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 Bohrer

von Lothringen, Giselbert

männlich 895 - 939  (44 Jahre)


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  • Name von Lothringen, Giselbert 
    Geburt 880/895  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Lothringen,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzog von Lothringen 
    Tod 2 Okt 939  Andernach [56626],Mayen-Koblenz,Rheinland-Pfalz,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    • ertrunken im Rhein bei Andernach
    Personen-Kennung I299  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 21 Okt 2015 

    Familie von Sachsen, Gerberga,   geb. 913   gest. 5 Mai 969, Nordhausen [99734],Nordhausen,Thüringen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Eheschließung 929  [1
    Familien-Kennung F125  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Okt 2015 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Neue Deutsche Biographie - Giselbert

      Herzog von Lothringen, * um 890, ertrunken 2.10.939 im Rhein bei Andernach.

      915, nach dem Tode seines Vaters, übernahm G. als ältester Sohn die geschickt und beharrlich aufgebaute väterliche Machtstellung zwischen Schelde und Maas. Er verfügte dort|über große Eigengüter sowie über königliche Grundherrschaften, über die er als Graf im Hennegau gebot, und war zugleich Laienabt der reichen Klöster Sankt Servatius in Maastricht, Chèvremont, Malmedy-Stablo, Echternach, Sankt Maximin in Trier und Sankt Ghislain. Ungeduldiger als sein Vater und leidenschaftlich – über den Wert der ausführlichen Charakteristik Richers von Reims, die sich an Sallusts Catilinadarstellung anlehnt, kann man allerdings geteilter Meinung sein – trachtete er bald danach, das beim Ende der ostfränkischen Karolinger zum Westreich abgefallene Lotharingien unter seiner Führung zu verselbständigen. 919 bahnte sich der Bruch mit König Karl dem Einfältigen an; G. wurde zur Rückgabe der Servatiusabtei an die Kirche von Trier verurteilt. 920 wagte G. das Höchste; bei einem Aufstand westfränkischer Großer sagte auch er sich von Karl dem Einfältigen los und ließ sich selbst zum princeps erheben, doch behielt er nicht die Unterstützung des Hauptteils der lothringischen Adligen. 920/21 trotzte er Karl noch immer in der Besetzung des Lütticher Bischofsstuhles. Dabei wurde deutlich, daß G. die Unterstützung des deutschen Königs, Heinrich I., genoß, der eine kluge Westpolitik eingeleitet hatte. Während der westfränkischen Wirren 922/23 huldigte G. den Gegenkönigen Rotbert und Rudolf (von Burgund) nicht, sondern forderte im Herbst 923 mit EB Ruotger von Trier König Heinrich I. auf, nach Lothringen zu kommen. Er half Heinrich sogar bei der erfolglosen Belagerung von Metz. Da er 924 jedoch wieder Beziehungen zum Westfrankenkönig anknüpfte und im Frühjahr 925 sich diesem unterwarf, besetzte Heinrich G.s Feste Zülpich, die lothringischen Großen huldigten Heinrich, G. wurde ihm offenbar als Gefangener übergeben. Bei der Neuordnung der politischen Verhältnisse in Lothringen erhielt zunächst der Ostfranke Eberhard die führende Rolle. Erst 928 1. Mann Lotharingiens, wurde G. von Heinrich zum dux eingesetzt. Ihm wurde auch die Servatiusabtei restituiert. Wohl zugleich erhielt er Heinrichs Tochter Gerberga zur Frau. Heinrich ließ ihm nun weitgehend freie Hand in der Politik gegenüber lothringischen und westfränkischen Großen. G. wird öfter mit diesen im Streit bezeugt. Seit Anfang der 30er Jahre trachtete G. nach innerer Konsolidierung seiner Herrschaft und bediente sich dabei unter anderem auch der lothringischen Klosterreformbewegung (Reformen in Sankt Ghislain, Sankt Maximin, Remiremont). Die straffere, auf Eindämmung der Herzogsgewalt abzielende Herrschaftsauffassung Ottos I., an dessen Thronsetzung 936 in Aachen er mitgewirkt hatte, bewog G., mit oppositionellen Kräften in Verbindung zu treten und im Herbst 938 Boten des Königs schroff zu behandeln. Vorgeladen verschmähte er, vor das Königsgericht zu kommen. Als 939 der vornehmlich vom Königsbruder Heinrich und dem Frankenherzog Eberhard getragene Aufstand losbrach, schloß sich G. an. Bei Birten von Otto geschlagen, huldigte er nun Ludwig IV. von Westfranken, überstand in Chèvremont eine Belagerung durch Otto, bereitete einen neuen Einfall in den Lahngau vor und ertrank am 2. Oktober auf der Flucht nach einem kleinen Gefecht bei Andernach in den Fluten des Rheins. [2]
    • Giselbert Herzog von Lothringen (915-939)
      880/95-2.10.939 ertrunken bei Andernach
      Ältester Sohn des Grafen Reginar I. Langhals von Hennegau aus seiner 2. Ehe mit der Alberada

      Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 1466, Giselbert, Herzog von Lothringen

      + Oktober 939
      Sohn von Reginar I., Graf von Hennegau und Alberada
      Er war über seine Großmutter väterlicherseits Urenkel LOTHARS I.

      928 oder 929 oo Gerberga
      3 oder 4 Kinder:
      - Heinrich (+ um 944)
      - Hadwide (?)
      - Alberada (oo Rainald von Roucy)
      - Gerberga (oo Graf von Vermandois)

      Giselbert erbte 915, als er unter mütterlicher Vormundschaft stand, die Güter und Abteien seines Vaters. Er wurde 919 zum Gegner des westfränkischen Königs Karls des Einfältigen, da dieser die Abtei St. Servatius in Maastricht Giselbert entzogen und sie dem Erzbischof von Trier übertragen hatte. In den folgenden Jahren stand Giselbert, den lothringische Große zum 'princeps' gewählt hatten, auf Seiten des deutschen Königs HEINRICH I. und unterstützte im W-Frankenreich den Thronanspruch Herzog Roberts von Francien gegen Karl. Nachdem HEINRICH Lotharingien 925 dem Imperium unterstellt hatte, machte er Giselbert zu seinem Bundesgenossen, indem er ihm die Herzogswürde verlieh und seine Tochter Gerberga zur Gemahlin gab. 936 fungierte Giselbert als Kämmerer bei der Krönung OTTOS I. in Aachen. In der Folgezeit ging er aber auf Distanz zum ottonischen Königtum und trat, gemeinsam mit Herzog Eberhard und OTTOS Bruder Heinrich, schließlich in offener Opposition. Im Verlauf dieser Konflikte musste er fliehen und ertrank bei Andernach im Rhein.
      Er verfügte über zahlreiche lothringische Abteien (St. Ghislain, Stablo, Echternach, St. Maximin in Trier, St. Servatius in Maastricht, Remieremont, Moyenmoutier) und trug zu ihrer monastischen Erneuerung bei, indem er ihnen Güter zurückerstattete und das Wirken der Reformäbte unterstützte.

      Brandenburg Erich: Tafel 31 Seite 63, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      VI. 38. GISELBERT, Graf im Hennegau
      * ca. 890, + 939 2. X.
      Gemahlin:
      929 Gerberge, Tochter König HEINRICHS I. + 984 5. V.
      (II. oo König Ludwig IV.)

      Anmerkungen: Seite 156
      VI. 38.-40.
      Knetsch 12 f.

      Glocker Winfrid: Seite 272, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

      IV 4 GERBERGA
      * c 913/14, + nach 968 am V 5
      929 1. oo Giselbert Herzog von Lothringen c 880, + 939 X 2
      939 2. oo Ludwig IV. König im westfränkischen Reich * 920 IX 10/921 IX 10, + 954 IX 10

      Die Vermählung Gerbergas, der Tochter König HEINRICHS I., mit Herzog Giselbert von Lothringen bezeugen die Annales S. Maximini a. 929, SS IV 6; die weiteren Quellenbelege sind bei BO. 22b zusammengestellt. Der zeitliche Ansatz dieser Eheschließung ist in der Forschung strittig. Wir folgen wie Köpke-Dümmler S. 16 und Werner VI, 12 dem Jahr der Annales S. Maximini, während sich Waitz S. 121 f. und BO. 22b für Sommer 928 entschieden, da die Annales S. Maximini in ihren Nachrichten des Jahres 930 (Heirat des sächsischen Königs-Sohnes OTTO mit Edgith, Tod König Karls des Einfältigen) um ein Jahr vorausdatiert worden sind und dann folglich auch die Heirat Gerbergas mit Giselbert ein Jahr zu spät stände. Doch läßt sich bei einem Ansatz dieser Hochzeit für 929 an einen Zusammenhang mit der Hausordnung desselben Jahres denken; vgl. zur Bedeutung dieser Hausordnung für die familiären Verhältnisse des Königs Schmid, Thronfolge S. 439 bis 442. Zur Zeit der Hausordnung muß die Ehe Gerbergas aber schon bestanden haben, wie aus den damals angefertigten Gedenkbucheinträgen in den beiden Verbrüderungsbüchern von St. Gallen (col. 265, Piper S. 84) und dem Kloster Reichenau (pag. 63) ganz eindeutig hervorgeht. Zu den REGINAREN, der Familie Herzog Giselberts, vgl. Werner V, 11 und VI, 12-VI, 14, Knetsch, Brabant S. 12 zu III 4, sowie zur politischen Bedeutung der REGINARE Hlawitschka, Lotharingien passim. Herzog Giselbert hatte, wie Vanderkindere, Formation Bd. 2, S. 163 f., annimmt, wohl die Grafenrechte im Lüttichgau; vgl. dazu auch Nonn, Pagus S. 103.

      Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

      GERBERGA
      * Nordhausen 913/14, + 5. V. nach 968
      I oo 928/29 Giselbert 916 Graf, 928 Herzog von Lothringen (Brabant) + ertrunken im Rhein X 929
      II oo Ende 939 Ludwig IV. 936 König von Westfranken (KAROLINGER) + Reims 10.IX 954 Begraben: Saint Remy

      Schnith Karl: Seite 10, "Frauen des Mittelalters in Lebensbildern."

      Die Nachkommen Königin Mathildes
      2. GERBERGA
      * ca. 913/14 in Nordhausen, + 5.5.969 Grabstätte: St. Remi in Reims
      1. oo 928 Herzog Giselbert von Lothringen (+ 2.10.939)
      2. oo Ende 939 König Ludwig IV. von Frankreich (+ 10.9.954)

      Hlawitschka; Eduard: Seite 122, "König Heinrich I." in: Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern.

      DIE NACHKOMMEN KÖNIG HEINRICH I.
      3. GERBERGA
      * ca. 913/14 + 5.5. (969) Grabstätte: Chor der Kirche St. Remi
      I. oo 928 GISELBERT, Herzog von Lothringen * ca. 880, + 2.10.939
      II. oo Ende 939 LUDWIG IV., König von Frankreich * ca. 920/21, + 10.9.954 Grabstätte: Chor der Kirche St. Remi in Reims

      Giselbert erbte von seinem Vater die führende Stellung in Lothringen und scheint sich zunächst mit Karl dem Einfältigen gut vertragen zu haben. Er empörte sich 919 gegen seinen französischen Oberherrn, der ihm in demselben Jahr die besonders wegen ihrer strategischen Lage wichtige Abtei St. Servatius in Maastricht abnahm und sie dem Erzbischof von Trier übergab. Die Mehrzahl der Lothringer fiel 920 vom französischen König ab und wählten nach Flodoard Giselbert zum "princeps". Karl der Einfältige, zwar anfangs noch durch einen Aufstand französischer Großer behindert, konnte sich aber zunächst in Lothringen noch durchsetzen. Giselbert förderte seit 920 alle Rebellionen der ROBERTINER gegen die Krone, machte 923 die Schlacht bei Soissons mit und suchte eine unabhängige Stellung zwischen Deutschland und Frankreich zu erreichen. Nach der 922 erfolgten Wahl des Gegen-Königs Robert von Franzien, verbündete sich Giselbert sofort mit ihm. Nach dessen Tode 923 riefen Giselbert und Erzbischof Ruotger von Trier, die politisch einflussreichsten Männer, jetzt den deutschen König HEINRICH I. ins Land, der noch 923 das östliche Lothringen unterwarf. Giselbert, der von HEINRICH I. wieder abgefallen war und König Rudolf von Frankreich gehuldigt hatte, musste sich 925 dem deutschen König HEINRICH I.unterwerfen, womit das Verbleiben Lothringens beim Deutschen Reich entschieden war. Dieser übertrug ihm 928 das Herzogtum Lothringen und vermählte ihn mit seiner Tochter Gerberga, die die reiche Grundherrschaft Brüssel in die Ehe einbrachte. Er markierte als letzter Herzog die Geschlossenheit des niederlothringischen Raumes. Die lothringischen Großen, die schon jahrzehntelang in ihren Gebieten ziemlich selbständig gewaltet hatten, sind wohl hauptsächlich nur durch die Macht und den Einfluss König HEINRICHS bestimmt worden, sich der Oberherrschaft Giselberts zu unterstellen. Er stand ab 930 mehrfach an der Spitze der Lothringer, wenn er militärisch in die Streitigkeiten französischer Großer eingriff. Eine selbständige Außenpolitik durfte er aber nicht treiben und HEINRICH I. zwang ihn 931, sein Bündnis mit Heribert von Vermandois aufzugeben und dessen Pläne zu unterstützen. Obwohl Giselbertin seinen Befugnissen eingeengt war, scheint das Verhältnis zwischen ihm und HEINRICH I. nicht schlecht gewesen zu sein. Jedenfalls begegnet uns Giselbert wiederholt als Intervenient in königlichen Urkunden. Er verdrängte nach jahrelangen Kriegen den Grafen Boso von Burgund-Arles aus Lothringen, bewahrte weitgehend Ruhe und Ordnung und schlug normannische Angriffe zurück. Er war 936 bei der Krönung OTTOS I. in Aachen königlicher Kämmerer. Als dieser jedoch ein strengeres Regiment als sein Vater zu führen begann, kam es zum Konflikt. Giselbert verbündete sich mit dem gleichfalls aufsässigen Eberhard von Franken und mit Heinrich, dem Bruder OTTOS I., und huldigte schließlich zusammen mit einigen lothringischen Großen dem französischen König Ludwig. Er unterlag bei Birten und ertrank nach der Schlacht bei Andernach auf der Flucht im Rhein.

      1. oo Godila - um 928
      928 2. oo 1. Gerberga von Sachsen, Tochter des Königs HEINRICH I., 913-5.5.969

      Kinder:
      - Heinrich 930- vor 944
      - Alberada 935-10.5.967
      950 oo Ragenoldus Graf von Roucy -10.5.967
      - Gerberga 935-7.9. nach 978
      954 oo Adalbert I. Graf von Vermandois -8.9.987
      - Hadwig 930- nach 939
      v oo Berthold Herzog von Bayern um 900-23.11.947

      Literatur:
      Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 159,162 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 38,47,49,51,58,74,77,81,83,85,89 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 23 A 7,34,296 - Althoff, Gerd/Keller, Hagen: Heinrich I. und Otto der Große, Muster-Schmitt Verlag Göttingen 1994 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 35-39,42,49,54,59-61,84 - Brühl Carlrichard: Die Geburt zweier Völker. Deutsche und Franzosen Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln - DEUTSCHE FÜRSTEN DES MITTELALTERS. Fünfundzwanzig Lebensbilder. Edition Leipzig 1995 Seite 63,68,72 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 367,375,397, 407,409 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 245,366,462 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 292-294 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 116,118 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Mundus Verlag 2000 Band I Seite 201-522 -
      Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 28-304 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 25,55,57,106,127,155 - Hlawitschka, Eduard: Herzog Giselbert von Lothringen und das Kloster Remiremont, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 377-421, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 29,63,148 - Hlawitschka, Eduard (Hg.): Königswahl und Thronfolge in ottonisch-frühdeutscher Zeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1971 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite Seite 177,189,193,203-205,217 - Hlawitschka, Eduard: Studien zur Äbtissinnenreihe von Remiremont (7.-13. Jh.), Saarbrücken 1963, Seite 42-44.105,129 -
      Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 38,69,88,93 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 74-78,80-83,107,112,117,119-124,148,172 - Keller Hagen: Ottonische Königsherrschaft. Organisation und Legitimation königlicher Macht. Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002 Seite 67, 90,92,94,105,111,118,254 A 123 - Klauser, Heinrich: Lexikon deutscher Herrscher und Fürstenhäuser, Kiesel Verlag Salzburg 1982 Seite 94 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 9,12 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 - Mohr Walter: Geschichte des Herzogtums Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048) Verlag "Die Mitte" Saarbrücken 1974 Band I Seite 17-27 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 158,162,208,220,267 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 10,19,21 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 115, 122,127 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite 6-390 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 16 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 45-148 - Zettler, Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite 129, 132-134,135 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

      [3]
    • Mohr Walter: Band I Seite 17-27, "Geschichte des Herzogtums Lothringen. Geschichte des Herzogtums Groß-Lothringen (900-1048)"

      Reginar starb Ende des Jahres 915. Sein Besitz ging auf seine Söhne Giselbert und Reginar über. Giselbert erbte den weitaus größten Teil. Über seine Stellung lässt sich nichts Genaues ermitteln. Er ist jedenfalls damals nicht Herzog in Lothringen geworden. Zwar erwähnt der Mönch Sigehard in seinem 962 oder 963 verfassten Miracula S. Maximini: Giselbert, noch ein Jüngling, sei dem Reich als Herzog vorgesetzt worden, da er aber in diesem Zusammenhang weiter schreibt, zur gleichen Zeit sei HEINRICH I. König gewesen, lässt sich erkennen, dass seine chronologischen Vorstellungen nicht ganz klar sind, und so ist es nicht angebracht, seiner Nachricht über die Herzogserhebung eine unbedingte chronologische Autorität zuzuschreiben. Wir besitzen dann noch die Bemerkung des im letzten Jahrzehnts des 10. Jahrhunderts schreibenden Mönchs Richer von Reims, Giselbert habe von König Karl das väterliche Erbe erhalten. Da Richer aber für Reginar die Titulierung vir consularis gebraucht, hat er Reginar und damit Giselbert nur als Grafen betrachtet.
      Es ergibt sich indessen der Eindruck, Giselbert sei wenigstens zu Beginn auch nicht einmal Graf gewesen. Auf einer Versammlung der Großen des Reichs im Januar 916 wird er in der Aufzählung der Teilnehmer ohne Titulierung, indes an dritter Stelle in der Reihe der weltlichen Großen genannt. Erst im Sommer 919 ersehen wir aus einer Urkunde Karls des Einfältigen, durch die die Abtei St. Servatius in Maastricht, die im Besitz Giselberts war, an das Erzbistum Trier gegeben wurde, dass er nicht mehr in der Gunst des Königs stand.
      Was sich in Wirklichkeit ereignet hat, lässt sich nicht erkennen. Jedenfalls aber musste er Lothringen verlassen und kehrte erst 920 zurück, als der westfränkische König wegen Hagano mit seinen Großen in Schwierigkeiten geriet. Die Stimmung war jetzt für ihn günstig, er konnte an die Spitze derjenigen treten, die sich mit den westfränkischen Großen in der Unzufriedenheit über die Politik des Königs trafen. Und so wählte ihn der größte Teil der Lothringer im Jahre 920 nach den Worten des Chronisten Flodoard von Reims zum princeps.
      Es ist nicht klar zu erkennen, welche lothringische Großen damals auf Seiten Giselberts standen. Von den Bischöfen steht es fest, dass sie zum überwiegenden Teil bei der Sache Karls blieben. Inzwischen hatte sich Giselbert in der 2. Hälfte des Jahres 920 König Karl wieder unterwerfen müssen. Daraufhin war es ihm möglich, das Bistum Lüttich an Abt Richer zu übertragen, der am 4. November 921 die päpstliche Bestätigung erhielt. Karl erschien jetzt in Lothringen, um einen letzten Widerstand auszuräumen, den noch Richwin, Graf von Verdun, leistete.
      In der Folgezeit finden wir Giselbert zusammen mit Otto, wohl dem Grafen von Verdun, als Gegner Karls, der nach Lothringen kam, um die beiden zu bekämpfen. Giselberts Aussichten stiegen dann, als auch im westfränkischen Reich eine Opposition erstarkte, deren Führer Robert von Neustrien war. Allerdings spalteten sich darüber die Lothringer, ein Teil von ihnen hielt auf der Seite Karls aus. So kam es in Lothringen zu einigen Kämpfen, besonders um die Giselbert gehörende Burg Chevremont bei Lüttich, die von Karl belagert wurde. Er musste sich indes beim Herannahen von Roberts Sohn Hugo zurückziehen.
      Die Ernennung Rudolfs von Burgund zum Gegen-König hat in Lothringen besondere Folgen gehabt. Karl verlor dort seinen Anhang, doch blieben die Lothringer in sich gespalten. Die Hinwendung eines Teils von ihnen unter Führung des Bischofs Wigerich von Metz zu Rudolf machten Graf Giselbert und Erzbischof Ruotger von Trier nicht mit. Die Motive dieser Gruppe lagen zum Teil wohl in einer direkten Abneigung gegenüber Rudolf. Sie wandten sich an den ostfränkischen König HEINRICH, der jetzt aktiv in die Auseinandersetzung eingriff.
      Interne Auseinandersetzungen der lothringischen Großen traten jetzt in den Vordergrund, Giselbert geriet in Streit mit seinem Schwager, Graf Berengar vom Lommegau, mit dem sich später auch Giselberts Bruder Reginar verbündete. Giselbert suchte in seiner Streitsache eine Unterstützung bei König Rudolf, dem er seine Unterwerfung anbot, er wurde aber zurückgewiesen.
      Inzwischen ging zu Beginn 925 Giselbert nochmals die westfränkischen Großen an. Er verhandelte zunächst mit Herbert von Vermandois, der seinerseits die Verbindung zu Hugo von Francien und König Rudolf herstellte. Der König setzte ein Treffen mit Giselbert und den Lothringern in Cambrai an. Die Lothringer ließen allerdings den Termin ungenützt, kamen anschließend jedoch Rudolf über die Maas entgegen, wobei Giselbert und Graf Otto von Verdun die Huldigung leisteten.
      Im April 925 erschien auch König HEINRICH in Lothringen und eroberte einen festen Platz, der Giselbert gehörte, wahrscheinlich Zülpich. Dieser stellte ihm darauf Geiseln, wonach HEINRICH das Land wieder verließ. Was weiterhin geschah, können wir nicht mehr feststellen, im Laufe des Jahres 925 unterwarfen sich alle Lothringer dem ostfränkischen König. Dieser söhnte Giselbert mit dem Grafen Boso und dessen Verbündeten Reginar, Bruder Giselberts, aus. Diese Nachricht zeigt, wie letzterer jetzt für die Politik HEINRICHS an Bedeutung gewonnen hat. Er wurde in mehrfacher Hinsicht begünstigt. So erhielt er die lange zwischen seiner Familie und dem Erzbischof von Trier umstrittene Abtei St. Servatius in Maastricht auf Lebenszeit übertragen, allerdings unter Wahrung der Besitzrechte von Trier, und wahrscheinlich gab ihm HEINRICH jetzt seine Tochter Gerberga zur Gemahlin.
      Man wird wohl auch annehmen können, dass in dieser Zeit Giselbert als Herzog in Lothringen eingesetzt wurde, der genaue Zeitpunkt steht allerdings nicht fest. Er selbst nennt sich in seinen eigenen Urkunden seit 928 dux. König HEINRICH tituliert ihn indes noch im Jahre 931 in einer Urkunde als Grafen. Von da an ist aber allgemein der Herzogstitel festzustellen. Im Jahre 930 bereits erscheint Giselbert deutlich auch öffentlich in einer solchen Stellung, als er an der Spitze einer lothringischen Armee in die westfränkischen Verhältnisse eingriff. Gerade im Zusammenhang mit diesem Umstand dürfte die Veranlassung zu suchen sein, weshalb HEINRICH ihn zu seinem Stellvertreter delegierte. Der König wurde nämlich immer stärker in die westfränkische Politik einbezogen, er musste dort die Kräfte seines Reichs einsetzen. Da er andererseits gerade aber an den Ostgrenzen gebunden war, konnte ein Herzog in Lothringen diese Aufgabe übernahmen. Durch die Heirat mit seiner Tochter glaubte er dabei, Giselbert an die Interessen der Dynastie genügend gebunden zu haben.
      In die westfränkischen Kämpfe der folgenden Jahre griff Giselbert wiederholt im Auftrage HEINRICHS I. zur Sicherung der lothringischen Grenzen ein, stritt 931 mit Graf Boso, zog gegen dessen Burg Durofostum aus und eroberte sie, worauf sich dieser dem westfränkischen Reich anschloss.
      Die Einigung von Ivois im Oktober 931 zwischen den beiden Königen führte auch zu einem Stellungswechsel bei Herzog Giselbert, der im Jahre 932 den mit König Rudolf verbündeten Herzog Hugo Unterstützung gegen Herbert verlieh. Es war indes nur eine kurze Aktion. Die Notiz, dass es zu einer Unterredung mit König Rudolf kam, bevor Giselbert seine Streitkräfte zurückzog, könnte darauf deuten, dass er sich von seinem König HEINRICH nicht zu einem nachhaltigen Eingreifen ermächtigt hielt. Im Jahre 933 gingen die Kämpfe zwischen Herbert und König Rudolf mit wechselvollen Ergebnissen weiter. Schließlich hat dann der ostfränkische König im späten Frühjahr 934 eine große Gesandtschaft abgefertigt, um in diesem Streit zugunsten Herberts zu vermitteln. Dieser Gesandtschaft gehörten Herzog Giselbert, ein Graf Eberhard und lothringische Bischöfe an. Sie konnten einen Waffenstillstand bis zum 1. Oktober 934 zustandebringen, wobei Herbert einige Opfer bringen musste. Nach Ablauf der Waffenruhe ist dann Giselbert aus nicht ersichtlichen Gründen Herbert mit einer Streitmacht gegen Hugo von Francien zu Hilfe gezogen. Das scheint den Abschluss eines neuen Waffenstillstandes bis zum 1. Mai 935 bewirkt zu haben, aufgrund dessen die Lothringer sich wieder zurückzogen.
      Als im Jahre 936 König HEINRICH I. starb, finden wir bei der Krönung seines Sohnes OTTO in Aachen den Herzog Giselbert an maßgebender Stelle. Nach den Worten des Chronisten Widukind von Corvey hat er alles angeordnet, was zum Feste nötig war. In den Auseinandersetzungen OTTOS mit Bayern und Sachsen erwies sich auch Herzog Giselbert für den König als unzuverlässig. Mehreren Gesandtschaften begegnete er ausweichend. Auf der anderen Seite wurde Giselbert auch in die westfränkischen Auseinandersetzungen verwickelt, in die der dortige neue König Ludwig mit seinen mächtigen Großen Hugo von Francien und Herbert von Vermandois geraten war. Allerdings könnte dies ganz im Sinne König OTTOS gewesen sein, denn Hugo, dem Giselbert zu Hilfe zog, hatte kurz zuvor OTTOS Schwester Hadwig geheiratet.
      Inzwischen verschlechterte sich im Jahre 938 die Lage König OTTOS. Nachdem schon eine Zeit lang nicht unerhebliche Unruhen in Sachsen geherrscht hatten, begann sein Bruder Heinrich Ansprüche auf den Thron aufzunehmen, wobei er gestützt oder sogar veranlasst wurde durch Herzog Eberhard von Franken. Eberhard seinerseits scheint den Herzog Giselbert für den Aufstand gewonnen zu haben, der in dieser Zeit versuchte, mit dem westfränkischen König zu einer Verständigung zu kommen. Durch eine Gesandtschaft bot er diesem seine Unterwerfung an, wobei seine Motive hierfür nicht zu erkennen sind. Ludwig lehnte jedoch ab, weil kurz zuvor eine Verständigung zwischen ihm und OTTO I. zustande gekommen war.
      In Sachsen begann nun der Aufstand gegen OTTO. Heinrich zog von hier an den Rhein, um sich mit Giselbert zu vereinigen. Sie trafen auf lothringischem Gebiet zusammen, wohin auch Eberhard gelangte. OTTO erschien nun ebenfalls am Rhein, unterschätzte jedoch die Sachlage, denn er ließ sein Heer übersetzen, ohne zu wissen, dass die feindliche Macht in unmittelbarer Nähe stand. So wurde im März 939 bei Birten, in der Nähe von Xanten, der bereits übergesetzte Teil des königlichen Heeres in eine Schlacht verwickelt, in der trotz der ungünstigen Umstände die Königlichen Sieger blieben.
      Dieser an sich kleine Sieg hatte Folgen größeren Ausmaßes. Es zerfiel nämlich darüber die gesamte Aktion der drei Verbündeten. Nach Sachsen wurde gemeldet, Heinrich sei gefallen, worauf ihn dort seine Anhänger zum Teil aufgaben. Er selbst eilte dorthin, um seine Besitzungen zu retten, doch konnte er sich nicht halten. Es kam dann zum Abschluss eines Waffenstillstandes für die Dauer eines Monats, durch den Heinrich freien Abzug erhielt. Er legte anschließend das Hauptgewicht auf sein Bündnis mit Giselbert und ging wiederum nach Lothringen. Dort wurde auch versucht, das ganze Unternehmen auf eine breitere Basis zu stellen. Die Lothringer wandten sich erneut an den westfränkischen König. Der Schritt wurde gemeinsam von Herzog Giselbert und den Grafen Otto von Verdun und Isaak von Verdun unternommen, ihnen schlossen sich auch Graf Dietrich von Holland an. Sie alle leisteten Ludwig IV. die Huldigung. Die lothringischen Bischöfe fügten sich dieser Aktion allerdings nicht an, weil sie zuvor OTTO Geiseln für ihr Wohlverhalten hatten stellen müssen. Es scheint auch zu einigen Kriegsvorbereitungen im westfränkischen Reich gekommen zu sein, doch griff jetzt OTTO sehr rasch ein.
      Er erschien mit einem Heer in Lothringen, wobei das Land durch die ostfränkischen Truppen schwer verwüstet wurde. Giselbert musste flüchten, doch leistete andererseits seine Burg Chevremont der Belagerung erfolgreichen Widerstand. Auch verblieb Graf Immo, dessen Besitzungen im Raum Maastricht lagen, auf seiner Seite. Demgegenüber knüpfte OTTO Verbindung mit den westfränkischen oppositionellen Großen an und schloss mit ihnen einen Vertrag, was sich allerdings noch nicht direkt auf die Lage auswirkte. Dem König blieb nichts anderes übrig, als Lothringen wieder zu verlassen.
      Inzwischen kam eine Aktion des westfränkischen Königs in Gang. Er kam nach Verdun, wo ihm jetzt wahrscheinlich die Bischöfe von Metz, Toul und Verdun huldigten. Der Zug ging dann noch weiter ins Elsaß, wobei der Zweck allerdings nicht klar zu erkennen ist. Die Situation bleibt für uns etwas ins Dunkel gehüllt, weil die Quellenberichte nicht miteinander übereinstimmen. Jedenfalls wurde OTTOS Lage sehr schwierig, da in seiner Umgebung ein starker Abfall einsetzte. In diesem Augenblick überquerten Giselbert und Eberhard mit einem Heere bei Andernach den Rhein und brachen in Sachsen ein. Es handelte sich anscheinend um einen Plünderungs- und Verwüstungszug, denn sie gingen wieder zurück, bevor es zu einem Treffen mit den gegnerischen Kräften gekommen war. Ein Teil ihrer Streitkräfte war bereits auf das westliche Rheinufer zurückgesetzt, als die Grafen Udo und Konrad mit ihren Leuten ankamen und Eberhard und Giselbert überraschen konnten. Eberhard fiel im Kampfe; Giselbert suchte über den Rhein zu fliehen, die einen sagen in einem Boot, die andern auf seinem Pferde, jedenfalls ertrank er bei diesem Versuch.

      [4]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Hlawitschka, Eduard, "Giselbert" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 414 f. [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd138742618.html.

    3. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    4. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .