Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Lucca, Wido

männlich 896 - 929  (33 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Quellen    |    Ereignis-Karte    |    Alles    |    PDF

  • Name von Lucca, Wido 
    Geburt 896  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status 915-929  Lucca [55100],Toskana,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Herzog von Lucca 
    Titel/Amt/Status 915-929  Tuszien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Markgraf von Tuszien 
    Tod 929  [1
    • (+ 931)
    Personen-Kennung I1084  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 28 Dez 2015 

    Vater von Tuszien, Adalbert II.,   geb. um 875   gest. 17 Aug 915 (Alter 40 Jahre) 
    Mutter von Lothringen, Berta,   geb. 863   gest. 8 Mrz 925 (Alter 62 Jahre) 
    Familien-Kennung F442  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Herzog von Lucca - 915-929 - Lucca [55100],Toskana,Italien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel/Amt/Status - Markgraf von Tuszien - 915-929 - Tuszien,Italien Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Notizen 
    • Wido von Lucca
      Markgraf von Tuszien (915-929)
      Herzog von Lucca (915-929)
      896- 929 (+ 931)
      Ältester Sohn des Markgrafen Adalbert II. der Reiche von Tuszien und der Berta von Lothringen, illegitime Tochter von König Lothar II.

      Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      VI. 10 b. GUIDO, Markgraf von Toscana, geblendet vom Stiefbruder Hugo
      * wohl 896, + 928 oder 929

      Gemahlin:
      MAROZIA (siehe oben VI 7 c.)

      Anmerkungen: Seite 118
      VI. 10. Guido (Wido)

      siehe Hofmeister, a.a.O. 401f.
      Er folgte wohl schon 915 seinem Vater Adalbert als Markgraf von Tuscien, urkundlich erst 924 21. III., Muratori, Antiqu. It. 2, 43. Den Tod Guidos setzt Liutprand, Antapod. 3, 43, bald nach den Ereignissen des Juni 928; er scheint aber doch erst im Frühjahr 931 eingetreten zu sein, siehe Hofmeister, Heilige Lanze 7, Anmerkung 3.
      Gemahlin:
      Marozia
      Liudprand 3, 18 [VI b 18]

      Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

      WIDO VON LUCCA
      + 929/30

      Wido folgte 915 seinem Vater als Graf und Herzog von Lucca und Markgraf von Tuszien und
      machte 915 BERENGARS Kaiserkrönung möglich, griff in die Wirren in Rom ein, wurde wichtige Stütze des königlichen Halbbruders Hugo und machte dessen Königtum durch den Sieg bei Novara 926 gegen König Rudolf II. von Hoch-Burgund erst möglich.

      oo MAROZIA VON TUSCULUM + nach 935
      Tochter des römischen Senators und Consuls Graf Theophylakt, berühmt-berüchtigte Frauengestalt
      Witwe Markgraf Alberichs I. von Spoleto (+ 915)

      Holtzmann Robert: Seite 98-99, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

      In Rom war die Herrschaft über das Papsttum und alle Gewalt an den Adel gekommen, der Adel aber zwei schamlosen Frauen verfallen, das waren Theodora, deren Gatte Theophylakt sich "Konsul und Senator der Römer" nannte, und ihre Tochter Marozia, die gleich ihrer Mutter den Titel senatrix führte. Schon Johannes X. ist durch Theodora auf den päpstlichen Stuhl erhoben, durch Marozia aber, da er sich als energischer Mann erwies, gestürzt worden, so daß er im Kerker sein Leben beschloß. Es folgten mehrere Puppen der Marozia, zuletzt (931) ihr eigener Sohn, Johannes XI., den sie einst dem Papst Sergius III. geboren hatte. Der große römische Kirchenhistoriker und Kardinal Baronius, um die Wende des 16. Jahrhunderts, hat dieser dunklen Periode in der Geschichte des Papsttums den Namen der "Pornokratie" gegeben und sie damit besser bezeichnet als mancher neuere Historiker, bei dem entweder apologetische Gründe oder eine kühle Haltung jenseits von Gut und Böse daran Anstoß nahmen. Hugo kam in die Lage, diese Verhältnisse auszunützen, da die nach vielen Liebschaften und zwei Ehen etwas gealterte und der Römer nicht mehr ganz sichere Marozia mit ihm in Verbindung trat. Die Heiraten der Marozia dienten dem Zweck, ihrer Stellung einen sicheren Rückhalt zu geben. Aus diesem Grunde hatte sie sich zuerst mit dem Markgrafen Alberich von Spoleto vermählt, dem sie einen gleichnamigen Sohn gebar, dann mit dem Markgrafen Wido von Tuszien, der durch seine Mutter ein Halbbruder des Königs Hugo war. Jetzt, nach dem Tode Widos, richtete sie die Blicke auf Hugo, dem sie zugleich die Kaiserkrone in Aussicht stellen konnte. Hugo schlug sofort ein, hielt im März 932 seinen Einzug in Rom und vollzog in der Engelsburg die Vermählung mit Marozia. Er mochte glauben, unmittelbar vor dem Ziel seiner Wünsche zu stehen. Aber der junge Alberich erregte einen Aufstand der Römer gegen seinen Stiefvater und gegen "die Gier und den Übermut der Burgunder". Hugo mußte fliehen, Marozia verschwand im Gefängnis; das war das Ende der Pornokratie.

      Hlawitschka, Eduard: Seite 83,85, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

      [Ein Datierungsvorschlag C.W. Previte Ortons, Italy and Provence Seite 340, der bei G. Fasoli noch nicht beachtet ist, geht von der schon bei F. Gingins la Sarraz, Les Hugonides Seite 132, vorgebrachten Idee eines inneren Zusammenhanges zwischen dem Italienzug Hugos und der von Liudprand, Antapod. lib. II, cap. 55, Seite 63, berichteten Inhaftierung Bertas von Tuszien und ihres Sohnes Wido aus. Hugo hätte die Alpen überschritten, um Mutter und Halbbruder zu Hilfe zu eilen.]
      Wenn Hugo darauf den Seeweg nach Pavia wählte, wo sein Halbbruder Markgraf Wido von Tuszien gebot, dann zeigt das einerseits, wer Hugo mit herbeigerufen hatte, und andererseits, daß die alten Beziehungen, die zwischen dem tuszischen Herrscherhaus und der Provence bestanden, wirksam geblieben waren.


      oo 2. Marozia, Tochter des Senators Theophylakt um 890 - 932


      Kinder:
      - Ancharius Markgraf von Spoleto und Camerino (937-940) 915 - 940


      Literatur:
      Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,118 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 83,85 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 99 - Liudprands von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 296,336,338,352,356,370,388,390,394 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .