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 Bohrer

von Luxemburg, Heinrich I.

männlich 960 - 1026  (66 Jahre)


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  • Name von Luxemburg, Heinrich 
    Suffix I. 
    Geburt 960  [1
    • (* vor 964 Hoensch)
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 998-1026  Luxemburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Luxemburg 
    Titel/Amt/Status 1004-1009, 1017-1026  Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    Herzog von Bayern 
    • als Heinrich V.
    Tod 27 Feb 1026  [1, 2
    Beerdigung Osterhofen [94486],Deggendorf,Bayern,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1, 2
    • vermutlich Osterhofen
    Personen-Kennung I243  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jan 2016 

    Vater von Luxemburg, Siegfried I.,   geb. 915/917   gest. 26 Okt 997 (Alter 80 Jahre) 
    Mutter Hadwig   gest. 13 Dez 993 
    Familien-Kennung F102  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Heinrich I.
      Graf von Luxemburg (998-1026)
      als H. V. Herzog von Bayern (1004-1009)(1017-1026)
      960 - 27.2.1026 Begraben: vermutlich Osterhofen/Nieder-Bayern
      (* vor 964 Hoensch)

      Ältester Sohn des Grafen Siegfried von Luxemburg und der Hadwig

      Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2064

      Heinrich V. von Luxemburg, Herzog von Bayern 1004-1009,1017-1026
      * um 960, + 27. Februar 1026 Begraben: vermutlich Osterhofen/Nieder-Bayern

      Der erstmals 993 als Graf im Ardennergau bezeugte Heinrich begleitete OTTO III. auf dem Italienzug von 1001/02.1004 übertrug ihm HEINRICH II. in einer symbolträchtigen Belehnungszeremonie das Herzogtum Bayern, das er nach der Erhebung zum König zunächst noch selber verwaltet hatte. Bei diesen Vorgängen wirkte das überkommene Wahlrecht des bayerischen Adels nach.1004/05 beteiligte sich Heinrich am Feldzug gegen Boleslaw I. Chrobry, erhob sich aber 1008 gegen HEINRICH II. und wurde 1009 abgesetzt. Nachdem der Kaiser das Herzogtum Bayern erneut selber verwaltet hatte, gab er es Heinrich, vermutlich im Rahmen der Aktivierung der Ostpolitik, 1017/18 wieder zurück. Heinrich wirkte an der Königserhebung KONRADS II. mit. - Die Einsetzung des ersten LUXEMBURGERS auf dem bayerischen Herzogsstuhl zeigt die enge Verbindung zwischen Herzogtum und Königtum bei gleichzeitiger Entfremdung von Stamm und Herzogsamt am Anfang des 11. Jh.

      Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 322

      HEINRICH V. VON LUXEMBURG, bayer. Herzog
      * um 960, + 27.2.1026 Begraben: Osterhofen/Niederbayern
      Vater: Siegfried, Graf im Moselgau (um 915-998)
      Mutter Hadwig (+ 992)

      Der erste LÜTZELBURGER auf dem bayerischen Herzogsstuhl.
      993 als Graf im Ardennergau nachgewiesen.
      1001/02 Italienzug mit Kaiser OTTO III.
      1004 Belehnung mit dem Herzogtum Bayern durch seinen Schwager Kaiser HEINRICH II.
      1008 Entsetzung vom Herzogtum.
      1017 erneute Belehnung mit Bayern.
      1018 feierliche Einführung in Regensburg.
      Beteiligung an der Königswahl KONRADS II.

      Literatur:
      NDB 8; R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit, 1955.

      Brandenburg Erich: Tafel 5 Seite 10, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      VIII. 44 HEINRICH, Graf im Ardennergau 993, Herzog von Bayern 1004-1009 und 1017-1026
      * wohl ca. 955, + 1026 27.II.

      Anmerkungen: Seite 127
      VIII. 44. Heinrich

      Siehe Hirsch, Heinrich II. 1, 534. Er erscheint schon 964 als damals wohl einziger Sohn Siegfrieds und der Hedwig, offenbar als Kind, Beyer 1 n. 220. Graf im Ardennergau 993, Beyer 1 n. 268, und Vogt von St. Maximin 996, ib. n. 273, a.a.O. Übrige Daten siehe Hirsch, a.a.O. [VIII 68]

      Ergänzung (Werner):
      Siegfried, * 960/65, + (n. 985), vielleicht VIII 15; erwähnt 983-985. [VIII 69]

      Ergänzung (Wolf):
      Zwischen VIII 44 und 45 ist (nach Heinz Renn, Das erste luxemburgische Grafenhaus, Bon 1941, Mathilde Uhlirz, Die ersten Grafen von Luxemburg, in: Deutsches Archiv 12, 1956, 36-51, Werner Nr. VIII 69 und Michel Parisse, Genealogie de la Maison d'Ardenne, in: La maison d'Ardenne, Xe-XIe siecles, Luxembourg 1981, Nr. 21) ein weiterer Sohn Siegfried (* ca. 965) einzuschieben, 983 und 985 als Sohn des Grafen Siegfried (nach Werner * ca. 915/17) genannt. Bisher wurde angenommen, daß dieser Sohn Siegfried zu unbekanntem Zeitpunkt nach 985 noch vor seinem Vater (+ 998 28 X) starb. Nach Armin Wolf, Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Haus Luxemburg, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 69, 1997, 427-440, war das Vater-Sohn-Paar Siegfried (von Luxemburg) jedoch mit dem gleichnamigen und gleichzeitigen Vater-Sohn-Paar Siegfried (von Northeim) identisch. Der jüngere Siegfried (* ca. 965) starb demnach nicht vor seinem Vater, sondern besaß als Graf die curtis Northeim 1002 und starb 1004 15 VIII. Er wurde der Stammvater der im Mannesstamm 1101/44 ausgestorbenen Grafen von Northeim, die im Frauenstamm in den WELFEN und WETTINERN sowie den Grafen von Holland, Peilstein, Hallermund, Blankenburg, Regenstein, Grandpre, Vohburg, Cuyk-Arnsberg und Oldenburg fortlebten. Alle diese Familien wären also hier nachzutragen. Die Identität der beiden Vater-Sohn-Paare Siegfried von Luxemburg und von Northeim ergibt sich nach Wolf daraus, daß beide gleichzeitig lebten, beide auf der Seite OTTOS III. gegen Heinrich den Zänker und den westfränkischen König Lothar standen, niemals aber nebeneinander genannt werden. Für die Stammesgleichheit der LUXEMBURGER und NORTHEIMER spricht außer der Vererbung des Vornamen Siegfrieds vor allem, daß das von der Kaiserin Kunigunde, einer Tochter Siegfrieds I. von Luxemburg, gegründete Kloster Kaufungen und ein großer Teil von dessen erster Ausstattung nur 60 km von Northeim entfernt liegt und von Northeimer Gütern umgeben ist. Als Witwe zog sich die Kaiserin Kunigunde aus dem Hause LUXEMBURG nicht in die Nähe von Luxemburg zurück, sondern in das Kloster Kaufungen.

      Thiele Andreas: Tafel 66, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

      HEINRICH I. (V.)
      + 1026

      Heinrich I. zog 982/83 mit nach Italien und machte die Schlacht bei Cotrone gegen die Araber mit. Er folgte 998 seinem Vater als Graf von Luxemburg, war zeitweise kaiserlicher Gesandter in Venedig, führte 1002 Kaiser OTTOS III. Leiche nach Deutschland zurück und wurde 1004 durch seinen Schwager HEINRICH II. Herzog von Bayern. Er rebellierte 1008-1012 mit, wurde als Herzog von Bayern abgesetzt und war kaiserlicher Feldherr gegen Polen und Böhmen. Er setzte die Fehden im luxemburgischen Raum fort und wurde im Dezember 1017 auf Fürsprache der Erzbischöfe Heribert von Köln und Poppo von Trier wieder mit Bayern belehnt. Er wurde in Bayern nie heimisch und stand dort gegen die luitpoldingische Sippe.

      Trillmich Werner: Seite 98, "Kaiser Konrad II. und seine Zeit"

      Kron- und Herzogsgut war in Bayern fast ununterscheidbar zusammengeflossen. Als sich jedoch HEINRICH II. dazu entschloß, die Führung des Stammes einem Stellvertreter zu übertragen, vergabte er, um dessen schnelle dynastische Verwurzelung im Lande zu verhindern, einen großen Teil seiner Besitzungen an die Reichskirche. Die Herzogswürde verwandelte er im Einvernehmen mit den Großen in ein vom Herrscher abhängiges Reichsamt. Unangetastet blieb aber das bedeutsame Adelsrecht, an dessen Besetzung mitzuwirken. Da des Königs lediger, erbenloser Schwager Heinrich von Luxemburg (1004-1009) in S-Deutschland keinerlei wirtschaftlichen Rückhalt besaß, musste für ihn eine bescheidene Amtsausstattung bereitgestellt werden. Seine übrigen Rechte wurden nicht eindeutig festgelegt, so dass es zu Überschneidungen mit königlichen Befugnissen kommen musste. Das gilt unter anderem für Bergbau, Judenschutz, Wildbann und Forsten, sowie Lehnshoheit und Heimfallrecht an bestimmten Grafschaften. Dem Stammeshaupt stand die Einberufung von Landtagen zu. Zur Teilnahme an diesen Versammlungen in Regensburg waren alle Edelleute einschließlich der Markgrafen und Bischöfe verpflichtet. Den Heerbann des Stammes führte der Herzog nur, wenn das eigene Land bedroht war, denn das königliche Aufgebot erging seit dem Ende des 10. Jahrhunderts unmittelbar an einzelne Kronvasallen. Auf den Landtagen fällt man politische und rechtliche Entscheidungen, traf Maßnahmen zur Sicherung des Landfriedens oder gegen Übergriffe der Nachbarn. In allen wichtigen Fragen nahm der Adel aktiv an der Herrschaft teil. Trotzdem sah er im Herzog noch immer ein starkes Symbol der Stammeseinheit.

      Baumgärtner Ingrid: Seite 17, "Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende"

      Die LUXEMBURGER verfügten über anwachsenden Territorialbesitz und erfolgversprechende Königsnähe: Der junge Heinrich von Luxemburg, vermutlich ältester Bruder Kunigundes, war ein enger Vertrauter Kaiser OTTOS III., den er bei Geheimgesprächen mit dem Dogen von Venedig ebenso begleitete wie beim letzten Italienzug. Beide Faktoren dürften eine reiche, für einen regierenden Herzog angemessene Ausstattung der Braut mit Heiratsgut garantiert haben, auch wenn wir leider keine weiteren Einzelheiten kennen.
      Aber die luxemburgische Verwandtschaft war für den zum König aufgestiegenen HEINRICH längst nicht die Stütze, die er sich vermutlich erhofft hatte. Im Gegenteil, die Brüder seiner Gattin drängten eigennützig nach führenden Positionen im Reich: Im anfänglichen Entgegenkommen überließ HEINRICH II. seinem Schwager Heinrich von Luxemburg die bayerische Herzogswürde, die nach seinem Königtum zur Disposition stand. Heinrich unterstützte seinen nach dem Erzbistum Trier strebenden Bruder Adalbero.
      Die Reaktion des Königs war unmissverständlich: Im Frühjahr 1009 setzte er Heinrich als Herzog von Bayern mit dem Vorwurf der Rebellion gegen den König ab. Und dieser Konflikt, die sogenannte Moselfehde, in die weiterer lotharingischer Adel verwickelt war, sollte bis zur Wiedereinsetzung des bayerischen Herzogs 1017/18 andauern. Die Wiedereinsetzung Heinrichs als Herzog von Bayern wurde 1017 durch Kaiser HEINRICH II. in Bamberg versprochen und 1018 durch die Kaiserin in Regensburg feierlich vollzogen.

      Renn, Heinz: Seite 79,80,86,93,98-100,102, "Das erste Luxemburger Grafenhaus"

      Graf Heinrich von Luxemburg, Sigfrids Erbe, zieht um die Jahrtausendwende mit dem dritten OTTO zum Süden.Wenige Vertraute schickt der Kaiser voraus, an deren Spitze Graf Heinrich von Luxemburg steht. Dieser begrüßt den Dogen im Namen des Kaisers. Die sich an diese Unterredung anschließenden Verhandlungen brauchen nicht zu Ende geführt werden; denn bereits am 24.1.1002 stirbt OTTO zu Paterno. Diejenigen, die bis zuletzt an der Seite des Kaisers ausgeharrt haben, schicken sich nun an, seine Leiche von Italien anch Aachen zu bringen. Es sind die Bischöfe Notker von Lüttich, Sigfrid von Augsburg, Lambert von Konstanz, Graf Otto, der Sohn des Herzogs von Nieder-Lothringen, Graf Heinrich von Luxemburg und Wichmann. Der Haß der Italiener ist so groß, daß sie sogar den Leichenzug ständig mit Kämpfen bedrohen.Aber mit dem Schwerte in der Hand brechen sich die Deutschen Bahn. Vor allem ist Heinrich von Luxemburg darum besorgt, den Verstorbenen heimwärts nach Aachen zu führen.
      Besonders als Kunigundes Werk wird es anzusehen sein, daß ihr ältester Bruder Heinrich, der treue Paladin OTTOS III., Herzog von Bayern wird. Am 21. März 1004 übergibt HEINRICH II. auf dem Königstag zu Regensburg seinem Schwager, dem Grafen von Luxemburg, unter Zustimmung aller anwesenden Großen, die mit dem Banner des Herzogtums geschmückte Fahnenlanze. Er will vor seinem Aufbruch nach Italien sein Erbland starken Händen anvertrauen, zumal sich gerade ein großpolnisches Reich mit Polen, Schlesien, Krakowien und Böhmen gebildet hatte. Somit ist der Graf von Luxemburg, dessen Geschlecht im westlichen Grenzkampf groß geworden ist, als Hüter des Südostens rangmäßig in die erste Reihe des deutschen Fürstentums erhoben worden.
      Nicht wenig hängt davon ab, ob die LUXEMBURGER auf die Hilfe Bayerns rechnen können. Adalberos Bruder Heinrich eilt in sein Herzogtum, um auch hier einen Aufstand gegen den König anzuzetteln. Die Großen veranlaßt er zu dem Schwur, innerhalb dreier Jahre keinen anderen als Herzog anzuerkennen. Doch dieses Gelöbnis wiegt nicht viel; denn der LUXEMBURGER ist nicht im Lande verwurzelt, sondern erst vor wenigen Jahren durch Ernennung des Königs zum Osten gekommen. So fällt es HEINRICH II. nicht schwer, die Grafen Bayern teils mit Güte, teils mit Strenge wiederum auf seine Seite zu ziehen. Dann trifft seine Strafe die LUXEMBURGER. Adalbero wird exkommuniziert und Heinrich seines Lehens Bayern verlustig erklärt. Seine Zuflucht sucht dieser bei seinem Bruder in Metz.
      Thietmar berichtet uns zum April 1015, die LUXEMBURGER wären barfuß vor ihm erschienen, um Friede und Vergebung zu suchen. Bereits auf dem Kaisertag zu Aachen am 21.4.1017 findet die Versöhnung des Kaisers mit seinen Schwägern statt. Heinrich von Luxemburg wird sogar noch in denselben Jahre zweimal in außenpolitischer Mission zu Boleslaw von Polen gesandt. Depoin vermutet, Heinrich sei als Schwiegersohn Boleslaws für diesen Vertrauensposten in Frage gekommen. Eine Quelle nennt nämlich seine Gemahlin Maria [49 S. Riezler, Johannes Turmair's, genannt Aventinus Annales Ducum Bolariae, V, 5, II., München 1884; Seite 37.]. Depoin weist darauf hin, daß man sich damals scheute, einem Mädchen den Namen der hl. Jungfrau beizulegen, während die Polen und Tschechen diese Sitte nicht kannten. Obige Ansicht bleibt natürlich nur eine Vermutung, die noch dadurch eine Einbuße erleidet, daß Heinrichs Gemahlin anderwärts Hizilia genannt wird [50 Oefelius, Rerum Boicarum scriptores, II, Seite 337: Henricus dux Bavariae fundator in Osterhoven cum Hizilia uxore sua in Osterhoven sepulti sunt.]. Mitte Dezember 1017 setzt der Kaiser seinen Schwager Heinrich in einem Fürstenkonvent zu Bamberg wiederum als Herzog von Bayern ein. Sicherlich hat dieser die ehrenvolle Rehabilitation der Kaiserin Kunigunde zu danken, die es sich nicht nehmen läßt, den Bruder in Regensburg selbst feierlich wieder einzuführen. Das Verhältnis zum Kaiser gestaltet sich fürderhin gut, wie wir auch aus einigen Kaiserdiplomen ersehen, in denen Herzog Heinrich als Intervenient auftritt.
      Als Reichsregentin lenkt Kunigunde jetzt noch fast zwei Monate in enger Zusammenarbeit mit ihren Brüdern Heinrich und Theoderich die Geschicke des Reiches. Die luxemburgische Sippe setzt sich während dieser Zeit kraftvoll für die Wahl Konrads des Älteren aus dem SALIER-Hause als König ein.
      Vor seiner Schwester Kunigunde ist bereits Herzog Heinrich von Bayern und Graf von Luxemburg am 27. oder 28. Februar 1026 gestorben [65 Die einzelnen Belege bei Wampach, U.Q.B., nr. 235.]. Er wird damals hoch in den 60-er Jahren gestanden haben, denn wir fanden ihn ja 964 bereits urkundlich belegt. Die Annalen von Hildesheim bestätigen, er sei "in bona senectute" verschieden. Heinrichs letzte Ruhestätte ist Osterhoven in der Diözese Passau. Nach den Monumenta Boica sind zwei Söhne des Herzogs gegen die Ungarn gefallen. Vielleicht waren sie, wenn die Nachricht stimmt, seine einzigen Kinder. Andere Nachkommen scheint er nicht hinterlassen zu haben. Sein Erbe, die Luxemburger Lande an Saar und Mosel, in Eifel und Ardenen und die Obervogteien über St Maximin und Echternach, erhält sein gleichnamiger Neffe, der Sohn Friedrichs vom Moselgau.


      oo Maria (von Polen), Tochter des Herzogs Boleslaws


      Literatur:
      Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 216,223,242 - Baumgärtner, Ingrid (Hg): Kunigunde - eine Kaiserin an der Jahrtausendwende, Furore Verlag Kassel 1997 Seite 17 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 35,57,97 - Bosl, Karl: Bosls Bayerische Biographie, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1983 Seite 322 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 5 Seite 10 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 259,480,483,513,518,526,530,546/ Band III Seite 491,503 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 13,94 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 228, 230,234,239,241 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995 Seite 135 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. bis 3. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 - Hoensch, Jörg K.: Die Luxemburger. Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308-1437. Verlag W. Kohlhammer 2000 Seite 12 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 68 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 72 - Lerche, Ludwig Alfred: Die politische Bedeutung der Eheverbindungen in den bayerischen Herzogshäusern von Arnulf bis Heinrich den Löwen (980-1180) Langensalza 1915 (Sammlung wissenschaftlicher Arbeiten; Heft 43) Seite 36-38 - Pleticha, Heinrich: Deutsche Geschichte in 12 Bänden. Verlagsgruppe Bertelsmann GmbH/Lexikothek Verlag GmbH, Gütersloh 1982 - Renn, Heinz: Das erste Luxemburger Grafenhaus Seite 79,80,86,93, 98-100,102 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 85,90,93,106,125,127,161A,214A - Schulze Hans K: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 66 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 166,244,266,280,288,300,316,362,414,418,428,460 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 62,103,106,108,170,193,195,198 - Wolf Armin: Die Herkunft der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg und der Mord am Königskandidaten Ekkehard von Meißen 1002. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte Band 69 1997 Seite 428-440 - Wolf Armin: Zur Kontroverse um die Herrschaft der Grafen von Northeim aus dem Hause Luxemburg. Rheinische Vierteljahresblätter Jahrgang 65 2001, Seite 400-406 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 60,132,196,200,202,205,247,274,290 -
      [1]
    • Neue Deutsche Biographie - Heinrich V.

      Herzog von Bayern (1004–09 und 1017-26), † 27.2.1026, ⚰ Osterhofen (Niederbayern).

      Leben
      H., der erste Lützelburger auf dem bayerischen Herzogsstuhl, ist 993 als Graf im Ardennengau nachzuweisen. 1001/02 begleitete er Kaiser Otto III. auf dessen Italienzug, insbesondere auf seiner Reise von Ravenna nach Venedig. Beim Tode des Kaisers war er anwesend und geleitete dessen Leiche bis Augsburg. Von seinem 1002 zum deutschen König gewählten Schwager Heinrich II. erhielt er 1004 das Herzogtum Bayern; er beteiligte sich 1004/05 am Krieg Heinrichs II. gegen Boleslaw von Polen. Als jedoch die 1008 erfolgte Wahl seines Bruders Adalbero zum Erzbischof von Trier vom Kaiser nicht anerkannt wurde, nahm er mit seinen luxemburgischen Verwandten gegen den Kaiser Stellung. Dieser sprach H. darauf das Herzogtum Bayern ab und konnte auch die bayerischen Großen, die H. bei Beginn der Fehde noch gelobt hatten, drei Jahre lang keinen anderen Herzog zu wählen, auf seine Seite bringen. Nach wechselnden Kämpfen unterwarf H. sich 1015 dem Kaiser und erhielt 1017 sein Herzogtum zurück. Im Juni 1018 wurde er in Regensburg von seiner Schwester Kunigunde feierlich eingeführt (inthronizavit), und auch hinfort stand seine Regierungszeit in Bayern in engem Einvernehmen mit der Kaiserin. Er unterstützte sie nach dem Tod Heinrichs II. bei der Aufrechterhaltung der Ruhe im Reich und war an der Königswahl Konrads II. beteiligt.

      Literatur
      s. Heinrich VII. v. Bayern. [2]

    • Allgemeine Deutsche Biographie - Heinrich V. (Herzog von Bayern)

      Heinrich V., Herzog von Baiern, Sohn des Grafen Siegfried Kunuz von Lützelburg im Moselgau, stand schon mit Kaiser Otto III., den er auf einer Reise nach Venedig begleitete, in engerer Verbindung und verdankte wol dessen Gunst noch bei Lebzeiten seines Vaters die Verwaltung des großen Ardennengaues. Zwischen 993 und 996 erhielt er auch die Vogtei der überaus reichen Abtei St. Maximin in Trier, von deren Gütern ihm später, als Heinrich II. wegen der Zuchtlosigkeit der Mönche nicht weniger als 6656 Bauernhöfe einzog, [460] ein Theil zu Lehen übertragen ward. Später erscheint auch die Vogtei des Klosters Echternach in seiner Hand. Bestimmend für Heinrichs Lebensgang ward die Ehe seiner Schwester Kunigunde mit Kaiser Heinrich II. und die reiche Gunst, die ihm seitdem sein Schwager zuwandte. Am 21. März 1004, auf einem Landtage zu Regensburg, empfing er aus dessen Hand unter Zustimmung der baierischen Großen das Herzogthum Baiern. Noch im selben Jahre betheiligten sich wahrscheinlich unter seiner Führung die Baiern am lombardischen und böhmischen Feldzuge Heinrichs II. und das Jahr darauf stieß er bei Dobrilugk mit dem baierischen Streitkräften zum Könige, um an dem erneuten Feldzuge gegen Boleslav in der Niederlausitz theilzunehmen. Eine Entfremdung der Schwäger trat aber ein, als der König das Bisthum Bamberg überreich mit Gütern ausstattete, auf deren Anfall der Herzog gehofft, und als derselbe, in seiner auffallenden Begünstigung der lützelburgischen Sippe endlich innehaltend, Heinrichs Bruder Adalbero nicht als Erzbischof von Trier investiren wollte. Wol folgte nun H. dem Könige noch zur Belagerung Triers, doch siegte sein Familieninteresse über die Treue gegen den Lehnsherrn darin, daß er dem Könige den bedrängten Zustand der Besatzung geflissentlich verheimlichte und ihn vermochte, derselben freien Abzug zu gestatten. Dann verband er sich offen mit seinen aufrührerischen Brüdern und seinem Schwager, dem Grafen Gerhard, und blieb, um deren Sache zu fördern, in Lothringen. Den baierischen Großen hatte er bei seinem Abgange das Versprechen abgenommen, drei Jahre lang seine Abwesenheit nicht als Grund einer neuen Herzogswahl gelten zu lassen. Doch als der König nach Ostern 1009 in deren Mitte erschien, ließen sie sich bestimmen, das ihrem Herzoge verpfändete Wort preiszugeben. Vergebens eilte nun auch H. nach Baiern; der König war ihm an Streitkräften wie tiefer wurzelndem Ansehen überlegen und sprach zu Ende April oder Anfang Mai 1009 zu Regensburg seine Absetzung aus, um das Herzogthum wieder selbst zu Handen zu nehmen. Noch einige Jahre unterhielt H. mit seinem Bruder Dietrich, dem Bischofe von Metz, den Aufstand im Lothringischen; im Jahre 1011 glückte ihnen ein Ueberfall auf den Herzog Dietrich von Oberlothringen und dessen Gefangennahme. Dann aber mußten sie doch die Fruchtlosigkeit ferneren Widerstandes erkennen; zu Anfang des J. 1015 demüthigten sie sich vor dem Kaiser und erlangten seine Vergebung. Erzbischof Poppo von Trier verbürgte sich für des Kaisers Entschluß, H. wieder in Baiern einzusetzen, und um die Mitte Mai 1017 stellte der Kaiser zu Aachen unter Vermittlung des Erzbischofes Heribert von Köln H. zufrieden. Der Lützelburger begleitete den Kaiser nach Sachsen, ging in dessen Auftrage zwei Mal, jedoch erfolglos, zu Unterhandlungen mit Boleslav nach Böhmen, und ward im December des Jahres zu Bamberg wieder mit Baiern belehnt. Im Frühjahr oder Sommer 1018 geleitete ihn seine Schwester, die Kaiserin, nach Baiern und ließ ihm in Regensburg neuerdings huldigen. Daß er in Verbindung mit der Schwester und dem Bruder Dietrich auf die Wahl Konrads II. zum Könige hingewirkt hat, ist das letzte, was wir von seiner Thätigkeit wissen. Er starb in hohem Alter am 27. oder 28. Februar 1026 und ward nach einer jüngeren, doch nicht unglaubwürdigen Nachricht im Kloster Osterhofen begraben. Dieselbe späte Quelle, Veit Arnpeck, will auch wissen, daß zwei Söhne des Herzogs im Kampfe gegen die Ungarn gefallen. Als verheirathet aber ist der Herzog wenigstens aus gleichzeitigen Quellen nicht bekannt. Auch er erscheint unter dem Kosenamen Hezilo oder Hezilinus.
      Hirsch und Breßlau, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich II.; Steindorff, Heinrich III., I. 9; Riezler, Geschichte Baierns, I. 439; Breßlau, Konrad II., I. 193.

      [3]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S21] Neue Deutsche Biographie Onlinefassung, Reindel, Kurt, "Heinrich V." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 342 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd133802183.html.

    3. [S24] Allgemeine Deutsche Biographie, Artikel „Heinrich V., Herzog von Baiern“ von Sigmund Ritter von Riezler in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 459–460, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heinrich_V._(Herzog_von_Bayern)&oldid=2486398 (Version vom 27. Januar 2016, 21:04 Uhr UTC).