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 Bohrer

von Vermandois, Odo

männlich 910 - 946  (36 Jahre)


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  • Name von Vermandois, Odo 
    Geburt 910  [1
    Geschlecht männlich 
    Titel/Amt/Status Amiens [80000],Somme,Picardie,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Amiens 
    Titel/Amt/Status 928-930  Vienne [38200],Isère,Rhône-Alpes,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [1
    Graf von Vienne 
    Tod 19 Jun 946  [1
    Personen-Kennung I1058  Mittelalter
    Zuletzt bearbeitet am 25 Dez 2015 

    Vater von Vermandois, Heribert II.,   geb. 880   gest. 23 Feb 943, Saint-Quentin [02100],Aisne,Picardie,Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre) 
    Mutter von Neustrien, Adele,   geb. 887   gest. nach Mrz 931 (Alter 44 Jahre) 
    Familien-Kennung F149  Familienblatt  |  Familientafel

  • Ereignis-Karte
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  • Notizen 
    • Odo
      Graf von Vienne (928-930)
      Graf von Amiens
      910-19.6.946
      Ältester Sohn des Grafen Heribert II. von Vermandois und der Adela von Neustrien, Tochter von Herzog Robert I.

      Brandenburg Erich: Tafel 2, "Die Nachkommen Karls des Großen"

      VII. Generation 1.
      Odo, Graf von Vienne 928, von Amiens 932
      * ca. 910, + nach 946 19.VI.

      Anmerkungen: Seite 120
      VII. 1. Odo

      Kalckstein 174f., 212,241, Poupardin, Provence 227; Lauer, Louis d'Outremer 139, wo auch letztes Vorkommen.
      Lauer hält Heribert II. für den ältesten Sohn, was mir aber nicht wahrscheinlich ist, da Odo schon 927 Flodoard S. S. 3, 377 vorkommt, Heribert aber erst erheblich später. [VII 2] [Hier hat sich sicher ein Schreibfehler eingeschlichen, denn Heribert II. ist Odos Vater und nicht sein Bruder. Odos Bruder war Heribert der Alte.]

      Werner Karl Ferdinand: Seite 462

      Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)
      VII. Generation 2
      Heriberts ältester Sohn Odo wird erstmals zu 927 erwähnt (Flodoard, Ann.927 und Hist. Remensis ecclesiae IV, 21), als der Vater für ihn die Grafschaft Laon von König Rudolf fordert, sie jedoch nicht erhält. Der Dukat Vienne, den man ihm, der als Geisel am normannischen Hof weilte, Ende 928 gab (vgl. Register der Flodoard-Ausgabe von Lauer unter "Eudes"), kann nicht lange in seiner Hand geblieben sein, wenn ein Herrschaftsantritt Odos dort überhaupt je erfolgt ist. 938 ging Odo von Hugo dem Großen, den seine heribertinischen Neffen gegen den König unterstützten, zu König Ludwig IV. über und erhielt jetzt das Kommando in der Königsresidenz Laon, nicht notwendig die Grafschaft dort. 944 verliert er Stadt und Grafschaft Amiens: Seit wann er sie besaß, wissen wir, entgegen der Angabe von Brandenburg ("932") nicht. (Sämtliche Belege Flodoard, Ann. zum betreffenden Jahr).

      Hofmeister, Adolf: Seite 50-52, "Deutschland und Burgund im frühen Mittelalter"

      Damals gab König Hugo, nach Flodoard, das Gebiet von Vienne an Heribert II. von Vermandois für seinen Sohn Odo.
      Ob Rudolf von Frankreich an dem Vertrage von 928 anders denn als Vermittler beteiligt war, geht aus Flodoard nicht hervor. Es wird nicht gesagt daß Odo von Vermandois seine neue Herrschaft als Vasall des französischen Königs erhielt. Man könnte, wenn überhaupt, auch an eine Belehnung durch Hugo denken.
      Heribert von Vermandois und sein Sohn scheinen niemals wirklich in den Besitz von Vienne gelangt zu sein. 931 war die Stadt jedenfalls im Besitz Karl Konstantins.

      Schwager, Helmut: Seite 90,118,123-125,129/30,137,152,178/79, "Graf Heribert II. von Soissons"

      Zur Formierung eines kompakten heribertinischen Machtkomplexes beanspruchte sie Graf Heribert II., nominell für seinen ältesten Sohn Odo (+ nach 946), doch war andererseits die Feste Laon einer der wichtigsten königlichen Stützpunkte in Franzien.
      Daher forderte der HERIBERTINER die Grafschaft Laon von seinem bosonidischen Schwager, um, wie er zudem versicherte, noch zu seinen Lebzeitenm seinen nun ca. 16 Jahre zählenden ältesten Sohn Odo (+ nach 946) unbedingt mit einem Erbe versorgen zu können, da er selbst ihm nämlich keine Herrschaft abtreten wollte.
      Graf Rollo von Rouen (+ 928/31) und sein Sohn Wilhelm I. (+ 942) kündigten den Frieden mit König Rudolf und eroberten Eu, wo sie sich Ende des Jahres 927 mit Graf Heribert II. sowie Karl III. trafen und dem KAROLINGER den Lehnseid leisteten bzw. mit dem HERIBERTINER ein reguläres Bündnis schlossen. Allerdings mußte der HERIBERTINER zur Sicherheit dem mißtrauischen Grafen Rollo seinen ältesten Sohn Odo als Geisel hinterlassen.
      Nach zähen Verhandlungen bezüglich des Streitfalles Laon mußte Königin Emma die Festung verlassen, während Graf Heribert II. Laon besetzen durfte. Doch damit nicht genug! Bei einem anschließenden westfränkischen Fürstentreffen in Rouen, wobei Graf Heribert II. seinen Sohn Odo auslösen wollte, erkannten alle Anwesenden den KAROLINGER Karl III. als legitimen westfränkischen König an. Danach ließen die Normannen den HERIBERTINER Odo frei und verbanden sich mit den W-Franken gegen König Rudolf.
      Lediglich die heftig umstrittene Grafschaft Vienne wurde offenkundig neutralisiert, indem man sie Heriberts II. Sohn Odo (+ nach 946) verlieh, der somit endlich zu seiner eigenen Herrschaft gekommen wäre.
      Somit überrascht es nicht, wenn bereits im Jahre 931 Graf Karl Konstantin urkundlich wieder im Besitz der Grafschaft Vienne erscheint; dagegen gibt es keine Anzeichen dafür, daß der HERIBERTINER Graf Odo jemals irgendeine Autorität im Viennois ausgeübt hätte.
      So begab sich der BOSONIDE im Frühjahr 931 trotz der laufenden Kämpfe mit einer Eskorte nach Nieder-Burgund, um hier seine Jahre im Jahre 928 gewonnene Autorität zu bekräftigen. In Vienne huldigte ihm tatsächlich auch formell sein Großneffe Graf Karl Konstantin von Vienne (+ nach 962); die unbezweifelbaren Rechte des HERIBERTINERS Graf Odo wurden dabei eindeutig mißachtet.
      Inzwischen eroberte Heriberts II. Sohn Graf Odo (+ 946) aber die Feste Ham zurück und besetzte sie. Es ist dies das erste Mal, daß hier die Quellen von halbwegs selbständigen Handeln eines Sohnes oder überhaupt eines Familienmitgliedes Graf Heriberts II. berichten, der ansonsten seine Sippe ziemlich autoritär in seinem eisernen Griff hielt. Allerdings wurde Graf Odo seit der Eroberung von Ham zunehmend selbständiger, was bald zu ernsthaften Konflikten mit dem Vaterr führen sollte. Doch zunächst plünderte der älteste Sohn Graf Heriberts II. von Ham aus die Umgebung von Soissons und Noyon.
      Selbst in der Familie der HERIBERTINER kam es zum offenen Abfall; der schon lange vorhersehbare Konflikt zwischen dem autokratischen Grafen Heribert II. und seinem ältesten Sohn Graf Odo, der vom Vater immer nur auf neuzuerwerbende Grafschaften, wie zum Beispiel 926 auf Laon, 928 auf Vienne, vertröstet worden war, brach nun endgültig aus! Graf Odo verließ seinen Vater, wechselte die politische Gruppierung und leistete überraschend König Ludwig IV. den Lehnseid. Der KAROLINGER gab sofort dem HERIBERTINER als Anerkennung für seinen Übertritt die garde/"Wacht" über Laon, das ihm der Vater trotz aller Bemühungen seit 931 nicht hatte verschaffen können. Ein beidseitig merkwürdiger Schritt, wobei der KAROLINGER seine wichtigste Festung dem Sohn seines Todfeindes zur Bewachung überließ, und sich der HERIBERTINER von seiner Familie völlig separierte!

      Werner Karl Ferdinand: Seite 495, "Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000"

      Hugo der Große, dessen Schwester Adela mit Heribert vermählt war, machte sich sehr geschickt zum Beschützer seiner Neffen. Er zwang den König dazu, das Erzbistum Reims Artolds Widersacher Hugo von Vermandois zu lassen und die übrigen Söhne Heriberts "als Getreue anzunehmen". Die Nachfolge wurde allerdings erst 946 durch einen Schiedsspruch Hugos des Großen endgültig geregelt: Robert erhielt die Grafschaft Meaux, Albert die von Vermandois, und an Heribert III. fielen mehrere kleine Grafschaften um Soissons, wo er das wichtige Kloster Saint-Medard behielt. Odo kämpfte weiter darum, die Grafschaft Amiens zu behaupten beziehungsweise zu erobern. Sie ging aber schließlich an das flandrische Grafenhaus verloren.


      Literatur:
      Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 2, Seite 120 - Hofmeister, Adolf: Deutschland und Burgund im frühen Mitelalter, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1970 Seite 50-52 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite 90,118,123-125,129/30,137, 152,173,178/79,210,268,347/48,376,378,382-387,402/03 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 462 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 495 - [1]

  • Quellen 
    1. [S3] Karl-Heinz Schreiber, Genealogie-Mittelalter.de, .