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 Bohrer

von Bayern, Theudebert

männlich um 685 - um 719  (34 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Bayern, Theudebert wurde geboren um 685; gestorben um 719.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 716-719, Bayern,Deutschland; Herzog von Bayern

    Notizen:

    Theudebert Herzog von Bayern (716-719)
    um 685-15.10. um 719
    Ältester Sohn des Herzogs Theodo II. von Bayern aus dem Hause der AGILOLFINGER und der Folchaid

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 771

    Theudebert (Theodo III., Theotpert), bayer. Herzog
    † um 720/25
    Vater:
    Herzog Theodo († 717/18)
    Mutter:
    Folchaid
    oo Regintrud

    Sein Vater beschwor ihn bei der Regierungsübernahme, sich allezeit schützend vor den heiligen Rupert zu stellen.
    Wahrscheinlich regierte er nach der Landesteilung (nach 711) mit dem Vater in Regensburg.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft der Bayern, 1977.

    Spindler Max: Seite 120-122, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

    Theodebert, Sohn des Herzogs Theodo, leistete dem Langobarden-König Ansprand, der neun Jahre lang in Bayern gelebt hatte, 711/12 bei der Rückeroberung Italiens militärische Hilfe. Sein Vater hatte ihn anläßlich einer Erkrankung mit seiner Vertretung beauftragt. Vor Pavia kam es zur Schlacht, die nach den Angaben des Paulus Diaconus mit einer Flucht der Bayern endete. Doch die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Aripert zog sich nach Pavia zurück und versuchte von dort aus ins Franken-Reich zu fliehen; dabei ist er in einem Fluß ertrunken. Das läßt wiederum einen Schluß auf die damaligen politischen Konstellation zu, die nun merkwürdigerweise die Franken als die Verteidiger der älteren agilolfingischen Linie in Italien zeigt, während die bayerischen AGILOLFINGER den mit wohl nicht mehr verwandten Ansprand und seinen Sohn Liutprand unterstützten. Jedoch wurden sogleich neue verwandtschaftliche Beziehungen geknüpft, denn König Liutprand (712-744) heiratete Guntrut, die Tochter Herzog Theodos oder Theodeberts, seiner bayerischen Helfer. Diese Vorgänge zeigen, wie das bayerische Herzogtum sich zur Vormacht im Südosten entwickelt, dass es in die inneren Verhältnisse des Langobarden-Reiches eingreift, im eigenen Interesse handelnd, ohne Rücksicht auf die Franken, im Gegensatz zu ihnen, deren Großmachtpolitik, nach Jarnut, eine "indirekte Niederlage" erlitten hat.
    Theodebert wird im Indiculus Arnonis, in den Breves Notitiae und bei Paulus Diaconus erwähnt; seine Gemahlin war nach jüngeren Salzburger Aufzeichnungen eine Regintrud. Nach einer Urkunde Erzbischof Konrads I. aus dem Jahre 1117 hat eine Regintrud regina Besitz in Tittmoning an das Kloster Nonnberg, das Regintrud auch als seine fundatrix bezeichnet, geschenkt. Da hier nach den Aufzeichnungen des Indiculus Arnonis und der Breves Notitiae ebenfalls Theodebert schenkte, hat man vermutet, dass Regintrud seine Frau oder seine Mutter gewesen sei. Auch über ihre Herkunft bestehen unterschiedliche Meinungen; sie wurde für eine Tochter Dagoberts, aber auch für eine Tochter des Pfalzgrafen Hugobert angesehen, in welch letzterem Fall die Verschwägerung mit Pippin einen Hinweis auf einen Ausgleich zwischen AGILOLFINGERN und PIPPINIDEN geben, vielleicht auch eine Erklärung für das in diese Zeit fallende Wirken Ruperts in Bayern sein könnte. Da der Vater dem Theodebert während der Zeit seiner Krankheit die Herrschaft anvertraute, scheint er der Älteste gewesen zu sein.




    oo Regintrud † 730/40

    Kinder:
    - Hukbert † 725
    - Guntrud
    oo Liutprand König der Langobarden † 744


    Literatur:
    Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 -
    Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 8,115,117 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 21,35,43 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 120-122 -

    Gestorben:
    15.10.

    Familie/Ehepartner: Regintrud. Regintrud wurde geboren in 660/665; gestorben in 730/740. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. von Bayern, Hukbert  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren um 690; gestorben am 725 oder 736.
    2. 3. von Bayern, Guntrud  Graphische Anzeige der Nachkommen


Generation: 2

  1. 2.  von Bayern, Hukbert Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Theudebert1) wurde geboren um 690; gestorben am 725 oder 736.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 719-736, Bayern,Deutschland; Herzog von Bayern

    Notizen:

    Hukbert Herzog von Bayern (719-736)
    um 690- 725 oder 736
    Sohn des Herzogs Theudebert von Bayern und der Regintrud

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 378

    Hugbert (Hucperth), bayer. Herzog
    * um 690, + 736

    Vater:
    Herzog Theudebert

    Mutter:
    Regintrud
    oo um 715 Rattrud

    Vereinigte Bayern wieder.
    Holte den Freisinger Bischof Korbinian zurück.
    Der heilige Bonifatius machte in seiner Regierungszeit erste Reisen in sein Land.
    Sein Schwiegervater Ratchis, König der Langobarden, ließ den nach ihm benannten Altar im Dom von Cividade erbauen.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf od. d. Herkunft d. Bayern, 1977.
    Als der karolingische Hausmeier Karl Martell 725 in Bayern einbrach, wurde die Familie des Teil-Herzogs Hukbert ausgerottet.

    Menghin Wilfried: Seite 196, "Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"

    Anlaß zu einer engeren Bindung zwischen Franken und Langobarden gaben dynastische Streitigkeiten nach der Erbteilung im bajuwarischen Stammesherzogtum. Grimoald, der Bruder des verstorbenen Theudebert und Sohn Herzog Theodos, machte seine Neffen Hucbert, dem Schwager Liutprands, das Teilherzogtum Regensburg streitig. Der Langobarden-König griff zugunsten seines Schwagers ein und schob die Grenzen seines Reiches bis nach Meran in S-Tirol vor, was wohl hauptsächlich auf Kosten des Freisinger Herzogs Grimoald geschah.
    Dieselben Spannungen in Baiern nutzte auch Karl Martell, um das Herzogtum wieder fester an das Frankenreich zu binden. Er nahm sich ebenfalls der Sache Hucberts an, verzeichnete Gebietsgewinne im bairischen Nordgau und führte schließlich die AGILOLFINGER-Prinzessin Swanahild als Gemahlin ins Frankenreich heim, wodurch er sich mit Liutprand verschwägerte.

    Spindler Max: Seite 161,163, "Handbuch der bayerischen Geschichte"

    Nur Theodebert hatte einen Sohn Hucbert, der dem Vater in der Herrschaft nachfolgte. Neben ihm dürfte weiterhin Grimoald regiert haben, so dass wir mit einer Zweiteilung des bayerischen Herzogtums rechnen müssen; allerdings ist damit nicht die Angabe der Vita Corbiniani Arbeos zu vereinen, der von Grimoald als dem "princeps totius gentis" spricht.
    Die Dynastie Grimoalds scheidet damit 728 völlig aus der Herrschaft über Bayern aus, und Hucbert scheint von diesem Zeitpunkt an über ganz Bayern geherrscht zu haben; jedenfalls rief er sogleich Corbinian ins Land zurück. Man nimmt allgemein an, dass Hucbert unter fränkischer Oberhoheit regiert habe, doch ein wirklicher Beweis dafür fehlt. Man darf auch nicht übersehen, dass Hucbert mit dem mächtigen Langobarden-König Liutprand verschwägert war, bei dem er gegen allzu starken fränkischen Druck wohl Unterstützung gefunden hätte. Der Nachfolger des um 736 gestorbenen Hucbert war Odilo, dessen Verwandtschaftsverhältnisse zu seinem Vorgänger ungeklärt ist.

    Störmer Wilhelm: Seite 22, "Adelsgruppen"

    Wir wissen, dass nach dem Tode Hucberts, eines Enkels des Herzogs Theodo, die agnatische Linie des AGILOLFINGERS Theodo nicht mehr den bayerischen Dukat übernahm. Das geht aus den Salzburger Quellen deutlich hervor.




    oo Rattrud, Tochter des Langobarden-Königs Ratchis



    Literatur:
    Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 196 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte Erster Band Das alte Bayern das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seittw 160-164 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 22 -


  2. 3.  von Bayern, Guntrud Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Theudebert1)

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Langobardenreich,Italien; Königin der Langobarden

    Notizen:

    Guntrud von Bayern Königin der Langobarden
    Einzige Tochter des Herzogs Theudebert von Bayern († um 719) und der Regintrud

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 288

    Guntrud, langobardische Königin 8. Jh.
    Vater:
    Herzog Theudebert († 720/25)
    Mutter:
    Regintrud
    oo um 715 Liutprand, langobardischer König († 744)

    Heiratete Liutprand, der viele Jahre am Herzogshof in Regensburg Asyl genoß.
    Seinetwegen entfachten die Bayern einen Krieg gegen die Langobarden, den sie aber verloren.
    Später wurde Liutprand zum langobardischen König ausgerufen.

    Literatur:
    R. Reiser, Agilolf oder D. Herkunft d. Bayern, 1977.

    Thiele, Andreas: Tafel 226, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    LUITPRAND
    † 744
    oo GUNTRUD VON BAYERN
    Tochter des Herzogs Theodebert von Bayern

    Menghin Wilfried: Seite 196, "Die Langobarden. Archäologie und Geschichte"

    Mit dem Bajuwaren hatte sich Liutprand dynastisch verbunden, indem er Guntrud, eine Prinzessin seiner langjährigen Asylgeber, geheiratet hatte, die ihm nur eine Tochter gebar.





    oo Liutprand König der Langobarden † 744

    Kinder:
    - 1 Tochter



    Literatur:
    Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986 Seite 118 - Menghin Wilfried: Die Langobarden. Archäologie und Geschichte Konrad Theiß Verlag Stuttgart Seite 196 - Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 43 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

    Familie/Ehepartner: Liutprand. Liutprand (Sohn von Ansprand und Theodorada) gestorben in Jan 744; wurde beigesetzt in Pavia [27100],Lombardei,Italien. [Familienblatt] [Familientafel]