Genealogische Datenbank
 Bohrer

Adelgar

männlich


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Ereignis-Karte    |    Alles    |    PDF

  • Name , Adelgar 
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 875/80, 889  Liesgau,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf im Liesgau 
    Personen-Kennung I455  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 12 Jan 2016 

    Vater Rikdag I.,   geb. um 800/810   gest. nach 873 (Alter > 64 Jahre) 
    Mutter Imhild   gest. nach 873 
    Familien-Kennung F182  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Graf im Liesgau - 875/80, 889 - Liesgau,Deutschland Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Adelgar Graf im Liesgau 875/80 und 889

      Nach Lexikon des Mittelalters, Anhang, Sohn des Grafen Rikdag I. und der Imhild
      Adelgar war der Bruder des Harzgaugrafen Friedrich I.

      Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

      Die Sippe der Harzgrafen läßt sich auf Grund unmittelbarer Zeugnisse durchgängig vom 9. Jahrhundert bis in das 10. Jahrhundert hinein verfolgen. Nach dem Bericht der Vita Liutbirgae besaßen die beiden Grafen Friedrich und Adalgar in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts ein Haus in Thale. Sie sind die ersten bekannten Mitglieder einer Familie, die allmählich ihre Stellung ausbaute und zu hohem Ansehen gelangte. Auch im Derlingau bei Lauingen (Kreis Helmstedt) ließ sich an Hand der Corveyer Traditionen Besitz des Grafen Friedrich nachweisen. Sein Bruder - Graf Adalgar - vergrößerte den Familienbesitz um Calefeld und Wulften, die in seinem Komitat lagen. Die Vita Liutbirgae berichtete, dass Friedrich mit einer Bia vermählt war.

      Albert Herzog zu Sachsen: Seite 12, "Die Wettiner in Lebensbildern"

      Die WETTINER waren im niedersächsischen Raum, genauer gesagt im Harzgau beheimatet, wo als Ahne Dietrichs oder Dedis Graf Volkmar in den Quellen aufscheint. Dieser empfing gemeinsam mit seinem Bruder Rikbert vier Orte im slawischen Gebiet an der Fuhne im Gau Serimunt aus der Hand Kaiser OTTOS I. DES GROSSEN. Volkmar starb noch vor 961; sein Vater war Friedrich II., Graf im Harzgau, dessen Spuren wir 937 und 945 in den Quellenberichten vorfinden. Dessen Vater Friedrich I. war ebenfalls im Harzgau zu Hause und trug die Bezeichnung "Graf im Harzgau". Er vermählte sich mit einer Frau namens Bia. Friedrich II. schenkte seiner Mutter Bia am 21. Oktober 937 einen Besitz im Schwabengau, der sich östlich von Quedlinburg bis zur Saale erstreckte. Dort war er offenbar reich begütert. Der erwähnte Gau Serimunt schloß sich unmittelbar an den Schwabengau östlich der Saale im Raum von Nienburg an. Damit ist erwiesen, daß die WETTINER aus dem heutigen Niedersachsen stammten und als treue Anhänger der OTTONEN im Zuge der mittelalterlichen Ostkolonisation während des 10. Jahrhunderts in das eroberte Sorbenkland zwischen Saale und Elbe einwanderten.

      Wenskus Reinhard: Seite 206-207, "Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel"

      Wie früh schon Besitz und Rechte selbst am gleichen Ort verzahnt waren, zeigen die Verhältnisse in Wendhausen. In der Vita Liutbirgae (c. 35) wird erwähnt, daß hier zwei Brüder, Frideric und Adalgar, beide Grafen, gemeinsam ein Haus besaßen. Der Name des ersten weist in den immedingischen Umkreis, der des zweiten stammt aus einer Sippe, in der -dag- und -ger-Namen ursprünglich bestimmend waren (sogenannte Ricdag-Sippe). Da wir uns nun schon im Zeitalter der allgemeinen Nachbenennung befinden, ist eine sichere Entscheidung, welchem Geschlecht sie im Mannesstamm angehören, vorerst unmöglich. Dennoch ist die Vermutung, daß sie zum IMMEDINGER-Geschlecht zu rechnen seien, noch am besten zu begründen. Die IMMEDINGER hatten bis ins 11. Jahrhundert in dieser Gegend beträchtlichen Besitz. Noch Meinwerk von Paderborn konnte hier zwei Haupthöfe (Hötensleben und Wackersleben, Kr. Neuhaldensleben) an sein Bistum verschenken. Und die sogenannten Haldenslebener Grafen sind schon von R. Schölkopf mit Recht in Beziehung zu den IMMERDINGERN gebracht worden. Auch die sonstige Namenstradition der Familie Friedrichs und Adalgers, der sogenannten Harzgrafen, weist einen immedingischen Einschlag auf. Adalger selbst war Graf im stark immedingisch bestimmten Liesgau [MGH D Arn 55 (889). Vgl. zu den Harzgrafen weiteres unten bei Anm. 2916], wo ihn König ARNULF 889 die Königshöfe Wulften und Kalefeld schenkt. Dagegen wird der Komitat Friedrichs im Harzgau selbst gesucht [Als Tradenten kennen wir ihn nur aus dem nördlich angrenzenden pagus Derlingen (Trad. Corb. A § 188/B § 413 in Lauingen). Am gleichen Ort tradiert etwa 1003 ein Thiadricus comes (Trad. Corb. A § 425 c), der wohl mit dem WETTINER Dedi (+ 1009), dem Schwiegersohn des IMMERDINGERS Markgraf Dietrich ("von Haldensleben"), zu identifizieren ist. - Daß seine Frau Bia eine Tochter des Grafen Ricdag und der Emhilde gewesen ist, wie K. A. Eckhardt, Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte (10963) Seite 84 meint, um das Vorkommen des Namens Ricdag in dieser Familie zu erklären, ist möglich, erklärt aber wieder nicht den Namen seines Bruders Adalger, der ebenfalls aus der Ricdag-Sippe stammt. Da eine Schwester der Königin Mathilde ebenfalls Bia hieß, ist auch eine Verschwägerung mit dem westlichen IMMEDINGER-Zweig möglich.], weil man in der Folge weitere Grafen dieses Namens dort zu finden glaubte. Daß freilich bereits jener Friedrich, der mit seinen Söhnen Folcmar und Richbert 945 vier Orte im ostsaalischen Serimunt, im Komitat Christians, von OTTO I. geschenkt erhielt, Graf gewesen sei, wird weder aus dieser Urkunde noch aus einer älteren von 937 [MGH DO I 17. Dieser Friedrich könnte mit dem der Urkunde OTTOS I. für Hersfeld (MGH DO I 96, 948) identisch sein, dessen ehemaligen Besitz in Franken nördlich des Mains, darunter gerade auch aus Karsbach, er an Hersfeld vertauscht.] zu erschließen sein, in der OTTO I. Friedrichs Mutter, der Matrone Bia Besitz in Giersleben im Schwabengau, ebenfalls im Komitat Christians, übereignete. Der Name des anderen Sohnes Richbert zeigt - wenn er nicht auch bei den IMMEDINGERN gebräuchlich war, was nicht ganz sicher ist - unter Umständen die Versippung mit der Familie Unwans und Gislas an, die mit dem Sohn Richarts, Ricbert, um 824 den ersten bekannten Grafen in dieser Gegend neben den IMMEDINGERN Immad und Thuring stellte. Daher könnten an sich die 955 in einer Urkunde genannten Harzgaugrafen Unego und Friedrich zu einer Familie gehören, unter Umständen Brüder sein.


      Literatur:
      Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 206 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .