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 Bohrer

Regintrud

weiblich 665 - 740  (75 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Regintrud wurde geboren in 660/665; gestorben in 730/740.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Bayern,Deutschland; Herzogin von Bayern

    Notizen:

    Regintrud Herzogin von Bayern
    660/65- 730/40

    Nach Eckhardt Tochter des MEROWINGER-Königs Dagobert I. (+ 639)
    E. Hlawitschka sieht in ihr eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert und der Irmina von Oeren

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 619

    Regintrud, bayer. Herzogin 7./8. Jh.
    Vater:
    Childebert III., Franken-König
    oo Herzog Theudebert (Theodo III.)

    Wurde nach dem Tod ihres Gatten um 720/25 Äbtissin des Klosters Nonnberg in Salzburg.
    Dies ist dem Salzburger Verbrüderungsbuch (um 784) zu entnehmen.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft d. Bayern, 1977.

    Störmer Wilhelm: Seite 18, "Adelsgruppen"

    Mit guten Gründen nimmt man neuerdings Regintrud als Gemahlin Theodos an.

    Werner Matthias: Seite 222-232, "Adelsfamilien"

    Schüling, dem Prinz hierin folgte, hielt es für wahrscheinlich, dass Adelas von Pfalzel Schwester Regintrud die Auftraggeberin der im Fuldaer Domschatz aufbewahrten Codex Bonifatianus gewesen war. Er wies darauf hin, dass Adela und ihre Familie Verbindungen zu den dem Luxeuil-Schriftgebiet benachbarten Klöstern Nivelles und Weißenburg unterhielten und dass sie zugleich auch in engen Beziehungen zu Bonifatius standen.
    Regentrud entstammte einer der sozial führenden Familien, deren Vertreter in der Lage waren, die nicht unbeträchtlichen Mittel für die Herstellung einer größeren Sammelhandschrift aufzubringen. Sollte sie nicht selbst dem geistlichen Stand angehört haben, so dürfte es ihr ein Leichtes gewesen sein, über ihre Schwester Adela Verbindung zu einem Kloster anzuknüpfen, bei dem sie eine solche Handschrift in Auftrag geben konnte.
    Erstmals Eckhardt nahm an, dass über Regentrud Heiratsbeziehungen zwischen der Familie Adelas und den bayerischen AGILOLFINGERN bestanden hatten. Er wies darauf hin, dass in der späteren Tradition des Salzburger Nonnenklosters St. Marien auf dem Nonnberg Regentrudis regina verehrt wurde, die als Gemahlin des bayerischen Herzogs Theodo (ca 680-717/18) anzusehen sei. Da ihr Titel regina "sie eindeutig als merowingische Prinzessin" kennzeichne, sei sie sehr wahrscheinlich mit der in der Adela-Urkunde als Tochter König Dagoberts ausgewiesenen Regentrud gleichzusetzen. Als weitere Argumente führte er an, dass Regentrud bei der Aufteilung ihrer väterlichen Erbgüter nicht persönlich zugegen war und dass mehrere Söhne des Herzogs Theodo merowingische Namen trugen. Hlawitschka hingegen stellte Beziehungen Regentruds zum merowingischen Königshaus in Frage, folgte Eckhardt aber darin, dass Adelas Schwester mit der als Gemahlin Herzog Theodos erschlossenen Regentrud identisch gewesen sei. Neben Regentruds Vertretung bei der Erbteilung durch missi sah auch er das wichtigste Argument in der Namengebung der Nachkommen Theodos, von denen Grimoald, Lantpert, Oda und Hucbert Namen aus der Familie Adelas und Regentruds erhalten hätten. Jarnut, der diese genealogischen Fragen im Zusammenhang seiner Studien zu den fränkisch-bayerisch-langobardischen Beziehungen in früh-karolingischer Zeit erneut aufgriff, hielt Regentrud für die Gemahlin von Theodos bald nach 717/18 gestorbenen Sohn Theodebert, schloß sich in ihrer verwandtschaftlichen Einordnung sonst aber Hlawitschka an. Ihm zufolge wurde bei der Eheschließung zwischen Regentrud - sie wäre bei einer Zuweisung zur Hugobert-Irmina-Sippe als Schwägerin Pippins II. anzusehen - und dem bayerischen Herzog Theodebert "der politische Wille zum Ausgleich zwischen PIPPINIDEN und AGILOLFINGERN sichtbar .
    Diesen weitreichenden genealogischen Verknüpfungen mit ihren beträchtlichen politischen Konsequenzen steht in Hinblick auf die unmittelbaren Quellenaussagen der Befund gegenüber, dass eine Gemahlin Herzog Theodeberts mit dem Namen Regentrud nirgends bezeugt ist, dass für Theodo eine Gattin dieses Namens erst in Quellen des 15. und 16. Jahrhunderts erwähnt wird und schließlich über die Namensgleichheit hinaus keinerlei unmittelbaren Anhaltspunkt für eine Identität dieser Regentrud mit der gleichnamigen Schwester Adelas von Pfalzel überliefert sind.
    In der Überlieferung des Klosters Nonnberg, das kurz vor 715/16 von Bischof Rupert von Salzburg gegründet und von Herzog Theodebert reich mit Besitz ausgestattet worden war, finden sich erstmals im 12. Jahrhundert Nachrichten, denen zufolge eine Königin Regentrud zu den Förderern des Klosters gezählt habe. Erscheint Regentrud im 12. Jahrhundert lediglich als regina und als Stifterin des wichtigen Klosterbesitzes in Tittmoning, Kreis Laufen, so tritt sie im 15. Jahrhundert als Heilige und als fundatrix nostri monasterii entgegen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wird sie von den beiden Geschichtsschreibern Suntheim und Aventin als Gemahlin des Bayern-Herzogs Theodo bezeichnet.
    Die Zeugnisse des 8. Jahrhunderts lassen darauf schließen, dass Herzog Theodo eine Folchaid zur Gemahlin hatte, und berichten von der Gründung und Ausstattung Nonnbergs durch Bischof Rupert und Theodos Sohn Theodebert. Die späten Nachrichten, wonach Regentrud die Gattin Theodos und die Gründerin Nonnbergs gewesen sei, dürften in dieser Form also kaum zutreffen. Für ihre Erklärung ist aufschlußreich, dass Theodeberts Verdienste um Nonnberg im Hochmittelalter seinem Vater Theodo zugeschrieben wurden, der als wichtigster Wohltäter der von Rupert erbauten Kirchen in die Salzburger Tradition eingegangen war.
    Als sicherer Hinweis auf Beziehungen Regentruds zum bayerischen Herzogshaus gilt vor allem die Nachricht der schon genannten Urkunde von 1117 über Regentruds Schenkung in Tittmoning. Bei der Aufzählung der Nonnberg bestätigten Güter wird zu den Besitzungen in Tittmoning zusätzlich vermerkt: quem etiam locum Regindrut regina dedit.
    Insgesamt lassen die späten Nachrichten das Interesse erkennen, Regentrud, die eine der ersten Äbtissinnen Nonnbergs gewesen war, zu einer regina zu erheben, die als Gemahlin Herzog Theodos das Kloster gefördert, ja gegründet hatte. Die Tradition, dass die Anfänge Nonnbergs aufs engste mit einer Herzogsgattin aus königlichem Haus verbunden waren, konnte neben dem Kult der heiligen Erentrud das Ansehen des Klosters gewiß nicht unerheblich steigern.
    Hält man Verwandtschaftsbeziehungen Regentruds zu den bayerischen Herzögen für wahrscheinlich, so stellt die von dem Großteil der neueren Forschung vertretene Auffassung, Regentrud sei die Gattin Herzog Theodeberts gewesen, eine sehr naheliegende Erklärung dar. Es würde dem besonderen Interesse Theodeberts an Nonnberg und der Zeitstellung der Äbtissin Regentrud gut entsprechen, wenn Regentrud als Gemahlin Theodeberts nach dessen Tod (bald nach 717/18) in dieses Kloster eingetreten wäre und dort zu einem späteren Zeitpunkt das Äbtissinnen-Amt übernommen hätte. Als weiteres Argument führen Klein und Eckhardt an, dass in den Eintrag der herzoglichen Familie in dem Verbrüderungsbuch von St. Peter die Gattin Theodeberts nicht genannt ist - ein auffälliger Befund, der zwanglos zu erklären wäre, wenn man die kurz darauf unter den Sanktimonialen verzeichnete Äbtissin Regentrud als Theodeberts Gemahlin betrachtet. Doch bleibt, so plausibel eine derartige genealogische Einordnung auch sein mag, dennoch zu bedenken, dass die Überlieferung zur Person Regentruds keinerlei unmittelbare Anknüpfungspunkte für Beziehungen der Äbtissin zu Theodebert enthält.




    1. oo N.N.

    2. oo Theodebert Herzog von Bayern um 685-15.10. um 719





    Kinder:

    1. Ehe
    - Pilitrud

    2. Ehe
    - Hucbert
    - Guntrud
    - Tassilo II.


    Literatur:
    Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 122-132 -

    Familie/Ehepartner: von Bayern, Theudebert. Theudebert (Sohn von von Bayern, Theodo II. und Folchaid) wurde geboren um 685; gestorben um 719. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Bayern, Hukbert  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 690; gestorben am 725 oder 736.
    2. 3. von Bayern, Guntrud  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Bayern, Hukbert Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Regintrud1) wurde geboren um 690; gestorben am 725 oder 736.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 719-736, Bayern,Deutschland; Herzog von Bayern

    Notizen:

    Hukbert Herzog von Bayern (719-736)
    um 690- 725 oder 736
    Sohn des Herzogs Theudebert von Bayern und der Regintrud

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 378

    Hugbert (Hucperth), bayer. Herzog
    * um 690, + 736

    Vater:
    Herzog Theudebert

    Mutter:
    Regintrud
    oo um 715 Rattrud

    Vereinigte Bayern wieder.
    Holte den Freisinger Bischof Korbinian zurück.
    Der heilige Bonifatius machte in seiner Regierungszeit erste Reisen in sein Land.
    Sein Schwiegervater Ratchis, König der Langobarden, ließ den nach ihm benannten Altar im Dom von Cividade erbauen.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft d. Bayern, 1977.
    Als der karolingische Hausmeier Karl Martell 725 in Bayern einbrach, wurde die Familie des Teil-Herzogs Hukbert ausgerottet.

    Menghin Wilfried: Seite 196, "Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"

    Anlaß zu einer engeren Bindung zwischen Franken und Langobarden gaben dynastische Streitigkeiten nach der Erbteilung im bajuwarischen Stammesherzogtum. Grimoald, der Bruder des verstorbenen Theudebert und Sohn Herzog Theodos, machte seine Neffen Hucbert, dem Schwager Liutprands, das Teilherzogtum Regensburg streitig. Der Langobarden-König griff zugunsten seines Schwagers ein und schob die Grenzen seines Reiches bis nach Meran in S-Tirol vor, was wohl hauptsächlich auf Kosten des Freisinger Herzogs Grimoald geschah.
    Dieselben Spannungen in Baiern nutzte auch Karl Martell, um das Herzogtum wieder fester an das Frankenreich zu binden. Er nahm sich ebenfalls der Sache Hucberts an, verzeichnete Gebietsgewinne im bairischen Nordgau und führte schließlich die AGILOLFINGER-Prinzessin Swanahild als Gemahlin ins Frankenreich heim, wodurch er sich mit Liutprand verschwägerte.

    Spindler Max: Seite 161,163, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

    Nur Theodebert hatte einen Sohn Hucbert, der dem Vater in der Herrschaft nachfolgte. Neben ihm dürfte weiterhin Grimoald regiert haben, so dass wir mit einer Zweiteilung des bayerischen Herzogtums rechnen müssen; allerdings ist damit nicht die Angabe der Vita Corbiniani Arbeos zu vereinen, der von Grimoald als dem "princeps totius gentis" spricht.
    Die Dynastie Grimoalds scheidet damit 728 völlig aus der Herrschaft über Bayern aus, und Hucbert scheint von diesem Zeitpunkt an über ganz Bayern geherrscht zu haben; jedenfalls rief er sogleich Corbinian ins Land zurück. Man nimmt allgemein an, dass Hucbert unter fränkischer Oberhoheit regiert habe, doch ein wirklicher Beweis dafür fehlt. Man darf auch nicht übersehen, dass Hucbert mit dem mächtigen Langobarden-König Liutprand verschwägert war, bei dem er gegen allzu starken fränkischen Druck wohl Unterstützung gefunden hätte. Der Nachfolger des um 736 gestorbenen Hucbert war Odilo, dessen Verwandtschaftsverhältnisse zu seinem Vorgänger ungeklärt ist.

    Störmer Wilhelm: Seite 22, "Adelsgruppen"

    Wir wissen, dass nach dem Tode Hucberts, eines Enkels des Herzogs Theodo, die agnatische Linie des AGILOLFINGERS Theodo nicht mehr den bayerischen Dukat übernahm. Das geht aus den Salzburger Quellen deutlich hervor.




    oo Rattrud, Tochter des Langobarden-Königs Ratchis



    Literatur:
    Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 196 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seittw 160-164 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 22 -


  2. 3.  von Bayern, Guntrud Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Regintrud1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Langobardenreich,Italien; Königin der Langobarden

    Notizen:

    Guntrud von Bayern Königin der Langobarden
    Einzige Tochter des Herzogs Theudebert von Bayern († um 719) und der Regintrud

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 288

    Guntrud, langobardische Königin 8. Jh.
    Vater:
    Herzog Theudebert († 720/25)
    Mutter:
    Regintrud
    oo um 715 Liutprand, langobardischer König († 744)

    Heiratete Liutprand, der viele Jahre am Herzogshof in Regensburg Asyl genoß.
    Seinetwegen entfachten die Bayern einen Krieg gegen die Langobarden, den sie aber verloren.
    Später wurde Liutprand zum langobardischen König ausgerufen.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf oder D. Herkunft d. Bayern, 1977.

    Thiele, Andreas: Tafel 226, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    LUITPRAND
    † 744
    oo GUNTRUD VON BAYERN
    Tochter des Herzogs Theodebert von Bayern

    Menghin Wilfried: Seite 196, "Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"

    Mit dem Bajuwaren hatte sich Liutprand dynastisch verbunden, indem er Guntrud, eine Prinzessin seiner langjährigen Asylgeber, geheiratet hatte, die ihm nur eine Tochter gebar.





    oo Liutprand König der Langobarden † 744

    Kinder:
    - 1 Tochter



    Literatur:
    Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 118 - Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 196 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 43 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

    Familie/Ehepartner: Liutprand. Liutprand (Sohn von Ansprand und Theodorada) gestorben in Jan 744; wurde beigesetzt in Pavia [27100],Lombardei,Italien. [Familienblatt] [Familientafel]