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 Bohrer

von Ringelheim, Bia

weiblich um 895 - vor 932  (< 36 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Ringelheim, Bia wurde geboren um 895; gestorben vor 932.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Bardengau,Deutschland; Gräfin im Bardengau

    Notizen:

    Bia von Ringelheim
    Gräfin im Bardengau
    um 895-25.5. (vor 932??)
    Tochter des westfälischen Grafen Dietrich von Ringelheim und der Reinhild, Tochter des Normannen Gottfrieds; Schwester der Königin Mathilde

    Althoff Gerd: Seite 366, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    K 17 Me: 25.5. Bia soror regine Mathildis, Schwester der Königin Mathilde

    Bia begegnet zu diesem Datum auch in der Abschrift eines ottonischen Familiennecrologs im Verbrüderungsbuch von St. Gallen, in einem späteren Gandersheimer Necrolog (dort als praeposita) und in einem heute verlorenen Trierer Diptychon; vgl. Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger, S. 387 und 402.
    Sie starb vor 931/32, da die Liste in St. Gallen zu diesem Zeitpunkt angelegt wurde, und nach 929, da sie in diesem Jahr noch in zwei Einträgen der ottonischen Familie in die Verbrüderungsbücher von St. Gallen und Reichenau erwähnt wird, die nur lebende Personen enthalten; vgl. Schmid, Neue Quellen, S. 168 f.
    In der Forschung ist umstritten, ob sie oder ihre Schwester Fridarun die Gemahlin des BILLUNGERS Wichmanns des Älteren war. Gegen beide Annahmen sprechen gewichtige Gründe; vgl. dazu den Kommentar G 39.

    Laudage, Johannes: Seite 112, "Otto der Große. Eine Biographie."

    Wichmann war nämlich älter als sein Bruder, und er hatte eine Schwester der Königin Mathilde zur Frau.

    Althoff Gerd: Seite 73-74, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    In diesem Zusammenhang ist auch ein Problem zu diskutieren, das in der Forschung bis heute nicht gelöst erscheint. Zwar geht man einhellig davon aus, daß der BILLUNGER Wichmann der Ältere eine Schwester der Königin Mathilde geheiratet habe. Strittig und unentschieden ist jedoch, ob es sich um Friderun oder Bia handelte. Ein konkretes Quellenzeugnis gibt es für diese Heirat nicht. Doch werden Wichmann der Jüngere und Egbert der Einäugige, die man mit guten Gründen, jedoch ohne ein direktes Quellenzeugnis, als Söhne Wichmanns des Älteren ansieht, von Widukind von Corvey als consobrini und nepotes OTTOS DES GROSSEN bezeichnet. Außerdem ist von den beiden Brüdern in den Annales Quedlinburgenses und, daraus übernommen, bei Thietmar von Merseburg als von materterae regis filli die Rede. Scheint somit durch die angeführten Quellen das Verwandtschaftsverhältnis genügend genau angegeben, so entdeckt man bei der Durchsicht der anderen einschlägigen Quellenstellen gewichtige Gegengründe, die eine Heirat Wichmanns des Älteren mit einer der genannten Schwestern der Königin Mathilde geradezu ausschließen. Friderun kann, das hat schon Ruth Bork richtig gesehen, deshalb nicht die Frau Wichmanns gewesen sein, weil sie erst im Jahre 971 starb. Widukind bemerkt nämlich schon für die 50-er Jahre in Bezug auf Wichmann den Jüngeren, er sei, destitutus a patre et matre, von OTTO DEM GROSSEN erzogen worden. Ruth Bork entschied sich deshalb für Bia als Gemahlin des älteren Wichmann. Diese muß jedoch auf Grund ihres Todesdatums ebenfalls von der Zuordnung ausgeschlossen werden. Da Bia nämlich in der Abschrift des ottonischen Familiennecrologs im Verbrüderungsbuch von St. Gallen erhalten ist, muß sie spätestens in den Jahren 931/32 gestorben sein [279 Dies ergibt sich zwingend aus der Abfassungszeit der Necrologabschrift im St. Galler Verbrüderungsbuch; vgl. Althoff, Unerkannte Zeugnisse vom Totengedenken der Liudolfinger, Seite 376.]. Nun nennt aber Widukind von Corvey, dem in diesen Fragen zweifelsohne die Rolle eines Kronzeugen zukommt, den jüngeren Wichmann und Egbert noch zu den Jahren 953/54 iuvenes und adolescentes. Selbst wenn also einer von ihnen im letzten Lebensjahr der Bia geboren worden wäre, wäre er zum besagten Zeitraum 22 oder 23 Jahre alt gewesen, der andere Bruder in jedem Fall noch älter. Selbst dieser knappste Zeitansatz schließt daher eine Bezeichnung wie adolescentes in den Jahren 953/54 wohl aus.
    Es bleibt also nichts anderes übrig, als entweder anzunehmen, Wichmann habe eine andere, namentlich unbekannte Schwester der Königin Mathilde geheiratet, oder die Tatsache einer verwandtschaftlichen Bindung zwischen der Familie der Königin Mathilde und den BILLUNGERN zu konstatieren, ohne eine genauere genealogische Zuordnung zu wagen. An der Tatsache der Verwandtschaft selbst zu zweifeln, besteht gerade angesichts der neuen Beobachtungen zu den Anfängen des billungischen Gedenkens kein Anlaß.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 94,97, "Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“

    Im Reichenauer Eintrag folgen nach 15 Namen, um die es hier besonders geht, im 3. Teil, den wir hier zunächst vorziehen wollen, Königin Mathildes Vater Theoderich, dessen Bruder Widukind, Königin Mathildes Mutter Reginhild und sodann vier Schwestern der Königin (Perehtheid [32 Perehtheid ist von Karl Schmid, Neue Quellen Seite 188; ND Seite 393, lediglich wegen ihrer Nennung in den beiden Einträgen neben bzw. zwischen den Schwestern Mathildes als Schwester der Königin vermutet worden. Das ist sehr plausibel. Eventuelle könnte Perehtheid aber auch die Gemahlin von Mathildes Onkel Widukind gewesen sein, der kurz vorher genannt ist.], Pia, Friderun, Amalrat).
    Mit dem Namen Sigepert sind wir auch schon zu den letzten drei Namen der Reichenauer Liste überhaupt, die der Gruppe der engeren Angehörigen der Königin Mathilde angehängt sind, gelangt. Da oben bereits der zweite Name - Ekkipert - mit Ekbert dem Einäugigen, dem Sohn des Grafen Wichmann und einer Schwester der Königin Mathilde - wahrscheinlich Bias - in Verbindung gebracht worden ist [54 Vgl. oben Seite 94 mit Anmerkung 33. - Zur Frage, welche der Schwestern Mathildes die Mutter Ekberts des Einäugigen war, vgl. jetzt E. Hlawitschka, Kontroverses aus dem Umfeld König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in: Festschrift für A. Becker, Sigmaringen 1987, Seite 50 ff.], bleibt somit nur noch die Frage, ob auch der Träger des letzten Namens - Piso - in der Verwandtschaft HEINRICHS I. und Mathildes nachzuweisen ist.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 50-54, "Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde"

    Der dritte hier zu behandelnde Fragenkreis betrifft das Problem, von welcher der Schwestern Königin Mathildes die in mehreren Aufständen gegen OTTO DEN GROSSEN hervorgetretenen Brüder Ekbert der Einäugige und Wichmann der Jüngere abstammten [91 Zu diesen beiden Brüdern vgl. die eindrucksvolle Skizze von W. Goez, Gestalten des Hochmittelalterts (1983), Seite 41-53.]. Zumal sich die Jahrbücher der deutschen Geschichte für die Zeit Kaiser Ottos des Großen von R. Köpke und E. Dümmler dafür ausgesprochen hatten, Friderun als diejenige Mathilden-Schwester anzusehen, die mit dem Grafen Wichmann dem Älteren vermählt war und die Mutter der beiden später so oft aufrührerischen Grafen Wichmann der Jüngere und Ekbert gewesen ist, schien anschließend für die meisten Historiker lange Zeit diese Frage endgültig gelöst zu sein [93 Vgl. zuletzt W. Goez, Gestalten (wie Anmerkung 91) Seite 43, wo Friderun ohne jede Einschränkung als Gemahlin Wichmanns des Älteren genannt ist.]. Erst neuerdings ist sie bei Untersuchungen von Nekrologproblemen durch G. Althoff wieder aufgeworfen worden. Dieser kommt zum Ergebnis, dass weder Friderun noch Bia die Mutter dieser Rebellen gewesen sein könne. Muß dies das letzte Wort bleiben ?
    Wie schon von R. Köpke und E. Dümmler - aufgrund vor allem der Angaben bei Widukind von Corvey und bei Thietmar von Merseburg - festgestellt worden ist, hatte Graf Wichmann der Ältere (+ 23.4. oder 12.5.944) zwei Brüder, nämlich den von OTTO I. als Markgrafen der Nordmark eingesetzten Hermann Billung (+ 27.3.973) und den Bischof Amelung von Verden (+ 5.5.962). Von diesen Autoren ist desgleichen schon bemerkt worden, dass eigentümlicherweise nur insofern als Söhne des älteren Wichmann erscheinen, als Markgraf Hermann als patruus Wichmanns des Jüngeren beziehungsweise Wichmann der Jüngere und Ekbert als nepotes Herimanni und als confratres auftreten, der erste auch als propinquus OTTOS I. und als materterae regis filius bezeichnet wird, der zweite zudem als consobrinus regis genannt ist. Zugleich ist dabei nicht zu vergessen, dass Wichmann der Jüngere 953 seinen patruus Hermann Billung beschuldigte, der paternae hereditatis raptor zu sein, und dass sich Ekbert ihm anschloß, so dass sich beide unter der gleichen Argumentationsweise (eadem sententia) gegen Hermann erhoben; und das ist nur möglich, wenn beide Brüder waren und ihr Vater damals schon nicht mehr lebte, was wiederum auf den 944 verstorbenen Wichmann den Älteren zurückverweist [96 Widukind, Res gestae Sax. II 4 Seite 70f., und Thietmar, Chron. II 31 f. Seite 76 ff. (zu Wichmann dem Älteren und seinen Brüdern); Widukind, Res gestae Sax. III 24 Seite 116, III 29 Seite 117, III 50 Seite 130, III 69 Seite 145, III 18f Seite 114; Thietmar, Chron. II 12 Seite 52 f. (zu Wichmann dem Jüngeren und Ekbert dem Einäugigen). Desgleichen heißt Ekbert in den Annales Quedlinburgenses ad 955, MGH SS 3 Seite 58, von denen Thietmar auch abhängig ist, materterae regis filius; ebenso die Annales Hildesheimenses ad 955, ed. G. Waitz, MGH SS rer. Germ. (1878) Seite 21, und die Annales Altahenses maiores ad 955, ed. E. von Oefele, MGH SS rer. Germ. (1891) Seite 9.]. Wichmann der Jüngere und Ekbert der Einäugige waren demnach - wie wohl unabweisbar ist - Brüder und zugleich Söhne Wichmanns des Älteren und einer Schwester der Gemahlin HEINRICHS I.
    Dass Friderun diese Schwester nicht gewesen sein kann, hat schon R. Bork damit begründet, dass diese erst im Jahre 971 verstarb, während Widukind von Corvey schon für die Mitte der 50-er Jahre von Wichmann dem Jüngeren sagte, er sei ehedem destitutus a patre et matre gewesen und deshalb von OTTO DEM GROSSEN an Sohnes Statt aufgenommen und erzogen worden [97 R. Bork, Die Billinger (wie Anmerkung 70) Seite 40 und 45 ff.; Widukind, Res gestae Sax. II 50 Seite 129.]. Entschied sich R. Bork sonach für Bia als Mutter Wichmanns des Jüngeren und Ekberts, so wandte sich aber G. Althoff auch gegen diese Ansicht. Er geht nämlich davon aus, dass Bia schon vor 936 verstorben ist, da sie damals (das heißt zwischen 931/32 und 936) bereits in das in Gandersheim geführte ottonische Familiennekrolog, das wir aus einer von Althoff entschlüsselten Abschrift im St. Galler Verbrüderungsbuch rekonstruieren können, mit ihrem uns bekannten Todestag eingeschrieben war [98 G. Althoff, Unerkannte Zeugnisse (wie Anmerkung 9) Seite 402. Zur Datierung des Gandersheimer Nekrologauszuges vgl. ebd. Seite 376.], den ein Auszug aus einem Trierer Nekrolog oder Diptychon und die in Merseburg überlieferte Fassung des ottonischen Totengedenkens aufweisen [99 Zur Nennung Bias im Trierer Nekrolog- oder Diptychonauszug vgl. oben Anmerkung 64; zum Merseburger Nekrolog, das das ottonische Totengedenken enthält vgl. E. Dümmler, das alte Merseburger Todtenbuch, Neue Mitteilungen aus dem Gebiet histor.-antiquarischer Forschungen 11 (1867) Seite 234: VIII K. Iun. Bia soror regine Mathildis obiit, Faksimile in: MGH Libri mem. N. Seite 2, hg. von G. Althoff und J. Wollasch (1983) Seite 6.]. Ein Todesjahr 931/32 - auf diesen Zeitpunkt reduziert Althoff die korrekterweise bis 936 währende Spanne -, das sich somit für Bia ergibt, sei nämlich für die Mutter sowohl Wichmanns des Jüngeren als auch Ekberts, die beide von Widukind von Corvey zu 953/54 noch als iuvenes und adolescentes bezeichnet werden, zu früh. "Selbst wenn einer von ihnen im letzten Lebensjahr der Bia geboren worden wäre", so wird argumentiert, "wäre er zum besagten Zeitraum (953/54) 22 oder 23 Jahre alt gewesen, der andere Bruder in jedem Fall noch älter." [100 G. Althoff, Adels- und Königsfamilien (wie Anmerkung 9) Seite 74; Widukind, Res gestae Sax. III 25 und 29 Seite 116f.] Das aber passe nicht zu iuvenes und adolescentes. Außerdem müsse man wohl die erst 939 geborene Hathwig, die 1014 als Äbtissin von Gernrode (und Vreden) verstarb, als Tochter Wichmanns des Älteren und als Schwester des jüngeren Wichmann und Ekberts des Einäugigen ansehen, was noch weniger mit Bia als Gemahlin Wichmanns des Älteren vereinbar sei. Schließlich sei Bia auch mit ihrem Todestag (25. Mai) in einem in Abschrift des 17. Jahrhunderts erhaltenen spätmittelalterlichen Nekrolog, das aus älteren Zeiten die Gründer der Nonnengemeinschaft und die Äbtissinnen überliefert, als praeposita eingeschrieben worden; sie werde also an ihrem Lebensende einer geistlichen Gemeinschaft angehört haben, "was eine Ehe mit dem 944 verstorbenen Wichmann dem Älteren ebenfalls ausschließt". Und letztlich seien zudem "weder Friderun noch Bia im Lüneburger Nekrolg" zu finden, "was angesichts der sonstigen Vollständigkeit der Eintragung von Familienangehörigen (der BILLUNGER) auffällt und ebenfalls gegen eine Ehe der genannten Frauen mit Wichmann dem Älteren spricht". So bleibt ihm "nichts anderes übrig, als entweder anzunehmen, Wichmann habe eine andere unbekannte Schwester der Königin Mathilde geheiratet, oder die Tatsache einer verwandtschaftlichen Bindung zwischen der Familie der Königin Mathilde und den BILLUNGERN zu konstatieren, ohne eine genauere genealogische Zuordnung zu wagen".
    Betrachtet man diese Alternative, so ist man zunächst auf jene Perehtheid, die in den Reichenauer und der St. Galler Gedenklisten HEINRICHS I. vom Jahre 929 in der Gruppe der bekannten Schwestern Mathilde genannt ist, als mögliche Mathilden-Schwester und Gemahlin Wichmanns des Älteren verwiesen. Nur sie kann eigentlich - wie diese Lebendenliste der OTTONEN-Familie und ihrer Verwandten von 929 zeigen - überhaupt noch in Frage kommen. Schon K. Schmid hat ja bei seiner ersten Beschäftigung mit jenen Namenslisten gemeint: "Weil in beiden Einträgen unter den Namen der anderweitig bekannten Schwestern Mathildes eine Perehtheid erscheint, darf man wohl annehmen, auch sie sei eine bislang nicht bekannte Schwester, jedenfalls aber eine nahe Verwandte der Königin gewesen". Eine Perehtheid als weitere Mathilden-Schwester kann in der Tat das von Althoff gezeigte Dilemma auflösen.
    Bei aller Hinneigung zu dieser Erklärung bleiben aber auch einige Bedenken. Die in die beiden Reichenauer und St. Galler Gedenkbucheinträge aufgenommene Perehtheid kann nämlich ebenso gut wie eine Schwester Mathildes auch eine Tante der Königin - eventuell die Gemahlin Widukinds, des Bruders von Mathildes Vater Dietrich (Theoderich), der ja gleichfalls mit in das Gedenken aufgenommen wurde - gewesen seien. Außerdem ist eine Perehtheid genauso wenig im Lüneburger Nekrolog, das die BILLUNGER und ihre Angehörigen verzeichnet, aufgenommen wie Friderun und Bia; und sie fehlt dazu auch im sonstigen ottonischen Totengedenken, nämlich im Merseburger Nekrolog und im Gandersheimer und im Gandersheimer Nekrologsauszug von "931/32-936" (wenn man sie nicht mit einer Mitte Juni oder gegen Ende November vor "931/32-936" verstorbenen Berehta [105 Vgl. G. Althoff, Unerkannte Zeugnisse Seite 402 f., Nr. 40 und 71. - An dieser Stelle kann man wohl noch darauf verweisen, dass die Gründerin des Klosters Borghorst (+ 988) Berta hieß, eine Tochter Bertheidis (neben einer weiteren Tochter Hadwig) hatte und dass sich von dieser Familie Beziehungen zu den BILLUNGERN feststellen, wenn auch nicht näher konkretisieren lassen.] gleichsetzen will), und desgleichen in den Fuldaer Totenannalen. Insofern ist auch das letzte - gerade gegen Bia als Wichmann-Gemahlin angeführte - Argument Althoffs, das die Nichterwähnung Bias im Lüneburger Totenbuch aufgreift, gewiß nicht sehr tragfähig. Und das gilt sicherlich auch für die Mitteilung aus dem spätmittelalterlichen Gandersheimer Nekrolog, das eine am 25. Mai verstorbene Bia praeposita festhält; praeposita könnte nämlich durchaus eine Verlesung des Kopisten oder eine Falschauflösung einer Abkürzung (etwa von praebenda, der Festlegung der Memoriengabe, oder von praepotens = sehr mächtig, vornehm) sein. Aber dieses Problem löst sich sogar viel einfacher: am 25. Mai, dem Todestag der Mathilden-Schwester Bia, verstarb nämlich tatsächlich eine Gandersheimer Pröpstin Bia, - allerdings erst 1251 oder 1252. Und da außerdem die erst 1014 verstorbene Äbtissin Hathwig von Gernrode durch Thietmar von Merseburg lediglich als eine inclita neptis reginae Mathildis bezeugt ist, nicht indessen mit den Wichmann-Söhnen in Verbindung gebracht wird, spricht auch hier nichts zwingend gegen Bia als Gemahlin Wichmanns des Älteren; denn Hathwig kann selbstverständlich eine Tochter der erst 971 verstorbenen Friderun gewesen sein. Deshalb bleibt allein das Argument ernstlich zu prüfen, ob die Bezeichnung der beiden Söhne Wichmanns des Älteren - das heißt Wichmanns des Jüngeren und Ekberts des Einäugigen - zum Jahre 953/54 als iuvenus und adolescentes noch möglich war, auch wenn sie schon vor "931/32-936", der Todeszeit Bias, geboren waren, oder ob es diese Bezeichnungen unmöglich machen, sie auch als Bias Kinder zu betrachten.
    Nun hat schon A. Hoffmann festgestellt, dass die im Mittelalter gängigen Lebensalterseinteilungen fast ausschließlich auf die Differentiae und Etymologiae Isidors von Sevilla zurückgehen. Diese zeigen nach der infantia (bis zu 7 Jahren) und der pueritia (bis zu 14 Jahren) als dritten Abschnitt die adolescantia, die vom 15. bis zum 28. Lebensjahr reicht, gefolgt von der iuventus, die die Zeit vom 28. bis zum 49. oder 50. Jahr ausfüllt, und der senectus oder gravitas und dem senium. Besonders heimisch gemacht hat dieses System im Ostfrankenreich oder vielmehr im werdenden deutschen Reich der "Praeceptor Germaniae", Hrabanus Maurus: Gradus aetatis sex sunt: infantia, pueritia, adolescentia, juventus, gravitas atque senectus. Primaetas infantia est pueri nascentis ad lucem, quae porrgitur in septem annis. Secunda aetas pueritia is est, pura et necdum ad generandum apta, tendens usque ad 14 annos. Tertia, adolescantia ad gignendum adulta, quae porrigitur usque ad 28 annos. Quarta, juventus, firmissima aetatum omnium, finiens in quinquagesimum annum etc. Setzt man diese damals gängige Schema der Lebensalterbezeichnungen auch bei Widukind von Corvey voraus - und es ist nichts darüber bekannt, dass Widukind ein anderes System entwickelt haben sollte -, so entfällt letztlich aber auch dieses Argument. Als iuvenes und adolescentes wurden Wichmann der Jüngere und Ekbert für die Zeit um 953/54 von Widukind durchaus richtig charakterisiert, auch wenn sie schon um 928/30 von Bia - nicht erst etwa 934/35, was gleichfalls möglich ist - geboren waren [111 Bei dieser Frage ist zunächst daran zu erinnern, dass Widukind, Res gestae Sax. III 50 Seite 129, sagt, Wichmann der Jüngere sei destitutus a patre et matre von OTTO DEM GROSSEN loco filiorum aufgenommen, erzogen und mit der väterlichen Amtsposition betraut worden. Da Wichmann der Ältere 944 verstarb, dürfte diese Quasiadoption, die keinerlei rechtliche Folgen hatte und eher einer Annahme zur Pflegekindschaft gleichkam, wohl 944 stattgefunden haben. Wenn man sich dies vor Augen hält und das damalige Großjährigkeitsalter des vollendeten 12. Lebensjahres (so nach dem Sachsenspiegel) einkalkuliert, dürfte Wichmann der Jüngere sogar erst 932/33 geboren sein (eventuell verstarb seine Mutter im Kindbett). Und auch das schließt Bia nicht als Mutter Wichmanns des Jüngeren und Ekberts des Einäugigen aus, denn der Gandersheimer Nekrologauszug, der Bias Todestag bereits enthielt, ist korrekt nur auf "931/32 bis Sommer 936" zu datieren, nicht auf 931/32 als Entstehungszeit zu reduzieren, vgl. oben Anmerkung 98.]. Damit scheint in der Tat Bia, wie schon R. Bork meinte, die Gemahlin Wichmanns des Älteren und Mutter der so oft rebellischen Wichmann-Söhne gewesen zu sein, wenngleich auch eine Perehtheid als die an jener Stelle stehende Schwester Mathildes nicht völlig auszuschließen ist.

    Bork Ruth: Seite 40-42, "Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert."

    Wie auch aus dem letzten Abschnitt hervorgeht, führen die Fragen, die um das Erbe und die Nachkommenschaft Wichmanns des Älteren kreisen, immer wieder zu seiner Gemahlin, die eine der beiden in Frage kommenden Schwestern der Königin Mathilde, Frederuna oder Bia - meines Erachtens mit größerer Wahrscheinlichkeit die letztere - gewesen sein muß [4 Als Schwestern der Königin Mathilde, der Tochter des westfälischen Grafen Theoderich, sind Frederuna, Bia und Amalrada bekannt, von denen die letztgenannte ausscheidet, da sie nachweislich mit dem Grafen Eberhard von Hamaland verheiratet war und von einer eventuell zweiten Ehe in Siegberts Vita Deoderici SS IV, 464, nichts vermeldet wird. Weitere Angaben, bzw. Belegstellen über die Herkunft der Mathilde, die mütterlicherseits aus dänischen und friesischen Geschlechtern stammte, finden sich in der Vita Math. reg. SS. IV, 284, und in der Vita Math. reg. ant., SS. X, 576, und bei Thietmar I,9 (6) Seite 14. Angaben für Bia im Mers. Necrol. (N. Mitt. XI,2 Seite 234) und für Frederuna in Browers Annal. Forts. v. A. 4) .. (I, 470), die allein einige Auszüge des später verloren gegangenen Trierer Domnekrologiums enthalten, in den sich das Zeugnis für die Schwesternschaft der Frederuna und der Mathilde wie auch der Bia und der Mathilde befand (siehe auch Wilmans I, 433 Anmerkung 6).].
    Als Anzeichen dafür dürften folgende Momente in Frage kommen: Wichmann der Jüngere bezeichnet sich als er sterbend seine Waffen dem Kaiser zu übergeben befiehlt, als dessen Verwandter. Widukind bedient sich dabei des Ausdrucks "propinquus", [1 Widukind, III, 69 Seite 145.], den er sonst nur zu Anfang seiner Erzählungen für das Verhältnisder miteinander verschwägerten Könige Thiadrich und Irminfried gebraucht [2 Widukind I, 9 Seite 11 und I, 10 Seite 17.], sodaß wir daraus kaum ganz bestimmte Beziehungen herauslesen können, sondern zunächst nur die Tatsache eines Verwandtschaftsverhältnisses irgendwelcher, eventuell auch fernerer Art feststellen. Nun nennt er aber Ekbert, dessen brüderliches Verhältnis zu Wichmann dem Jüngeren aus seinen Schilderungen deutlich genug hervorgeht, [3 Widukind, III, 25 Seite 116, III, 29, Seite 117, III, 50 Seite 129, III, 53 Seite 132, III, 55 Seite 135.] einmal den "consobrinus regis" [4 Widukind III, 19 Seite 114.], ein Ausdruck, der allgemein für Geschwisterkinder gebraucht wurde, in der älteren Literatur aber auch speziell für das Geschwisterkind von mütterlicher Seite [5 Vgl. Du Gange, Diefenbach Suppl. Bd. und Georges.]. Dafür, daß das letztere auch hier in Frage kommt, spricht eine Aussage Thietmars [6 Thietmar, II, 12 Seite 52 ... "confratres autem ... Wigmannum materterae regis filium et Ekbertus fugavit."], in der er Wichmann den Jüngeren im Zusammenhang mit dem Kaiser einen Sohn der Schwester seiner, nämlich OTTOS, Mutter nennt.

    Goez, Werner: Seite 41,43, "Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer."

    Wichmann war OTTOS leiblicher Vetter, seine Mutter Bia (?) eine Schwester von HEINRICHS I. Gemahlin Mathilde.
    Um die Jahrhundertmitte waren die Eltern Wichmanns des Jüngeren längst verstorben. Als sich sein gleichnamiger Vater - der dritte der Brüder - wohl mit Bia vermählte, einer Schwägerin König HEINRICHS I., kann die Braut nicht mehr jung gewesen sein. Es läßt sich vermuten, daß bei dieser Eheschließung der Wunsch des Grafen im Gau Wigmodia die Hauptrolle spielte, in familiäre Beziehungen zum Herrscherhaus zu kommen und dadurch eine weitere soziale Aufwertung zu erfahren.

    oo Wichmann I. der Ältere Graf im Bardengau und in Wigmodien, um 900-23.4.944

    Kinder:
    - Wichmann II. der Jüngere um 930-22.9.967
    - Ekbert der Einäugige um 930-4.4.994
    - Bruno Bischof von Verden (962-976) - 26.4.976 Er stiftete das Kloster zu Odenstadt.
    - Hadwig Äbtissin von Gernrode (959-1014) 939-4.7.1014
    oo Siegfried, Sohn Geros - 24.6.959

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 73,158,161, 165,366 K 17 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 40-42 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer, Primus Verlag Darmstadt 1998 Seite 41,43 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 Seite 50-54 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 88,94,97 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 580 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 112 -

    Gestorben:
    25.5. (vor 932??)

    Familie/Ehepartner: Wichmann I.. Wichmann (Sohn von Billung) wurde geboren um 900; gestorben am 23 Apr 944. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Wichmann II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 930/935; gestorben am 22 Sep 967.
    2. 3. Ekbert  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 935; gestorben am 4 Apr 994.
    3. 4. von Verden, Brun I  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben am 14 Feb 976.
    4. 5. Hathui  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 939; gestorben am 4 Jul 1014.


Generation: 2

  1. 2.  Wichmann II. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Bia1) wurde geboren in 930/935; gestorben am 22 Sep 967.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Engern (Provinz),Deutschland; Graf

    Notizen:

    Wichmann II. der Jüngere
    Graf
    ca 930/35-22.9.967
    Vermutlich ältester Sohn des Grafen Wichmann I. im Bardengau aus dem Hause der BILLUNGER und der Bia von Engern, Tochter von Graf Dietrich; Vetter von Kaiser OTTO I.

    Lexikon des Mittelalters: Band IX Spalte 60, Wichmann I., II., sächsische Grafen

    Wichmann I. (+ 944) und Wichmann II. (+ 22. September 967) gehörten zur Verwandtengruppe der BILLUNGER, jedoch zu einem von OTTO DEM GROSSEN benachteiligten Zweig.
    Wichmann I. war mit einer Schwester der Königin Mathilde (wohl Bia) verheiratet, und dennoch bestellte OTTO 936 Wichmanns jüngeren Bruder Hermann Billung zum princeps militae in Sachsen. Wichmann I. schloß sich daraufhin den Gegnern des Königs an. Nach seinem Tod fühlten sich seine am Königshof OTTOS I. erzogenen Söhne Wichmann II. und Ekbert von ihrem Onkel Hermann um ihr Erbe gebracht und wurden in ihrem Kampf gegen den Onkel und den König sozusagen zu den klassischen 'Rebellen' der OTTONEN-Zeit. Namentlich Wichmann II. wich in diesen Kämpfen mehrfach zu den Elbslaven aus, die ihn mit militärischer Kommandogewalt betrauten. So mit kriegerischem Gefolge versehen, schlug er sogar Mieszko I. von Polen. Obgleich hochrangige Vermittler (Erzbischof Brun, Markgraf Gero I.) versuchten, ihn und seinen Bruder Ekbert mit dem König auszusöhnen, fiel Wichmann II. 967 in diesen Kämpfen. Seinem Schicksal widmete Widukind von Corvey große und anteilnehmende Aufmerksamkeit (Widukind III, 50ff.).

    Literatur:
    Billunger [H.-J. Freytag, R. Bork] - W. Giese, Der Stamm der Sachsen und das Reich in otton. und sal. Zeit, 1979 - W. Goetz, Gestalten des HochMA, 1983, 41-53 - G. Althoff, Adels- und Kg.sfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, 1984 - E. Hlawitschka, Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs Gemahlin Mathilde (Ders., Stirps regia, 1988), 355-376 - M. Becher, Rex, Dux und Gens, 1966.
    Althoff Gerd: Seite 415

    "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
    G 127
    Lü: 22.9. Wichmannus com et multi alii occisi + 967 Wichmann der Jüngere

    Wichmann der Jüngere, wohl wie Ekbert (G 33), Sohn des älteren Wichmann (G 39), wurde nach dem Tode seines Vaters zunächst am Königshof erzogen, - durch seine Mutter (vgl. dazu Kommentar G 39) war er Neffe der Königin Mathilde -, kämpfte dann jedoch fast permanent gegen OTTO DEN GROSSEN und seinen Onkel Hermann Billung um sein väterliches Erbe.
    Widukind von Corvey gibt diesen Unternehmungen im 3. Buch seiner Sachsengeschichte breiten Raum; vgl. Beumann, Widukind von Korvei, S. 184 ff.
    Zu seiner Beteiligung am Aufstand Liudolfs und zur Eintragung der Rebellen ins Lüneburger Necrolog s. oben S. 77 ff.
    Allg. zu Wichmann und seinem Todesdatum, vgl. Bork, Billunger, S. 66-70; sowie neuerdings Goetz, Gestalten des Hochmittelalters, S. 42 ff.

    Schwennicke Detlev: Tafel 11, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    WICHMANN DER JÜNGERE
    + gefallen 22.IX.967
    Graf

    Glocker Wilfried: Seite 355, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    WICHMANN ("DER JÜNGERE")
    * c 930/40, + 967 IX 22
    Graf
    oo NNw

    Alle Quellenbelege für Graf Wichmann den Jüngeren sind bei Bork, Billunger Seite 66-70, zusammengestellt und ausführlich kommentiert; ebd. Seite 41 bis 46 ist eingehend die Frage, wie die mehrfach bezeugte Verwandtschaft zwischen den Grafen Wichmanndem Jüngeren bzw. Ekbert der Einäugige und Kaiser OTTO DEM GROSSEN genau verlaufen ist, diskutiert und zugunsten der These entschieden, dass die Schwester der Königin Mathilde namens Bia mit dem Vater der Brüder, Graf Wichmann dem Älteren, vermählt gewesen ist.

    Thiele Andreas: Tafel 155, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    WICHMANN DER JÜNGERE + 967 gefallen

    Graf in vielen Gauen in Engern
    Gerät gegen seinen markgräflichen Onkel, der ihm den Großteil des Erbes vorenthält; verschwört sich gegen ihn und auch den kaiserlichen Cousin OTTO DEN GROSSEN; verbündet sich mit Dänenmark undd en Slawen; besiegt 955 den Onkel, unterliegt aber in der Schlacht an der Recknitz entscheidend; flieht nach Frankreich, wird begnadigt und hilft gegen Polen 962/63; versucht 963 Dänemark gegen das Deutsche Reich aufzuiegeln, mischt sich in slawische Händel ein als übler Intrigant; fällt auf einem Feldzug gegen Polen.

    Wichmann wurde von OTTO I. an Sohnes statt angenommen und erzogen. Er war Graf in vielen Gauen in Engern und geriet gegen seinen markgräflichen Onkel, der ihn den Großteil seines Erbes vorenthielt. Er stand mit seinem Bruder Ekbert dem Einäugigen beim Liudolfingischen Aufstand auf der Seite der Königsgegner. 955 zu den Abotriten vertrieben, veranlaßten sie diese zum Einfall in Sachsen. Nach deren Niederlage flohen die Brüder zu Hugo von Franzien. Dieser starb jedoch bald darauf und Ekbert unterwarf sich, aber Wichmann begab sich erneut zu den Slawen. Bei den Redariern angelangt, stachelte er diese zu neuen Erhebungen an. Diese wurden 957 und 958 unterworfen und Wichmann erlangte durch Vermittlung Geros die Rückkehr in die Heimat und die Verzeihung des Königs. 963 zog er mit Markgraf Gero erfolgreich gegen Mieszko I. von Polen. Bei einem selbständigen Kriegsunternehmen mit den Wollinern gegen Polen ist Wichmann auf dem Rückzug nach mannhafter Gegenwehr gefallen. Seine Güter gingen an das Michaeliskloster Lüneburg und die Abtei Kemnade an der Weser über.

    Ludat Herbert: Seite 37, "An Elbe und Oderum das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Und nichts spiegelt schließlich den grundlegenden Wandel der politischen Verhältnisse, der sich seit 963 vollzogen hatte, besser wider als der Bericht Widukinds über das Ende des sächsischen Rebellen Wichmann im September 967 bei seinem erneuten Angriff auf Mieszko: Mit Hilfe premyslidischer Reitertruppen konnte der PIASTEN-Fürst Wichmann besiegen, der vor dem Tode sein Schwert Mieszko, "dem Freund des Kaisers", überbringen ließ mit der Bitte, es dem Kaiser auszuhändigen.

    Althoff Gerd: Seite 34,50, "Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde."

    Die BILLUNGER Wichmann und Ekbert erlangten mehrfach durch Interventionen Erzbischof Bruns von Köln und des Markgrafen Gero OTTOS Verzeihung und dies, obgleich der König unter ihren slawischen Helfern ein furchtbares Blutbad angerichtet und alle Gefangenen hingerichtet hatte [34 Zu dem Blutbad vgl. Widukind von Corvey, Sachsengeschichte, III, 55, Seite 134; Interventionen für die BILLUNGER seitens Bruns von Köln und des Markgrafen Gero werden erwähnt ebd., III., 59f., 66, Seite 136ff.; vgl. Dazu ausführlich Althoff, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, Seite 81ff.; Leyser, Rule and Conflict, Seite 21f.].
    Gerade diese Verschleierung empfand man als besonders infam, da sie den üblichen Gewohnheiten der ehrenvollen Inhaftierung widersprachen [81 Man vergleiche damit etwa Haftbedingungen der OTTONEN-Zeit: So erhielt der BILLUNGER Wichmann während seiner Haft am Hofe OTTOS DES GROSSEN von dem ihn beaufsichtigenden Grafen Ibo die Erlaubnis, auf die Jagd zu gehen, eine Gelegenheit, die er zur Flucht nutzte; vgl. Widukind von Corvey, Sachsengeschichte, III, 50 Seite 129.].

    oo N.N.

    Kinder:
    - Imma
    - Frederuna Äbtissin von Kemnade

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,60,73,77,81, 87,92,131,415 G 127 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 108,127 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 34, 50 Anm. 81 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 72, 76,83,106,111 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 66-70 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit, Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979 Seite 129 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen Salier und Staufer. Primus Verlag Darmstadt 1998, Seite 41-52 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 41,70,94 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 148,150,153,156,160-162,179-182,198,212,230 - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 43 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 11 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 27,110,112,151,213,228-230 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 37 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 164,165,168 - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag Seite 177,190,233 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 40,46,48 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 Seite 139,161,163,181,183,203,205,207,213,215,217,219,221,223,225 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 17,153,158,168,241,265 -

    Gestorben:
    gefallen


  2. 3.  Ekbert Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Bia1) wurde geboren um 935; gestorben am 4 Apr 994.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Ambergau,Deutschland; Graf im Ambergau
    • Titel/Amt/Status: Derlingau,Deutschland; Graf im Derlingau
    • Titel/Amt/Status: Münster [48143],Nordrhein-Westfalen,Deutschland; Vogt des Bistums Münster

    Notizen:

    Ekbert der Einäugige
    Graf im Amber- und Derlinggau
    Vogt des Bistums Münster
    um 935-4.4.994
    Jüngerer Sohn des Grafen Wichmann I. im Bardengau und der Bia von Engern, Tochter von Graf Dietrich; Vetter von Kaiser OTTO I.

    Lexikon des Mittelalters: Band III Spalte 1762

    Ekbert, genannt der Einäugige, sächsischer Graf + 994
    Sohn des BILLUNGERS Wichmann der Ältere (+ 944) und Neffe der Königin Mathilde

    Beteiligte sich 953 mit seinem Bruder Wichmann am Liudolfingischen Aufstand. Motiv war die aus Erbstreitigkeiten resultierende Feindschaft zu ihrem Onkel Hermann Billung, dem erfolgreichen Rivalen ihres Vaters um die Gunst OTTOS I. In Verfolgung seiner Ansprüche kämpfte Ekbert 977 mit Heinrich dem Zänker gegen OTTO II., und nach dessen Tod unterstützte er auch 984 die Königspläne Heinrichs, wobei in seiner Burg Ala bei Goslar die Kaiser-Tochter Adelheid als Geisel gehalten wurde.

    Literatur:
    R. Holtzmann, Gesch. der sächs. Kaiserzeit. 900-1024, 1967 - G. Althoff, Zur Frage nach der Organisation sächs. coniurationes in der Ottonenzeit, FMASt 16, 1982, 133f.

    Althoff Gerd: "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 33 Lü. 4.4. Ekbert com + 994 Ekbert der Einäugige

    Ekbert wird in der Forschung als jüngerer Sohn Wichmanns des Älteren (G 39) eingestuft, ohne dass es hierfür ein direktes Quellenzeugnis gäbe. An seiner politischen Aktivität ist vor allem interessant, dass er Teilnehmer des Liudolf-Aufstandes und der Empörungen Heinrichs des Zänkers gegen das Königtum war, ohne jedoch den Kontakt zu seiner Sippe zu verlieren.
    Im Lüneburger Necrolog jedenfalls sind eine ganze Reihe von Personen enthalten, die zum Beziehungsfeld Ekberts zu rechnen sind; s. dazu ausführlich oben S. 80 ff.
    Allgemein über Ekbert: Bork, S. 71-78, dort auch S. 77 Belege seines Todesdatums, vgl. auch FW G 23 und BU 1112d.

    Glocker Wilfrid: Seite 355, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    S 10) EKBERT ("DER EINÄUGIGE")
    * c 930/40, + 994 IV 4
    Graf im Hastfalagau

    Auch die Belege für Ekbert den Einäugigen sind von Bork, Billunger Seite 71-78 zusammengestellt; sie klärt Seite 41 ff., auch die Frage, ob Ekbert der Einäugige der ältere oder der jüngere der beiden Brüder war, und entscheidet sich für die Reihung Wichmann der Jüngere - Ekbert.
    Allgemein unterrichtet Althoff, Adelsfamilien G 33.

    Thiele Andreas: Tafel 155, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    EKBERT "DER EINÄUGIGE" + 994

    Graf im Ambergau und Derlingau und Vogt des Bistums Münster
    Macht alle Rebellionen des Bruders mit; ein übler Fehdetyp; 957 begnadigt; unterstützt die Bayern-Rebellionen 973 und anerkennt 983-985 Gegen-König Heinrich II. von Bayern; verliert Teile des Erbes.

    Ekbert stellte sich im August 953 bei den Verhandlungen in Mainz als Geisel zur Verfügung, schloß sich aber wenig später den Aufständischen an. Gemeinsam mit seinem Bruder Wichmann stellte er sich in Sachsen gegen Herzog Hermann, ihren Onkel, mit der Begründung, dass ihnen dieser ihr väterliches Erbe geraubt habe. Obwohl 954 bei der Unterwerfung recht milde behandelt, standen sie kurz darauf wieder in Opposition zu ihrem Onkel. Nach der Unterwerfung der Rebellion flohen sie über die Elbe und verbündeten sich mit den Abodriten-Fürsten Naco und Stoinef. Er unterstützte 973 die Rebellion Heinrichs II. des Zänkers von Bayern und stand 983-985 auf dessen Seite und erkannte ihn als König an.

    Annalen von Hildesheim

    Die Jahre 976-980.

    978. Der vormalige Herzog Heinrich wurde mit dem jüngeren Heinrich und dem Grafen Ekbert auf Befehl des Kaisers [in Magedaburg] verhaftet und in die Verbannung geschickt. In demselben Jahre fiel der Kaiser mit großem Heere in Gallien ein und verwüstete es.

    Annalen von Magdeburg

    Die Jahre 974-979.

    978. Herzog Heinrich wurde zusammen mit dem jüngeren Heinrich, Bertolds Sohn, bei dem Kaiser verklagt, auf Befehl desselben in Magdeburg nebst dem Grafen Ekbert gefangen und in die Verbannung geschickt. Die erhabene Kaiserin Adelheid reiste von der Bitterkeit übergroßen Schmerzes im Herzen durch die Bosheit einiger Aufhetzer verwundet, welche unziemliche Zwietracht zwischen ihr und ihrem Sohne säeten, mit ihrer Tochter, der erlauchten Aebtissin Machtild nach Longobardien.

    Eickhoff Ekkehard: Seite 48,91,104, "Theophanu und der König"

    Denn selbst in Sachsen und in den sächsischen Marken fand Heinrich der Zänker Unterstützung. Unter seinen dortigen Parteigängern stand Ekbert der Einäugige an führender Stelle. Dies war ein streit- und rachsüchtiger alter Haudegen, ein Neffe der Königin Mathilde von der Mutter Seite, und von Vaters Seite des Herzogs Hermann Billung von Sachsen, der stets eine treue Stütze des Kaisers im Osten gewesen war. Ekbert, ein eigensinniger Abenteurer, hatte schon vor langen Jahren mit dem abodritischen Slavenfürsten jenseits der Elbe gegen OTTO DEN GROSSEN gemeinsame Sache gemacht, ja mit ihnen das eigene Grenzland blutig verheert. Diesmal löste der Aufruhr des Zänkers einen langen und schweren Konflikt aus, der OTTO II. zu ausgedehnten Operationen in Bayern und Böhmen zwang. Das Strafgericht, das am Ende des langen Ringens gestanden hatte, verbannte ihn und Ekbert nach Utrecht, wo Bischof Folkmar sie in Gewahrsam nahm.
    Mit Heinrich dem Zänker ritt Ekbert der Einäugige, und auch die Kroninsignien und das Kind, das kostbarste Pfand seines Anspruchs, mußten mit auf die Reise.
    Auch OTTOS 6-jährige Schwester Adelheid wurde in das Gewahrsam Ekberts des Einäugigen auf dessen Burg Ala gegeben. Doch das königstreue Aufgebot der sächsischen Fürsten marschierte gegen die Burg Ala, nahm sie im Sturm, befreite die kleine Prinzessin Adelheid aus dem Gewahrsam und erbeutete Heinrichs Kriegsschatz. Die Feste wurde zerstört.

    oo N.N.

    Kinder:
    - Wichmann III. - 5.10.1016
    - Ekbert
    - Amelung Vogt der Paderborner Kirche - 1031

    Literatur:
    Althoff: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 33,38,73,77,81, 92,94,102,131,394 G 33 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 108,127,140 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 42 Anm. 18, 46 Anm. 33 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 34 -
    Annalen von Hildesheim a. 978 - Annalen von Magdeburg a. 978 - Beumann Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 72,75,77,83,127,172 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 71-78 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 49 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 48,91,104 - Finckenstein, Albrecht Graf: Beobachtungen zur Königswahl nach dem Tode Ottos III. in: DA 34, 1978 Seite 512-520 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 335 - Goez, Werner: Lebensbilder aus dem Mittelalter. Die Zeit der Ottonen, Salier und Staufer, Primus Verlag Darmstadt 1998 Seite 43-49 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 92 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 41,88,88,94,97, 146-148,150 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 148,150,153,156,160-162,250,281 - Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 43 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 150,228 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 659,661,678 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 165,168,299 - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag Seite 190,234 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 40,46,92,114,118 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stutggart 1981 Seite 159,177,179,183,205,207, 213,215 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 150,152,158,168 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -


  3. 4.  von Verden, Brun I Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Bia1) gestorben am 14 Feb 976.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 962-976, Verden (Aller) [27283],Verden,Niedersachsen,Deutschland; Bischof von Verden (962-976)

    Notizen:

    Filiation unsicher

    Brun I.
    Bischof von Verden (962-976)
    -14.2.976

    Althoff Gerd: Seite 317, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    B 104
    Lü: 19.8. Brun ep ?+ 1049 Verden
    Me: 19.8. Brun eps
    Me: 21.8. Brun eps et mart.

    Im Lüneburger Necrolog stammt der Eintrag nach Wedekind erst von einer Hand des 14. Jahrhunderts.
    Im Merseburger gehören beide Einträge der Ergänzungsschicht an. Nach dem Ausweis zweier spät überlieferter Verdener Quellen verstarb Brun II. von Verden am 21.8.1049; vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren Geschichte des Bistums Verden (Fortsetzung) Seite 2.
    Er kann nicht mit den Einträgen ins Merseburger Necrolog gleichgesetzt werden, da die Ergänzungsschicht bereits 1017 eingeschrieben wurde; siehe dazu oben Seite 153 f.
    Dagegen gibt der Lüneburger Eintrag aller Wahrscheinlichkeit nach den Verdener Bischof wieder, da auch alle anderen Verdener Bischöfe des 11. Jahrhunderts in diesem Necrolog erscheinen. Wer die beiden Bischöfe namens Brun - falls es sich überhaupt um zwei verschiedene handeln sollte - sind, die im Merseburger Necrolog begegnen, kann nicht entschieden werden.
    Brun von Querfurt, an den man angesichts der Bezeichnung martyr am ehesten denken würde, erlitt sein Martyrium wohl am 9. März; vgl. Biogr. Wörterbuch 1, Spalte 369 f.; NDB 2, Seite 674 f.
    Brun I. von Verden verstarb entweder am 14.2. oder 26.4. im Jahre 976, Thietmar von Merseburg (III, 6; Seite 104 mit Anm. 3) vermehrt die Unsicherheit dadurch, dass er die Todestage der Bischöfe Brun von Querfurt und Brun I. von Verden verwechselt. Hinzuweisen ist auch noch auf den Eintrag am 21. August ins Necrolog von Weißenburg: Brun eps. bei dem es sich wohl ebenfalls um den 1049 verstorbenen Verdener Bischof Brun II. handelt.
    Brun II. entstammte dem Walbecker Grafenhaus und war ein Bruder Thietmars von Merseburg (B 174) und Siegfrieds von Münster (B 171). Durch ihre Mutter Kunigunde, eine Tochter Heinrichs von Stade (G 45), waren die Bischöfe aus der WALBECKER Familie mit den BILLUNGERN verwandt.
    Vor seiner Erhebung war Brun (seit 1025), wie vorher sein Bruder Siegfried, Abt der Klöster Berge bei Magdeburg und Nienburg; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 80 f.; zur Familie Bruns vgl. auch Lippelt, Thietmar von Merseburg, S 48 u. ö.

    Thiele Andreas: Tafel 155, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    BRUNO (unsicher) + 976

    Mönch zu Corvey, 962 Bischof von Verden; stiftet das Kloster zu Oldenstadt

    Annalista Saxo: Seite 615 (19-20), "Reichschronik"
    Das Jahr 962.

    Amalung der Fardener Bischof, des Herzogs Herimann Bruder, starb und ihm folgte ein Mönch von Corbeja, Bruno, ein Verwandter desselben Herzogs. [Reginbert, ein Knecht Gottes, starb]; er hat die Abtei des heiligen Blasius in Schwaben erbaut.

    Brun, der Neffe seines Vorgängers Amelung, erhielt seine Ausbildung im Kloster Corvey und war der Gründer des Klosters Oldenstadt bei Uelzen, wo er Nonnen ansiedelte.

    Althoff Gerd: Seite 35,39,61,71, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    Eher im Blickfeld der Forschung lagen dagegen die Beziehungen der BILLUNGER zur Reichskirche. Einerseits ist bekannt, daß zwei Verwandte der BILLUNGER, Amelung und Brun, den Verdener Bischofssitz innehatten.
    Auch der Nachfolger Amelungs, Bischof Brun, war nachweislich ein Verwander der BILLUNGER [144 Vgl. Bork, Billunger, Seite 64f. Den Versuchen, Brun auf Grund seiner Schwierigkeiten mit Hermann Billung (siehe dazu unten Seite 61f.) als Sohn Wichmanns des Älteren einzuordnen, tritt Bork entgegen. Die Verwandtschaft mit den BILLUNGERN ist dagegen durch Thietmar von Merseburg II, 31 und den Annalista Saxo (Seite 615) gesichert.]. Die Konzentration billungischer Macht im Raum Verden/Lüneburg war also schon zu Beginn der Regierungszeit OTTOS DES GROSSEN weit fortgeschritten.
    Es handelt sich um Bischof Brun, der im Jahre 976 verstarb. Von ihm wissen wir durch den Bericht Thietmars von Merseburg, daß er Hermann Billung gebannt hatte und sich trotz der Bitten Herzog Bernhards I. weigerte, den toten Herzog vom Bann zu lösen [229 Thietmar II, 31; vgl. Wichmann, Untersuchungen zur älteren Geschichte des Bistums Verden, Seite 320f.; Köple-Dümmler, Otto der Große, Seite 507; Leyser, Rule and Conflict, Seite 12.]. Angesichts dieser Tatsache überrascht es nicht, daß Brun im Lüneburger Necrolog fehlt, obwohl er nach dem Zeugnis Thietmars ein Verwandter der BILLUNGER war.
    Und höchst aufschlußreich ist auch, daß der Bischof Brun von Verden, der Verwandte der BILLUNGER, seine geistliche Laufbahn ebenfalls in der Weserabtei begann [269 Vgl. Bork, Billunger, Seite 65.]. Die Verwandtengruppe, der die BILLUNGER zuzurechnen sind, behielt demnach weiterhin den Brauch bei, ihre Söhne in den Corveyer Konvent eintreten zu lassen.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 35,39,61,71, 317 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 615 (19-20) a. 962 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 64,65 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 507 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 104 -


  4. 5.  Hathui Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Bia1) wurde geboren in 939; gestorben am 4 Jul 1014.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 959-1014, Gernrode [06507],Quedlinburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Äbtissin von Gernrode

    Notizen:

    Hadwig Äbtissin von Gernrode (959-1014)
    939-4.7.1014
    Nichte der Königin Mathilde
    Tochter des Grafen Wichmann der Ältere im Bardengau aus dem Hause der BILLUNGER und der Bia,Tochter von Graf Dietrich

    Thiele Andreas: Tafel 155, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    HADWIG + 1014
    Nach 959 Äbtissin von Gernrode und Vreden.
    oo 952 SIEGFRIED Markgraf der Ostmark + 959

    Althoff Gerd: Seite 350, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    A 42 Me: 4.7. Haduui abb + 1014 Gernrode und Vreden

    Es handelt sich um Hadwig, die Witwe Siegfrieds (G 69), des Sohnes Markgrafen Gero, die seit ca. 959 Äbtissin in Gernrode war (Schulze, Gernrode, S. 4); zu anderen Verwandten vgl. Kommentar G 2.
    Da Thietmar VII, 3 berichtet, sie habe Mathilde, die Tochter des BILLUNGERS Bernhard I. iure consanguinitatis in Gernrode erzogen und sie ferner als neptis der Königin Mathilde bezeichnet, wird sie in der Forschung wohl zu Recht als Tochter Wichmanns des Älteren angesehen (vgl. Bork, Billunger, S. 78 ff.).
    Zur Ehe Wichmanns mit einer Schwester der Königin Mathilde vgl. Kommentar G 39. Tenhagen, Die Vredenschen Äbtissinnen, S. 145 versucht nachzuweisen, dass sie auch Äbtissin von Vreden war, was billungische Verwandtschaftszusammenhänge zusätzlich wahrscheinlich macht; vgl. auch Althoff, Borghorst, S. 248.
    Zum Todesdatum: Thietmar VII, 3.

    Glocker Wilfried: Seite 355, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    S 11) HADWIG
    * 939, + 1014 VII 4

    952 oo Siegfried, Graf, Sohn des Markgrafen Gero, + c 959

    dann Äbtissin von Gernrode und (?) Vreden

    Hadwig ist bei Thietmar VII c. 3, Seite 400 als eine "neptis" der Königin Mathilde bezeugt. Die Forschung hielt sie daher gemeinhin für eine Schwester der Grafen Wichmann der Jüngere und Ekbert, auch wenn hierfür keinerlei Quellenzeugnis vorliegt. Althoff, Adelsfamilien, argumentierte nun, da wir das Geburtsjahr der Äbtissin Hadwig mit 939 kennen und Bia, die Schwester der Königin Mathilde, spätestens 931/32 gestorben ist, dass sie keinesfalls die Mutter der Äbtissin Hadwig und auch nicht als die Mutter Wichmanns des Jüngeren und Ekberts in Frage käme. Mit Hlawitschka, Kontroverses III., ist gegen Althoff einzuwenden, dass Hadwig ja nur als Nichte der Königin Mathilde bezeugt ist und somit eben eine Tochter der Friderun gewesen sein dürfte (wobei allerdings noch die oben S. 353 bereits erwähnte Perechtheit die Mutter Hadwigs und der Brüder Wichmann und Ekbert gewesen sein könnte).
    Eckhardt, Funde (2. Aufl.) Seite 86, macht im Zusammenhang mit dem verwandtschaftlichen Umfeld der Königin Mathilde noch auf die Familie der Harzgrafen (WETTINER aufmerksam, die auf Grund ihres Namensgutes zu Mathildes Verwandtenkreis gehören könnte.
    Zu Unrecht gilt in einem Teil der Literatur der Erzbischof Theoderich I. von Trier (965-977) als Verwandter der OTTONEN, ja sogar als Neffe der Königin Mathilde, so in dem Artikel von Franz-Josef Heyen im LThK Bd. 3, Sp. 387, bei Pauly, Geschichte Bd. 2, S. 56, und auch bei Althoff, Necrolog S. 250 f. Wie Bosdorf, Trier S. 9, Anm. 38, feststellt, handelt es sich um die Verwechslung Theoderichs von Trier mit Bischof Theoderich von Metz (vgl. S 6).
    Ebenfalls ungesichert scheint die Argumentation Althoffs, Necrolog S. 268-279, den Continuator Reginonis (Erzbischof Adalbert von Magdeburg) der Verwandtschaft der Königin Mathilde zuzuordnen: vgl. dazu die recht skeptischen Äußerungen bei Karpf, Herrscherlegitimation S. 47, Anm. 4.
    Eine Tafel zum verwandtschaftlichen Umfeld der Königin Mathilde findet man bei Schmid, Nachfahren S. 87.

    Annalen von Quedlinburg:

    Das Jahr 1014.

    Die Aebtissin Hatwig guten Andenkens starb. Es starb auch der Bischof Bernhar von Farden, und ihm folgte der Kölner Propst Wikkier.
    In demselben Jahre übergab auch die Liebe des Kaisers an Frau Adelheid zwei Schwestern mit ihren Töchtern und zugehörigen Gütern, nämlich Montag den 1. November das Kloster des seligen Markgrafen Gero, welches derselbe dem Andenken seiner Seele und seines Sohnes erbaut, und wo er seine Schwiegertochter Hatuwig, welche geistlich lebte, einer Genossenschaft von Nonnen vorgesetzt hatte, und Dienstag den 2. desselben Monats die edle Genossenschaft zu Frethun. Als sie diese erhalten, nährt, liebt, pflegt sie dieselben auf edle Art, wie es so hohem Range geziemte, und angeleitet durch die Weisheit ihrer ausgezeichneten Tante, an der sie sich gebildet hatte, lehrt sie sie emsig im Eifer der Frömmigkeit, daß sie niemanden, sei es an Verdiensten oder an Beispielen für diesen Zweck ihrer Stiftung nachzustehen scheinen sollten.

    Althoff Gerd: Seite 74,79,214, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    Außerdem wird in der Forschung angenommen, daß auch Hadwig, die 1014 verstorbene Äbtissin von Gernrode und Vreden, eine Tochter Wichmanns des Älteren gewesen sei [Hierfür gibt es zweifelsohne gute Gründe; vgl. Bork, Billunger, Seite 78f. und unten Kommentar A 42.]. Über deren Lebensdaten sind wir durch Thietmar von Merseburg sehr genau unterrichtet. Sie wurde 13-jährig mit Siegfried, dem Sohn des Markgrafen Gero, verheiratet, der nach siebenjähriger Ehe um das Jahr 959 verstarb. Demzufolge muß sie 939 geboren sein. Ihre vermeintliche Mutter Bia war zu diesem Zeitpunkt schon längst gestorben. Hinzu kommt, daß Bia im Gandersheimer Necrolog als praeposita bezeichnet wird. Sie gehörte also an ihrem Lebensende einer geistlichen Gemeinschaft an, was eine Ehe mit dem 944 verstorbenen Wichmann dem Älteren ebenfalls ausschließt. Zu diesen Befunden paßt, daß weder Friderun noch Bia im Lüneburger Necrolog erscheinen, was angesichts der sonstigen Vollständigkeit der Eintragungen von Familienangehörigen auffällt und ebenfalls gegen eine Ehe einer der genannten Frauen mit Wichmann dem Älteren spricht. Es bleibt also nichts andere übrig, als entweder anzunehmen, Wichmann habe eine andere, namentlich unbekannte Schwester der Königin Mathilde geheiratet, oder die Tatsache einer verwandtschaftlichen Bindung zwischen der Familie der Königin Mathilde und den BILLUNGERN zu konstatieren, ohne eine genauere genealogische Zuordnung zu wagen [Der für die Heirat entscheidende Beleg, in dem Egbert als materterae filius eius (sc. OTTO I.) bezeichnet wird, stammt aus den Annales Quedlinburgenses des Jahres 955 und wurde dort von Thietmar von Merseburg übernommen. Die Nachricht der Annales Quedlinburgenses ist wiederum aus den verlorenen Hersfelder Ananlen übernommen (vgl. Holtzmann, Die Quedlinburger Annalen, Seite 84.]. An der Tatsache der Verwandtschaft selbst zu zweifeln, besteht gerade angesichts der neuen Beobachtungen zu den Anfängen des billungischen Gedenkens kein Anlaß.
    So heiratete Hathwig, die als Tochter Wichmanns des Älteren angesehen wird, Siegfried, den Sohn des Markgrafen Gero. Durch diese Ehe erklären sich wohl die zahlreichen Einträge von Mitgliedern der Sippe des Markgrafen im Lüneburger Necrolog, von denen die ältesten die der beiden vor 959 verstorbenen Söhne Geros, des eben genannten Siegfried und seines Bruders Gero, sind [Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen BILLUNGERN und der Sippe des Markgrafen Gero wurden zweimal geknüpft: zunächst heiratet Hathwig (A 42) Siegfried (G 69), den Sohn des Markgrafen Gero; später verband die Ehe der BILLUNGERIN Swanhild (G 168)mit dem Grafen Thietmar (G 98) beide Sippen erneut. Zu den Angehörigen der Sippe Geros im Lüneburger Necrolog vgl. Kommentar G 2.].

    952 oo Siegfried, Sohn des Markgrafen Gero - 24.6.959

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 74,79,214,350 A 42 - Annalen von Quedlinburg a. 1014 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 36,52 - Beumann, Helmut: Die Ottonen, Verlag W. Kohlhammer, 1991 Seite 98 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 Seite 78-80 - Freytag, Hans-Joachim: Die Herrschaft der Billunger in Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1951 Seite 70 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 S 11 Seite 354 - Hlawitschka, Eduard: Kontroverses aus dem Umfeld von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde, in Festschrift für Alfons Becker, Sigmaringen 1987 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 149,182,206 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 246 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 752 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 10,39,190,232 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 155 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 54, 246,344,346,354,356 -

    Name:
    auch Hadwig