Genealogische Datenbank
 Bohrer

von Burgund, Gisela

weiblich um 955 - 1007  (52 Jahre)


Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  von Burgund, Gisela wurde geboren um 950/955 (Tochter von von Burgund, Konrad und Adelania); gestorben am 21 Jul 1007 in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Deutschland; Deutsche Gegen-Königin
    • Titel/Amt/Status: Bayern,Deutschland; Herzogin von Bayern

    Notizen:

    Gisela von Burgund
    Herzogin von Bayern
    Deutsche Gegen-Königin
    um 950/55 † 21.7.1007 Regensburg Begraben: Regensburg Niedermünster

    Älteste Tochter des Königs Konrad des Friedfertigen von Burgund († 19.10.993) aus dem Hause der WELFEN (RUDOLFINGER) aus seiner 1. Ehe mit der Adelania, Tochter von N.N.
    Schwester von Kron-Prinz Konrad von Burgund († nach 17.4.967), Stief-Schwester von König Rudolf III. von Burgund († 5./6.9.1032 ), Königin Bertha von Frankreich († nach 1010), Herzogin Gerberga (Guepa) von Schwaben († 7.7.1018/19), Mathilde von Burgund und Bischof Burchard II. von Lyon († 10.6.1031)
    Nichte der Römischen Kaiserin Adelheid von Burgund († 16./17.12.999), von Graf Rudolf im Elsaß († 26.1. um 973), Bischof Heinrich I. von Lausanne († 1019), Bischof Hugo von Genf († 1025) und Bischof Burchard I. von Lyon († 26.6.963)
    Groß-Nichte von Herzog Burchard III. von Schwaben († 11.11.973), Mönch Adalrich dem Heiligen in Einsiedeln († nach 973), Gräfin Hicha von Herrenberg († nach 950), Äbtissin Gisela von Waldkirch († 26.20 nach 954), Herzogin Ida von Schwaben († 17.5.986), Judith von Hoch-Burgund, Königin Adelheid von Nieder-Burgund, Markgräfin Willa von Tuszien, Markgräfin Waldrada von Spoleto und Graf Ludwig im Thurgau († nach 928)
    Enkelin von König Rudolf II. von Hoch-Burgund und Italien († 11.7.937) und der Bertha von Schwaben
    Ur-Enkelin von König Rudolf I. von Hoch-Burgund († 25.10.912) und der Willa von Nieder-Burgund, Herzog Burchard II. von Schwaben († 28.4.926) und der Regilinde im Sülichgau

    Hlawitschka Eduard: Seite 168-169, "Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137"

    3 : Gisela von Burgund als Mutter Kaiser Heinrichs II.

    Kaiser HEINRICH II. nennt seine Mutter in MGH D H II 33 vom 24.XI.1002 anläßlich der Schenkung eines Gutes an die Salzburger Kirche:
    id est quicquid dilecta mater nostra Gisila hactenus ibi possidere et potestative visa est continere. - Vgl. außerdem den bei nr. 2 zitierten Beleg aus der Chronik Thietmars von Merseburg, lib. IV cap. 7 (Seite 138), wo Gisela als Gemahlin Herzog Heinrichs des Zänkers (nr. 2) genannt ist; darüberhinaus auch das bei nr. 2 angeführte Zitat aus der Chronik Hermanns von Reichenau.
    Über das Geburtsjahr Giselas ist nichts überliefert. Da jedoch ihr Vater König Konrad von Burgund am 10. August 966 bereits in 2. Ehe lebte, Gisela aber aus Konrads 1. Ehe stammen muß (vgl. bei nr. 7), König Konrads seinerseits bereits 943 seine Großjährigkeit erlangt hatte (vgl. bei nr. 6) und ein gleichnamiger Sohn König Konrads am 17. April 967 schon als Beisitzer in einem Königsgericht im Gefolge Kaiser OTTOS DES GROSSEN in Ravenna teilnehmen konnte, läßt sich nur soviel sagen, daß eine Geburtszeit Giselas zwischen 950/55 und 960 möglich erscheint.
    Zur Zeit ihrer Verehelichung mit Herzog Heinrich dem Zänker vgl. bei nr. 2.
    Verstorben ist Gisela am 21.VII.1007. Das Datum überliefert Thietmar, Chron. lib. VI cap. 29, MGH SS rer. Germ. NS 9 Seite 310, inmitten seines Berichtes über das Jahr 1007:
    Mense Iulio et XII Kal. Aug. Gisla, venerabilis matrona et mater regis nostri inclita, obiit et Ratisbone sepelitur.
    Vgl. auch Necrol. Merseburg., ed. E. DÜMMLER Seite 237, Sonderausgabe Seite 15; MGH Lib. mem. et necrol. NS 2 Tafel 9: zu XII. Kal. Aug.:
    Domna Gisela, mater Heinrici imperatoris.
    Im Magdeburger Nekrolog (MGH Lib. mem. et necrol. NS 2 Tafel 53) findet man Gisela zum 21.VII. mit der ungewöhnlichen, aber zutreffenden Charakterisierung obiit Gisla filia Chuonradi regis.
    Im Nekrolog des Regensburger Niedermünster-Klosters (MGH Necrol. 3 Seite 281) wurde sie zum 21.VII. als Gisila regina, in monasterio sepulta vermerkt; im Nekrolog des dortigen St. Emmeram-Klosters (MGH Lib. mem. et necrol. NS 3 Tafel 38v) findet man Gisala (mit danach getilgtem Titel regina?) zum 21.VII.
    Wenn man in Kaufungen bzw. Ranshofen mit dem Eintrag zu XV. Kal. Martii Gisila imperatrix, mater sancti Heinrici imperatoris, obiit (MGH SS 4 Seite 791; auch MGH Necrol. 4 Seite 424) meinte, den Todestag der Mutter Kaiser HEINRICHS II. festzuhalten, so irrte man; es handelte sich - wie schon der imperatrix-Titel zeigt, um die Kaiserin Gisela, die Mutter Kaiser HEINRICHS III.
    S. HIRSCH, Jahrbücher Heinrichs II., Band 1 Seite 411 Anm. 4, und Band 2, Seite 5 mit Anm. 1, versuchte ohne triftigen Grund, Giselas Todesjahr auf 1006 vorzuverlegen. Ihm folgen gelegentlich noch immer Historiker, zum Beispiel G. ALTHOFF; Adels- und Königsfamilien Seite 368; mit Fragezeichen E. FREISE im Kommentar zum Todestag Giselas in MGH Lib. mem. et necrol. NS 3 Seite 195 und 204.
    Bestattet wurde Gisela im Regensburger Niedermünster (siehe oben).

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 256

    GISELA, bayerische Herzogin
    † 21.7.1007 Regensburg
    Vater:
    König Konrad von Burgund
    Mutter:
    Mathilde von Frankreich
    [Persönlicher Einwurf (Genealogie-Mittelalter.de, Karl-Heinz Schreiber), : Dies ist sicher falsch: Mathilde kann nicht Giselas Mutter sein. Die Eheleute wären zu nahe verwandt gewesen, Gisela als Ur-Enkelin, Heinrich der Zänker als Enkel König HEINRICHS I.]

    oo HEINRICH II. DER ZÄNKER (951-995)

    Nach der Verhaftung ihres Gatten 978 in Merseburg interniert. „Königlich Wesen ward ihr zu eigen in weltlichen Züchten“, urteilte über sie Thietmar von Merseburg.

    Literatur:
    R. Holtzmann, Gesch. d. sächs. Kaiserzeit, 1955.

    Diener, Ernst: Seite 79, "Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen" in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908

    13. GISELA

    Tochter aus 1. Ehe Konrads (wenigstens erscheint sie nie unter Mathildens Kindern), verheiratet mit Herzog Heinrich dem Zänker von Bayern, Mutter Kaiser HEINRICHS II., vgl.:
    995 Heinricus dux Baioariae obiit, et filius eius, ex Gisela, Cuonradi regis Burgundiae filia, itidem Heinricus, imperator postea futurus, ducatum interim obtinuit (Herm. Contract. SS V 117);
    Annalista Saxo SS VI 647 sagt von HEINRICH II.: mater autem eius erat filia Conradi Burgundionum regis, fratris Athelheidhe imperatricis;
    Schwester Rudolfs III.: Chron. S. Benigni Divion. SS VII 236 und Modern. regum Francor. actus SS IX 384. -
    † 1007 VII. 21.:
    Gisla, venerabilis matrona, mater regis, obiit 12. kal. Augusti, et Ratispone sepelitur (Annal. Saxo SS VI 657);
    12. kal. Aug.: domna Gisela, mater Heinrici imperatoris (Necrol. Merseburg. in: Zeitschrift für Archivkunde I 118).

    Althoff Gerd: Seite 368, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    K 27 Me: 21.7. Domina Gisela mater Heinrici imperatoris † 1006 Mutter Kaiser HEINRICHS II.

    (Es.) Gisela, die Gemahlin Heinrichs des Zänkers (H 31), Tochter Konrads I. von Burgund (K 38) und Mutter HEINRICHS II. (K 26) wurde in Regensburg begraben; vgl. Hirsch, Jbb. Heinrichs II. 1, Seite 411.
    Zu den bayerischen Traditionen aus der Familie HEINRICHS II., die vielleicht aus Regensburg nach Merseburg transferiert wurden; siehe oben Seite 198.
    Der Tod Giselas wurde in der ungewöhnlichen Formulierung: o(biit) Gisela filia Chuonradi regis auch ins Merseburger Necrolog eingetragen; vgl. Althoff - Wollasch, Die Necrologien von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg.

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HEINRICH II. DER ZÄNKER
    * 951, † Gandersheim 28.VIII.995 Begraben: ibidem Stiftskirche

    955/6 und 985/95 HERZOG von BAYERN
    989/95 HERZOG von KÄRNTEN

    vor 972 oo GISELA VON BURGUND (WELFEN) † 21.VII.1007 Tochter von König Konrad dem Friedfertigen

    Thiele, Andreas: Tafel 13, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1,"

    HEINRICH II. DER ZÄNKER
    * 951, † 995
    um 970 oo GISELA VON BURGUND † 1004 Tochter und Eventual-Erbin des Königs Konrad Welf III.

    Thiele, Andreas: Tafel 98, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa"

    GISELA † 1004
    um 970 oo HEINRICH II., Herzog von Bayern, Gegen-König † 995

    Thietmar von Merseburg: Seite 122,274, "Chronik"

    Heinrichs Gemahlin Gisela, Tochter des König von Burgund und Mutter Kaiser HEINRICHS II.wurde seit 977 in Merseburg festgehalten.
    Kurz, am nächsten Tage erfüllte Heinrich der Zänker ihre Forderungen, und sie erlaubten ihm durch ihren Abzug, Merseburg aufzusuchen, wo sich die über seine lange Abwesenheit besorgte Herzogin Gisela aufhielt.
    Am 21. des Monats Juli verstarb unseres Königs erlauchte Mutter, die ehrwürdige Frau Gisela; sie wurde in Regensburg bestattet.

    Hirsch, Siegfried: Band I Seite 87,234,411/II Seite 5, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Unseres HEINRICH II. Mutter ist Gisela, die Tochter Konrads von Burgund aus einer ersten, uns sonst unbekannt gebliebenen Ehe dieses Königs [1 So bleibt nur die Annahme einer ersten Ehe Konrads, die, da dieser König 937 noch ein Knabe (Flod. z.d.J.), vielleicht um das Jahr 950 fiele. Andererseits erläuterte es die burgundische Frage aufs Beste, und gibt HEINRICH erst den rechten Platz gegenüber den anderen Prätendenten, daß seine Mutter nicht bloß die älteste Schwester Rudolfs, sondern daß sie auch älter als dieser, die Erstgeborene in Konrads Hause war. - Die Vermählung Heinrichs des Zänkers mit Gisela erklärt sich aus der Verbindung, in der des Ersteren Vater mit Adelheid und ihrer Partei war; sie paßt ganz gut zu dem Plan, den die Kaiserin einmal gehegt haben soll, den jungen Herzog mit der eigenen Tochter Emma zu verheiraten (Vita Mathild. post. 20, SS. IV. 296.). Da man nun Giselas Muttter nicht kennt, wird das namentlich in älterer Zeit vielbesprochen Wort Adalbolds über HEINRICH II. c. 1. SS. IV. 684 ab his, qui genealogiae computare noverant, audivimus, a Karolo Magno ex parte patris decimam septimam, ex aprte matris decimam sextam lineam propagationis tenebat - noch unfaßbarer.]. Sie gebar den Sohn, der den Mittelpunkt dieses Buches bilden soll, am 6. Mai 973.
    Daß Giselas Wittumsgut zum Teil im Salzburgischen Bereich belegen war, lernten wir schon oben aus einer Schenkung HEINRICHS für St. Peter kennen:
    die von HEINRICH auf dem Landtag vollzogene Dotation der Kanoniker von St. Rupert mit den Besitzungen der Mutter im Lurngau erinnern uns wieder daran, und enthält, das geschichtliche Verhältnis der beiden Stiftungen angesehen, gleichsam eine Ergänzung des früheren Entschlusses.
    Im Laufe des Jahres, den 21. Juli, ist Gisela, die Mutter des Königs, gestorben. Sie ward in Regensburg begraben [4 Thietmar VI, 23. Calend. Merseb.; auf ihren Tod wird in einem Briefe des Abts Berengar an Herzog Heinrich, bei Pez VI, 1, 144, hingewiesen: Et quia illa beata jam obiit et modo regem non possumus adire etc.].
    Noch war zwar der Zustand dort friedlich, Heinrich, sein Schwager, in Dankbarkeit und Gehorsam; aber manches hatte sich verändert: Gisela, des Königs Mutter, war am 21. Juli - in derselben Zeit also, wo ihr Sohn fern von ihr im Hennegau kämpfte - gestorben [1 Das Jahr setzen wir in Übereinstimmung mit anderen Neueren, weil aus Thietmar VI, 22 hervorzugehen scheint, daß er selbst die Erzählung des flandrischen Krieges beendigen wollte, um dann diesen Todesfall einzuschalten. Daß Annal. Saxo 1007 hat, kann nichts beweisen. - Der Tag 12. Kal. Aug. steht auch, wie bei Thietmar, im Kalend. Merseburg. bei Höfer I 118 und 128:
    Domna Gisela mater Heinrici imp. Diese Angaben ziehen wir doch der Aufzeichnung der Ranshofer Handschrift vor, in der es (SS. IV, 791) heißt:
    15. Kal. Martii Gisila imperatrix (!) mater sancti Heinrici imperatoris obiit. Vgl. im obigen Band I, 411. - Der Ort des Begräbnisses ist nach Zirngibls Beiträgen, in den Abhandlungen der bairischen Akademie von 1807 Seite 386, das Kloster Niedermünster in Regensburg. Hier befindet sich im Klosterschatz ein mit goldenen Platten überzogenes Kreuz, in welchem folgende Aufschriften zu lesen sind. Unter dem Bildnis Christi:
    Hanc regina crucem fabricari regina
    Rückwärts:
    Hanc crucem Gisila devota regina
    Ad tumultum sue matria Gisile donare curavit.
    Die Geberin ist also die Königin von Ungarn.]; ihr Grab in Regensburg zu besuchen, war ohnehin für den Sohn eine heilige Pflicht.

    Reindel Kurt: "Die bayerischen Luitpoldinger 893-989"

    Heinrich der Zänker war seit 974 gegen Kaiser OTTO II. im Aufstand. Seine Gattin Gisela mußte 976 mit ihren Kindern, als Otto von Schwaben das Herzogtum Bayern erhielt, zu Bischof Abraham von Freising fliehen, während ihr Mann von 978 bis 983 in Utrecht in Haft saß.

    Glocker Winfrid: Seite 168, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    Durch seine Heirat konnte Herzog Heinrich von Bayern sein Ansehen noch erheblich steigern. Gisela, seine Gemahlin, war die Tochter Königs Konrad von Hoch-Burgund und zudem wahrscheinlich noch karolingischer Abkunft.

    Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Seite 12,119, Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?

    Noch schwieriger ist die Verbindung zu KARL DEM GROSSEN über HEINRICHS Mutter Gisela, Tochter des burgundischen Königs Konrad, zu erweisen. Nach geltender Meinung entstammte sie nämlich nicht - wie ihre Geschwister - der Ehe des Vaters mit der westfränkischen KAROLINGERIN Mathilde, Tochter König Ludwigs IV. und Gerbergas. So wird in der genealogischen Forschung eine erste Verbindung König Konrads von Burgund mit der nur einmal und zudem schlecht bezeugten Königin Adelana postuliert, um eine unkanonische Nahehe von HEINRICHS II. Eltern auszuschließen. Doch die Herleitung Adelanas oder gar König Konrads von KARL DEM GROSSEN ist allen genealogisch-genretypischen Spekulationen zum Trotz vom quellenkritisch gewissenhaft argumentierten Historiker nicht eindeutig zu sichern (Die darum von Hirsch postulierte 1. Ehe Konrads von Burgund läßt sich inzwischen durch eine allerdings schlecht überlieferte Urkunde von 963 März 23 erhärten, in welcher der König für Cluny urkundete pro remedio nostrae anime, Adelan videlicet regine er infantum nostrorum (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, bearb. v. Theodor Schieffer unter Mitwirkung von Hans Eberhard Mayer, München 1977 Nr. 38).
    Zu bedenken bleibt, dass gerade Merseburg einen Ort mit traditionell engen Bindungen an den bayerischen Zweig der LIUDOLFINGER war:
    Während der Inhaftierung und Verbannung Heinrichs des Zänkers war seine Gemahlin Gisela seit 978 in Merseburg; im Thronstreit 984 war Merseburg Rückzugsort für den Zänker, an dem sich auch sein Anhänger Markgraf Rikdag aufhielt. Gisela residierte seit dem Aufstand des Zänkers in Merseburg.

    Eickhoff Ekkehard: Seite 49, "Theophanu und der König"

    Bei dem großen Zwist im sächsischen Herrscher-Haus hatte die Kaiserin Adelheid - wenigstens in dessen erster Phase - offenbar der bayerischen Seite zugeneigt. Heinrichs Gattin Gisela war ihre Nichte, eine Tochter von Adelheids älterem Bruder, dem burgundischen König Konrad. Auch gehört in diesem Zusammenhang gespannter Verhältnisse in der liudolfingischen Sippe, dass Adelheid zu Lebzeiten ihrer Schwieger-Mutter, der Königin Mathilde, in herzlichem Einvernehmen mit dieser gestanden hatte. Hier gab es offenbar eine Front von Zu- und Abneigungen, die über Jahrzehnte hin politische Wirkung zeigte. Trotz alledem - warum der Kaiserin Adelheid jetzt der Zänker und Gisela näher zu stehen schienen als ihr hart bedrängter eigener Sohn, bleibt rätselhaft.

    Hielscher Birgit M.: Seite 265, "Gisela, Königin von Ungarn und Äbtissin von Passau-Niedernburg" in: Ostbayerische Grenzmarken 10 1968

    Auch früher läßt sich Giselas Geburtsjahr kaum ansetzen, denn ihr Vater, Heinrich der Zänker, strebte nach der Königswürde und war seit 974 gegen Kaiser OTTO II. im Aufstand. Als Otto von Schwaben das Herzogtum Bayern erhielt, floh Herzogin Gisela mit ihren Söhnen Heinrich und Brun 976 zu dem befreundeten Bischof Abraham von Freising. Damals war die Tochter Gisela noch nicht geboren, und Herzog Heinrich verbrachte die folgenden Jahre (978 bis 983) in Utrecht in Haft. Erst 984 treffen sich die Gatten wieder in Merseburg.

    Weinfurter, Stefan: Seite 23,25,28,158, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"

    Schon im Juli 965, auf dem großen Familientag in Köln könnte die Verlobung zwischen Heinrich dem Zänker und seiner künftigen Gemahlin Gisela geschlossen wordens ein. Das war zweifellos eine passende Gelegenheit, auch die Verlobung zwischen dem 14-jährigen Heinrich ("dem Zänker") und der vielleicht 5-jährigen Gisela anzubahnen. Die alte Königin Mathilde und auch Adelheid, OTTOS I. Gemahlin, hätten diese Gelegenheit kaum verstreichen lassen, um auch den "Lieblings-Enkel" Heinrich in diese kaiserliche "Hausordnung" einzubeziehen. Wie die anderen erhielt auch er eine königliche Frau, denn Gisela war die Tochter König Konrads von Burgund aus seiner ersten Ehe mit Adelania. Die Heirat zwischen dem Bayern-Herzog und der burgundischen Braut dürfte im Sommer 972 vollzogen worden sein, als Gisela das Heiratsalter von 12 Jahren erreichte.
    Sicher, man wird sich die Haft des Zänkers in Ingelheim und in Utrecht nicht so vorstellen dürfen, daß er in dieser Zeit Frau und Kind gar nicht mehr zu Gesicht bekommen hätte.
    In dem schon erwähnten Gründungsbericht der Kirche von Hildesheim, der von etwa 1080 stammt, wird berichtet: "Er wurde von seinen Eltern dieser Kirche für den Kanonikerstand versprochen und verweilte aus diesem Grunde dort häufiger". Diese Mitteilung scheint darauf hinzudeuten, daß Heinrich der Zänker und seine Gemahlin Gisela um 980 daran dachten, ihren ältesten Sohn ganz der geistlichen Laufbahn zu übergeben.
    Er verlieh ihm den Königsschutz, die Immunität und das Wahlrecht der Äbtissin und bestätigte den Besitz. Ein paar Jahre daruf, 1007, sollte seine Mutter Gisela, mit der das kostbare Gisela-Kreuz aus Niedermünster in Verbindung zu bringen ist, dort ihre letzte Ruhe finden.
    Der Erzbischof Hartwig von Salzburg erhielt am 24. November 1002 Besitzungen im Lungau - die übrigens aus dem Witwengut von HEINRICHS Mutter Gisela (gestorben 21. Juli 1006) stammten.

    Schnith Karl: Seite 43,58,73, "Frauen des Mittelalters in Lebensbildern"

    Auch die in jene Zeit fallende zweite Ehe von Adelheids Bruder König Konrad von Burgund mit Gerbergas Tochter Mathilde dürfte hier ausgehandelt worden sein. "Versorgt" wurde schließlich auch Adelheids und OTTOS I. Tochter Mathilde; im Frühjahr 966 wurde sie - obgleich erst elf Jahre alt - zur Äbtissin von Quedlinburg geweiht. Nicht zuletzt könnte in jenen Kölner Tagen auch schon eine Verbindung des jungen Herzogs Heinrich II. von Bayern mit Gisela, der erstehelichen Tochter von Adelheids Bruder König Konrad von Burgund ins Gespräch gebracht worden sein.
    Theophanu und Adelheid stellten dem Zänker dafür die Rückgabe seines durch seine Aufstände verwirkten bayerischen Herzogtums in Aussicht. Dafür sollen sich besonders Adelheid und ihr aus Burgund mit angereister Bruder König Konrad eingesetzt haben. Verständlich, denn der Zänker hatte gewiß nicht alle Gunst Adelheids verloren, und er hatte dazu schon ein Jahrzehnt vorher König Konrads Tochter Gisela zur Frau genommen.

    Weinfurter Stefan: Seite 16, "Kaiser Heinrich II. - Bayerische Traditionen und europäischer Glanz" in, Kaiser Heinrich II. 1002-1024. Begleitband zur Bayerischen Landesausstellung 2002

    Heinrich der Zänker (955-976 und 985-995) war der zweite in der Reihe, der - vermutlich 972 - mit einer hochstehenden Braut aus dem Königs-Haus von BURGUND verheiratet wurde:
    mit Gisela, der Tochter König Konrads von Burgund. Ihr erstes Kind war Heinrich, der spätere König geboren, am 6. Mai 973.



    972 oo Heinrich II. der Zänker Herzog von Bayern 951 † 28.8.995

    Kinder:
    - HEINRICH II. König des Deutschen Reiches 6.5.973 † 13.7.1024
    - Brun Bischof von Augsburg ca 975/80 † 29.4.1029
    - Gisela ca. 984 † 9.5. nach 1060
    995 oo Stephan I. König von Ungarn Spätherbst 975 † 15.8.1038
    - Brigida Äbtissin von Andlau ca 985 †
    ? oo Gerhard? Graf von Egisheim

    Chroniken:
    Annalista Saxo: Reichschronik. a 1007 - Hermann von Reichenau: Chronicon. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI Seite 562,582,652 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 122,192,274 -

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 96,157,197,368 K 27 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 48,61 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 129,160 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 295 - Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987 Seite 65,67 - Diener, Ernst: Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen. in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908 Seite 79 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 518 - Eberhard Winfried: Westmitteleuropa Ostmitteleuropa. Vergleiche und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag. R. Oldenbourg Verlag München 1992 Seite 85,89 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 49,108,110,488 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 68,154 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 168 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 44,87,234,322,392,411/Band II Seite 5 - Hlawitschka Eduard: Die Ahnen der hochmittelalterlichen deutschen Könige, Kaiser und ihrer Gemahlinnen. Ein kommentiertes Tafelwerk Band I 911-1137 Teil 1 und Teil 2 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2006 Seite 164,167-169,173,175,222,498 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 9 - Hlawitschka, Eduard: Konradiner-Genealogie, unstatthafte Verwandtenehen und spätottonisch-frühsalische Thronbesetzungspraxis. Ein Rückblick auf 25 Jahre Forschungsdisput. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2003 Seite 41,109,174 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 52,96 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 251,367,375,398 - Kaiser Heinrich II. 1002-1024. Begleitband zur Bayerischen Landesausstellung 2002 Konrad Theiß Verlag GmbH 2002 Seite 16 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 66 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 24,155 - Reindel, Kurt: Die bayerischen Luitpoldinger von 893-989, 1953 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 90 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 12,13A,119 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 43,58,73,80 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 139, 249,342 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 1 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser I Westeuropa, R.G. Fischer Verlag 1993 Tafel 98 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 23,25,28,158,220 - Weinfurter Stefan: Herrschaft und Reich der Salier. Grundlinien einer Umbruchszeit. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 46 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 291 - Wikipedia -

    Begraben:
    Niedermünster

    Gisela heiratete von Bayern, Heinrich II. in 972. Heinrich (Sohn von von Bayern, Heinrich I. und von Bayern, Judith) wurde geboren in 951; gestorben am 28 Aug 995 in Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland; wurde beigesetzt in Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Bayern, Heinrich II. wurde geboren am 6 Mai 973; gestorben am 13 Jul 1024 in Göttingen [37001],Göttingen,Niedersachsen,Deutschland; wurde beigesetzt in Bamberg [96047],Bamberg,Bayern,Deutschland.
    2. von Bayern, Brun wurde geboren in 975/980; gestorben am 24 Apr 1029 in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt in Augsburg [86150],Augsburg,Bayern,Deutschland.
    3. von Bayern, Gisela wurde geboren um 984; gestorben nach 1060 in Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt in Passau [94032],Passau,Bayern,Deutschland.
    4. von Bayern, Brigida wurde geboren um 985.

Generation: 2

  1. 2.  von Burgund, Konrad wurde geboren um 923; gestorben am 19 Okt 993; wurde beigesetzt in Vienne [38200],Isère,Rhône-Alpes,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 937-993, Burgund,Frankreich; König von Burgund

    Notizen:

    Konrad der Friedfertige
    König von Burgund (937-993)
    um 923-19.10.993 Begraben: Kloster St. Andre-Le-Bas zu Vienne
    Ältester Sohn des Königs Rudolf II. von Burgund und der Bertha von Schwaben, Tochter von Herzog Burchard II.

    Lexikon des Mittelalters: Band V Seite 1341

    Konrad I., König in Burgund 937-993
    + 19. Oktober 993 Begraben: Kloster St. Andre-Le-Bas zu Vienne

    Konrad war beim Tode seines Vaters Rudolf II. von "Hoch-Burgund" 937 noch minderjährig, so dass der Bestand des jungen welfischen Königreiches gefährdet war. OTTO DER GROSSE durchkreuzte die Ausdehnungsabsichten König Hugos von Italien, der die Witwe Rudolfs II., Berta, zur Frau genommen und seinen Sohn Lothar mit Konrads Schwester Adelheid verlobt hatte, indem er Konrad, mit dem er vielleicht über seine Gemahlin Edgith verschwägert war, an seinen Hof nahm und dafür sorgte, dass Konrad um 942 das Erbe seines Vaters, der bereits enge lehnsrechtliche Bande zum ottonischen Hof unter HEINRICH I. geknüpft hatte, antreten konnte. Gestützt auf OTTO DEN GROSSEN konnte Konrad seine Herrschaft damals nicht nur im transjuranischen Alpenvorland, dem alten Kernland des welfischen Königreiches, sondern auch im Viennois und im Lyonnais, wo die westfränkischen Könige zeitweilig geherrscht hatten, durchsetzen, nach dem Tod Hugos von Italien auch in Nieder-Burgund und der Provence. Gegen Ende seiner langen, überaus quellenarmen und ereignislosen Regierungszeit scheint er den Aufstieg der regionalen Dynasten vor allem im Süden seines Reiches nicht mehr verhindert haben zu können (972 Vertreibung der Sarazenen aus Faxinetum unter Führung des Grafen Wilhelm von Arles). Die engen Kontakte zu OTTO DEM GROSSEN, für den Burgund wegen seiner Alpenpässe nach dem Beginn seiner Italienpolitik noch an Bedeutung gewann (951 Vermählung mit Adelheid), setzten sich unter OTTO II. fort, den Konrad 981 in Rom aufsuchte. Zuletzt ist Konrad 984 am ostfränkischen Hof bezeugt. Mit seinem Sohn Rudolf III. geriet Burgund endgültig in den Bannkreis des ostfränkisch-deutschen Reiches.

    Quellen und Literatur:
    MGH DD Rudolf, ed. Th. Schieffer 12-19 [ältere Lit.], 131 ff. [knapp 50 Urkunden] - Ders., Hb. der europ. Gesch. I, 645 f. - E. Hlawitschka, Die verwandtschaftl. Verbindungen zw. dem hochburg. und dem niederburg. Kg.shaus (Grundwiss. und Gesch., Fschr. P. Acht, 1967), 48-57 - W. Glocker, Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik, 1989, 23 f. - C. Brühl, Dtl. und Frankreich, 1990, 484-487.

    Diener, Ernst: Seite 76, "Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen. in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908"

    7. Konrad, König von Burgund 937-993

    Sohn Rudolfs II. (Modern. regum Francor. actus SS IX 381 f.) und Bertas (s. 3).
    937 beim Tode des Vaters parvus (Flodoardi Ann. III 384) oder parvulus (Modern. regum Francor. actus SS IX 382), + 993 X. 19. und wird zu St. Maurice beigesetzt (14. kal. Nov.: Chuonradus rex Burgundiae ob.: Necrol. Merseburg., Zeitschr. f. Archivkunde I 123; Herm. Contract. SS V 117: apud sanctum Mauritium sepultus; Annal. necrol. Fuldens. SS 13, 207; Annal. Lausann. SS 24, 780). -

    Gattin:
    1. wohl nicht vor 950 Adelania (vgl. G.Meyer von Knonau im Anz. f. Schw. G. u. Altkde. 1867 p. 95 ff.) nach den Ausführungen Caruttis im Archivio storico italiano IVa serei, I 467 ff. und X 303 ff., eine Schwester Humberts von Savoyen-Belley. Sie starb vor 963 III 23. (Orig. Guelf. II. Probat. p. 137).
    2. vor 966 VIII. 10. (Forel, Reg. 175 in M[emoires et] D[ocuments de la] S[uisse] R[omando] 19)
    Mathilde von Frankreich, Tochter Ludwigs IV. Ultramarinusund der Gerberga, der Tochter des deutschen Königs HEINRICHS I. (Tabul. genealog. ex codice Steynveltensi SS III 215; Flodoardi annal. SS III 407; chronicon S. Benigni Divionens. SS VII 236; Chron. Hugonis Flaviniac. SS VIII 364, 366, 401; Chronica Albrici monachi Trium Foutium SS 23, 773 u. 782; Brief Abt Siegfrieds von Gorze an Abt Poppo von Stablo 1043, abgedr. bei Giesebrecht Gesch. der deutschen Kaiserzeit II 702 ff.) Mathilde + XI. 25. (Necrol. Merseburg, Zeitschrift für Archivkunde I 125), oder nach ihrer Grabschrift in der Chapelle de de Notre-dame zu Vienne XI. 26. (Chorier, Sur les antiquitez de la Ville de Vienne etc. Lyon 1659, p. 222), frühestens 992 (Orig. Guelf. II Probat. p. 139). -
    Aus Konrads 1. Ehe stammen Konrad und Gisela, aus 2. Ehe Rudolf III., Berta, Gerberga und Mathilde. Dazu hatte Konrad noch einen illegitimen Sohn, Burchard II., Erzbischof von Lyon, ex concubina filius (Hugonis Flaviniac. chron. SS VIII 367). Da nun Burchard II. von Lyon den Erzbischof Burchard von Vienne, den Bischof Anselm II. von Aosta und einen Ulderich Brüder nennt und Burchard, Erzbischof von Vienne, Anselm II. von Aosta und Ulderich Söhne Anselms und der Aaldui (oder Aldein) waren, muß wohl Burchards von Lyon Mutter diese Aaldui gewesen sein. (Vgl. Carutti, 1. c. u. Gisi im Anz. f. Schw. G. IV 375 ff.)
    (...)


    Thiele Andreas: "Erzählende genealogische Stammtafeln"

    Konrad der Friedfertige wurde 941 von seinem Stiefvater Hugo von Italien verjagt, aber von OTTO I., dem er huldigte, restituiert. Nach dem Tode Lothars von Italien erbte er 948 die Provence und setzte sich nach und nach in Nieder-Burgund durch, ohne wirklich dort zu herrschen, denn die großen Vasallen blieben weitgehend unabhängig. Konrad war eine wichtige, einflußreiche Stütze der OTTONEN gegen Frankreich und Italien und gehörte zum engsten kaiserlichen Gefolge. Wiederholt weilte er mit in Italien, vermittelte 983 im deutschen Thronstreit zugunsten des Großneffen OTTO III. gegen den Schwiegersohn, unterstützte seine Schwester, die Kaiserin Adelheid, förderte wie sie Klöster und Kirchen, strahlte königliche Würde aus und genoß wegen seiner verwandtschaftlichen Beziehungen hohes Ansehen.

    Seine Konkubine war Alduid.

    Althoff Gerd: Seite 372, „Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung“
    K 45
    Lü: 19.10. Conradus rex + 993 Konrad I. von Burgund
    Me: 19.10. Chuonradus rex Burdundiorum

    (Es.) Konrad war der Bruder der Kaiserin Adelheid (K 49) und der Schwiegervater Heinrichs des Zänkers ( H 31).
    Seine Gattin Mathilde (K 45) begegnet ebenfalls im Merseburger Necrolog.
    Während seine Eintragung in Merseburg durch die Verwandtschaft mit Adelheid begründet ist – zu den Verwandten der Kaiserin im Merseburger Necrolog s. oben S. 163f.-, ist sein Zusammenhang mit den BILLUNGERN nicht so deutlich. Da die BILLUNGER an den Aufständen Heinrichs des Zänkers beteiligt waren und Konrad wesentlich am Ausgleich mitwirkte, könnte hier ein Grund für seinen Eintrag im Lüneburger Necrolog liegen; s. dazu ausführlich oben S. 99.
    Vgl. allg.: Poupardin, Le Royaume de Bourgogne, S. 66-113; Boehm, Geschichte Burgunds, S. 114f.; Biogr. Wörterbuch 2, Sp. 1537; FW K 40; Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, Historisch-diplomatische Einleitung, S. 12ff.

    Büttner Heinrich: "Geschichte des Elsaß I" 1991

    Für das Bestehen fester Verbindung mit dem deutschen Reich spricht auch das Verhalten OTTOS I. nach dem Tode Rudolfs II. (+ 12./13. Juli 937). Die Nachricht Widukinds von Corvey von dem Eingreifen OTTOS I. in Burgund, erscheint, ohne allen Zusammenhang gesehen, überraschend und unklar. OTTO I. nahm den jungen Königssohn Konrad auf und ließ ihn an seinem Hof erziehen; auch das beweist das starke Interesse, das der Herrscher von Anfang seiner Regierung an Burgund und damit an den bedeutenden, durch das Land laufenden Straßen hatte. Die gesamten hier aufgeführten Tatsachen aus den Anfangsjahren OTTOS I. zeigen wohl, dass das Verständnis dafür nur gegeben ist, wenn wir sie als von HEINRICH I. vererbte politische Tradition, als politisches Vermächtnis bei OTTO I., auffassen. Auf dem Heereszug OTTOS I. im Jahr 940, der die deutschen Truppen über Attigny nach dem Herzogtum Burgund führte, befand sich im Heere OTTOS I. der junge König Konrad von Burgund. Wahrscheinlich hat OTTO I. im Verfolg seiner Westpolitik Konrad von Burgundals selbständig regierenden Herrscher nach seiner Heimat gesandt. Im Jahr 943 sind die Urkunden im Gebiet von Lyon und Vienne wieder nach dem burgundischen König datiert, der im gleichen Jahr im Viennois eine Reichsversammlung seines Königreiches abhalten konnte. 946 befand sich König Konrad mit Herzog Hermann von Schwaben und anderen deutschen Großen wieder im Heer OTTOS I., das nach Reims und Paris vorstieß. Konrad von Burgund war OTTO I. willkommen als nützlicher Bundesgenosse gegen Westen.
    Im Jahre 960 fand in Clofheim ein großer Tausch zwischen König Konrad von Burgund und Hartbert von Chur statt. Hartbert übereignete den gesamten Besitz, den sein Bistum im Elsaß besaß, an den burgundischen König. König Konrad gab seinen, von seiner Mutter Berta überkommenen Besitz im rechtsrheinischen Gebiet auf und setzte sich auf elsässischem Boden fest. Der Vermittler und damit auch der eigentliche Interessent an diesem ganzen Vorgang war König OTTO I., der die Absicht hatte, das burgundische Königshaus noch fester mit dem Land zu verbinden.

    Eickhoff Eickhoff: Seite 20,55,85,108,112,408, "Theophanu und der König"

    Als Rudolf II. 937 starb, zählte Konrad, sein Sohn und Nachfolger in Burgund erst 14 Jahre. Hugo von Provence hatte nach seiner Heirat mit dessen Witwe Berta offenbar vor, König Konrad aus seinem Erbe zu verdrängen. Jetzt griff OTTO DER GROSSE ein. Er holte Konrad an seinen Hof, ließ sich von ihm einen Treueid schwören und stellte ihn und sein Reich Burgund unter seinen Schutz.
    Adelheids Bruder, der burgundische König Konrad, und Majolus von Cluny hatten die Versöhnung zwischen der Kaiserin und ihrem Sohn OTTO II., die vor Pavia stattfand, angebahnt.
    Zur Feier des Osterfestes am 27. März 981 kamen auch Adelheids Bruder, König Konrad, und die Königin Mathilde von Burgund nach Rom.
    Etwa Ende April brachen die Kaiserinnen mit der Äbtissin Mathilde nach Norden auf. Sie reisten über östliche Burgund zu Adelheids Bruder, König Konrad, der auf der weiteren Fahrt ins O-Frankenreich an ihrer Seite blieb. Auf dem Tag zu Rara (29. Juni 984) erschienen die Kaiserinnen zusammen mit König Konrad, der auch Schwiegervater des Zänkers war. In den Verhandlungen trat dieser als Fürsprecher des Zänkers auf, der sein Herzogtum Bayern zurückerhalten sollte. Nach den Verhandlungen kehrten die mächtigen Vermittler der Friedensentscheidung, König Konrad von Burgund, Herzog Konrad von Schwaben und die italienischen Fürsten in ihre Reiche zurück.

    Schneidmüller Bernd: Seite 88-92,97,104, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Wie bei jedem Herrscherwechsel mußte sich die Festigkeit von Reich und Dynastie bewähren, als Rudolf II. am 12. oder 13. Juli 937 starb und in St-Maurice/Agaune beigesetzt wurde. Wie sein Vater hinterließ er zwei Söhne, Konrad und Rudolf. Wie schon 912 folgte 937 nur ein Sohn im Königtum, nun in deutlicher Parallele auch zur ostfränkischen Thronfolge OTTOS I. von 936. Der minderjährige Konrad (937-993) wurde noch in Lausanne gewählt und gekrönt, als der alte Rivale seines Vaters, König Hugo von Italien, die Hand nach seiner Familie ausstreckte. Über die Alpen kommend, heiratete Hugo Konrads verwitwete Mutter Berta und vermählte deren Tochter Adelheid seinem Sohn Lothar. Ob Hugo durch diese doppelte Eheverbindung das Kind aus dem Königtum verdrängen wollte, kann nicht sicher entschieden werden. Sogleich bewährte sich nämlich die burgundisch-liudolfingische Verschwägerung von 929/30. OTTO I. holte 937 den jungen WELFEN an seinen Hof und sicherte ihm dadurch die Herrschaft. Das Schutz- und Abhängigkeitsverhältnis Konrads zu OTTO I. war evident, doch die in der Forschung erfundene dritte buergundische Lehnshuldigung entbehrt erneut jeder Quellengrundlage. Wieder trifft an mit der Vorstellung vom Entgegenkommen in der Gleichrangigkeit eher das Politik- und Symbolverständnis der Zeit. Gewiß, Konrad und seine Verwandten verharrten auch in den kommenden Jahrzehnten vielfach am ottonischen Hof oder in seinem Umkreis. Mittlerin wurde seine Schwester Adelheid. Durch ihre Ehen entspann sich ein komplexes Netz familiärer Bande, das die europäische Familie der Könige vielfältig einte, die ostfränkischen LIUDOLFINGER, die westfränkischen KAROLINGER, die burgundsichen WELFEN. Konrad, der Bruder der Kaiserin, war darin eingesponnen: 946 begleitete der welfische König den ostfränkischen Herrscher OTTO I. auf dem Zug ins westfränkische Reich, 960 weilte er am Mittelrhein, im Oktober 967 traf er den inzwischen zum Kaiser aufgestiegenen Schwager in Verona, 981 reiste er mit seiner Gemahlin Mathilde zu Kaiser OTTO II. nach Rom, am 29. Juni 984 nahm er an der Seite Kaiserin Adelheids und ihrer Schwiegertochter Kaiserin Theophanuals wichtiger Vermittler an jenem ostfränkischen Hoftag im fränkischen Rohr teil, auf dem die künftige Erziehung des minderjährigen Königs OTTO III. gereglt wurde.

    Familiäre Verquickungen:
    Emma, die Tochter Kaiserin Adelheids aus ihrer ersten Ehe mit dem italienischen König Lothar und Nichte König Konrads von Burgund, wurde 965 bei einem großen "Familientreffen" auf dem Kölner Hoftag Kaiser OTTOS I. mit dem karolingischen König Lothar von W-Franken/Frankreich (954-986) verlobt; aus dieser Ehe ging der letzte KAROLINGER auf dem Thron hervor, Ludwig V. (986-987). Seine Großmutter war Gerberga, die Schwester OTTOS I. und Gemahlin des westfränkischen KAROLINGER-Königs Ludwigs IV. (936-954). Ihre Tochter Mathilde wurde zur zweiten Gemahlin König Konrads von Burgund, der zuvor mit einer genealogisch schwer einzuordnenden Adela/Adelana vermählt war. Aus dieser ersten Ehe gingen vielleicht ein bald verstorbener Sohn Konrad und eine Tochter Gisela hervor. Sie war mit dem liudolfingischen Herzog von Bayern, Heinrich dem Zänker, verheiratet und Mutter des letzten liudolfingischen Kaisers HEINRICHS II. (1002-1024). Mit seiner zweiten Frau Mathilde zeugte König Konrad den Thronfolger Rudolf III. (993-1032) und drei Töchter Berta, Gerberga und Mathilde. Berta heiratete zunächst Graf Odo I. von Chartres, Tours und Blois, dem sie neben anderen Kindern Graf Odo II. von der Champagne gebar, später verband sie sich mit dem französischen König Robert II. (996-1031); Gerberga war mit Herzog Hermann II. von Schwaben vermählt und gebar ihm drei Kinder, Herzog Hermann III. von Schwaben, Gisela (die in drei Ehen ihren Ehemännern den schwäbischen Herzog Hermann IV., den sächsischen Grafen Liudolf und den salischen Kaiser HEINRICH III. gebar) und Mathilde.
    Seine eigenständige Herrschaft in Burgund hatte König Konrad nach seinem Aufenthalt am ostfränkischen Hof erst seit 942/43 entfalten können. Rasch gelang ihm der Zugriff auf das Doubs-Gebiet, den Jura und das Land an der mittleren Rhone um Lyon und Vienne sowie die Zurückdrängung einer westfränkischen Expansion nach Südosten. Schrittweise errrichtete er seine Herrschaft in Nieder-Burgund und erntete damit die Früchte väterlicher Vorbereitungen. Als ein erster markanter Höhepunkt erwies sich ein Hoftag am 27. Juni 943. Eine illustre Zeugenschar bestätigte ein Gerichtsurteil gegen Karl Konstantin, den Grafen von Vienne und Verwandten König Konrads.
    Nur 49 urkundliche Texte aus 56 Regierungsjahren, im Urteil der Forschung "beispiellos ereignisarm", bezeugen den einigermaßen gleichmäßigen Zugriff des Herrschers auf die unterschiedlichen Teile seines Reichs und die Stabilität seiner Kanzlei. Gleichwohl treten Schwerpunkte hervor, zunächst vor allem das Land an mittlerer und unterer Rhone, dann die beiden welfischen Hausklöster St-Maurice/ Agaune in Hoch-Burgund wie St-Andre-le-Bas/Vienne in Nieder-Burgund, am Ende der Regierung schließlich der Raum um Vienne und der traditionelle welfische Kernraum um den Genfer See.
    Noch bevor die Klöster Moutier-Grandval und Romainmotier in direkten königlichen Besitz zurückgenommen wurden, entstand in Payerne, auf dem Weg von Schwaben zum Genfer See, ein neues geistliches Zentrum der welfischen Familie. In der Zuweisung an Abt Maiolus von Cluny tritt die Faszination zutage, die der cluniacensische Verband rasch verbreitete, aber auch jene enge Bindung monastischer Reformbewegung und adliger Herrschaft, welche Aufstieg und Ausbreitung der Cluniacenser erst erklärt. Die Gründung ging von König Konrad, seinem Bruder Herzog Rudolf, seiner Mutter Königin Berta, die sich nach dem Tod ihres zweiten Gemahls König Hugo (948) offenbar wieder nach Burgund begeben hatte, und seiner Schwester Adelheid aus. So stand Payerne von Anfang an im Schnittfeld burgundischer und ostfränkisch-italienischer Interessen und erhielt nicht alein die nachdrückliche Förderung König Konrads und seine Bruders Herzog Rudolf, sondern auch die der Kaiser OTTO I., OTTO II. und OTTO III.
    Daß des Königs Sohn Burchard II. wie vorher sein Onkel Burchard I. zum Erzbischof von Lyon und Konrads Verwandter Theobald zum Erzbischof von Vienne aufstiegen, markiert den zunehmenden Einfluß der Monarchie auf die Besetzung vornehmer Bischofsstühle mit Familienangehörigen.
    König Konrad starb am 19. Oktober 993. Die politische Neuorientierung von Hoch- und Nieder-Burgund schlug sich in der Auswahl seiner Grablege nieder: Nachdem bereits seine zweite Frau Mathilde in der Kathedrale St-Maurice/Vienne beigesetzt worden war, fand auch der König seine letzte Ruhestätte in Vienne.


    1. oo Adelania - 23.3.963

    964 2. oo Mathilde von Frankreich, Tochter des Königs Ludwig IV., Ende 943-26.11. nach 981


    Kinder:

    1. Ehe
    - Konrad
    - Gisela ca 950/55-21.7.1007
    972 oo Heinrich II. Herzog von Bayern 951-28.8.995

    2. Ehe
    - Gerberga (Guepa) ca 965/66-7.7.1018/19
    um 980 1. oo Hermann Graf von Werl - 985/88
    988 2. oo Hermann II. Herzog von Schwaben um 950-4.5.1003
    - Bertha ca 967/68- nach 1010
    984 1. oo Odo I. Graf von Blois 950-12.3.996
    997 2. oo Robert II. König von Frankreich - 1004 20.7.972-20.7.1031
    - Rudolf III. ca 970-5./6.9.1032
    - Mathilde
    oo Graf (Großeltern Gerolds I. von Genf)

    Illegitim
    - Burchard II. Bischof von Lyon (978-1031) um 945-10.6.1031

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 79,81,99,158, 164,230,371 K 38 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 88,126,144,159 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 48,61 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 64,69,88,117,129 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 28,67 - Brühl Carlrichard: Die Geburt zweier Völker. Deutsche und Franzosen Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln 2001 - Diener, Ernst: Könige von Burgund aus dem Hause der Welfen. in: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I. Band: Hoher Adel Zürich 1900-1908 Seite 76 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 175,184,190,206,211,241/Band III Seite 265 - Ehlers Joachim: Die Kapetinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 42,49 - Ehlers Joachim/Müller Heribert/Schneidmüller Bernd: Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498. Verlag C. H. Beck München 1996 Seite 47,53,64,70,87,97 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 20,49,55,85,108,112,302,408,411,413 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Puset Regensburg 1998, Seite 31,68,160 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 65, 144 - Hlawitschka, Eduard: Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes. In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 100 1980 Seite 444-456 - Hlawitschka, Eduard: Die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dem hochburgundischen und dem niederburgundischen Königshaus. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte Burgunds in der 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts, in: Schlögl, Waldemar und Peter Herde: Grundwissenschaften und Geschichte, Festschrift für Peter Acht; Kallmünz 1976 (Münchener historische Studien: Abteilung geschichtliche Hilfswissenschaften Band 15) Seite 28-57 – Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 82 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 47,49-51,96,136,140 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 125,130,138,142,205,251,262,287,290,300,324,367,373,398 - Lechner Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Wien-Köln-Weimar 1992, Seite 66,321 A 35 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 311,314 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 214 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 408,411 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 83,88-92, 97,104 - Schneidmüller,Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. – Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 11, 13A,290,293A - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 Seite 270,274,286,289 - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 Seite 29,34-37,43,52,53,58,68,91,95,125 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990 Seite 130,148,167,172,175,185, 190 - Schwager, Helmut: Graf Heribert II. von Soissons. Verlag Michael Lassleben Kallmünz/Opf. 1994 Seite 204,215,288/89 Anm. 1074 - Schwarzmeier Hansmartin: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992, Seite 17,45,50,52 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 23,37,63,220 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995 Seite 494,497 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 122,124,127,129,238, 249 -

    Begraben:
    Kloster St. Andre-Le-Bas zu Vienne

    Konrad heiratete Adelania. Adelania gestorben am 23 Mrz 963. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Adelania gestorben am 23 Mrz 963.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Burgund,Frankreich; Königin von Burgund

    Notizen:

    Adelania
    Königin von Burgund
    - 23.3.963

    Schneidmüller Bernd: Seite 90, "Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung."

    Ihre Tochter Mathilde wurde zur zweiten Gemahlin König Konrads von Burgund, der zuvor mit einer genealogisch schwer einzuordnenden Adela/Adelana vermählt war. Aus dieser ersten Ehe gingen vielleicht ein bald verstorbener Sohn Konrad und eine Tochter Gisela hervor.

    Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan(Hg): Seite 11A,12,13A, "Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?"

    Weitläufige Rekonstruktionsversuche mit mehrfachen Herleitungen HEINRICHS II. von KARL DEM GROSSEN hat Emil Kimpen, Zur Königsgenealogie der Karolinger- bis Stauferzeit, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 103, 1955, Seite 61-63, vorgenommen; sie beruhen auf vielfältigen Hypothesen oder bloßen Spekulationen, die nicht quellenkritisch gestützt werden (zum Beispiel König Rudolf I. von Burgund als Urgroßenekel König Pippins von Italien, Königin Adelana als Ururgroßenkelin Kaiser LUDWIGS II., Stammtafel Seite 62.
    Noch schwieriger ist die Verbindung zu KARL DEM GROSSEN über HEINRICHS Mutter Gisela, Tochter des burgundischen Königs zu erweisen. Nach geltender Meinung entstammte sie nämlich nicht - wie ihre Geschwister - der Ehe des Vaters mit der westfränkischen KAROLINGERIN Mathilde, Tochter König Ludwigs IV. und Gerbergas. So wird in der genealogischen Forschung eine erste Verbindung König Konrads von Burgund mit der nur einmal und zudem schlecht bezeugten Königin Adelana postuliert, um eine unkanonische Nahehe von HEINRICHS II. Eltern auszuschließen. Doch die Herleitung Adelanas oder gar König Konrads von KARL DEM GROSSEN ist allen genealogisch-genretypischen Spekulationen zum trotz vom quellenkritisch gewissenhaft argumentierenden Historiker nicht eindeutig zu sichern [Die darum von Hirsch postulierte erste Ehe Konrads von Burgund läßt sich inzwischen durch eine allerdings schlecht überlieferte Urkunde von 963 März 23 erhärten, in welcher der König für Cluny urkundete pro remedio nostrae anime, Adelane videlicet regine et infantum nostrorum (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, bearb. v. Theodor Schieffer unter Mitwirkung von Hans Eberhard Mayer, München 1977, Nr. 38). Über Königin Adelana, der vermutlichen Mutter Giselas, ist sonst nichts bekannt, vgl. Eduard Hlawitschka, Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes, in: Ders., Stirps regia. Forschungen zu Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze, hg. v. Gertrud Thoma/Wolfgang Giese, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1988, Seite 307. Es geht freilich nicht an, Konrads erste Ehe mit Adelana nur wegen der schlechten Überlieferung der Urkunde von 963 abzulehnen, obwohl die Quellenlage durchaus schwierig ist: 967 April 967 begegnet in einem original überlieferten Placitum Conradus filius Conradus rex im Umkreis Kaiser OTTOS I. und Papst Johannes XIII. als Beisitzer im Gericht (D O I. 340); das schlechte Latein (fehlender Genitiv?) hat den Bearbeiter der Regesta imperii immerhin veranlaßt, König Konrad selbst als Beisitzer aufzuführen (Regesta Imperii II 1: Die Regesten des Kaiserreichs unter Heinrich I. und Otto I. 919-973, nach Johann Friedrich Böhmer neubearbeitet von Emil von Ottenthal, mit Ergänzungen von Hans H. Kaminsky, Hildesheim 1967, Nr. 445). Die Nennung scheint aber einen gleichnamigen, offensichtlich zu Lebzeiten des Vaters verstorbenen Sohn hinzuweisen. Ob er als Teilnehmer an einem Placitum tatsächlich schon volljährig (so freundlicher brieflicher Hinweis von Eduard Hlawitschka) gewesen sein muß, stehe dahin. Nur in diesem Falle wäre der Geburtstermin Konrads/Kuno um 950 anzusetzen. Dann schiede Mathilde (* 943) als Mutter aus und ein zusätzliches Argument für eine erste Ehe König Konrads wäre gewonnen. Wie schwierig der Beweisgang angesichts der dünnen Überlieferung freilich ist, erweist die zweite Nennung dieses Konrad/Kuno in einer original überlieferten, in "Volkslatein" verfaßten Urkunde von 966 August 10: Chuonradus piissimus rex et uxor suo Mattilt regina et filii eius Cuono (MGH Die Urkunden der burgundischen Rudolfinger, D 39). Ob aus der Zuweisung eius statt eorum auf Konrad/Kunos Herkunft als Sohn nur vom Vater, König Konrad, und nicht von Mathilde geschlossen werden kann, wie es der Editor in seiner Vorrede vorschlägt, muß wegen der Sprache der Urkunde "als interessantes bildungsgeschichtliches Zeitdikument" (Vorrede Seite 154) nämlich in Zweifel gezogen werden: Wer uxor suo schreibt, darf nicht grammatisch auf filii eius festgenagelt werden! Darum scheint eine eindeutige Aussage, ob dieser Konrad als Sohn Adelanas oder Mathildes in Anspruch zu nehmen ist, ebensowenig möglich wie der Beweis der ersten Ehe König Konrads wegen seines gleichnamigen (967 volljährig oder soeben erst geborenen?) Sohnes. - Ohne Quellenbasis und nur auf Namengleichheit beruhend ist der Versuch der Einordnung Adelanas in konradinische Zusammenhänge bei Donald C. Jackman, The Konradiner. A Study in Genealogical Methodology (Ius Commune. Sonderhefte 47), Frankfurt am Main 1990, Seite 63, 144; vgl. Zur Auseinandersetzung mit diesem Buch Christian Settipani/Jean-Pierre Poly, Les Conradiens: un debat uoujours ouvert, in: Francia 23/1, 1996, Seite 135-166.].

    Weinfurter, Stefan: Seite 23, "Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten"

    Wie die anderen erhielt auch Heinrich der Zänker eine königliche Frau, denn Gisela war die Tochter Konrads von Burgund aus seiner ersten Ehe mit Adelania.

    Offergeld Thilo: Seite 170,171, "Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter"

    Aethelstan knüpfte für seine zahlreichen Halbschwestern höchstrangige Eheverbindungen zu den Herrschern des Kontinents, blieb selbst allerdings auffälligerweise unverheiratet [Von seinen Halbschwestern heiratete Eadgifu Karl den Einfältigen, Eadhild Hugo von Francien, Eadgyth OTTO DEN GROSSEN, Aelfgifu Konrad von Burgund.].



    oo 1. Konrad der Friedfertige König von Burgund (937-993) um 923-19.10.993

    Kinder:

    - Konrad
    - Gisela ca 950/55-21.7.1007
    972 oo Heinrich II. Herzog von Bayern 951-28.8.995


    Literatur:
    Boshof Egon: Die Salier. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1987 Seite 67 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 287,302 - Hlawitschka, Eduard: Die Königsherrschaft der burgundischen Rudolfinger. Zum Erscheinen eines neuen MGH-Diplomata-Bandes. In: Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 100 1980 Seite 307 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 96 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 90,94 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan (Hg): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 11A,12,13A - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 23,220-

    Kinder:
    1. von Burgund, Kuno gestorben nach 966.
    2. 1. von Burgund, Gisela wurde geboren um 950/955; gestorben am 21 Jul 1007 in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland.