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 Bohrer

von Burgund, Gisela

weiblich um 955 - 1007  (52 Jahre)


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  • Name von Burgund, Gisela 
    Geburt um 950/955  [1
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Deutsche Gegen-Königin  
    Titel/Amt/Status Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzogin von Bayern 
    Tod 21 Jul 1007  Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Beerdigung Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Niedermünster
    Personen-Kennung I984  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 2 Dez 2015 

    Vater von Burgund, Konrad,   geb. um 923   gest. 19 Okt 993 (Alter 70 Jahre) 
    Mutter Adelania   gest. 23 Mrz 963 
    Familien-Kennung F408  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Bayern, Heinrich II.,   geb. 951   gest. 28 Aug 995, Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre) 
    Eheschließung 972  [2
    Kinder 
     1. von Bayern, Heinrich II.,   geb. 6 Mai 973   gest. 13 Jul 1024, Göttingen [37001],Göttingen,Niedersachsen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre)
     2. von Bayern, Brun,   geb. 975/980   gest. 24 Apr 1029, Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre)
     3. von Bayern, Gisela,   geb. um 984   gest. nach 1060, Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre)
     4. von Bayern, Brigida,   geb. um 985
    Familien-Kennung F409  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2016 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Gisela von Burgund
      Herzogin von Bayern
      Deutsche Gegen-Königin
      um 950/55 † 21.7.1007 Regensburg Begraben: Regensburg Niedermünster

      Älteste Tochter des Königs Konrad des Friedfertigen von Burgund († 19.10.993) aus dem Hause der WELFEN (RUDOLFINGER) aus seiner 1. Ehe mit der Adelania, Tochter von N.N.
      Schwester von Kron-Prinz Konrad von Burgund († nach 17.4.967), Stief-Schwester von König Rudolf III. von Burgund († 5./6.9.1032 ), Königin Bertha von Frankreich († nach 1010), Herzogin Gerberga (Guepa) von Schwaben († 7.7.1018/19), Mathilde von Burgund und Bischof Burchard II. von Lyon († 10.6.1031)
      Nichte der Römischen Kaiserin Adelheid von Burgund († 16./17.12.999), von Graf Rudolf im Elsaß († 26.1. um 973), Bischof Heinrich I. von Lausanne († 1019), Bischof Hugo von Genf († 1025) und Bischof Burchard I. von Lyon († 26.6.963)
      Groß-Nichte von Herzog Burchard III. von Schwaben († 11.11.973), Mönch Adalrich dem Heiligen in Einsiedeln († nach 973), Gräfin Hicha von Herrenberg († nach 950), Äbtissin Gisela von Waldkirch († 26.20 nach 954), Herzogin Ida von Schwaben († 17.5.986), Judith von Hoch-Burgund, Königin Adelheid von Nieder-Burgund, Markgräfin Willa von Tuszien, Markgräfin Waldrada von Spoleto und Graf Ludwig im Thurgau († nach 928)
      Enkelin von König Rudolf II. von Hoch-Burgund und Italien († 11.7.937) und der Bertha von Schwaben
      Ur-Enkelin von König Rudolf I. von Hoch-Burgund († 25.10.912) und der Willa von Nieder-Burgund, Herzog Burchard II. von Schwaben († 28.4.926) und der Regilinde im Sülichgau

      Hlawitschka Eduard: Seite 168-169, "Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137"

      3 : Gisela von Burgund als Mutter Kaiser Heinrichs II.

      Kaiser HEINRICH II. nennt seine Mutter in MGH D H II 33 vom 24.XI.1002 anläßlich der Schenkung eines Gutes an die Salzburger Kirche:
      id est quicquid dilecta mater nostra Gisila hactenus ibi possidere et potestative visa est continere. - Vgl. außerdem den bei nr. 2 zitierten Beleg aus der Chronik Thietmars von Merseburg, lib. IV cap. 7 (Seite 138), wo Gisela als Gemahlin Herzog Heinrichs des Zänkers (nr. 2) genannt ist; darüberhinaus auch das bei nr. 2 angeführte Zitat aus der Chronik Hermanns von Reichenau.
      Über das Geburtsjahr Giselas ist nichts überliefert. Da jedoch ihr Vater König Konrad von Burgund am 10. August 966 bereits in 2. Ehe lebte, Gisela aber aus Konrads 1. Ehe stammen muß (vgl. bei nr. 7), König Konrads seinerseits bereits 943 seine Großjährigkeit erlangt hatte (vgl. bei nr. 6) und ein gleichnamiger Sohn König Konrads am 17. April 967 schon als Beisitzer in einem Königsgericht im Gefolge Kaiser OTTOS DES GROSSEN in Ravenna teilnehmen konnte, läßt sich nur soviel sagen, daß eine Geburtszeit Giselas zwischen 950/55 und 960 möglich erscheint.
      Zur Zeit ihrer Verehelichung mit Herzog Heinrich dem Zänker vgl. bei nr. 2.
      Verstorben ist Gisela am 21.VII.1007. Das Datum überliefert Thietmar, Chron. lib. VI cap. 29, MGH SS rer. Germ. NS 9 Seite 310, inmitten seines Berichtes über das Jahr 1007:
      Mense Iulio et XII Kal. Aug. Gisla, venerabilis matrona et mater regis nostri inclita, obiit et Ratisbone sepelitur.
      Vgl. auch Necrol. Merseburg., ed. E. DÜMMLER Seite 237, Sonderausgabe Seite 15; MGH Lib. mem. et necrol. NS 2 Tafel 9: zu XII. Kal. Aug.:
      Domna Gisela, mater Heinrici imperatoris.
      Im Magdeburger Nekrolog (MGH Lib. mem. et necrol. NS 2 Tafel 53) findet man Gisela zum 21.VII. mit der ungewöhnlichen, aber zutreffenden Charakterisierung obiit Gisla filia Chuonradi regis.
      Im Nekrolog des Regensburger Niedermünster-Klosters (MGH Necrol. 3 Seite 281) wurde sie zum 21.VII. als Gisila regina, in monasterio sepulta vermerkt; im Nekrolog des dortigen St. Emmeram-Klosters (MGH Lib. mem. et necrol. NS 3 Tafel 38v) findet man Gisala (mit danach getilgtem Titel regina?) zum 21.VII.
      Wenn man in Kaufungen bzw. Ranshofen mit dem Eintrag zu XV. Kal. Martii Gisila imperatrix, mater sancti Heinrici imperatoris, obiit (MGH SS 4 Seite 791; auch MGH Necrol. 4 Seite 424) meinte, den Todestag der Mutter Kaiser HEINRICHS II. festzuhalten, so irrte man; es handelte sich - wie schon der imperatrix-Titel zeigt, um die Kaiserin Gisela, die Mutter Kaiser HEINRICHS III.
      S. HIRSCH, Jahrbücher Heinrichs II., Band 1 Seite 411 Anm. 4, und Band 2, Seite 5 mit Anm. 1, versuchte ohne triftigen Grund, Giselas Todesjahr auf 1006 vorzuverlegen. Ihm folgen gelegentlich noch immer Historiker, zum Beispiel G. ALTHOFF; Adels- und Königsfamilien Seite 368; mit Fragezeichen E. FREISE im Kommentar zum Todestag Giselas in MGH Lib. mem. et necrol. NS 3 Seite 195 und 204.
      Bestattet wurde Gisela im Regensburger Niedermünster (siehe oben).

      Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 256

      GISELA, bayerische Herzogin
      † 21.7.1007 Regensburg
      Vater:
      König Konrad von Burgund
      Mutter:
      Mathilde von Frankreich
      [Persönlicher Einwurf (Genealogie-Mittelalter.de, Karl-Heinz Schreiber), : Dies ist sicher falsch: Mathilde kann nicht Giselas Mutter sein. Die Eheleute wären zu nahe verwandt gewesen, Gisela als Ur-Enkelin, Heinrich der Zänker als Enkel König HEINRICHS I.]

      oo HEINRICH II. DER ZÄNKER (951-995)

      Nach der Verhaftung ihres Gatten 978 in Merseburg interniert. „Königlich Wesen ward ihr zu eigen in weltlichen Züchten“, urteilte über sie Thietmar von Merseburg.

      Literatur:
      R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit, 1955.

      Diener, Ernst: Seite 79, "Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen" in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908

      13. GISELA

      Tochter aus 1. Ehe Konrads (wenigstens erscheint sie nie unter Mathildens Kindern), verheiratet mit Herzog Heinrich dem Zänker von Bayern, Mutter Kaiser HEINRICHS II., vgl.:
      995 Heinricus dux Baioariae obiit, et filius eius, ex Gisela, Cuonradi regis Burgundiae filia, itidem Heinricus, imperator postea futurus, ducatum interim obtinuit (Herm. Contract. SS V 117);
      Annalista Saxo SS VI 647 sagt von HEINRICH II.: mater autem eius erat filia Conradi Burgundionum regis, fratris Athelheidhe imperatricis;
      Schwester Rudolfs III.: Chron. S. Benigni Divion. SS VII 236 und Modern. regum Francor. actus SS IX 384. -
      † 1007 VII. 21.:
      Gisla, venerabilis matrona, mater regis, obiit 12. kal. Augusti, et Ratispone sepelitur (Annal. Saxo SS VI 657);
      12. kal. Aug.: domna Gisela, mater Heinrici imperatoris (Necrol. Merseburg. in: Zeitschrift für Archivkunde I 118).

      Althoff Gerd: Seite 368, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

      K 27 Me: 21.7. Domina Gisela mater Heinrici imperatoris † 1006 Mutter Kaiser HEINRICHS II.

      (Es.) Gisela, die Gemahlin Heinrichs des Zänkers (H 31), Tochter Konrads I. von Burgund (K 38) und Mutter HEINRICHS II. (K 26) wurde in Regensburg begraben; vgl. Hirsch, Jbb. Heinrichs II. 1, Seite 411.
      Zu den bayerischen Traditionen aus der Familie HEINRICHS II., die vielleicht aus Regensburg nach Merseburg transferiert wurden; siehe oben Seite 198.
      Der Tod Giselas wurde in der ungewöhnlichen Formulierung: o(biit) Gisela filia Chuonradi regis auch ins Merseburger Necrolog eingetragen; vgl. Althoff - Wollasch, Die Necrologien von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg.

      Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      HEINRICH II. DER ZÄNKER
      * 951, † Gandersheim 28.VIII.995 Begraben: ibidem Stiftskirche

      955/6 und 985/95 HERZOG von BAYERN
      989/95 HERZOG von KÄRNTEN

      vor 972 oo GISELA VON BURGUND (WELFEN) † 21.VII.1007 Tochter von König Konrad dem Friedfertigen

      Thiele, Andreas: Tafel 13, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1,"

      HEINRICH II. DER ZÄNKER
      * 951, † 995
      um 970 oo GISELA VON BURGUND † 1004 Tochter und Eventual-Erbin des Königs Konrad Welf III.

      Thiele, Andreas: Tafel 98, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"

      GISELA † 1004
      um 970 oo HEINRICH II., Herzog von Bayern, Gegen-König † 995

      Thietmar von Merseburg: Seite 122,274, "Chronik"

      Heinrichs Gemahlin Gisela, Tochter des König von Burgund und Mutter Kaiser HEINRICHS II.wurde seit 977 in Merseburg festgehalten.
      Kurz, am nächsten Tage erfüllte Heinrich der Zänker ihre Forderungen, und sie erlaubten ihm durch ihren Abzug, Merseburg aufzusuchen, wo sich die über seine lange Abwesenheit besorgte Herzogin Gisela aufhielt.
      Am 21. des Monats Juli verstarb unseres Königs erlauchte Mutter, die ehrwürdige Frau Gisela; sie wurde in Regensburg bestattet.

      Hirsch, Siegfried: Band I Seite 87,234,411/II Seite 5, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

      Unseres HEINRICH II. Mutter ist Gisela, die Tochter Konrads von Burgund aus einer ersten, uns sonst unbekannt gebliebenen Ehe dieses Königs [1 So bleibt nur die Annahme einer ersten Ehe Konrads, die, da dieser König 937 noch ein Knabe (Flod. z.d.J.), vielleicht um das Jahr 950 fiele. Andererseits erläuterte es die burgundische Frage aufs Beste, und gibt HEINRICH erst den rechten Platz gegenüber den anderen Prätendenten, daß seine Mutter nicht bloß die älteste Schwester Rudolfs, sondern daß sie auch älter als dieser, die Erstgeborene in Konrads Hause war. - Die Vermählung Heinrichs des Zänkers mit Gisela erklärt sich aus der Verbindung, in der des Ersteren Vater mit Adelheid und ihrer Partei war; sie paßt ganz gut zu dem Plan, den die Kaiserin einmal gehegt haben soll, den jungen Herzog mit der eigenen Tochter Emma zu verheiraten (Vita Mathild. post. 20, SS. IV. 296.). Da man nun Giselas Muttter nicht kennt, wird das namentlich in älterer Zeit vielbesprochen Wort Adalbolds über HEINRICH II. c. 1. SS. IV. 684 ab his, qui genealogiae computare noverant, audivimus, a Karolo Magno ex parte patris decimam septimam, ex aprte matris decimam sextam lineam propagationis tenebat - noch unfaßbarer.]. Sie gebar den Sohn, der den Mittelpunkt dieses Buches bilden soll, am 6. Mai 973.
      Daß Giselas Wittumsgut zum Teil im Salzburgischen Bereich belegen war, lernten wir schon oben aus einer Schenkung HEINRICHS für St. Peter kennen:
      die von HEINRICH auf dem Landtag vollzogene Dotation der Kanoniker von St. Rupert mit den Besitzungen der Mutter im Lurngau erinnern uns wieder daran, und enthält, das geschichtliche Verhältnis der beiden Stiftungen angesehen, gleichsam eine Ergänzung des früheren Entschlusses.
      Im Laufe des Jahres, den 21. Juli, ist Gisela, die Mutter des Königs, gestorben. Sie ward in Regensburg begraben [4 Thietmar VI, 23. Calend. Merseb.; auf ihren Tod wird in einem Briefe des Abts Berengar an Herzog Heinrich, bei Pez VI, 1, 144, hingewiesen: Et quia illa beata jam obiit et modo regem non possumus adire etc.].
      Noch war zwar der Zustand dort friedlich, Heinrich, sein Schwager, in Dankbarkeit und Gehorsam; aber manches hatte sich verändert: Gisela, des Königs Mutter, war am 21. Juli - in derselben Zeit also, wo ihr Sohn fern von ihr im Hennegau kämpfte - gestorben [1 Das Jahr setzen wir in Übereinstimmung mit anderen Neueren, weil aus Thietmar VI, 22 hervorzugehen scheint, daß er selbst die Erzählung des flandrischen Krieges beendigen wollte, um dann diesen Todesfall einzuschalten. Daß Annal. Saxo 1007 hat, kann nichts beweisen. - Der Tag 12. Kal. Aug. steht auch, wie bei Thietmar, im Kalend. Merseburg. bei Höfer I 118 und 128:
      Domna Gisela mater Heinrici imp. Diese Angaben ziehen wir doch der Aufzeichnung der Ranshofer Handschrift vor, in der es (SS. IV, 791) heißt:
      15. Kal. Martii Gisila imperatrix (!) mater sancti Heinrici imperatoris obiit. Vgl. im obigen Band I, 411. - Der Ort des Begräbnisses ist nach Zirngibls Beiträgen, in den Abhandlungen der bairischen Akademie von 1807 Seite 386, das Kloster Niedermünster in Regensburg. Hier befindet sich im Klosterschatz ein mit goldenen Platten überzogenes Kreuz, in welchem folgende Aufschriften zu lesen sind. Unter dem Bildnis Christi:
      Hanc regina crucem fabricari regina
      Rückwärts:
      Hanc crucem Gisila devota regina
      Ad tumultum sue matria Gisile donare curavit.
      Die Geberin ist also die Königin von Ungarn.]; ihr Grab in Regensburg zu besuchen, war ohnehin für den Sohn eine heilige Pflicht.

      Reindel Kurt: "Die bayerischen Luitpoldinger 893-989"

      Heinrich der Zänker war seit 974 gegen Kaiser OTTO II. im Aufstand. Seine Gattin Gisela mußte 976 mit ihren Kindern, als Otto von Schwaben das Herzogtum Bayern erhielt, zu Bischof Abraham von Freising fliehen, während ihr Mann von 978 bis 983 in Utrecht in Haft saß.

      Glocker Winfrid: Seite 168, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      Durch seine Heirat konnte Herzog Heinrich von Bayern sein Ansehen noch erheblich steigern. Gisela, seine Gemahlin, war die Tochter Königs Konrad von Hoch-Burgund und zudem wahrscheinlich noch karolingischer Abkunft.

      Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Seite 12,119, Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

      Noch schwieriger ist die Verbindung zu KARL DEM GROSSEN über HEINRICHS Mutter Gisela, Tochter des burgundischen Königs Konrad, zu erweisen. Nach geltender Meinung entstammte sie nämlich nicht - wie ihre Geschwister - der Ehe des Vaters mit der westfränkischen KAROLINGERIN Mathilde, Tochter König Ludwigs IV. und Gerbergas. So wird in der genealogischen Forschung eine erste Verbindung König Konrads von Burgund mit der nur einmal und zudem schlecht bezeugten Königin Adelana postuliert, um eine unkanonische Nahehe von HEINRICHS II. Eltern auszuschließen. Doch die Herleitung Adelanas oder gar König Konrads von KARL DEM GROSSEN ist allen genealogisch-genretypischen Spekulationen zum Trotz vom quellenkritisch gewissenhaft argumentierten Historiker nicht eindeutig zu sichern (Die darum von Hirsch postulierte 1. Ehe Konrads von Burgund läßt sich inzwischen durch eine allerdings schlecht überlieferte Urkunde von 963 März 23 erhärten, in welcher der König für Cluny urkundete pro remedio nostrae anime, Adelan videlicet regine er infantum nostrorum (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, bearb. v. Theodor Schieffer unter Mitwirkung von Hans Eberhard Mayer, München 1977 Nr. 38).
      Zu bedenken bleibt, dass gerade Merseburg einen Ort mit traditionell engen Bindungen an den bayerischen Zweig der LIUDOLFINGER war:
      Während der Inhaftierung und Verbannung Heinrichs des Zänkers war seine Gemahlin Gisela seit 978 in Merseburg; im Thronstreit 984 war Merseburg Rückzugsort für den Zänker, an dem sich auch sein Anhänger Markgraf Rikdag aufhielt. Gisela residierte seit dem Aufstand des Zänkers in Merseburg.

      Eickhoff Ekkehard: Seite 49, "Theophanu und der König"

      Bei dem großen Zwist im sächsischen Herrscher-Haus hatte die Kaiserin Adelheid - wenigstens in dessen erster Phase - offenbar der bayerischen Seite zugeneigt. Heinrichs Gattin Gisela war ihre Nichte, eine Tochter von Adelheids älterem Bruder, dem burgundischen König Konrad. Auch gehört in diesem Zusammenhang gespannter Verhältnisse in der liudolfingischen Sippe, dass Adelheid zu Lebzeiten ihrer Schwieger-Mutter, der Königin Mathilde, in herzlichem Einvernehmen mit dieser gestanden hatte. Hier gab es offenbar eine Front von Zu- und Abneigungen, die über Jahrzehnte hin politische Wirkung zeigte. Trotz alledem - warum der Kaiserin Adelheid jetzt der Zänker und Gisela näher zu stehen schienen als ihr hart bedrängter eigener Sohn, bleibt rätselhaft.

      Hielscher Birgit M.: Seite 265, "Gisela, Königin von Ungarn und Äbtissin von Passau-Niedernburg" in: Ostbayerische Grenzmarken 10 1968

      Auch früher läßt sich Giselas Geburtsjahr kaum ansetzen, denn ihr Vater, Heinrich der Zänker, strebte nach der Königswürde und war seit 974 gegen Kaiser OTTO II. im Aufstand. Als Otto von Schwaben das Herzogtum Bayern erhielt, floh Herzogin Gisela mit ihren Söhnen Heinrich und Brun 976 zu dem befreundeten Bischof Abraham von Freising. Damals war die Tochter Gisela noch nicht geboren, und Herzog Heinrich verbrachte die folgenden Jahre (978 bis 983) in Utrecht in Haft. Erst 984 treffen sich die Gatten wieder in Merseburg.

      Weinfurter, Stefan: Seite 23,25,28,158, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"

      Schon im Juli 965, auf dem großen Familientag in Köln könnte die Verlobung zwischen Heinrich dem Zänker und seiner künftigen Gemahlin Gisela geschlossen wordens ein. Das war zweifellos eine passende Gelegenheit, auch die Verlobung zwischen dem 14-jährigen Heinrich ("dem Zänker") und der vielleicht 5-jährigen Gisela anzubahnen. Die alte Königin Mathilde und auch Adelheid, OTTOS I. Gemahlin, hätten diese Gelegenheit kaum verstreichen lassen, um auch den "Lieblings-Enkel" Heinrich in diese kaiserliche "Hausordnung" einzubeziehen. Wie die anderen erhielt auch er eine königliche Frau, denn Gisela war die Tochter König Konrads von Burgund aus seiner ersten Ehe mit Adelania. Die Heirat zwischen dem Bayern-Herzog und der burgundischen Braut dürfte im Sommer 972 vollzogen worden sein, als Gisela das Heiratsalter von 12 Jahren erreichte.
      Sicher, man wird sich die Haft des Zänkers in Ingelheim und in Utrecht nicht so vorstellen dürfen, daß er in dieser Zeit Frau und Kind gar nicht mehr zu Gesicht bekommen hätte.
      In dem schon erwähnten Gründungsbericht der Kirche von Hildesheim, der von etwa 1080 stammt, wird berichtet: "Er wurde von seinen Eltern dieser Kirche für den Kanonikerstand versprochen und verweilte aus diesem Grunde dort häufiger". Diese Mitteilung scheint darauf hinzudeuten, daß Heinrich der Zänker und seine Gemahlin Gisela um 980 daran dachten, ihren ältesten Sohn ganz der geistlichen Laufbahn zu übergeben.
      Er verlieh ihm den Königsschutz, die Immunität und das Wahlrecht der Äbtissin und bestätigte den Besitz. Ein paar Jahre daruf, 1007, sollte seine Mutter Gisela, mit der das kostbare Gisela-Kreuz aus Niedermünster in Verbindung zu bringen ist, dort ihre letzte Ruhe finden.
      Der Erzbischof Hartwig von Salzburg erhielt am 24. November 1002 Besitzungen im Lungau - die übrigens aus dem Witwengut von HEINRICHS Mutter Gisela (gestorben 21. Juli 1006) stammten.

      Schnith Karl: Seite 43,58,73, "Frauen des Mittelalters in Lebensbildern"

      Auch die in jene Zeit fallende zweite Ehe von Adelheids Bruder König Konrad von Burgund mit Gerbergas Tochter Mathilde dürfte hier ausgehandelt worden sein. "Versorgt" wurde schließlich auch Adelheids und OTTOS I. Tochter Mathilde; im Frühjahr 966 wurde sie - obgleich erst elf Jahre alt - zur Äbtissin von Quedlinburg geweiht. Nicht zuletzt könnte in jenen Kölner Tagen auch schon eine Verbindung des jungen Herzogs Heinrich II. von Bayern mit Gisela, der erstehelichen Tochter von Adelheids Bruder König Konrad von Burgund ins Gespräch gebracht worden sein.
      Theophanu und Adelheid stellten dem Zänker dafür die Rückgabe seines durch seine Aufstände verwirkten bayerischen Herzogtums in Aussicht. Dafür sollen sich besonders Adelheid und ihr aus Burgund mit angereister Bruder König Konrad eingesetzt haben. Verständlich, denn der Zänker hatte gewiß nicht alle Gunst Adelheids verloren, und er hatte dazu schon ein Jahrzehnt vorher König Konrads Tochter Gisela zur Frau genommen.

      Weinfurter Stefan: Seite 16, "Kaiser Heinrich II. - Bayerische Traditionen und europäischer Glanz" in, Kaiser Heinrich II. 1002-1024. Begleitband zur Bayerischen Landesausstellung 2002

      Heinrich der Zänker (955-976 und 985-995) war der zweite in der Reihe, der - vermutlich 972 - mit einer hochstehenden Braut aus dem Königs-Haus von BURGUND verheiratet wurde:
      mit Gisela, der Tochter König Konrads von Burgund. Ihr erstes Kind war Heinrich, der spätere König geboren, am 6. Mai 973.



      972 oo Heinrich II. der Zänker Herzog von Bayern 951 † 28.8.995

      Kinder:
      - HEINRICH II. König des Deutschen Reiches 6.5.973 † 13.7.1024
      - Brun Bischof von Augsburg ca 975/80 † 29.4.1029
      - Gisela ca. 984 † 9.5. nach 1060
      995 oo Stephan I. König von Ungarn Spätherbst 975 † 15.8.1038
      - Brigida Äbtissin von Andlau ca 985 †
      ? oo Gerhard? Graf von Egisheim

      Chroniken:
      Annalista Saxo: Reichschronik. a 1007 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 562,582,652 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 122,192,274 -

      Literatur:
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  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .