedacht.
    In Trier-Pfalzel ist die Adulastraße nach ihr benannt.
    In der hochmittelalterlichen Trierer Tradition (Libellus de rebus Trevirensibus) wurde Adela unzutreffend zu einer Tochter König Dagoberts I. (Regierungszeit 629-639), um die Gründung des Klosters Pfalzel politisch aufzuwerten.

    Quellen
    Libellus de rebus Trevirensibus (MGH XIV, S. 98-106), bearb. von Georg Waitz, Hannover 1883.
    Vita Gregorii abbatis Traiactensis auctore Liudgero (MGH SS XV, S. 63-79), bearb. von Oswald Holder-Egger, Hannover 1887.
    Wampach, Camille, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, Band 1, Luxemburg 1935.

    Literatur
    Bautz, Friedrich Wilhelm, Artikel „Adela", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 1 (1990), Sp. 33-34.
    Heyen, Franz-Josef, Das St. Marien-Stift in (Trier-)Pfalzel, Berlin 2005.
    Heyen, Franz-Josef, Untersuchungen zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters Pfalzel bei Trier (700-1016), Göttingen 1966.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel, Sigmaringen 1982.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].

    Jennifer Striewski (Bonn), 30.09.2010



    Familie/Ehepartner: Odo. Odo gestorben in 693. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Gerelind  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 698.
    2. 3. Alberich  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 685/690; gestorben in 714/721.
    3. 4. Haderich  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Gerelind Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adela1) gestorben nach 698.

    Notizen:

    Gerelind
    † nach 698
    Tochter des Odo und der Adela von Pfalzel

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    35 Gerelindis - Haderich

    Vgl. bei Nr. 24.

    Im Jahre der Gründung der Abtei Echternach (697/98) und der Übergabe dieser Abtei an Willibrord schenkte eine Gerelindis, filia Odonis, dem heiligen Willibrord einen Weinberg nebst Winzer und dessen gesamte Habe in Klotten (aus dem mütterlichen Erbe).

    Werner, Matthias: Seite 227,251-253,295-297, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Die hoch- und spätmittelalterlichen Nachrichten über die regina Regentrud beziehen sich, wie zuletzt Klein hervorhob, zweifellos auf jene Regindrud abbatissa, die in dem unter Bischof Virgil im Jahre 784 angelegten Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg unter dem Ordo sanctimonialium defunctarum an vierter Stelle nach den Äbtissinnen Erentrud, Gerlind und Waltrat aufgeführt wird.
    Ausgangspunkt sind die beiden folgenden, den Ort Klotten an der Mosel betreffenden Nachrichten: 697/98 schenkte hier eine Gerelind eine vineam cum vinitore et omni peculio in monte Clotariense an Willibrord.
    Hlawitschka, der sich dieser verwandtschaftlichen Zuweisung anschließt, hebt hervor, daß "gleicher Besitzanteil im selben Ort in den Händen eines Plektrud-Enkels und einer Adela-Tochter ... wieder auf eine zwischen den Irmina-Töchtern Plektrud und Adela vorgenommene Erbteilung" verweisen. Die Erbgüter Adelas in Klostten seien an ihre Tochter Gerelind, diejenigen Plektruds an ihren Enkel Arnulf gefallen [338 Hlawitschka, Studien Seite 45f.].
    Die zitierten Nachrichten besagen zunächst nicht mehr, als daß eine Gerelind an einem Orte begütert war, an dem gut 20 Jahre später mit Arnulf auch ein Angehöriger des karolingischen Hauses über Besitz verfügte. Beide schenkten Weinbergsbesitz von vergleichsweise geringem Umfang, wobei die Schenkung Gerelinds an Willibrord persönlich gerichtet war.
    Will man bei der Besitzbeziehungen zu dem Ort Klotten mit einer Erbteilung zwischen der als Mutter Gerelinds angesehenen Adela von Pfalzel und der Großmutter Arnulfs, Pippins II. Gemahlin Plektrud, erklären, so bedarf es hierfür sicherer zusätzlicher Argumente.
    Auch unabhängig von der Frage, inwieweit Gerelind als Tochter Adelas erwiesen werden kann - die Verwandtschaft wird über mehrere, im wesentlichen aufgrund von Gleichnamigkeit vorgenommener Personengleichsetzungen erschlossen -, wird man die Besitzverhältnisse in Klotten kaum als Argument dafür werten können, daß Pippins II. Gemahlin mit der in der Adela-Urkunde genannten Plektrud identisch war und Adela von Pfalzel zur Schwester hatte.
    Noch problematischer erscheint die Annahme, der toxandrische Schenker Haderich sei der Bruder jener Gerelind gewesen, die im Jahr 697/98 einen Weinberg in dem Moselort Klotten an Willibrord schenkte. Diese genealogische Zuweisung wird im wesentlichen damit begründet, daß Gerelind als filia Odonis wie Haderich einen Vater namens Odo hatte und daß beide zu den Förderern Willibrords zählten [527 Wie Anm. 502. Fraglich ist der Schluß von Hlawitschka, Studien Seite 45 Anm. 186: "Jene beiden (sc. Haderich und Gerelind) beschenkten Irminas Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge Beziehungen zu Irmina hinweist." Die Schenkung Haderichs in Toxandrien war, wie die übrigen Schenkungen, die Willibrord in diesem Gebiet erhielt, mit Sicherheit an Willibrord und nicht an Echternach zum Emppfännger gehabt haben, vgl. oben Seite 81 mit Anm. 222.].
    Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne Adelas von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien genannten Haderich und der in Klotten schenkenden Gerelind zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530 Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seitze 44 sowie mit Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722) gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas von Pfalzel stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei, bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.].




    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 47,81,132,227,231,251-253, 295-297,325 -


  2. 3.  Alberich Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adela1) wurde geboren in 685/690; gestorben in 714/721.

    Notizen:

    Alberich
    um 685/90 † nach 714/vor 721
    Sohn des Adligen Odo und der Adela von Pfalzel

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    36 Alberich

    Testament Adelas von Pfalzel: exceptis terris illis ..., que ego iam antea dulcissimo filio Alberico condonari; C. Wampach, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien 1, Luxemburg 1935, Nr. 19, Seite 25. Sonstiges bei C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 127-133.

    Werner, Matthias: Seite 27,176,191,194,197-199,281-283, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Diese nennen als Familienangehörige Irminas lediglich eine Irmintrud und deren Vater Pantin sowie für Adela allein ihre Schwester Regentrud und ihren Sohn Alberich -, sondern nahmen eine Reihe von weiteren genealogischen Verknüpfungen an. So sahen sie in einen in Echternach begüterten dux Theotar als Vater bzw. Bruder Irminas an und setzten ihn mit einem gleichnamigen, für das elsässische Kloster Weißenburg Urkunden dux gleich. Unter Hinweis auf spätere Nachrichten über eine Bestattung Irminas in Weißenburg wiesen sie Irmina und Theotar den Stifterkreisen dieses kurz vor 661 gegründeten Klosters zu.
    In der zeitgenösssichen Überlieferung werden an Familienangehörigen Adelas allein ihre Schwester Regentrud, ihr Sohn Alberich, dessen Sohn Gregor und Gregors Neffe, der 784 gestorbene Utrechter Bischof Alberich, namentlich genannt.
    Der Spätdatierung der Adela-Urkunde steht vor allem entgegen, daß Pippin II., der 732/33 bereits längere Zeit tot war, in der Urkunde nicht als verstorben bezeichnet wird [77 Ähnlich argumentiert Eckhardt Seite 135 auch im Hinblick auf Adelas Sohn Alberich, für dessen Tod vor 732/33 einige Indizien zu sprechen scheinen, vgl. dazu unten Seite 281 mit Anm. 444, und der in der Adela-Urkunde gleichfalls nicht als verstorben bezeichnet wird.].
    Der Vita Gregorii ist zu entnehmen, daß Adela einen Sohn Alberich hatte, dessen ältester Sohn Gregor im Jahr 706/07 geboren wurde. Alberich selbst dürfte somit spätestens zu Beginn des letzten Jahrzehnts geboren sein.
    Verhältnismäßig ungünstig ist die Überlieferung allerdings noch für Adelas Sohn Alberich. Er wird jeweils nur kurz in der Adela-Urkunde und in der Vita Gregorii erwähnt, ohne daß die betreffende Nachricht weiterführende Aussagen zuließen. Ihren Angaben zufolge sollen Alberichs Gemahlin Fastrada, sein Sohn Gregor und sein Enkel Alberich in Susteren bestattet wordens ein, das 714 von Pippin II. und Plektrud für Willibrord begründet worden war.
    Gregor wurde als ältester Sohn Alberichs im Jahr 706/07 geboren. Alberichs Geburt ist somit spätestens zu Beginn des letzten Jahrzehnts des 7. Jahrhunderts anzusetzen. Die Vita berichtet von weiteren Söhnen Alberichs wie auch von Halbbrüdern Gregors, die einer Eheverbindung seiner Mutter entstammten, jünger waren als die Söhne Alberichs und die 730/40 noch in jugendlichem Alter standen. Die Nachrichten über Gregors Halbbrüder und seinen Aufenthalt bei Adela scheinen zusammengenommen dafür zu sprechen, daß Alberich in noch jungen Jahren, wohl zwischen 715 und 721, gestorbben war [444 Ähnlich auch Wampach 1, 1 Seite 127 Anm. 1, Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 135 und Heyen Seite 11. Wampach stützt sich insbesondere auf den Bericht über Gregors Besuch in Pfalzel. Daß Alberich bei seiner Erwähnung in der Adela-Urkunde nicht als quondam bezeichnet wird - Eckhardt Seite 135 sieht hierin ein wichtiges Argument für seine Frühdatierung der Urkunde - steht dieser Deutung nicht entegegn. Ähnlich wie bei der Erwähnung Pippins II. wäre das Fehlen eines quondam bei Alberich unschwer damit zu erklären, daß der betreffende Passus einer älteren Urkunde entstammte, die noch zu Lebzeiten Alberichs ausgestellt worden war und der Adela-Urkunde von 723/33 als Vorlage diente, vgl. dazu oben Seite 191f. mit Anm. 78, 80. Ein sicherer zeitlicher Anhaltspunkt für Alberich würde sich ergeben, wenn man ihn mit dem in der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 genannten, gleichnamigen Vorbesitzer in Susteren identifiziert, vgl. dazu unten Seite 291ff.].
    Von den Gütern Alberichs sind allein die 40 Joch in Scriptinas bekannt, die ihm seine Mutter Adela aus ihrem Besitz geschenkt hatte. Doch darf als sicher gelten, daß darüber hinaus ein nicht geringer Teil der Besitzungen ihres früh verstorbenen Vaters im Erbgang an ihn übergegangen war und er bereits zu Lebzeiten seiner Mutter naben Scriptinas noch über eine Reihe von weiteren Gütern aus ihrer Vermögensmasse verfügen konnte. Seine Besitzungen lagen insgesamt wohl ähnlich weit gestreut wie die 732/33 genannten Schenkgüter Adelas an das Kloster Pfalzel, dürften diese an Umfang aber gewiß noch übertroffen haben. Neben den sicher bezeugten Ländereien nördlich von Maastricht verfügte Alberich somit wahrscheinlich auch im Trierer Gebiet und am Niederrhein über beträchtlichen Besitz.
    Weitere Aussagen über Alberich scheinen möglich, wenn man sich die Nachrichten der Vita Gregorii zur politischen Stellung seiner Söhne vor Augen hält. Liudger teilt mit, daß Gregor 721 a scola et palatio reversus nach Pfalzel gekommen war und daß einige seiner jüngeren Brüder von Karl Martell mit hohen Amtsaufträgen in die entfernten südwestlichen Reichsteile entsandt wurden. Die Nachrichten über Gregors Aufenthalt am Hofe, bereits von ihrem Kontext her keinesfalls als reiner Topos aufzufassen, wird in gewisser Weise durch die Angaben über die politische Tätigkeit der Brüder Gregors unter Karl Martell bestätigt. Offensichtlich hatte sich in Gregors Utrechter Schülerkreis die Erinnerung daran lebendig erhalten, daß Gregor einer Familie entstammte, die unter Karl Martell führende Amtsträger stellte, und daß Gregor selbst schon in jungen Jahren für eine hohe politische Laufbahn vorgesehen war. Geht man davon aus, daß Gregor noch vor 721, das heißt schon sehr bald nach der Konsolidierung der Herrschaft Karls an den Hof geschickt wurde, so würde dies auf eine besondere Vertrauensstellung seiner Familie zu Karl Martell in den ersten Regierungsjahren hindeuten. Sie wäre unschwer zu erklären, wenn man Gregors Vater Albereich jenen viris strenuis atque nobilibus [448 Cont. Fred. cap. 9 SS rer. Merov. 2 Seite 173 Zeile 24; der Liber Hist. Franc. cap. 52 ebd. Seite 326 Zeile 12 berichtet an der betreffenden Stelle von den sodalibus suis, von denen bei Karls Niederlage gegen Raganfrid zahlreich gefallen seien.] zuweist, auf die sich Karl in seinen Auseinandersetzungen mit Plektrud und dem neustrischen Hausmeier Raganfrid in den Jahren 715 bis 718 stützen konnte. Möglicherweise war Alberich, für dessen frühen Tod in der Zeit um 715/21 einige Anhaltspunkte sprechen, im Verlauf dieser Kämpfe gefallen.
    Als Sohn Adelas von Pfalzel, in weiten Teilen des östlichen Austrasien reich begütert, gehörte Alberich jenen führenden austrasischen Kreisen an, auf deren Unterstützung Karl Martell angeweisen war. Liudger spricht von der Familie Alberichs als von einer nobili stirpe Francorum.




    oo 1. Fastrada



    Kinder:

    - Gregor Bischof von Utrecht 706/07 † 774
    Er war Abt des Utrechter St. Martins Kloster.



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,176,191,194,197-199,201,207, 215,243,253,265,281-283,289,291-295,298,302-304,313,318,320,324 -

    Familie/Ehepartner: Fastrada. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Gregor  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 706/707; gestorben am 25 Aug 775.

  3. 4.  Haderich Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Adela1)


Generation: 3

  1. 5.  GregorGregor Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Alberich2, 1.Adela1) wurde geboren um 706/707; gestorben am 25 Aug 775.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande; Abt von Utrecht
    • Titel/Amt/Status: Friesenmissionar

    Notizen:

    Neue Deutsche Biographie - Gregor

    Gregor heilig, Abt von Utrecht, Friesenmissionar, * um 706/07 (?), † 25.8.775 (?).

    Der Sproß vornehmer, mit den Arnulfingern verschwägerter, nach späterer Überlieferung von den Merowingern abstammender Familie wurde 722 als Jüngling bei seiner Großmutter Adula mit Bonifatius bekannt, schloß sich diesem an und wurde sein bedeutendster Schüler und Gehilfe fränkischer Abkunft. 737/38 nahm G. an der Romreise des Bonifatius teil. 742 wollte Bonifatius einen Nachfolger für sich selbst designieren, konnte dies aber nicht, weil die Familie des Ausersehenen in einer Blutfehde mit den Arnulfingern stand; nach der gut begründeten Vermutung Tangls handelt es sich bei dem Kandidaten um G. Dieser wurde dann – spätestens 747 – Abt von Sankt Martin in Utrecht, und als nach dem Märtyrertod Bischof Eobas 754 kein Nachfolger ernannt wurde, fiel ihm die Leitung der Friesenmission zu, bei der ihn der 767 in York geweihte angelsächsische Chorbischof Aluberht unterstützte. Schon in Rom hatte G. sich Bücher beschafft, in Utrecht gewann seine Klosterschule, in der kirchliche Wissenschaften im angelsächsischen Stil betrieben wurden, hohen Ruf; aus ihr gingen sein Neffe und Nachfolger Alberich, später Bischof von Utrecht, sowie G.s Biograph, der Friese und spätere Bischof von Münster Liudger hervor. – In Utrecht wird G. als Heiliger verehrt (25. August).

    Literatur
    ADB IX; Liudger, Vita Gregorii, ed. O. Holder-Egger, in: MGH SS 15, 1, S. 63-79 (dazu H. Löwe, in: HJb. 74, 1955, S. 79-91), dt. Übers, v. B. Senger, 1959; Hauck II, S. 356 ff.; M. Tangl, in: NA 40, 1916, S. 767 ff.; C. Wampach, Gesch. d. Grundherrschaft Echternach I, 1, 1929, S. 127 ff. (zu, zum, zur Abstammung; vergleiche(nd) H. Löwe, in: Jb. f. fränk. Landesgesch. 15,1955, S. 108 f.); A. Schröer, in: Westfalia Sacra I, 1948, S. 105 ff. (zu, zum, zur Chronologie); F. Flaskamp, in: St. Bonifatius, Gedenkgabe, 1954, S. 167 ff.; Th. Schieffer, Winfrid-Bonifatius u. d. christl. Grundlegung Europas, 1954.



    Geburt:
    ?

    Gestorben:
    ?