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 Bohrer

von Arneburg, Emnilde

weiblich um 950 - 991  (41 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Arneburg, Emnilde wurde geboren um 950; gestorben in 991.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lausitz,Deutschland; Fürstin der beiden Lausitzen
    • Titel/Amt/Status: Quedlinburg [06484],Quedlinburg,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Nonne in Quedlinburg

    Notizen:

    Emnilde von Arneburg
    Fürstin der beiden Lausitzen
    Nonne in Quedlinburg
    um 950- 991

    Nach H. Ludat Tochter des Grafen Bruno von Arneburg und der Frederuna, Tochter vom Harzgaugrafen Volkmar I.
    Nach W. Trillmich: Chronik. Stammtafel Tochter des Grafen Brun von Querfurt

    Ludat, Herbert: Seite 20-23,126,134, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Als Zeitpunkt für die Eheschließung Boleslaws mit Emnildis gilt 987; es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag.
    Die deutsche Forschung wußte mit Thietmars Angabe über Dobromir als Vater von Emnildis überhaupt nichts anzufangen und nahm nicht einmal von den zahlreichen Hypothesen, die polnische Historiker aufgestellt hatten, Notiz. Zuletzt hat A. F. Grabski sogar die Vermutung ausgesprochen, daß Emnildis die Tochter eines sächsischen Grafen gewesen sei.
    Von den drei Töchtern, die Emnildis geboren hat, ist zwar nur die älteste, Reglindis, mit ihrem Namen bekannt. Aber die beiden Namen Emnildis (Erminildis) und Reglindis beweisen bereits, daß Dobromir seine Frau aus einem deutschen Grafengeschlecht genommen hat. Da nun der Name Emnildis [125 Neben Thietmar IV, 58 (Handschrift 2) hat auch der Ann. Saxo (zu a. 992) die Namensform Erminildis. - Zu dem Namen Emnild (auch Irminhild, zu as. irmin "groß, gewaltig" vgl. W. Schlaug, Studien zu den altsächsischen Personennamen des 11. und 12. Jahrhunderts, 1955, Seite 117, wo die Belege - darunter auch die Gemahlin Boleslaws - u.a. neben sechs weiteren Belegen aus dem Lüneburger Totenbuch verzeichnet sind. Hierfür sind aber auch die Emnild-Belege aus dem 9. und 10. Jh. heranzuziehen (zu as. * amja "emsig"; vgl. auch J. Schatz, in: Zs. f. dt. Altertum, Band 72, 1935, Seite 129ff; W. Schlaug, Die altsächsischen Personennamen vor dem Jahre 1000, 1962, Seite 119), wo gleichfalls Boleslaws Frau aufgeführt ist. Dazu die zusätzliche Bemerkung von W. Schlaug, daß diese Namengruppe teilweise auch mit Irmin-Namen verbunden werden (vgl. F. Stark, Die Kosenamen der Germanen, 1868, Seite 207f.). Es lassen sich offenbar die beiden Namen Imhildis (Emnildis) und Erminildis nicht voneinander trennen.] in sächsischen Familien dieser Zeit belegt ist [126 Unter den Belegen bei W. Schlaug, a.a.O., 1962, Seite 119, ist das Auftreten des Namens in der Rikdag-Sippe (siehe oben Anm. 112), im Geschlecht der QUERFURTER (vgl. Thietmar IV, 16; und Stammtafel III in der Ausgabe von R. Holtzmann) und in der Familie Erzbischof Geros von Magdeburg (Thietmar VII, 55), über deren genaue Verbindung mit anderen sächsischen Geschlechtern leider nichts bekannt ist, am bemerkenswertesten. Hinzu kommt vielleicht noch die unmittelbar neben Kero (Gero) im Reichenauer Gedenkbuch (Cod. aug. col. 263; vgl. K. Schmid, in: Zeitschriften für Geschichte des Oberrheins, Band 108, Seite 213) aufgeführte Eininhilt (sonst nirgends belegt, vielleicht für Erninhilt?). Auch die in den Ann. Quedl. zu 991 genannte Emnild sowie die im Merseburger Nekrolg unter 21. September als Äbtissin und die ebenda am 13.4. als sancta monialis verzeichnete Emnild sind sicherliche Angehörige des sächsischen Adels gewesen. Der in diesem Zusammenhang älteste und meines Erachtens gewichtigste Beleg ist der Name der Gemahlin des comes Siegfried, des Schwagers HEINRICHS I. und Bruder Geros, in einem verschollenen St. Gallener Verbrüderungsbuch (MGH Libri confraternitatum, 1884, Seite 84): Herminburch (zu Irmin - vgl. W. Schlaug, a.a.O., 1962, Seite 120); es handelt sich um eine Schwester des Königs (vgl. K. A. Eckhardt, a.a.O., Seite 20), deren Todesdatum 29. Dezember (Irminburg) auch der Merseburger Nekrolog enthält.], diese Grafengeschlechter aber - wie neue genealogisch-besitzgeschichtliche Forschungen erwiesen haben - weithin miteinander nahe versippt gewesen sein und viele in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum Königshaus und durch sie und über EKBERTINER auch zu den KAROLINGERN gestanden haben [129 Schon von S. Krüger und R. Schölkopf ist auf diese Tatsache aufmerksam gemacht worden; noch ausdrücklicher mit dem Hinweis auf das Auftreten von Namen, die auf Verbindung zum Geschlecht der Königin Mathilde und damit auf die EKBERTINER hindeuten, wie Ida, Friderun, Bia usw. speziell in der Rikdag-Gruppe und deren Umkreis bei Haldensleben und den Querfurter Grafen, K. A. Eckhardt, a.a.O., besonders Seite 86f.], wo ebenfalls der Name Reglindis auftaucht, liegt es nahe, zunächst an ihren Kreis zu denken, aus dem Dobromirs Gemahlin gestammt haben dürfte. Daher läßt sich mit Sicherheit nur soviel erschließen, daß Dobromir - wohl zwischen 963 und 973 [131 Dieser Zeitraum ergibt sich aus dem Mindestalter der Emnildis, die 987 die Ehe mit Boleslaw Chrobry einging, und den politischen Vorgängen im Zusammenhang mit Geros Aktionen 963, in die Dobromir aller Wahrscheinlichkeit nach verwickelt gewesen ist (vgl. unten, Brandenburg in der Politik um die Jahrtausendwende, Seite 34 ff. und Anm. 241,242 und 260.] - wahrscheinlich eine Angehörige aus der Verwandtschaft des Markgrafen Gero oder der sogenannten Harzgrafen, zu denen die Sippe des Markgrafen Rikdag und das Geschlecht Bruns von Querfurt gehört haben, geehelicht hat, da in beiden Familien der Name in jener Zeit überliefert ist.
    Die Frage nach der eindeutigen Familienzugehörigkeit der Mutter der Emnildis läßt sich, wie mir scheint, vorläufig jedenfalls noch nicht mit Sicherheit beantworten und muß daher offen bleiben, obwohl die Lösung gerade dieses Rätsels fraglos ganz wesentlich zur weiteren Erhellung der politischen Beziehungen im Elbe-Oderraum in der zweiten Hälfte des 10. Jhs. beitragen könnte [134
    Die Schwierigkeit besteht in erster Linie darin, daß auch die sicheren und nachweisbaren verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Familien bei der bruchstückhaften Quellengrundlage nur einen sehr kleinen Teil der genealogischen Verbindungen erkennen lassen und sich deshalb für eine überzeugende Verknüpfung der Namen Emnildis und Regelindis mehrere Möglichkeiten anbieten.]. Aber daß der Zusammenhang, in dem Dobromir mit den sächsischen Adelsfamilien gestanden haben muß, nur auf diese Landschaften hindeutet und alle sonstigen Spekulationen über seine Herkunft und Herrschaft überflüssig macht, darf als feststehend gelten, besonders wenn man die sich daraus ergebenden Schlußfolgerungen überdenkt.





    oo N.N. (Dobromir senior Fürst der beiden Lausitzen)
    -
    Kinder:

    - Emnildis um 970/75 - 1017
    987 oo Boleslaw Chrobry Herzog von Polen 967-17.6.1025
    - Tochter
    oo Gunzelin von Kuckenburg, Markgraf von Meißen um 965- nach 1017


    Literatur:
    Annalen von Quedlinburg ad a. 991 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 21-23,126,134 Stammtafel im Anhang - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 277 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 133

    Emnilde heiratete Dobromir um 963. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Emnildis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 970/975; gestorben in 1017.
    2. 3. N.  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  Emnildis Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Emnilde1) wurde geboren um 970/975; gestorben in 1017.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin von Polen

    Notizen:

    Emnildis Herzogin von Polen
    um 970/75- 1017
    Tochter des Heveller-Fürsten Dobromir und der Emnildis von Arneburg, Tochter von Graf Bruno

    Lexikon des Mittelalters: Band III Seite 1890

    Emnild (Emnildis) + 1017
    Tochter des "senior Dobromir"
    3. Gemahlin (oo 987) des polnischen Königs Boleslaw I. Chrobry (965/67-1025)

    Kinder:
    Tochter N.N., Äbtissin 1017
    Regelindis (+ nach 1014), oo 1002 Markgraf Hermann von Meißen
    Mieszko II. Lambert (10. Mai 1034), König von Polen 1025, oo 1013 Richeza, Nichte Kaiser OTTOS III.
    Tochter N.N. (+ nach 1018) oo zw. 1009/12 Sjvatopolk von Kiev
    Otto (+ 1033).
    Thietmar von Merseburgs Lob für Emnild (IV/59) läßt auf ihr hohes Ansehen und ihren großen Einfluß am PIASTEN-Hof schließen.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOLESLAW I. "DER TAPFERE"

    * um 967, + 1025
    1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN, geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
    2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
    3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
    4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

    Ludat, Herbert: Seite 21,22,26, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa."

    Welch außerordentlicher Bedeutung die PIASTEN diesem Pakt beigemessen haben müssen, beweist, dass Boleslaw die erst kurz zuvor geschlossenen Ehe mit der Ungarin Judith löste, um sich selbst mit Dobromirs Tochter Emnildis vermählen zu können, eine Ehe, die durch keine anderweitigen politischen Rücksichten mehr in Frage gestellt worden ist.
    Als Zeitpunkt für die Eheschließung Boleslaws mit Emnildis gilt 987; es war seine dritte Ehe. Da die Eheschließungen zwischen Adelsgeschlechtern in jener Zeit stets einen politischen, das heißt friedens- und bündnisstiftenden Charakter trugen, ist fraglos auch die drei Jahrzehnte währende Ehe mit Emnildis aus ebensolchen Gründen zustande gekommen.
    Absolute Gewißheit, dass es sich bei Dobromir nur um eine Persönlichkeit gehandelt haben kann, die im Gebiet zwischen Elbe und Oder im Bereich der sächsischen Grafengeschlechter eine politische Rolle gespielt haben muß, erbringt nun folgender Gedankengang: Von den drei Töchtern, die Emnildis geboren hat, ist zwar nur die älteste, Reglindis, mit ihrem Namen bekannt. Aber die beiden Namen Emnildis (Erminildis) und Reglindis beweisen bereits, dass Dobromir seine Frau aus einem deutschen Grafengeschlecht genommen hat. Da nun der Name Emnildis in sächsischen Familien dieser Zeit belegt ist, diese Grafengeschlechter aber - wie neue genealogisch-besitzgeschichtliche Forschungen erwiesen haben - weithin miteinander versippt gewesen sind und viele in enger verwandtschaftlicher Beziehung zum Königshaus und durch sie und über die EKBERTINER auch zu den KAROLINGERN gestanden haben, wo ebenfalls der Name Reglindis auftaucht, liegt es nahe, zunächst an ihren Kreis zu denken, aus dem DobromirsGemahlin gestammt haben dürfte.

    Görich Knut: Seite 102,133, "Eine Wende iim Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

    In dieser Mächtekonstellation spielte Ekkehard von Meißen die zentrale Rolle. Bis zum Tod OTTOS III. und der Ermordung Ekkehards im Jahre 1002 herrschten friedliche Verhältnisse im östlichen Vorland Meißens. Folgt man Herbert Ludat, so ist der Grund dafür der Interessenausgleich zwischen den EKKEHARDINERN und den PIASTEN im Milsenerland und der Lausitz, dem wahrscheinlichen Herrschaftsgebiet eines venerabilis senior Dobromir, dessen Tochter Emnildis wohl 987 Mieszkos Sohn Boleslaw Chrobry geheiratet hatte [41 Dazu die Ausführungen von Ludat (wie Anm. 9), Seite 19.-31; außerdem Christian Lübke, Milsener, in: Lexikon des Mittelalters 6, München 1993, Spalte 628.].
    Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw habe schon lange vor dem Frieden von Bautzen 1018 um Hermanns Schwester Oda als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws Tochter Reglindis zusammen [224 Todesdatum allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie Anm. 40), Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm 9), Nr. 505 (ab 1016 März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke, Nr. 519.].




    987 oo 3. Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen 967-17.6.1025


    Kinder:

    - Otto um 1000 - 1033 ermordet
    - Mieszko II. Lambert 990-10./11.5.1034
    - Regilindis 989-21.3. nach 1014
    1002 oo Hermann II. Markgraf von Meißen um 980-1.11.1038
    Tochter - nach 1018
    oo Swjatopolk I. Großfürst von Kiew 980 - 1019
    - Tochter Nonne 1017 988-



    Literatur:
    Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 159 - Eickhoff Ekkehard: Theophanu und der König. Otto III. und seine Welt. Klett-Cotta Stuttgart 1996 Seite 474 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21-23,26,29,31,35,85;109,116,118,124-126,131,134,202,235,426,496 - Schneidmüller, Bernd/ Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 102,133 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,338 -

    Emnildis heiratete von Polen, Boleslaw I. in 987. Boleslaw wurde geboren in 967; gestorben am 17 Jun 1025; wurde beigesetzt in Posen [60-010],Großpolen,Polen. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. von Polen, N.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 988.
    2. 5. von Polen, Mieszko II.  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 990; gestorben in Mai 1034.
    3. 6. von Polen, Mathilde  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 995; gestorben nach 1018.
    4. 7. von Polen, Regilindis  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 989; gestorben nach 1014.
    5. 8. von Polen, Otto  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1000; gestorben in 1033.

  2. 3.  N. Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Emnilde1)

    N. heiratete von Kuckenburg, Gunzelin in 987. Gunzelin wurde geboren um 965; gestorben nach 1017. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 3

  1. 4.  von Polen, N. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emnildis2, 1.Emnilde1) wurde geboren in 988.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1017; Nonne


  2. 5.  von Polen, Mieszko II.von Polen, Mieszko II. Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emnildis2, 1.Emnilde1) wurde geboren in 990; gestorben in Mai 1034.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1025-1034, Polen; König von Polen

    Notizen:

    Darstellung Mieszkos II. und Mathildes von Schwaben auf dem Widmungsbild des Liber de divinis officiis; St. Gallen erstes Viertel 11. Jahrhundert. Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek, Ms.C 91, (verschollen), fol. 3r

    Darstellung Mieszkos und Mathildes von Schwaben



    Mieszko II. Lambert

    König von Polen (1025-1034)
    990-10./11.5.1034

    Ältester Sohn des Königs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorbenhäuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 616

    Mieszko II. Lambert, Fürst von Polen, ab 1025 König von Polen
    * 990, † 10. Mai 1034
    Eltern:
    Boleslaw I. Chrobry, Fürst und König von Polen, Emnild
    oo Richeza, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und der Mathilde (Schwester Kaiser Ottos III.)

    Kinder:
    Kasimir I. (Restaurator)
    Gertrud (1. G.), oo Großfürst Izjaslav (1.I.) von Kiev
    Tochter, oo König Béla I. von Ungarn.

    Von Kindheit an verlief Mieszkos Leben in den Bahnen, die durch die Politik seiner Vorfahren (Mieszko I., Boleslaw Chrobry) vorbestimmt waren. Zu den im Jahre 1000, anläßlich des Treffens von Gnesen, getroffenen Absprachen zwischen Boleslaw und Kaiser Otto III. gehörte auch die Ehe Mieszkos mit der Nichte des Kaisers, Richeza. Der überraschende Tod Ottos und kurz darauf des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen sowie die Thronbesteigung Heinrichs II. bedeuteten aber das Ende der damaligen Perspektiven. Als Sohn der aus der Lausitz stammenden Edlen Emnild war Mieszko zudem von den nun ausbrechenden Kämpfen zwischen Heinrich und Boleslaw (vorrangig um die Herrschaft in den Marken Lausitz und Milsenerland) ebenso in besonderem Maße betroffen wie von der Fehde zwischen dem König und dem Pfalzgrafen Ezzo um die Erbgüter der Ottonen-Tochter Mathilde. So lag auch der Schlüssel zum Abschluß des Friedens von Merseburg (1013) in seiner Person: Der Vollzug der Heirat Mieszkos mit Richeza unter Mitwirkung Heinrichs II. bedeutete für Polen die Bestätigung des Gnesener Konzepts. Als die Kämpfe kurz danach dennoch wieder ausbrachen, stand Mieszko - wie die Schilderung Thietmars von Merseburg zeigt - im inneren Konflikt zwischen den Bindungen an den Kaiser (Treueid Mieszkos 1013) und den sächsischen Adel (1014 Intervention zugunsten des in Geiselhaft befindlichen Mieszko) sowie den Verpflichtungen gegenüber dem Vater. Erst der Friede von Bautzen 1018 ermöglichte eine längere Phase friedlicher Beziehungen, in der Mieszko II. in die Gebetsbrüderschaft des von Heinrich II. geförderten Kloster Michelsberg (Bamberg, III) aufgenommen wurde.
    Es waren die Königskrönungen Boleslaws I. (Frühjahr 1025) und nach dessen baldigem Tod (17. Juni 1025) auch Mieszkos und damit - aus Sicht der Piasten - die Vollendung der Gnesener Konzeption, die den raschen Niedergang Polens einleiteten. Wenn auch im Reich das grundsätzliche Anrecht Mieszkos auf die Königswürde nicht bestritten wurde, man sogar seine königlichen Tugenden rühmte (Mathilde, Gemahlin Herzog Friedrichs II. von Lothringen [23.F.]), so war die Krönung doch ohne Zustimmung Kaiser Konrads II. erfolgt. Die Übereinstimmung mit dem Kaiser suchten nun aber die beim Thronwechsel in Polen unberücksichtigten Verwandten Mieszkos: Boleslaws ältester Sohn Bezprym (ein Neffe König Stefans von Ungarn), der auch Unterstützung bei Großfürst Jaroslav von Kiev fand, und die bereits beim Tode Mieszkos I. übergangenen Haldenslebener. Vergeblich versuchte Mieszko, einer Einkreisung durch eine militärische Offensive gegen das östliche Sachsen entgegenzuwirken. Feldzüge Konrads von W und Jaroslavs von O her besiegelten 1031 innerhalb kürzester Zeit Niederlage und Sturz Mieszkos sowie den Verlust umstrittener Grenzregionen an die Nachbarn. Mieszkos Familie floh ins Exil nach Deutschland. Der auf den Thron gelangte Bezprym unterwarf sich sofort dem Kaiser und übersandte ihm die polnischen Throninsignien. Als er bereits nach wenigen Monaten ermordet wurde, gelang Mieszko die Rückkehr, doch mußte er 1033 auf einem Hoftag in Merseburg die Aufteilung Polens durch Konrad anerkennen. Das schnelle Ableben der Mitregenten ermöglichte ihm noch einmal für kurze Zeit die Alleinherrschaft, bevor er starb. Er hinterließ ein von Aufständen und heidnischer Reaktion zerrüttetes Land.

    Chr. Lübke

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa", R.G. Fischer Verlag 1994 -

    MIESZKO II. LAMBERT
    * 990, + 1034

    König 1025

    Mieszko II. Lambert stellte nach jahrelangen harten Kämpfen um die Nachfolge die staatliche Einheit wieder her. Im Jahre 1030 drang Mieszko bis zur Saale vor, mußte aber auf die Lausitz und das Milzener Land verzichten, als Kaiser KONRAD II. 1031 in Polen einfiel. Im gleichen Jahr wurde er von seinem Halbbruder Bezprym nach Kiew vertrieben und kehrte 1032 mit böhmischer Hilfe zurück. Im Jahre 1033 wurde Mieszko II. von KONRAD II., der sich mit Dänemark und Kiew verbündet hatte, vernichtend geschlagen. Auf dem Reichstag in Merseburg mußte er auf den Königstitel verzichten und die deutsche Lehnshoheit anerkennen. Pommern, Schlesien, Preußen, Mähren und Tscherwenien gingen ebenfalls verloren.

    oo um 1013 RICHZA VON LOTHRINGEN + 1063, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo, Enkelin Kaiser OTTOS II.
    1034 mit den Kindern verjagt

    Althoff Gerd: Seite 378 H 12, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    H 12 Me: 10.5. Lampertus sive Misico dux Poloniorum + 1034 Mieszko II. Herzog der Polen


    Der Eintrag in Merseburg gehört nicht der Ergänzungsschicht an, sondern ist einer der wenigen nachträglichen Zusätze. Mieszko trat 1025 nach dem Tode seines Vaters Boleslaw (H 17) die Herrschaft in Polen an; vgl. Bresslau, Jbb. Konrads II. 1, Seite 99f. mit Anm. 5, wo auch die Identifizierung Dümmlers, Das alte Merseburger Totenbuch, Seite 254, der an Mieszko I. von Polen dachte (vgl. FW H 22) richtiggestellt ist. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Mieszko und dem deutschen Reich wurden 1033 in Merseburg mit der Unterwerfung Mieszkos beendet, der hierbei beträchtliche Gebietsverluste hinnehmen mußte; vgl. Bresslau 2, Seite 79ff. Vielleicht ist durch diesen Merseburger Friedensschluß auch sein späteres Gedenken im Merseburger Necrolog bestimmt. Zu seinem Verhältnis zu KONRAD II. vgl. Claude, Magdeburg, Seite 303f.





    um 1013 oo Richza von Lothringen, Tochter des Pfalzgrafen Ezzo um 1000-21.3.1063


    Kinder:

    - Richza - nach 1052
    oo Bela I. König von Ungarn um 1016-Juli/Aug. 1063
    - Kasimir I. der Erneuerer 1016-28.11.1058
    - Gertrud um 1020/25-4.1.1107
    1043 oo Isjaslaw I. Großfürst von Kiew 1024-3.10.1078 gefallen



    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 294 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 154,378 H 12 - Annalen von Hildesheim - Annalen von Magdeburg -
    Annalista Saxo: Reichschronik. Seite 50,56 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 138,167,171 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 34,45,72,118 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 2 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Seite 303 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 78,152,155,157 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 145,148 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 215,318,322 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 666 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 148,162 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 308 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21,28,55,63,72,77,84,87,89 Anmerkungen 106,114,167,383,407,426, 488,490, 494, 514 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 18,21,204 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 18,21-23,25,34, 35,40 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 89-161A - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 11,113 - Schulze: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 339-341,377 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 336, 338,362,364,366,370,372,376,420 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 63,198,209,218 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 562,588,590 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 91,226,230-238,244,254,342 -



    Gestorben:
    10./11.5.


  3. 6.  von Polen, Mathilde Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emnildis2, 1.Emnilde1) wurde geboren um 995; gestorben nach 1018.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kiew,Ukraine; Großfürstin von Kiew

    Notizen:

    Mathilde von Polen Großfürstin von Kiew
    um 995- nach 1018
    Tochter des Herzogs Boleslaws I. Chrobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter von senior Dobromir

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    N
    oo SWJATOPOLK I. Großfürst von Kiew + 1019 ermordet

    Thietmar von Merseburg: Seite 435,474, "Chronik."

    Buch VII Kapitel 72

    Einem [252 Swentepolk, der Sohn von Wladimirs Bruder Jaropulk, dessen schwangere Witwe Wladimir heiratete. Mit den anderen Söhnen meint Thietmar wohl Jaroslaw und Boris.] seiner drei Söhne gab er unseres Bedrängers, des Herzogs Boleslaw, Tochter zur Ehe; und mit ihr sandten die Polen den Bischof Reinbern von Kolberg. Als der König nun hörte, sein Sohn wolle sich, von Boleslaw angestiftet, insgeheim gegen ihn wenden, ließ er samt seinem Sohne und dessen Gemahlin auch diesen Mann festnehmen.

    Buch VIII Kapitel 33

    33. Voller Stolz über diese Erfolge entsandte Boleslaw den Erzbischof der Stadt an Jaroslaw mit der Bitte um Auslieferung seiner Tochter [108 Sie saß noch immer in Haft, vgl. VII, 72.]; er selbst sichere ihm die Entlassung seiner Gemahlin, Stiefmutter und Schwestern zu.

    Ludat, Herbert: Seite 89, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Daß der PIASTEN-Fürst in Kiev seine eigene Herrschaft auszurichten begann [512 Er hat hier im Anschluß an die Feststellungen von W. Meysztowicz (in: Sacrum Poloniae Millenium, Band 5, 1958, Seite 493), daß Brun wahrscheinlich erst im Oktober 1008 von Vladimir an den Hof Boleslaws gekommen sei, auf die besondere Rolle des sächsischen Missionars als Friedensstifter und politischer Vermittler aufmerksam gemacht und damit die Eheverbindung zwischen Svjatopolk und der dem Namen nach nicht bekannten Tochter Boleslaws Chrobrys für diese Zeit (1009/1010) - statt bisher 1012) meines Erachtens mit Recht in Zusammenhang gebracht - eine politisch höchst wichtige und folgenreiche Heirat, über die sich in der altrussischen Überlieferung kein Wort der Erwähnung findet.] und hier zu bleiben gedachte, ist nicht zu bestreiten, was gleichfalls ohne das Einverständnis HEINRICHS kaum denkbar erscheint.




    1009/12 oo Svjatopolk Großfürst von Kiev um 980 - 1019



    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Anm. 512 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 19 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 298, 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 474 -


  4. 7.  von Polen, Regilindis Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emnildis2, 1.Emnilde1) wurde geboren um 989; gestorben nach 1014.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgräfin von Meißen

    Notizen:

    Regilindis von Polen
    Markgräfin von Meißen
    um 989-21.3. nach 1014
    2. Tochter des Herzogs Boleslaw I. Chobry von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorben-Häuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 562

    Reg(e)lindis
    Tochter Fürst Boleslaws I. von Polen und Emnild
    oo Markgraf Hermann von Meißen (1002), Sohn Ekkehards I. von Meißen

    Kurz nach dem gewaltsamen Tod Ekkehards und nach der Belehnung Boleslaws mit den Lausitzen festigte die Ehe die Beziehung zwischen PIASTEN und EKKEHARDINGERN, die trotz der Kriege HEINRICHS II. gegen Polen wirksam blieben und 1018, kurz nach dem Frieden von Bautzen, durch die letzte Ehe Boleslaws mit Hermanns Schwester Oda nochmals bekräftigt wurden.

    Literatur:
    Chr. Lübke, Reg. zur Gesch. der Slaven an Elbe und Oder, III, IV, V [Ind.], 1985ff.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa

    REGLINDIS
    oo HERMANN II. Markgraf von Meißen

    Black-Veldtrup Mechthild: Seite 159, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"

    Reglindis zum Beispiel, eine Tochter König Boleslaws Chobry und seiner Frau Emnilde, brachte ihrem Mann, Markgraf Hermann von Meißen, die Burg Strehla zu, die auf der Grenze zwischen Polen und der Markgrafschaft Meißen lag.

    Hirsch, Siegfried: Band I Seite 254, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Gewiß hatte er, obwohl der Mark verlustig, die Stadt Strehla an der Elbe, denn diese war es, die er seiner Gemahlin Reginlinde, der Tochter des Boleslavs, als Leibgedinge gab. Vielleicht ist zwischen dem Merseburger Reichstage von 1002 und dem Feldzuge der Polen im Jahre 1003 die Ehe geschlossen worden; sie war dem deutschen Interesse durchaus nicht förderlich.

    Görich Knut: Seite 117,133, "Eine Wende im Osten: Heinrich II. und Boleslaw Chrobry" in: Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

    Eindeutig aber benachteiligte die von Boleslaw durchgesetzte Lösung Hermann, den ältesten Sohn des ermordeten Ekkehard. Seine Heirat mit Reglindis, einer Tochter Boleslaws Chrobry, war kaum eine angemessen Zufriedenstellung von Hermanns übergangenen Ansprüchen - zumal auch nicht sicher ist, daß diese Heirat tatsächlich erst nach der Vergabe Meißens stattfand - und insoweit eine Art Kompensation sein sollte - oder nicht schon vor dem Tod Ekkehards [Die Annahme über den Zeitpunkt der Eheschließung schwanken; Ludat (wie Anm. 9) hält Seite 29 mit Anm. 209 und Seite 79 mit Anm 462 eine Heirat nach dem Tag von Merseburg, vielleicht aber auch schon in den Tagen davor, jedenfalls aber nach der Ermordung Ekkehards für möglich; ähnlich Lübke (wie Anm. 9), Nr. 357 (Sommer 1002); Ders. (wie Anm. 39), Seite 422. Einziger Anhaltspunkt für eine zeitliche Einordnung sind Thietmars Nachrichten über die Burg Strehla. Boleslaw Chrobry zerstörte sie im August 1003 nicht, weil sie zur Morgengabe seiner Tochter gehört habe; nach dem Merseburger Überfall auf ihn im Juli 1002 dagegen hatte er sie noch in Brand gesteckt, vgl. Thietmar, Chronicon V 18 und 36 (wie Anm. 13), Seite 243, Zeile 10-12 und Seite 262, Zeile 1-4. Daraus wird gefolgert, daß die Ehe zwischen Hermann und Reglindis zwischen diesen beiden Zeitpunkten geschlossen werden muß, so Zeissberg (wie Anm. 97), Seite 430; ähnlich Kossmann (wie Anm. 9), Seite 405 und Rupp (wie Anm. 40), Seite 185. Zwingend ist diese Argumentation aber nicht, denn 1003 verschonte Boleslaw Strehla nur gegen das Versprechen der Besatzung, nicht Alarm zu schlagen; der übergeordnete Zweck hätte ansonsten eine Schädigung des Besitzes seiner Tochter gerechtfertigt. Zu erwägen bleibt deshalb, ob die Ehe zwischen Hermann und Reglindis nicht schon vor die Ermordung Ekkehards geschlossen worden sein konnte. Danuta Borawska, Mieszko I. und Oda im Kreis consanguineorum Ludolfingorum, in: Jahrbuch für Geschichte 23, 1981, Seite 79-102, vermutet Seite 79, Anm. 1 ohne weitere Begründung das Jahr 1001. Die bei OTTO III. ebenso einflußreiche wie in Sachsen und Thüringen machtvolle Position Ekkehards kann für den PIASTEN schon vor 1002 Anlaß genug gewesen sein, neben seiner eigenen Verschwägerung mit Ekkehards Bruder auch die folgende Generation beider Familien verwandtschaftlich zu verbinden. Die Zerstörung Strehlas 1002 könnte erklärt werden als Boleslaws Rache für eine (eventuelle) Beteiligung Hermanns an dem bewaffneten Überfall in Merseburg.].
    Schließlich berichtet Thietmar, Boleslaw habe schon lange vor dem Frieden von Bautzen 1018 um Hermanns Schwester Oda als Gemahlin geworben. Möglicherweise hängt Boleslaws Werbung mit dem Tod von Hermanns Gemahlin, Boleslaws Tochter Reglindis zusammen [Todesdatum allerdings unbekannt; wird datiert auf die Zeit nach 1014, vgl. Rupp (wie Anm. 40) Seite 135 mit Anm. 195; Lübke (wie Anm. ), Nr. 505 (ab 1016 März 21). Hinzuweisen ist ferner auf den Tod von Boleslaws Gemahlin Emnildis 1017, vgl. Lübke, Nr. 519).].

    Weinfurter Stefan: Seite 116,211, "Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten"

    Außerdem war eine Tochter des Polen-Herzogs, Reginlind, seit 1002/03 die Frau des Markgrafen Hermann von Meißen (1009-1032, gest. 1038), also des Bruders von Gunther.
    Zunächst macht sich die Gruppe der Unzufriedenen daran, ihre Verbindungen zu festigen. Im Winter 1002/03 heiratete der EKKEHARDINER Hermann, der Sohn Ekkehards von Meißen, die Tochter Boleslaws mit dem Namen Reginlind. Die beiden Familien, die polnischen PIASTEN und die sächsischen EKKEHARDINER, vereinigten sich zu einem festen Clan.



    1003 oo Hermann Markgraf von Meißen, x um 980-1.11.1038



    Literatur:
    Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 159 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67, Böhlau Verlag Köln 1972 Band I Seite 242 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 254 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 19,22,29,31,79; Anm. 124,130,134,209,224,229,232,462 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 34 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 208 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 58 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 18 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 108,135,185 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 117,133 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,232 - Weinfurter Stefan: Heinrich II. Herrscher am Ende der Zeiten. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999 Seite 116,211 -

    Gestorben:
    21.3.

    Regilindis heiratete von Meißen, Hermann in 1003. Hermann (Sohn von von Meißen, Ekkehard I. und Billung, Suanehild) wurde geboren um 980; gestorben am 1 Nov 1038. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 8.  von Polen, Otto Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Emnildis2, 1.Emnilde1) wurde geboren um 1000; gestorben in 1033.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Herzog von Polen

    Notizen:

    Otto Herzog von Polen
    um 1000 - 1033
    Jüngster Sohn des Königs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 3. Ehe mit der Emnildis, Tochter vom Elbsorbenhäuptling Dobremir

    Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1580

    Otto + 1033

    Jüngster Sohn König Boleslaws I. Chrobry von Polen und der Emnild, wurde anläßlich des Treffens in Gnesen im Jahre 1000 auf den Namen Kaiser OTTOS III. getauft

    Nur zum Jahr 1018, als er Oda, die letzte Gemahlin Boleslaws, nach Polen geleitete, wird Otto in den Quellen als handelnde Person faßbar. Nach der Machtübernahme Mieskzos II. (1025) ging Otto wie sein Bruder Bezprym (mit dem ihn die Quellen zum Teil verwechsen) ins Exil. Ottos Rolle nach dem Sturz Mieszkos (1031) ist nicht mit Sicherheit zu klären. Möglicherweise ist er einer der Tetrarchen, die Kaiser KONRAD II. 1032/33 für Polen einsetzte. Schon kurz darauf starb der ‚Otto dux‘.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    OTTO
    * um 1000, + 1033 ermordet

    Wolfram Herwig: Seite 237, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Dann fiel Bezprym, der Sohn von Mieszkos ungarischer Stiefmutter, mit russischer Hilfe im Osten Polens ein. Ihn unterstützte ein anderer Halbbruder Mieszkos, Otto, und auch ein Vetter ersten Grades namens Dietrich aus der Haldenslebener Verbindung seines Großvaters Mieszko I. trat als Prätendent auf [57 Ludat, An Elbe und Oder 54-56.].

    Ludat, Herbert: Seite 31,72, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es ist bezeichnenderweise der jüngste Sohn Boleslaws und der Emnildis, Otto, gewesen, der einst beim Akt von Gnesen den Namen des Kaisers erhalten hatte und der nun seinem Vater die jüngste Tochter Ekkehards, Oda, zuführte, mit der sich dann Boleslaw unverzüglich in der Burg Cziczani in der Lausitz feierlich unter Anteilnahme des Volkes vermählte.
    Außerdem empfing Boleslaws jüngster Sohn in der Taufe den Namen des Kaisers [426 Vgl. Thietmar IV, 58 über die Söhne der Emnildis: "Peperit haec duos filios, Miseconem et alium, quem dilecti senioris sui nomine pater vocabit ..." Diese Stelle ist infolge der irrtümlichen Deutung R. Holtzmanns (vgl. oben Anm. 118) und der mangelnden Vertrautheit mit der polnischen Literatur der deutschen Forschung völlig entgangen (vgl. auch das Fehlen eines Hinweises bei M. Uhlirz, Jbb. Ottos III). Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 70ff.; und St. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki, Seite 374. Schon A. Lewicki, Mieszko II., 1876, Seite 115, hat die Taufe und Namengebung mit dem Gnesener Akt in Verbindung gebracht. Über die Rolle Ottos bei der Heirat seines Vaters im Juli 1018 vgl. Thietmar VIII, 1 und oben Seite 31.].


    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 31 Anm. 230,426,507 -
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 171,440 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI c. 29 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 237 -