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 Bohrer

von Pfullendorf, Rudolf

männlich um 1110 - 1181  (71 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Pfullendorf, Rudolf wurde geboren um 1100/1110; gestorben am 9 Jan 1181 in Jerusalem [91000],Israel; wurde beigesetzt in Jerusalem [91000],Israel.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Bregenz [6900],Vorarlberg,Österreich; Graf von Bregenz
    • Titel/Amt/Status: Lindau [88131],Lindau,Bayern,Deutschland; Graf von Lindau
    • Titel/Amt/Status: Pfullendorf [88630],Sigmaringen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Pfullendorf
    • Titel/Amt/Status: Heiligenberg [88633],Bodenseekreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Ramsberg

    Notizen:

    Rudolf
    Graf von Pfullendorf
    Graf von Ramsperg
    Graf von Bregenz und Lindau
    um 1100/10-9.1.1181 Jerusalem Begraben: Jerusalem

    Sohn des Grafen Ulrich von Ramsperg und der Adelheid von Bregenz, Tochter von Graf Ulrich X.
    Rudolf war auch Vogt von St. Gallen und Vogt der Kirche von Chur.

    Arnim Wolf: Seite 51,55

    Welf VI. Letzter der schwäbischen Welfen?

    Im Jahre 1164 belagerte der junge Herzog Welf den Pfalzgrafen von Tübingen. Welf VII. wurde dabei von seinen amicis, cognatis et fidelibus unterstützt. Zu diesen Freunden, Verwandten und Getreuen gehörten nicht allein Herzog Berthold IV. von Zähringen, Markgraf Berthold II. von Vohburg, Markgraf Hermann II. von Baden, je zwei Brüder der Grafen Calw, Ronsberg und Berg, sondern auch Graf Rudolf von Pfullendorf sowie Graf Albrecht von Habsburg. Nach unserer Deutung war der PFULLENDORFER mit der Schwester des jungen Herzogs Welfs vermählt und der HABSBURGER mit deren Tochter Ita. Dies würde auch gut erklären, warum der PFULLENDORFER und der HABSBURGER auf Herzogs Welfs Seite standen.
    Im übrigen gab es einen Erbvertrag nicht nur zwischen dem Kaiser und Welf dem Älteren, sondern auch einen zwischen dem Kaiser und dem Grafen Rudolf von Pfullendorf, dem Gemahl (oder Witwer) der soror ducis Welph. Hier haben wir einen Parallelfall. Rudolf von Pfullendorf hatte ebenso wie Welf VI. keinen überlebenden Sohn und vermachte sein gesamtes Erbe um 1173 an FRIEDRICH BARBAROSSA, obwohl er doch eine Tochter (Ita) hatte. Im Gegenzug erhielt der Gemahl dieser Ita von Pfullendorf, Albrecht von Habsburg, vom Kaiser die Grafschaft Zürich, die Vogtei Säckingen und andere Güter.

    Karl Jordan: Seite 182, "Heinrich der Löwe"

    Bei der schweren Katastrophe vor Rom hatte im Jahr 1167 gerade eine Reihe schwäbischer Adelsfamilien ihren Erben verloren. FRIEDRICH I. verstand es, diese Todesfälle für seine Territorialpolitik auszunutzen. Er erwarb Besitzungen dieser Geschlechter durch Kauf oder sicherte sich durch Erbverträge ihren späteren Anfall. Dabei stieß er aus dem Inneren Schwabens nach Süden in den Bodenseeraum vor, in dem bisher die WELFEN eine beherrschende Stellung innehatten. So konnte er vor allem in den Jahren von 1167 bis 1180 durch Abmachungen mit Graf Rudolf von Pfullendorf, dessen einziger Sohn ebenfalls der Pestseuche in Italien zum Opfer gefallen war, den großen Herrschaftsbereich, den sich die PFULLENDORFER zwischen Bodensee und oberer Donau geschaffen hatten, schrittweise in seine Hand bringen.

    Karl Schmid: Seite 36,201, "Graf Rudolf von Pfullendorf"

    Von den 30-er Jahren des 12. Jahrhunderts an begegnet als Vertreter der Pfullendorfer Grafenfamilie häufiger und fast ausschließlich Graf Rudolf, der sich zunächst meistens Graf von Ramsberg, zuweilen aber auch schon Graf von Pfullendorf zu nennen pflegte.
    Graf Rudolf von Ramsberg (Pfullendorf), der in den 60-er Jahren des 12. Jahrhunderts auf der Burg Rheineck residierte, erwarb am Einfluß des Alpenrheins in den Bodensee von Abt Konrad von Petershausen ein Gut "Rinisgemunde" auf Lebenszeit gegen Zahlung von 10 Talenten. Aus der Beurkundung diese Rechtshandlung, die auf einem Pergament doppelt mit zum Teil abweichendem Text als nicht vollzogene Ausfertigung von 1163 unter den Namen Graf Rudolf von Pfullendorf und als vollzogene Ausfertigung von 1164 unter dem Namen Graf Rudolf von Ramsberg überliefert ist, geht die Identität "Ramsberg-Pfullendorf" klar hervor.
    Merkwürdigerweise ging die Pfullendorfer Grafengeschichte in einem für die Reichsgeschichte bedeutsamen Zeitpunkt zu Ende. Während Graf Rudolf von Pfullendorf noch im Jahre 1179 mehrere Male am kaiserlichen Hof geweilt hat, bricht im Jahre 1180 die lange Reihe der vom PFULLENDORFER bezeugten FRIEDRICH-Urkunden plötzlich ab.
    Doch auch der letzte urkundliche Nachweis des Grafen Rudolf vom 2. Februar 1180 im Salzburger Erzbistum weist den PFULLENDORFER als eine über die Grenzen seines Stammlandes hinaus bekannte Persönlichkeit aus. Der Salzburger Kirchenstreit über die Zuständigkeit der Wahl des Bischofs von Gurk wurde kirchlicherseits durch vom Papst bestimmte Schiedsrichter zu Gunsten des Erzbischofs geschlichtet. Neben päpstlichen Abgesandten waren auch solche des Kaisers zugegen, so der kaiserliche Hofkaplan Egilolf. Was aber hatte der schwäbische Graf Rudolf von Pfullendorf beim Salzburger Kirchenstreit zu tun? Es kann wohl kaum eine andere Erklärung dafür geben, als dass der PFULLENDORFER gleichfalls als kaiserlicher Abgesandter dem Salzburg-Gurker Kirchenprozeß beigewohnt hat, zumal er auch in Augsburg im September 1179, als der Kaiser in eben dieser Angelegenheit dem Erzbischof Konrad III. von Salzburg eine Privileg ausstellt, als Zeuge auftrat.
    Im Jahre 1180, so berichtet eine zeitgenössische St. Galler Nachricht, sei Graf Rudolf von Pfullendorf nach Jerusalem aufgebrochen, "Anno auri ... 1180 ... comes Roudolfus de Phulndorf, collecta maxima copia auri er argenti Ierosoliman petiit, et sew perpetualiter sancti sepulchri servitio dicavit" Er habe auf Bitten des Abtes von St. Gallen für das Kloster, dessen Vogt er war, wertvolle Reliquien aus der Gegend von Damaskus besorgt und dieselben in einer mit seinem eigenen Siegel versehenen kostbaren Kapsel dem Kloster übersandt. Da die urkundlichen Nachrichten über den PFULLENDORFER in dem von der St. Gallener Quelle als Zeitpunkt seines Weggangs in das Heilige Land übermittelten Jahr aufhören, darf der st. gallischen Überlieferung Glauben geschenkt werden.
    Der PFULLENDORFER habe sich dem Dienst des Heiligen Grabes geweiht, so motivierte die St. Galler Quelle seinen Weggang. Wohl einem religiösen Impulse folgend, wollte der Graf sein Leben im Kampf für die Sicherung der Heilgen Stätten beschließen. Wie lange der PFULLENDORFER im Nahen Osten noch gelebt hat, ist nicht bekannt. Eine späte Chroniknachricht überliefert, er sei zu Jerusalem gestorben und dort mit Schild und Helm begraben worden. Dem St. Galler Nekrolog zufolge starb der Graf an einem 9. Januar.
    Die Tatsache jedoch, dass Rudolf von Pfullendorf ausgerechnet im Jahre 1180 sein Stammland Schwaben verließ, ist sehr auffallend. Denn gerade damals (1179) war der STAUFER durch die Überantwortung des schwäbischen WELFEN-Gutes der mächtigste Territorialherr Schwabens geworden, damals blieb der Kaiser im Machtkampf mit seinem großen Gegenspieler Heinrich dem Löwen Sieger.
    Trotz der bereits früher erfolgten Veräußerung seines Besitztums hielt sich der PFULLENDORFER noch solange in seinem Stammlande auf, bis die staufische Position in Südschwaben fest gegründet war. Dies scheint kein Zufall gewesen zu sein. Graf Rudolf harrte an der Seite des Kaisers, seines Herrn aus, solange er ihm wertvolle Dienste leisten konnte. Erst als die staufische Hausmacht in Schwaben durch die großen Erfolge FRIEDRICHS unanfechtbar und gesichert erschien, sah der PFULLENDORFER seine Aufgabe erfüllt. Man könnte sagen, seine Mission war zu Ende.
    Bis 1180 blieb Graf Rudolf der Gefolgsmann des Kaisers, nun, auf sein Seelenheil bedacht, tat er das Wertvollste, was nach der Ansicht der damaligen Zeit an dessen Erlangung getan werden konnte, er entschloß sich, ein Diener des Heiligen Grabes zu werden.

    Zusammenfassung: Seite 204

    Graf Rudolf von Pfullendorf führte sein Haus empor. Er gehört zu den wenigen Grafengestalten des Hochmittelalters, die in den Quellen so starke Konturen hinterließen, dass man sich in Umrissen wenigstens ein Bild von seiner Persönlichkeit machen kann. Acerbus Morena schildert den Bodenseegrafen als eindrucksvolle Erscheinung, als einen sehr stattlichen, weisen und kriegerischen Mann. Was diesen Grafen jedoch vor allem auszeichnete, war seine unbedingte Treue und Ergebenheit seinem Herrn, dem Kaiser, gegenüber. Unermüdlich begleitete er den staufischen Herrscher in alle Gegenden des Reiches. Was Graf Rudolf im Dienste für Kaiser und Reich leistete, wird in der Feststellung deutlich, dass er - zusammengerechnet - fast ein Jahrzehnt in der kaiserlichen Umgebung geweilt hat. Sein Einfluß am Hofe muß groß gewesen sein, denn er nahm an vielen reichsgeschichtlich bedeutsamen Anlässen teil und taucht an hervorragender Stelle in Zeugenreihen der Königs- und Kaiserurkunden auf.
    In seiner Heimat am Bodensee baute der PFULLENDORFER zielbewußt eine beachtliche Machtstellung auf. Er wußte großen Gewinn aus dem Erbfall des Bregenzer Grafengutes zu ziehen. Mehr und mehr umfaßte der Pfullendorfer Besitz- und Einflußbereich den Bodensee von allen Seiten, im Nordosten, Nordwesten und im Süden, ja, er reichte sogar bis ins Bündner Paßland hinein. Die Burgen und zahlreichen Dienstmannen, die wichtigen Plätze und Rechte, insbesonders Vogteien, die er innehatte oder in seine Hand brachte, die Münzprägungen mit dem Eberkennzeichen, die 5 verschiedenen Prädikate, die er abwechselnd führte, zeugen von seiner aufstrebenden Macht im Bodenseeraum.
    Als FRIEDRICH BARBAROSSA Herzog von Schwaben war, nahm sein persönlich nahes Vertrauensverhältnis zu Rudolf von Pfullendorf seinen Anfang. Der Aufstieg des STAUFERS zum Königtum brachte auch den Aufstieg des PFULLENDORFERS mit sich. Bald stand Rudolf mit wenig anderen rangmäßig an der Spitze des schwäbischen Grafen. Unter den Grafen des Reiches nahm er einen hervorragenden Platz ein.
    Doch in Graf Rudolf gipfelte nicht nur die Pfullendorfer Grafengeschichte, sie endete zugleich mit ihm. Nach dem Katastrophenjahr 1167 war das pfullendorfische Haus ohne männlichen Erben, und bald darauf, noch zu Lebzeiten des Bodenseegrafen, traten die STAUFER schrittweise die Nachfolge an. Die einschneidende Bedeutung der pfullendorfischen Erbschaftsregelung ist nicht zu verkennen, mündete doch die gräflich pfullendorfische Geschichte nicht zwangsläufig in die staufische ein. Erst der Verlust des pfullendorfischen Stammhalters eröffnete diese Möglichkeit. Und auch dieses Ereignis bedingte nicht zuletzt die königliche Erbnachfolge, denn Graf Rudolf hinterließ eine eigene Erbtochter. Umso überraschender ist die Handlungsweise des PFUILLENDORFERS Rudolf. Wohl wurde sein Schwiegersohn Graf Albrecht III. von Habsburg mit wertvollen Besitzungen im Hochrheingebiet durch den Kaiser entschädigt, allein diese Maßnahme, die dem HABSBURGER offenbar einen zufriedenstellenden Ersatz für das entgangene Erbe brachte, war die Folge des pfullenmdorfisch-staufischen Erbvertrages. Wer in der Erbschaftsregelung des PFULLENDORFERS nur einen vorteilhaften Besitztausch zu Gunsten des HABSBURGERS sehen wollte, würde der viel weiterreichenden Bedeutung des Erbfalles des Pfullendorfer Besitztums nicht gerecht werden. Dies dürfte eindeutig aus der Sache hervorgehen, dass der steile Aufstieg Rudolfs von Pfullendorf, da heißt die Aufrichtung seiner vorherrschenden Position im Bodenseeraum mit seinen engen Beziehungen zum Königshof zusammenfällt.
    Da der PFULLENDORFER auf sich selbst gestellt wohl niemmals eine solche Machtfülle hätte gewinnen können und da umgekehrt der STAUFER wohl keineswegs einen für ihn ungünstigen Besitztausch vorgenommen hätte, ist die pfullendorfische Erbschaftsübergabe an den Kaiser das gewichtigste Argument und zugleich die folgenreichste Konsequenz der pro-staufischen Haltung des Bodenseegrafen. Rudolf von Pfullendorf war gleichsam ein Vorkämpfer der staufischen Interessen und Belange im Bodenseegebiet. Somit ist der Höhepunkt und das Ende der pfullendorfischen Grafengeschichte nicht aus sich selbst verständlich. Die PFULLENDORFER Grafengeschichte ist vielmehr unter Graf Rudolf zugleich staufische Geschichte.
    Durch intensive Teilnahme am Reichsdienst zeichneten sich verschiedene Grafen besonders aus, und die Annahme, der STAUFER habe diese Grafen bewußt in seine Nähe gezogen, kann nicht von der Hand gewiesen werden. Es springt geradezu ins Auge, wie einige dem STAUFER besonders vertraute Grafen, die über Besitz- und Rechtstitel im Bereich der Zugangsstraßen nach Italien verfügten, plötzlich großes politisches Gewicht erlangten. Sie übernahmen augenscheinlich Sicherungsaufgaben an Königs Statt und stellten somit einen Schutz der Königspolitik in Landschaften dar, in denen die STAUFER sich bislang nicht festsetzen konnten. Zu diesen Grafen gehörte in erster Linie Rudolf von Pfullendorf. Sein Machtbereich erstreckte sich von der Donau in fast lückenloser Besitzkette bis ins Bündnerland. Die Königsstraße durch Südschwaben und die Italienstraße über die Zentralpässe führten durch den von ihm beherrschten Landstrich.
    FRIEDRICH BARBAROSSA konnte sich im Bodenseeraum ohne bewaffneten Konflikt festsetzen und behaupten, und hierin ist der Grund zu suchen, weshalb die Chronisten den Verdiensten Rudolfs von Pfullendorf für die staufische Sache keine klingenden Worte widmeten.



    oo Elisabeth, Tochter des Markgrafen Welf VI. 1130/35-11.10.1164/80

    Kinder:

    - Berthold um 1150-19.8.1167
    - Ita 1150/52- vor 1191
    1164 oo Albrecht III. der Reiche Graf von Habsburg - 11.2.1199


    Literatur:
    Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 46-49,51,55,78 - Schmid, Karl: Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I., Freiburg im Breisgau 1954 -

    Biographische Rückschau und Quellenarbeit über Rudolf von Pfullendorf:

    Dr. Werner Robl,Berching: Rudolf von Pfullendorf
    Ein Ritterleben

    Familie/Ehepartner: von Pfullendorf, Elisabeth. Elisabeth (Tochter von von Spoleto, Welf VI. und von Calw, Uta) wurde geboren in 1130/1135; gestorben in 1164/1180. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Pfullendorf, Berthold  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 1150; gestorben am 19 Aug 1167.
    2. 3. von Pfullendorf, Ita  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1150/1152; gestorben vor 1191.


Generation: 2

  1. 2.  von Pfullendorf, Berthold Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1) wurde geboren um 1150; gestorben am 19 Aug 1167.

  2. 3.  von Pfullendorf, Ita Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Rudolf1) wurde geboren in 1150/1152; gestorben vor 1191.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Habsburg

    Notizen:

    Ita von Pfullendorf-Bregenz
    Gräfin von Habsburg
    1150/52- vor 1191
    Einzige Tochter und Erbin des Grafen Rudolf II. von Pfullendorf und der WELFIN Elisabeth, Tochter von Graf Welf VI.

    Thiele, Andreas: Tafel 30, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ITA, Erbin von Pfullendorf
    oo ALBRECHT III. GRAF VON HABSBURG

    Thiele, Andreas: Tafel 87, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ALBRECHT III. DER REICHE + 1199
    oo ITA VON PFULLENDORF-BREGENZ
    Tochter und Miterbin des Grafen Rudolf II. (vgl. bei Welfen II)

    Franzl Johann: Seite 292, "Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron."

    Der Name Adalberts III. erscheint zwischen 1164 und 1169 als der des Sohnes Werners III. Er heiratete Ita von Pfüllendorf, Tochter des Grafen Rudolfs II. von Pfüllendorf aus dem Schwabenland. Dessen Sohn Berchtold starb bereits 1167, und Ita wurde die Erbin großer Güter derer von Pfüllendorf. Durch die Erbschaft Itas kamen die Güter an das Haus HABSBURG. Zu den Ahnen Itas gehören Herzog Magnus von Sachsen und Herzog Heinrich der Schwarze von Bayern. Heinrich der Löwe und Kaiser FRIEDRICH I. BARBAROSSA waren ihre Vettern.

    Wolf Armin: Seite 47, "Welf VII. letzter der Schwäbischen Welfen?"

    Die neue Deutung, die ich hier vorschlage, geht vielmehr dahin, die als soror ducis Welph bezeugte habsburgische Stammmutter Elisabeth als Schwester nicht Welfs des Älteren (+ 1191), sondern von dessen Sohn Welf dem Jüngeren (+ 1167) anzusehen. Auch der jüngere, noch vor dem Vater verstorbene Welf ist nämlich wiederholt mit dem Herzogstitel bezeugt. Ich kehre also zurück zu der bereits im 18. und 19. Jahrhundert vertretenen Auffassung von der weiblichen Abstammung der HABSBURGER von den WELFEN, allerdings mit einer wesentlichen Verschiebung um eine Generation.


    1164 oo Albrecht III. Graf von Habsburg - 25.11.1199 (11.2.1199 Isenburg)

    Kinder:

    - Rudolf II. der Gütige - 1232



    Literatur:
    Franzl Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag Styria Graz Wien Köln 1986 Seite 292 - Schmid, Karl: Graf Rudolf von Pfullendorf und Kaiser Friedrich I., Freiburg im Breisgau 1954 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 30 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 87 - Wolf, Achim: Welf VI. – Letzter der schwäbischen Welfen oder Stammvater der Könige?, in Welf VI. Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todestages Welfs VI. im Schwäbischen Bildungszentrum Irsee, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Seite 47 -

    Ita heiratete von Habsburg, Albrecht III. in 1164. Albrecht gestorben am 25 Nov 1199. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. von Habsburg, Rudolf II.  Graphische Anzeige der Nachkommen gestorben in 1232.


Generation: 3

  1. 4.  von Habsburg, Rudolf II. Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Ita2, 1.Rudolf1) gestorben in 1232.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Habsburg

    Notizen:

    Rudolf II. der Gütige
    Graf von Habsburg
    - 1232
    Einziger Sohn des Grafen Albrecht III. von Habsburg und der Ita von Pfullendorf-Bregenz, Tochter von Graf Rudolf II.

    Thiele, Andreas: Tafel 87, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    RUDOLF II. DER GÜTIGE + 1232

    Rudolf II. der Gütige folgte 1199 seinem Vater, verzichtete auf das mütterliche Erbe, stellte Kaiser FRIEDRICH II. bedeutende Geldmittel (1.000 Mark Silber) zur Verfügung, wofür ihm dieser die Grafschaft Aargau und später die Grafschaft im Frickgau verlieh. Er wurde bis 1231 Reichsvogt von Url, das seitdem reichsfrei und damit Keimzelle der Schweiz wurde. Er war auch Vogt von Frauenmünster und eine treue und zuverlässige Stütze Kaiser FRIEDRICHS II.

    oo AGNES VON STAUFEN
    Tochter des Marschalls von Zähringen Gottfried II.

    Franzl Johann: Seite 293, "Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron."

    Rudolf II. heiratete Agnes, Tochter Gottfrieds von Stauf. Das Haus derer von Stauf hatte seinen Sitz in der bayrischen Pfalz zwischen Worms und Speyer unweit von Neu-Leiningen.
    Im Laufe des 12. Jahrhunderts hatten die HABSBURGER ihren Besitz immer mehr ausgeweitet. Der Einflussbereich erstreckte sich vom Bodensee bis zum Breisgau und reichte bis ins Elsass hinein. Südwärts erstreckte sich der Besitz bis zum Vierwaldstättersee und Aargau.
    Im Streit um die Königswürde zwischen WELFEN und STAUFERN unterstützte Graf Rudolf II. den STAUFER FRIEDRICH II., was ihm neue Besitztümer in Schwaben einbrachte. Beim Tode Rudolfs II. waren die HABSBURGER neben den KYBURGERN das bedeutendste Fürstengeschlecht im Oberland. Nach dem Tode Rudolfs II. kam es zwischen seinen Söhnen Albrecht IV. und Rudolf III. zur Länderteilung.

    Wolf Armin: Seite 51, "Welf VII. Letzter der schwäbischen Welfen" in "Welf VI."

    Argumente zur Bekräftigung meiner These:

    * Rudolf der Alte, der erste HABSBURGER, der von jener "Schwester des Herzogs Welf" abstammt, war auch der erste HABSBURGER, der den Titel eines Fürsten führte (princeps). Dies würde mit einer Abstammung aus dem herzoglichen Geschlecht der WELFEN gut zusammenpassen.
    * Der habsburgische Besitz an den Burgen Alt- und Hohen-Wülflingen bei Winterthur stammte, wie bereits Redlich vermutete, wohl schon von Ita von Pfullendorf. Dieser bisher nur vermutete Erbgang fände jetzt eine Erklärung. Denn Wülflingen war zur Zeit Welfs IV. (+ 1101) in welfischen Besitz gelangt, kann also gut über eine WELFIN (Elisabeth), deren Tochter (Ita) um 1164 einen HABSBURGER heiratete, an dieses Geschlecht gelangt sein.


    oo Agnes von Staufen, Tochter des Marschalls von Zähringen Gottfried II.

    Kinder:

    - Albrecht IV. der Weise - 1239
    - Rudolf III. Linie Kiburg - 1249
    - Heilwig - 30.4.1260
    oo Hermann III. Graf von Froburg-Waldenburg - vor 1237
    - Gertrud
    oo Ludwig III. Graf von Froburg zu Honberg - um 1258

    Der Sitz des gräflichen Hauses FROHBURG befand sich im Kanton Solothurn. Die reich begüterten Brüder Hermann II. und Ludwig II., Söhne des Grafen Hermann III. von Froburg, werden 1201-1256 mehrfach in Urkunden erwähnt.


    Literatur:
    Franzl Johann: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag Styria Graz Wien Köln 1986 Seite 293 - Jehl, Rainer: Welf VI., Wissenschaftliches Kolloquium zum 800. Todesjahr vom 5. bis 8. Oktober 1991 im Schwäbischen Bildungszentrum Irse, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 44,47,49,57 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 154 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 87 -