Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Browser-Einstellungen zu ändern, erklären Sie sich mit der Nutzung von Cookies einverstanden.
: Adresse
: Ortsteil
: Ort
: Region
: (Bundes-)Staat/-Land
: Land
: Nicht festgelegt
Notizen
Egino der Ältere Graf von Achalm und Urach
† 1030/39 Begraben: Strassburg Münster
Sohn des Grafen N.N.; Bruder von Graf Rudolf von Achalm († 24.9. nach 1039)
Lexikon des Mittelalters: Urach, Grafen von, Stadt (Kreis Reutlingen, Baden-Württemberg)
[1] Grafen:
Die als Grafen bezeichneten Brüder Egino (I.) und Rudolf lebten zu Zeiten KONRADS II. (1024-1039). Egino begann, auf der Achalm eine Burg zu errichten, die Rudolf nach dessen Tod übernahm.
Von den zehn Kindern Rudolfs, der vordem im Ermstal in Dettingen seinen Sitz gehabt hatte, stifteten die beiden ältesten das 1089 geweihte Kloster Zwiefalten.
Kuno († 1092) nannte sich bereits um 1050 nach der Burg Wülflingen bei Winterthur (Kanton Zürich), Liutold († 1098) erscheint erstmals 1075 als Graf von Achalm.
Urach gehörte gegen Ende des 11. Jahrhunderts anscheinend allein Graf Egino (II.), wahrscheinlich ein Sohn oder Enkel Eginos (I.). Sein Comitat umfaßte den pagus Swiggerstal, dessen Kern das Tal der Erms bildete. Ob zwischen Comitat und Gau und der nur archäologisch faßbaren Anlage auf dem runden Berg unweit von Urach, einem zwischen dem 3. und 10. Jahrhundert mit Unterbrechungen besiedelten Herrschaftszentrum, Zusammenhänge bestanden, kann nur vermutet werden. Vielleicht geht auf Egino (II.) die Anlage der Höhenburg Urach zurück, die allerdings in den hochmittelalterlichen Quellen nur selten von der Wasserburg Urach, dem herrschaftlichen Zentrum der Siedlung, geschieden werden kann.
Eginos (II.) Bruder Gebhard († 1107) war 1091-1105 Abt von Hirsau, seit 1105 Bischof von Speyer und Abt von Lorsch.
S. Lorenz
Schwennicke, Detlef: Tafel 77 A, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben"
EGINO DER ÄLTERE
† 1030/39 Begraben: Strassburg Münster
GRAF VON ACHALM
Thiele, Andreas: Tafel 271, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"
EGINO I. VON DETTINGEN
† um 1050
Egino war der Bruder des Grafen Rudolf von Achalm, mit dessen Söhnen die ältere Linie der Grafen von Achalm 1098 endete (Achalm kam an das Haus GAMERTINGEN, das von Haus NEUFFEN-SULMETINGEN beerbte wurde, über das es an das Haus URACH zurückfällt). Egino und Rudolf stammen nach ungesicherter Haustradition von einem Grafen Unruoch ab, der durchaus identisch sein könnte mit dem Markgrafen Unruoch von Friaul bzw. dessen Vater. Gewisse Besitztraditionen sprechen auch für diese Möglichkeit. Die Brüder hatten Besitz im Schwäbischen, im Zürichgau und Thurgau. Egino erscheint als Stütze der salischen Kaiser, ist quellenmäßig wenig greifbar, erwarb die Achalm, die er dem Bruder abtrat.
Schmid Karl: Seite 218, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge."
Zunächst wollen wir am Beispiel der Achalm den Vorgang der Errichtung eines namengebenden Sitzes beobachten. Graf Egino, der zu Zeiten Kaiser KONRADS lebte, erwarb einen Berg (montem ... a possessoribus eius coemit) und legte den Grund zu einer Burg (urbs), die Achalm genannt wird. Er konnte jedoch seines frühzeitigen Todes wegen den Bau nicht vollenden. Sein Bruder Rudolf - de castello Achalmen dicto - setzte das Werk fort und errichtete eine große Befestigung, die später durch eine kleinere seines Sohnes Liutolt ergänzt wurde. Der Chronik zufolge wurde der Burgenbau nicht auf angestammtem Eigengut vorgenommen, wenngleich nicht sehr weit von Dettingen entfernt, wo die parentes Kunos und Liutolts einen Wohnsitz erreichtet hatten (apud Tetingin (sc. vilam) ... in qua parentes eorum sedem suam statuerant et ubi frequentius, cum in his essetn regionibus, habitaverant) [81 Zwar übersetzen die Herausgeber der Chroniken (Seite 39) parentes mit "Eltern"; indessen kann parentes auch allgemein die Vorfahren heißen. Lediglich die Formulierung sedem suam statuerant könnte darauf hinweisen, daß es sich hier nicht um eine allzu alte Niederlassung handelt.]. Es fand demnach in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Wohnsitzverlagerung statt, die wir allerdings aus der Sicht und der Formulierung der Zeit um 1140 kennen. Leider gibt die Quelle über das Alter der Wohnstätte in Dettingen keine sicheren Anhaltspunkte. Die Bindung zum alten Sitz jedoch dürfte nicht besonders stark gewesen sein, denn die Brüder überführten ihren in der Dettinger Kirche beigesetzten Vater und ihre frühverstorbenen Brüder in das neuerrichtete Kloster.
So war Dettingen mindestens halbiert, aber sicherlich noch weit mehr aufgestückelt. Dort hatten auch die Uracher Grafen Besitzungen, die mit den ACHALMERN als "stammesverwandt" bezeichnet werden. Chr. Fr. Stälin [84 Chr. Fr. Stälin, Wirtembergische Geschichte II (1847) Seite 452, der allerdings in Band I (1841) Seite 564 unter Egino den Zusatz "ehelos verstorben" gesetzt hat.] hat vorgeschlagen, den Grafen Egino, der die Achalm zu bauen begann, an den Anfang der Grafen von Urach zu setzen. Auch an die geteilte Kirche zu Bregenz könnte man erinnern - eine Hälfte von ihr war im Besitz der BREGENZER, die andere hatten die PFULLENDORFER inne.
oo N.N.
Kinder:
- Egino II. Graf von Urach † nach 1100
- Mechthild von Urach
oo Manegold von Sulmetting
- Gerhard II. Bischof von Speyer (1105-1107) † 1107
- Kuno von Urach Kardinal
Literatur:
Meyer von Knonau, Gerold: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich IV. und Heinrich V. 1. - 7. Band, Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1890 Band IV Seite 362 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite 218,220 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 77 A - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 271 - [1]