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ist 1628 wo die gerade wieder herrschenden Kaiserlichen alle Bürger zum
Katholizismus oder zur Auswanderung zwingen , Armeleuthauspfleger Neustadt.
Nach kurzer Herrschaft der Schweden sind die Spanier im Jahre
1636 wieder Herren der Stadt. In diesem Jahre schrecklicher Hungersnot
und grausamer Pest ist Henrich Attmann Ratsherr.
Geschlecht
männlich
Genannt
1636
Neustadt an der Weinstraße [67433],Rheinland-Pfalz,Deutschland [1]
: Adresse
: Ortsteil
: Ort
: Region
: (Bundes-)Staat/-Land
: Land
: Nicht festgelegt
Notizen
1586 noch klein
hat 1696 noch Vormünder, es wurde aber schon die Schlußrechnung vorgelegt.
Heinrich Attmann, der jüngste Sohn des Jakob Attmann, hat als sehr reicher -
1617 war er der reichste Bürger Neustadts überhaupt - und angesehener Mann zählreiche Spuren
seines Lebens hinterlassen. 1596 scheint er gleich nach der Entlassung aus der Vormundschaft
Hausstand und Familie gegründet zu haben. In den Jahren bis 1605 starben ihm eine
Magd und drei Kinder. 1605 wurde er mit Georg Brette1 Vormund über Adam Bauers Kinder
(15.1.) und mit Leonhard Becht Vormund über Konrad Attmanns Kinder (31.10.). Als er, mit
seiner Ehefrau Katharina, von seinem Bruder Hans Geld lieh, gab er als Unterpfand ein Haus
im Kesselringviertel (BP vom 06.04.1600). das ihm bald danach Ärger mit den Nachbarn, Heinrich
Lauterers Kindern, brachte (GP vom 10.3.1607).
Am 13.09.1608 wurden seine Ehefrau und ein Kind begraben. Dem Rat gehörte Heinrich
Attmann mindestens schon seit 1606 an, da er am 18.12.1606 bereits als "Herr" bezeichnet
wird (VB). Zwischen 1600 und 1620 sind keine Ratsprotokslle vorhanden, so daß die Zeit
seines Eintritts in den Rat nicht genauer festgelegt werden kann. In der Schatzüngsliste von
1617 steht er "offiziell" als Ratsverwandter. Laut Stadtrechnung von 1612 war er auch Kirchenmeister,
der das Schutz- und Schirmgeld von den Pfründnern im Armeleuthaus entgegennahm
(ähnlich BP vom 23.05.1612). Nach Auskunft der Stadtrechnung 1613 erhielt er 8 fl. für
einen "Kirchenmantel samt dem Macherlohn, so aus E.E.Rath Befehl der Hebammen gereicht
wurde", ferner Bezahlung "für schwarzleinen Tuch zu drei Vorhängen auf das Rathaus",
schließlich die Bürgermeisterbesoldung (30 fl.), gemeinsam mit Andreas Römmich.
Am 03.07.1613 (BP) wird als zweite Ehefrau Anna Christina genannt, die ihn lange überlebte.
In den Jahren 1613 bis 1617 verlieh er mehrmals Geld an Mitbürger (BP vom 03.07.1613;
23.02.1615; 06.01.1617). Die Bürgermeister Heinrich Attmann und Wilhelm Schmied hatten 1621
gemeinsam mit Viertelmeister Hans Wolf Dorn Rechnung abzulegen "über alles dasjenige Geld
und anderes, so wir zur Erhaltung gemeiner Stadt Gebäuen, Aufrichtung eines neuen Wahlß
(Walls), Abfertigung und Erhaltung der durchgezogenen und alhier gelegenen Reutern und Soldaten,
auch des Reiß Wagens wegen, von der Bürgerschaft zu Steuer und sonstigem eingenommen
und hinwiederum ausgegeben haben." (Stadtrechnung 1621 bis 1623).
Auch den Salzhandel verwaltete Heinrich Attmann von Rats wegen und wurde darin von
Herrn Otto Preuß abgelöst (RP vom 10.01.1622). Eine Beleidigungssache endete mit Versöhnung,
da Philipp Ludwig Klemm entgegen seiner "Schmehung" jetzt beteuerte, er wisse von Heinrich
Attmann "nichts alß ehr Liebs und guts zu sagen" (RP vom 12.1 1.1622).
Das RP vom 1.2.1623 beleuchtet die Zeitverhältnisse: "Wegen Unterhalt Herrn Majors ist
geschlossen, daß Herr Henrich Attmann und Philipp Peter Köberer ihn mit verordneter Leistung
und servition versehen sollen, zu gleichen Teilen, nämlich daß ein jeder so viel reiche
als vor einen Kapitän, als täglich 1 Rthlr und 1 Monat 1 Ohm Weins, was ihn ferners verwilligt,
sollen dieswerts entrichtet werden."
Am 18.03.1623 (RP) wurde niedergelegt, was der Rat zum Unterhalt der Pfarrer und Schuldiener
quartaliter zu geben bereit sei. Die Beträge lagen durchweg bei 20 fl., nur Heinrich
und Peter Attmann gaben je 30 fl. an. Ab 1622 waren Heinrich und Peter Attmann gleichzeitig
im Rat; sie waren ja keine Brüder, vielmehr war Heinrich der Stiefbruder von Peters Vater
Lorenz, sozusagen also Peters Stief-Onkel.
Heinrich Atimann wohnte im Lauerviertel, wo er zwei oder gar drei Häuser besaß. Außerdem
hatte er ein Haus im Kesselringviertel. Alle seine Anwesen erscheinen gelegentlich in
RP, KP oder BP.
Am 27.09.1637 rückte im Rat an die Stelle des Heinrich Attmann Matthes Haas. Und am
20.10.1637 erhielt der hinterlassene Sohn Johann Philipp einen Vormund (Herrn Peter Siegel)
(VB). Heinrich Attmann war also offenbar im September 1637 gestorben.
{Quelle : Attmann-Familien in Neustadt an der Weinstraße Von Hans und Hedwig T h o m a s
in Pfälzisch-Rhein.Familienkunde Bd 11 Heft 4 1987}