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 Bohrer

Frederuna

weiblich um 887 - 917  (30 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Frederuna wurde geboren um 887; gestorben am 10 Feb 917.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Westfränkische Königin

    Notizen:

    Frederuna von Ringelheim Westfränkische Königin
    um 887-10.2.917
    [Anmerkung P.Bohrer : NICHT die Tochter des westfälischen Grafen Dietrich von Ringelheim und der Reinhild, Tochter des Normannen Gottfried ]
    Hier liegte eine Verwechslung mit der 971 verstorbenen IMMEDINGERIN Friderun vor. [siehe *1 unten]

    Treffer, Gerd: Seite 59, "Die französischen Königinnen"

    Frederune - sechs Töchter und kein Sohn
    Erste Gemahlin Karls III., des Einfältigen (+ 879; König 898-922; + 929)
    Geboren: um 887 - Heirat: 907 - + 10. Februar 917
    Graf Dietrrich II. von Ringelheim und seine Gemahlin Rhinghildim verheiraten ihre Töchter glänzend. Die erste, Mathilde, hat Kaiser HEINRICH I. zum Mann, als die 20-jährige Frederune 907 Karl III., wohl in Laon, heiratet.
    Die Situation in Frederunas Reich ist äußerst gespannt. Karl erschöpft sich in mörderischen Kämpfen. "Einfältig" heißt er in der Sprache der Zeit: geradlinig, frei und frank, nicht aber dumm oder idiotisch (man hätte damals das letztere Beiwort gebraucht). Er ist keineswegs naiv. Er ist, wenn nötig, sehr schlau. Das hat er schon bewiesen, als er mit Odo zu einem "modus vivendi" kam. Jetzt beweist er es wieder. Die Normannen werden nun nicht mehr von einem mittelmäßigen "General" angeführt, sondern einem großen Kriegsherrn, mit dem man ernsthaft verhandeln kann. Karl ist 911 im Vertrag von SaintClair-sur-Epte bereit, den Normannen große Gebiete zu übertragen (die sie ohnehin halten: etwa die Hälfte der heutigen Normandie, der sie diesen Namen schenken werden). Rollo läßt sich kaufen, erkennt die Suzeränität Karls und seiner Nachkommen an. Frederunas Mann hat damit ein überaus dorniges Problem geklöst: die Barone sind nicht glücklich, aber das einfache Volk lobt ihn.
    Um die neugeknüpften Bande zu stärken, verheiratet Karl seine Tochter Gisela an Rollo. Karl hat vor Frederune nicht wie ein Mönch gelebt: Gisela ist die Frucht seiner Liebe mit einer Konkubine, Alais, die bis zu ihrer Heirat 898 am Hof gelebt haatte. Frederune bringt 6 Töchter zur Welt - was das leidige Problem der Nachfolge nun nicht löst. Zweifellos von 6 Schwangerschaften in 10 Ehejahren erschöpft, stribt Frederune 30-jährig am 10. Februar 917 in Lothringen. Karl hat keinen Erben. Er braucht dringend einen Nachfolger.

    Althoff Gerd: Seite 73, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    In diesem Zusammenhang ist auch ein Problem zu diskutieren, das in der Forschung bis heute nicht gelöst erscheint. Zwar geht man einhellig davon aus, daß der BILLUNGER Wichmann der Ältere eine Schwester der Königin Mathilde geheiratet habe. Strittig und unentschieden ist jedoch, ob es sich um Friderun oder Bia handelte. Ein konkretes Quellenzeugnis gibt es für diese Heirat nicht. Doch werden Wichmann der Jüngere und Egbert der Einäugige, die man mit guten Gründen, jedoch ohne ein direktes Quellenzeugnis, als Söhne Wichmanns des Älteren ansieht, von Widukind von Corvey als consobrini und nepotes OTTOS DES GROSSEN bezeichnet. Außerdem ist von den beiden Brüdern in den Annales Quedlinburgenses und, daraus übernommen, bei Thietmtmar von Merseburg als von materterae regis filli die Rede. Scheint somit durch die angeführten Quellen das Verwandtschaftsverhältnis genügend genau angegeben, so entdeckt man bei der Durchsicht der anderen einschlägigen Quellenstellen gewichtige Gegengründe, die eine Heirat Wichmanns des Älteren mit einer der genannten Schwestern der Königin Mathilde geradezu ausschließen.Friderun kann, das hat schon Ruth Bork richtig gesehen, deshalb nicht die Frau Wichmanns gewesen sein, weil sie erst im Jahre 971 starb. Widukind bemerkt nämlich schon für die 50-er Jahre in Bezug auf Wichmann den Jüngeren, er sei, destitutus a patre et matre, von OTTO DEM GROSSEN erzogen worden. Ruth Bork entschied sich deshalb für Bia als Gemahlin des ältteren Wichmann. Diese muß jedoch auf Grund ihres Todesdatums ebenfalls von der Zuordnung ausgeschlossen werden. Da Bia nämlich in der Abschrift des ottonischen Familiennecrologs im Verbrüderungsbuch von St. Gallen erhalten ist, muß sie spätestens in den Jahren 931/32 gestorben sein [Dies ergibt sich zwingend aus der Abfassungszeit der Necrologabschrift im St. Galler Verbrüderungsbuch; vgl. Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger, Seite 376.]. Nun nennt aber Widukind von Corvey, dem in diesen Fragen zweifelsohne die Rolle eines Kronzeugen zukommt, den jüngeren Wichmann und Egbert noch zu den Jahren 953/54 iuvenes und adolescentes. Selbst wenn also einer von ihnen im letzten Lebensjahr der Bia geboren worden wäre, wäre er zum besagten Zeitraum 22 oder 23 Jahre alt gewesen, der andere Bruder in jedem Fall noch älter. Selbst dieser knappste Zeitansatz schließt daher eine Bezeichnung wie adolescentes in den Jahren 953/54 wohl aus.
    Es bleibt also nichts anderes übrig, als entweder anzunehmen, Wichmann habe eine andere, namentlich unbekannte Schwester der Königin Mathilde geheiratet, oder die Tatsache einer verwandtschaftlichen Bindung zwischen der Familie der Königin Mathilde und den BILLUNGERN zu konstatieren, ohne eine genauere genealogische Zuordnung zu wagen. An der Tatsache der Verwandtschaft selbst zu zweifeln, besteht gerade angesichts der neuen Beobachtungen zu den Anfängen des billungischen Gedenkens kein Anlaß.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 478, Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995

    Karl III. hatte eine sehr geschickte Heiratspolitik betrieben und im Jahr 907 Frederun geehelicht, eine sächsische Adlige. Wie zufällig war sie verwandt mit Mathilde, der zweiten Gemahlin Heinrichs von Sachsen. Die westfränkisch-sächsische Eheverbindung spielte dann eine wichtige Rolle im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die KONRADINER. In der Geschichtsschreibung des 19. Jahrhunderts wurde sie allerdings kaum werwähnt, so sehr widersprach sie den Vorstellungen der Zeit über den bereits "nationalen" Charakter und die nationalen Pflichten der Könige auf beiden Seiten.
    Der Einfluß Frederuns am Hof König Karls zeigt sich in der Anwesenheit ihrer Verwandten Ekbert und Ernust; dazu wurde ihr Bruder Bovo im Jahr 917 zum Bischof von Chalons-sur-Marne ernannt.

    Literatur:
    Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996, Seite 23,30 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealoogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969, Seite 68,70,76 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 88,94 - Illig Heribert: Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfäfälschung der Geschichte. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1996, Seite 140 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 146 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 292, 294 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 199,202 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994, Seite 49 Anm. 198,74 Anm. 346,164,174 - Treffer Gerd: Die französischen Königinnen. V Von Bertrada bis Marie Antoinette (8.-18. Jahrhundert) Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996, Seite 58 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 478,480 -

    Anmerkung *1)

    Friderun von Ringelheim -12.1.971
    Tochter des westfälischen Grafen Dietrich von Ringelheim und der Reinhild, Tochter des Normannen Gottfrieds; Schwester der Königin Mathilde

    Hlawitschka Eduard:, "Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde"

    K. A. Eckhardt hat 1963 - wie einleitend erwähnt - die bald auch von anderen Historikern übernommene These aufgestellt und zu beweisen unternommen, dass Bischof Bovo von Chalons-sur-Marne (ca. 915/16-947) ein Bruder von HEINRICHS I. Gemahlin Mathilde war. Zu diesem Ergebnis kam er auf nicht uninteressante Weise. Indem wir Eckhardts Beweisgang darlegen, überprüfen wir ihn zugleich auf seine Stichhaltigkeit.
    Bischof Bovo war, wie uns zwei Diplome Karls des Einfältigen zeigen, ein Bruder von Karls am 10. Februar 917 verstorbener Gemahlin Frederuna; andererseits hatte auch HEINRICHS I. Gemahlin Mathilde eine Schwester, Friderun/Frederuna. Wie Flodoard von Reims in seinen Annalen zum Jahr 956 mitteilt, hatte Bovo zudem einen clericus Transrhenensis Berengar als nepos, der seinerseits 956 zum Bischof von Cambrai erhoben wurde und - nach der Gesta episcoporum Cameracensium - wiederum ex nobili parentale Germaniae hervorgegangen ist sowie Ottonis imperatoris proxime consanguineus war. Eckhardt zog aus diesen Gegebenheiten den Schluß: "Wenn ein Neffe des Bischofs Bovo von Chalons und also auch von dessen Schwester, der Königin Frederuna von Frankreich, gleichzeitig mit OTTO I. nächstverwandt war, dann bleibt genealogisch schlechterdings keine andere Möglichkeit, als dass OTTOS I. Mutter Mathilde eine Schwester des Bischofs Bovo und der Königin Frederuna war, (Frederuna also mit Mathildes Schwester Friderun zu identifizieren ist), und dass ein Elternteil des "aus edlem deutschen Geschlecht" stammenden Bischof Berengar ebenfalls zu diesem Geschwisterkreis gehörte. Wahrscheinlich war Berengar, gleich dem Bischof Dietrich von Metz, ein Sohn des Grafen Eberhard und der Amalrada, Mathildens Schwester".
    Ist nun dieser Beweisgang "schlüssig"? Viel hängt schon davon ab, ob der um 1050 schreibende Autor der Bischofsgeschichte von Cambrai mit seiner Angabe zur Königsverwandtschaft Bischof Berengars verläßlich ist, was wir nicht kontrollieren können, und ob auch die nepos-Bezeichnung Flodoards, die das Verwandtschaftsverhältnis Berengars gegenüber Bovo von Chalons angibt, tatsächlich "Neffe" - und nicht etwa nur (entfernter) "Verwandter" - meint. Im letzteren Falle schwindet bereits die Strigenz. Problematischer wirkt die Konstruktion jedoch dadurch, dass man unterschiedliche Todestage für Karls des Einfältigen Gemahlin Frederuna und Mathildes Schwester Friderun, die ja doch ein und dieselbe Person sein sollen, feststellt. Die eine verstarb am 10. Februar (des Jahres 917), die andere an einem 10. Januar. Eckhardt, der diese Divergenz sah, erklärte dies als ein Versehen des Zusammenstellers oder Abschreibers des Trierer Nekrologs oder Diptychons, aus dem uns der Todestag der Mathilden-Schwester bekannt ist. Das wäre akzeptabel, wenn da nicht auch noch ein Unterschied im Todesjahr bestünde. Die vier nur leicht voneinander abweichenden Überlieferungen der Fuldaer Totenannalen verzeichnen nämlich zum Jahre 971 als zweiten (und einmal als ersten) Jahreseintrag eine Fridarun, die dreimal als comitissa und einmal als ancilla Christi gekennzeichnet worden ist und einmal sogar das präzisierende Datum II. id. Jan (12. Januar) erhielt. Da die Todestagangaben in den verschiedenen Nekrologien häufig um 1-2 Tage differenzieren, hat man seit langem schon in der am 12.1.971 verstorbenen Gräfin Friderundie im Trierer Nekrolog oder Diptychon zum 10.1. eingeschriebene gleichnamige Schwester der Königin Mathilde erkannt. Letzte Zweifel an dieser Identifizierung und an der damit implizierten Unmöglichkeit einer Gleichsetzung der (demnach 971 verstorbenen) Mathilden-Schwester mit der 917 verstorbenen französischen Königin Frederuna beseitigen indessen zwei Reichenauer und St. Galler Gedenkeinträge aus dem Frühherbst 929, auf die K. Schmid 1960 erstmals aufmerksam gemacht hat und die uns die Verwandtschaft König HEINRICHS I. und Mathildes am Vorabend der Verheiratung ihres Sohnes OTTO I. mit der englischen Prinzessin Edgith aufweisen:

    Cod. sangall. col. 265:
    Heinrich, Mathilt, Otto, Heinrich, Prun, Kerbrich, Aduui, Kysilbert, Thieterich, Reginhilt, Otoo,
    Amalrat, Perechtheid, Fridirun, Pia omnesque debitores eius.

    Cod. aug. col. 247b:
    Heinricus rex, Mahthild regina, Otto rex, Heinricus, Prun, Kisilpert, Kerprig, Hadauui, Sigifrid,
    Kotechind, Ekkihart, Dancmar, Sigipert, Meginuuarch, Egino, Ekkihart, Prun, Theo to, Uuitolt,
    Kozmar, Uuipert, Kerlind, Liuza, Theotirih, Uuitechind, Reginhilt, Perehtheid, Pia, Friderun,
    Amalrat, Sigipert, Ekkipert, Piso, Ello - et omnes debitores eorum.

    Eine Interpretation dieser Namen im einzelnen braucht hier - da sie (was die Hauptteile anbetrifft) schon 1960 von Karl Schmid geleistet wurde und (was vor allem den Mittelteil der zweiten Liste angeht) erst vor kurzem von mir ergänzt werden konnte - nicht mehr wiederholt zu werden. Die engere Königsfamilie HEINRICHS I. (mit Gemahlin, drei Söhnen, zwei Töchtern und einem Schwiegersohn) und die eingangs schon vorgestellte nahe Verwandtschaft Mathildes sind auch so erkennbar. Wichtig ist hier lediglich, dass diese beiden Einträge, die die 929 lebende Königsverwandtschaft umschreiben, jeweils Friderun neben ihren Schwestern Pia, Amalrat, (Perechtheid) und Königin Mathilde aufzeigen, so dass deren Gleichsetzung mit der schon 917 verstorbenen französischen Königin Frederuna ausgeschlossen ist. Diese Namenreihen nennen auch keinen Bovo episcopus, was gleichfalls gegen die Gleichsetzung der Mathilde-Schwester Friderun mit der gleichnamigen französischen Königin Frederuna spricht. Hinzu kommt, dass auch ein in Trier überliefertes Memorienblatt, das an seinem Anfang die Namen Otdo, Athalheit, Otto, Mahtild, Uualdburg, Fritharun nennt und aus dem Anfang des 11. Jahrhunderts zu stammen scheint, freilich in den ersten Zeilen eine Vorlage aus der Spätzeit OTTOS DES GROSSEN wiederholen dürfte, gleich am Beginn neben dem Kaiser OTTO I. und seiner zweiten Gemahlin Adelheid die Kinder dieser Ehe, OTTO II. und Mathilde (Äbtissin von Quedlinburg), und - nach einer nicht identifizierbaren Person - mit Fritharun OTTOS DES GROSSEN Tante, die Schwester seiner Mutter Mathilde, nennen dürfte.
    Somit ist auch diese auf den ersten Blick recht imponierende Kombination bruchstückhafter Nachrichten nicht mehr tragfähig. Hatte doch Eckhardt gemeint, das Aufdecken dieser "Versippung durch Heimführung zweier Schwestern" könne vor allem den persönlichen Hilferuf Karls des Einfältigen, als er 923 im Westreich in die Gewalt Graf Heriberts II. von Vermandois gefallen war, an HEINRICH I. erklären. Das wird man fallenlassen müssen und dafür eher auf die 921 auf einem Rheinschiff bei Bonn abgeschlossene amicitia verweisen, die ja auch zu gegenseitiger Achtung, wenn nicht sogar tätiger Hilfe verpflichtete. Diese Hilfe ist damals bekanntlich nicht verwirklicht worden, hatte doch HEINRICH seinerseits schon eine neue amicitia mit Karls Gegner, König Robert von Westfranken/Frankreich (922-923), geschlossen, die das alte Versprechen gewiß in den Hintergrund gedrängt hatte.
    Aber wie dem auch sei: zu einer weiteren Klärung der Fragen um Königin Mathildes Schwester Friderun/Frederuna trägt dies alles wenig bei - desgleichen nicht der letzte mögliche Hinweis, dass nämlich die französische Königin Frederuna und ihr Bruder Bovo Verwandte des in der Spätphase König Karls des Einfältigen wichtig gewordenen und bei vielen verhaßten lotharingischen Grafen Hagano gewesen zu sein scheinen und auch einen nepos Ernust hatten -, so dass wir diesen Komplex hier abschließen können.

    Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 580, "Kaiser Otto der Große"

    Die Mutter, OTTOS matertera, war also Mathildes Schwester, welche von den drei bekannten, ist mit Sicherheit nicht zu sagen. Zwei davon sind zu Trier, wo der Bruder Robert Erzbischof war, in einem Nekrologium erhalten (Brower Ann. Trev. i, 470, Leibnitii ann. iomp. II, 240): 4 Id. Ian. Friderun soro Mahthild reginae [vgl. Necrol. Fuld. Mai 971: Fridarum comitissa et ancilla Christi II Id. Ianuar.] und 8 Kal. Iun. Bia soro reginae Mathildis [ebenso Necr. Merseburg.]. Der dritten Amalrada, verheiratet mit dem Grafen Eberhard im Hamalande, Mutter Theoderichs von Metz, erwähnt Siegebert, Vita Deoderici c. 1 (SS. IV, 464). Ältere und neuere Forscher haben sich für Friderun entschieden: Leibnitz (Ann. i. II 527), Eccard (Orig. Guelf. IV, 5619, Schaukegl (Spicileg. Seite 46), ihnen sind Wersede (Bemerkungen über einige Urkunden Seite 72), von Leutsch (Markgraf Gero Seite 115 Anmerkung 196), wie es scheint auch Wedekind [und endlich Wilmans, Kaiserurkunden der Provinz Westfalen Seite 424] gefolgt; für Bia dagegen G. W. von Raumer (Charten und Stammtafeln zu den Reg. N II), Lappenberg (SS. III Seite 927), von Heinemann (Markgraf Gero Stammtafel). Die erste Annahme ist insofern die wahrscheinlichere, als OTTO nach Ann. Saxo 967 nach dem Tode des jüngeren Wichmann dessen verfallenes Erbe dem Kloster Kemnade an der Weser überwies. Am 2. November 1004 bestätigte HEINRICH II. die Schenkung, welche die Äbtissin Frederuna und ihre Schwester Imma demselben Kloster mit ihrem gesamten Erbe gemacht hatten (Erhard Reg. hist. Westfal. I, 60, St. 1395). Es waren billungische Familiengüter, die großenteils in den Grafschaften Herzog Bernhards lagen. Das Kloster war eine Wichmannsche Familienstiftung, die genannten Frauen waren, wie auch Eccard (Orig. Guelf. IV, 564), Gebhardi (Histor. genealog. Abhandlungen I, Seite 261) Wedekind Noten II 63 [Wilmans] meinen wahrscheinlich Töchter des älteren Wichmann, da es in der Urkunde heißt: construxerunt quoddam monasterium .. Keminaten und dies schon 967 erwähnt wird: die Töchter des jüngeren Wichmann (wofür Schaukegl sie hält) müßten damals noch Kinder sein. Der Name Frideruna war also in dieser Linie üblich und das entscheidet gegen Bia. Gegen Raumer und Lappenberg, welche die Frau Brunos von Arneburg (Thietmar III c. 6), desselben Namens Friderun (genannt in der Bulle Benedicts VIII. Jaffe 2923, Raumer Reg. hist. Brandenb. 279), mit der Schwester der Königin identifizieren, hebt Hirsch mit Recht den Todestag dieser im Necrol. Merseburg. 3 Kal. Dec. hervor.
    Die Vermutung, daß Friderun, die Schwester der Mathilde, zweimal verheiratet gewesen, hat ferner manches gegen sich. Da der ältere Wichmann 944 starb, kann Ekbert kein Sohn einer zweiten Ehe gewesen sein, denn bei Widukind III c. 18, 19 erscheint er bereits neun Jahre nachher handelnd vor Mainz.

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 580 -

    Frederuna heiratete von Frankreich, Karl III. am 13 Apr 907. Karl (Sohn von von Frankreich, Ludwig II. und von Friaul, Adelheid) wurde geboren am 17 Sep 879; gestorben am 7 Okt 929 in Péronne [80200],Somme,Picardie,Frankreich; wurde beigesetzt in Péronne [80200],Somme,Picardie,Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Frankreich, Ermentrud  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 908/909.
    2. 3. von Frankreich, Frederuna  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 4. von Frankreich, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 5. von Frankreich, Gisela  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 919.
    5. 6. von Frankreich, Rotrud  Graphische Anzeige der Nachkommen
    6. 7. von Frankreich, Hildegard  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Frankreich, Ermentrud Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1) wurde geboren in 908/909.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Jülich [52428],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Gräfin von Jülich

    Notizen:

    Ermentrud von Frankreich
    Gräfin von Jülich
    908/09-

    Älteste Tochter des Königs Karl der Einfältige von Frankreich aus seiner 1. Ehe mit der Frederuna von Hamaland, Tochter von Graf Dietrich

    925/30 oo Gottfried Graf im Jülichgau um 905-1.6. nach 949

    Kinder:

    - Gottfried Herzog von Nieder-Lothringen 925/35- Sommer 964
    - Gerberga ca 925/35- vor 24.5.996
    oo Meginoz 920- 998/99
    - Gebhard Ahnherr großer Franken 925/35-
    - Adalhard Ahnherr großer Franken
    - Gerhard II. Graf von Metz 925/35-

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 57,61-66,68,70,72-77,79,96,127,138,145,146 -

    Ermentrud heiratete von Jülich, Gottfried um 925/930. Gottfried (Sohn von von Metz, Gerhard I. und von Sachsen, Oda) wurde geboren in 905; gestorben nach 949. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 8. von Niederlothringen, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 925/935; gestorben in 964 in Rom [00100],Latium,Italien.
    2. 9. im Jülichgau, Gerberga  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 925/935; gestorben vor 24 Mai 996.
    3. 10. von Metz, Gebhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 935/935.
    4. 11. von Metz, Adalhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 12. von Metz, Gerhard II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 925/935.

  2. 3.  von Frankreich, Frederuna Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1)

  3. 4.  von Frankreich, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1)

  4. 5.  von Frankreich, Gisela Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1) gestorben in 919.

    Gisela heiratete von der Normandie, Rollo I. in 912. Rollo wurde geboren in 846; gestorben in 931/932; wurde beigesetzt in Rouen [76000],Seine-Maritime,Haute-Normandie,Frankreich. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 6.  von Frankreich, Rotrud Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1)

  6. 7.  von Frankreich, Hildegard Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Frederuna1)


Generation: 3

  1. 8.  von Niederlothringen, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren in 925/935; gestorben in 964 in Rom [00100],Latium,Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hennegau,Belgien; Graf im Hennegau
    • Titel/Amt/Status: 959-964, Niederlothringen; Herzog von Niederlothringen

    Notizen:

    Gottfried
    Herzog von Nieder-Lothringen (959-964)
    Graf im Hennegau
    ca 925/35- Sommer 964 Rom (5.8.964 Hlawitschka)

    Ältester Sohn des Pfalzgrafen Gottfried von Lothringen und der Ermentrud von Frankreich, Tochter von König Karl III. dem Einfältigen; durch seine Großmutter väterlicherseits Oda von Sachsen war er mit den LIUDOLFINGERN verwandt

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1598

    Gottfried I., Herzog in Nieder-Lothringen
    + 964 in Italien
    Gottfried ist ohne näheren Amtsbereich als 'dux' belegt; Herkunft und mögliche Abhängigkeit von Brun, dem Erzbischof von Köln und Herzog von Lothringen, sind umstritten.

    Glocker Winfrid: Seite 291, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    V. 40. GOTTFRIED
    * 925/35, + 964 Sommer

    958 Graf im Hennegau, 962 auch im Gillgau, 959 Herzog von Nieder-Lothringen

    oo NNw

    Die Überlegungen, die es uns erlauben, den 964 in Italien von einer Seuche dahingerafften "Godefridus dux Lothriensis"(Continuator Regionis a. 964, S. 174) auf Grund der genealogischen Notiz, die anläßlich des Hammersteinschen Ehescheidungsprozesses angefertigt wurde (MG. Const. I, S. 639), und der genealogischen Angaben der Vita Adelheids von Villach (c. 3, SS XV/2 757) als einen Sohn des Pfalzgrafen Gottfried anzusehen, sind zuletzt zusammengefaßt bei Hlawitschka, Anfänge Seite 51 f.
    Vgl. ebd. S. 145 zum Geburtszeitpunkt sowie zu einer eventuellen außerehelichen Verbindung des Gottfried dux.
    Den Tod Gottfrieds berichtet uns der Continuator Regionis a. 964, S. 174, und die Annales Hildesheimenses a. 963, S. 22; vgl. zum Tod Gottfrieds auch Hlawitschka, Anfänge S. 55.
    Die Belege für die Grafenstellung Gottfrieds sind bei Nonn, Pagus S. 128 und 188, zusammengestellt; dieser äußert sich S. 194-198 zu der von der Forschung intensiv diskutierten Frage, ob Gottfried von Erzbischof Bruno im Jahre 959 als Herzog in Nieder-Lothringen eingesetzt wurde, zustimmend.

    Annalen von Hildesheim, Die Jahre 961-965.

    961. In diesem Jahre kamen Boten zu König Otto und riefen ihn nach Rom zur Hülfe für den Papst Johann, um die Härte des Königs Adalbert zu mäßigen, welche dieser bei seiner Herrschaft brauchte. [Otto, des Königs Sohn, wird in Aachen zum König gesalbt auf Befehl seines Vaters Otto.]

    [962. König Otto zog nach Rom.] Und jener Papst empfing ihn mit Dank und setzte ihn mit Ehren auf den kaiserlichen Fürstensitz und erhöhte ihn durch die kaiserliche Weihe, so daß er Kaiser und Augustus genannt werden und sein sollte.

    962. Abt Guntheri starb und ihm folgte Egillolf.

    963. In diesem Jahre wurde zu Rom in der Kirche des heiligen Petrus eine große Synode gehalten und Kaiser Otto hatte dabei den Vorsitz, in Gegenwart vieler Bischöfe, Aebte, Mönche und Geistlichen. Dort wurde Papst Benedict vom Stuhle der Apostel gestoßen, weil er sich unrechtmäßig die Erhabenheit des römischen Kaiserthums angemaßt; er wurde dem Erzbischof Adaldag übergeben und nach Sachsen geführt, und hat hier sein Leben beschlossen. Und in demselben Jahre befiel ein grausiges Sterben das Heer des Kaisers, bei welchem Heinrich, der Erzbischof der Stadt Trier, und Herzog Godefrid und nicht wenige Andere das Leben verloren.

    964. In diesem Jahre wurde der Langobardenkönig Berengar in Monte San Leone belagert und daselbst gefangen und zusammen mit seiner Gattin, der Königin Willa, gewaltsam nach Baiern auf die Burg Bavenberg gebracht, wo er die letzten Tage dieses Lebens beschloß.

    965. Kaiser Otto kam von Langobardien nach Franconofort und blieb dieses ganze Jahr im Lande der Sachsen und brachte inzwischen alle die Seinigen zu Frieden und Eintracht, und Brun, des Kaisers Bruder, Erzbischof der Stadt Agrippina, endete sein Leben in Frieden.

    Adalbert: "Fortsetzung des Regino"

    Das Jahr 964.

    Im J. d. g. M. 964 feierte der Kaiser Weihnachten zu Rom. Berengar, mit den Seinigen auf dem Berge St. Leo belagert, wird besiegt und die Burg selbst der Gewalt des Kaisers unterworfen, und Berengar mit Willa nach Baiern geschickt. Die Römer fielen nach gewohnter Weise wieder vom Kaiser ab und versuchten ihn zu tödten, nachdem sie sich mit mehreren Burgherren auswärts durch Verschwörung verbunden hatten; aber da ihre Nachstellungen entdeckt wurden, so kam er an demselben Tage, an dem sie ihn zu ermorden gedachten, dem ihm bereiteten Tode zuvor und griff sie am 3. Januar mit sehr wenigen von den Seinigen an und streckte eine nicht geringe Zahl von ihnen innerhalb der Stadtmauern nieder. Am folgenden Tage aber kamen die Römer wieder, gaben hundert Geiseln und versprachen unter einem Eid auf den Körper des heiligen Petrus Treue dem Kaiser und dem Papste. Da blieb der Kaiser noch eine ganze Woche bei ihnen, zog dann hinaus, um die Herzogthümer Spoleto und Camerino zu ordnen und ließ auf die Bitten des Papstes Leo den Römern ihre Geiseln frei. Diese aber undankbar gegen so große Wohlthaten, lassen, da Jener sich nicht weit von der Stadt entfernt, den Johannes, der auch Octavianus heißt, in die Stadt ein, und scheuen sich nicht die dem Kaiser und dem Papste versprochene Treue zunichte zu machen. Der Papst Leo aber entkam kaum mit wenigen, von allem Nothwendigen entblößt, begab sich zu dem Kaiser, der in dem Herzogthum Camerino sich aufhielt, und feierte dort das Osterfest. Johannes aber, der auch Octavianus heißt, verstümmelte grausam den Diakon Johannes und den Geheimschreiber Azo, und Otger den Bischof von Speier, der verhaftet und gepeitscht wurde, behielt er einige Zeit, wenn auch unter Unbequemlichkeiten, bei sich; dann aber ließ er ihn sogleich los, in der Hoffnung, vom Kaiser Verzeihung zu erlangen, eine Hoffnung, die ihn jedoch nach Gottes Rathschluß trügte, denn am 14. Mai schied er aus dem irdischen Leben. Da erwählen die Römer, des Kaisers Ankunft nicht wenig fürchtend, der Treue uneingedenk und der Wahl des Herrn Leo, einen gewissen Benedict, einen Diakon der römischen Kirche und setzen ihn nach seiner Ordination auf den apostolischen Stuhl. Auf diese Nachricht versammelte der Kaiser von allen Seiten die Menge seiner Getreuen, rückte gegen Rom und sperrte es in strenger Belagerung von allen Seiten ab, damit kein Ausgang frei bliebe; aber der obengenannte Benedict, fälschlich Papst genannt, reizte die Römer an, dem Kaiser länger zu widerstehen und bestieg, indem er selbst dem Kaiser und seinen Getreuen den Bannfluch androhte, die Mauern der Stadt und benahm sich mit größerem Hochmuth als einem Papst geziemt hätte.
    Zuletzt bereuten die Römer, durch Hunger und Belagerung in die Enge getrieben, daß sie gefehlt und gegen den Kaiser sich ungerecht ergangen hatten, und öffneten die Thore der Stadt am Tage vor dem Feste des Täufers am 23. Juni. Nachdem sie den Kaiser mit gebührender Ehrerbietung eingelassen, übergeben sie den kirchenschänderischen und meineidigen Benedict der kaiserlichen Gewalt und setzen den Herrn Leo wieder auf den päpstlichen Stuhl. Darauf entsetzte der Papst Leo, indem er eine Synode von vielen Bischöfen versammelt, denselben Benedict, den Usurpator des römischen Stuhles, nach dem Urtheile Aller der angemaßten Würde, riß ihm das bischöfliche Gewand, das er sich angemaßt hatte ab, ergriff den Hirtenstab aus seiner Hand und zerbrach ihn vor Aller Augen in Stücke und gestand ihm auf des Kaisers Bitte nur zu, die Diakonenwürde zu behalten. Der Kaiser aber feiert die Geburt des heiligen Johannes und das Fest der heiligen Apostel und kehrt von der römischen Stadt zurück. Da wird er von einem unglücklicheren Geschick als er erwartet hatte, heimgesucht, denn eine solche Pest und Sterblichkeit brach in seinem Heere aus, daß kaum die Gesunden vom Morgen bis zum Abend oder vom Abend bis zum Morgen zu leben hofften. An dieser Pest starb Heinric der Erzbischof von Trier und Gerric der Abt von Witzenburg und Godefrid der lotharingische Herzog und eine unzählige Menge Anderer, Edler sowohl als Nichtedler. Als endlich durch Gottes Erbarmen die Pest aufhörte, gelangte der Kaiser nach Ligurien und dort, in der Herbstzeit Frieden und Ruhe genießend, übt er sich im Jagen. In demselben Jahre wird Duodo, Kaplan des Palastes, von Adalbert gefangen, gepeitscht, nach Corsica gebracht, aber nicht lange Zeit nachher entlassen. Um dieselbe Zeit nahm Waldo, Bischof von Como, eine Insel im Comersee und zerstörte die Befestigungen auf derselben bis auf den Grund, was für den Grafen Udo der Leiden Anfang war, denn Hatto, den Befehlshaber derselben Insel nahm er in seinen Dienst und konnte ihn, nachdem die Insel zerstört war, nicht, wie er gewünscht hatte mit dem Kaiser versöhnen. Darüber unwillig schob er Alles auf den Bischof Waldo und beschloß, wenn er könnte, sich als Feind an ihm zu rächen. Erchanbert wird an die Stelle seines Bruders Gerric zum Abt des Klostes Witzenburg ernannt.

    Gottfried war ein Schüler und Freund des Erzbischofs Brun von Köln und folgte vermutlich seinem Vater als Stellvertreter des Herzogs in dessen kriegerischen Angelegenheiten. Ob Brun ihn schon 953 oder 959 als Herzog in Nieder-Lothringen einsetzte, ist nicht völlig zu klären. Auf dem Hoftag im Juni 958 in Köln wurden Reginar III. alle Besitzungen abgesprochen und dessen Stellung im Raum zwischen Maas und Schelde übertrug OTTO I. dem Grafen Gottfried. Dieser wurde damit beauftragt, im niederlothringischen Raum die Ordnung aufrechtzuerhalten und Bruns letzten Gegner namens Immo auszuschalten. Die Meinungen gehen auseinander, ob Gottfried den Herzogstitel nur als Heerführer erhielt oder ob er bereits 958 oder 959 als Herzog von Nieder-Lothringen eingesetzt wurde. Er war der Anführer eines Aufgebotes schwerer Reiterei, die Brun seinem Bruder OTTO I. als Verstärkung nach Italien sandte. Der Herzog starb im Juni 964 auf diesem Feldzug bei der Belagerung und Eroberung Roms an der Pest. Wie nahe er der Herrscherfamilie stand, bezeugt eine Stiftung des Königs für das Seelenheil des getreuen Gottfried.
    Er war in der Gegend von Mons begütert, hatte aber auch Beziehungen zur niederrheinischen Landschaft, wo seine Schwester Gerberga mit dem edlen Megingoz, dem Stifter des Klosters Villich, vermählt war.

    Pätzold Barbara: Seite 73, "Brun Erzbischof von Köln, Herzog von Lothringen (953-965) in: DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder

    So setzte er 959 den mächtigen, in Ober-Lothringen begüterten Grafen Friedrich, der durch seine Heirat mit einer Tochter Hugos und Hathuis mit der ottonischen Familie verwandt war, als seinen Stellvertreter ein. Für das niederlothringische Gebiet erhielt diese Aufgabe 958 Gottfried übertragen, der als Herzog das lothringische Panzerreiteraufgebot auf OTTOS Italienzug 961 zu führen hatte.


    Literatur:
    Adalbert: Fortsetzung des Regino a. 964 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 118 - Annalen von Hildesheim a. 963 - Barth Rüdiger E.: Der Herzog in Lothringen im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 132,139,140,141-143,145,146-148,149-151,152,153,155,156,160,164-166,176,179,190 - Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 167 - DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite 73 -
    Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Mundus Verlag 2000 Band 1 Seite 436 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 291 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 51,55-57,70,72,94,126-128,132,134,138,144-146,148,173 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 172 - Kienast Walter: Der Herzogstitel in Deutschland und Frankreich (9. bis 12. Jahrhundert). R. Oldenbourg Verlag München - Wien 1968 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 227,296,361,366,377,399,535 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 260 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048) Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 43-45 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 138 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 72 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 196,228, 233,243 -

    Gestorben:
    Sommer 964 (5.8.964 Hlawitschka)


  2. 9.  im Jülichgau, Gerberga Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren um 925/935; gestorben vor 24 Mai 996.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Zutphen [7200],Gelderland,Niederlande
    • Titel/Amt/Status: Geldern [47608],Kleve,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Gräfin in Geldern und Zutphen

    Notizen:

    Gerberga im Jülichgau
    Gräfin in Geldern und Zutphen
    ca 925/35- vor 24.5.996

    Einzige Tochter des Grafen Gottfried im Jülichgau und der Ermentrud von Frankreich, Tochter von König Karl III. dem Einfältigen; Enkelin der Oda von Sachsen und Großnichte von König HEINRICH I.

    Winfried Glocker: V 44 Seite 291, "Die Verwandten der Ottonen"

    Gerberga
    * c 925/35, + 995, vor 996 V 24

    945/50 oo Meginoz Graf in Geldern und Zutphen * 920, + 998/99

    Auch Gerberga ist in der Vita Adelheids von Vilich c. 3, SS XV/2 757, als Gemahlin der Grafen Megingoz und Mutter der heiligen Adelheid von Villich genannt. Die sonstigen Angaben zu Gerberga und zu Megingoz sind dem Aufsatz von Strecker, Grabinschrift S. 442, und der Studie von Renn, Grafenhaus S. 108 f. und 111, zu entnehmen. Der Terminus ante quem für das Sterbedatum Gerbergas ist von Wisplinghoff, Frühgeschichte S. 81, aus JL. 3863 (Druck bei Lacomblet, UB. Niederrhein I, Nr. 126, und bei Zimmermann, Papsturkunden II, Nr. 326) ermittelt. Zur Stellung des Megingoz als Graf vgl. zuletzt Achter, Stiftskirche S. 16 ff., die feststellt, dass Megingoz nur in der späten Überlieferung der Adelheid-Vita als Graf bezeichnet werde, während in den 3 Königsurkunden, in denen er auftritt, der Grafentitel fehle. Nach dem Zeugnis der Vita Adelheids von Vilich c. 4, SS XV/2 759, überlebte Megingoz seine Gemahlin um 3 Jahre.

    Heinz Renn Seite 108,111, "Das erste Luxemburger Grafenhaus

    Der Vater der Irmintrud, Megingoz, steht 939 wie Adalbero von Metz, der Sohn Wigerichs, auf seiten des Herzogs Giselbert. Er wird daraufhin seiner Güter für verlustig erklärt, aber am 1.8.944 setzt OTTO I. ihn wiederum in sein Besitztum und seine Rechte ein. Da Megingoz um 939 bereits aktiv in den Kampf eingreift, kann er damals kaum jünger als 20 Jahre gewesen sein. Er hat also bei seinem Hinscheiden 998 auf der Burg zu Geldern ein Alter von ca. 80 Jahren erreicht. Seine Gemahlin Gerberga ist einige Jahre vorher gestorben. Eine Urkunde vom 24.5.996 erwähnt sie als tot. Der Kölner Kirchenkalender hat Gerberga und ihren Gemahl, die Stifter des Klosters Vilich, für den 19. Dezember als Heilige angeführt.
    Die Heirat Gerbergas und Megingoz' dürfen wir für die 40-er Jahre des 10. Jahrhunderts ansetzen.

    Jakob Schlafke: Seite 81-83, "Leben und Verehrung der heiligen Adelheid von Vilich"

    Die große Wende in das Leben der Familie kam aber durch den Tod des Sohnes Gottfried. Als junger Ritter folgte er mit seinen Mannen 976/77 Kaiser OTTO II. im Feldzug gegen die Böhmen. Im Kampf traf ihn ein Pfeil in den Kopf. Die Seinen brachten seinen Leichnam unter vielen Mühen und Nöten zum ehrenvollen Begräbnis in die Heimat zurück. Für die Eltern brach eine Welt zusammen. Auf ihren einzigen Sohn hatten sie die ganze Zukunft gebaut und nun war er tot. Doch sie verwanden den Schicksalsschlag und machten Ernst mit der Glaubenswahrheit, dass die Gestalt dieser Welt vergeht: Sie lebten nun ganz auf die Ewigkeit hin. Gott hatte den Sohn genommen, er sollte nun auch dessen Erbteil haben. So errichteten sie in Vilich eine neue Kirche und gründeten ein Kloster. Obwohl noch gesund, beschlossen sie, auf ihre eheliche Gemeinschaft zu verzichten. Megingoz blieb in Geldern und verwaltete seine Güter. Gerberga zog sich nach Vilich zurück und beschleunigte mit kluger Umsicht den Bau des Klosters, in Fasten und Beten allezeit dem Dienste Gottes ergeben. Sie verzichtete auf alles, weil sie ganz von der Liebe zu Gott durchglüht war. Sie sammelte eine Gemeinschaft adliger Jungfrauen, die den Gottesdienst versehen sollten, erreichte die Freistellung Adelheids aus dem Kloster der Hl. Ursula in Köln und übertrug ihr die künftige Leitung.


    945/50 oo Meginoz Graf in Geldern und Zutphen


    Kinder:
    - Gottfried - 977
    - Irmentrud
    oo Heribert Graf im Kinziggau 925 - 992
    - Adelheid Äbtissin von Vilich 960/70-3.2.10108/21
    - Albrada
    - Bertrada Äbtissin des Klosters St. Maria zu Köln - Anfang 1000

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 49-54,57,62-64,70,72,126-128,132,134,138,146 -

    Gerberga heiratete von Geldern, Meginoz in 945/950. Meginoz wurde geboren um 920; gestorben in 998/999 in Geldern [47608],Kleve,Nordrhein-Westfalen,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 13. von Geldern, Gottfried  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 977.
    2. 14. von Geldern, Irmentrud  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 15. von Vilich, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 960 in Geldern [47608],Kleve,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; gestorben in 1015/1018 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    4. 16. von Geldern, Albrada  Graphische Anzeige der Nachkommen
    5. 17. von Geldern, Bertrada  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1000.

  3. 10.  von Metz, Gebhard Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren in 935/935.

    Notizen:

    Ahnherr großer Franken


  4. 11.  von Metz, Adalhard Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ermentrud2, 1.Frederuna1)

    Notizen:

    Ahnherr großer Franken


  5. 12.  von Metz, Gerhard II. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren in 925/935.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 18. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 19. von Metz, Richard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 950; gestorben in 986.


Generation: 4

  1. 13.  von Geldern, Gottfried Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Gerberga3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) gestorben in 977.

  2. 14.  von Geldern, Irmentrud Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Gerberga3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1)

    Notizen:

    Irmentrud (Imiza) Gräfin im Kinziggau
    Tochter des Grafen Megingoz und der Gerberga

    Glocker Winfrid: Seite 313, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    VI, 69 Irmintrud (Imiza)
    oo Heribert Graf im Kinziggau, Sohn Graf Udos von der Wetterau
    * c 925, + 992
    Die Angaben zu Irmintrud, der Gemahlin Heriberts vom Kinziggau, sind von Werner VII,13 ermittelt.
    Zur Kombination der genealogischen Notiz, die anläßlich des Hammersteinischen Ehescheidungsprozesses angefertigt wurde (MGH Const. I, Seite 639), und eine Imiza als Mutter Ottos von Hammerstein nennt, mit den Angaben der Vita Adelheids von Villach, in der als Schwester der Vilicher Äbtissin eine Irmentrud genannt ist; vgl. Hlawitschka, Anfänge Seite 49-54.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 49-54, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Graf Heribert wird dadurch als Gemahl einer Imiza nachgewiesen, die ihrerseits die Tochter einer Gerberga gewesen ist. Um wen es sich dabei handelt, hat Schenk zu Schweinsberg 1904 erkannt, als er die genealogischen Angaben der ca. 1056/57 verfaßten Vita Adelheids von Vilich in seine Überlegungen einbezog.
    Schenks zu Schweinsberg glücklicher Gedanke war nun, den Namen Imiza des zweiten Teiles der genealogischen Notiz von 1023 als Kurz- und Koseform von Irmintrud zu betrachten und die Namen Gerberga und Imiza (= Irmintrud) jener genealogischen Notiz mit den Namen Gerbirg und Irmintrud der Vita Adelheids von Vilich zu identifizieren. Dadurch, d. h. infolge einer solchen Identifizierung, darf man den in der Vita Adelheidis nicht genannten Mittler (NN) zu Herzog Heinrich von Bayern, Bischof Adalbero von Metz etc. noch einen Bruder, nämlich Otto von Hammerstein, anfügen und der Gerbirg/Megingoz-Tochter Irmintrud/Imiza auch den Grafen Heribert von der Wetterau als Gemahl zur Seite stellen. So ergänzen sich die genealogische Notiz und die Vita Adelheids hinsichtlich der Vorfahren Ottos von Hammerstein in glänzender Weise. Außerdem läßt sich, weil ja Graf Friedrich vom Moselgau, der Sohn des Grafen Siegfried von Luxemburg, als Vater des Herzogs Heinrich von Bayern, des Bischofs Adalbero III. von Metz usw. urkundlich feststeht, NN nur als eine Tochter Irmintruds (= Imizas) und Heriberts von der Wetterau verifizieren und ihr wiederum der Graf Friedrich vom Moselgau als Gemahl zuschreiben.

    oo Heribert Graf im Kinziggau 925 - 992

    Kinder:
    - Gerberga ca. 960/65- um 1036
    vor 1003 oo Heinrich I. Markgraf von Schweinfurt ca 975-18.9.1017
    - Gebhard Graf ca 965/70-8.11.1016
    - Otto Graf von Hammerstein 975-5.6.1036
    - Irmtrud Erbin von Gleiberg
    985/90 oo Friedrich I. Graf von Luxemburg-Salm ca 965- 1019

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 VI,69 Seite 313,333 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 49-54,63,70,132,138,146 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus Seite 107 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 463 -

    Name:
    Irmintrud, Imiza

    Familie/Ehepartner: von der Wetterau, Heribert. Heribert (Sohn von von der Wetterau, Udo I. und von Vermandois, Kunigunde) wurde geboren um 925; gestorben in 992. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 20. von der Wetterau, Irmintrud  Graphische Anzeige der Nachkommen
    2. 21. Gebhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 965/970; gestorben am 8 Nov 1016.
    3. 22. von Hammerstein, Otto  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 975; gestorben am 5 Jun 1036.

  3. 15.  von Vilich, Adelheid Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Gerberga3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren um 960 in Geldern [47608],Kleve,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; gestorben in 1015/1018 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Äbtissin von Vilich

    Notizen:

    Pilgerblatt (Auszug) mit Adelheid von Vilich vor den Wallfahrtsstätten in Pützchen und Vilich

    Bnadelhei



    Adelheid Äbtissin von Vilich

    960/70-3.2.10108/21 Begraben: in Vilich

    Jüngste Tochter des Grafen Megingoz in Geldern und Zutphen und der Gerberga, Tochter von Pfalzgraf Gottfried

    Lexikon des Mittelalters: Band 1 Spalte 147

    Adelheid von Vilich, Heilige (Fest 5. Febr.),
    + 3. Februar 1008/21Begraben: in Vilich

    Erzogen in St. Ursula zu Köln, 1. Äbtissin des von ihren Eltern Graf Megingoz und Gerberga um 983 gegründeten Kanonissenstifts Vilich, wo sie die Benediktineregel einführte. Als Nachfolgerin ihrer Schwester Bertrada berief Erzbischof Heribert von Köln (999-1021) sie zur Äbtissin von St. Maria im Kapitol zu Köln. In Vilich und Pützchen genießt sie örtliche Verehrung; Bertha, Schwester Wolfhelms von Brauweiler, schrieb 1056/57 ihre Vita (MGH SS 15, 755-763; AnalBoll 2, 1883, 211 f.).

    Literatur:
    LThK I, 142 - A. Grotheken, A. v. V., 1937, 1956

    Winfried Glocker: VI 70 Seite 313, "Die Verwandten der Ottonen"

    Adelheid
    * 960/70, + 1008/21 am II 3

    1. Äbtissin des Stiftes Vilich, seit (1000 IV 13/V 18) auch Äbtissin des Klosters St. Maria im Kapitol zu Köln

    Die einzelnen Angaben zu Adelheid von Vilich sind von Schlafke, Leben passim, und Wisplinghoff, Frühgeschichte passim, ermittelt. Der Sterbetag Adelheids ist in der Vita der Vilicher Aä t. c. 7, SS XV/2 701, genannt.
    Allgemein informiert der Artikel von Franz Josef Schmale im Lexikon des Mittelalters Band 1, Seite 147 Sp. Nr. 5.

    Jakob Schlafke: Seite 77-97, "Leben und Verehrung der heiligen Adelheid von Vilich"

    Adelheids genaues Geburtsdatum wissen wir nicht. Wir wissen nur, dass sie die 1. Äbtissin des von ihren Eltern gestifteten, 983 vollendeten und am 18. Januar 987 von Kaiser OTTO III. in seiner Immunität bestätigten Klosters Vilich war. Das meist genannte Jahr 970 dürfte wohl der spätestmögliche Zeitpunkt ihrer Geburt sein, wahrscheinlich liegt er 5 oder 10 Jahre früher.
    Adelheid verlebte eine glückliche Kindheit, vermutlich auf der alten Burg bei Pont an der Niers. Am Beispiel der Mutter erlebte Adelheid, dass Besitz mehr Pflichten als Rechte gibt und dass Verfügungsgewalt die Sorge für alle in sich schließt.
    Zur Ausbildung wurde Adelheid den Schwestern von St. Ursula in Köln anvertraut. Die große Wende in das Leben der Familie kam aber durch den Tod des Sohnes Gottfried. Als junger Ritter folgte er mit seinen Mannen 976/77 Kaiser OTTO II. im Feldzug gegen die Böhmen. Im Kampf traf ihn ein Pfeil in den Kopf. Die Seinen brachten seinen Leichnam unter vielen Mühen und Nöten zum ehrenvollen Begräbnis in die Heimat zurück. Für die Eltern brach eine Welt zusammen. Auf ihren einzigen Sohn hatten sie die ganze Zukunft gebaut und nun war er tot.
    Ihre Mutter sammelte eine Gemeinschaft adliger Jungfrauen, die den Gottesdienst versehen sollten, erreichte die Freistellung Adelheids aus dem Kloster der Hl. Ursula in Köln und übertrug ihr die künftige Leitung. Am 18. Januar 987 nahm König OTTO III. das Kloster in seinen Schutz.
    Adelheid hatte die Ankunft der Kaiserin Theophanu in Köln aus der Nähe miterleben dürfen. In ihrer rheinischen Offenheit freute sie sich ganz besonders über alles Schöne, was durch diese Weitung des Horizontes auf sie zukam. Wahrscheinlich ist sie selbst durch die Verwandtschaft mit der Kaiserinmutter Adelheid in persönliche Verbindung mit Theophanu gekommen. Sind doch diese beiden Frauen in der Bulle Papst Gregors V. von 24. Mai 996 als Förderinnen des von Adelheid geleiteten Klosters ausdrücklich erwähnt.
    Am 3. Februar, wohl 1015, dem St. Blasiustage, wurde sie nach dem Abendessen in ihrem Kölner Kloster plötzlich von heftigen Halsschmerzen befallen. Sie nahm noch an der gesamten Complet teil. Als die Schmerzen noch quälender wurden, rief sie ihre beständige Begleiterin Schwester Ida. Doch diese beruhigte sich in der Hoffnung, die Krankheit sei nicht gefährlich, und suchte das warme Bett wieder auf. Adelheid aber durchwachte die ganze Nacht in Todesangst. Als sie es auf ihrem Lager nicht mehr aushalten konnte, ging sie in die Kapelle und betete die Gebete der Morgenstunden, wo es ihre schwache Kraft zuließ. Gleich in der Frühe nahm sie an der Hl. Messe teil und empfing andächtig Leib und Seele unseres Herrn als Wegzehrung. Dann schickt sie zu Erzbischof Heribert und bat ihn, eilends zu ihr und den Ihren zu kommen. Es muß ein ergreifender Abschied gewesen sein, hatte doch das gemeinsame Sorgen und Wirken, besonders in den schweren Notzeiten, diese beiden Menschen in gegenseitiger Hochachtung eng verbunden.

    Edith Ennen: Seite 78-79, "Frauen im Mittelalter"

    Das gilt zum Beispiel für Adelheid von Villich, Äbtissin des rechtsrheinisch bei Bonn gelegenen Stifts. Adelheid hatte mütterlicherseits karolingische Vorfahren.Ihre Eltern, Graf Meginoz und Gerberga, gründeten das Stift Vilich, und beriefen ihre Tochter Adelheid, Kanonisse in St. Ursula in Köln, als Vorsteherin dorthin. Adelheids Biographie verdanken wir der Nonne Bertha, sie schrieb kurz nach 156 - Adelheid starb nach 1009 -, sie konnte noch aus unmittelbarere Klostertradition schöpfen. Adelheid setzte als erstes durch, daß ihre Eltern das Stift dem kaiser auftrugen, der ihm besondere Freiheiten verlieh. Die Form des Stiftes war Adelheid nicht streng genug. Lange schon trug sie unter dem weißen Gewand der Stiftsdame das rauhe Wollkleid, bis sie nach dem Tod der Mutter ihre Schwester und die Priorinnen aus St. Maria im Kapitol in Köln holte ud sich ihrer Leitung unterwarf, um die klösterlichen Gewohnheiten zu lernen. Es tat ihr weh, daß nicht alle Mitschwestern mit diesem Weg einverstanden waren. Sie mußte dann um 1000 auch die Leitung von Maria im Kapitol übernehmen, eine große Belastung. Was Adelheid so liebenswert macht, sind die Äußerungen mütterlicher Fürsorge, die Bertha berichtet: wie Adelheid des Nachts nach der Matutin die jungen Klosterschülerinnen besucht und ihre kalten Füße warm reibt, selbst die kranken Schwestern pflegt, bei der großen Hungersnot nicht die übliche Einheitssuppe kochen läßt, sondern die Speisen den von Hunger Geschwächten anpaßt, wie sei für die kleinen Schülerinnen, die ihre lateinische Grammatik gut gelernt haben, eine süße Belohnung aus der Tasche zaubert.

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 51,58,66,68,70,139,146 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 78-79,114,236 - Schlafke, Jakob: Leben und Verehrung der heiligen Adelheid von Villich, in: Höroldt, Dietrich (Hg.): 1000 Jahre Stift Villich 978-1978, Beiträge zu Geschichte und Gegenwart von Stift und Ort Villich, Bonn 1978, Seite 77-97 - Groeteken, Albert: Die heilige Adelheid von Villingen und ihre Familie, Josefs-Druckerei Bigge-Ruhr 1956 -


    Wikipedia - Adelheid von Vilich

    Die heilige Adelheid von Vilich (lat. Adelheidis, * ca. 970; † 5. Februar 1015/1018 in Köln) war die erste Äbtissin des 978 von ihren Eltern, dem Grafen Megingoz und seiner Gattin Gerberga, gegründeten Benediktinnerinenabtei Vilich bei Bonn.

    Leben
    Als die Zeit des Schulbesuches gekommen war, übergaben der Legende nach die frommen Eltern das Mädchen den Stiftsdamen von St. Ursula in Köln. Hier lernte sie alle Künste und Fertigkeiten, die der hohe Stand der Frauenbildung jener Zeit erforderte. Durch die Hochzeit Kaiser Ottos II. mit der gebildeten griechischen Prinzessin Theophanu war ein Hofstaat gelehrter Männer und Frauen aus Byzanz ins Rheinland gekommen, die der Pflege der Wissenschaften in den Klosterschulen Auftrieb gaben.
    978 legte sich ein Schatten über die Grafenfamilie, als der einzige Sohn Gottfried im Böhmenfeldzug fiel. Die Eltern entschieden, dass dem Herrn, der den Sohn zu sich genommen habe, auch dessen Erbteil zustehe. Deshalb gründeten sie auf ihrem Besitz zwischen Siegmündung und Rhönbach (heute Fonsbach in Rhöndorf) um eine kleine Kirche die Abtei Vilich und stellten es unter den besonderen Schutz des Kaisers und des Papstes. 987 verlieh Otto III. dem Kloster gleiche Privilegien wie den Reichsklöstern Quedlinburg, Gandersheim und Essen. Äbtissin wurde Adelheid. Die klösterliche Gemeinschaft, die nach der Benediktusregel lebte, gründete hier eine Klosterschule. So oft wie möglich besuchte Adelheid der legendenhaften Überlieferung nach selbst den Unterricht und überzeugte sich vom Fortschritt der Schülerinnen. Welche Blüte diese Schule erreichte, belegt die 1057 von der Schülerin Berta in lateinischer Reimprosa verfasste „Vita Sanctae Adelheydis Virginis“.
    Nach dem Tod ihrer Schwester Bertrada wurde Adelheid um 1002 zudem Äbtissin von St. Maria im Kapitol in Köln und später Ratgeberin des Kölner Erzbischofs Heribert.
    Adelheid war eine Wohltäterin für die Armen und Notleidenden. Die Überlieferung berichtet, dass sie zur Zeit einer furchtbaren Dürre Gaben an die hungernde Bevölkerung von Vilich verteilte. Zudem flehte sie um Wasser und stach mit ihrem Stab in den Boden, worauf an dieser Stelle ein Wasserstrahl emporschoss. Der Ort, an dem dieses Wunder geschehen sein soll, ist heute als Adelheidisquelle in Pützchen gefasst. Der Name des heutigen Bonner Vorortes leitet sich dementsprechend vom rheinischen „Pütz“ für „Brunnen“ ab. Das Quellwasser gilt als Heilmittel gegen Augenkrankheiten.
    Wirkung[Bearbeiten]
    Bis heute gibt es eine Adelheidis-Wallfahrt nach Pützchen, auf die auch die Großkirmes „Pützchens Markt“ im September jeden Jahres zurückgeht. An Adelheids Gedenktag wird das traditionelle „Dohlenbrot“ als Erinnerung an ihre Armenspeisung gebacken.
    Wegen ihrer Bedeutung als Wohltäterin der Armen sind die Attribute der Adelheid Stab und Weinkrug, manchmal auch Stab und Brot. Sie ist Patronin gegen Augenleiden. Ihre Gebeine waren ursprünglich in der Stiftskirche von Vilich beigesetzt, gingen jedoch im Truchsessischen Krieg verloren. Der spätgotische Sarkophag im südlichen Seitenschiff der Kirche ist leer. Einzelne Reliquien sind jedoch noch vorhanden und werden alljährlich am Adelheidisfest, das jedes Jahr um den 5. Februar, ihrem Gedenktag, gefeiert wird, ausgestellt[1].
    Am 27. Januar 1966 wurde Adelheid von Papst Paul VI. heiliggesprochen, ihr Sterbetag, der 5. Februar, ist heute Gedenktag.[2] 2008 wurde sie von der Ritenkongregation neben Cassius und Florentius zur Bonner Stadtpatronin erhoben.

    In den Bonner Stadtteilen Vilich und Pützchen sind eine Grundschule und das katholische Mädchengymnasium Sankt-Adelheid-Gymnasium nach ihr benannt; ferner die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche „St. Adelheid am Pützchen“ und die benachbarte Adelheidiskapelle.
    In Köln trägt die Kirche St. Adelheid (Köln-Neubrück) ihren Namen, in Troisdorf die Pfarrkirche von Müllekoven, in Bonn-Beuel-Küdinghoven der Kindergarten.
    Am 5. Februar 2015 jährt sich der 1000. Todestag und am 27. Januar 2016 der 50. Jahrestag der Heiligsprechung der hl. Adelheid.[3] Zu den Jubiläen wurde eine Initiative aus den katholischen Gemeinden Sankt Peter in Vilich und Sankt Adelheid am Pützchen gestartet, die die Herausgabe einer Sonderbriefmarke zu Ehren der Stadtpatronin der Bundesstadt Bonn beantragen will. Das Vorhaben unterstützen u. a. Weihbischof Heiner Koch, Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher[4].

    Literatur
    Friedrich Albert Groeteken: Die heilige Adelheid von Vilich und ihre Familie. Die rheinfränkische Volksheilige in ihrem Leben und in ihrer Verehrung nach den Quellen dargestellt (= Große deutsche Frauengestalten. Bd. 3, ZDB-ID 547307-x). Butzon & Bercker, Kevelaer 1937.
    Jakob Schlafke: Leben und Verehrung der Heiligen Adelheid von Vilich. In: Irmingard Achter: Die Stiftskirche St. Peter in Vilich (= Die Kunstdenkmäler des Rheinlandes. Beiheft 12, ZDB-ID 527523-4). Rheinland Verlag, Düsseldorf 1968, S. 260–344.
    Josef Niesen: Bonner Personenlexikon. 3. Auflage, Bouvier, Bonn 2011.



    Ökumenisches Heiligenlexikon - Adelheid von Vilich

    Name bedeutet: von edlem Wesen (althochdt.)

    Äbtissin von Vilich und in Köln
    * um 960 auf Burg Geldern in Nordrhein-Westfalen
    † 3. Februar um 1015 in in Nordrhein-Westfalen

    Adelheid war eine Tochter des Grafen Megingoz von Geldern und seiner Frau Gerberga aus dem Hause Lothringen. Erzogen wurde Adelheid im Stift St. Ursula in Köln. Als ihr einziger Bruder 978 im Böhmenkrieg fiel, gründeten die Eltern von seinem Erbteil 983 das Benediktinerinnenkloster in Vilich - heute Stadtteil von Bonn -, dessen erste Äbtissin Adelheid wurde. Nach dem Tod ihrer Schwester Bertrada wurde sie auf Drängen des Kaisers als deren Nachfolgerin auch Äbtissin des Klosters St. Maria im Kapitol in Köln und enge Vertraute von Erzbischof Heribert.

    Adelheid war eine Wohltäterin für die Armen und Notleidenden im Rheinland. Die Überlieferung berichtet, wie sie zur Zeit einer furchtbaren Dürre im Dorf Vilich ihre Gaben an die hungernden Menschen austeilte; weil die Leute sie anflehten, sie von dem Unglück zu befreien, schickte sie Stoßgebete zum Himmel und stieß mit ihrem Äbtissinnenstab in die Erde; da schoss ein Wasserstrahl aus dem Boden. Möglich ist, dass die kluge und gebildete Äbtissin ganz bewusst in Pützchen - lateinisch puteus, Wasserquelle - bei Vilich nach Wasser gesucht hat weil sie ahnte, dass sich Wasser von den Ennerthängen über der Tonschicht des Pützchener Bodens gesammelt haben könnte.

    Adelheid wurde in Vilich bestattet, die ehemalige Kirche des 1804 säkularisierten Stifts ist heute die Pfarrkirche Sankt-Peter. Im Truchsessischen Krieg um 1650 wurden ihre Gebeine geraubt und sind seitdem verschwunden, nur einzelne Reliquien wie z. B. ein Armknochen werden am Adelheidisfest, das jedes Jahr um ihren Gedenktag gefeiert wird, ausgestellt.

    Das Wasser der Quelle im Bonner Stadtteil Pützchen, das Adelheid-Pützchen, gilt als heilkräftig gegen Augenkrankheiten und ist noch heute Ziel von Wallfahrten; im Bonner Stadtteil Pützchen gibt es seit 1367 am zweiten Wochenende im September das Volksfest Pützchens Markt. Ende August / Anfang September wird Adelheid mit einer Wallfahrtswoche und einer Brunnenweihe geehrt. An ihrem Gedenktag wird traditionell Dohlenbrot gebacken als Erinnerung an Adelheids Armenspeisungen. Die historische Adelheidquelle liegt vor der Adelheid geweihten katholischen Pfarrkirche in Pützchen; diese wurde 1724 als Klosterkirche von den Karmelitern erbaut. Vor der Kirche befindet sich die kleine Adelheidiskapelle aus dem 18. Jahrhundert, die in die ursprüngliche Klostermauer einbezogen ist. Im Jahr 2008 haben die Stadtratsfraktionen von CDU, SPD und FDP auf Initiative von Pfarrer Michael Dörr aus der Sankt-Peter-Gemeinde in Vilich den Antrag gestellt, Adelheid zur dritten Stadtheiligen Bonn Bonn neben Cassius und Florentius zu ernennen, was vom Vatikan bestätigt wurde.

    Geburt:
    Burg Geldern

    Gestorben:
    05.02.


  4. 16.  von Geldern, Albrada Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Gerberga3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1)

  5. 17.  von Geldern, Bertrada Graphische Anzeige der Nachkommen (9.Gerberga3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) gestorben in 1000.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Äbtissin des Klosters St. Maria

    Notizen:

    Gestorben:
    Anfang 1000


  6. 18.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Gerhard3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Nordgau,Elsass,Frankreich; Gräfin im elsässischen Nordgau

    Notizen:

    NNW Gräfin im elsässischen Nordgau
    Namentlich unbekannte Tochter des Grafen Gerhard von Metz, Attavus von Kaiser HEINRICHS III.; Schwester des Grafen Richard von Metz

    Glocker Winfrid: Seite 312, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik."
    VI. 65) NNW

    oo Hugo raucus, 951-973/c 985 Graf im elsässischen Nordgau

    Die elsässischen Grafen von Dagsburg-Egisheim erscheinen wiederholt als "propinqui" Kaiser KONRADS II. So wird Bischof Bruno von Toul, der als Papst Leo IX. (1049-1053) fünf Jahre lang die Kirche regierte, öfter als Verwandter KONRADS II. bezeugt; vgl. die bei Hlawitschka, Anfänge Seite 103 Anm. 103, zusammengestellten Belege. Wie ders. ebd. Seite 145f., wahrscheinlich gemacht hat, wurde die Verwandtschaft der Grafen von Dagsburg-Egisheim über die unbekanne Gemahlin des Großvaters Leos IX., die Gemahlin des elsässischen Nordgau-Grafen Hugo raucus, vermittelt. Vgl. zu den väterlichen Vorfahren Leos IX. Vollmer, Etichonen Seite 181.

    Legl Frank: Seite 36-37, "Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim."

    Die Gemahlin des Hugo raucus und die Verwandtschaft der Eberhardiner zu den Saliern

    Die wahre Identität der Gemahlin des Hugo raucus blieb den Genealogen lange Zeit unbekannt [190 Die wichtigsten Forschungsergebnisse zur Gemahlin des Hugo raucus werden ausführlich dargestellt und kritisch diskutiert bei HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 117-135.]. Erst die Forschungen von Eduard Hlawitschka konnten Licht in das Dunkel um ihre Person bringen. In seiner Untersuchung zu den Anfängen des Hauses HABSBURG-LOTHRINGEN gelang es ihm, sie genealogisch einer bestimmten Familie zuzuordnen und auch den Nachweis zu erbringen, daß in ihr das fehlende Bindeglied zwischen den EBERHARDINERN und den SALIERN zu sehen ist [191 Ebda, vor allem Seite 135-153. Die Möglichkeit, daß die Verwandtschaft zwischen beiden Familien durch einen Elternteil einer Schwester oder eines Bruders des Hugo raucus hergestellt worden sei, konnte Hlawitschka ausschließen (ebda., Seite 137).]. Eine bestehende Blutsverwandtschaft zwischen beiden Familien ist uns aus den Quellen, so vor allem aus der Vita Leos IX., gut bezeugt [192 Leonis IX vita ab ipsius in ecclesia Tullensi archidiacono Wiberto conscripta, ed. 1. M. WATERICH, Pontificum Romanorum qui fuerunt finde ab exeunte saeculo IX usque ad finem saeculi XIII vitae, Tom. 1, Pars 1-4, Lipsiae 1862, liber I, cap. 1, Seite 128f.: Et Pater eius [= Leos IX.] natione Teutonicus, imperatoris Conradi consobrinus. In der Vita wird immer wieder auf die Verwandtschaft zwischen Leo IX. und den SALIERN hingewiesen, es seien hier lediglich einige Stellen zitiert: ... a parentibus et consanguineis assignaretur g lorioso imperatori Conrado contribuli suo (ebda, cap. 6, Seite 133); ... delectus penes eius imperialem maiestatem consanguineus Bruno haberetur (ebda , cap. 8, Seite 1135); Meam sententiam super honore tuo, dulcissime mi nepos, iam diu deliberatam, superna video sententia impugnari, irruno expugnari (ebda , cap. 9, Seite 138); Adeptus ergo donum pontificalis culminis, in non minimo reliquit contribules aulicae potestatis moerore (ebda., cap. 10, Seite 139); Anselmi monachi Remensis Historia dedicationis ecclesiae S. Remigii, ebda., Seite 113: Qui [= HEINRICH III.] super hoc negotio episcoporum et optimatum imperii sui quaerens consilium, invenit intnter ceteros dominum Brunonem Tullensem ad idem officium subeundum esse idoneum, utpote qui aetatis maturitate, morumque et scientiae claritudine videbatur conspicuus sibique sanguinis affinitate proximus. - Wipo, Gesta Chuonradi II. imperatoris, in: Wiponis Opera, ed. H. BRESSLAU, MGH Script. rer. Germ., 3. Aufl., Hannover und Leipzig 1915, cap. 19, Seite 39. Aus der Leonis IX vita ist diese Information in die späteren Quellen eingeflossen, siehe dazu HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 103 mit Anm. 106.].
    Die einzelnen Beweisgänge brauchen hier nicht ausführlich wiederholt zu werden, sondern lediglich die wichtigsten Fakten und Folgerungen. Einen entscheidenden Hinweis zur näheren Bestimmung der Verwandtschaft gibt uns der bei der Erhebung Brunoos von Egisheim auf den Bischofsstuhl von Toul getätigte Ausspruch KONRADS II., daß den EGISHEIMER Grafen-Sohn nicht nur dessen unermüdlicher Eifer für das Bischofsamt empfehle, sondern auch eine durch großelterliche Verwandtschaft hervorgerufenne Zuneigung zwischen Blutsverwandten [193 Leonis IX vita, lib. 1, cap. 9, Seite 138: De nostri autem consilii et iuvaminis solatio, quantumlibet illud sit, ne filias ullo modo dubios, quia super omnes tui ordinis de tua re prosperanda semper ero sollicilus, quem nobis commendat et indefessus labor fidelis erga nos serviminis et consanguineus invicem affectus avitae propinquitatis.]. Daraus folgt, daß die Verwandtschaft auf der Generationsebene der Großeltern KONRADS II. und auch der von Leo IX. zustande gekommen sein muß [194 HLAWITSCHKA, Anfänge, Seite 136f. mit Anm. 207.]. Folglich muß die Verwandtschaft durch die Gemahlin des Hugo raucus begründet sein. Sie ist höchstwahrscheinlich eine Schwester des Grafen Richard von Metz. Richard, vermutlich der Sohn des Grafen Gerhard [195 Ebda., Seite 146.], war KONRADS II. Großvater [196 Ebda , Seite 146.]. Somit dürfte das lange nicht eindeutig bestimmbare Verwandtschaftsverhältnis von Hugo IV. von Egisheim und dessen Sohn Leo IX. zu den SALIERN als geklärt betrachtet werden (siehe auch Tafel 5).

    Siehe Grafik: Verwandtschaft der Eberhardiner mit den Saliern

    Literatur:
    Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 312 - Legl Frank: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim. Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung Band 31 Kommissionsverlag: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH, Saarbrücken 1998 Seite 36-37 -

    Familie/Ehepartner: von Nordgau, Hugo raucus III.. Hugo (Sohn von von Egisheim, Eberhard III. und von Lothringen-Verdun, Liutgard) wurde geboren um 945; gestorben in 974/986. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 23. von Nordgau, Eberhard IV.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben nach 1016.
    2. 24. von Nordgau-Egisheim, Matfried  Graphische Anzeige der Nachkommen
    3. 25. von Nordgau-Egisheim, Gerhard  Graphische Anzeige der Nachkommen
    4. 26. von Dagsburg-Egisheim, Hugo IV.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970; gestorben nach 1047.

  7. 19.  von Metz, Richard Graphische Anzeige der Nachkommen (12.Gerhard3, 2.Ermentrud2, 1.Frederuna1) wurde geboren um 950; gestorben in 986.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; Vogt von Remiremont
    • Titel/Amt/Status: 965-986, Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Graf von Metz

    Notizen:

    Richard
    Graf von Metz (965-986)
    Vogt von Remiremont
    um 950- 986
    Sohn des Grafen Gerhard II. von Metz; Enkel des Pfalzgrafen Gottfried


    Kinder:
    - Gerhard Graf von Metz 965-28.12.1024/25
    - Adalbert II. Graf vom Saargau 970/75-25.12.1033
    - Adelheid 970-19.5.1046
    1. oo Heinrich Graf von Speyer - um 990

    Literatur:
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite118-120,123,125-131,138-141,143,146,147,150, 174-181 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 27. von Metz, Gerhard  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 965; gestorben in 1024/1025.
    2. 28. von Metz, Adalbert II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970/975; gestorben am 25 Dez 1033.
    3. 29. von Metz, Adelheid  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 0970; gestorben am 19 Mai 1046 in Öhringen [74613],Hohenlohekreis,Baden-Württemberg,Deutschland.