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 Bohrer

von Walbeck, Lothar II.

männlich um 900 - 964  (64 Jahre)


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  • Name von Walbeck, Lothar 
    Suffix II. 
    Geburt um 900  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Balsamgau,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf im Balsamgau 
    Titel/Amt/Status Derlingau,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf im Derlingau 
    Titel/Amt/Status Nordthüringgau,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf im Nordthüringgau 
    Titel/Amt/Status 929-964  Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Walbeck 
    Tod 21 Jan 964  [1
    Personen-Kennung I120  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 13 Nov 2015 

    Vater von Walbeck, Lothar I.   gest. 4 Sep 929, Lenzen [19309],Prignitz,Brandenburg,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F56  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie von Arneburg, Mathilde   gest. 3 Dez 991 
    Kinder 
    +1. von Walbeck, Lothar III.,   geb. um 940/945   gest. 25 Jan 1003, Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 58 Jahre)
    +2. von Walbeck, Siegfried,   geb. 945/950   gest. 15 Mrz 991, Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 41 Jahre)
     3. von Walbeck, Heinrich
     4. von Corvey, Thietmar   gest. 12 Mrz 1001
     5. von Walbeck, Heilika,   geb. um 930   gest. 19 Aug 1015 (Alter 85 Jahre)
    Familien-Kennung F54  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2015 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Lothar II.
      Graf von Walbeck (929-964)
      Graf im Derlingau, Balsamgau und Nordthüringgau
      um 900-21.1.964
      Sohn des Grafen Lothar I. von Walbeck

      Thiele Andreas: Tafel 219, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte" Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

      LOTHAR II., Graf von Walbeck, im Derlingau, Balsamgau und Nordthüringengau + 986

      Er taucht erstmals als Rebell gegen OTTO I. DEN GROSSEN auf und ist zeitweise inhaftiert; 965 soll er sogar hingerichtet werden, wird aber von Kaiser OTTO letztlich begnadigt und seitdem dessen treue Hilfe; gründet als Sühnekloster die Abtei Walbeck und wird deren Vogt; hilft OTTO II. gegen Dänemark und OTTO III. 983 im Thronkrieg.

      oo MATHILDE VON ARNEBURG, Tochter des Grafen Brun + XII. 990

      Sein Stammsitz war die Burg Walbeck an der Aller im Nordthüringgau. Lothar II. nahm 941 an der Verschwörung des Königs-Sohnes Heinrich gegen seinen Bruder OTTO I. teil. Nur die Fürbitte seiner Freunde rettete ihm das Leben, so dass er mit einer Schutzhaft bei Graf Berthold von Schweinfurt davonkam. Der König konfiszierte und vergabte alle seine Güter. Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben und Gutenswegen zurück, die beide im Nordthüringgau im Raum nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande befestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eilika zur Gattin. Zur Sühne für seine Untreue errichtete Lothar zu Ehren der Jungfrau Maria in Walbeck ein Kollegiatstift, dem er den zehnten Teil seines Erbes übertrug.

      Köpke Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 117, "Kaiser Otto I."

      OTTO wurde von diesem schändlichen Anschlage zeitig genug benachrichtigt, um ihn zu vereiteln zu können, denn es fand sich unter den Verschwörern ein Verräter. Er feierte Ostern (18. April) zu Quedlinburg mit der üblichen Pracht, um auch in der Gefahr der königlichen Würde nichts zu vergeben; sein treues Gefolge aber hütete ihn so wachsam bei Tage wie bei Nacht, dass Niemand Hand an ihn zu legen wagte. Nach dem Fest ließ der König mit dem Rate Hermanns von Schwaben und der fränkischen Grafen Udo und Konrads des Roten, die damals am höchsten in seinem Vertrauen standen, die Schuldigen zur Haft bringen. Als Erich die Bewaffneten des Königs kommen sah, warf er sich auf seinem Rosse ihnen entgegen und fiel von Speerstichen durchbohrt. So entging er durch einen ehrenvollen Tod der Hinrichtung, welche nach gefälltem Urteile an den Schuldigen vollzogen wurde. Verbannung und Einziehung traf die übrigen, unter ihnen den Grafen Liuthar, den nur die Fürbitte seiner Freunde vom Tode errettete. Er wurde der Obhut des Grafen Berthold vom Nordgau und Volkfelde (aus dem Hause der BABENBERGER) übergeben, seine reichen liegenden Gründe auf ein Jahr mit Beschlag belegt. Als ihm der König nach Jahresfrist verzieh, erhielt er sie zurück nebst einer Geldsumme und den Gütern Sondersleben und Gutenswegen zur Entschädigung für den erlittenen Verlust. Sein Hüter Berthold aber vermählte sich später mit seiner Tochter Eilaswinda oder Eila. Er selbst stiftete zur Sühnung seines Vergehens aus dem Zehnten seiner Güter nachmals das Kloster Walbeck.

      Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

      Thietmar nannte als seinen Großvater väterlicherseits und damit als Sohn des gefallenen Lothar ebenfalls einen Grafen Lothar. Dieser Lothar wurde vom Sächsischen Annalisten (a. 977, a. 979) als senior de Waldbike näher bestimmt. Die Burg Walbeck (an der Aller) im Nordthüringgau, die nach Grosse vom gleichen Typ war wie die Königspfalzen Werla und Tilleda, war Stammsitz dieses Geschlechts, nach dem es häufig benannt wurde. Über diesen Grafen Lothar sind wir verhältnismäßig gut unterrichtet. Wir wissen, dass er 941 an der Verschwörung Heinrichs von Bayern gegen OTTO DEN GROSSEN teilnahm. Als der König zu Quedlinburg von dem Anschlag erfuhr, sollte auch Lothar mit den übrigen Aufständischen hingerichtet werden. Die Fürbitte seiner Freunde rettete ihm das Leben, so dass er mit einer Schutzhaft bei Graf Bertold in Bayern davonkam. Der König konfiszierte und vergabte alle seine Güter. Schon nach einem Jahr erlangte Lothar zugleich mit der königlichen Gnade und einer Geldentschädigung sein Allod in Santersleben (Klein-Santersleben bei Neuhaldensleben) und Gutenswegen (bei Groß-Santersleben) zurück, die beide im Nordthüringgau im Raume nördlich von Magdeburg lagen. Die Beziehungen zu Graf Berthold waren so freundschaftlich, dass sie durch dauernde Familienbande gefestigt wurden. Nach seiner Entlassung gab ihm Lothar seine einzige Tochter Eila (Heilikswinda) zur Gattin. Thietmar erwähnte Eila als seine Tante und Gattin Bertolds, dem sie die Söhne Heinrich und Bucco (Burchard) schenkte. Sie starb am 19. August 1015 und wurde in dem von ihr errichteten Kloster zu Schweinfurt bestattet. Zur Sühne für seine Untreue errichtete Lothar zu Ehren der Jungfrau Maria in Walbeck ein Kollegiatstift, dem er den zehnten Teil seines Erbes übertrug. Leider wurde der Besitz nicht näher aufgeführt. Er lag wohl in nächster Umgebung von Walbeck. Graf Lothar starb am 21. Januar 964.
      Er war mit Mathilde vermählt, deren Herkunft uns noch später beschäftigen wird. Sie sorgte unter Mitwirkung ihrer beiden Söhne für die Stiftung ihres Gatten, den sie als Witwe um viele Jahre überlebte, bis sie am 3. Dezember 991 starb. Als beider Söhne nannte der Sächsische Annalist Siegfried und Lothar.

      oo Mathilde von Arneburg, Tochter des Grafen Bruno - 3.12.991

      Kinder:
      - Eilika - 19.8.1016
      942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915-15.1.980
      - Lothar III. - 25.1.1003
      - Siegfried - 15.3.991
      - Heinrich
      - Thietmar Abt von Corvey (983-1001) - 12.3.1001

      Literatur:
      Annalen von Magdeburg ad a. 968 - Annalista Saxo: Reichschronik Seite 30,32,45 - Köpke, Rudolf/ Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 117 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 126 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 219 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 56,290 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .