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 Bohrer

von Babenberg, Adellinde

weiblich um 855 - nach 915  (> 61 Jahre)


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  • Name von Babenberg, Adellinde 
    Geburt um 855  [1
    Geschlecht weiblich 
    Titel/Amt/Status Oberammergau [82487],Garmisch-Partenkirchen,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Gräfin im Ammergau 
    Tod nach 915  Bad Buchau [88422],Biberach,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • Kloster Buchau
    Personen-Kennung I710  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 29 Dez 2015 

    Vater von Babenberg, Heinrich I.,   geb. 830   gest. 20 Aug 886, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Mutter von Friaul, Judith,   geb. 838   gest. 863 (Alter 25 Jahre) 
    Familien-Kennung F291  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Eticho I.,   geb. um 849   gest. 4 Jul 907 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung um 870  [2
    Familien-Kennung F292  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 28 Dez 2015 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Adellinde von Babenberg Gräfin im Ammergau
      um 855- nach 915 Kloster Buchau
      Tochter des Markgrafen Heinrich I. von Babenberg

      Thiele, Andreas: Tafel 28, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

      ETICHO I. (ATO)
      + wohl 907 (gefallen)
      oo ADELLINDE VON BABENBERG + nach 915
      Tochter des Markgrafen Heinrich von Friesland, Nachkommin Kaiser KARLS DES GROSSEN (vgl. Robertiner), Schwester der Mutter des deutschen Königs HEINRICH I. VON SACHSEN (siehe Ottonen)
      Sie ist hochangesheen und reist um 910 nach Jerusalem.

      Hermann von Reichenau: Seite 628, "Chronicon." in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI

      902. Die Ungarn greifen die Mährer an, werden in einem treffen besiegt und wenden sich zur Flucht. Im selben Jahr werden Beringer, Reginolf und Gerhard, leibliche Brüder edler Abkunft, Söhne des Grafen Ato und der Adelinde, von Feinden umringt und erschlagen, nicht weit von dem Nonnenkloster Buchau [1 903-904] im alamannischen Erichgau, das ihre Mutter um diese Zeit in frommem Eifer zur Ehre der heiligen Märtyrer Cornelius und Cyprian erbaut hatte; das geschah, als sie ihre Schwester, die Nonne war, heimlich von dort entführten, um sie zu vermählen; sie wurden von ihrer Mutter bei dem Kloster begraben. Dort wurde nach ihrem glücklichen Ende auch diese selbst beigesetzt, die sich nach ihrer Rückkehr von der Wallfahrt nach Jerusalem unsd anderen heiligen Orten ganz dem göttlichen Dienst und der Sorge für das Seelenheil gewidmet hatte; vorher war noch ihre gleichnamige Tochter, die Nonne war, daselbst als Äbtissin eingesetzt worden.

      Decker-Hauff Hansmartin: "Die Ottonen und Schwaben"

      Adellinde bestattete ihre 902 gefallenen Söhne in der Plankental-Kapelle bei Kappel, widmete sich frommen Werken, pilgerte 910 nach Jerusalem und starb schließlich im Stift Buchau, wo inzwischen ihre Tochter Adellinde Äbtissin geworden war. Sie war hoch angesehen und erschien am 24.5.914 in einer Urkunde KONRADS I. als matrona Adalonna, die bei einem Tauschgeschäft zwischen der matrona Ellinrath, ihrer gleichnamigen Tochter und dem Bistum Regensburg als Kontrahent erwähnt wurde. Sie heißt im Mai 914 noch matrona, lebte also damals noch nicht im Stift Buchau, in dem sie nach späterer Tradition als Chorfrau gestorben sein soll.

      Borgolte Michael: Seite 63, "Die Grafen Alemanniens"

      Der Reichenauer Chronist Hermann der Lahme berichtet zum Jahr 902, dass Beringer, Reginolf und Gerhard, nobiles germani fratres, filii Atonis comitis et Adellindae, nicht weit von dem durch ihre Mutter erbauten Frauenkloster Buchau erschlagen wurden, als sie ihre dort weilende Schwester heimlich zur Heirat hinwegführen wollten. Die Mutter hat, wie Hermann weiter schreibt, die drei Söhne nahe bei dem Kloster begraben. Nachdem Adallind darauf causa orationis eine Pilgerreise nach Jerusalem unternommen hatte, sei sie nach ihrer Rückkehr gestorben und in Buchau bestattet worden; dort aber war zuvor ihre gleichnamige Tochter als Äbtissin eingesetzt worden (Herimanni Augiensis Chronicon 111, vgl. Annales Alamannici ad a. 903, in: Lendi, Untersuchungen 186; Chronicon Suevicum Universale 86). In der Schilderung des Chronicon steht die Gründerin von Buchau im Mittelpunkt; Adallinds Gatte, Graf Ato, wird dagegen nur nebenbei als Vater der getöteten Brüder erwähnt. Man hat den Eindruck, dass Adallind sich bereits vor der Katastrophe zusammen mit ihrer Tochter in das Kloster zurückgezogen hatte, also um 902 wohl bereits verwitwet war. Indessen fehlen zur Prüfung dieser Vermutung urkundliche Zeugnisse.
      Sechs Angehörige von Atos Familie werden durch Hermanns Bericht namentlich bekannt. Es ist der Forschung gelungen, diese und noch andere Verwandte in einigen Einträgen in den Gedenkbüchern von St. Gallen (pag. 6), Reichenau (102C1) und Remiremont (21rA2) sowie im Evangeliar von Cividale (122) nachzuweisen (Schmid 292-295). Atos teht in diesen Personenverzeichnissen immer mit seiner Gemahlin Adallind zusammen. Lediglich in einem weiteren Reichenauer Eintrag (104C1) ist die Namengruppierung nicht so eindeutig. Da aufgrund der Liste von Remiremont angenommen werden kann, dass ein Hatto und ein anderer Ato zu den Angehörigen Atos gehörte, scheint mir nicht ganz sicher zu sein, dass der Ato des zweiten Eintrags von Reichenau auch Ato bezeichnet hat (anders Schmid 294).
      Ato, der zusammen mit seiner Familie im Gedenkbuch des Frauenklosters Remiremont in engster Nachbarschaft einer Mönchsliste aus Schienen eingeschrieben wurde, gilt als Verwandter Atos (I). Während ihn Decker-Hauff (334, 337) als Enkel des mutmaßlichen Erbauers von Kloster Schienen ansah, hielt ihn Tellenbach (186,189, vgl. Schmid 295, Borst 73) eher für dessen Sohn. Zu den Angehörigen Atos und Adallinds darf nach Schmid (303f., vgl. Borst, Pfalz Bodman 204) auch der Erzbischof Hatto von Mainz gezählt werden. Als dieser nämlich Abt von Reichenau war (888-913), ging Schienen in den Besitz des Inselklosters über. Die These Decker-Hauffs, Ato sei mit dem WELFEN Eticho identisch gewesen, wurde von Tellenbach und Fleckenstein widerlegt (s. a. Art. Heinrich). Nach einer älteren Forschungsmeinung (Baumann, Zur schwäbischen Grafengeschichte; Jänichen 115 und Tafel 2), die auf bloßen Vermutungen beruht, gehörte Ato dagegen dem Geschlecht der ALAHOLFINGER-BERTOLDE an.
      Das Geschehen um Adallind von Buchau hat außer Hermann den Lahmen noch andere Nachlebende beschäftigt (vgl. Borst 80f.). In der Zimmerischen Chronik wird berichtet, dass Otho, diser loblich grave (...) sampt zwaien seinen sönen, graven Beringern und graven Reginaldo, auch andern rittern und knechten von den Hungern, so der zeit mit macht aus irem land zogen und das ganz Bayerland, auch ain großen thail in Schwaben verderbt und verbrennt heben, jämerlich erschlagen worden sei (Zimmerische Chronik 124). Die Nachricht, die sich offensichtlich auf Ato bezieht, steht im Hinblick auf Beringer und seinen Bruder mit Hermann dem Lahmen in Widerspruch. Der Chronist, der Ato im übrigen in die Zeit KARLS DES GROSSEN setzt und Adallind zu einer Schwester der Kaiserin Hildegart macht (ebd. 23), verdient deshalb kaum Vertrauen. Aus der Quelle darf man sicher nicht, wie Decker-Hauff (350), schließen, dass Atonach 902 "im Kampf gegen die Ungarn gefallen" sei.

      Schmid Karl: Seite 472,572, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter"

      Andererseits hat man für die Daterung der im Liber vitae von Remiremont überlieferten Konventsliste des Abtes Lantbert einen sicheren Anhaltspunkt: Die gleichfalls von einer Hand geschrieben Namenreihe bringt am Anfang der zweiten Kolumne eine Laiengruppe, die sich eindeutig als die aus anderen Quellen bekannten Familie des Grafen Ato und seiner Gemahlin Adallind zu erkennen gibt. Drei Söhne Atos und Adallinds, Beringer, Reginolf und Gerhard, versuchten - nach Hermann dem Lahmen im Jahr 902, nach den Annales Alamannici 903 - ihre Schwester Adallind aus dem Stift Buchau zu entführen. Sie wurden dabei erschlagen. Da die jüngere Adallind zu diesem Zeitpunkt wohl nicht älter als 25 Jahre gewesen sein wird, ist die Liste von Remiremont, die den Namen der jüngeren Adallind enthält, in die Zeit zwischen 880 und 890 zu datieren.
      In dieser Konventsliste sind es nicht die Männernamen, die zunächst befremden, sondern die Namen von Frauen, da wir ja einen Mönchskonvent vor uns haben. Mitten in der Liste tauchen sie auf: Adallind, Adallind. Zu ihnen gehören die beiden davor sowie wenigstens die beiden danach stehenden Männernamen. Die Namenfolge Ato, Ato, Adallind, Adallind, Peringer, Kerhart ist nicht von Schienener Mönchen, sondern von Laien. Über die Personen, die diese Namen trugen, berichtet Hermann der Lahme zum Jahre 902 folgendes: Beringer, Reginolf et Gerhard, nobiles germani fratres, filii Atonis comitis et Adellindae, seien nicht weit vom Frauenkloster Buchau im Eritgau von Feinden überfallen und erschlagen worden, als sie ihre Schwester Adallind, um sie zu vermählen, heimlich aus dem von ihrer Mutter erbauten Kloster entführten. Die Mutter habe ihre getöteten Söhne im Bereich des Klosters beisetzen lassen, wo sie später selbst bestattet worden sei, nachdem sie ihre Tochter Adallind als Äbtissin in Buchau eingesetzt und eine Wallfahrt ins Heilige Land gemacht habe. Diese Geschichte, in der die inmitten der Mönche von Schienen genannten Angehörigen der Familie des Grafen Ato vorkommen - die Mutter Adallind, die Tochter Adallind und die Söhne Beringer und Kerhart - erspart uns einen umständlichen Identifizierungsbeweis.



      um 870 oo Eticho I. (Ato) Graf im Ammergau um 849- wohl 4.7.907


      Kinder:

      - Reginolf - 902 gefallen
      - Gerhard - 902 gefallen
      - Berengar - 902 gefallen
      - Heinrich mit dem goldenen Wagen - um 934
      - Adellinde Äbtissin von Buchau um 880-
      - Ato (Eticho)
      Nachkommen in Italien


      Literatur:
      Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 62-64 - Decker-Hauff, Hansmartin: Die Ottonen und Schwaben - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 628 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 472,572 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 28 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .