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 Bohrer

von Metz, Gerhard II.

männlich 935 -


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Generation: 1

  1. 1.  von Metz, Gerhard II. wurde geboren in 925/935.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 3. von Metz, Richard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 950; gestorben in 986.


Generation: 2

  1. 2.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gerhard1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    NNW Gräfin im elsässischen Nordgau
    Namentlich unbekannte Tochter des Grafen Gerhard von Metz, Attavus von Kaiser HEINRICHS III.; Schwester des Grafen Richard von Metz

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65) NNW

    oo Hugo raucus, 951-973/c 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Bruno von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1053) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103 Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie ders. ebd. Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekanne Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Legl Frank: Seite 36-37, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Die Gemahlin des Hugo raucus und die Verwandtschaft der Eberhardiner zu den Saliern

    Die wahre Identität der Gemahlin des Hugo raucus blieb den Genealogen lange Zeit unbekannt [190 Die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Gemahlin des Hugo raucus werden ausführlich dargestellt und kritisch diskutiert bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 117-135.]. Erst die Forschungen von Eduard Hlawitschka konnten Licht in das Dunkel um ihre Person bringen. In seiner Untersuchung zu den Anfängen des Hauses HABSBURG-LOTHRINGEN gelang es ihm, sie genealogisch einer bestimmten Familie zuzuordnen und auch den Nachweis zu erbringen, daß in ihr das fehlende Bindeglied zwischen den EBERHARDINERN und den SALIERN zu sehen ist [191 Ebda, vor allem Seite 135-153. Die Möglichkeit, daß die Verwandtschaft zwischen beiden Familien durch einen Elternteil einer Schwester oder eines Bruders des Hugo raucus hergestellt worden sei, konnte Hlawitschka ausschließen (ebda., Seite 137).]. Eine bestehende Blutsverwandtschaft zwischen beiden Familien ist uns aus den Quellen, so vor allem aus der Vita Leos IX., gut bezeugt [192 Leonis IX vita ab ipsius in ecclesia Tullensi archidiacono Wiberto conscripta, ed. 1. M. WATERICH, Pontificum Romanorum qui fuerunt finde ab exeunte saeculo IX usque ad finem saeculi XIII vitae, Tom. 1, Pars 1-4, Lipsiae 1862, liber I, cap. 1, Seite 128f.: Et Pater eius [= Leos IX.] natione Teutonicus, imperatoris Conradi consobrinus. In der Vita wird immer wieder auf die Verwandtschaft zwischen Leo IX. und den SALIERN hingewiesen, es seien hier lediglich einige Stellen zitiert: ... a parentibus et consanguineis assignaretur g lorioso imperatori Conrado contribuli suo (ebda, cap. 6, Seite 133); ... delectus penes eius imperialem maiestatem consanguineus Bruno haberetur (ebda , cap. 8, Seite 1135); Meam sententiam super honore tuo, dulcissime mi nepos, iam diu deliberatam, superna video sententia impugnari, irruno expugnari (ebda , cap. 9, Seite 138); Adeptus ergo donum pontificalis culminis, in non minimo reliquit contribules aulicae potestatis moerore (ebda., cap. 10, Seite 139); Anselmi monachi Remensis Historia dedicationis ecclesiae S. Remigii, ebda., Seite 113: Qui [= HEINRICH III.] super hoc negotio episcoporum et optimatum imperii sui quaerens consilium, invenit intnter ceteros dominum Brunonem Tullensem ad idem officium subeundum esse idoneum, utpote qui aetatis maturitate, morumque et scientiae claritudine videbatur conspicuus sibique sanguinis affinitate proximus. - Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, in: Wiponis Opera, ed. H. BRESSLAU, MGH Script. rer. Germ., 3. Aufl., Hannover und Leipzig 1915, cap. 19, Seite 39. Aus der Leonis IX vita ist diese Information in die späteren Quellen eingeflossen, siehe dazu HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 103 mit Anm. 106.].
    Die einzelnen Beweisgänge brauchen hier nicht ausführlich wiederholt zu werden, sondern lediglich die wichtigsten Fakten und Folgerungen. Einen entscheidenden Hinweis zur näheren Bestimmung der Verwandtschaft gibt uns der bei der Erhebung Brunoos von Egisheim auf den Bischofsstuhl von Toul getätigte Ausspruch KONRADS II., daß den EGISHEIMER Grafen-Sohn nicht nur dessen unermüdlicher Eifer für das Bischofsamt empfehle, sondern auch eine durch großelterliche Verwandtschaft hervorgerufenne Zuneigung zwischen Blutsverwandten [193 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 9, Seite 138: De nostri autem consilii et iuvaminis solatio, quantumlibet illud sit, ne filias ullo modo dubios, quia super omnes tui ordinis de tua re prosperanda semper ero sollicilus, quem nobis commendat et indefessus labor fidelis erga nos serviminis et consanguineus invicem affectus avitae propinquitatis.]. Daraus folgt, daß die Verwandtschaft auf der Generationsebene der Großeltern KONRADS II. und auch der von Leo IX. zustande gekommen sein muß [194 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 136f. mit Anm. 207.]. Folglich muß die Verwandtschaft durch die Gemahlin des Hugo raucus begründet sein. Sie ist höchstwahrscheinlich eine Schwester des Grafen Richard von Metz. Richard, vermutlich der Sohn des Grafen Gerhard [195 Ebda., Seite 146.], war KONRADS II. Großvater [196 Ebda , Seite 146.]. Somit dürfte das lange nicht eindeutig bestimmbare Verwandtschaftsverhältnis von Hugo IV. von Egisheim und dessen Sohn Leo IX. zu den SALIERN als geklärt betrachtet werden (siehe auch Tafel 5).

    Siehe Grafik: Verwandtschaft der Eberhardiner mit den Saliern

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 36-37 -

    Familie/Ehepartner: von Nordgau, Hugo raucus III.. Hugo (Sohn von von Egisheim, Eberhard III. und von Lothringen-Verdun, Liutgard) wurde geboren um 945; gestorben in 974/986. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. von Nordgau, Eberhard IV.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1016.
    2. 5. von Nordgau-Egisheim, Matfried  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 6. von Nordgau-Egisheim, Gerhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 7. von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970; gestorben nach 1047.

  2. 3.  von Metz, Richard Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Gerhard1) wurde geboren um 950; gestorben in 986.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; Vogt von Remiremont
    • Titel/Amt/Status: 965-986, Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Richard
    Graf von Metz (965-986)
    Vogt von Remiremont
    um 950- 986
    Sohn des Grafen Gerhard II. von Metz; Enkel des Pfalzgrafen Gottfried


    Kinder:
    - Gerhard Graf von Metz 965-28.12.1024/25
    - Adalbert II. Graf vom Saargau 970/75-25.12.1033
    - Adelheid 970-19.5.1046
    1. oo Heinrich Graf von Speyer - um 990

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite118-120,123,125-131,138-141,143,146,147,150, 174-181 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Metz, Gerhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 965; gestorben in 1024/1025.
    2. 9. von Metz, Adalbert II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970/975; gestorben am 25 Dez 1033.
    3. 10. von Metz, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 0970; gestorben am 19 Mai 1046 in Öhringen [74613],Hohenlohekreis,Baden-Württemberg,Deutschland.


Generation: 3

  1. 4.  von Nordgau, Eberhard IV. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.N.2, 1.Gerhard1) gestorben nach 1016.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 986/1016, Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsäßischen Nordgau

    Notizen:

    Eberhard IV. Graf im elsäßischen Nordgau bezeugt 986-1016
    + nach 1016
    Sohn des Grafen Hugo III. raucus und einer namentlich unbekannten Tochter von Graf Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III.

    Glocker Winfrid: Seite 332, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    VII. 95. EBERHARD
    986-1016 als Graf im elsässischen Nordgau bezeugt
    oo Bertha

    Graf Eberhard ist als Sohn des Hugo raucus in einer Bestätigungsurkunde FRIEDRICH BARBAROSSAS von 1150 I 30 (DF I. 46) bezeugt; vgl. dazu Hlawitschka, Anfänge Seite 111f. Die Belege für Eberhards Stellung as Graf sind bei Vollmer, Etichonen Seite 181 Anm. 324, zusammengestellt.

    Vollmer Franz: Seite 181, "Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien."

    Zuerst übernimmt Eberhard die Stellung des Nordgau-Grafen; wir finden ihn von 986-1016 in dieser Stellung. Aber auch im Süden verficht er Ansprüche seines Hauses. So stößt er als Usurpator des Klosters Lure/Lüders 1016 mit König HEINRICH II. zusammen, der ihm die Abtei wieder abnimmt, wie einst OTTO I. hier gegen die Ansprüche von Hugos Großvater Eberhard und dessen Bruder Hugo durchgegriffen hatte.
    Von Kindern Eberhards wissen wir nichts, vielmehr tritt nach ihm sein Bruder Hugo IV. in alle seine Rechte ein.

    Legl Frank: Seite 40-41, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Eberhard IV.
    Graf Eberhard IV. ist uns urkundlich gut bezeugt und begegnet uns in Diplomen OTTOS III., so am 25. Oktober 986 für Peterlingen, wo Eberhard als Graf im elsässischen Nordgau erwähnt wird [210 DO III 27, Seite 426f.: ... Hittinheim dicta in comitatu Eberhardi comitis iacet (Zitat, ebda., Seite 427).], ferner in einem Deperditum, das, vor den 12. Juni 991 zu datieren ist [211 Siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1035.], am 4. Januar 992 [212 DO III 79a, Seite 485-488: ... qui dicitur Selsa iuxta fluumen quod vocatur Matra in comitatu Eberhardi comitis situm (Zitat Seite 486); vgl. auch DO III 79b; siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1046.], am 11. März 992 [213 DO III 86, Seite 495f.:... quoddam predium Samaresheim dictum, in pago Alsaciae vo[c]ato ac comitaiu Eberhardi comitis situm; siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1052.], am 26. Dezember 994 [214 DO III 159a und b, Seite 570ff.: ... in pago Alsazie ac comitatu Eberhardi comitis incenta (Zitat Seite 572); siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1129.], am 11. Juni 1000 [215 DO III 371, Seite 798f.: ... in comitatu Eberhardi comitis, et in pago Helisaze (Zitat Seite 799); siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1378. - Ein weiterer angeblicher Beleg für Eberhard in einem Diplom OTTOS III. vom 13. Januar 994 fällt wegeg, da DO III 230, in dem ein fidelis noster Everhardus nomine genannt wird, eine Fälschung ist; siehe dazu BÖHMER-UHLIRZ Nr. 1470.], ebenfalls in mehreren Urkunden HEINRICHS II., in einem Diplom vom l. Juli 1004 [216 DH II 79, Seite 99f.: ... in pago Alsatia in comitatu Eberhardi in ipsa villa monssterii quod dicitur Antilaha; siehe BÖHMER-GRAFF, Nr. 1574.] und in zwei Diplomen vom Jahr 1016, zum einen in einem für das Kloster Schuttern ohne Tages- und Monatsangabe [217 DH II 348a, Seite 443-447: ... sex mansos in villa que dicitur Blabodesheim in comitatu Eberhardi in pago Alsatia cum omnibus suis pertinentiis (Zitat Seite 445f.): siehe BÖHMER-GRAFF, Nr, 1881. DH II 348b ist eine Fälschung (siehe BÖHMER-GRAFF, Nr. 1882).] und zum anderen schließlich noch in einem Diplom vom 17. Oktober 1016 als Intervettient für das Marienstift in Prüm [218 DH II 358, Seite 461f.: Cuius peticioni ceterorumque nostrorum fidelium sibi comprecantium, hoc est ... comitumque ... Eberhahardi (Zitat Seite 462); siehe BÖHMER-GRAFF, Nr. 1895. - In DH II 353, Seite 451f., in dem auch ein Graf Eberhard genannt wird, ist auch Graf Eberhard IV. gemeint, wie man aus dem Wortlaut der Urkunde schließen kann (vgl. BÖHMER-GRAFF, Nr. 1888). Siehe oben, Seite 185.].
    Wir erfahren aus einem Deperditum OTTOS III., das zwischen 999 und Ende 1000 anzusiedeln ist [219 Siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1322. Das angeblich am 20. Mai 999 in Mainz ausgestellte Diplom OTTOS III., in dem dieser dem Grafen Eberhard die Errichtung von Markt und Münze in Altdorf gestattet (DO III 325, Seite 753f.), ist eine Fälschung aus dem Zeitraum vom Ende des 12. bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts (siehe dazu die Vorbemerkung zu DO III 325 und BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1459). Daß FRIEDRICH I. bei seiner Bestätigung der Verleihung dieser Rechte an Altdorf, welche durch OTTO III. an den Grafen Eberhard gegeben worden waren (siehe dazu die folgende Anm.), jedoch das echte Diplom OTTOS III. vorgelegen hat, hat P. F KEHR, Die Urkunden Otto IIII., Innsbruck 1890, Seite 300-304, erwiesen.], dessen Wortlaut wir aber aus der Urkunde von FRIEDRICH I. für Altdorf kennen, die dieser am 30. Januar 1153 in Colmar für das Kloster Altdorf ausgestellt hat, daß OTTO III. dem Grafen Ebererhard Markt, Münze, Schenke und Zoll in Altdorf geschenkt hatte [220 DF I 46, Seite 76f.; Siehe BÖHMER-UHLIRZ, Nr. 1322. König FRIEDRICH I. bestätigt dem Abt von Altdorf die Verleihung von Markt, Münze, Schenke und Zoll, die OTTO III. dem Grafeen Eberhard geschenkt hat. Am Rande sei vermerkt, daß ein Nachkomme Eberhards, nämlich Graf Hugo VIII. von Dagsburg, in seiner Funktion als Vogt des Klosters Altdorf Zeuge in dieser Urkunde FRIEDRICHS I. ist. Bestätigung der Urkunde FRIEDRICHS I. durch FRIEDRICH II. vom 5. Oktober 1219, abgedruckt bei A. HESSEL, Elsässische Urkunden des 13. Jahrhunderts, in: ZGO 66 (NF 27), 1912, Nr. 2, Seite 340f.].
    Als Gemahlin Eberhards IV. ist uns eine Frau unbekannter Herkunft namens Berta bekannt, die als Witwe ein einst von Guntram der Altdorfer Kirche gestiftetes Gut bei Dorlisheim dieser Abtei wieder entzogen und der Straßburger Marienkirche übertraragen hat [221 Notitiae Altorfenses, MGH SS XV,2, Seite 994: Rursum ipsam partem ecclesie huic abstulit Bertha comitissa, uxor Eberhardi, et donavit ad altare sancte Marie Straßburg cum appendiciis decimarum, quas Guntramus memoratus huic cenobio attribuit, quia presuli Vernhero renuente ei negante istud templum ab ipso Deo consecrari, quod homines hic anathematizati sepulti requiescerent; RegBfeStr. I, Nr. 245, Seite 268.].


    oo Bertha

    Kinder:

    - Matfrid + vor 18.11.1049
    - Gerhard + vor 18.11.1049 oo Cuniza
    - Adalbero Kanoniker in Toul + nach 1049

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 332 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 111,113-116,120,122,128,130,137,138,146 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 137-184 -

    Familie/Ehepartner: Bertha. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 11. von Nordgau, Matfrid  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 18 Nov 1049.
    2. 12. von Nordgau, Gerhard  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 18 Nov 1049.
    3. 13. von Nordgau, Adalbero  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1049.

  2. 5.  von Nordgau-Egisheim, Matfried Graphische Anzeige der Nachkommen (2.N.2, 1.Gerhard1)

  3. 6.  von Nordgau-Egisheim, Gerhard Graphische Anzeige der Nachkommen (2.N.2, 1.Gerhard1)

  4. 7.  von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.N.2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 970; gestorben nach 1047.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Graf im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    Hugo IV. Graf im elsässischen Nordgau
    ca. 970 + nach 1047 [ 1049 (Trillmich]

    Sohn des Grafen Hugo III. raucus und einer Tochter von Graf Gerhard, Attavus Kaiser HEINRICHS III., Vater von Papst Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 332,"Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."

    VII. 98. Hugo, * c 970, + n (1047) Graf im elsässischen Nordgau c 995
    oo Heilwig, Erbin von Dagsburg-Egisheim (angeblich Tochter des Grafen Ludwig von Dagsburg-Egisheim)

    Hugo, der Vater Papst Leos IX., ist in einer Urkunde dieses Papstes für das Cyakriuskloster Altdorf (JL. 4206, gedruckt bei Schoepflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 208) als Sohn des Hugo raucus bezeugt. Aus dieser Urkunde wie aus "Wiberts" V Vita Leonis I c. 1, S. 128, kennen wir auch Heilwig, die Gemahlin Hugos. Die Belege für die Stellung Hugos als Graf sind bei Vollmer, Etichonen Seite 181, zusammengestellt; vergleiche ebenda Seite 181 Anm. 326 zur letzten Bezeugung Hugos c 1047. Im übrigen vgl. zu den Familienzusammenhängen Papst Leos IX. Hlawitschka, Anfänge Seite 121 ff.

    Vollmer Franz: Seite 181,"Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels"

    Von diesem comes Hugo, der Heilwig/Heilwida, die angebliche Grafen-Tochter und Erbin von Dagsburg, heiratet, stammen die Grafen von Dagsburg-Egisheim, möglicherweise auch Hildegard, die Stammutter der Grafen von Mousson, Bar, Mömpelgard und Lützelburg, ab. Der berühmteste Sohn des Paares, das auch als Klosterstifter in der elsässischen Kirchengeschichte weiterlebt, ist aber zweifellos Bruno, der 1049 Papst Leo IX. wird.
    Als Schwester Brunos/Leos IX. hat man die Hildegardis comitissa erschlossen, die nach Ober-Lothringen-Hoch-Burgund einheiratet und dort die Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar wird.
    Hugo und Heilwig haben aber auch zwei Söhne Hugo und Gerhard, die beide bedeutende Nachkommenschaft einleiten.
    Namengebende Stammburg für beide Familienzweige ist nun die oberelsässische Burg Egisheim, wo jeder Familienzweig eigene Türme und damit Besitzanteile behält. Nähe zur Reformbewegung und Opposition gegen die salischen Herrscher kennzeichnen im 11. Jahrhundert diese im Elsaß übermächtige Grafensippe.

    Erkens Franz-Reiner: Seite 77,"Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."

    Zunächst zog Herzog Ernst II. nämlich gegen den elsäßischen Grafen Hugo von Egisheim, einen nahen Verwandten von König KONRADS Mutter, dessen Sohn Brun, der spätere Reform-Papst Leo IX. (1049-1054), erst im Frühjahr von dem salischen Herrscher zum Bischof von Toul erhoben worden war. Nachdem der Elsaß verwüstet und einige EGISHEIMER Burgen gebrochen, also ein treuer Parteigänger des Stiefvaters zumindest zeitzweise ausgeschaltet war, wandte sich Ernst seinen eigentlichen Ziel zu und fiel in das Königreich Burgund ein.

    Legl Frank: Seite 41-43,"Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."
    Hugo IV. und Heilwig von Dagsburg


    Derjenige Sohn des Hugo raucus, der die Hauptlinie des Geschlechts weiterführte, ist Hugo IV., den wir aus der Vita S. Leonis als Vater des späteren Papstes Leo IX. kennen [222 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128.]. Er führte den Hauptstrang des Geschlechts in agnatischer Linie fort. Daß Hugo raucus der Vater Hugos IV. war, wird uns ebenfalls durch die Vita Leos IX. bestätigt, denn wir erfahren daraus, daß Leos Groß- und Ur-Groß-Eltern die Abteien Hesse und Altdorf gestiftet haben [223 Ebda., lib. 1, cap. 1, Seite 129. ], Da uns die Stifter von Altdorf bekannt sind, es handelt sich um Eberhard III. und seinen Sohn Hugo raucus, zudem Leos Großvater mütterlicherseits Ludwig von Dagsburg war [224 Siehe unten, Seite 43-46.], muß folglich Hugo IV. ein Sohn des Hugo raucus gewesen sein [225 Vgl. HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 104ff.; zur Stiftung von Altdorf siehe oben, Seite 24f. mit Anm. 119 und unten im II. Teil das Kap. 'Die Stiftung des Klosters Altdorf'. ].
    Auch die Ehe Hugos IV. ist durch die Touler Vita Leos IX. dokumentiert. Er war mit einer gewissen Hedwig verheiratet [226 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 1, Seite 128f.], die die Tochter eines Grafen Ludwig war, der in späteren Quellen nach Dagsburg genannt wird [227 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, ed. CALMET, Histoire de Lorraine, 3. Band, 2. Aufl., lib. II, ex cap. 43, Seite 215. Zitat siehe unten Seite 44 mit Anm. 237. Die Chronik des Jean de Bayon ist unter dem Titel 'Historia Mediani in Vosago monasterii' ebenfalls abgedruckt bei H. BELHOMME, Historia Mediani in monte Vosago monasterii ordinis Sancti Benedicti ex congregatione Sanctorum Vitoni et Hidulfi, Argentorati (Straßburg) 1724, Seite 228-300. Zitiert wird im folgenden nach der Ausgabe von Calmet.], und über den im folgenden Kapitel genauer gehandelt werden soll. Die Ehe Hugos IV. mit der Erbin von Dagsburg war eines der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der EGISHEIMER Grafen-Famamilie, da im Laufe der nächsten Jahrhunderte gerade in der Hauptlinie der Familie der Name Dagsburg durchgesetzt hat. Während die Egisheinter Linie, die ab den letzten Dekaden des 11. Jahrhunderts einen Nebenzweig des Geschlechtes bildete, schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ihr Ende fand, bestand die Dagsburger Linie bis ins erste Viertel des 13. Jahrhunderts. Auch nach dem Erlöschen der Familie mit Gertrud, der Tochter Alberts II., im Jahre 1225, blieb der Name in der Benennung der Grafschaft Dagsburg weiter erhalten.

    Wenn wir einer Nachricht des im 14. Jahrhundert schreibenden Jean de Bayon Glauben schenken dürfen, ist Hugo IV. - ebenso wie seine Gemahlin - im Jahre 1038 beim Tod seines Sohnes Gerhard noch am Leben gewesen, denn Jean de Bayon berichtet, daß der in einer Fehde mit Reginbald von Rappoltstein gefallene Gerhard von seinen Eltern betrauert wurde [228 Siehe dazu das Zitat in der folgenden Anm..]. Wir haben keine Kenntnis davon, welcher Quelle Jean de Bayon diese Mitteilung entnommen hat, es dürfte sich aber bei seiner Vorlage um eine Quelle chronikalischer Art gehandelt haben. Die Aussage über die Trauer der Eltern müßte wohl schon in der Vorlage enthalten gewesen sein. Allerdings fällt bei näherer Betrachtung der gesamten Passage acrem luctum tam parentibus & fratri, quam cunctae provinciae & ipsi Augusto reliquit [229 Chronicon Medlani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, cap. 48, col. 220: Hinc Gerardus Comes Ekenisheim castri, frater scilicet jam dicti EEpiscopi Brunonis, dum contra Reginbaldum de Castello, quod ab ejus nomine Reginbaldi Petra dicitur, qui Alemanniam tunc & saepius populabatur, cum paucis profectus, orto gravi conflictu insigniter bellans occisus est: acrem luctum tam parentibuus & fratri, quam cunctae provincia & ipsi Augusto reliquit; auch auszugsweise abgedruckt in: K. ALBRECHT, Rappoltsteinisches Urkundenbuch, 759-1500. Quellen zur Geschichte der ehemaligen Herrschaft Rappoltstein im Elsaß, 1. Band 759-1363, Colmar i. Elsaß 1891, Nr. 6, Seite 4.] auf, daß sie nach einem rhetorischen Aufbau konstruiert ist. Von der ganz natürlichen Trauer der Eltern um ihren toten Sohn führt der Weg über die Trauer der Brüder hin zu der schon erstaunlicher anmutenden Trauer einer gesamten Provinz - bei der es sich in dem vorliegenden Fall um das Elsaß handeln dürfte - ja der gesamte Vorgang erfährt durch die Trauer des Kaisers um Gerhard noch eine zusätzliche Steigerung. Der Tote wird dadurch in seiner politischhen Bedeutung enorm herausgehoben. Ob sich daraus ein für uns verwertbarer Terminus post quem für den Tod Hugos IV. ergibt, scheint nach dieser Betrachtung doch zumindest fragwürdig. Es muß also hinter der Angabe des Jean de Bayon doch ein großes Fragezeichen stehenbleiben [230 Jedoch wird dadurch das von dem im 14. Jahrhundert schreibenden Chronisten behauptete Faktum, daß der Tod Gerhards sich tatsächlich 1038 während der Fehde mit dem RAPPOLTSTEINER ereignete, nicht in Zweifel gezogen. Es sollte mit der 'Trauersequenz' lediglich die Bedeutung Gerhards verdeutlicht werden. Zu Gerhard III. siehe unten, Seite 48f.]. Im Jahre 1049 sind Hugo IV. und seine Gemahlin jedenfalls sicher schon verstorben, wie uns die Bulle ihres Sohnnes Leo IX. für ihre eigene Stiftung Heiligkreuz bei Woffenheim beweist [231 Bulle Leos IX. vom 18. November 1049, abgedruckt bei SCHÖPFLIN, Alsatia diplomatica, l. Band, Nr. 207, Seite 163f.: Ecclesiam patris mei Hugonis & matris mea Heilwigdis, amborumque fratrurn meorum Gerardi & Hugonis videlicet jam defunctorum, meique memor adhuc viventis, & apostolica sede licet indignissime tamen sedentis, ab eisdem meis parentibus fundatam & suo studio dedicatam, mihique jure hereditario deleggatam, praeditus legalis successionis jure nostrae apostolicae sedi substituo (Zitat, ebda, Seite 163.], in der das Ehepaar auch begraben ist [232 L. VIELLARD, Documents et memoire pour servir a 1'histoire du territoire de Betfort, Besancon 1884, Nr. 97, Seite 147-150: Quisquis ergo hanc eeclesiam [= Heiligkreuz], ubi domnus noster praedictus [= Hugo IV.] seipsum et uxorem suam sepelivit (Zitat, ebda., Seite 148); zur Identifizierung des domnus noster siehe auch HLAWITSCHKA, Grundlagen, Seite 59 mit Anm. 87.].

    Vor dem Hintergrund des Todeszeitpunkts von Hugo IV. ist auch die Frage zu behandeln, ob es sich bei dem Grafen Hugo, der im Jahre 1027 Kaiser KONRAD II. gegen dessen aufständischen Stief-Sohn, Herzog Ernst von Schwaben, uutcrstütz.t hatte [2333 Siehe dazu unten Seite 200 ff.], um Hugo IV. oder schon um dessen gleichnamigen Sohn Hugo V. gehandelt hat. Falls Hugo IV. zu diesem Zeitpunkt noch gelebt hat, wird er jedenfalls schon relativ alt gewesen sein, vielleicht um die 60 Jahre, eher noch älter, da seine Söhne damals alle schon politisch handlungsfähig gewesen sind, wie sich unschwer an dem im Jahre 1002 geborenen Bruno ablesen läßt. Bruno war für den geistlichen Stand bestimmt [234 Siehe dazu unten Seite 46ff. und Seite 2 203.], also ein dritt-, viert- oder fünftgeborener oder möglicherweise noch weiter hinten rangierender Sohn. Er führte schließlich im Jahre 1026, als vierundzwanzigjähriger Touler Domkanoniker, das Aufgebot seines Bistums beim Italienzug KONRADS II. an [235 Siehe dazu unten Seite 263.].
    Gerhard III. und Hugo V. waren sicher älter als Bruno, vielleicht an die Dreißig und somit politisch natürlich voll handlungsfähig. Berücksichtigt man zudem noch die Zweifel an der Nachricht des Jean de Bayon, Hugo IV. sei 1038 noch am Leben gewesen, so kann man davon ausgehen, daß der im Jahre 1027 von Herzog Ernst von Schwaben bedrängte DAGSBURGER Graf namens Hugo der Sohn Hugos IV. gewesen ist.


    995 oo Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter des Grafen Ludwig

    Kinder:

    - Bruno Bischof von Toul = Leo IX. 21.6.1002 † 19.4.1054
    - Hugo V. Graf von Dagsburg † vor 18.11.1049
    - Gerhard III. Graf von Egisheim † 1038
    - Tochter
    oo Adalbert Graf von Calw
    - Hildegard
    Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar


    Literatur:

    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band II Seite 423 - Erkens Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998 Seite 77 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 332 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 145-147,164 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 103,105,107,111-116,118,120,122-124,126,128,130, 135-137,146,148-150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Vollmer Franz: Die Etichonen. Ein Beitrag zur Frage der Kontinuität früher Adelsfamilien. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 181 -

    Gestorben:
    1049 (Trillmich)

    Hugo heiratete von Dagsburg-Egisheim, Heilwig um 995. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 14. von Egisheim, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 15. von Egisheim, Hildegard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 16. von Dagsburg, Hugo V.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1000; gestorben vor 18 Nov 1049.
    4. 17. von Egisheim, Gerhard III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren vor 1000; gestorben in 1038.
    5. 18. von Egisheim-Dagsburg, Bruno  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 21 Jun 1002 in Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; gestorben am 19 Apr 1054 in Rom [00100],Latium,Italien.

  5. 8.  von Metz, Gerhard Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren in 965; gestorben in 1024/1025.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Gerhard Graf von Metz
    965-28.12.1024/25
    Sohn des Grafen Richard von Metz und dessen Gemahlin unbekannten Namens
    Durch seine Schwester Adelheid Onkel von Kaiser KONRAD II.

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1310

    Gerhard I. (Graf von Elsaß), Graf in Metz um 1000-1020

    Bruder von Adalbert und Adelheid, der Gattin Heinrichs von Worms, des Vaters von König KONRAD II. Der Vater der 3 Geschwister ist unbekannt (nach E. Hlawitschkas Vorschlag ein Graf Richard). Zu den Vorfahren zählt zweifellos Graf Adalbert von Metz (+ 944) und damit die Familie der MATFRIDE-ADALHARDE.
    Gerhard I. war vermählt mit Eva, Tochter des Grafen Siegfried von Luxemburg;
    2 Kinder:
    Siegfried (+ 1017) und Berscinda, Äbtissin von Remiremont
    Gegen Ende des 10. Jh. (um 985-990?) erhielt Gerhard die Vogtei der Reichsabtei Remiremont, die einen beträchtlichen Zugewinn darstellte. Der 1020 durchgeführte Austausch von lothringischen Gütern (Goncourt, südlich von Neuchateau) gegen Besitzuungen von St-Benigne (Dijon) in Italien zeigt, dass Gerhard I. über Besitz im oberen Maastal verfügte. Während der Luxemburger Fehde war er wie Bischof Theoderich II. von Metz und Erzbischof Adalbero von Trier ein erbitterter Gegner HEINRICHS II. Er wird in den Annalen von St-Benigne als 'Graf von Metz' bezeichnet.

    Winfrid Glocker: VII, 92; Seite 332, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    Gerhard ("Mosellensis) + (1020/21)/1033 am XII 28
    Graf von Metz bezeugt 1012-1020/21
    oo Eva, Tochter Graf Siegfrieds von Luxemburg + IV 19

    Die elsässischen Grafen Gerhard und Adalbert sind als Geschwister Adelheids, der Mutter Kaiser KONRADS II., bei Wipo in der Gesta Chounradi c. 2, S. 15 f., bezeugt; die Filiation dieser Geschwister hat Hlawitschka, Anfänge S. 135-147, aufgezeigt. Vgl. ebd. S. 86-90 zu den einzelnen Quellenbelegen für Graf Gerhard.

    Gerhard stand seit dem Aufstand der mit ihm verschwägerten luxemburgischen Brüder in Opposition zu Kaiser HEINRICH II. und Herzog Gottfried von Nieder-Lothringen. Er fiel im August 1017 mit seinem Anhang in die Länder Herzog Gottfrieds ein und wurde am 27. August 1017 vernichtend geschlagen. Daraufhin schloß er Frieden, da sein einziger Sohn Siegfried 1017 in Gefangenschaft gestorben war.

    Eduard Hlawitschka: Seite 52, "Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont"

    Graf Gerhard war schon vorher neben Gisla zu nennen. Ihn darf man vielleicht mit jenem Grafen von Metz identifizieren, der mit Eva aus der Familie der Grafen von Luxemburg vermählt war, um das Jahr 1000 das Kloster Senones beunruhigte und später in der sogenannten Moselfehde (1008-1017) eine bedeutsame Rolle spielte; doch ist dies keinesfalls sicher.

    Stefan Weinfurter: Seite 63,69,194 , "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"

    Im Elsaß, wo sich mit Straßburg der Mittelpunkt der konradinischen Herzogsherrschaft etabliert hatte, übertrug HEINRICH II. die Grafschaftsgewalt einem Verwandten, dem Grafen Gerhard.
    Als Parteigänger des Königs zeichnete sich der bereits erwähnte Graf Gerhard von Elsaß aus, der mit Eva, einer Schwester der Königin, verheiratet war. Die Grafschaft, einst in der Hand des Schwabenherzogs, war ihm kurz zuvor vom neuen König anvertraut worden. Als er nun eine Burg des schwäbischen Herzogs belagerte, sei es der Burgbesatzung durch einen Trick gelungen, die vor dem Zelt des Grafen aufgesteckte Fahnenlanze zu entwenden und in dei Burg zu bringen. Eben das aber sei die Lanznze gewesen, durch die Gerhard das Lehen übertragen bekomemn hatte. Von den Zinnen der Burg aus seien über den Grafen, der seiner Würde beraubt war, nun Hohn und Spott vergossen worden. "Vergeblich", so schließt Thietmar diese Episode, "versuchte der Graf anfangs, mit lockenden Versprechungen die Lanze wieder zu bekommen. Sie lehnten die Herausgabe ab, und er mußte ohne Lehen und Feldzeichen ruhmlos abziehen." Sein ganzer honor, sein Ansehen und seine Würde waren ruiniert.
    Eine andere Schwester, Eva, war noch vor dem Jahr 1000 Gerhard von Ober-Lothringen angetraut worden.

    Erkens, Franz-Reiner: Seite 23,35, "Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers."

    Ottos ältester Sohn Heinrich vermählte sich mit Adeheid, der Tochter des Grafen Richard von Metz. Adelehids Brüder waren die Grafen Adalbert vom Saargau und Gerhard von Metz. Durch diesen Eheschluß knüpften die SALIER ihre Fäden stärker nach Lothringen hinein. Die Familie Adelheids zählte zu den vornehmsten des Herzogtums und stellte, später als Haus CHATENOIS bezeichnet, seit 1046 die oberlothringischen Herzöge.
    Es überrascht deshalb nicht KONRAD am 27. August 1017 als Verbündeten eines leidenschaftlichen Gegners des Kaisers zu finden: des Grafen Gerhard. Dieser, der Bruder von KONRADS Mutter, war in der langandauernden Moselfehde, die HEINRICH II. mit seinen Schwägern aus dem Hause LUXEMBURG um die Besetzung des Trierer Erzstuhles seit 1008 führte, immer mehr zum eigentlichen Führer des Widerstandes geworden. Um ihn scharten sich 1017 die Reste der bröckelnden Opposition gegen den Herrscher, nachdem die LUXEMBURGER selbst schon den Weg des Ausgleichs mit ihrem kaiserlichen Schwager beschritten hatten. Gerhards Gegner war im August 1017 aber nicht der Herrscher persönlich, sondern der im Jahre 1012 von diesem eingesetzte Herzog Gottfried I. von Niederlothringen, der aus der Verduner Linie des ARDENNERGRAFENHAUSES stammte. Zur entscheidenden Schlacht hatte Gerhard offenbar alle ihm zur Verfügung stehenden Kräfte aufgebotten, trotzdem verlor der seinen großen Kampf. Er selbst rettete zwar Freiheit und Leben, aber sein einziger Sohn Siegfried fiel schwer verwundet in die Hände der Gegner und starb in Gefangenschaft. Auch sein Neffe KONRAD trug Wunden davon, konnte jedoch entkommen.

    1000 oo Eva von Luxemburg, Tochter des Grafen Siegfried 975-19.4.1040

    Kinder:
    - Siegfried - 1017
    - Berscinda Äbtissin von Remiremont -14.5. vor 1052

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 384,481 - Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich k klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 164 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken 1963, Seite 14,52,57-60,62,65,71 - Eduard Hlawitschka: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 63,65-67,80,83,86-91,96-99,112,117-122,124-126, 128,130-132,135-137,138,140-146,1466, 147,150,153,174 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 23,35 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 63,69,194 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992, Seite 214,216,422,458 -

    Gestorben:
    28.12.

    Gerhard heiratete von Luxemburg, Eva in 1000. Eva (Tochter von von Luxemburg, Siegfried I. und Hadwig) wurde geboren in 975; gestorben am 19 Apr 1040. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 19. von Metz, Siegfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1017.
    2. 20. von Metz, Berscinda  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben vor 1052.

  6. 9.  von Metz, Adalbert II. Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 970/975; gestorben am 25 Dez 1033.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf vom Saargau
    • Titel/Amt/Status: 1024/25-1033, Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Adalbert II. Graf vom Saargau, Graf von Metz (1024/25-1033)
    970/75-25.12.1033
    Jüngerer Sohn des Grafen Richard von Metz und einer unbekannten Gemahlin; Onkel von Kaiser KONRAD II. über dessen Mutter Adelheid

    Winfrid Glocker: VII, 93 Seite 332, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    Adalbert + 1033 XII 25, Graf im Saargau und von Metz
    oo Judith (" von Öhningen") + 1033/38 am VII 27

    Die Belege zu Graf Adalbert sind bei Hlawitschka, Anfänge S. 80-91, zusammengestellt.

    Adalbert II. gründete das Kloster Busendorf und folgte seinem Bruder Gerhard in der Grafschaft Metz. Er gehörte wegen seiner verwandtschaftlichen Nähe zum Kaiserhaus zu den einflußreichsten Männern und unterstützte seinen Schwager Kaiser HEINRICH II., später KONRAD II.

    "Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter" Band I, Seite 187-189

    Einen weiteren Versuch, in diesen Fragen klarer zu sehen, hat Hermann Jakobs 1968 unternommen. Er geht von den Muriquellen - der Stiftergenealogie und den 'Acta Murensia' - aus und erklärt deren Hinweis auf Herzog Dietrich I. von Oberlothringegen als Bruder Itas, der Gemahlin Radbots von Habsburg, als ein "Versehen" bzw. "Mißverständnis"; an Dietrichs Stelle habe man richtiger ein Mitglied der mit Herzog Gerhard (1048-1070) beginnenden jüngeren lothringischen Herzogslinie einzusetzenn, und von deren Verwandtschaft mit den RHEINFELDERN und frühen HABSBURGERN sei auszugehen. Die Verbindung, das heißt den gemeinsamen Ahnen der drei Geschlechter(Lothringer, HABSBURGER, RHEINFELDENER) sucht Jakobs in der Generation des Großvaterrs Herzog Gerhards I.: Ita, die Gemahlin Radbots, sei wohl eine Tante Herzog Gerhards (1048-1070), das heißt eine Schwester von des Herzogs Vater Graf Gerhard (+ 1044/45), somit auch eine Tochter des als Gründer der Klosters Busendorf an der Nied (= Bouzonville) bekannten und am 25.12.1033 verstorbenen Grafen Adalbert (vom Saargau) und seiner Frau Judith gewesen.
    Als verfehlt erwies sich die Deutung der Busendorfer Gedenkliste und vor allem die Heranziehung Judiths, der Gemahlin Graf Adalberts vom Saargau, als Tochter "Kunos von Öhningen", die in 1. Ehe Kuno von Rheinfelden zur Welt gebracht haben soll. Indem es nämlich gelang, die in den Welfenquellen bereits mystisch überhöhte und aus dem Realitätsbezügen in mancher Hinsicht entfremdete Person Kunos von Öhningen in drei zwingenden Beweisgängen mit Herzog Konrad von Schwaben (983-997) zu identifizieren, zeigte sich daß RUDOLF von Rheinfelden - bei der Rückführung über Kuno von Rheinfelden und dessen mit einem quidam de Rinvelden verheiratete Mutter (nach Jakobs: Judith) auf "Kuno von Öhningen" (= Herzog Konrad von Schwaben) - in seiner 1. Frau Mathilde, der Tochter Kaiser HEINRICHS III., welcher ja seinerseits über seine Mutter Gisela und deren Vater Herzog Hermann II. von Schwaben von Herzog Konrad von Schwaben abstammte, eine zu nahe Verwandte (im verbotenen Verwandtschaftsgrad 3:4) geheirate haben müßte, wovon in keiner Quelle etwas zu finden ist.

    oo Judith -27.7.1033/38
    Kinder:
    - Gerhard II. - 1045
    - Ita oo Radbot Graf von Habsburg
    - Oda I. Äbtissin von Remiremont
    - Hildegard oo 2. Fulko III. Graf von Anjou 972-22.5./21.6.1040

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 187-189 - Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 117-119,147 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken 1963, Seite 60-62,69-71 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 65-67,80-87,89-91,96,98,117-122, 124-126,128, 130-132,135-137,138,140-145,146,147,153,174,177,179 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 23 -

    Familie/Ehepartner: von Öhningen, Judith. Judith gestorben in 1033/1038. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 21. von Metz, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1044/1045.
    2. 22. von Lothringen, Ita  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben nach 1035.
    3. 23. von Metz, Oda  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 24. von Metz, Hildegard  Graphische Anzeige der Nachkommen

  7. 10.  von Metz, Adelheidvon Metz, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 0970; gestorben am 19 Mai 1046 in Öhringen [74613],Hohenlohekreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin im Bretachgau
    • Titel/Amt/Status: Worms [67547],Worms,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Gräfin von Worms

    Notizen:

    Adelheid von Metz Gräfin von Worms, Gräfin im Bretachgau
    um 970-19.5.1046 (7.9. Trillmich) Kloster Öhringen
    Tochter des Grafen Richard von Metz aus dem Hause CHATENOIS
    Nach Gewin einzige Tochter des Grafen Adalbert I. von Moosburg und der Drusunda vom Chiemgau, Erbtochter von Graf Aribo

    Schwennicke Detlev: Tafel 12, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HEINRICH "VON WORMS" Graf im WORMSGAU, + 28. IX 989-1000 Begraben: Worms Dom
    oo ADELHEID + 19. V (1039-1046) Begraben: Öhningen Stiftskirche

    Schwester der Grafen Adalbert und Gerhard (MATFRIDE)
    II oo fränkischer Graf

    Glocker Winfrid: Seite 332, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VII, 94) ADELHEID
    * c 970, + 1039/46 am (?) V 19
    Tochter des Grafen Richard von Metz und dessen Gemahlin unbekannten Namens
    1. oo Heinrich ("von Speyer"), Sohn des Herzogs Otto von Worms - n 989 am III 28
    2. oo NNm (fränkischer Adliger)

    Das gegebene ungefähre Geburtsjahr der Adelheid, der Mutter Kaiser KONRADS II., basiert auf der Überlegung, daß Ehegatten häufig in etwa gleichaltrig sind.
    Zum Todesjahr und dem vermutlichen Sterbetag sowie zu ihrer 2. Ehe vgl. Hlawitschka, Anfänge Seite 123, Anm. 170 sowie ebenda Seite 65, Anm. 66.

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER Gewin Dr. J.P.J.: Seite 13

    35. ADELHEID C. 1010-1037.
    Um 1010 schenkte der Edle Ernst G. 19. dem Kloster Tegernsee unter Vorbehalt lebenslänglicher Einkünfte für beide zusammen mit seiner Gemahlin Adelheid (der Mann als Haupt des Ehebündnisses) das Eigengut, das sie in Trens (Tirol) besaß, mit Manzipien. Dieses Gut, das in der Eintragung als "patrimonium" bezeichnet ist, lag an der Eisack gerade gegenüber Stilfes, wo Erbgüter von Adalbert und Drusunda lagen.: T. 1. nr. 1a., M. B. VI. 9.
    (1003/13) Adelheid gibt nach dem Tode ihres Gemahls Besitz zu Litzldorf (L. K. Aibling) gegen zwei lebenslängliche Pfründen. Als ihr Vogt trat auf Nortbert. A. 30.: T. 1. nr. 2., M. B. VI. 10. 1034/41.
    Die Edle Adelheid gibt einen servus Adalpert dem Kloster Tegernsee durch die Hand ihres Vogtes Rotpertus A. 28.: T. 1. nr. 10., M. B. VI. 12.
    1034 oder 1037. Adelheid gründete das Kollegialstift Spalt.: H. Reg. nr. 162.
    1037. Stiftete zusammen mit ihrem Sohn Bischof Gebhard III. von Regensburg G. 24. das Kollegialstift Oehringen. (Württemberg): Württembergisches Urkundenbuch I. S. 263 nr. 222. Bezüglich der Grafen Sigifrid, Eberhard und Hermann, seine "cognati", ist folgendes erwähnt: "hec ex matris meae prediis et meis superaddens quattuor videlicet villas quae sunt Orenburc, Phalbach, Eichahe, Ernsbach" (Ohrnberg, Pfahlbach, Eichach, Ernsbach) "sicut ego et parentes mei liberam inde potestatem habuimus": "Hier werden die parentes Gebhards den früher genannten cognati so deutlich gegenüber gestellt, daß kein Zweifel mehr darüber bestehen kann, daß die genealogischen Angaben des Nekrologs von Oehringen zu verwerfen sind. Sie beruhen offenbar auf Kombinationen des Oehringer Stiftsherren.": Breßlau I. Seite 340 ff.
    1043 November 28. (+) König HEINRICH III. erwähnt, dass seine Großmutter Adelheid und deren Sohn Gebhard G. 24. ihm ihren Besitz in den Orten Wurmrausch, Högen und Fürnried im Nordgau übereignet hatten: M. G. Kaiserurkunden V. nr. 168.
    1046 (+). König HEINRICH schenkte dem Domkapitel zu Speyer die von Adelheid ererbten Orte Lockweiler (südwestlich Trier an der Mosel) und Pilllingsbach und Lüg (in der Rheinpfalz): M. G. Kaiserurkunden V. nr. 171.

    Quellen und Literatur:
    Seite 297, Personalien: Seite 112-114, Karte von Oberbayern Seite 81, von Tirol Seite 57.

    Note:
    Wir wollen die von Adelheid allein und die von ihr zusammen mit anderen übereigneten Besitztümer näher betrachten. Der Eigenbesitz zu Trens im Eisacktal (Tirol) gehörte offenbar der Gemahlin des Edlen Ernst Adelheid. Ganz in der Nähe dieses Besitzes hatte Adalbert I. A. 27. mehrere zu Stilfs und Umgebung gelegene Güter, über die er 985/93 verfügte. Der Besitz zu Trens, der als "patrimonium" bezeichnet ist, wurde durch die Eheleute Ernst und Adelheid zusammen dem Kloster Tegernsee übertragen.
    Als Adelheid zum zweiten Male im Witwenstand war, übertrug sie Tegernsee ein Gut zu Litzeldorf (B. A. Aibling), in dessen Umgebung (Kufstein und Schwoich) wir Besitz des Ruodperht II. A. 36. - ihr Neffe - antreffen.
    Die vorgenannten Orte im Moseltal und in der Rheinpfalz erbte König HEINRICH III. von seiner Großmutter Gräfin Adelheid. Diese Orte, in denen ihre Söhne aus zweiter Ehe offenbar nicht berechtigt waren, gehörten wohl zum Besitz ihres ersten Gemahls Graf Heinrich von Worms.
    Dagegen wurden die obengenannten Besitzungen im Nordgau durch Adelheid zusammen mit ihrem Sohn Gebhard G. 24. dem König übereignet. Daraus läßt sich schließen, daß dieser Grundbesitz Adelheids zweitem Gemahl Ernst G. 19. zugehört hat. Die Orte Wurmrausch, Högen und Fürnried liegen in der nächsten Umgebung von Erlheim, Bittenbrunn, Allersburg, Schmidmühlen und Schwand, wo Bilifrid E. II. 6., die Gemahlin des Grafen Ernst G. 18. begütert war. In diesem Ernst erblicken wir den Großvater Gebhards G. 24. Es liegt nun der Gedanke nahe, daß der übereignete Besitz zum Erbgut von Gebhards Vater Ernst, Adelheids zweitem Gemahl gehörte.
    Adelheid stiftete mit ihrem Sohn Gebhard das Stift Oehringen (Württemberg), wo sie, wie es scheint, ihre letzte Lebenszeit verbracht hat. Der sogenannte Stiftungsbrief dieses Klosters, der im Württembergischen Urkundenbuch I. 263 herausgegeben ist, lautet im Anfang (mit Auslassung des Formelhaften): ego Gebehardus Dei Ratiponensis episcopus, matris meae Adelheidis, justis petitionibus votisque piis et divina inspiratione conceptis annuens desideriis, in ecclesia prius parrochiana in villa Oringowe, quam ego et ipsa jure propinquitatis a pie memorie Sigifrido et Eberhardo atque Hermanno comitibus, qui novissimam inibi prestolantur tubam, cum aliis eorum bonis hereditavimus, congregationem kanonicorum institui. Weiter unten spricht dann der Bischof noch einmal von den drei Grafen als "cognati sui".
    Nach Erwähnung der von den drei Grafen, seinen cognatis, der Kirche geschenkten Güter, fährt der Bischof fort: hec ex matris mea prediis et meis superaddens, quattuor, Phalbach, Eichehe, Ernsbach sicut ego et parentes mei liberam inde postatem habuimus. Wie wir oben erwähnten, zieht Breßlau die Folgerung, daß die genannten Grafen nahe Verwandte des zweiten Gemahls Adelheids gewesen sind. Wir meinen die Richtigkeit dieser Folgerung anzweifeln zu dürfen.
    Wir setzen voraus, daß das Vorleben der drei Grafen ziemlich im Dunkeln liegt. Nach dem Totenbuch des Stiftes sollte Graf Hermann der Vater Siegfrieds und Eberhards gewesen sein, was wohl schon darum undenkbar ist, da in der Urkunde Graf Siegfried zuerst und Graf Hermann zuletzt genannt ist. Überdies sind die Einträge gegenseitig in Widerspruch, auffällig ist weiter, dass Adelheid statt "regis mater" unrichtig als "regina" bezeichnet ist. Wenn man außerdem bedenkt, daß das Totenbuch erst viel später, wahrscheinlich erst im 15. Jh., angelegt worden ist, gibt der Nekrolog keinen einzigen Anhaltspunkt für die darin verzeichneten Verwandtschaftsbeziehungen.
    Daß die genannten Grafen nahe Verwandte von Adelheids zweitem Gemahl Ernst gewesen sind, wie Breßlau meint, dafür besteht unseres Erachtens kein Grund. Die Taufnamen Siegfried, Eberhard und Hermann sind in seinem Geschlecht völlig unbekannt. In der Urkunde sind die Grafen Verwandte der Adelheid und des Bischofs Gebhard ihre "cognati", also nicht Stammverwandte, genannt. Alles deutet vielmehr darauf hin, daß sie Verwandte der Adelheid waren, um so mehr, da die Taufnamen der beiden erstgenannten Grafen bekannte Namen sind im Geschlecht von Adelheids Mutter Drusunda C. 9.: dem ARIBONEN-Geschlecht.
    Der Gedanke liegt nahe, daß Graf Siegfried C. 8. ein Bruder der Drusunda war und eine Grafschaft im Orngau verwaltet hat. Drusundas Bruder Pfalzgraf Aribo C. 7. hatte einen Sohn mit Namen Eberhard C. 16, der einem seiner Söhne C. 25. den Taufnamen Siegfried gab. Er war der Stammvater der Grafen von Spanheim, aus dem unter anderem die Linie der Grafen von Lebenau stammte, in der Siegfried Leitname war. Allem Anschein nach hat Adelheid aus dem Nachlaß des Grafen Siegfried, Eberhard und Hermann die Güter, mit denen sie das Stift Oehringen ausstattete, geerbt. Die Worte, mit denen Bischof Gebhard die Güter andeutet: hec ex matris meae prediis et meis superaddens weisen auch in diese Richtung.
    Es ist auffallend, dass die Bande zwischen Adelheid und ihrem Sohn Gebhard so herzlich waren, während Kaiser KONRAD II. zu seiner Mutter in kühlem Verhältnis stand. Adelheid erscheint niemals als Intervenientin in KONRADS II. Urkunden; in der oft erwähnten Urkunde Stumpf 2051, R. 194., in welcher der Kaiser fast seiner ganzen Familie gedenkt, wird sie nicht einmal erwähnt; niemals finden wir sie am Hofe anwesend.
    In unserem 1955 erschienen Werk, besonders Seite 60-64, begründeten wir unsere Ansicht inbetreff Adelheids Abstammung aus dem RUPRECHTS-Geschlecht. Wie wir ebenda bemerkten, sind wir uns dessen bewußt, daß wir von der in der Literatur vertretenen Ansicht abweichen, die letzten Endes auf der Vita Chuonradi von Wipo beruhen (Mon. Germ. SS. 258. Zeile 14 ff.). Es sei hier nochmals betont, daß die Vita nun in Abschrift aus dem 12. Jh. erhalten ist, während unsere Auffassung auf zeitgenössischen Quellen beruht. Es folgt jetzt ein Verzeichnis von Quellen und Literatur usw.

    Quellen und Literatur:
    Seite 297, Personalien: Seite 60-64, 112-114. Grundbesitz: Karte von Tirol bei Seite 57, von Oberbayern bei Seite 81. Breßlau I. 3, 4, N. 6, 201, 230, 274, 331 ff., II. N. 4., 163.
    Adelheid entstammte einer einflußreichen lothringischen Familie, die verwandtschaftliche Beziehungen zu fast allen einflußreichen Adelsgeschlechtern Lothringens unterhielt. Ihre Brüder waren die Grafen Adalbert vom Saargau, dessen Nachkommen Herzöge von Lothringen wurden, und Gerhard von Metz. Am Hofe ihres Sohnes KONRAD II. spielte sie keine Rolle. Gemeinsam mit ihrem Sohn aus zweiter Ehe, Gebhard Bischof von Regensburg, gründete sie 1037 das Kloster Öhringen, dem KONRAD II. kostbare Reliquien überließ.

    Hlawitschka Eduard: Seite 123 Anm. 170, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen"

    Im Jahre 1037 ist Adelheid noch im sogenannten Stiftungsbrief des Klosters Öhringen, den ihr Sohn aus zweiter Ehe, Bischof Gebhard III. von Regensburg, erließ, ausdrücklich als Intervenientin genannt (Wirttemberg. UB 1 Seite 263f. nr. 222. Diese Urkunde ist teilweise überarbeitet und interpoliert; vgl. hierzu K. Weller, Die Öhringer Stiftungsurkunde von 1037, in: Württ. Vierteljahreshefte f. Landesgesch. NF 39 (1933) S. 1 ff., zuletzt H. Decker-Hauff, Der Öhringer Stiftungsbrief, in: Württembergisch Franken 41 (1957) S. 117 ff. und 42 (1958) S. 3 ff. Am Datum ist nicht zu zweifeln). Im Jahre 1046 hingegen schenkte HEINRICH III. der Kirche zu Speyer die villa Lockweiler, quam ex avia nostra domna videlicet Adelheid jure hereditario suscepimus (MG DD Heinrich III. S. 210 f. nr. 168). Danach scheint Adelheid ihren Sohn KONRAD II. (+ 1039) überlebt zu haben, da das Gut andernfalls nicht als von der Großmutter, sondern als vom Vater ererbt hätte bezeichnet werden müssen; so schon H. Breßlau, Konrad II. Bd. 1 S. 4 Anm. 5, und jetzt auch wieder Regesta Imperii III, 1 ed. H. Appelt, S. r nr. c.

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 166

    "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien."
    Die Güter der Gräfin Adelheid, der Mutter KONRADS II., wurden offenbar nicht als Dotalgut für Gunhild und Agnes herangezogen. 1046 schenkte HEINRICH III. diese Besitzungen, die sich aus Adelheids Heirats- und Dotalgut zusammensetzten, dem Speyerer Domkapitel.

    Trillmich Werner: Seite 129, "Kaiser Konrad II."

    Heinrichs Witwe heiratete erneut einen namentlich unbekannten Grafen im Ohrn- oder Bretachgau, ohne auf Kind und Verwandte Rücksicht zu nehmen. Im Leben ihrer Angehörigen spielte sie seitdem keine Rolle mehr. Nach dem Tode ihres Gemahls stiftete sie 1037 zusammen mit Gebhard, dem Sohn beider Kloster Öhringen. Dort endete ihr Leben, wahrscheinlich kurz vor 1046

    Schreibmüller Hermann: Seite 212, "Die Ahnen Kaiser Konrads II. und Bischof Brunos von Würzburg, in Herbiopolis Jubilans. 1200 Jahre Bistum Würzburg Festschrift zur Säkularfeier der Erhebung der Kiliansreliquien."

    Heinrichs Witwe Adelheid (aus elsässigem Geschlecht) heiratete in zweiter Ehe einen nicht näher bekannten fränkischen Adeligen im Brettach- oder Ohrngau. Wie so viele abermals verheiratete Edelfrauen des Mittelalters wurde sie ihrem Sohn aus 1. Ehe (KONRAD II.) dauernd entfremdet und erscheint später nur noch einmal in kirchlicher Beziehung zu ihm.
    um 985
    1. oo Heinrich Graf von Worms um 970-28.3. nach 28.9.998/vor 1000
    2. oo Hermann Graf im Bretachgau
    Kinder:
    1. Ehe
    - Judith - 998
    - KONRAD II. 12.7.990-4.6.1039
    2. Ehe- Gebhard III. von Hohenlohe Bischof von Regensburg (1036-1060) um 1002-2.12.1060

    Literatur:
    Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 166 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 8,19,27,35,55 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 66/Band II Seite 123 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 23,29 -
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 332 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert. Ihre Stellung zum Adel, zum Reich und zur Kirche, Eberhard Albert Verlag Freiburg 1967, Seite 18,54,69 -
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 65-68,79,81,84,87,91,95,98,117-126,130-132,135-138,140,142-145,146,147,153,174,177, 179 -
    Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken 1963, Seite 62,69-71 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 81,147,164 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 156,185 - Schreibmüller, Hermann: Die Ahnen Kaiser Konrads II. und Bischof Brunos von Würzburg, in Herbiopolis Jubilans. 1200 Jahre Bistum Würzburg Festschrift zur Säkularfeier der Erhebung der Kiliansreliquien Würzburger Diözesangeschichtsblätter 14/15 1952 - Schumann Marianne: Adelheid von Öhringen, die Mutter Konrads II., in: Schwäbische Lebensbilder 6 (1957) Seite 5-15 - Schwarzmaier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 17,45,51 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 12 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 - Wipos Leben Konrads II. - Witte, Heinrich: Genealogische Untersuchungen zur Reichsgeschichte unter den salischen Kaisern, MIÖG 5. Ergänzungsband 1896/1903 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 -

    Gestorben:
    (7.9. Trillmich)

    Kloster Öhringen

    Familie/Ehepartner: von Speyer, Heinrich. Heinrich wurde geboren um 970; gestorben in 989/1000; wurde beigesetzt in Worms [67547],Worms,Rheinland-Pfalz,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 25. Konrad II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 990; gestorben am 4 Jun 1039 in Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande; wurde beigesetzt in Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    2. 26. von Speyer, Judith  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 985/990; gestorben nach 998; wurde beigesetzt in Worms [67547],Worms,Rheinland-Pfalz,Deutschland.


Generation: 4

  1. 11.  von Nordgau, Matfrid Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Eberhard3, 2.N.2, 1.Gerhard1) gestorben vor 18 Nov 1049.

  2. 12.  von Nordgau, Gerhard Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Eberhard3, 2.N.2, 1.Gerhard1) gestorben vor 18 Nov 1049.

    Familie/Ehepartner: Cuniza. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 13.  von Nordgau, Adalbero Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Eberhard3, 2.N.2, 1.Gerhard1) gestorben nach 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Toul [54200],Meurthe-et-Moselle,Lothringen,Frankreich; Kanoniker in Toul


  4. 14.  von Egisheim, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Hugo3, 2.N.2, 1.Gerhard1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; Erbgräfin von Egisheim
    • Titel/Amt/Status: Ufgau,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin im Ufgau

    Notizen:

    Adelheid von Egisheim
    Gräfin im Ufgau
    um 1000/05 † um 1040

    Tochter des Grafen Hugo IV. von Egishheim († nach 1048) und der Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Graf Ludwig Schwester von Papst Leo IX.(† 19.4.1054), Graf Hugo V. von Dagsburg († vor 18.11.1049), Graf Gerhard III. von Egisheim († vor 18.11.1049), Gräfin Hildegard von Montbeliard-Pfirt
    Enkelin von Graf Hugo III. raucus im elsässischen Nordgau († nach 974/vor 986) und der N.N.,
    entfernte Verwandte vom Römischen Kaiser HEINRICH III. († 5.10.1056)

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII. 154. N.N.w.
    oo N.N.m. (ADALBERT?), Vater Adalberts von Calw

    Die Mutter Graf Adalberts von Calw ist beim Annalista Saxo a. 1048, SS VI 687f., bezeugt, zu N.N.m. vgl. Kurze, Adalbert Seite 243.

    Schwennecke Detlev: Tafel 30, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

    ADALBERT I.
    † 1046/49

    GRAF im UFGAU
    1012 zu GERAU und BESSUNGEN
    1015 VOGT von LORSCH

    oo ADELHEID Tochter von Hugo VI. Graf von Egisheim

    Bühler Heinz: Seite 722,890, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben"

    Das Bild wäre unvollständig, würden wir nicht auch den Zweig des alemannischen Herzogs-Hauses weiterverfolgen, dem die ERLAFRIEDE angehörten. Dieser Zweig müßte von einem Bruder oder einer Schwester des Herzogs Nebi (720-724) ausgehen. Zwar läßt sich keine Filiationsreihe von den bekannten Gliedern des 8. und 9. Jahrhunderts zu den Rechtsnachfolgern erstellen. Doch werden Erlafried der Jüngere, der Gründer der Aureliuszelle in Hirsau 830, und sein Sohn Bischof Noting als "parentes" des Grafen Adalbert II. von Calw bezeichnet, der 1059 mit der Wiederherstellung des verfallenen und entfremdeten Aurelius-Klosters begann.
    "Parentes" meint die Vorfahren allgemein, und zwar hier wohl in cognatischem Sinn. Adalbert II., Sohn Adalberts I. (1037) und einer Schwester Papst Leos IX. namens Adelheid, hatte seinen Siztz in Sindelfingen. Dem Kloster restituierte er nicht nur den meisten Besitz der früheren Aureliuszelle, sondern mehrte ihn durch Güter an Weil der Stadt (15 Huben), Bladen, Ottenbronn,, Döffingen, Feuerbach, Botnang und anderen Orten. Er war auch in Merklingen begüttert.
    Zu den Nachkommen der Herzogs-Sippe, speziell des Zweiges der ERLAFRIEDE, gehören gewiß auch die Nagold-Grafen, die in den älteren Generationen den Namen Anshelm bevorzugten und sich seit 1078/81 nach ihrem Sitz Tübingen benannten. Als Grafen sind sie die Rechtsnachfolger der GEROLDE und mindestens seit 966, wenn nicht schon 911, nachweisbar. Karl Schmid hat anhand von Verbrüderungseinträgen nachgewiesen, daß sie einerseits mit den ERLAFRIEDEN, andererseits mit den Grafen von Calw verbunden sind (Adalbert-Anshelm-Sippe).
    Die Familie Gottfrieds von Spitzenberg war unter anderem in Reimlingen im Ries begütert, in dessen Nachbarschaft auch die GUNDELFINGER Besitz hatten. Daher dürfte Gottfried von Spitzenberg den jüngeren Gottfried von Gundelfingen gekannt haben. Wahrscheinlich war er sogar mit den GUNDELFINGERN verwandt. Sein Name Gottfried weist darauf hin. Er war ins Haus SPITZENBERG durch die Mutter des Bischofs Gottfried, Adelheid, gebracht worden, die mit Rudolf von Spitzenberg-Sigmaringen (ca. 1133-1147) vermählt war. Sie stammte vermutlich aus dem Hause CALW (vielleicht als Tochter Graf Adalberts III. von Calw, † 1094?), in welchem der Name Adelheid zurückgeht auf Adelheid von Egisheim, die Gemahlin Graf Adalberts I. von Calw (1037-1046). Auch die verschiedenen Trägerinnen des Namens Adelheid im Hause GUNDELFINGEN verdankten ihren Namen letztlich jener Adelheid von Egisheim. So spricht einiges dafür, daß die Häuser GUNDELFINGEN und SPITZENBERG über das Haus CALW verwandt waren.


    oo Adalbert I. Graf im Ufgau † 1046/49

    Kinder:
    - Adalbert II. Graf von Calw um 1025/30 † 22.9.1099


    Literatur:
    Annalista Saxo Seite 66 - Bühler Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 722,890,894/695 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 -

    Familie/Ehepartner: von Calw, Adalbert I.. Adalbert gestorben in 1046/1049. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. von Calw, Adalbert II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1025/1030; gestorben am 22 Sep 1099 in Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland.

  5. 15.  von Egisheim, Hildegard Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Hugo3, 2.N.2, 1.Gerhard1)

    Notizen:

    Hildegard von Egisheim
    Tochter des Grafen Hugo IV. von Egisheim und der Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Grafen Ludwig

    Hildegard war die Stammutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar.

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VIII. (?) 153. HILDEGARD
    (Stamm-Mutter der Grafen von Montbeliard-Pfirt-Lützelburg-Bar)
    oo NNm.

    Hildegard ist nicht ausdrücklich als eine Tochter Graf Hugos und dessen Gemahlin Heilwig bezeugt, doch läßt sich diese Filiation durch verschiedene Argumente wahrscheinlich machen; vgl. dazu Vollmer, Etichonen Seite 182 Anm. 328.

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 347 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 51-55 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 28. von Sundgau-Pfirt, Ludwig  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1005; gestorben in 1067/1076.

  6. 16.  von Dagsburg, Hugo V. Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Hugo3, 2.N.2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 1000; gestorben vor 18 Nov 1049.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Dagsburg
    • Titel/Amt/Status: um 1010; Graf von Egisheim

    Notizen:

    Hugo V. Graf von Dagsburg
    um 1000 + vor 18.11.1049 (1048 Trillmich)
    Sohn des Grafen Hugo IV. im elsäßischen Nordgau und der Heilwigis von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Graf Ludwig; Bruder des Papstes Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VIII. 151. Hugo + vor 1049 XI 18 oo NN

    Dieser beiden Brüder Leos IX. ist in der Urkunde dieses Papstes von 1049 XI 18 (JL. 4201; gedruckt bei Schöpflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 207) gedacht; des weiteren sind sie auch in der Vita Leonis IX I c. 10, Seite 140, udn II c. 2, Seite 151, bezeugt.

    Als Parteigänger KONRADS II. wurden seine Besitzungen durch den aufständischen Ernst II. von Schwaben verwüstet.

    Weller Tobias: Seite 13, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Die Gemahlin Friedrichs von Büren entstammte allem Anschein nach der elsässischen Grafen-Familie DAGSBURG-EGISHEIM und war eine Tochter aus der Ehe des 1038 gewaltsam zu Tode gekommenen Gerhard III. mit Bertha, einer Nichte König Rudolfs III. vovon Burgund († 1032) [13 Siehe auch LEGL, DagsburgEgisheim 48f., 58f. - Demgegenüber hat man für Hildegard früher zuweilen eine Herkunft aus dem Grafen-Haus MOUSSON-MÖMPELGRAD angenommen (vgl. zum Beispiel DECKER-HAUFF, Haus, No. 14, 344; ENGELS, Staufer 9; auch noch OPLL, Friedrich Barbarossa 19). Hansmartin SCHWARZMAIER (LMA-Artikel wie Anm. 7) gibt hinsichtlich der Herkunft beide Identifikationsvarianten an, ohne eine Entscheidung zu treffen. Gegen die These von der MÖMPELGARDER Herkunft Hildegards vgl. HLAWITSCHKA, Grundlagen 82-88.]. Denach war Hildegard eine Nichte Graf Hugos V. von Dagsburg († vor 1049) und Bischof Brunos von Toul († 1054), der 1049 unter dem Pontifikatsnamen Leo IX. die cathedra Petri bestieg.

    Legl Frank: Seite 49-50, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Hugo V .
    Auch Gerhards Bruder Hugo V. ist - wie oben schon erwähnt - im Jahre 1049 bereits nicht mehr am Leben [264 Siehe oben Anm. 256.]. Weitere Nachrichten über diesen Sohn von Hugo IV. enthält die Bulle seines Bruders Leo IX. für das Familienkloster Hesse, dem Gerberga, die Nichte Leos IX., als Äbtissin vorstand [265 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 287ff.: ... per eam Serbergae Abbatissa nepti nostra (Zitat, ebda., col. 287). Das Privilegs Leos IX. für Hesse wird von PARISSE, La noblesse Lorraine, Seite 129, als verfälscht angesehen, was jedoch für die genealogischen Überlegungen nicht ins Gewicht fällt. Siehe unten im Kap. 'Besitzungen' die Art. 'Inglange/lnglingen' und 'Sarrebourg/Saaarburg'.]. So werden unter den Wohltätern der Abtei auch Graf Hugo, seine Frau Mathilde und deren Sohn Heinrich genannt, die Besitzungen an die Abtei tradierten [266 Ebda., preuves, col. 289: Ecclesia Igolingen, cum conductu & villa ex toto, datata per manus Mathildis dilecta uxoris fratris nostri Hugonis pradicti, & filii ejus Henrici.]. Möglicherweise war die Äbtissiu Gerberga ebenfalls ein Kind aus dieser Ehe [267 Siehe dazu unten, Seite 57.]. Über die Familie, welcher Hugos Gemahliin Mathilde entstammte, lassen sich keinerlei Aussagen treffen [268 PARISSE, Noblesse et chevalerie, Seite 89, vermutet als Herkunft der Mathilde „de Eename'", was aber völlig unbelegt geblieben ist.]. Hugo V. wurde in Hesse bestattet, wie in der Bulle Leos IX. für diese Abtei zu lesen ist [269 Druck in: CALMET, Histoire de Lorraine, 2. Band, 2. Auflage, preuves, col. 288: Tegit enim martyr ... fratrem nostrum Hlugonem.].

    oo Mathilde
    Kinder:
    Heinrich Graf im Elsaß + 1063
    Albrecht I. Graf von Dagsburg + 1098

    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band III Seite 157,159,177 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 347 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 104,106-108,111,113,116, 122,128,138,146,150 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 13

    Gestorben:
    1048 Trillmich

    Familie/Ehepartner: Mathilde. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 29. von Dagsburg, Heinrich  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 28 Jun 1063.
    2. 30. von Dagsburg, Albrecht I.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in um 1050/1060; gestorben in um 1098.

  7. 17.  von Egisheim, Gerhard III. Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Hugo3, 2.N.2, 1.Gerhard1) wurde geboren vor 1000; gestorben in 1038.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; Graf von Egisheim

    Notizen:

    Gerhard III. Graf von Egisheim
    vor 1000 + 1038
    Sohn des Grafen Hugo IV. von Egisheim und der Heilwigis von Dagsburg, Tochter von ; Bruder des Papstes Leo IX.

    Glocker Winfrid: Seite 347, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VIII. 150. GERHARD + vor 1049 XI 18
    oo BERTHA, Mutter Gerolds von Genf

    Dieser beiden Brüder Leos IX. ist in der Urkunde dieses Papstes von 1049 XI 18 (JL. 4201; gedruckt bei Schöpflin, Alsatia diplomatica Band 1, Nr. 207) gedacht; des weiteren sind sie auch in der VitaLeonis IX I c. 10, Seite 140, udn II c. 2, Seite 151, bezeugt. Zu Gerhards Gemahlin Bertha vgl. oben VII, 47.

    Leos IX. Bruder Gerhard soll nach der allerdings nicht immer zuverlässigen späten Chronik von Moyenmoutier des Johann von Bayon c. 48 (Calmet, Hist. de Lorraine 1. Aufl. II Pr. S. LXVIII) bereits in den 30-er Jahren des 11. Jh. den Tod gefunden haben.

    Weller Tobias: Seite 13, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert."

    Die Gemahlin Friedrichs von Büren entstammte allem Anschein nach der elsässischen Grafen-Familie DAGSBURG-EGISHEIM und war eine Tochter aus der Ehe des 1038 gewaltsam zu Tode gekommenen Gerhard III. mit Bertha, einer Nichte König Rudolfs III. vovon Burgund († 1032) [13 Siehe auch LEGL, DagsburgEgisheim 48f., 58f. - Demgegenüber hat man für Hildegard früher zuweilen eine Herkunft aus dem Grafen-Haus MOUSSON-MÖMPELGRAD angenommen (vgl. zum Beispiel DECKER-HAUFF, Haus, No. 14, 344; ENGELS, Staufer 9; auch noch OPLL, Friedrich Barbarossa 19). Hansmartin SCHWARZMAIER (LMA-Artikel wie Anm. 7) gibt hinsichtlich der Herkunft beide Identifikationsvarianten an, ohne eine Entscheidung zu treffen. Gegen die These von der MÖMPELGARDER Herkunft Hildegards vgl. HLAWITSCHKA, Grundlagen 82-88.]. Denach war Hildegard eine Nichte Graf Hugos V. von Dagsburg († vor 1049) und Bischof Brunos von Toul († 1054), der 1049 unter dem Pontifikatsnamen Leo IX. die cathedra Petri bestieg.

    Legl Frank: Seite 48-49, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Gerhard III.

    Vom Leben Gerhards III. ist uns kaum etwas überliefert. Wir wissen lediglich, daß er ein Bruder Leos IX. war, und daß er schon im Jahre 1038 verstarb, wenn man dem im frühen 14. Jahrhundert schreibenden Jean de Bayon glauben darf [257 Eine kritische Edition der Chronik des Jean de Bayon war von der Kommission zur Herausgabe lothringischer Geschichtsquellen schon zu Anfang des 20. Jhdts. projektiert, gelangte jedoch nie zur Ausführung (siehe dazu RegBfeStr. I, Nr. 340, Seite 291).], welelcher aber für seine Chronik höchstwahrscheinlich auf Material aus dem 11. Jahrhundert zurückgegriffen hat [258 So Th. BILER und B. METZ, Anfänge der Adelsburg im Elsaß in ottonischer, salischer und frühstaufischer Zeit, in: H. W. BÖHME [Hrsg.]: Burgen der Salierzeit, 2. Teil: In den südlichen Landschaften des Reiches, Sigmaringen, 2. Aufl. 1991, Seite 281, Anm. 5.]. Gerhard wurde laut den Angaben von Jean de Rayon im Verlauf einer Fehde mit Reginbald von Rappoltstein von diesem erschlagen [259 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. Il, cap. 48, Seite 220; siehe das Zitat oben in Anm. 229.].
    Wir können jedoch ein weiteres, wichtiges Faktum zu Gerhard III. nennen. Er war, wie wir aus der Touler Vita Leos IX. wissen, mit einer Nichte König Rudolfs III. von Hoch-Burgund verheiratet [260 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 10, Seite 140: ... nepte Rodulfi regis Iurensis, coniuge sui germani, nomine Gerardi, strenuissimi atque elegantissimi militis.]. Unter Heranziehung eines genealogischen Zusatzes zu den Annalen Flodoards, in dem berichtet wird, daß Mathilde, eine Tochter König Konrads von Burgund - also eine Schwester Rudolfs III. - eine Tochter namens Berta hatte, diese wiederum die Mutter des Grafen Gerold von Genf war [261 Les Annalen de Flodoard, ed. Ph. LAUER, Paris 1905, Seite 159: ... de Mathilde [Gemahlin König KoKonrads] processit Rodulfus rex et Mathildis, soror ejus, ... de Mathilde filia Mathildae, Berta.... de Berta Geraldus Genevensis.], konnte Eduard Hlawitschka beweisen, daß diese Berta die in der Vita Leos IX. angesprochene Gemahlin Gerhards III. gewesen sein muß [262 HLAWITSCHKA, Grundlagen, Seite 41f.].
    Von dem Ehepaar Gerhard und Berta kann man zwei Kinder sicher nachweisen, zum einen den Grafen Gerold von Genf und zum anderen Hildegard, welche den STAUFER Friedrich von Büren geheiratet hat. Es muß jedoch noch ein weiterer Sohn Gerhards III. existiert haben, über den allerdings Quellennachweise fehlen, der aber auf Grund einiger Indizien erschlossen werden kann [263 Zu den Nachkommen Gerhards III. und Bertas siehe unten, Seite 58ff.].

    oo Bertha (von Genf, Tochter des Grafen Robert)
    Kinder:
    Gerold Graf von Genf +1061/80
    Hildegard

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 347 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 79,104,107,111,116,122,128,138,146,152 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 48-49 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert. Rheinisches Archiv. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite13 - Wolf Armin: Ein Kampf um Genf: Das Geblütrsrecht König Rudolfs von Rheinfelden, Herzog von Schwaben, in: Festschrift für Clausdieter Schott zum 65. Geburtstag, Bern 2001, Seite 64-74 -

    Gestorben:
    vor 18.11.1049 (1042) 1038 (Trillmich)

    Familie/Ehepartner: von Genf, Bertha. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 31. von Genf, Gerold  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1061/1080.

  8. 18.  von Egisheim-Dagsburg, Brunovon Egisheim-Dagsburg, Bruno Graphische Anzeige der Nachkommen (7.Hugo3, 2.N.2, 1.Gerhard1) wurde geboren am 21 Jun 1002 in Eguisheim [68420],Haut-Rhin,Elsass,Frankreich; gestorben am 19 Apr 1054 in Rom [00100],Latium,Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1026-1051, Toul [54200],Meurthe-et-Moselle,Lothringen,Frankreich; Bischof von Toul
    • Titel/Amt/Status: 1049/1054, Rom [00100],Latium,Italien; Papst

    Notizen:

    Leo IX. Papst (12.II.1049-19.IV.1054)
    Bischof von Toul (1026-1051)
    21.VI.1002 Egisheim - 19.IV.1054 Rom

    Sohn des Grafen Hugo IV. von Egisheim und der Heilwig von Dagsburg-Egisheim, Tochter von Graf Ludwig
    eigentlich Bruno, Graf von Egisheim-Dagsburg

    Leo IX. war mit Kaiser HEINRICH III. verwandt. Sein Großvater väterlicherseits, Hugo III., Graf von Nordgau-Egisheim, und die Großmutter des Kaisers, Adelheid, Frau Heinrichs von Franken, waren Geschwister.

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1880

    Leo IX., Papst seit 12. Februar 1049 + 19. April 1054 Rom, eigentlich Bruno

    Der 1002 als Sohn des elsässischen Grafen Hugo von Dagsburg-Egisheim, eines Vetters der Mutter Kaiser KONRADS II., geborene Bruno wurde in Toul zum Kleriker erzogen. KONRAD übernahm ihn in seine Hofkapelle und verlieh ihm 1026 auf dem Italienzug das Bistum Toul (Weihe 1027). Als Bischof sorgte Bruno besonders für die Klöster St-Evre, St-Mansuy und Moyenmoutier, in denen er die cluniazensische Reformrichtung des Abtes Wilhelm von Volpiano durch dessen Schüler Widrich ausbreiten ließ. Politisch unterstützte er die salischen Kaiser, indem er an der Südwestgrenze auch militärisch gegen Graf Odo von Champagne einschritt (1037) und im Streit um Burgund (1033) sowie erneut beim lothringische Aufstand Herzog Gottfrieds III. des Bärtigen (1048) Zusammenkünfte des Kaisers mit König Heinrich I. von Frankreich vermittelte, um einem französischen Eingreifen vorzubeugen.
    Im Dezember 1048 bestimmte ihn Kaiser HEINRICH III. in Worms für den Stuhl Petri. Bruno machte die Annahme von einer kanonischen Wahl durch Klerus und Volk Roms abhängig, die im Februar 1049 erfolgte, und legte sich, wohl nach Leo I., den Namen Leo IX. zu, behielt aber das Bistum Toul bis 1051 bei. Die Isolierung seiner deutschen Vorgänger Clemens II. und Damasus II. in Rom suchte er daher zu überwinden, dass er bedeutende Helfer aus seiner lothringischen Heimat wie Friedrich (Stephan IX.), Humbert (von Silva Candida) und Hugo Candidus mitbrachte sowie Hildebrand (Gregor VII.) nach Rom zurückführte. Sie bildeten den Kern des neu formierten Kardinalkollegs, das durch Leo IX. zu einem Gremium mit gesamtkirchlicher Verantwortung wurde. Leos IX. vornehmlichen Reformziele waren die Überwindung von Simonie und Klerikerehe, ein gewissenhafteres Verständnis von kanonischer Wahl und (mittelbar) einer wirksamere Autorität des Apostolischen Stuhls. Er erneuerte und intensivierte das päpstliche Urkundenwesen; richtungsweisend wurden seine Klosterprivilegien, die Schutz und Apellationsrechte gewährten, ohne die Befugnisse von Eigentümern und Vögten als solche zu schmälern. Überhaupt ist eine prinzipielle Wendung gegen die traditionellen Laienrechte in der Kirche bei Leo IX. nicht zu beobachten, wie zumal das enge Zusammenwirken mit HEINRICH III. zeigt, dessen Gegner Gottfried den Bärtigen er bereitwillig bannte. Neuartig war sein Regierungsstil: Leo IX. übernahm nicht nur in Rom, in Unter- und Oberitalien, sondern auf drei ausgedehnten Reisen (1049,1050/51,1052) auch in Frankreich und Deutschland persönlich die Leitung von Reformsynoden und machte dort durch Strafmmaßnahmen seine universale Amtsgewalt in ungekannter Weise fühlbar. Beim dritten Besuch begleitete er Kaiser HEINRICH III. auf seinem Kriegszug nach Südosten und vermittelte einen Frieden mit Ungarn. Folgenreich wirkte sich das wachsende römische Selbstbewußtsein gegenüber Byzanz aus, mit dem Leo IX. eigentlich eine Bündnis gegen das Vordringen der Normannen in S-Italien suchte, doch erwuchs aus dem Konflikt des Patriarchen Michael Kerullarios mit Kardinal Humbert, den Leo IX. an den Bosporus entsandt hatte, drei Monate nach Leos IX. Tod das Schisma, das die Entfremdung zwischen Ost und West endgültig verfestigte. Schon zuvor waren die Normannen Leo IX. zum Verhängnis geworden, als er ohne die Hilfe des Kaisers gegen sie zu Felde zog und am 18. Juni 1053 die Niederlage von Civitate erlitt. Nach 8-monatiger Gefangenschaft in Benevent kam er nach Rom zurück, starb aber kurz darauf. Leo IX., der sogleich als Heiliger verehrt und von einem Touler Kleriker (nicht Humbert) durch eine noch zu seinen Lebzeiten begonnene Vita gewürdigt wurde, war der historisch bedeutendste der deutschen Päpste und hat weniger in seinen Zielen als in der Art ihrer Durchsetzung den Aufstieg des hochmittelalterlichen Papsttums eingeleitet.

    Quellen:
    Jaffe I, 529-549; II, 709f., 749 - LP II, 275f.; III, 133 - Watterich I, 127-170 [dazu: H.-G. Krause, Über den Verf. der Vita L.nis IX papae, DA 32, 1976, 49-85] - U.-R. Blumenthal, Ein neuer Text für das Reimser Konzil L.s (1049?), DA 32, 1976, 23-48

    Literatur:
    JDG H III., 1-2, 1874-1881 - NDB XIV, 238f. - TRE XX, 742-744 - E. Hlawitschka, Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, 1969, 102-153 [zur Herkunft] - J. Laudage, Priesterbild und Reformpapsttum im 11. Jh., 1984, bes. 156ff. [dazu AK 68, 1986, 479ff.] - G. Tellenbach, die w. Kirche vom 10. bis zum frühen 12. Jh. (Die Kirche in ihrer Gesch. II, Lfg. F 1, 1988), 124ff., 154ff. - J. Dahlhaus, Aufkommen und Bedeutung der Rota in den Urkunden des Papstes L., AHP 27, 1989, 7-84.

    Glocker Winfrid: Seite 347 "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VIII, 152. BRUNO * 1002 VI 21, + 1054 IV 19

    1026 Bischof von Toul
    1048 XII (Reichstag zu Worms), 1049 II 2 (Akklimation) Papst mit dem Namen Leo IX.

    Papst Leo IX. ist wiederholt als ein Verwandter Kaiser KONRADS II. bezeichnet; die Belege hierfür sind zusammen mit den übrigen Quellen-Nachweisen bei Hlawitschka, Anfänge S. 102-116, zusammengestellt.

    Althoff Gerd: Seite 290, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    P1 Lü: 19.4. Leo papa + 1054 Leo IX.
    Leo, mit dem Taufnamen Brun, stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Egisheim und war mit den SALIERN verwandt. Nach seiner Erhebung (1026) zum Bischof von Toul bewahrte er sich als enger Vertrauter und Unterhändler KONRADS II. und HEINRICHS III.
    Leo ist daher wohl dem Kreis der Reichsbischöfe aus der frühen SALIER-Zeit zuzurechnen, die als Vertraute der SALIER ins Lüneburger Necrolog aufgenommen wurden und die verbesserten Beziehungen der BILLUNGER zum Königtum - vor allem in der Regierunsgzeit KONRADS II. - nachweisen; vgl. dazu ausführlich Seite 123f.
    Allgemein zu Leo IX. siehe LThK 6, Sp. 949f.; Biogr. Wörterbuch 2, Sp. 1616f. sowie FW P 7 mit weiteren Hinweisen.
    Leo IX.begann den Kampf gegen Priesterehe und schuf das Kardinalskollegium als Regierungsbehörde der Kirche. Unter ihm kam es 1054 zur endgültigen Trennung der griechisch-orthodoxen von der römisch-katholischen Kirche. Am 18.6.1053 wurde das päpstliche Heer bei Civitate vernichtet undLeo IX. von den siegreichen Normannen gefangengenommen.

    Kühner Hans: Seite 135, "Lexikon der Päpste"

    Die Wahl des Bischofs von Toul, das ihm Kaiser KONRAD II. gegeben hatte, erfolgte auf einer Synode der deutschen Bischöfe in Worms; jedoch auf Weisung HEINRICHS III., mit dem Leo IX. verwandt war; sein Großvater väterlicherseits, Hugo III., Graf von Nordgau-Egisheim, und die Großmutter des Kaisers, Adelheid, Frau Heinrichs von Franken - der seinerseits ein Bruder Gregors V. war - waren Geschwister. Den Gewählten empfahlen drei entscheidende Tatsachen: er war leidenschaftlicher Vorkämpfer der Reform, ein zuverlässiger Verwandter und ein reichstreuer Hierarch, eine der farbigsten Persönlichkeiten des Papsttums. Er nahm die Wahl erst an, als er sicher war, dass auch die letzte Einzelheit kanonischer Rechtmäßigkeit gewahrt und die Einstimmigkeit bewiesen war. Er betrat Rom betend und barfuß, gefolgt von Hildebrand, der sich ihm nach dem Tode Gregors VI. angeschlossen hatte und der von nun an ersten Berater von fünf Päpsten wurde, bis er selbst den Thron bestieg.
    Als der Papst auf seiner ersten Synode die Absetzung aller simonistisch gewählten und geweihten Geistlichen, sowie aller im Konkubinat lebenden Priester forderte, zeigte sich, dass in Rom kein Gottesdienst mehr hätte stattfinden können, wären alle Maßnahmen durchgeführt worden. Doch im gleichen Maße bestand das Problem der rechtmäßig verheirateten Priester. Nachdem Benedikt VIII. bereits Priesterkinder, also die wehrlosesten Opfer der Zwangslage der Zölibatsgesetze, zu Gesetzlosen und "Sklaven der Kirche" erklärt hatte, erweitere Leo IX., persönlich eine gütige, liebenswürdige Gestalt, diesen Barbarismus dahingehend, dass er auch Ehefrauen von Priestern ebenso wie Konkubinen zu Sklavinnen der Kirche erklärte, was der Kirche Roms billige Arbeitskräfte sicherte. Der Kirchenlehrer Petrus Damiani, mit Hildebrand wichtigster Berater des Papstes, überreichte Leo IX. sein Liber Gomorrhianus, sein Gomorrhabuch, über die allgemeinen Zustände in den Lebensbereichen der Priester.
    Kein Papst ist soviel gereist, um auf Synoden in Italien, Deutschland und Frankreich der Reform von Cluny Geltung zu verschaffen, zu predigen, den Primat wieder zu festigen, das Papsttum als Idee zu verlebendigen und der Kirche ihre Universalität wiederzugeben. Seine Mitarbeiter suchte er sich im Strahlungsbereich von Cluny, darunter den späteren Papst Stephan IX. Das Kardinalskollegium bildete er zum eigentlichen Senat der Kirche um.
    Vom Kaiser zum Reichsvikar von Benevent ernannt, zog der Papst in den Krieg gegen die Normannen, die ihn und seine zusammengewürfelten Haufen in der Schlacht von Civita-al-Mare am Monte Gargano schlugen und ihn gefangen nahmen. Der Sieg der Normannen gilt als Beginn ihrer Staatsgründung. Sie anerkannten den Papst sogar als ihren Lehensherrn. Geschichtlich ist dieser mißlungene Feldzug insofern von verhängnisvollster Bedeutung geworden, als der Papst ihn zum "heiligen Krieg" erklärte und damit das Unheil der Kreuzzugsjahrhunderte einleitete. Seine Krieger wurden zu Märtyrern und Heiligen stilisiert. Ein Beispiel war gegeben, das schon bald zum konsequenten Mißbrauch des Begriffes "heilig" im Zusammenhang mit dem Krieg berechtigen sollte. Petrus Damiani hat den Papst dafür auf das schärfste getadelt und sich dagegen gewandt, dass "zum Schimpf der Kirche durch Kriegsgewalt entschieden werden" soll. 40 Jahre nach dem Tode des Papstes waren die Kreuzzüge geboren, um mit wechselnden Namen und Zielen die folgenden 850 Jahre zu überdauern.
    Zur rechtlichen Definition des Patrimonium Petri und des Primates berief der Papst sich ausgiebig auf die preudoisidorischen Fälschungen und die Behauptungen der Donatio Constantini.
    In der Zeit des Pontifikates fiel die endgültige, auch formelle Trennung von der Kirche von Byzanz. Alle in fünfdreiviertel Jahrhundert wechselnd stark sich manifestierenden Gegensätze endeten im völligen Bruch. Die beiden letzten Gegner und Protagonisten der Tragödie symbolisierten zwei Welten: Kardinal Humbert von Silva-Candida, Mönch von Cluny, Geschichtsphilosoph, Rechtstheoretiker der Reform und größter Wortführer eines von aller Simonie gereinigten Primates, doch auch der rücksichtsloseste und diplomatischste Verhandlungspartner, war der Wortführer Roms; Patriarch Michael Kerularios, der bedeutendste Patriarch von Konstantinopel nach Photios, vertrat den Ost-Primat mit gleicher Schroffheit wie Kardinal Humbert den Westprimat. Als offizielles Datum der Trennung gilt der Tag, an welchem der Kardinal die Bannbulle des Papstes gegen den Patriarchen auf dem Altar der Hagia Sophia niederlegte. An diesem Tag war der Papst bereits gestorben. Erst die Begegnung Pauls VI. mit dem Patriarchen Athenagoras I. und die formelle Aufhebung des Bannfluches am Ende des 2. vatikanischen Konzils ist zum Beginn einer neuen Begegnung von Ost und West geworden.

    Schreiber Hermann: Seite 101, "Geschichte der Päpste"

    Bruno Graf von Egisheim war zweisprachig aufgewachsen, da seine Mutter, eine Gräfin Dabo, als Lothringerin Französisch sprach. Von seiner ersten Verwendung in Toul in das Gefolge des Kaisers gerufen, hatte Brun als junger Kleriker Feldzüge mitgemacht und an der Seite seines Herrn gefochten, ehe der Tod des Bischofs von Toul den erst 24-jährigen an die Spitze dieser Diözese brachte. Mehr als zwei Jahrzehnte wirkte Bruno dort im Sinn der Reform, aber auch des Kaisers, der ihm, dem tüchtigen jungen Verwandten, gern größere Aufgaben anvertraut hätte, und der Augenblick kam, als in der schnellen Aufeinanderfolge römischer und deutscher Päpste alle Versuche, in Rom Ordnung zu schaffen, gescheitert waren.
    Bruno, Bischof von Toul, wählte sehr bewußt den Papstnamen Leo. Er hatte, als er Rom noch als Bischof zum ersten Mal betrat, nicht nur eine auffallend starke Leibgarde bei sich gehabt, sondern es auch vermieden, sich bei dem gerade amtierenden Papst vorzustellen - für einen Bischof immerhin ungewöhnlich.

    Mittermaier Karl: Seite 97-116, "Die deutschen Päpste"

    Die Eltern gaben Bruno als 5-jähriges Kind in die Schule des Bischofs Bertold, der ihn, ganz seiner mönchsfreundlichen Überzeugung folgend, zu einem großen Freund des klösterlichen Lebens erzog. Bertold war es stets ein Anliegen, den klösterlichen Status, das Leben der Brüder, ihr Ansehen und ihre Arbeit zu fördern. In diesem Sinne bezog der junge Brunoüberzeugt Partei für die Anliegen seines Erziehers.
    Bruno war 24 Jahre, als er das Bistum Toul von KONRAD II. erhielt. Er befehligte die bischöflichen Truppen auf dem italienischen Feldzug, dabei bewies er eigene Fähigkeiten für die Kriegsführung, von der er auch als Papst nie ganz ablassen konnte.
    Obwohl Kaiser HEINRICH III. seine deutschen Truppen zurückbeorderte, wagte Leo IX. 1053 die offene Herausforderung im Kampf mit den Normannen. Mit Hilfe der süditalienischen Griechen und seinem Aufgebot eröffnete er den Feldzug, mit dem er, gleich den späteren Kreuzzugsunternehmen, der römischen Kirche und ihrer Christenheit große Gebiete zurückerobern wollte. Er marschierte mit den Truppen über Monte Cassino, S. Germano und Benevent nach Civitate. Hier im Schloß verschanzte sich der Papst, während die Normannen vorpreschten. Dann trieben die aufgebrachten Stadtbürger Leound seine Kardinäle aus der Stadt. Hier, westlich des Monte Gargano, erlitt der Papst am 18. Juni 1053 eine vernichtende Niederlage gegen die Normannen und gelangte selbst in feindliche beneventanische Gefangenschaft. Stimmen des Verrats wurden laut, aber ausschlaggebend war gewesen, dass die Ritter, die Leo in Deutschland anwerben konnte, schlecht gerüstet und wenig kriegstüchtig waren, dass Leo mit den Seinen schon rein zahlenmäßig und mangels Erfahrung einem viel stärkeren Gegner gegenüberstand.
    Was sich in den nächsten Monaten abspielte, ist historisch nicht einwandfrei gesichert, auch weiß man wenig, von der Behandlung des Papstes, wenn auch vermutet wird, sie sei nicht unwürdig gewesen. Acht Monate wurde er festgehalten, dann kehrte er im März todkrank nach Rom zurück, wo er wenige Wochen danach, seelisch völlig gebrochen, am 19. April 1054 starb.

    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 362,364,366,368 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 123,290 P 1 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 18,19,22,23,24,40,42,67,88,90,123,125-127,131,140,146-151,165,171,199,202 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 150-167 - Golinello, Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa, Artemis und Winkler Düsseldorf 1998 Seite 96-98,103,113,118,120,123,161,169,204,210 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 690,692,700,702-706 - Hlawitschka Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris Seite 398,528 - SCHWABEN UND ITALIEN IM HOCHMITTELALTER. Vorträge und Forschungen Band LII Jan Thorbecke Verlag Stuttgart 2001 Seite 55,75,121,130,258 -

    Wikipedia - Leo IX

    Leo IX., ursprünglich Bruno von Egisheim-Dagsburg (* 21. Juni 1002; † 19. April 1054 in Rom), war ein Papst deutscher Abstammung, der vom 12. Februar 1049 bis zum 19. April 1054 amtierte.

    Familie
    Leo IX. kam nach der Überlieferung in der mittleren der Drei Exen im Elsass, der Wahlenburg, zur Welt. Er war ein Sohn des oberelsässischen Grafen Hugo VI., Graf im Nordgau und von Egisheim, sowie dessen Frau Heilwig, die von der älteren Dagsburg in Lothringen stammte. Bruno war ein Vetter 2. Grades des salischen Kaisers Heinrich III.; sein Großvater väterlicherseits, Graf Hugo IV., war ein Bruder der Adelheid von Metz, Frau Heinrichs von Speyer und Großmutter des Kaisers.
    Priester und Bischof
    Unter der Obhut des Bischofs Berthold von Toul genoss Bruno eine Ausbildung zum Priester und wurde danach in die Kanzlei des Kaisers Konrad II. berufen. 1026, im Alter von nur 24 Jahren, wurde er zum Bischof von Toul geweiht.
    Pontifikat
    Nach dem Tode des Papstes Damasus II. war Bruno 1049 – laut seiner Vita gegen seinen Willen – der Wunschkandidat Kaiser Heinrichs III. für die Nachfolge im Pontifikat. Einer römischen Delegation gegenüber, die zur Regelung der Nachfolgefrage nach Norden gekommen war, benannte der Kaiser bei einem Hoftag in Worms Bruno als seinen Kandidaten. Angeblich nur unter der Bedingung, kanonisch, also durch das Volk und den Klerus von Rom, gewählt zu werden, erklärte sich Bruno zur Kandidatur bereit. Als ihn das römische Volk dann tatsächlich durch Akklamation bestätigte, wurde er als Leo IX. zum Papst erhoben.
    Leo trat als eifriger Reformer in Erscheinung, der entschlossen Laieninvestitur und Simonie bekämpfte und wohl auch gegen das Problem der als Nikolaitismus bekannten Priesterehe eintrat. Er reorganisierte die kirchlichen Verwaltungsstrukturen, und es gelang ihm, den Einfluss der italienischen Kleriker zu mindern, die unter dem Einfluss des zum überwiegenden Teil reformfeindlich eingestellten stadtrömischen Adels gestanden hatten. Er begann, das bisher auf rein liturgische Funktionen konzentrierte Kardinalskollegium zu einem bedeutsamen Stützpfeiler päpstlicher Politik umzuformen. Auch die bereits unter seinen Vorgängern rege Synodaltätigkeit intensivierte er weiter.
    Durch Reisen über Italien hinaus, insbesondere in Reichsteile nördlich der Alpen, aber auch vereinzelt in angrenzende französische und ungarische Gebiete war Leo in Regionen präsent, die bisher fernab vom unmittelbaren Einfluss Roms lagen. Dieses „Reisepapsttum“ ermöglichte es Leo in Analogie zur mobilen Herrschaftspraxis der römisch-deutschen Könige, seine Macht und die Position des Papsttums vor Ort zu festigen. Die Anwesenheit Leos bei Kirchweihen und Synoden, seine Predigten oder sein Zug durch die Lande selbst machten aus der fernen und eher abstrakten Figur des Papstes eine konkret erfahrbare und relevante Größe. Seine Vita schildert ihn als Mann des Volkes; einer Anekdote zufolge legte er auf einer seiner Reisen z. B. einen aussätzigen Bettler in sein eigenes Bett.
    Auf dem 2. Konzil von Reims (1049) wurde dem römischen Pontifex unter anderem das exklusive Recht zugesprochen, sich als universalis ecclesiae primas et apostolicus (lat. für Oberhaupt und Beauftragter der Gesamtkirche) bezeichnen zu dürfen, womit auch dem neu gewachsenen Selbstbewusstsein des lateinischen Westens gegenüber dem byzantinischen Osten Ausdruck verliehen wurde. Vor allem erneuerte das Reimser Konzil aber auch – wie die bereits vorangegangenen und noch folgenden Synoden – das Simonieverbot. Seither spielten die Kanzlei des Papstes und der Kurie eine sehr wichtige Rolle in der europäischen Rechtsgeschichte.
    Nachdem ihm der Kaiser die bereits zugesagte Unterstützung wohl auf Betreiben Bischofs Gebhard von Eichstätt versagt hatte, verfolgte Leo Pläne, mit einem eigenen Heer und der Unterstützung Ostroms die Normannen aus Süditalien zu vertreiben. Diese waren einst von den lombardischen Fürstentümern zum Kampf gegen die Sarazenen nach Süditalien geholt worden. Mittlerweile waren sie aber selbst zu einer Bedrohung für die etablierten Mächte geworden, weshalb sich einige lombardische Städte bereits dem Schutz des Papstes unterstellt hatten.
    Auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos (1042–1055), der an einem Bündnis gegen die Normannen interessiert war, kam es zwischen dem Patriarchen Michael Kerullarios und den römischen Kardinälen Humbert von Silva Candida und Friedrich von Lothringen zu Verhandlungen über die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit. Das Abkommen scheiterte an der Unnachgiebigkeit der Verhandlungspartner in liturgischen und dogmatischen Punkten.
    Daraufhin exkommunizierte Kardinallegat Humbert im Namen Leos 1054 die Anhänger der Orthodoxen Kirche durch Niederlegung einer Bannbulle auf dem Altar der Hagia Sophia in Byzanz, was auf lange Sicht die Spaltung der christlichen Kirche bewirkte. Von der endgültigen Lossagung der Orthodoxen von der Römischen Kirche erfuhr Leo zu Lebzeiten allerdings nicht mehr. Denn nach einer Niederlage seines Heeres gegen die normannischen Truppen in der Schlacht von Civitate (Apulien) am 18. Juni 1053 geriet Leo in Gefangenschaft. Er wurde neun Monate lang in Benevento festgehalten.[1] Schwerkrank freigelassen, starb er – möglicherweise an Malaria – am 19. April 1054 in Rom.
    Bedeutung
    Leo IX. gilt als der bedeutendste mittelalterliche Papst deutscher Abstammung und wurde später heiliggesprochen. Reliquien von ihm befinden sich unter anderen im Petersdom zu Rom, in den elsässischen Gemeinden Eguisheim und Bouxwiller sowie in der St.-Leo-Kapelle von Dabo (Lothringen).
    Leo IX. ist Patron der Musiker und Organisten. Im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet führt die Katholische Kirche den 19. April als nicht gebotenen Gedenktag.

    Literatur
    Georg Gresser: Die Synoden und Konzilien zur Zeit des Reformpapsttums in Deutschland und Italien von Leo IX. bis Calixt II. 1049–1123. Paderborn 2006.
    Rudolf Schieffer: Leo IX.. In: Lexikon des Mittelalters. Band 5, 1991, Sp. 1880–1881.
    Rudolf Schieffer: Leo IX.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 238 f. (Digitalisat).
    Theodor Lindner: Leo IX.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 282–287.
    Ekkart Sauser: Leo IX.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1443–1448.



    Ökumenisches Heiligenlexikon - Leo IX.

    Leo IX.
    Taufname: Bruno
    Papst
    * 21. Juni 1002 in Egisheim, heute Eguisheim im Elsass in Frankreich
    † 19. April 1054 in Rom

    Bruno war der Sohn des einflussreichen elsässischen Grafen Hugo von Egisheim, einem Verwandten des deutschen Königshauses, und der Gräfin Hedwig von Dagsburg - dem heutigen Dabo bei Saverne -, einer Nachfahrin Karls „des Großen”. In Toul wurde er von Bischof Berthold an der Domschule erzogen, wurde dort Priester und Kanoniker am Dom, dann als Hofkaplan in die Kanzlei des deutschen Kaisers Konrad II., berufen. 1026 leitete er den Feldzug von Toul gegen die Lombardei. Auf Wunsch des Kleriker übernahm er noch im selben Jahr das Bischofsamt in Toul, 1027 wurde er vom Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg geweiht, wobei ihn der König von den damals üblichen Geldzahlungen aus Anlass der Verleihung der weltlichen Bischofsrechte befreite.

    Schon am Hof des Kaisers hatte Bruno den Investiturstreit miterlebt. Als Bischof wurde er ein entschiedener Verfechter der Reformen von Cluny; so förderte er deren Einführung in den Klöstern St-Evre in Toul, Moyenmoutier und Remiremont. Er verteidigte die Selbständigkeit seines Bistums gegenüber dem Erzbistum Trier und stärkte sein Bistum nach innen durch viele Visitationen. Er leitete zahlreiche Synoden und hielt sich dabei immer an die Partei des Kaisers.

    Im Auftrag des salischen Kaisers Konrad II. verhandelte Bruno erfolgreich mit König Heinrich I. von Frankreich und sicherte 1033 Konrad die Herrschaft über Burgund; dass Konrad dadurch einen erfolgreichen Feldzug gegen Graf Odo II. von Blois führte, half Bruno, denn jener hatte öfters sein Bistum bedroht. 1048 vermittelte Bruno auch beim Aufstand des Herzogs Gottfried III. des Bärtigen von Lothringen gegen Kaiser Heinrich III. und verhinderte damit die Ausbreitung des Einflusses des französischen Königs Heinrich I.

    1048 starb nach nur ganz kurzer Regierungszeit Papst Damasus II. Auf Wunsch von Kaiser Heinrich III., der Fürsten und der Bischöfe sollte nun Bruno Papst werden; Heinrich ernannte ihn auf dem Reichstag in Worms. Die Vertreter aus Rom hatten den Erzbischof Halinard von Lyon bevorzug, den aber der Kaiser ablehnte und der dann selbst auf die Kandidatur verzichtete. Bruno knüpfte dann seine Zusage zur Amtsübernahme an die Zustimmung durch das Volk und die Kleriker von Rom. Nach seinem Amtsantritt als Leo IX. Ende Februar 1049 - bis 1051 behielt er gleichzeitig das Amt des Bischofs von Toul - führte er die seitherige Kirchenpolitik weiter, trat gegen die Priesterehe und für den Zölibat ein, bekämpfte Simonie und die Laieninvestitur. Er organisierte die päpstliche Verwaltung neu, berief zahlreiche Reformer nach Rom - so Humbert von Silva Candida, Friedrich von Lothringen, den späteren Papst Stephan IX., oder Hildebrand, den späteren Papst Gregor VII., Abt Hugo von Remiremont und Petrus Damiani. Damit minderte Leo den Einfluss des römischen Klerus.

    Leo hielt eine Vielzahl von Versammlungen und Synoden ab, so - wohl jedes Jahr nach Ostern - im Lateran, dazu in Pavia, 1049 in Reims und Mainz, in Salerno, Siponto - dem heutigen Stadtteil von Manfredonia -, 1050 in Vercelli mit dem Urteil gegen Berengar von Tours und 1053 in Mantua.

    Leo leitete die später nach Papst Gregor VII. benannte gregorianische Reform der Kirche ein und war der Begründer des Kardinalskollegiums in seiner bis heute praktizierten Form; die Verwaltung des Bistums Rom wurde damit zur Kurie der Weltkirche. Auf langen Visitationsreisen durch ganz Europa, für die er zwei Dritel seiner Amtszeit aufwandte, restaurierte er Klöster und stattete sie mit Privilegien aus, weihte viele Kirchen - so auch in 1051 Augsburg und Regensburg; 1049 besuchte Leo seinen Neffen Graf Adalbert in Calw und motivierte ihn zur Wiedererrichtung des verfallenen Klosters in Hirsau im Schwarzwald. Dem Erzbischof von Köln überreichte er das Pallium, das Metropolitankreuz und den Titel eines Kanzlers des Vatikan sowie das Recht der freien Bischofswahl für Köln. Als Förderer des Ordenslebens gewährte Leo mehr als 160 Klöstern besondere Privilegien; so wurde die Verbindung zwischen der reformierten Kurie und den Klöstern geschaffen, die später im Investiturstreit große Bedeutung gewinnen sollte. Leo stärkte den unmittelbaren Einfluss des Papsttums auf von Rom ferne Gemeinden. Er wollte beim Volk präsent sein; eine Legende erzählt, wie er einen aussätzigen Bettler in sein eigenes Bett legte. Die Aufnahme des Allerseelenfestes in den Festkalender geht auf Leo zurück.

    Leo blieb auch als Papst ein treuer Gefolgsmann von Kaiser Heinrich III. 1053 zog er gegen die Normannen in Süditalien und deren angeblich drohenden Angriff auf Rom in den militärischem Kampf, unterwarf Benevent, musste aber bei Civitate - dem heutigen San Paolo di Civitate bei Foggia - eine Niederlage hinnehmen, auch weil das versprochene Reichsheer durch Kanzler Gebhard von Eichstätt - den späteren Papst Viktor III. - zurückgehalten wurde. Leo wurde in ehrenhafte Gefangenschaft genommen und nach Benevent gebracht.

    Aus Benevent sandte Leo auf Veranlassung des byzantinischen Kaisers Konstantin IX. Monomachos, der an einem Bündnis gegen die Normannen interessiert war, seine Kardinäle Humbert von Silva Candida und Friedrich von Lothringen nach Konstantinopel, um Auswege im langen Dogmenstreit zwischen West- und Ostkirche zu suchen. Die Verhandlungen scheiterten an der Unnachgiebigkeit in liturgischen und dogmatischen Fragen. Daraufhin exkommunizierte Humbert im Namen Leos die Anhänger der Orthodoxen Kirchen durch Niederlegung einer Bannbulle auf dem Altar der Hagia Sophia, woraufhin sich die Orthodoxe Kirche endgültig von der Römischen Kirche lossagte. Unterdessen war Leo freigelassen worden und nach Rom zurückgekehrt; dort starb er sechs Wochen später, erschöpft und ausgelaugt, nachdem er sich ans Grab des Petrus hatte tragen lassen, um dort seine letzten Stunden zu verbringen; die Rückkehr seiner Gesandten aus Byzanz und die vollzogene Kirchenspaltung erlebte er nicht mehr.

    Leo IX. wurde in der Peterskirche in Rom bestattet. Er war der bedeutendste der fünf deutschen Päpste der Jahre 1046 bis 1058. Reliquien liegen auch in Eguisheim, Buchsweiler / Bouxwiller im Département Haut-Rhin und in einer 1828 zu Ehren Leos errichteten Kapelle neben der Dagsburg beim heutigen Dabo nahe Saverne




    Spiegel Artikel 31.07.2012 Feingeist mit Machtdrang


  9. 19.  von Metz, Siegfried Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Gerhard3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) gestorben in 1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Siegfried
    Graf von Metz
    - 1017
    Einziger Sohn des Grafen Gerhard von Metz und der Eva von Luxemburg, Tochter von Graf Siegfried

    Siegfried fiel 1017 schwer verwundet in die Hände Gottfrieds von Nieder-Lothringen und starb kurz darauf an seinen Wunden.

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 83,87-91,126,128,138,141,146 -


  10. 20.  von Metz, Berscinda Graphische Anzeige der Nachkommen (8.Gerhard3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) gestorben vor 1052.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; Äbtissin von Remiremont

    Notizen:

    Gestorben:
    14.5. vor 1052


  11. 21.  von Metz, Gerhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adalbert3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) gestorben in 1044/1045.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz
    • Titel/Amt/Status: Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; Vogt des Klosters Remiremont

    Notizen:

    Gerhard II.
    Graf von Metz
    Vogt des Klosters Remiremont
    - 1044/45
    Einziger Sohn des Grafen Adalbert II. von Metz und der Judith

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1310

    Gerhard II. + 1045

    Sohn des Grafen Adalbert von Metz und der Judith; Neffe Gerhards I.
    oo Gisela (unbekannter Herkunft, vielleicht Tochter von Konrad von Kärnten und Mathilde von Schwaben

    Kinder:
    Herzöge Adalbert und Gerhard I.; Oda, Äbtissin von Remiremont

    Aktiv trat Gerhard II. lediglich im Kampf gegen Odo II. von Champagne (1037; Schlacht bei Bar-le-Duc) hervor. In der Chronik von St-Benigne (Dijon) erscheint er, vielleicht aufgrund einer Verwechslung mit seinem Sohn, als Herzog von. 1033 übertrug er zu Remiremont an St-Benigne den Hof Offroicourt (Grafschaft Soulossois, im Mouzontal).

    Literatur:
    E. Hlawitschka, Stud. zur Äbtissinnenreihe von Remiremont, Saarbrücken, 1963 - Ders. Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, 1969.

    oo Gisela von Ober-Lothringen, Tochter des Herzogs Dietrich I.
    -

    12 Kinder:

    - Adalbert Herzog von Ober-Lothringen - 1048
    - Adalbero
    - Gerhard Herzog von Ober-Lothringen - 6.3.1070
    - Konrad
    - Odelrich
    - Beatrix Sakrista von Remiremont
    - Oda Äbtissin von Remiremont


    Literatur:
    Eduard Hlawitschka: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um “Kuno von Öhningen”, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 117-119 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken 1963, Seite 14,60, 62-65,67,69-71,81 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 63,80-87,89-91,99,122,126, 128,130,132,135,138,141,146,152 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 187 -


  12. 22.  von Lothringen, Ita Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adalbert3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 995; gestorben nach 1035.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Klettgau,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin im Klettgau

    Notizen:

    Ita von Lothringen
    Gräfin im Klettgau
    um 995-23.7. nach 1035
    Tochter des Grafen Adalbert II. vom Saargau und der Judith von Öhningen

    Thiele, Andreas: Tafel 53, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ITA (unsicher, aber wahrscheinlich)
    oo RADBOT, GRAF VON HABSBURG
    Die Stammeltern


    oo Radbot Graf im Klettgau um 985-30.6. vor 1045


    Kinder:

    - Otto I. Graf im Sundgau um 1015- ca. 1050/55
    - Adalbert um 1015/20- ca. 1050/55
    - Werner I. Graf von Habsburg 1025/30-11.11.1096
    - Richenza
    oo Ulrich Graf von Lenzenburg - 1081


    Literatur:
    Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 176,185, 187,194,196,199-201 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 53 -


    Gestorben:
    23.7.

    Familie/Ehepartner: Radbod. Radbod (Sohn von Lanzelin I. und von Nellenburg, Liutgard) wurde geboren um 985; gestorben vor 1045. [Familienblatt] [Familientafel]


  13. 23.  von Metz, Oda Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adalbert3, 3.Richard2, 1.Gerhard1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; Äbtissin von Remiremont


  14. 24.  von Metz, Hildegard Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Adalbert3, 3.Richard2, 1.Gerhard1)

    Familie/Ehepartner: von Anjou, Fulko III.. Fulko wurde geboren in 0972; gestorben in 1040. [Familienblatt] [Familientafel]


  15. 25.  Konrad II.Konrad II. Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Adelheid3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 990; gestorben am 4 Jun 1039 in Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande; wurde beigesetzt in Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: seit 26 Mrz 1027; Römischer Kaiser
    • Titel/Amt/Status: 1024-1039, Deutschland; Deutscher König
    • Titel/Amt/Status: 1033-1039, Burgund,Frankreich; König von Burgund
    • Titel/Amt/Status: 1026-1039, Italien; König von Italien

    Notizen:

    Konrad II. und seine Gemahlin Gisela knien vor der Majestas Domini, vor dem Bildnis Christi, das von der Mandorla, der Sphäre der Heiligkeit, umgeben ist, und flehen um Vergebung ihrer Sünden. Die Inschrift zu diesem Bild lautet übersetzt: „Vor deinem Angesicht weine ich sehr über meine Sünden. Gib, dass ich Verzeihung verdiene, du, durch dessen Gunst ich Kaiser bin. Reinen Herzens bitte ich, die Königin, um die Freuden des immerwährenden Friedens und des Lichts.“ Codex Aureus Escorialensis, um 1043/46. Madrid, Biblioteca del Real Monasterio de San Lorenzo de El Escorial, Cod. Vitr. 17, fol. 2v

    Konrad und seine Gemahlin Gisela



    Das Bild zeigt die salische Dynastie. Umrahmt von Mauerzügen sitzt Konrad II. auf einem Thron, in der linken Hand ist der Reichsapfel dargestellt, während die Rechte ein Medaillon hält, mit dem Brustbild Heinrichs III.; darunter Heinrich IV. und unter diesem dessen Kinder: seine beiden Söhne Konrad und Heinrich V. sowie die Tochter Agnes (hier fälschlich als Adelheid bezeichnet)

    Konrad2Salsky-2



    KONRAD II.

    Deutscher König (1024-1039)
    Römischer Kaiser seit 26.3.1027
    König von Italien (1026-1039)
    König von Burgund (1033-1039)
    um 990-4.6.1039 Utrecht Begraben: Speyer, Dom

    Sohn des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer und der Adelheid von Metz, Tochter von Graf Richard; Ur-Ur-Enkel des Königs OTTO I.

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 1338

    KONRAD II., Kaiser, deutscher König aus dem Hause der SALIER
    * um 990, + 4. Juni 1039 Utrecht Begraben: Speyer, Dom

    Eltern:
    Heinrich, ältester Sohn Herzog Ottos von Kärnten und Adelheids, Tochter des Grafen Richard von Metz

    oo zw. 31. Mai 1015 und Jan. 1017 Gisela (+ 1043)

    Tochter Herzog Hermanns II. von Schwabwen und Gerbergas, der Tochter König Konrads I. von Burgund

    Kinder:
    Kaiser HEINRICH III. (+ 1056)
    Beatrix, seit 1025 im Kloster Quedlinburg
    Mathilde (+ 1034), verlobt mit König Heinrich I. von Frankreich

    Stiefsohn:
    Ernst II. von Schwaben (+ gefallen 1030).

    Als mit dem Tode HEINRICHS II. das liudolfingische Kaiserhaus erloschen war, wurde am 4. September 1024 auf Betreiben Erzbischof Aribos von Mainz KONRAD DER ÄLTERE zu Kamba im Rheingau zum König gewählt, nachdem sich sein Vetter, Konrad der Jüngere, zum Verzicht bereit gefunden hatte. Am 8. September erfolgte die Krönung durch Erzbischof Aribo in Mainz, während KONRADS Gemahlin Gisela - wohl infolge eherechtlicher Bedenken Aribos - erst am 21. September von Erzbischof Pilgrim in Köln die Krone empfing. Mit KONRAD II. kam das im Worms- und Speyergau begüterte Geschlecht der SALIER an die Herrschaft, das seinen Ursprung auf Herzog Konrad den Roten und dessen Gemahlin Liutgard, eine Tochter OTTOS DES GROSSEN, zurückführte. KONRAD II., der nach dem frühen Tode seines Vaters Bischof Burchard von Worms zur Erziehung übergeben worden war, hatte selbst nur geringen Anteil an den ausgedehnten Gütern und Lehen der Familie. Anfängliche Widerstände gegen seine Wahl, der die Sachsen ferngeblieben waren, konnten auf dem anschließenden Königsumritt beseitigt werden. Mit der Wahl und der Krönung seines 1026 designierten Sohnes HEINRICH III. Ostern 1028 war der Bestand der neuen Dynastie gesichert.
    In konsequenter Weiterführung der Herrschaft HEINRICHS II. gelang es KONRAD II., die Machtstellung des Reiches weiter auszubauen. Trotz mehrerer Aufstände seines Stiefsohnes Herzog Ernsts II. von Schwaben war seine Herrschaft niemals ernstlich gefährdet. Zur Wiederaufrichtung der deutschen Herrschaft brach KONRAD II. im Februar 1026 nach Italien auf, wo er von Erzbischof Aribert von Mailand die lombardische Königskrone empfing. Den aufständischen Pavesen soll KONRAD II. nach dem Zeugnis seines Biographen Wipo damals vorgehalten haben, dass das Reich auch nach dem Tode des Königs fortbestehe, Ostern (26. März) 1027 fand in Rom in Anwesenheit der Könige Knut von Dänemark-England und Rudolf III. von Burgund die Kaiserkrönung durch Papst Johannes XIX. statt. Der römische Charakter des Kaisertums wurde in der möglicherweise von Wipo stammenden Bullenumschrift "Roma caput mundi regit orbis frena rotundi" zum Ausdruck gebracht. Eine weite Teile Oberitaliens erfassender Aufstand der kleinen Vasallen (valvassores) gegen ihre zumeist geistlichen Lehnsherren gab den Anlaß für KONRADS zweiten Italienzug (Ende 1036). Im Unterschied zu der bisher von den deutschen Königen befolgten Praxis ergriff KONRAD II. gegen die mächtigen Bischöfe Partei, indem er den 'Valvassoren' in seinem Lehensgesetz vom 28. Mai 1037 (Constitutio de feudis) den uneingeschränkten Besitz und die Erblichkeit der Lehen bestätigte. Während KONRAD II. die Nord- und Ostgrenze des Reiches teilweise nur durch Gebietsabtretungen zu sichern vermochte, erfuhr das Reich durch den Erwerb des Königreiches Burgund (Krönung am 2. Februar 1033 in Peterlingen zum König von Burgund) einen bedeutenden territorialen Zuwachs.
    Wie sein Vorgänger stützte auch KONRAD II. seine Herrschaft auf die Reichskirche. Gleich diesem vermied er es, in die römischen Verhältnisse einzugreifen. Wohl als erster hat er in größerem Umfang Ministeriale zur Reichsverwaltung herangezogen. Die finanzielle Inanspruchnahme der Reichskirche und -klöster trug ihm vom Standpunkt späterer Reformer den Vorwurf der Simonie ein. Dennoch war KONRAD II. keineswegs ein unkirchlich gesinnter Laie. Obgleich selbst ohne gelehrte Bildung, führte er doch den Vorsitz auf Synoden und förderte die Bemühungen Poppos von Stablo zur Erneuerung der Klosterzucht. Auf der väterlichen Stammburg gründete er das Kloster Limburg an der Hardt und begann den Bau des Speyerer Domes als Grablege das salischen Hauses.

    Quellen:
    Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, ed. H. Bresslau (Mgh SRG [in us. schol.] 61, 1915) - MGH DD K. II., ed. Ders., 1909 - RI III, 1.

    Literatur:
    Gebhardt I, 299-307 - Hauck III, 541-571 - HEG I, 716-723 - NDB XII, 492-495 - JDG K. II. 2 Bde, 1879-1995 - Th. Schieffer, Heinrich II. und K. II., DA 8, 1951, 384-437 - M. Lintzel, Zur Wahl K.s II. (Fschr. E.E. Stengel, 1952), 289-300 - H. Schreibmüller, Die Ahnen Ks. K.s II. und Bf. Brunos v. Würzburg (Herbipolis jubilans [= Würzburger Diözesangesch.sbll. 14/15, 1952/53]), 173-233 - K.J. Benz, Ks. K. II. und die Kirche, ZKG 88, 1977, 190-217 - T. Schmidt, Ks. K.s II. Jugend und Familie (Fschr. H. Löwe, 1978), 312-324 - P.E. Schramm-F. Mütherich, Die dt. Ks. und Kg.e in Bildern ihrer Zeit, 1983, 222-227, 132-143 [Abb.] - H. Keller, Zw. regionaler Begrenzung und universalem Horizont ..., 1986 (Propyläen Gesch. Dtl.s, II) - E. Boshof, Die Salier, 1987, 33-92 [Lit.] - Intitulatio III. (MIÖG Ergbd. 29), 1988, 172-176.

    Althoff Gerd: Seite 366, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    K 19 Lü: 4.6. Conradus imp. + 1039 Kaiser KONRAD II.

    In der Regierungszeit KONRADS II. gelang ein Ausgleich zwischen den Interessen des Königtums und der BILLUNGER, wie die Einträge zahlreicher Vertrauter KONRADS ins Lüneburger Necrolog nachweisen; siehe dazu oben Seite 122f.
    Allg. vgl. Bresslau, Jbb. Konrads II.; Biographisches Wörterbuch 2, Spalte 1530ff.; FW K 47.
    Zum Todesdatum: BA Nr. 296c.

    Schnith Karl Rudolf: Seite 185, "Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern."

    KAISER KONRAD II. (KONRAD DER ÄLTERE)
    * um 990 in ?
    + 4.6.1039 in Utrecht Grabstätte: Dom zu Speyer
    Eltern: Heinrich, + wohl vor 1000, und Adelheid von Metz, + zwischen 19039 und 1046, Tochter des Grafen Richard von Metz

    oo 1016 in ? GISELA VON SCHWABEN * wohl um 989 in ?, + 15.2.1043 in Goslar Grabstätte: Dom zu Speyer

    4.9.1024: in Kamba (nähe Oppenheim) zum deutschen König gewählt
    8.9.1024: in Mainz von Erzbischof Aribo gekrönt
    26.3.1027: in Rom von Papst Johannes XIX. zum Kaiser gekrönt
    2.2.1033: in Peterlingen (Payerne) zum König von Burgund gewählt und gekrönt

    Hauptquelle ist das Geschichtswerk des Hofkaplans Wipo: Gesta Chuonradi, lateinisch-deutsch in: Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe Band 11 (1961) Seite 505 ff.

    Schwennicke Detlev: Tafel 12, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    KONRAD II.
    * (990), + Utrecht 4. VI 1039 Begraben: Speyer Dom

    Chamba/Rheingau 4. IX 1024 König
    Mainz 8. IX 1024 gekrönt
    Mailand III 1026 KÖNIG VON ITALIEN
    Rom 26. III 1027 KAISER mit Gemahlin
    Payerne 2. II 1033 KÖNIG VON BURGUND
    gründet 1024-1032 Kloster Limburg

    oo 31. V 1015/I 1017 GISELA VON SCHWABEN * 11. XI (990), + Goslar 15. II 1043 Begraben: Speyer Dom
    Tochter von Herzog Hermann II.
    Witwe I von Bruno Graf von Braunschweig
    II von Ernst I. Herzog von Schwaben (BABENBERGER)

    KONRAD hatte seinen Vater früh verloren, und die Mutter hatte ihn, als sie ihre zweite Ehe einging, in die Obhut des Wormser Bischofs Burchard gegeben, in dessen Umgebung er aufwuchs. Im Kindesalter gingen alle seine Erbschaftsansprüche durch unrechtmäßige Aneignungen seiner Verwandten verloren. KONRAD war macht- und mittellos, konnte weder Lesen noch Schreiben und hat diese Künste auch zeitlebens nicht erlernt. Nach der Ehe mit der klugen, schönen und ehrgeizigen
    Gisela von Schwaben, einer der reichsten und vornehmsten Damen des Reiches, galt er als der kommende Mann. Im Jahre 1017 nahm er an einer adeligen Fehde teil und wurde im Kampf verwundet und zwei Jahre danach unterstützte er seinen Vetter Konrad den Jüngeren gegen den Kärntener Herzog Adalbero von Eppenstein. Nach dem Verzicht Konrads des Jüngeren wurde KONRAD II. am 4.9.1024 zwischen Mainz und Worms (Kamba gegenüber Oppenheim?) zum deutschen König gewählt; der Dynastiewechsel - vom sächsischen zum salischen Geschlecht - vollzog sich ohne wesentliche Erschwernisse durch die Feudalgewalten. KONRAD II. distanzierte sich sofort von den Kirchenreformplänen seines Vorgängers. Er besaß den Sinn für Realpolitik in besonders hohem Maße und richtete sein Augenmerk auf die nächsten erreichbaren Ziele. Er gab die deutsche Kirche wieder ganz ihren staatlichen Aufgaben zurück und suchte sich ganz von der Kirche unabhängig zu machen, indem er das fränkische Hausgut, das er bereits als Reichsgut behandelte, planmäßig vermehrte, auch veranlaßte er reiche Belehnungen seiner weltlichen Anhänger durch die Kirche. Mit der Wahl dieses Edelmannes, der nicht einmal den Grafentitel besaß und keinerlei Hausmacht sein eigen nennen konnte, hatte man, wie sich bald zeigte, den guten Griff getan, den die wählenden Fürstenheit vielleicht gar nicht geplant hatte. Nach der Krönung am 8.9.1024 in Mainz gelang es dem König überraschend schnell, seine Anerkennung im Lande durchzusetzen. 1025 trat KONRAD II. die Mark Schleswig an Knut II. von Dänemark ab, mit dem er ein Bündnis schloß. 1026 designierte er seinen Sohn HEINRICH zum Nachfolger, dem er 1027 das Herzogtum Bayern übertrug. Auf seinem 1. Italienzug (1026/27) warf KONRAD II. eine gegen die deutsche Herrschaft in Italien gerichtete Erhebung nieder, ließ sich 1026 in Mailand zum italienischen König krönen, erhielt von Papst Johannes XIX. die Kaiserkrone (26.3.1027) und zog mit Heeresmacht nach Italien, wo er die langobardischen Fürsten von Capua und Benevent huldigen ließ. In der Auseinandersetzung um die burgundische Erbschaft unterwarf KONRAD II. seinen Stiefsohn Ernst II. von Schwaben, der 1030 geächtet und umgebracht wurde. 1031 unternahm KONRAD II. einem Feldzug gegen Mieszko II. von Polen, der auf die Lausitz und das Milzener Land verzichten mußte. Im Bündnis mit den Dänen und dem Großfürsten Jaroslaw von Kiew schlug Kaiser KONRAD II. 1033 König Mieszko II. von Polen vernichtend. Dieser unterwarf sich, verzichtete im Frieden von Merseburg auf den Königstitel und erkannte die deutsche Oberherrschaft an. Nach der polnischen Niederlage wurden die Kriegszüge gegen die Liutizen wieder aufgenommen, die sich unterwarfen, Geiseln stellten und Tribute zahlten. Im gleichen Jahr gliederte KONRAD II., dem Rudolf III. von Burgund vor seinem Tode 1032 sein Diadem und die Insignien übersandte, Burgund auf der Grundlage eines von HEINRICH II. 1006 abgeschlossenen Erbvertrages dem Imperium ein, das sich nun in seiner endgültigen Gestalt aus den Königreichen Deutschland, Italien und Burgund zusammensetzte. Graf Odo II. von Champagne, den burgundische Große herbeiriefen, die eine starke Herrschaft im Lande nicht wünschten, mußte sich 1034 dem mit dem französischen König verbündeten Kaiser unterwerfen. Mit der Eingliederung Burgunds in das Reichsgebiet sicherte KONRAD II. die wichtigen Alpenpässe für einen freien Zugang nach Italien. Zweifellos vermehrte Kaiser KONRAD II. die Macht des Reiches und schaffte mit harter Hand Frieden und Ordnung. Dabei ging es ihm besonders um den Ausbau seiner eigenen Hausmacht, die er auf Kosten von Reichs-, Kirchen- und Privatbesitz häufig rücksichtslos vergrößerte. Mit der Kirche verfuhr er wenig sanft, Ämter besetzte er nach rein politischen oder privaten Gesichtspunkten. Die Eignung der Kandidaten spielte dabei keine Rolle, wohl aber deren Geld, denn der Kaiser war sich nicht zu schade, Kirchenämter auch regelrecht zu verkaufen (Simonie). 1035 setzte KONRAD II.den Herzog von Kärnten wegen Hochverrats ab. An seine Stelle trat 1036 Konrad der Jüngere, ein Vetter des Kaisers. Auf seinem 2. Italienzug (1037/38) griff er in die 1035 in Unteritalien ausgebrochenen Kämpfe der Untervasallen (Valvassoren) gegen die großen Feudalherren ein. Wie in Deutschland förderte er die unteren Vasallen auch in Italien als Stütze der Zentralgewalt, denen er in der "Constitutio de feudis" (28.5.1037) die Erblichkeit der Lehen und das Recht der Appellation an den König zugestand. Eine gegen die Beschlüsse von 1037 ausgebrochene Empörung geistlicher und weltlicher Feudalherren unter Führung des Erzbischofs Aribert von Mailand und des Grafen Odo II. von Champagne schlug KONRAD II. nieder. Der Erzbischof von Mailand konnte sich jedoch in seiner Stadt behaupten. In S-Italien unterwarf der Kaiser Herzog Pandulf IV. von Capua und belehnte Waimar IV. von Salerno mit Capua. Damit war ein Teil der S-Italien immer wieder verheerenden Normannen seßhaft geworden.
    Mit Härte, Glück und Rücksichtslosigkeit, gepaart mit egozentrischem Durchsetzungstrieb, gelang es KONRAD II. während seiner 15-jährigen Regierungszeit Ruhe, Ordnung und Frieden in das Reich zu bringen. Im Gedenken an seine eigene, für einen Kaiser bescheidene Herkunft bewahrte sich KONRAD II. auch nach seinem persönlichen Aufstieg den Sinn und das Verständnis für die Nöte des Volkes. Zu diesen charakterlichen Eigenschaften traten sein Mut und seine Tapferkeit, die er in seinen Kämpfen bewiesen hat. Solche Züge waren es, die ihm seine große Popularität verschafften, so dass seine Zeitgenossen sich nicht scheuten, ihn mit KARL DEM GROSSEN zu vergleichen. KONRAD kann zu den größten deutschen Herrschergestalten des Mittelalters gerechnet werden. Seine Leiche wurde im Dom zu Speyer beigesetzt.

    Trillmich Werner: Seite 134, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    KONRAD, der Sohn des früh verstorbenen SALIERS Heinrich, dürfte um 990 geboren sein, wie sich aus den Lebensdaten seiner Eltern errechnen läßt. Die noch jugendliche Mutter heiratete nach dem Tode des Gatten ohne Rücksicht auf ihr Kind zum zweitenmale, und zwar unter ihrem Stande, so dass bleibende Entfremdung eintrat. KONRAD hat Adelheid später niemals zu sich gerufen, um an seinen Erfolgen teilzunehmen. Die Vormundschaft für das elternlose Kind wird als Sippenhaupt zunächst der Großvater ausgeübt haben. Mit der Verwaltung der rheinfränkischen Allodien und Lehen betraute aber Otto, der sich als Herzog von Kärnten und Vater des Papstes vornehmlich mit Italienpolitik beschäftigen mußte, den jüngeren Sohn Konrad. Den unmündigen Nachkommen des älteren Bruders durch eine verfrühte Erbschaftsregelung zu bevorzugen, bestand keinerlei Veranlassung. Dass ihm der Enkel die angebliche Zurücksetzung nachgetragen habe, ist eine unbegründete, unbeweisbare Annahme.
    Wie es beim hohen Adel üblich war, wurde das Kind für einige Zeit geistlicher Erziehung anvertraut. KONRAD bewahrte seinem Erzieher, Bischof Burkhard von Worms, zeitlebens ein freundliches Andenken. Der junge Salier wurde unter seiner Obhut natürlich vornehmlich weltlich erzogen. Dazu gehörten Sport, Jagd und Waffenübungen. Daneben lernte er ritterliche Tugenden im Umgang mit Gleichgestellten und Untergebenen kennen, Verwaltungsaufgaben und Rechtspflege. Der Bischof wird es schwerlich versäumt haben, seinen begabten Schüler mit den Grundprinzipien von Herrschaft und Gerechtigkeit vertraut zu machen, deren sorgfältige Beachtung die Zeitgenossen später dem Könige nachrühmten. Auch sein Verständnis für Vasallen, Ministerialen und bäuerliche Hintersassen, die er sich durch Entgegenkommen zu verpflichten wußte, wird die Wormser Unterweisung gefördert haben. Nicht auf Erbanlagen allein beruhte seine Fähigkeit, Problemen auf den Grund zu gehen, rasch und treffsicher zu urteilen. Das Märchen von KONRADS Unbildung ist ebenso tendenziös wie die Behauptung, Gregors V. Neffe habe der Kirche ablehnend gegenübergestanden. Theologische Wissenschaften und literarische Bildung blieben ihm freilich fern.
    Die Schwertleite des älteren KONRADS wird um 1005 stattgefunden haben. Seitdem verwaltete er selbständig einen Teil der Familiengüter, namentlich im Speyergau und am Haardtrande um die gräfliche Burg zu Speyer. Die dem Sippenhaupt gebührende Hauptmasse der salischen Besitzungen aber ging 1011 samt dem Titel eines Dux Wormatiensis auf den jüngeren Konrad über. Die oft geäußerte Vermutung, der frühverwaiste Ältere sei von den Verwandten vernachlässigt oder gar übervorteilt worden, mag auf dieser offensichtlichen Ungleichheit der Vermögensanteile beruhen. Gewiß ist, dass ihn die elternlose Jugend verschlossen, stolz, herrisch, vor allem aber eigenwillig, selbständig und streitlustig machte. Unempfindlich gegen ritterliche Strapazen und Gefahren, war er gewillt, sich allen Widerständen zum Trotz eine Stellung zu erkämpfen, wie sie ihm angemessen erschien.
    Vermutlich schloß er sich nach dem Tode des Oheims enger an die Brüder seiner Mutter an, die im Elsaß und Lothringen reich begüterten Grafen Adalbert und Gerhard, den Gemahl Evas von Luxemburg, einer Schwester der Königin Kunigunde. Ob sich der SALIER KONRAD an den Auseinandersetzungen in Lothringen (HEINRICH II. gegen seine luxemburgischen Verwandten) beteiligte, in die seine Verwandten als Parteigänger der einen oder anderen Seite verwickelt waren, bleibt unklar. Eigene Ziele verfolgte der junge Mann damals gewiß nicht, doch wird er die Gelegenheit benutzt haben, sich, wie alle wehrhaften Altersgenossen seines Standes im Kampfe auszuzeichnen.
    Vermutlich 1016 vermählte sich der nun etwa 26-jährige SALIER KONRAD mit der etwa gleichaltrigen, zum zweitenmale verwitweten Gisela, eine Schwester seiner Tante Mathilde und der Beatrix von Eppenstein. Er muß von dieser Verbindung eine erhebliche Mehrung seines Ansehens, lohnenden Gütererwerb in Franken und Schwaben, neue Beziehungen zu einflußreichen Hochadelsgeschlechtern, vielleicht sogar Anteil an der Regentschaft in Schwaben erhofft haben. Wesentlicher noch war es, dass die Gatten in ihrem Streben und Planen einander in hohem Maße ähnelten: Tatenfroh, willensstark und gewandt im Umgange mit Menschen, verlangten beide danach, in Gesellschaft und Politik eine führende Rolle zu spielen.
    Giselas dritte Ehe galt bei den Zeitgenossen als anfechtbar, doch trotz scharfsinniger Untersuchungen kennen wir den ihr anhaftenden Makel nicht. Bestimmt erfolgte die Heirat ohne Einholung der erforderlichen kaiserlichen Zustimmung, denn HEINRICH II. entzog Gisela die Vormundschaft über ihren Sohn Ernst II.
    In den Kämpfen in Lothringen stellte sich KONRAD seinem Oheim Graf Gerhard ebenfalls zur Verfügung. Enttäuschung über den Fehlschlag seiner ehrgeizigen politischen Erwartungen nach der Heirat mit Gisela mag ihn dazu bewogen haben sein Glück woanders zu suchen. In der Schlacht am 27. August 1017, in der Graf Gerhard dem Herzog Gottfried von Nieder-Lothringen unterlag, konnte KONRAD schwerverwundet entrinnen.
    Im Jahre 1019 veranlaßten ihn Erbstreitigkeiten um konradinische Allodien, erneut zu den Waffen zu greifen. Dabei ging es nicht nur um die Interessen seiner Frau, sondern auch um die seiner Tante und Schwägerin Mathilde, deren Sohn Konrad "der Jüngere" damals wohl gerade mündig geworden war. Gegner der beiden Schwestern war ihr Schwager Adalbero von Eppenstein, der die SALIER aus Kärnten verdrängt hatte. Ohne dass es zu einer Versöhnung kam, mußte der Herzog nach einem blutigen Treffen bei Ulm auf die schwäbischen Ansprüche der Beatrix verzichten. Deren Benachteiligung dürfte so offensichtlich gewesen sein, dass sich KONRAD später zu einer Entschädigung bereitfand. Da gleichzeitig in Sachsen schwere Unruhen ausbrachen, an denen Stiefgeschwister der drei KONRADINERINNEN aus dem Hause WERL führend beteiligt waren, mußte der Kaiser den Landfriedensbruch der salischen Vettern unnachsichtig ahnden. Beide wurden, wie üblich, mit Verbannung bestraft, allerdings nach wenigen Monaten begnadigt.
    Wie die SALIER in den letzten Jahren zu HEINRICH II. standen, ist unbekannt. Die kaiserlichen Maßnahmen gegen ihre Verwandten lassen vermuten, dass man sich gegenseitig weiter argwöhnisch belauerte, doch waren Unzuverlässigkeit und Fehdelust der beiden Vettern gewiß nicht größer als die anderer Standesgenossen, die schnell für angebliches Rechte zu kriegerischer Selbsthilfe griffen und selbst vor rohen Gewalttaten nicht zurückschreckten.

    KONRADS Ende:

    Von März an, während der Fastenzeit, über Ostern und Himmelfahrt, hielt sich die kaiserliche Familie am Niederrhein in der Pfalz Nymwegen auf. Diese ungewöhnlich lange Zeit ruhigen Verweilens ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich KONRAD nicht wohl fühlte. Lange schon machten ihm schmerzhafte Anfälle, die von den Ärzten als eine Art Padogra angesehen wurden, schwer zu schaffen. Die Anwesenheit italienischer Herren läßt aber darauf schließen, dass währenddessen für den Sommer Pläne vorbereitet wurden, Erzbischof Aribert von Mailand endgültig auszuschalten, um den im Vorjahre investierten Domherrn Ambrosius als Nachfolger endlich in sein Amt einsetzen zu können. Pfingsten feierte der Hof in Utrecht. Zum Pfingstgottesdienst schritt KONRAD unter großen Schmerzen zwischen Giselaund HEINRICH, umgeben von vielen hohen Prälaten, zum letztenmale in feierlicher Prozession unter der Krone. Auch Bischof Heinrich von Lausanne hatte sich eingefunden, um burgundische Fragen zu besprechen. Schon am 4. Juni, dem Montag danach, befiel den Kaiser erneut sein Leiden, kurz bevor er sich zur Tafel begeben wollte. Der Anfall war diesmal so schwer, dass man unverzüglich alle Bischöfe zusammenrief, um den Kranken die Beichte abzunehmen, ihm Absolution und letzte Ölung zu erteilen, obwohl er bis zuletzt bei vollem Bewußtsein war, blieb ihm kaum noch Zeit, von den Seinen Abschied zu nehmen. Er verstarb um die Mittagszeit im Alter von fast 50 Jahren. Bei Hofe verursachte das unerhört plötzliche Ende des rastlos tätigen, strengen Mannes Verwirrung und Bestürzung, bei manchen wohl auch Erleichterung. Beachtung fand der Tod des kraftvollen, von seinen Gegnern gefürchteten Herrschers, wie Annalen und Chroniken, in weiten Teilen Europas.
    Seine Leiche wurde für die lange Fahrt zur neuerbauten Gruft in Speyer von den Leibärzten kunstvoll einbalsamiert. Die Eingeweide setzte man im Dome zu Utrecht bei, und die Familie stiftete zum Seelgedenken wertvolle Gaben. Dann begab sich der Trauerzug rheinaufwärts auf die Reise. In allen Orten, die er berührte, läuteten die Glocken. Nachts wurde der Sarg jeweils an geweihter Stelle aufgebahrt. In größeren Orten geleitete ihn die Geistlichkeit durch sämtliche Kloster- und Stiftskirchen. Der junge König selbst erwies seinem toten Vater ehrfürchtig letzte Dienste, indem er ihn über die Schwelle zum Altare tragen half. Überall wurden Seelenmessen gefeiert, Totengebete verrichtet, Almosen an Klerus und Volk ausgeteilt. So gelangte man unter großer Teilnahme der Bevölkerung über Köln, Andernach, Mainz und Worms nach Speyer. Im Trauerkondukt befanden sich außer Gisela und HEINRICH die Bischöfe von Verden, Minden, Bamberg und Lausanne. Die Erzbischöfe von Köln und Mainz, die Bischöfe von Worms und Speyer schlossen sich an. Gäste aus anderen Landschaften des Reiches dürften sich ebenfalls eingestellt haben. Am 3. Juli erfolgte die Beisetzung in der bereits fertiggestellten großartigen, weiträumigen Krypta des erst begonnenen Speyrer Domes. In kaiserlichen Gewändern, unter dem Haupt eine Bleiplatte, die seine Regierungsdauer und den Todestag angibt, wurde der erste SALIER in einem schlichten Steinsarkophag beigesetzt, die mit dem Kreuz geschmückte, kupferne Totenkrone bezeichnet ihn als Pacis arator et urbis benefactor, als Friedensbringer und Wohltäter Roms. Dank der göttlichen Gnade verlief seine Herrschaft trotz unausbleiblicher Rückschläge glanzvoll und erfolgreich. Die Trauer war allerdings keineswegs so allgemein, wie uns Wipo versichert. Die Hildesheimer Annalen berichten, hartherzig und unverständig sei das Menschengeschlecht, denn als das Haupt und die Kraft des Erdkreises dahinsank, hätten viele kaum eine Träne vergossen. Der sächsische Adel sah sich von lastendem Druck befreit. Manch anderem wird es ähnlich ergangen sein.


    1016 oo 3. Gisela von Schwaben, Tochter des Herzogs Hermann II., 13.11.989-15.2.1043 Goslar

    Kinder:
    - HEINRICH III. 28.10.1017 - 5.10.1056
    - Beatrix ca 1030-30.1.1034/25.10.1036
    - Mathilde 1027 - 1.1034
    1033 oo Heinrich I. König von Frankreich 1007/08-4.8.1060

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 121,132,196, 366 K 19 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 15-328 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 8,27-99,107,120,123,132,161,165,171,303,306,308 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 3 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Bresslau, Harry: Über die Zusammenkunft zu Deville zwischen Konrad II. und Heinrich I. von Frankreich und über das Todesdatum Herzog Friedrichs II. von Oberlothringen, in: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde 18 (1906) Seite 456-462 - Csendes, Peter: Heinrich VI., Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Wiesbaden 1993, Seite 8,40 - Die Staufer im Süden. Sizilien und das Reich, hg. von Theo Kölzer, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 93,94,98 A.40 - Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 254,282,287 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 49 A,50 A,70 A,109,114 A - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 17,67-70,75,236 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998 - Frommer, Hansjörg: Die Salier und das Herzogtum Schwaben, INFO Verlagsgesellschaft Karlsruhe 1992 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 29,31,50,148,154,165,195 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 10,12,13,15,16,89,90,112,133-137,176, 187, 95,196,199,221- Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 121-138 - Golinello, Paolo: Mathilde und der Gang nach Canossa, Artemis und Winkler Düsseldorf 1998, Seite 58,67-73,75,86,88 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. bis 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 9,46,53,65-68,79,81,84,87,90,98,102,117-120,122-124,126,128-133,135-138,139,142,145,146, 148,152,174,177 - Hlawitschka Eduard: Kaiser Konrad II. (1024-1039), in Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern, Hg. Karl Rudolf Schnith, Seite 184-193 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 56,75,79-85,103,115,118,119,127,130-135,139-142,147,152,164,169,173 - Höfer, Manfred: Die Kaiser und Könige der Deutschen, Bechtle Verlag Esslingen 1994, Seite 53-55 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Huschner, Wolfgang: Konrad II., in Deutsche Könige und Kaiser des Mittelalters, Urania-Verlag 1988, Seite 94-106 - Jaeckel, Gerhard: Die deutschen Kaiser. Die Lebensgeschichten sämtlicher Monarchen von Karl dem Großen bis Wilhelm II., Weltbild Verlag Augsburg, Seite 56-65 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 55,66-71,79,86,243,313 A 16;321 A 35;322 A 45; 323 A 48,50,53;330 A 8,12 - Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. –7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,83,93,96,98 - Schmidt Tilman: Kaiser Konrad II. Jugend und Familie, in: Geschichtsschreibung und geistiges Leben. Festschrift für H. Löwe, hrsg. von K. Hauck und H. Mordeck, 1978 S. 312-324 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 10-372 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 -
    Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 - Schreibmüller, Hermann: Die Ahnen Kaiser Konrads II. und Bischof Brunos von Würzburg, in Herbiopolis Jubilans. 1200 Jahre Bistum Würzburg Festschrift zur Säkularfeier der Erhebung der Kiliansreliquien Würzburger Diözesangeschichtsblätter 14/15 1952 - Schubert, Ernst: Stätten sächsischer Kaiser, Urania Verlag Berlin 1990, Seite 26-27 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 9, 325,328,330,331-341,342,343-351,353,356-358,363,366,371,374,381,388,482 - Schwarzmaier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 8,11-14,17,32,36,40,44-57,61-66,70,73-77,88,90,107,121,123 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 12 - Steindorff, Ernst: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich III. 1. und 2. Band, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Tellenbach, Gerd: Kaiser Konrad II. (990-1039), in: Deutscher Westen - Deutsches Reich. Saarländische Lebensbilder I, 1938, Seite 1-14 - Trillmich, Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit, Europa Union Verlag Bonn 1991 - Uhlirz Mathilde: Waren Kaiser Konrad II. und dessen Sohn, Kaiser Heinrich III., Nachkommen Theophanus? in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 105, 1957, Seite 328-333 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 63,65, 68,77,103,108,159,184,204,222,272 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite 10,15,45,76,83,87,273,277 - Wies, Ernst W.: Kaiser Friedrich Barbarossa. Mythos und Wirklichkeit, Bechtle Esslingen 1999, Seite 33,35 - Wipos Leben Konrads II. -



    Neue Deutsche Biographie - Konrad II.

    Kaiser, * circa 990, † 4.6.1039 Utrecht, ⚰ Speyer.

    Der Stifter des fränkischen oder salischen Kaiserhauses entstammte einer der vornehmsten Familien des Reiches, die besonders um Worms und Speyer begütert war, ihren Ursprung auf Konrad den Roten, Herzog von Lothringen, und dessen Gattin Liutgard, eine Tochter Ottos des Großen, zurückführte und zeitweilig die Kärntner Herzogswürde an sich brachte. K., der seinen Vater sehr früh verlor, scheint nur einen verhältnismäßig kleinen Anteil an den Allodien und Lehen seines Hauses übernommen zu haben; sowohl der sogenannte Wormser Dukat als auch das Herzogtum Kärnten fielen nicht an ihn, sondern an die jüngere Linie, die mit seinem Erzieher, dem gelehrten Bischof Burchard von Worms, verfeindet war. Es nimmt nicht wunder, daß der vornehme kriegstüchtige K. keine gelehrte Bildung genoß. Als er 1016 die Witwe Herzog Ernsts von Schwaben, Gisela, wohl durch Entführung zur Frau nahm, erregte er wegen des nahen Verwandtschaftsgrades den Unwillen Kaiser Heinrichs II. Der Gegensatz zum Kaiser steigerte sich durch eine Reihe kriegerischer Verwicklungen; schließlich scheint K. der Verbannung verfallen zu sein. Zwar kam es dann zu einer Versöhnung, aber eine Designation K.s für die Nachfolge im Reich durch Heinrich II. ist nicht anzunehmen.

    Am 4.9.1024, nicht ganz 8 Wochen nachdem das liudolfingische Kaiserhaus mit dem Tode Heinrichs II. erloschen war, traten die deutschen Fürsten in Kamba im Rheingau am rechten Rheinufer gegenüber Oppenheim zur Königswahl zusammen. Der Leiter der Versammlung war EB Aribo von Mainz. Obwohl vielleicht ursprünglich mehrere Bewerber aufgetreten sein mögen, nennen die Quellen nur zwei Kandidaten, und zwar die beiden gleichnamigen Vettern aus dem salischen Hause. Für den älteren, nämlich K., trat der mächtigste unter den geistlichen Fürsten des Reiches, EB Aribo, ein; auf seiner Seite standen zahlreiche Bischöfe und Herzog Heinrich von Bayern aus der Familie der Luxemburger, während Konrad der Jüngere bei den geistlichen und weltlichen Großen Lothringens Unterstützung fand und die Sachsen an der Wahlhandlung nicht teilgenommen zu haben scheinen. Nach nicht rekonstruierbaren Verhandlungen erklärte Konrad der Jüngere sich unter uns unbekannten Bedingungen bereit, K. seine Stimme zu geben. Nachdem die Lothringer unter der Führung von EB Pilgrim von Köln und Herzog Friedrich den Wahlort verlassen hatten, wurde die einmütige Kur von K. in aller Rechtsform vollzogen. Anschließend übergab ihm die Kaiserinwitwe die Reichsinsignien, die sich bis dahin in ihrer Verwahrung befunden hatten. Am Fest Maria Geburt (8. September) nahm K. in Mainz die Huldigung der Fürsten entgegen und wurde von Aribo in der herkömmlichen Weise zum König gekrönt.

    Daß die Verwandtschaft mit den Ottonen für die Kandidatur der beiden Vettern entscheidend war, geht aus den Quellen unzweideutig hervor. Eine Schwierigkeit lag darin, daß der maßgebende Vertreter der K. unterstützenden Partei, EB Aribo, ein extremer Verfechter der strengen Auslegung des Verbotes kanonisch unerlaubter Verwandtenehen war. Offenbar aus diesem Grunde fand er sich nicht dazu bereit, Gisela zur Königin zu krönen. Doch der neue Herrscher erwies sich als gewandter Politiker; er belohnte Aribo für seine so wirksame Unterstützung durch Ernennung zum italienischen Erzkanzler, verständigte sich aber mit EB Pilgrim von Köln, der sich von der nicht ungefährlichen lothringischen Oppositionspartei trennte und die Krönung der Königin vornahm. Der Anspruch des Erzbischofs von Köln auf das Recht der Krönung des römisch-deutschen Königs wurde dadurch endgültig gefestigt.

    Der Dynastiewechsel bedeutete keinen Wechsel des politischen Systems oder der Machtverhältnisse. Mit großem Nachdruck und Erfolg betonte K., daß er in alle Rechte seines Vorgängers eintrete, und die maßgebenden Köpfe in den Reihen des deutschen Episkopats teilten offenbar diesen Standpunkt. Bekannt ist der Ausspruch, mit dem K. die aufrührerischen Pavesen zurechtwies, die nach dem Tode Heinrichs II. die Königspfalz in ihrer Stadt zerstört hatten und sich damit entschuldigten, es habe damals keinen König gegeben: „Wenn der König gestorben ist, besteht das Reich doch weiter.“ Mit fester Energie, aber auch mit anpassungsfähiger Klugheit überwand der neue Herrscher die Widerstände, die sich ihm entgegenstellten. Wie nach dem Tode Ottos III. unternahm eine mächtige Adelsgruppe in Italien auch diesmal wieder den Versuch, die deutsche Kaiserherrschaft abzuschütteln. Nachdem König Robert von Frankreich eine Kandidatur seines Sohnes für das italische Königtum abgelehnt hatte, fand sich der gleichnamige Sohn Herzog Wilhelms V. von Aquitanien bereit, als Thronbewerber aufzutreten, und zog nach Italien. Aber als der Adel von dem streng kirchlich gesinnten Fürsten entscheidenden Einfluß auf die Besetzung der Bistümer forderte, scheiterte das Projekt, das von Westen her nicht militärisch unterstützt werden konnte. EB Aribert von Mailand, der mächtigste unter den Prälaten Italiens, begab sich nach Konstanz an den Hof K.s, huldigte ihm und lud ihn zur Heerfahrt nach dem Süden ein. Ähnlich entwickelten sich die Dinge in Deutschland selbst. Dem Beispiel seines Vorgängers folgend, unternahm der König einen Umritt durch das Reich und empfing in Sachsen die Huldigung der Großen dieses Stammes. Eine Verschwörung, an der K.s Vetter Konrad von Worms, sein Stiefsohn Ernst von Schwaben und Graf Welf teilnahmen, war mit der lothringischen Opposition in Verbindung getreten. Die Bewegung zerfiel jedoch wieder, die meisten Fürsten unterwarfen sich. Nachdem er seinen Sohn Heinrich III. zum Nachfolger designiert hatte, brach K. nach Italien auf (1026). Dort empfing er von Aribert die Königskrone; er vermochte die Widerstände des Adels und der Städte zu überwinden und wurde Ostern 1027 von Papst Johann XIX. zum Kaiser gekrönt. Die Anwesenheit zweier Könige, Knuts des Großen von England und Dänemark und Rudolfs III. von Burgund, erhöhte den Glanz der Zeremonie. Ohne in die römischen Verhältnisse näher einzugreifen, unternahm der Kaiser einen kurzen Vorstoß nach Unteritalien, um dort seine Autorität in Erscheinung treten zu lassen, eilte aber dann rasch nach Deutschland zurück, wo unterdessen Herzog Ernst von Schwaben im Bunde mit Graf Welf in offener Fehde das Land verwüstete und vor allem die Reichsabteien Reichenau und Sankt Gallen schwer bedrängte. Doch brach der Widerstand Ernsts zusammen, weil ihm seine eigenen Vasallen die Heeresfolge gegen den Kaiser verweigerten. Konrad von Worms unterwarf sich, das freigewordene Herzogtum Bayern verlieh der Kaiser seinem Sohn Heinrich III., der Ostern 1028 zum König gewählt und gekrönt wurde. Damit war der Bestand der neuen Dynastie gesichert. 1030 endete eine dritte Empörung Ernsts von Schwaben mit dessen Tode.

    Eine schwierige Situation hatte Heinrich II. seinem Nachfolger im Osten hinterlassen. Zu Beginn des Jahres 1025, noch bevor sich K.s Herrschaft konsolidiert hatte, ließ sich Boleslaw Chrobry zum ersten polnischen König krönen. Sein Sohn Mesko, der ihm kurz darauf folgte, war anfangs in schwere Bruderkämpfe verwickelt, aber bald fiel er verwüstend in die sächsischen Marken ein. Ein Rachefeldzug, den der Kaiser 1029 mit Unterstützung des Herzog Bretislav von Böhmen unternahm, blieb nach vergeblicher Belagerung Bautzens erfolglos. Erst 1031 gelang es, Mesko zur Herausgabe der Lausitz und zum Frieden zu zwingen. Der durch innere Wirren bedingte Niedergang Polens hatte den Aufstieg Böhmens zur Folge, dessen Herzog Bretislav jedoch durch den jungen König Heinrich III. unterworfen wurde. Auch die heidnischen Liutizen, die unter Heinrich II. zeitweilig mit dem Reich gegen Polen verbündet gewesen waren, gerieten mit dem Kaiser in einen schweren Konflikt und wurden nach blutigen Kämpfen besiegt. Aus Grenzstreitigkeiten zwischen den Bayern und Magyaren scheint sich ein Konflikt mit Ungarn entwickelt zu haben, den K. im Sommer 1030 durch einen Vorstoß nach Pannonien zu entscheiden versuchte; doch Geländeschwierigkeiten und Hunger nötigten ihn zum Rückzug. Im Gegenschlag besiegten ihn die Ungarn bei Wien, das sie einnehmen konnten. Ohne Vorwissen des Kaisers schloß der junge König Heinrich III., zugleich Herzog von Bayern, unter dem Einfluß des Bischofs Egilbert von Freising Frieden mit den Magyaren und trat ihnen das Gebiet zwischen Fischa und Leitha ab, das er später als Kaiser zurückgewinnen konnte.

    Einen bedeutenden und dauerhaften Erfolg erzielte K. dadurch, daß er die bereits von Heinrich II. vorbereitete Vereinigung des burgundischen Königreiches mit dem Imperium verwirklichte. Schon 1027 hatte er in Basel mit dem alternden, kinderlosen König Rudolf III. unter Vermittlung der Kaiserin Gisela, einer Nichte des Königs, einen Vertrag geschlossen; Rudolf hatte ihm und seinem Sohn Heinrich die Nachfolge in der gleichen Weise zugesichert, wie er dies Heinrich II. gegenüber getan hatte. Auch in dieser wichtigen Frage war der Grundsatz wirksam, daß der Salier seinem Vorgänger in allen Rechtsansprüchen nachzufolgen befugt sei. Der Erbanspruch der Kaiserin begünstigte die Einbeziehung des jungen Königs in die Vereinbarung. Im Sinne dieses Vertrages wurden dem Kaiser nach dem Ableben Rudolfs die burgundischen Kroninsignien überbracht (September 1032); doch besetzte Graf Odo von der Champagne unter Berufung auf seine nahe Verwandtschaft mit dem Verstorbenen einen Großteil des Königreiches. Schon war Odos Königskrönung in Aussicht genommen, da drang K. mit starker Heeresmacht mitten im Winter in Burgund ein und ließ sich in Peterlingen zum König wählen und anschließend krönen (1033). Zwar vermochte er die festen Burgen Murten und Neuenburg, die Odo besetzt hatte, nicht zu nehmen, doch konnte er auf einem Landtag in Zürich eine Gruppe burgundischer Großer empfangen, die an der Thronerhebung in Peterlingen nicht teilgenommen hatten und ihm nun nachträglich huldigten. Nicht lange darauf traf K. mit König Heinrich I. von Frankreich zusammen und schloß mit ihm ein Bündnis gegen Odo, das durch die Verlobung der Kaisertochter Mathilde mit dem französischen Herrscher bekräftigt wurde. Im Herbst 1033 rückte K. mit überlegenen Streitkräften in das Gebiet des Graf Odo vor und zwang ihn zum Verzicht auf das Königreich Burgund. Da Odo jedoch die Vereinbarung nicht einhielt, kam es im Sommer 1034 zu einem zweiten Feldzug gegen Burgund, der mit einem vollen Erfolg für K. endete; K. nahm große Teile des Königreiches in Besitz und ließ sich von zahlreichen Fürsten, die ihm bisher Widerstand geleistet hatten, im Petersdom zu Genf huldigen. Gegen Ende seiner Regierung übertrug er seinem Sohn Heinrich die Herrschaft über das burgundische Reich.

    Mit diesen Auseinandersetzungen hängt es zusammen, daß K. 1033 dem Herzog Gozelo von Niederlothringen auch Oberlothringen verlieh. Wenn er 1038 seinem Sohn neben der Königswürde und dem Herzogtum Bayern auch noch Schwaben übertrug, so erklärt sich das nicht, wie man gemeint hat, aus dem Bestreben, die deutschen Herzogtümer in der Hand des künftigen Herrschers zu vereinigen, sondern aus der Anwartschaft, die der junge Heinrich als letzter überlebender Sohn der Kaiserin Gisela auf Schwaben geltend machen konnte. Gegen den Widerstand König Heinrichs und einer Gruppe von Fürsten erreichte K. 1035 die Absetzung Herzog Adalberos von Kärnten, an dessen Stelle der jüngere Konrad aus der rheinfränkischen (Wormser) Linie des salischen Hauses trat. Auch in diesem Falle wurde ein Erbanspruch berücksichtigt.

    Als Gattin seines Sohnes hatte der Kaiser zunächst eine byzantinische Prinzessin in Aussicht genommen, um dadurch die Ebenbürtigkeit der neuen Dynastie mit dem oströmischen Kaisertum vor aller Welt zu demonstrieren, doch scheiterte dieser Plan. 1036 nahm der junge Heinrich Gunhild (Kunigunde), die Tochter Knuts des Großen, des mächtigsten Herrschers in der westlichen Christenheit neben dem Kaiser, zur Frau. Im Zusammenhang damit trat K. die Mark Schleswig zwischen Schlei und Eider an Dänemark ab.

    Der große Aufstand der zum Teil in den Städten ansässigen niederen Ritter (Valvassoren) gegen EB Aribert von Mailand und gegen die mit ihm verbündeten Prälaten und Herren, der 1035 weite Teil Oberitaliens erschütterte, war die Ursache des 2. Italienzuges K.s. Vermutlich von beiden Parteien gerufen, griff er als oberster Richter in den Streit ein. Auf einer Reichsversammlung in Pavia wurde Aribert wegen Hochverrats angeklagt, verurteilt und verhaftet. Als Kläger waren neben den Valvasssoren seine Gegner aus den Reihen des italienischen Episkopats und des Hochadels aufgetreten. Damit war die traditionelle Linie der ottonischen Kirchenpolitik verlassen, die in Italien konsequent für die Bischöfe Partei ergriffen hatte. Es gelang Aribert, der Haft zu entfliehen; begeistert trat die mailändische Bürgerschaft auf seine Seite. Während der Belagerung der lombardischen Metropole, die damals zuerst in unversöhnlichen Gegensatz zum deutschen Kaisertum geriet, erließ K. im Mai 1037 jenes berühmte Gesetz, das allen Lehensmannen, besonders also den Valvassoren, die Erblichkeit ihrer Lehen und Schutz gegen deren willkürlichen Entzug zusicherte. Kurz darauf hob der Kaiser die Belagerung Mailands auf und verlieh das Erzbistum Mailand einem seiner Parteigänger. Sein schroffes Vorgehen, das zweifellos den kanonischrechtlichen Grundsätzen der Zeit widersprach, wurde von vielen kirchlich gesinnten Zeitgenossen, offenbar auch von dem jungen König Heinrich III., mißbilligt. In dieser Situation hielt Graf Odo|von der Champagne die Gelegenheit für gekommen, seine ehrgeizigen Pläne wieder aufzunehmen. Er fiel in Lothringen ein; Aribert trug ihm durch eine Gesandtschaft die italienische Königswürde, ja sogar das Kaisertum an. Doch verlor Odo im November 1037 im Kampf gegen Herzog Gozelo von Lothringen bei Bar Schlacht und Leben. Obwohl der Widerstand Mailands nicht gebrochen war, sah sich der Kaiser nun doch in der Lage, nach Süden weiterzuziehen. Ohne Rom selbst zu berühren, erreichte er, daß Papst Benedikt IX. das Vorgehen gegen Aribert durch die Exkommunikation des Erzbischofs nachträglich legalisierte. Dann wandte sich K. nach Süden, um gegen Pandulf, den Fürsten von Capua und Bedrücker des Klosters Montecassino, einzuschreiten. Damals wurde der Normanne Rainulf von Aversa dem Fürsten Waimar von Salerno als Lehensmann unterstellt; es war der erste Ansatzpunkt zur normannischen Staalsbildung in Unteritalien. Eine Seuche, die sich im Heer rasch ausbreitete, beschleunigte den Rückzug der Kaiserlichen nach Deutschland. K.s Gesundheitszustand scheint sich in der Heimat allmählich verschlechtert zu haben; er erkrankte an Gicht.

    K.s kaum 15jährige Regierung war äußerst erfolgreich. Obwohl der Friede mit Dänemark und Ungarn durch Gebietsabtretungen erkauft und die Stadt Mailand nicht bezwungen wurde, war die überragende Machtstellung, die die Ottonen hinterlassen hatten, nicht nur behauptet, sondern wesentlich ausgebaut worden. Die Versuche, die Herrschaft des Kaisertums in Italien zu erschüttern und die Nachfolge der Salier im burgundischen Königreich zu vereiteln, waren abgewehrt, die Thronfolge Heinrichs III. und die Autorität des Imperiums in der Christenheit gesichert. Die Reichskirche blieb wie bisher die Hauptstütze einer sich weitgehend in traditionellen Bahnen bewegenden Politik, die vielfach geradezu als direkte Fortsetzung der unter Heinrich II. dominierenden Tendenzen erscheint. Sicher hat K. auch Regierungshandlungen vorgenommen, die in den Augen strenger Kirchenmänner als simonistisch zu verwerfen waren. Aber das hinderte ihn nicht, zu Cluny und zu den Zentren der Reform gute Beziehungen zu pflegen und die Bestrebungen Richards von Sankt Vannes, Poppos von Stablo und anderer um die Erneuerung der Klosterzucht großzügig zu fördern. Allzu grundsätzlich ist er dabei freilich nie verfahren.

    Die verschiedensten Motive haben bei den Bischofserhebungen seiner Regierungszeit eine Rolle gespielt; wer will entscheiden, ob Bruno, der spätere Papst Leo IX., mehr wegen seiner hervorragenden Eignung oder wegen seiner hohen Verwandtschaft Bischof von Toul wurde? K. verhielt sich letzten Endes kaum anders als andere Herrscher seiner Zeit; so individuell ausgeprägte kirchenpolitische Initiativen, wie sie sein Vorgänger und in ganz anderer Art sein Nachfolger entwickelt haben, wurden freilich von ihm nicht ergriffen. Aber der geringe Stand seiner Bildung hinderte ihn keineswegs daran, den Vorsitz auf Synoden zu führen, die die Beobachtung kirchlicher Canones einschärften und Bestimmungen gegen die Simonie erließen. Läßt sich also in seiner Kirchenpolitik keine einheitliche Zielsetzung erkennen, so verstand er es mindestens ebenso gut wie sein Vorgänger, die reichsten Einkünfte aus den Reichskirchen zu beziehen. Sein Verfügungsrecht übte er unbekümmert aus; aus politischen Rücksichten unterstellte er das Bistum Lodi dem EB Aribert von Mailand, die Abtei Kempten sogar einem Laienfürsten, seinem Stiefsohn Ernst von Schwaben. In die römischen Verhältnisse einzugreifen vermied er ebenso wie Heinrich II. Großzügig förderte er seine Familienstiftung, das Kloster Limburg (bei Bad Dürkheim), und vor allem den Dom zu Speyer als Grablege des neuen Kaiserhauses.

    Auf dem Gebiete des weltlichen Rechtes zeichnen sich unter seiner Regierung Tendenzen ab, die in die Zukunft wiesen. Er scheint als erster deutscher Herrscher den Aufstieg jener unfreien Schicht niederer Ritter begünstigt zu haben, aus der der Stand der Ministerialität hervorgehen sollte. Für die Erblichkeit der Lehen trat er nicht nur zugunsten der lombardischen Valvassoren, sondern grundsätzlich ein; er dürfte sich durch diese Haltung die Sympathien weiter Kreise erworben haben. Auch die allmähliche Entfaltung städtischen Lebens förderte er.

    Literatur
    ADB 16; DW 6171-81; MGH DD IV; Regg. Imp. III, 1; Jbb. d. Dt. Gesch., Konrad II.; K. Hampe u. F. Baethgen, Dt. Kaisergesch. in d. Zeit d. Salier u. Staufer, 111963, S. 5-20; M. L. Bulst-Thiele, in: B. Gebhardt, Hdb. d. dt. Gesch. I, 91970; G. Tellenbach, Kaiser Konrad II., in: Dt. Westen -Dt. Reich I, 1938; H. Schreibmüller, Die Ahnen Kaiser Konrads u. Bischof Brunos v. Würzburg, in: Herbipolis jubilans, = Würzbg. Diöz.gesch.-bll. 14/15, 1952; Th. Schieffer, Heinrich II. u. K. II., Die Umprägung d. Gesch.bildes durch d. Kirchenreform d. 11. Jh., in: DA 8, 1951; K. J. Benz, Kaiser K. II. u. d. Kirche, in: Zs. f. KG 88, 1977, S. 190-217. - Zu M Adelheid: M. Schumm, in: Lb. Schwaben VI, 1957.



    Begraben:
    Dom

    Konrad heiratete von Schwaben, Gisela in 1016. Gisela (Tochter von von Schwaben, Hermann II. und von Burgund, Gerberga) wurde geboren am 13 Nov 989; gestorben am 15 Feb 1043 in Goslar [38640],Goslar,Niedersachsen,Deutschland; wurde beigesetzt in Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 32. Heinrich III.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 28 Okt 1017; gestorben am 5 Okt 1056 in Elbingerode [38875],Harz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Speyer [67346],Speyer,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    2. 33. Beatrix  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1030; gestorben um 1035.
    3. 34. Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1027; gestorben in Jan 1034; wurde beigesetzt in Worms [67547],Worms,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

  16. 26.  von Speyer, Judith Graphische Anzeige der Nachkommen (10.Adelheid3, 3.Richard2, 1.Gerhard1) wurde geboren um 985/990; gestorben nach 998; wurde beigesetzt in Worms [67547],Worms,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

    Notizen:

    Judith
    um 985/90- nach 998 Begraben: Dom zu Worms

    Einzige Tochter des fränkischen Grafen Heinrich von Speyer und der Adelheid von Metz, Tochter von Graf Richard; Ur-Ur-Enkelin des Königs OTTO I.


    Schwennicke Detlev: Tafel 12, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    JUDITH
    + (998) 30.IV 1034 Begraben: Worms Dom

    Trillmich Werner: Seite 129, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

    Heinrich, der älteste Sohn, vermählte sich mit Adelheid, einer Schwester der Elsaßgrafen Gerhard und Adalbert. Er verstarb, kaum 20 Jahre alt, schon um 990, ohne sich durch Taten ausgezeichnet zu haben. Ihn überlebte ein Sohn, der spätere
    Kaiser KONRAD, und eine Tochter Judith, von der wir nur wissen, dass sie, wie der Vater, im Wormser Dom bestattet liegt.

    Hlawitschka Eduard: Seite 26, "Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs Hermann von Salm und seiner Frau Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen der rheinischen Ezzonen/Hezeliniden und des Grafenhauses von Formbach/Vormbach."

    Man weiß aus einem Diplom Kaiser KONRADS II. vom 30. Januar 1034, daß KONRAD II. eine Schwester Judith hatte, die zur Zeit der Urkundenausstellung bereits verstorben war und die ihr Grab in der Wormser Domkirche - wie andere Angehörige KONRADS auch - gefunden hatte. Andere Nachrichten über sie fehlen [Vgl. schon Harry Breslau, Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II., Band 1, Berlin 1879, 4.]. Allein dem Umstand, daß sich Judiths Grab im Worms befand, verdanken wir ihre Nennung in KONRADS II. Urkunde und somit unser Wissen über sie. Ist sie indessen tatsächlich "früh vestorben", wie Breslau es vermutete? Oder hat sie ein höheres Alter erreicht und ist nur - ebenso wie ihre und Kaiser KONRADS II. Mutter Adelheid - aus dem Beziehungsfeld KONRADS II. und seiner Frau Gisela völlig verschwunden? Könnten nicht sie - oder noch eher eine nicht ausschließbare weitere, nicht in Worms bestattete Schwester KONRADS II. - das Bindeglied zu Graf Hezelin und zugleich die Gemahlin Graf Giselberts gewesens ein?

    Wolfram Herwig: Seite 38, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Als KONRAD zu Burchard kam, muß auch die Schwester Judith - ob nun älter oder jünger - bereits tot [40 D. Ko II. 204 von 1034 I 30 erwähnt die der Großmutter väterlichersets nachbenannte Schwester an letzer Stelle des Totengedenkens. Weinfurter, Herrschadtslegitimation 66, nimmt ihren Tod für 998 an.] und das "reife" Kind alt genug gewesen sein, um den mit dem Tod des Vaters verbundenen Verlust von Ehre, Rang und Ansehen wahrzunehmen.

    Literatur:
    Erkens Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998 Seite 29 - Hlawitschka Eduard: Die 'Verwandtenehe' des Gegenkönigs Hermann von Salm und seiner Frau Sophie. Ein Beitrag zu den Familienbeziehungen der rheinischen Ezzonen/Hezeliniden und des Grafenhauses von Formbach/Vormbach. Festschrift für Andreas Kraus zum 80. Geburtstag. In: Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte, Band 140, Verlag C.H. Beck München 2002 Seite 26 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 - Weinfurter, Stefan: Herrschaftslegitimation und Königsautorität im Wandel: Die Salier und ihr Dom zu Speyer, in Die Salier und das Reich, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 Band I Seite 66 - Wipos Leben Konrads II. - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 38 -

    Begraben:
    Dom