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Notizen
Gunther Erzbischof von Salzburg (1023-1025)
um 985/90-1.11.1025
Jüngerer Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen und der Suanehild Billung von Sachsen, Tochter von Herzog Hermann
Althoff Gerd: Seite 331, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
B 155 Lü: 1.11. Guntarius aps + 1025 Salzburg
Die Eintragung Gunthars, eine der wenigen Bischöfe aus süddeutschen Diözesen im Lüneburger Necrolog, erklärt sich durch seine Herkunft: Er war der Sohn Ekkehards I. von Meißen (G 42) und der BILLUNGERIN Swanhild (G 168). Auch seine Brüder Ekkehard II. von Meißen (G 11) und Eilward, der Bischof von Meißen (B 169), begegnen im Necrolog.
Zu den engen Beziehungen der EKKEHARDINER und der BILLUNGER siehe Seite 57.
Gunther wirkte unter HEINRICH II. in der Hofkapelle, seit 1009 als Kanzler, ohne besonders hervorzutreten, bis er 1023 zum Erzbischof von Salzburg erhoben wurde; vgl. Fleckenstein, Hofkapelle 2, S. 168 f.; Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 68 und Posse, Die Markgrafen von Meißen, S. 47 f. wollen ihn schon in der Hofkapelle OTTOS III. nachweisen, vgl. dagegen jedoch Fleckenstein, S. 90 Anm 1.
Zum Todesdatum: Bresslau, Jbb Konrads II, 1, S. 105.
Schwennicke Detlev: Tafel 143, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
GUNTHER
+ 1.XI.1025
vor 1001 königlicher Hofkappelan
1009 königlicher Kanzler
1024/25 Erzbischof von Salzburg
Thiele, Andreas: Tafel 180, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
GÜNTHER + 1025
1009 Kanzler Kaiser HEINRICHS II. und ab 1024 Erzbischof von Salzburg
Gunther wirkte unter HEINRICH II. in der Hofkapelle, seit 1009 als Kanzler, ohne besonders hervorzutreten, bis er 1023 als Landfremder zum Erzbischof von Salzburg erhoben wurde.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 145, "Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien"
Finck von Finckenstein hat darauf aufmerksam gemacht, dass bereits HEINRICH II., nachdem er 1016 den EKKEHARDINER Eilward, einen Sohn Ekkehards I. zum Bischof von Meißen erhoben hatte, "den Bruder Eilwards, den hochverdienten Kanzler Gunther, erst im Januar 1024 zum Erzbischof von Salzburg weihen ließ, anstatt ihn schon im Oktober 1023 auf den vakanten Erzstuhl von Magdeburg, in der sächsischen Heimat des EKKEHARDEN Gunther, zu erheben.
Rupp Gabriele: Seite 196-197, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"
Gunther wird in drei Quellen als Bruder der Markgrafen Hermann und Ekkehard bezeichnet. Er wählte die geistliche Laufbahn. Nach seiner Ausbildung, die er wahrscheinlich in der berühmten Klosterschule des Bischofs Notger von Lüttich erhalten hatte, trat er in die Hofkapelle ein; zuerst als königlicher Kapellan und später als Kanzler. In dieser Eigenschaft ist er seit 1009 in der Rekognition der Urkunden nachweisbar, die sowohl für deutsche als auch für italienische Empfänger ausgestellt wurden. Im Jahr 1023 wurde er zum Bischof von Salzburg ordiniert und starb zwei Jahre später. Aus seiner kurzen Regierungszeit ist nur ein umfangreicher Tauschvertrag bekannt, den Gunther kurz vor seinem Tod mit der Kaiserin-Witwe Kunigunde abgeschlossen hat. Wipo erzählt, dass er einen Gott und den Menschen wohlgefälligen Lebenswandel geführt habe.
Interessant ist der Memorialeintrag in ein Trienter Diptychon: "Gunzilini api". Während seiner kurzen Regierungszeit als Salzburger Bischof kann Gunther unmöglich an einem Italienzug eines deutschen Herrschers teilgenommen haben. Es bleiben also nur zwei Möglichkeiten: dass er entweder im Zusammenhang mit den Italienzügen als Mitglied der Hofkapelle - als Kapellan oder als Kanzler - in die Verbrüderung aufgenommen wurde, oder dass er unabhängig von den Italienzügen eine Gebetsverbrüderung mit der Trienter Kirche eingegangen ist. Im ersten Fall wäre dann der Bischofstitel zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt worden.
Literatur:
Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 57,62,331 B 155 - Black-Veldtrup Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1995 Seite 145 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 105 - Posse, Otto: Die Markgrafen von Meissen und das Haus Wettin bis zu Konrad dem Grossen. Giesecke& Devrint Verlag Leipzig 1881 Seite 47 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 196-197 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 Seite 68 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 143 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 180 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 532 - [1]