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 Bohrer

von Baden, Hermann II.

männlich um 1070 - 1121  (51 Jahre)


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  • Name von Baden, Hermann 
    Suffix II. 
    Geburt um 1070  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 1087,1090  Breisgau,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Graf im Breisgau 
    Titel/Amt/Status 1112  Baden,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Markgraf von Baden 
    • Hermann wird zuerst 1112 Markgraf von Baden genannt. Man sieht infolgedessen in ihm den Erbauer der Burg Hohenbaden. Schon 1087 und 1090 heißt er Graf im Breisgau, 1089 Markgraf von Verona und 1100 Markgraf von Limburg [unklar ob die Limburg bei Weilheim unter Teck oder die neue Limburg bei Sasbach]. [2]
    Titel/Amt/Status 1073-1121  Verona [37000],Venetien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Markgraf von Verona 
    Tod 7 Okt 1121  Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [4, 5
    • Im Backnanger Nekrolog wird sein Tod zum 7. Oktober 1121 gemeldet. [3]
    Personen-Kennung I551  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 15 Aug 2015 

    Vater von Baden, Hermann I.,   geb. um 1040   gest. 20 Apr 1074, Cluny [71250],Saône-et-Loire,Burgund,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre) 
    Mutter von Calw, Judith,   geb. um 1045/50   gest. 27 Sep 1091, Salerno [84100],Kampanien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 41 Jahre) 
    Familien-Kennung F222  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Backnang-Sulichgau, Judith   gest. 23 Jul 1122, Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung nach 1080  [6
    Kinder 
     1. von Baden, Hermann III.,   geb. um 1100/1105   gest. 16 Jan 1160 (Alter 55 Jahre)
     2. von Baden, Judith   gest. 1162
    Familien-Kennung F31  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 14 Aug 2015 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Graf im Breisgau - 1087,1090 - Breisgau,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Markgraf von Baden - 1112 - Baden,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Markgraf von Verona - 1073-1121 - Verona [37000],Venetien,Italien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 7 Okt 1121 - Backnang [71522],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6, 1999

      3.2. Backnang und die Markgrafen von Baden

      Im Jahre 1116 finden wir Markgraf Hermann II. von Baden im Besitz der Pfarrkirche St. Pankratius in Backnang 91), zu deren Umwandlung in ein Augustinerchorherrenstift Bischof Bruno von Speyer 1122 seine Zustimmung erteilt hat, nachdem der Markgraf die neue Pfarrkirche St. Michael als Ersatz hatte errichten lassen 92). Der anlässlich der Stiftsgründung erkennbare Besitz sowie eine 1134 erfolgte Zuwendung an diese Kirche durch Markgraf Hermann III. weisen auf eine enge Beziehung zwischen Hessonen und Markgrafen hin, die durch den Inhalt der Urkunde von 1134 noch verdeutlicht wird: An dem Besitz in Heiningen, den Hermann hereditario iure besaß, hatten die wolfsöldischen Dienstleute, Konrad und Otto, einen Anteil von zwei Mansenen, die von der Schenkung an das Stift ausgenommen waren. Dieses Ineinandergreifen markgräflichen und wolfsöldischen Besitzes in Heiningen sowie der Besitz in Backnang berechtigen zu dem Schluss, dass der Besitzkomplex als Mitgift oder Erbe einer Hessonentochter dem Markgrafenhaus zugefallen war 93). Besteht in diesem Sachverhalt eine weitgehende Übereinstimmung in der Forschung, wird jedoch eine unterschiedliche Auffassung vertreten bezüglich der Heirat, d.h. in der Frage nach dem Gemahl und der genealogischen Einordnung der Hessonentochter, wodurch auch der Zeitpunkt des Übergangs Backnangs an die Markgrafen betroffen ist. Es soll deshalb auf diese Problematik näher eingegangen werden.
      Während die eine Seite als Forschungsergebnis eine zweimalige Heirat des Markgrafen Hermann II festhält, zunächst mit Judith von Dillingen, dann um 1111 mit der Hessonentochter Judith 94), wird von anderer Seite die Auffassung vertreten, dass man bereits in der Gemahlin Hermanns I, des 1074 als Mönch in Cluny verstorbenen Markgrafen, die Hessonentochter Judith von Backnang sehen müsse, wodurch »sich einige der fast ausweglos erscheinenden Probleme lösen: Hermann II wäre dann nicht zweimal, sondern nur einmal, nämlich mit Judith von Dillingen vermählt gewesen .... Und [er] hätte Backnang von seiner Mutter, nicht von seiner Gemahlin überkommen, was dem Wortlaut der Backnanger Stiftsurkunden entspricht.95)
      Doch auch gegen diese Version der Markgrafenheirat sind Einwände vorzubringen, obwohl die Heirat mit der Dillinger Grafentochter bisher als unumstößlich galt aufgrund des Hinweises, dass der Besitz der Herzöge von Kärnten (aus dem Hause der Sponheimer) um Dillingen als Mitgift einer Tochter des Markgrafen Hermann II zu erklären sei, mithin der Dillinger Besitz durch die Gemahlin Hermanns II an das Markgrafenhaus gekommen sein muss. Deshalb glaubte die Forschung, in ihr die dritte Tochter des Grafen Hartmann I. von Dillingen (1076-1121, Gründer des Klosters Neresheim) sehen zu müssen, die namentlich nicht bekannt sei und Judith geheißen haben könnte 96).
      Entgegen dieser Behauptung wurden bereits in älteren Arbeiten nicht nur die in der Zwiefaltener Chronik genannten Töchter Adelheid und Hedwig nachgewiesen, sondern auch die angeblich namentlich unbekannte dritte Tochter, Mathilde, die die erste Äbtissin des Frauenklosters zu Neresheim war 97). Bestätigung findet diese chronikalische Nachricht in einem Eintrag im Nekrolog von Neresheim, wo unter dem 29. November vermerkt ist: Mathild abbatissa n(ostre) c(ongregationis), filia Hartmanni comitis de Dilingen 98). Die dritte Dillinger Grafentochter hieß also Mathilde. Da aber die Gemahlin Hermanns I. sowie die Hermanns II, des Stiftsgründers, nachweislich Judith hieß, muss die Heiratsverbindung des Markgrafen Hermann II mit einer Dillinger Grafentochter als nicht haltbar zurück¬gewiesen werden 99).
      Wessen Gemahlin und wessen Tochter war nun Judith von Backnang? Im Backnanger Nekrolog finden sich folgende Einträge:
      Die Papsturkunde von 1116 nimmt ganz allgemein Bezug auf Hermanns Besitz, mit dem er die Stiftsgüter vermehrt hatte. Die Speyerer Urkunde von 1122 besagt jedoch präzise, dass Hermann, seine Gemahlin Judith ipsiusque parentes die Kirche dotiert haben, also das Stifterpaar sowie die Eltern/Vorfahren entweder Hermanns oder Judiths, da ipsius sich auf jeden der beiden beziehen kann. Vom Wortlaut der Urkunde her kann nicht unbedingt diese Schlussfolgerung gezogen werden, was Schmid eigentlich auch sieht, wenn er Heyck zitiert, dass man »hier doch auf schwankendem Boden« stehe; vgl. SCHMID (wie Anm. 93), S. 58f.

      Juditha comitissa, uxor Hessonis, quifilius erat boni. (10)
      Hesso comes secundus, quifilius erat boni Hessonis. (45)
      Hesso comesprimus, qui dictus bonus. (197) 100)

      Unter den Wohltätern des Stifts erscheint somit ein Vater-Sohn-Paar, nämlich Hesso I. (bonus) und sein Sohn Hesso II, das an Vater und Sohn der Augsburger Urkunde von 1067 erinnert. Da sie sich als einzige Personen dieses Namens nach Backnang nannten, also dort ihren Sitz hatten, liegt es nahe, Hesso d.Ä. von 1067 mit Hesso I. und Hesso d.J. von 1067 mit Hesso II zu identifizieren 101).
      Des Weiteren erfährt man, dass die Gemahlin Hessos II Judith hieß, ein Name, der es nahe legt, die gesuchte Hessonentochter, die Gemahlin eines Markgrafen, als Tochter dieses Paares, also Hessos d.J. und seiner Gemahlin Judith, zu sehen. Diese Einordnung, die zugleich die zeitliche Fixierung der Heiratsverbindung mit dem Markgrafenhaus betrifft, lässt sich durch folgende Überlegungen stützen:
      Aufgrund einer Traditionsnotiz des Klosters Hirsau kennen wir Hessos II Sohn Siegehard, dessen Heirat um 1080 datiert werden kann, ein Zeitansatz, der auf der nachweisbaren Lebenszeit seines ältesten Sohnes Gottfried basiert: Gottfried trat zwischen 1100 und 1110 als Schenker auf 102) und starb um 1140. Wir können also im letzten Viertel des Jahrhunderts mit Kindern Hessos II und der Judith im heiratsfähigen Alter rechnen. Kenntnis haben wir zwar noch von einem Sohn Pilgerinus 103), jedoch fehlen weitere Nachrichten über ihn.
      Wenn Judith als Tochter Hessos II und seiner Gemahlin Judith gilt, ist sie eine Schwester Siegehards und kann altersmäßig nicht die Gemahlin Hermanns I. gewesen sein, dessen Heirat Anfang der 1060er-Jahre zu setzen ist. Betrachten wir den Sohn Hermann II, der beim Eintritt seines Vaters in Cluny 1073 »schon herangewachsen« 104) aber »noch unmündig« war und in den 1070er-Jahren unter der Vormundschaft seines Großvaters, Herzog Bertholds I. von Zähringen, und nach dessen Tod (t 1078) unter der seines Onkels stand 105), so ergeben sich Hinweise, die auf eine Heirat nach 1080 schließen lassen (deren Absprache sicher aber schon Bertold I. als Vormund getroffen hatte). Da wir wissen, dass Hermann II mit einer Judith verheiratet war und Backnang aus Hessonischem Besitz an die Markgrafen gekommen war, wenn wir weiter Kenntnis davon haben, dass nicht nur Hermann II als Gründer des Stifts, sondern auch seine Gemahlin ausdrücklich als fundatrix bezeichnet wird, was auf die Herkunft des Gründungsguts hinweist, dann spricht alles dafür, hier die Heiratsverbindung mit dem Markgrafenhaus anzusetzen und Hermann II als Gemahl der Judith von Backnang zu sehen. Offen bleibt jedoch die Frage, ob Backnang bereits in den 1080er-Jahren markgräflich wurde oder erst nach Hessos Tod (nach 1100) als Erbe Judiths, denn nachweisbar wird die Anwesenheit der Markgrafen an diesem Ort erst Mitte des zweiten Jahrzehnts des 12. Jahrhunderts.
      In der Urkunde des Bischofs Bruno von Speyer von 1122 werden Hermann II, seine Gemahlin Judith sowie ihre Eltern/Vorfahren genannt, die die Kirche mit Gütern und Zehnten bereichert hatten 106), wobei die Schenkungen des Gründerpaares als Dotationsgut des Stifts aufzufassen sind. Die bis auf Hesso I. zurückgehenden Zuwendungen von Judiths parentes könnten indessen dahingehend gedeutet werden, dass die Pankratiuskirche bereits dieser Familie als Begräbnisort diente, eine Zuweisung, die umso näher liegt, als ihr Herrschaftssitz sich in Backnang befand und die Kirche ihrem Patronatsrecht unterstand. Damit drängt sich die Frage auf, warum Hesso gerade diesen Ort seiner Tochter und damit den Markgrafen zugesprochen hat. Als Antwort sei die Vermutung geäußert, dass schon Hesso sich mit dem Gedanken befasst hatte, durch Ansiedlung einer Mönchsgemeinschaft die Begräbnisstätte seiner Familie zu erhöhen, dass aber die eigenen Mittel zur Ausführung dieses Vorhabens nicht ausreichten infolge des bevorstehenden oder bereits in Angriff genommenen Baus der Burg Wolfsölden, deren Errichtung als zeitgemäßer Herrschaftssitz und Ausdruck seines Machtanspruchs Vorrang hatte. Deshalb könnte der Besitzanfall von Backnang mit dem Wunsch Hessos verbunden gewesen sein, dass Judith und ihr Gemahl dieses Vorhaben in die Tat umsetzen sollten. Judith wird explizit als Gründerin des Stifts bezeichnet 107), woraus hervorgeht, dass sie, die den Besitz einbrachte, auch als Vertreterin ihrer Familie und nicht nur als Gemahlin des Markgrafen am Gründungsvorgang beteiligt war. Mit Berechtigung könnte so von einer hessonisch-markgräflichen Gründung des Backnanger Stifts gesprochen werden.
      In Angriff genommen wurde die Stiftsgründung jedoch erst gegen 1116 108), nachdem Hermann II infolge des Besitzanfalls in Baden um 1100 seinen neuen Stammsitz über Baden-Baden errichtet hatte 109), und war 1122 110) zum Abschluss gekommen, wenige Monate vor dem Tod von Judith und Hermann, die nun hier ihre Grablege fanden 111).
      Wir hatten festgestellt, dass die Sülchgauer Hessonenfamilie nach 1057 ihren Sitz nach Backnang verlegte hatte. Die Verbindung zur Calwer Grafen- und Zähringer Herzogsfamilie, die sich aus der Heirat der Kinder Hessos II ergibt, spiegelt die hohe Geltung der Familie wider. Der Bau der Burg Wolfsölden noch vor Ende des Jahrhunderts erfolgte nicht aus der Notwendigkeit heraus, den Markgrafen Backnang zu überlassen, sondern war Folge ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber der Strömung der Zeit und wurde als neuer Herrschaftsmittelpunkt Ausdruck ihrer machtvollen Position am mittleren Neckar.

      Anmerkungen

      87 Hermann I. (t 1074) wird im Zwiefalter Nekrolog com. (de) Lintburk genannt, sein Sohn Hermann II in einer Urkunde des Klosters Allerheiligen von 1100 marchio de Linthburch; vgl. Hans SCHADEK und Karl SCHMID (Hg.): Die Zähringer, Bd. 2 (Katalog der Ausstellung, 1986). Man kann also davon ausgehen, dass die Limburg ihr Sitz gewesen ist, bevor sie über Baden-Baden eine Burg errichteten, nach der sich Hermann II erstmals 1112 Markgraf von Baden nannte. Vgl. SCHÄFER (wie Anm. 29), S. 179-244, bes. S. 216 u. 220.
      88 MAURER (wie Anm. 84), S. 321.
      89 Cod. Hirs., fol. 26b; die Schenkung an die Backnanger Kirche ist aus den Eintragungen im Backnanger Nekrolog zu folgern.
      90 Cod. Hirs., fol. 26b; Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 39 Nr. 6.
      91 WUB I, S. 343.
      92 WUB I, S. 348.
      93 Vgl. BAUER (wie Anm. 57), S. 220; G. BossERT: Die Herkunft Bischof Siegfrieds von Speyer. In: Württ. Vierteljhsh. f. Landesgesch. 6 (1883), S. 256; KLEMM (wie Anm. 62), S. 52l£; Gerd WUNDER: Zur Geschichte der älteren Markgrafen von Baden. InIn: Württ. Franken 62 (1978), S. 13-19, bes. S. 17; DERS.: Die ältesten Markgrafen von Baden. In: ZGO 135 (1987), S. 103-118, bes. S. 109£; FRITZ (wie Anm. 40), S. 133; DERS.: Die Markgrafen von Baden und der mittlere Neckarraum. In: Zeitschr. f f. Württ. Landesgesch. 50 (1991), S. 51-66, bes. S. 53; Karl SCHMID: Vom Werdegang des badischen Markgrafengeschlechtes. In: ZGO 139 (1991), S. 45-77, bes. S. 56ff. - dagegen STALIN (wie Anm. 79), S. 303: Backnang als Mitgift der Judith von Calw an die Markgrafen.
      Zur Zählweise der Markgrafen: G. Wunder und in Anlehnung an ihn G. Fritz zählen den ersten Hermann (f 1074) nicht zur Markgrafenreihe, die für sie mit Hermann II als Hermann I. beginnt. Ich werde im Text die traditionelle Zählweise anwenden. Zu Wunders neuer Hermann-Reihe vgl. SCHMID (1991), S. 51f.
      94 FRITZ (wie Anm. 76), S. 18f; DERS. (1991, wie Anm. 93), S. 53; WUNDER (1987, wie Anm. 93), S. 110.
      95 SCHMID (wie Anm. 93), S. 64; so vermutete schon KLEMM (wie Anm. 62), S. 521. Dagegen Judith von Calw als Gemahlin Hermanns I. deuten WUNDER (1978, wie Anm. 93), S. 17, und Joachim WOLLASCH: Hermann L, Markgraf »von Baden«. In: Die Zähringer, Bd. 2 (Katalog der Ausstellung, 1986), S. 184; DERS.: Markgraf Hermann und Bischof Gebhard III. von Konstanz. In: Schriftenreihe der Kath. Akademie der Erzdiözese Freiburg (1987), S. 27-53.
      96 Elisabeth TRITSCHELLER: Die Markgrafen von Baden im 11., 12. und 13. Jahrhundert (Diss. [masch.] Freiburg 1954), S. 63; danach SCHMID (wie Anm. 93), S. 61 mit Anm. 87.
      97 Placidus BRAUN: Geschichte der Grafen von Dillingen und Kiburg. In: Historische Abhandlungen der königlich-bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 5 (1823), S. 373-492, bes. S. 414; Anton STEICHELE: Das Bistum Augsburg, Bd. 3 (1872), S. 44.
      98 MGH Necrol. I, S. 97; vgl. auch den Eintrag für die Tochter Hadwig zum 11. April: Hadewic m(onialis), filia Hartmanni comitis.
      99 Was den Kärntner Besitz an der Donau anbelangt, hat Heinz Bühler nachgewiesen, dass dieser nicht von den Dillingern herrührt, sondern aus dem Besitz der Diepoldinger, der mit den Spanheimer Herzögen verwandten Grafen von Giengen-Vohburg stammt; vgl. Heinz BüHLER: Die Wittislinger Pfründen - ein Schlüssel zur Besitzgeschichte Ostschwabens im Hochmittelalter. In: Jahrb. d. Hist. Ver. Dillingen LXXI (1969), S. 24-66, bes. S. 59ff. Der Besitz muss somit nicht als Mitgift einer Tochter Judith des Markgrafen Hermann II gesehen werden.
      100 FRITZ (wie Anm. 76), S. 20 Nr. 10; S. 27 Nr. 45; S. 52 Nr. 197.
      101 Vgl. KLEMM (wie Anm. 62), S. 518 u. 519, der Vater und Sohn von 1067 als Backnanger klar von den Hessonen von Sülchen unterscheidet; dagegen FRITZ (wie Anm. IG, Nr. 45, Nr. 154 und Nr. 197) sowie SCHMID (wie Anm. 93, S. 62-65), die den Sülchgaugrafen Hesso, Gemahl der Gisela von Backnang, als Hesso I. und das Vater-Sohn-Paar von 1067 als Hesso II. und III. identifizieren, obwohl in der Stiftsaufzeichnung kein Hesso III. genannt wird. Fritz hat zwar S. 46 Nr. 154 einen Hesso comes aals Hesso III. erklärt, es ist jedoch wenig wahrscheinlich, dass gerade das in Backnang lebende Vater-Sohn-Paar nicht als solches Aufnahme in die Wohltäterliste gefunden haben sollte. Es ist vielmehr zu vermuten, dass bei der Aufzeichnung des 16. Jhdts., die eine Auswertung von Aufzeichnungen anderer zeitgenössischer Historiker darstellt (vgl. FRITZ, S. 13), die Einträge aus verschiedenen Vorlagen übernommen worden sind, und es daher zu Doppelaufzeichnungen gekommen ist; vgl. Nr. 40/Nr. 165; Nr. 82/Nr. 191.
      102 Trad. Hirs. (wie Anm. 55), S. 23.
      103 Pilgerinus filius Hessonis secundi; vgl. FRITZ (wie Anm. 76), S. 38 Nr. 112.
      104 WOLLASCH (1986, wie Anm. 95), S. 184.
      105 Karl SCHMID: Baden-Baden und die Anfänge der Markgrafen von Baden. In: ZGO 140 (1992), S. 1-37, bes. S. 5.
      106 WUB I, S. 348: ipse et uxor eius Judintha ipsiusqueparentes. »ipsius« kann sich sowohl auf Hermanns wie Judiths Eltern beziehen. Da aber erst durch die Heirat Hermanns II mit der Hessonentochter das Anrecht auf Backnang erworben wurde, sind als Wohltäter der Kirche Judiths Vorfahren anzunehmen, also der im Nekrolog genannte Hesso I. bonus und Hesso II, was im Einklang damit stehen würde, dass die Kirche wohl als Grablege der Familie diente. Bezieht man die Schenkungen der Vorfahren auf Hermanns II Eltern (vgl. SCHMID [wie Anm. 93], S. 64), ist dagegen einzuwenden, dass die Gemahlin Hermanns I. nach dessen Tod (1074) sich Kloster Hirsau zugewandt hat und dessen neue Klosterkirche zum großen Teil aus ihren eigenen Einnahmmen hat errichten lassen; vgl. K. SCHMID: St. Aurelius in Hirsau 830(?)-1049/75. In: Hirsau St. Peter und Paul 1091-1991, Teil II (Forschungen u. Berichte d. Archäologie d. Mittelalters in B.-W Bd. 10/2; Stuttgart 1991), S. 11-43, bes. S. 39. Bei dieser ausschließlichen Hinwendung an Hirsau werden Schenkungen an die Backnanger Kirche fraglich. [7]

    • Genealogie-Mittelalter.de, Karl-Heinz Schreiber

      Hermann II. Markgraf von Verona (1073-1130)
      um 1070-7.10.1130
      Einziger Sohn des Markgrafen Hermann I. von Verona und der Judith von Calw, Tochter von Graf Adalbert I.

      HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 109

      23. Hermann

      Graf im Breisgau, der zuerst 1089 als Zeuge erscheint, beteiligte sich mit Berthold von Zähringen E. I. 21. an der Empörung gegen Kaiser HEINRICH IV., machte aber 1097 mit den meisten schwäbischen Großen Frieden mit dem Kaiser.
      Hermann nannte sich Markgraf von Lintpurg nach einer alten Feste der ZÄHRINGER, begann aber bald den Namen Markgraf von Baden zu führen: Literatur Gisebrecht III. 681,854, und Heyck, Geschichte der Herzöge von Zähringen, Freiburg im Breisgau 1891.

      Hermann II. folgte 1073/74 seinem Vater als Markgraf von Verona und Graf im Breisgau. Er erbte 1091 den Uf- und Pfinzgau mit Baden und nannte sich 1112 erstmals "Markgraf von Baden". 1127 wurde erstmals Hachberg als Besitz genannt. Er tauchte oft in kaiserlichen Urkunden als Zeuge auf, ist sonst aber wenig greifbar. Er wurde auch zeitweise "Markgraf von Limburg" genannt (im Breisgau) und war ein treuer Anhänger der SALISCHEN Kaiser. Er war auch Graf zu Forchheim/Ettlingen, erbte Backnang und stiftete dort ein Chorherrenstift für die Augustiner.

      Heyck Dr. Eduard: Seite 147, "Geschichte der Herzöge von Zähringen"

      Auch das verdient besondere Beachtung, dass bei dieser zu Rendelshausen von zahlreichen Teilnehmern besuchten Zusammenkunft auch der Neffe Bertolds, Markgraf Hermann II., erschienen war, von dem keinerlei Spur einer Hinneigung zu den Gregorianern bekannt ist, der vielmehr nach den erhaltenen Urkunden im Jahre 1089 als Begleiter des Kaisers auftritt. Hermann wird nun schon hier zu 1087 gerade als Graf, also Breisgaugraf - denn der Tausch betraf Breisgauorte - bezeichnet. Es muß dahingestellt bleiben, ob er die Grafschaft im Breisgau, die er auch fortan ungestört innegehabt hat, seinem dorthin vor Jahren als Sieger zurückgekehrten Oheim Bertold zu verdanken oder ob sie ihm HEINRICH IV. inzwischen übertragen hatte, nachdem Werner von Straßburg ja schon 1079 gestorben war, oder ob schließlich Hermann II. ein Politiker war, der beider Parteien Gunst oder Liebeswerben ausgenutzt hatte, was letzteres in der Tat alles am leichtesten erklären würde.

      oo Judith -7.10.1121
      Kinder:
      - Hermann III. -16.1.1160
      - Judith oo Ulrich I. Herzog von Kärnten -7.4.1144 [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S25] Gerd Wunder, Die ältesten Margrafen von Baden , (1987), 109.

    3. [S25] Gerd Wunder, Die ältesten Margrafen von Baden , (1987), 111.

    4. [S8] Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300), 136.

    5. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    6. [S8] Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300), 135.

    7. [S8] Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300), 131-136.