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 Bohrer

von Ungarn, Peter I.

männlich 1011 - 1059  (48 Jahre)


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  • Name von Ungarn, Peter 
    • Orseolo
    Suffix I. 
    Geburt 1011  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 1038-1041, 1044-1046)  Ungarn Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    König von Ungarn 
    Tod 30 Aug 1059  [1
    Beerdigung Pécs [7601],Südtransdanubien,Ungarn Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    • (Fünfkirchen)
    Personen-Kennung I117  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 11 Nov 2015 

    Familie von Schweinfurt, Judith,   geb. um 1000   gest. 2 Aug 1058 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung Apr 1055  [2
    Familien-Kennung F52  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 10 Nov 2015 

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Peter I.
      König von Ungarn (1038-1041) (1044-1046)
      1011- 1059 Begraben: Fünfkirchen
      Sohn des Dogen Otto Orseolo von Venedig und der Marie von Ungarn, Tochter von Großfürst Geisa

      Lexikon des Mittelalters: Band VI Spalte 1931

      Peter I. Orseolo, König von Ungarn 1038-1041, 1044-1046
      * nach 1008, + 1046/47 Begraben: Fünfkirchen
      Sohn des Dogen von Venedig, Otto Orseolo, und einer Tochter des Großfürsten Geza von Ungarn

      Nach der Vertreibung seines Vaters aus Venedig 1026 fand Peter I. Orseolo mit seiner Mutter Aufnahme in Ungarn. Stephan I. designierte ihn nach dem Tode Emmerichs 1031 zum Thronfolger. Außenpolitisch unterstützte Peter I. Orseolo im Westen Böhmen gegen Kaiser HEINRICH III. und fiel selbst 1039/40 in die bayerische Ostmark ein; im Osten führte er 1040 Krieg gegen das byzantinische Bulgarien. Innenpolitisch brachte er Adel und Kirche durch wirtschaftlichen Druck, Verfolgungen sowie willkürliche Ab- und Einsetzungen von Bischöfen gegen sich auf. Wegen der unwürdigen Behandlung Königin Giselas, wurde er gestürzt und durch den Schwager Stephans I., Samuel Aba, ersetzt. Auf Veranlassung von Peters Schwager, Markgraf Adalberts I. von Österreich, fiel HEINRICH III. in Ungarn ein, besiegte 1044 König Aba bei Menfö udn setzte Peter I. als seinen Vasallen wieder ein. Da Peter nur mit Hilfe massiver deutscher Präsenz regierte, riefen die heidnischen Adligen 1046 die ARPADEN Andreas und Levente ins Land zurück. Peter I. wurde gefangengenommen und mit seinen Söhen geblendet. Er starb wenig später an seinen Verletzungen.

      Peter I. wurde 1037 von seinem Onkel Stephan I. zum Thronfolger bestimmt und folgte ihm 1038 als zweiter König. Er war vorher königlicher Palatin und Feldherr. Er war mit Kroatien und Venedig verbündet, gab Kasimir I. von Polen Asyl, geriet bald mit der ARPADEN-Sippe in Konflikt, wie auch mit dem Cousin und wurde 1041 durch eine heidnische Reaktion unter Aba Samuel verjagt. 1044 kehrte er mit deutscher Hilfe zurück, gewann die Schlacht bei Menfö und mußte die Hoheit Kaiser HEINRICHS III. anerkennen. Er wurde nach ständigen Bürgerkriegen, in denen jede Zentralgewalt verfiel, 1046 geblendet und durch Andreas I. wieder vertrieben.

      Trillmich Werner: Seite 279, “Kaiser Konrad II. und seine Zeit”

      Peter, Sohn des venezianischen Dogen Otto Orseolo, der seit 1026 mit Mutter und Schwester im ungarischen Exil lebte und nicht mehr auf Heimkehr hoffen durfte, wurde als Thronfolger ausersehen. Der junge Mann erhielt eine sorgfältige Erziehung. Er galt als klug und lernbegierig. Sein jugendlich unausgeglichenes, aufbrausendes Temperament zeugte von Wagemut. Durch Tapferkeit und körperliche Gewandtheit erwarb er sich Ansehen bei den Magyaren. Der Klerus, die italienischen und deutschen Lehensträger vertrauten ihm als einen Prinzen von westlicher Herkunft. Als glaubensfester Christ würde er das Werk des Reichsgründers zielstrebig fortsetzen können.

      Lechner Karl: Seite 71-74, "Die Babenberger"

      Nach dem Tod König Stephans (1038) folgte ihm Peter, der Sohn aus der Ehe von Stephans Schwester Maria mit dem Dogen Orseolo von Venedig, als König. Nachdem sein Vater aus Venedig vertrieben worden war, hatte er am Hofe seines Onkels Stephan gelebt und war Befehlshaber des ungarischen Heeres geworden. Aufbrausend, hart und ungerecht, bevorzugte er Italiener und Deutsche und bedrückte auch die Königin-Witwe Gisela. So geriet er mit der national-ungarischen Partei in Konflikt, an deren Spitze der Paladin Samuel Aba stand. Dieser war mit Sarolta, der jüngsten Schwester König Stephans verheiratet. Nachdem ein Vertrauter und Ratgeber ermordet worden war, ergriff Peter die Flucht und zwar zu dem benachbarten Markgrafen Adalbert von Österreich. Peter flüchtete weiter zu König HEINRICH; in Ungarn aber kam Aba als König zur Herrschaft (1041-1044) und rüstete zum Einfall in Österreich. Im Februar 1042 griff König Aba zugleich in der Ostmark und in der Karantanischen Mark an. In zwei großen Heerhaufen, zu beiden Seiten der Donau drangen die Ungarn gegen Westen vor. Während der südlich der Donau unter Abas Führung vorrückende Heerhaufen bis zur Traisen das Land verwüstete und dann über Tulln mit reicher Beute heimkehrte, wurde der nördliche im Marchfeld geschlagen und zum Großteil vernichtet. Der Rest des Heeres wurde über die March getrieben, in der viele umkamen. Anschließend brach König HEINRICH III., zusammen mit König Peter, Herzog Bretislaw von Böhmen und Markgraf Adalbert in Ungarn ein, nahm die um 1020 errichtete, 1030 von den Ungarn eroberte urbs Heimenburc (Hainburg) ein und zerstörte sie. Er ging dann am linken Donauufer vor, nahm Preßburg u8nd drang bis Gran vor. Er eroberte eine Reihe von Burgen, die einem entfernten Neffen König Stephans, Bela, übergeben wurden. Als König HEINRICH 1043 neuerlich in Ungarn einfiel und am rechten Ufer bis zur Raab gekommen war, wurde der Friede geschlossen. Der Frieden mit Ungarn war freilich keineswegs gesichert. Gegen König Aba erhob sich ein Teil der ungarischen Adeligen, die ihn als Usurpator ansahen. Sie sprachen sich wieder für König Peter aus. Zum dritten Mal zog König HEINRICH gegen Ungarn, mit zwei Heeren, einem böhmischen unter Herzog Bretislav und einem bayerischen unter Bischof Gebhard von Regensburg. Sie nahmen Ödenburg ein und drangen mit Umgehung der sumpfigen und waldigen Gebiete bis an die Raab vor. Bei Menfö kam es am 5. Juli 1044 zur Schlacht, die dem deutschen Heer einen großen Sieg brachte. Aba wurde gefangen und hingerichtet. König Peter wurde in Stuhlweißenburg neuerlich zum König gekrönt und huldigte König HEINRICH als Lehensherrn; die Belehnung nahm dieser mit der "goldenen Lanze" vor, die dann nach Rom geschickt wurde. Bayrisches Recht, wie es in den Gesetzen König Stephans zum Ausdruck kam, wurde auf Bitte der Ungarn wieder eingeführt. Eine deutsche Besatzung blieb in Ungarn. Während König HEINRICH im Herbst 1046 nach Italien zog, erhob sich gegen König Peter eine nationale, zum Teil heidnische Reaktion. Er wurde gefangen und geblendet und starb bald darauf. Die Herrschaft trat nun Andreas, ein Neffe zweiten Grades König Stephans an.

      um 1038 1. oo Tuta von Formbach + nach 1046, gründete 1040 Kloster Suben

      um 1056 2. oo 2. Judith von Schweinfurt, Tochter des Markgtrafen Heinrich I. -2.8.1058
      ( um 1029 1. oo Bretislav I. Herzog von Böhmen, um 1005-10.1.1055)

      Literatur:
      Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 53,119,158 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 35/Band II Seite 249,283 - Lazar Istvan: Kleine Geschichte Ungarns. Österreichischer Bundesverlag Wien 1990 Seite 61,65 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 71-74,79,82,327 A 95 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 81,98,102 - Schulze: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 378-382,393 - Trillmich Werner: Kaiser Konrad II. und seine Zeit. Europa Union Verlag Bonn 1991 Seite 279 - Wolfram, Herwig: Konrad II. 990-1039. Kaiser dreier Reiche. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München 2000 Seite 248 - [1]
    • Peter Orseolo

      Peter Orseolo


  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .

    2. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .