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 Bohrer

von Arles, Boso III.

männlich 885 - nach 938  (54 Jahre)


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  • Name von Arles, Boso 
    Suffix III. 
    Geburt 885  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Tuszien,Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Markgraf von Tuszien  
    Titel/Amt/Status 926-931  Arles (Grafschaft),Bouches-du-Rhône,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Arles 
    Titel/Amt/Status 911-931  Avignon [84000],Vaucluse,Provence-Alpes-Côte d’Azur,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Avignon 
    Tod nach 938  [1
    Personen-Kennung I1079  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 27 Dez 2015 

    Vater von Arles, Theotbald,   geb. um 850   gest. um 895 (Alter 45 Jahre) 
    Mutter von Lothringen, Berta,   geb. 863   gest. 8 Mrz 925 (Alter 62 Jahre) 
    Familien-Kennung F441  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Boso III.
      Graf von Avignon (911-931)
      Graf von Arles (926-931)
      Markgraf von Tuszien
      885- nach 938
      Jüngerer Sohn des Grafen Theotbald von Arles und der Berta, illegitime Tochter von König Lothar II. von Lothringen

      Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      VI. 8 a. BOSO, Graf von Avignon 911-931, Graf von Arles 926-931,Markgraf von Toscana vor 931 17. X., abgesetzt 936
      * (ca. 885)
      Gemahlin:
      Willa, vielleicht Tochter Rudolfs I. von Hoch-Burgund

      Anmerkungen: Seite 117
      VI. 8. Boso
      Geburtszeit nur schätzungsweise bestimmbar. Über ihn Hofmeister, M. I. Ö. G. Ergb. 7, 405f.: Eine Stelle bei Liudprand (3, 47): Boso denique es eodem patre regis Hugonis frater könnte die Annahme nahelegen, daß nicht die KAROLINGERIN Bertha, sondern eine andere, sonst gänzlich unbekannte Mutter gewesen sei. Indessen fordert die Stelle diese Deutung nicht, wie Poupardin, Provence 207, Anmerkung 5, und Hofmeister Seite 392, Anm. 4 mit Recht betont haben. Auch spricht für die Abstammung von Bertha der Umstand, daß eine seiner Töchter Bertha hieß.
      Ältere Angaben, wonach Boso später Graf von Provence geworden sein soll, entbehren jeder Begründung; die späteren Grafen und Markgrafen von Provence stammten jedenfalls nicht von ihm ab. Nach Poupardin Seite 240, Anmerkung 2 soll Boso vor 940 gestorben sein; es wird aber keine Quelle dafür angegeben. Er wird noch 938 oder 939 31. V., Schiaparelli n. 49, erwähnt und nicht als verstorben bezeichnet.

      Gemahlin: Willa
      Über ihre Abkunft steht durch Liudprand: Antap. 4, 11, nur fest, daß sie 936 verbannt wurde "in Burgundiam, de qua oriunda fuerat". Da Rudolfs I. von Burgund Gemahlin ebenfalls Willa hieß und beide bereits 888 mehrere Söhne und Töchter hatten (Genealogisches Handbuch 1, Seite 75), so erscheint die schon von Duchesne aufgestellte Vermutung, sie sei dessen Tochter gewesen, als naheliegend, wenn auch nicht völlig gesichert. Auch Poupardin, Provence Seite 392, nimmt diese Herkunft der Willa an. [VI a 16]

      Werner Karl Ferdinand: Seite 466, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

      VII. Generation 33-36
      Die vier Töchter aus der Ehe von König Hugos Bruder Boso mit Willa nennt Liudprand, Ant. IV, 11, ed. Becker 109f.
      Zur älteren Berta, begnügt Brandenburg sich, außerdem Liutprand, Ant. V, 31 (Becker 149) zu zitieren und nach den dort gemachten Angaben den ersten Gemahl der Bertha auf der Tafel als "Boso, Graf von Provence, + 935" zu bezeichnen. Es wird dadurch nicht deutlich, daß dieser Boso der Bruder König Rudolfs (Raoul) von W-Franken (923-936) ist. Besitz und politische Aktivität Bosos lagen vor allem in Lothringen, wo er König HEINRICH I. lange erhebliche Schwierigkeiten machte (vgl. Flodoard, Ann., Register der Ausgabe von Lauer) ehe er 935, nach dem 13. September (zu welcher Zeit er noch urkundlich bei seinem Bruder, König Rudolf, nachweisbar ist, Flodoard, ed. Lauer 62, Anmerkung 3) starb. - Berthas zweiten Gatten nennt Brandenburg "Raimund Graf von Rouergue, + vor 965 (961?)". Raimund hat aber außerdem das regnum Septimaniae bzw. regnum Gothiae, das später Herzogtum Narbonne genannte einst westgotische Gebiet S-Galliens an sich gebracht und nannte sich comes et marchio; 936 trat er als dux Aquitaniae auf und vereinigte in seiner Person, wenigstens den Anspruch nach, zeitweise die Herrschaft über zwei fränkische regna, Aquitanien und Septimanien. Entsprechend erscheint er bei Flodoard, Ann. 944 als Gothorum princeps, bei Liudprand, Ant. V, 31 als Aquetanorum princeps. König Ludwig IV. hat offensichtlich die Ansprüche Raimunds anerkannt, ihn in einem Diplom 939 IV 4 nmarchio (die offizielle Kennzeichnung des höchsten Ranges der weltlichen Hierarchie in den karolingischen Diplomen seit Ende 9. Jh., vgl. künftig Werner, Die Entstehung des Fürstentums, 2 Bände, München, Wilhelm-Fink-Verlag) und 941 XII 5 princeps Aquitanorum genannt. (Die beiden Diplome Receuil des actes de Louis IV, ed. Ph. Lauer, nr. 11 und 17).
      Die Daten der beiden Eheschließungen Berthas sind nicht leicht zu bestimmen. Hiestand 161 setzt die Ehe der Nichte König Hugos mit einem Bruder König Rudolfs von W-Franken sehr einleuchtend zu 928, als sich Hugo und Rudolf Ende Oktober trafen und sich das mit dem Tode König LUDWIGS III. vakant gewordene Reich unter Ausschluß von LUDWIGS Sohn Karl Konstantin teilten: Vienne/Lyon, der große Dukat im N, kam unter westfränkische Lehnshoheit, der Rest wurde von König Hugo regiert, ohne daß er einen eigenen Königstitel für die Provence angenommen hätte (so auch A. Hofmeister, Deutschland und Burgund im frühen Mittelalter, 1914, 56ff.). Das paßt auch zu dem zu erschließenden Geburtsjahr der Bertha, das um 915 liegen dürfte (Berthas Vater Boso * 885).
      Das Datum der zweiten Ehe ist uns nur bei Liudprand Ant. V, 31 überliefert, und selbst da handelt es sich um eine höchst undurchsichtige Angabe. Liudprand schreibt, König Hugo habe sich, nicht lange vor seinem Tode (um den Druck Berengars II. in Italien auszuweichen, der ihn dort entmachtet hatte) in die Provence begeben, omni cum pecunia ... Quo audito Raimundus Aquitanorum princeps eum adiit, und wird gegen hohe Geldzahlungen sein Vasall, mit dem Versprechen, ihm in Italien militärisch behilflich zu sein. Aus den Plänen sei aber nichts geworden, denn Hugo sei gestorben (in Wahrheit war er an den italienischen Hof zurückgekehrt), und habe sein Geld seiner Nichte Bertha - eben der, von der wir hier sprechen - vermacht: Berthae neti suae, Bosoni Arelatensis comitis viduae, pecunia derelicta. Quam etiam brevi spatio intercedente memoratus Raimundus, inpurissimae gentis princeips inpurior, sibi maritam effecerat ... Hier hat allein das Plusquamperfekt des letzten Wortes Brandenburg (und vor ihm andere) dazu veranlaßt, die Eheschließung brevi spatio nach dem Eintritt der Witwenschaft (935), also "ca. 936", anzunehmen. Es muß aber doch auffallen, daß Liudprand zum Zeitpunkt von König Hugos Testament und Tod (948) Bertha nicht Gattin Raimunds nennt, sondern Witwe (Bosos), was sie doch nach der Annahme von Brandenburg seit 12 Jahren nicht mehr war. Das brevi spatio intercedenta könnte sich also auch auf Tod und Testament König Hugos beziehen, die Ehe Raimunds der Erbin nicht nur von Hugos Geld, sondern auch umfangreicher Domänen (vgl. Hofmeister 45) gegolten haben.

      Thiele, Andreas: Tafel 390, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

      BOSO III.
      + nach 936
      Graf von Avignon, Arles und Vaisin

      Boso wurde 932 Markgraf von Tuszien und 936 von seinem Bruder, König Hugo, aus Mißtrauen abgesetzt.
      oo WILLA VON BURGUND Tochter des WELFEN-Königs Rudolf I. von Arelat

      Hlawitschka, Eduard: Seite 84,86,202, "Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

      Wenn man die Nachricht des Constantinos Porphyrogenitos trauen darf, hatte BERENGAR aus der Provence noch einen Einfall abzuwehren. Von dort her versuchte in dieser Krisenzeit Markgraf Hugo - wie schon 907 - sein Glück in Italien. Bis Pavia sei er zusammen mit seinem Bruder Boso und einem Hugo Taliapherni sowie einem kleinen Heer vorgedrungen. Dann aber habe BERENGAR den Eindringlingen die Zufuhr abschneiden können. Als diese sich ergeben und geschworen hätten, nicht wieder nach Italien zu kommen, habe BERENGAR sie den Rückzuig antreten lassen.
      Darüber hinaus zog Hugo eine große Menge Verwandter nach sich. Noch vor 931 erschien Hugos Bruder Boso, der früher schon Hugos Italienpläne kräftig unterstützt hatte und 926 in Hugos provencalische Stellung nachgefolgt war [Er erhielt nach der Absetzung Lamberts, eines Halbbruders Hugos, die Mark Tuszien. Boso ist ab 931 in Italien nachweisbar.].
      Die Mark Tuszien, in der ihn Liudprand erwähnt, erhielt er immerhin erst 936 nach der Absetzung und Inhaftierung Bosos [Zu Boso von Tuszien vgl. A. Hofmeister, Markgrafen Seite 405ff. Das Datum der Absetzung Bosos wird gesichert durch Flodoard, Annales ad 936, Seite 64ff.], des 931 aus der Provence gekommenen Bruders König Hugos.



      oo Willa von Burgund, Tochter des Königs Rudolf I. - nach 936


      Kinder:

      - Berta 910/15-18.8.965
      928 1. oo Boso von Burgund Graf von Provence - 13.9.935
      936 2. oo Raimund Markgraf von Septimanien - 961/65
      - Willa um 910/15- nach 966
      936 oo Berengar II. König von Italien 900-4.8.966
      - Richilde
      - Gisla


      Literatur:
      Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 2,117 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 82,84,86,163,202 - Liudprands von Cremona: Werke in: Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Band VIII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1977 Seite 356,394,400,412 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 390 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 466 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .