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 Bohrer

von Neuffen, Adelheid

von Neuffen, Adelheid

weiblich - 1248

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Generation: 1

  1. 1.  von Neuffen, Adelheidvon Neuffen, Adelheid (Tochter von von Neiffen, Heinrich I. und von Rohrdorf, Adelheid); gestorben in 1248.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: um 1240, Günterstal [79100],Freiburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Nonne zu Günterstal

    Notizen:

    Gestorben:
    6.9.

    Familie/Ehepartner: von Urach, Egino II.. Egino (Sohn von von Urach, Egino I. und von Zähringen, Agnes) wurde geboren in um 1185; gestorben um 1236. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Urach, Adelheid
    2. von Urach, Gebhard gestorben um 1262.
    3. von Urach, Gottfried gestorben nach 1275.
    4. von Urach, Berthold V. gestorben vor 1241.
    5. von Urach, Konrad I. wurde geboren um 1226; gestorben am 21 Mai 1271.
    6. von Urach und Fürstenberg, Heinrich I. gestorben in 1284.
    7. von Urach, Kunigunde gestorben vor 1249.

Generation: 2

  1. 2.  von Neiffen, Heinrich I. wurde geboren um 1165/1170; gestorben nach 1246.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Justingen [89601],Alb-Donau-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Neuffen [72639],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Achalm (Burg),Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Neuffen, Achalm und Justingen

    Notizen:

    genannt 1207-1246

    Heinrich I. Graf von Neuffen, Achalm und Justingen
    um 1165/70- nach 1246

    Ältester Sohn des Grafen Bertold I. von Neuffen-Weißenhorn-Achalm und der Adelheid von Gammertingen-Hettingen, Tochter von Graf Adalbert

    Heinrich (um 1200-1246, vermählt mit der Erbtochter von Winnenden und Rohrsdorf); Albert (1216-1245 erwähnt), der oft am Hofe FRIEDRICHS II. und HEINRICHS (VII.) weilte. Bei der Erbteilung zwischen Heinrich und Albert erhielt ersterer die Burgen Neuffen und Achalm mit dazugehörigen Herrschaften, letzterer den Besitz an der Iller.

    Paul Friedrich Stälin: Seite 432-434, "Grafen Württembergs"

    Eine nicht unbedeutende Rolle in der deutschen Geschichte spielte des ersteren Berchtolds Sohn Heinrich, vorausgesetzt, dass stets ein und derselbe Träger dieses Namens im Folgenden auftritt. Er erscheint zuerst am Hoflager König PHILIPPS und Kaiser OTTOS IV., war jedoch im Jahre 1211 einer der Gesandten der deutschen Fürsten, welche den jungen STAUFER FRIEDRICH zum deutschen Throne beriefen. Später finden wir ihn wie seinen Bruder Albert sehr häufig bei letzterem, so auf dessen Kreuzzuge, noch mehr aber bei König HEINRICH (VII.), in dessen Empörung er verwickelt war. Zwar wurde er von Kaiser FRIEDRICH II. wieder zu Gnaden angenommen, allein nach dem Ausbruch des Kampfes zwischen letzterem und Papst Gregor IX. im Jahre 1239 scheint er, wie sicher anzunehmen, auf die Seite der päpstlichen Partei getreten zu sein, ja er hat sich vielleicht im Jahre 1246, noch dem Gegenkönige HEINRICH RASPE angeschlossen (+ um 1246). Er vermählte sich ohne Zweifel mit einer Winnenden-Rohrdorfer Erbtochter, durch welche insbesondere die Herrschaft Winnenden in den Besitz des Geschlechtes kam.

    Heinrich I. wurde 1211 mit Anselm von Justingen im Auftrag der deutschen Fürsten zu FRIEDRICH II. nach Italien geschickt.

    Literatur:
    Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin 1998, Seite 95-97,106,109,110 A,113,119,121-123,357,359 -

    Name:
    von Neuffen

    Heinrich heiratete von Rohrdorf, Adelheid. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Rohrdorf, Adelheid (Tochter von von Schauenburg, Gottfried I. und von Rohrdorf, N.).

    Notizen:

    Erbin von Winnenden

    Adelheid war auch die Erbin ihres Onkels Graf Mangold von Rohrdorf

    Kinder:
    1. von Neuffen, Heinrich II. gestorben nach 1275.
    2. von Neuffen, Bertold gestorben nach 1258.
    3. von Neuffen, Jutta gestorben in 1237.
    4. von Neuffen, Gottfried gestorben nach 1259.
    5. 1. von Neuffen, Adelheid gestorben in 1248.


Generation: 3

  1. 6.  von Schauenburg, Gottfried I. (Sohn von von Schauenburg, Gerhard I. und von Burgeck, Heilicka); gestorben nach 1196.

    Notizen:

    1190-1196 Urkundenzeuge für Kaiser Heinrich VI. (1191-1197)

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S.156-158

    Gottfried v. Schauenburg, Inhaber der Herrschaft Winnenden

    Der Anfall von Wolfsölden bedeutete für die Familienpolitik der Schauenburger einen glücklichen Sachverhalt, war diese doch darauf ausgerichtet, den Bergstraßenbesitz nicht nur auszubauen, sondern ihn auch ungeteilt für den Ältesten, Gerhard II, als Nachfolger in der Herrschaft zu erhalten. Dieses Ziel verfolgend, war Siegehard in jungen Jahren dem geistlichen Stand zugeführt worden, der ihn in die Reihe der Reichsfürsten aufsteigen ließ, und Berthold wurde in das um die Vogtei bereicherte Wolfsöldener Erbe eingesetzt. Welche Laufbahn oder welche Besitzgrundlage aber war für Gottfried, den vierten Sohn Gerhards, vorgesehen?
    Gottfried, der den Namen seines Onkels Gottfried von Wolfsölden trägt, ist an der Bergstraße nur für kurze Zeit nachweisbar. 1168 tritt er in Ladenburg zusammen mit seinen Brüdern als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Konrad von Worms zugunsten von Kloster Schönau auf 221) und 1173 ist er - ebenfalls mit seinen Brüdern - in Lorsch anwesend, als Abt Siegehard den Plankstadter Klosterbesitz an Kloster Lobenfeld transferiert 222). Kloster Lorsch verzeichnet um diese Zeit noch die Schenkung eines Weinberges 223), dann verstummen die Nachrichten über Gottfried von Schauenburg.
    Es gibt allerdings Anlass anzunehmen, dass Gottfried in eine andere Gegend abgewandert ist und sich nach dem neuen Sitz nennt. Wenige Jahre nämlich nach seinem letzten Auftreten an der Bergstraße wird mit Beginn der 1180er-Jahre in der Nähe von Wolfsölden erstmals ein Edelfreier Gottfried von Winnenden nachweisbar, dessen namengebender Sitz nach Meinung der älteren wie der neueren Literatur 224) ein Teil der Herrschaft Wolfsölden war, die ihm als väterliches Erbe zugeteilt worden sei.
    Auch Gottfried von Winnenden steht in Beziehung zum staufischen Haus; er zählt zum engeren Gefolge des Herrschers und zu jenen Männern, die bei kaiserlichen Verfügungen und Rechtshandlungen als Zeugen fungieren. Lässt sich seine Zeugentätigkeit in den 1180er-Jahren nur für 1181 auf der Burg Staufen 225), 1187 im Kloster Eußerthal 226) und 1189 im staufischen Hauskloster Lorch 227) festhalten, so stellt man ab den 1190er-Jahren,seit dem Regierungsantritt Kaiser Heinrich VI., eine zunehmende Präsenz fest. Wir finden ihn 1190 im Gefolge Heinrichs in der Kaiserpfalz Wimpfen 228), 1192 in Schwäbisch Gmünd 229); im Frühjahr 1193 zieht er mit dem Kaiser von Speyer 230) nach Würzburg 231), wo er sich offensichtlich vom kaiserlichen Gefolge trennt. Am 2. Januar 1194 fungiert er bereits wieder als Zeuge in Würzburg 232), von wo aus er an der Reichsfahrt des Herrschers teilnimmt, die zunächst über Münnerstadt 233), Saalfeld 234) nach Nürnberg 235) und von hier aus in die westlichen Landesteile führt. In der zweiten Aprilhälfte ist Gottfried in der Kaiserpfalz Aachen 236) nachweisbar und nimmt anschließend im kaiserlichen Gefolge Aufenthalt auf dem Trifels 237). Da Heinrich von hier aus mit dem Heer nach Italien aufbrach, ist es wahrscheinlich, dass Gottfried zu den Teilnehmern des Italienzuges gehörte. Mitte Juli 1195 ist er in Worms zugegen 238), wohin sich Heinrich bald nach der Rückkehr aus Italien begeben hatte. Ein letztes Mal zeigt sich Gottfried im Juni des folgenden Jahres im Gefolge des Staufers bei dessen Aufenthalt im Elsaß, als er in Selz 239) und Oberehenheim 240) Zeugendienst leistet.
    Es ist davon auszugehen, dass wir die Dienste Gottfrieds und seine Gefolgschaft in Zusammenhang mit einem Gunsterweis des staufischen Herrschers in Form von Besitz- und Herrschaftsrechten sehen müssen, auch wenn wir darüber keine Kenntnis haben. Wie bereits erwähnt, hält man Winnenden für ehemals zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig. Doch findet sich kein Hinweis dafür, dass die Region südlich der Linie Heiningen-Wolfsölden-Affalterbach mit Winnenden als Hauptort der Herrschaft Wolfsölden zuzurechnen ist 241). Vielmehr dürfte die Herkunft Winnendens anderswo zu suchen sein. Im Gebiet der unteren Rems mit den Orten Winterbach und Waiblingen erstreckte sich nachweislich ein Zentrum salisch-staufischen Besitzes 242), das mit Ausnahme von einem Gebiet um Winnenden durch König Philipp um 1200 an die Grafen von Württemberg vergeben wurde, um sich ihrer Anhängerschaft gegen den welfischen Gegenkönig zu versichern 243). Winnenden könnte also von diesem Besitzkomplex in den späten 1170er-Jahren abgetrennt und von Friedrich Barbarossa an die Schauenburger gegeben worden sein durch die Vermittlung Bertholds, der aufgrund einer zwei Jahrzehnte währenden treuen Gefolgschaft in engem Kontakt zu Friedrich I. gestanden war. Auch wenn dies nicht beweisbar ist, bleibt als bemerkenswertes Indiz, dass Gottfried zum einen erst ab den 1180er-Jahren in Winnenden nachweisbar wird, obwohl er bereits 1168 als Zeuge in einer Wormser Bischofsurkunde auftrat, also damals schon geschäftsfähig war, und zum anderen, daß er in den 80er- und 90er-Jahren Gefolgsmann der Staufer war. Wäre Winnenden ein Teil der Herrschaft Wolfsölden gewesen, hätte Gottfried zweifellos schon ein Jahrzehnt früher sein Erbe angetreten.
    Winnenden 244) blieb nur eine Generation im Besitz des Schauenburger Zweiges, um dann um die Jahrhundertwende in den des Heinrich von Neiffen überzugehen, der wie Gottfried zu den treuen Anhängern des staufischen Hauses zählte 245). Der Zusammenhang zwischen Winnenden und Neiffen lässt sich aufgrund von Schenkungsaufzeichnungen des Klosters Salem erschließen. 1210, nach dem Tod des Grafen Manegold von Rohrdorf (b. Meßkirch), suchte Abt Eberhard von Salem, der Bruder des verstorbenen Grafen 246), Heinrich von Neiffen und dessen Gemahlin Adelheid, die eine Schwestertochter des Grafen Manegold war, auf ihrer Burg Winnenden auf, um sich eine von dem Grafen Manegold gemachte Schenkung von Adelheid, der Erbin des Grafen, bestätigen zu lassen 247).
    Winnenden, 1210 im Besitz der Adelheid und ihres Gemahls Heinrich von Neiffen, dürfte aus dem Erbe der Adelheid herrühren, wodurch sie als Erbtochter Gottfrieds anzusehen ist. Dessen Gemahlin war demnach die namentlich nicht bekannte Schwester des Grafen Manegold. Als Erbin von Winnender und Rohrdorfer Besitz brachte Adelheid ihrem Gemahl Heinrich von Neiffen zwischen 1196 und 1210 ein reiches Erbe zu.
    Damit war Winnenden, das als Versuch der Schauenburger gelten kann, einen weiteren Herrschaftsbereich neben Wolfsölden aufzubauen, nach etwa zwei Jahrzehnten wieder verloren gegangen, gefolgt von der Herrschaft Wolfsölden, der wenige Jahre danach das gleiche Schicksal widerfuhr. Während somit bis zum Ende der 1220er-Jahre der gesamte Besitz zwischen mittlerem Neckar, Murr und Rems durch Erbtöchter an andere Adelsfamilien übergegangen war, konnte die Hauptlinie an der Bergstraße ihren Besitz halten und an die Söhne weitergeben.

    Anmerkungen

    221 CL I Nr. 160, S. 444f. / GUD. Syl. I, S. 24.
    222 GUD. Syl. I, S. 27.
    223 CL III Nr. 3821.
    224 KLEMM (wie Anm. 62), S. 525; Eberhard SCHAUER: Herrschaftsverhältnisse in Winnenden (Heimatkundliche Blätter Jahrg. 1/Nr. 1; 1981), S. 6; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137f.
    225 MGH D F I. Nr. 311, S. 10; WUB II, S. 216.
    226 MGH DFL Nr. 960, S. 234f.
    227 WUB II, S. 263.
    228 J. F. BÖHMER: Regesta Imperii IV/3 (Die Regesten des Kaiserreiches unter Heinrich VI. 1165[1190]— 1197, neubearb. von Gerhard BAAKEN; 1972), Nr. 107.
    229 RI IV/3 Nr. 232; das WUB II, S. 294, datiert in das Jahr 1193.
    230 RI IV/3 Nr. 285.
    231 RI IV/3 Nr. 298.
    232 RI IV/3 Nr. 330.
    233 RI IV/3 Nr. 335.
    234 RI IV/3 Nr. 336.
    235 RI IV/3 Nr. 339, 340.
    236 RI IV/3 Nr. 343, 344.
    237 RI IV/3 Nr. 347, 348, 349.
    238 RI IV/3 Nr. 463.
    239 RI IV/3 Nr. 521.
    240 RI IV/3 Nr. 525.
    241 Die wolfsöldener Lehensleute Konrad und Otto von Weiler sind dem Weiler b. Löwenstein zuzuordnen (vgl. Beschreibung des OA Weinsberg [1861], S. 387) und nicht dem Weiler am Stein b. Leutenbach, wie E. SCHAUER (wie Anm. 224), S. 4, vermutet.
    242 STENZEL (wie Anm. 79), S. 34f.
    243 STENZEL (wie Anm. 79), S. 56 u. Anm. 205.
    244 Der Sitz Gottfrieds war vermutlich das nahe gelegene Bürg, das noch 1623 Altwinnenden genannt wird; vgl. Beschreibung des OA Waiblingen (1850), S. 215; Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Der Rems-Murr-Kreis II (1983), S. 1483 u. 1557.
    245 SCHAUER (wie Anm. 224), S. 10.
    246 F. L. BAUMANN: Acta Salemitana. In: ZGO 31 (1879), S. 47ff., bes. S. 63 s.v. »Oberweiler«; BADER: Der älteste Güterbesitz des ehem. Reichsstiftes Salem. In: ZGO 1 (1850), S. 315-353, bes. S. 328 Anm. 1.
    247 Vgl. die Schenkungsurkunde von 1210 bei BAUMANN (wie Anm. 246), S. 63ff., bes. S. 64; die bischöfliche Bestätigung von 121 in: ZGO 3 (1852), S. 460.

    Name:
    v. Schauenburg 1168-1173 = v. Winnenden 1181-1196

    Gottfried heiratete von Rohrdorf, N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 7.  von Rohrdorf, N. (Tochter von von Rohrdorf, Gottfried).
    Kinder:
    1. 3. von Rohrdorf, Adelheid


Generation: 4

  1. 12.  von Schauenburg, Gerhard I. (Sohn von von Wolfsölden, Sigehard und von Calw, Uota); gestorben in 1168.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf von Schauenburg

    Notizen:

    G.Fritz, 1982, vermutet ihn als Sohn aus einer zweiten Ehe Gerhards I. mit einer Edlen aus den Schauenburger Raum. Dies wird jedoch durch die Arbeit von Ottilie Kilian (s.u.) sowie die Entdeckung von Winfried Wackerfuss 1974 (s.u.) unwahrscheinlich : das Siegels des Urenkels Gerhard I. von Schauenburg, Simon von Schauenburg von 1237 zeigt einen gekrönten Löwen auf Dreiberg, wie das Wappen der Grafen von Calw.

    Winfried Wackerfuß, Das Wappen der Herren von Schauenburg (Bergstraße)

    Rund 150 Jahre, von etwa 1130 bis 1281, war die Schauenburg am Südwesthang des Ölberges bei Dossenheim Sitz des gleichnamigen edelfreien Geschlechts 1). Mit Lehen der Kirchen von Speyer, Lorsch, Worms und Ellwangen ausgestattet, beruhte ihre Machtstellung an der südlichen Bergstraße auf der Herrschaft Schauenburg mit den Vogteirechten in Handschuhsheim, Dossenheim und Neuenheim.
    Als Schwiegersohn Poppos, des letzten Grafen von Lauffen, konnte Gerhard DJ. von Schauenburg (1206-1225) seinen Besitz erheblich erweitern, als dieses Grafengeschlecht 1220 im Mannesstamm erlosch. Zu den Lehensleuten der Schauenburger zählten edelfreie Familien wie die von Steinach, von Helmsheim, von Aglasterhausen, von Kirchheim und Ministerialen wie die von Dossenheim, Fus von Schauenburg, von Venningen u.a.
    Der erstmals in einer Mainzer Urkunde von 1130 auftauchende Gerardus de Scoweburch 2) war der Bruder des Speyerer Bischofs Siegfried, der in eine heftige Fehde mit dem Lorscher Klostervogt Berthold von Lindenfels verwickelt war und der Sohn des Sieghard von Wolfsölden, verheiratet mit Irmengard *4) , der Tochter des Grafen Adalbert II. von Calw (Vogt des Klosters Lorsch! +1099). Diese genealogischen Zusammenhänge mit den Grafen von Calw, die als Wappen einen gekrönten Löwen auf Dreiberg führten, scheinen durch ein an unvermuteter Stelle gefundenes, bisher unveröffentlichtes Siegel des Simon von Schauenburg aus dem Jahre 1237 bestätigt zu werden. Es hängt an einer Urkunde, in der Simon dem Sigelo von Meistersel seine Zustimmung zu einem Verkauf an das Kloster "utrine vallis" (Eußerthal, Krs. Bergzabern) gibt 3). Über diesen Verkauf liegt noch eine zweite Urkundenausfertigung mit dem gleichen Siegel vor. In Anbetracht der verschiedenartigen Beschädigung der Siegel, sollen hier beide abgebildet werden. (...)
    4) Nach Genealogie-Mittelalter verheiratet mit "Uota [Anmerkung P. Bohrer]

    Literatur
    1) W. Möller, Genealogische Beiträge zur Geschichte des Odenwald es und der Bergstraße -
    Schauenburg -in: Archiv für hess. Geschichte und Altertumskunde, Bd. 23,1950, S. 229 ff
    2) M. Stimming, Mainzer Urkundenbuch, f. Bd., 1932, S. 478
    3) Hauptstaatsarchiv München, Urkunden Rheinpfalz, U 416, 442



    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts
    4. Vorstoß an den unteren Neckar: der Lorscher Güterkomplex an der Bergstraße
    4.1. Die Zeit Gerhards I., Beziehung zu Calw-Hirsau

    Gegen Ende der 20er-Jahre des 12. Jahrhunderts war eine neue Landschaft in das Interesse der Wolfsöldener getreten. Ein Lorscher Besitzkomplex am unteren Neckar, der einen Großteil der Gemarkungen von Dossenheim, Handschuhsheim und Neuenheim (wozu Ziegelhausen gehörte) umfasste, war in ihren Besitz gelangt 152) und schaffte die Grundlage für ein weiteres Ausgreifen im Rhein-Neckar-Raum. Wie sie zu diesem Besitz kamen, ist nicht überliefert und kann deshalb nur aufgrund von Indizien nachvollzogen werden.
    Durch die Heirat Siegehards gehörten die Wolfsöldener zu den Verwandten der Grafen von Calw, die als Lehensträger des Klosters Lorsch in enger Beziehung zu diesem Kloster standen. Galt Adalbert II. als einer der Hauptlehensträger 153), so hat sein Sohn, Pfalzgraf Gottfried, ihn noch an Anzahl der Lehen übertroffen, indem er von Abt Benno als Gegenleistung für seine Hilfe bei der Wiedereinsetzung als Abt in kurzer Zeit weitere sieben durch den Tod der Vasallen heimgefallene Volllehen erwarb 154). Namentlich bekannt wurden nur jene Lehen, die Kloster Lorsch nach Gottfrieds Tod von dessen Schwiegersohn Welf VI. zurückholen konnte, darunter Güter im benachbarten Wieblingen. Der Lorscher Besitz zwischen Dossenheim und dem Neckar könnte also durchaus zu den Lehen Gottfrieds gehört haben. Die zeitliche Abfolge von Erwerb der Lehen durch Gottfried und Auftreten Gerhards von Schauenburg an der Bergstraße lassen die Auffassung zu, dass Gerhard durch die verwandtschaftliche Beziehung zu Calw in den Genuss dieses Lehens gekommen ist.
    Spätestens im Jahre 1130 hat Gerhard als jüngstes Mitglied der Wolfsöldener Familie seinen Sitz auf der Schauenburg genommen, die ihren Namen wohl nicht der geographischen Situation oder einer besonderen Vorliebe für diesen Namen verdankt. Vielmehr dürfte der Name von der Schauenburg in der Ortenau, die im Besitz des Grafen Gottfried von Calw war, übernommen und hierher übertragen worden sein. So könnte die Namensgleichheit einerseits auf die Beziehung Gottfrieds zu dem Besitz um die Schauenburg hinweisen, andererseits durch die Benennung Gerhards nach der Schauenburg dessen enge Beziehung zu Pfalzgraf Gottfried signalisieren, die auf einer Lehensbindung beruht,jedoch nicht mehr für den gesamten Besitz. Wie wir wissen, war durch die Fehde zwischen Bischof Siegfried und Klostervogt Berthold dem Kloster Lorsch die Lehenshoheit über die Schauenburg verloren gegangen, so dass Gerhard und seine Nachkommen die Burg mit Zubehör als Lehensträger der Speyerer Kirche in Besitz hatten.
    Ziehen wir Urkunden und urkundliche Notizen heran, fällt auf, dass Gerhard während der drei Jahrzehnte seiner Herrschaft nur mit einem Zeugendienst für den Lorscher Abt nachweisbar ist 155), sich dagegen aber eine intensivere Beziehung zu Klosteer Hirsau abzeichnet. Er leistet Zeugendienste für Hirsau bei verschiedenen Anlässen wie Ankauf von Gütern, bei Schenkungen oder bei der Schlichtung einer Streitsache 156). Bei den Rechtshandlungen erscheint er neben dem Grafen Adalbert von Calw, dem Hirsauer Vogt, dessen Sohn Adalbert sowie Ludwig und Emicho von Württemberg, die wie die Grafen von Calw zu den Nachfahren einer Tochter Herzog Hermanns II. zählen 157). Da Gerhards Vorfahren ebenfalls in die Nähe einer Herzogstochter Hermmanns II zurückzuführen sind, lassen sich weite verwandtschaftliche Verflechtungen bei den für Hirsau handelnden Personen ausmachen, wobei sich Gerhard diesem Kreis als zugehörig erweist. Darüberhinaus lässt sich eine persönliche Verbundenheit z zu Hirsau ausmachen. In Gemeinschaft mit seiner Gemahlin und den Kindern schenkt er Güter und Rechte in Eltingen, nämlich zweieinhalb Hüben, seinen Anteil am Herrenhof sowie ein Viertel der Kirche mit allen Rechten. Deutlicher noch zeichnet sich seine enge Beziehung ab durch den Eintritt seines Sohnes Siegehard als Mönch in Hirsau und nicht in das Kloster Lorsch. Aus dem Aufgezeigten geht hervor, dass Gerhard mit seinen Interessen weit mehr auf die Calwer-Hirsauer Landschaft hin orienntiert ist als auf seinen erworbenen Besitz am unteren Neckar, wofür die Gründe neben der Verwandtschaft mit dem Calwer Grafenhaus auch darin zu suchen sind, dass Gerhard noch in der Tradition seiner Wolfsöldener Familie steht, die dieses Kloster als Wohltäter und Anhänger seiner Reformideen favorisiert hatte.

    Verbindung zu den Wittelsbachern durch die Heirat Gerhards I.

    Anlässlich der Übergabe des Eltinger Besitzes lernen wir Gerhards Gemahlin Heilecka kennen, die die Schenkung mitvollzog. Die Heirat führt in den Augsburger Raum, wohin sich bereits einige Generationen zuvor Beziehungen abgezeichnet hatten, ohnhne dass sie näher fassbar geworden wären. Heilecka gilt als Tochter des Grafen Berthold von Burgeck 158),dessen Herrschaftsbereich das Reichsland im Donau-Lech-Winkel umfasste, jenes Gebiet in und um das Donau-Moos, das sich Jahrzehnte später iim Besitz der Reichsmarschälle von Pappenheim befand 159). Graf Berthold entstammte dem Hause Lechsgemünd, durch seine Mutter Mathilde, die Schwester der beiden Stifter von Kloster Zwiefalten 160), stellt sich die Verwandtschaft zu den Grafen von Achalm her.
    Graf Berthold wird wie seine Mutterbrüder zum Mitstifter und großen Wohltäter eines Klosters. Nach der Chronik des Klosters Scheyern 161) besaßen Otto von Scheyern und Berthold von Burgeck die Burg Glaneck bei Eisenhofen als gemeinsames Erbe von ihren Vorfahren. Beide übereigneten den Gemeinschaftsbesitz dem von Haziga, der Mutter des Grafen Otto, gegründeten Kloster Fischbachau, das daraufhin um 1100 auf die Burg Glaneck transferiert wurde.
    Die Besitzverhältnisse der Burg Glaneck verweisen auf eine nahe Verwandtschaft des Grafen Berthold zu den Grafen von Scheyern, den Vorfahren der Witteisbacher 162), wobei man annimmt, dass die Väter der beiden Burgbesitzer, Kuno von Lechsgemünd und Graf Otto von Scheyern (Gemahl der Haziga), Brüder gewesen sind 163). Diese Annahme gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn man den Burgecker und Scheyerer Besitz, von dem wir durch die Aufzeichnung des Klosters Scheyern gute Kenntnis haben, ins Auge fasst. Beide Familien hatten das neue Kloster in reichem Maße mit ihren Gütern ausgestattet; Graf Berthold, so wird berichtet, habe seinen gesamten Besitz, den er in Bayern hatte, - mit Ausnahme der namengebenden Burg und einem dabeiliegenden Weiler - dem Kloster übergeben 164). Lokalisiert man diese Tradierungen, ergeben sie ein Nebeneinander von Burgecker und Scheyerer Besitz sowohl in den Kerngebieten der Scheyerer als auch da, wo es sich um Streubesitz handelt 165). Sprechehen somit die Besitzverhältnisse für eine nahe Verwandtschaft, findet diese eine weitere Stütze in einem Hinweis im Lorscher Codex: In der Vorrede zu dem Abbatiat Siegehards (1167-1200) weist der Chronist auf die edle Abstammung des Abtes hin und vermerkt, dass er ein Verwandter des Erzbischofs Konrad von Mainz und dessen Bruders Otto, des Pfalzgrafen von Bayern, sei 166). Diese Aussage, niedergeschrieben in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, deckt sich mit dem Wortlaut der Papsturkunde Alexanders III. von 1181, worin es heißt, dass Abt Siegehard auf die Fürsprache seines Verwandten, des Erzbischofs Konrad von Salzburg, das Privileg, den Ring zu tragen, gewährt wird 167). Abt Siegehard war ein Sohn Gerhards I. von Schauenburg und Enkel des Grafen Berthold von Burgeck, womit sich ein Verwandtenkreis Schauenburg-Burgeck/Lechsgemünd-Scheyem/ Witteisbach erschließt, der die Hypothese von dem Brüderpaar Kuno von Lechsgemünd und Otto von Scheyern als Väter Bertholds und Ottos realer erscheinen lässt.
    Als Erben von Burgecker Besitz erscheinen in den 90er-Jahren des 12. Jahrhunderts Berthold und Gerhard von Schauenburg, Enkel des Grafen Berthold von Burgeck. Berthold ist im Besitz des predium Ajfolterbach, des heutigen Apfeldorf bei St. Johann in Tirol 168), Gerhard war aus dem Erbe Besitz im Donau-Moos zugefallen, nämlich die Kirchen in Holzkirchen und Edelshausen mit allen Pertinenzien 169). Bei den genannten Orten dürfte es sich um das Erbe der Heilecka gehandelt haben; dennoch warren alle drei Orte bereits 1107 in der Bestätigungsurkunde Heinrichs V für Kloster Eisenhofen als Schenkungsgüter Bertholds von Burgeck aufgeführt 170). Dieser Zwiespalt führte in den 1190er-Jahren zu Streitigkeiten - erstaunlicherweise waren die Schauenburger bis zu diesem Zeitpunkt unangefochten in deren Besitz - vor allem um den Besitz der beiden Kirchen. Abt Baldemar vom Kloster Scheyern und der Kleriker Walther von Neuhausen (Krs. Donauwörth) beanspruchten das Patronatsrecht, wobei der Kleriker sich darauf berief, beide Kirchen von Gerhard von Schauenburg als dem Erben erhalten zu haben, dagegen Abt Baldemar darauf, dass das Kloster durch die Schenkung des Grafen Berthold von Burgeck in deren Besitz gekommen sei.
    Beide Parteien suchten eine richterliche Entscheidung, der Kleriker Walther in Speyer, Abt Baldemar in Mainz, wo Erzbischof Konrad von Witteisbach 1196 die Entscheidung seiner Richter zugunsten des Abtes bestätigte 171). Gegen die Mainzer Entscheidung wurde Berufung eingelegt, weshalb der Streit nochmals vor einer von Papst Cölestin III. ernannten örtlichen Kommission 1198 verhandelt und ebenfalls zugunsten des Klosters Scheyern entschieden wurde.
    Auffallend ist die Feststellung, dass die Schauenburger in dieser strittigen Angelegenheit weder Stellung dazu nahmen noch als Zeugen gehört wurden. Beides lässt darauf schließen, dass die Kirchen in Holzkirchen und Edelshausen zwar als Schenkung Bertholds von Burgeck zu sehen sind, jedoch unter dem Vorbehalt eines Rechtsanspruchs für die Schauenburger nur zu Lebzeiten der Heilecka, nach deren Tod dann das Kloster in den Besitz eintreten sollte.
    Obwohl der Tiroler Besitz Bertholds ebenfalls 1107 unter den Schenkungsgütern des Klosters Scheyern verzeichnet würde, blieb er unangefochten. Das Kloster aber scheint ein gesteigertes Interesse an dessen Erwerb gehabt zu haben, denn Abt Baldemar bringt die Summe von 30 Talenten auf, um das predium Affoberbach um 1190 von Berthold von Schauenburg käuflich zu erwerben 172). Verwaltet wurde dieser Fernbesitz allem Anschein nach von Bertholds Ministerialen Irmfrit, der ein hohes Ansehen genoss, wie seine Stellung in der Zeugenreihe erkennen lässt: Er bezeugt den Verkauf unmittelbar nach Graf Berthold und vor dem Freien Konrad von Michelfeld, einem Schauenburger Lehensmann, sowie weiteren Zeugen.

    Der Grafentitel

    Beiden Söhnen Gerhards I. wird in den Scheyerischen Urkunden von 1190 und 1198 der comes-Titel beigelegt, was zur Frage veranlasst, welche Bedeutung dieser Bezeichnung zugemessen werden kann. Als Gerhard I. 1130 in Mainz als Zeuge auftrat, nahm er zwar eine ausgezeichnete Stellung unter den Anwesenden ein, wurde jedoch nicht als comes tituliert. In einer Urkunde des Erzbischofs Heinrich von Mainz von 1148 führt nun Gerhard als comes die Reihe der Laienzeugen an 173), 1157 erscheint Graf Gerhard, Vater oder bereits der Sohn, im Gefolge des Pfalzgrafen Konrad und bezeugt als einer der vier Grafen die Bestätigung eines Gütertausches durch den Pfalzgrafen für das Kloster Maulbronn 174). Mit Sicherheit ist der Grafentitel in Zusammenhang mit dem Bergstraßenbesitz zu sehen und als Indiz für die Verleihung bedeutender Rechte für diesen Besitz. Zur niederen Vogtei mit Diensten und Abgaben von Leuten und Besitz, die Gerhard I. mit Wahrscheinlichkeit bereits in Verbindung m mit dem Lehen übertragen worden war, haben die Schauenburger dann spätestens gegen 1148 das Recht zur Ausübung der Hohen Gerichtsbarkeit erlangt 175). Ebenso dürfte das Geleitrecht, im 13. Jahrhundert nachweisbar, als Herrschaftsrecht bereits zu den 1148 erteilten Befugnissen zu rechnen sein. Somit im Besitz hoheitlicher Rechte ist um die Schauenburg ein Machtzentrum entstanden, indem sich auf der Grundlage des Lorscher und Speyerer Lehens eine Herrschaft innerhalb der Lorscher Immunität ausgebildet hat, die den Schauenburgern eine grafengleiche Stellung verlieh. Untermauert wird diese Annahme durch folgende Feststellung: Als Kaiser Friedrich I. 1179 die Edlen Rheinfrankens zur Erneuerung des Landfriedens nach Weissenburg geladen hatte 176), gehörten Gerhard II. und sein Bruder Berthold als einzige Edle der Region Bergstraße - diese war namentlich in den Frieden einbezogen - zu dem Personenkreis in Weissenburg, der die Bestimmungen des Landfriedens durch die Zeugenschaft bekräftigte. Da diese vorwiegend rechtliche Anordnungen und Strafmaßnahmen beinhalten, weist die Anwesenheit auf ihre Befugnis hin, innerhalb der Schauenburger Herrschaft für die Einhaltung des Landfriedens Sorge zu tragen und gegebenenfalls aufgrund ihrer richterlichen Rechte die Friedensbrecher zu bestrafen.

    Anmerkungen

    152 Urkundlich fassbar wird der Besitz im 13. Jahrhundert. Da die Schauenburger seit 1148 in Lorscher Urkunden als Zeugen auftreten und sich bei Siegehard, einem Sohn Gerhards L, Anteile am Zehnten in Handschuhsheim nachweisen lassen - er vermacht diese den Mönchen von Lorsch als Jahrtagsstiftung (vgl. Eintrag zum 14. Juli im Kalendarium necrologium Laurishamense. In: Joh. Friedr. BOEHMER [Hg.]: Fontes Rerum Germanicamm, Bd. 3 [1853], S. 144-152, bes. S. 148) - ist diese Annahme gerechtfertigt.
    153 CL I, Kap. 126, S. 394; W. KURZE (wie Anm. 81), S. 252f.
    154 CLI, Kap. 143a, S. 423.
    155 CL I, Nr. 153, S. 434: Urk. des Abtes Folknand von 1148.
    156 Cod. Hirs., fol. 50a, 50b, 43b.
    157 Dieter MERTENS: Zur frühen Geschichte der Herren von Württemberg. In: Zeitschr. f. Württ. Landesgesch. 49 (1990), S. 11-95, bes. S. 83£, 92.
    158 Kamillo TROTTER: Graf Bertold »von Burgeck«. In: Blätter f. Familienkunde 1-5 (1923-1927), S. 55-59, bes. S. 56f. Franz TYROLLER: Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter (Wilhelm WEGENER: Genealogische Tafeln zur mitteleurop. Geschichte, Lieferung 4; 1962), S. 257ff. u. Taf. 19. DERS.: Die Grafen von Lechsgemünd und ihre Verwandten. In: Neuburger Kollektaneen-Blatt 107 (1953), S. 9-61, hier Tafel 1
    159 Rudolf WAGNER: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschr. d. hist. Vereins f. Schwaben 71 (1977), S. 89-108, bes. S. 107.
    160 TROTTER (wie Anm. 158), S. 56.
    161 Chounradi Schirensis Chronicon, ed. Philippus JAFFE. In: MGH SS XVII, S. 615-623, bes. S. 618 Abs. 10 u. 11; Pankraz FRIED (Hg.): Die Chronik des Abtes Konrad von Scheyern (1206-1225) und die Anfänge des Hauses Witteisbach (Weißenhorn/Bayern 1980).
    162 DERS.: Die Herkunft der Wittelsbacher. In: Wittelsbach und Bayern 1/1 (Beiträge zur Bayerischen Gesch. und Kunst; München/Zürich 1980), S. 29-41, bes. S. 31.
    163 TYROLLER (wie Anm. 158), S. 33.
    164 Ch. Schir. Chronicon (wie Anm. 161), Kap. 12 u. 13, S. 6l8f.
    165 Die Kerngebiete ergeben ein breites Band von Besitztümern im östl. Lech-Donau-Winkel, um Scheyern und südlich bis Aibling und Bayrischzell. Der Burgecker Streubesitz in Piesenhausen (Gde. Grassau/Chiemsee) liegt in Nachbarschaft von Übersee, das Otto von Scheyern, der Miterbe, tradiert. Ebenso scheint Bertholds Besitz in Apfeldorf im Leukental (b. St. Johann i. T.) auf frühere Scheyerer Eigengüter zurückzugehen; vgl. Franz GENZINGER: Grafschaft und Vogtei der Witteisbacher vor 1180. In: Witteisbach und Bayern 1/1 (wie Anm. 162), S. 111-125, bes. S.113
    166 CL I, S. 450. Erzbischof Konrad von Witteisbach wurde 1165 als Mainzer Ebf. abgesetzt, von 1177-1183 war er Erzbischof von Salzburg, von 1183-1200 wieder Erzbischof von Mainz.
    167 CLI, S. 452 Nr. 166.
    168 Mon. Boica X, S. 402.
    169 Mon. Boica X, S. 457ff; Michael STEPHAN: Die Urkunden und ältesten Urbare des Klosters Scheyern (Quellen und Erörterungen zur Bayerischen Geschichte NF 36 Teil 2; München 1988), Nr. 16, S. 36ff.
    170 Mon. Boica X, S. 441; STEPHAN (wie Anm. 169), Nr. 3, S. 7ff, bes. S. 13.
    171 MUB 11/ 2 (bearb. v. Peter ACHT, Darmstadt 1971), Nr. 643, S. 1046
    172 Vgl.Anm. 168.
    173 MUBII/l.Nr. 109, S. 210.
    174 WUBII.S. 110.
    175 Vgl. Meinrad SCHAAB: Die Entstehung des pfälzischen Territoriums am unteren Neckar und die Anfänge der Stadt Heidelberg. In: ZGO 106 (1958), S. 233-276, bes. S. 252: Aufgrund seiner Belege nimmt er dies jedoch erst für das 13. Jh. an.
    176 MGH DFL Nr. 774.


    Titel/Amt/Status:
    genannt 1130 bis 1165 am unteren Neckar

    Gerhard heiratete von Burgeck, Heilicka. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  von Burgeck, Heilicka (Tochter von von Burgeck, Berthold I. und von Dachau, Beatrix).

    Notizen:

    Heilika Erbin der Grafschaft Burgeck
    Einzige Tochter des Grafen Berthold von Burgau aus dem Hause LECHSGEMÜND und der Beatrix von Dachau, Tochter von Graf Arnold I. (Haus SCHEYERN)

    Schwennicke Detlev: Tafel 89, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"
    HEILIKA
    oo GERHARD, Graf von Schauenburg + 1168

    Bühler, Heinz: Seite 772-773,821, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze."

    Mathildes Mutter Mathilde hatte eine Halb-Schwester, die den seltenen Namen Alberada trug, den wir im Hause URACH wiederfinden, und schließlich begegnet im Gesamthaus URACH-ACHALM der Name Konrad (Kuno), der auf Mathildes Vater zurückgehen dürfte [150 Werner, Die Nachkommen (wie Anm. 108), Seite 413 und 464.].
    Fassen wir zusammen: Die Namen Mathilde, Rudolf, Beatrix und Kuno im Hause ACHALM, die Namen Mathilde, Alberada und Kuno im Hause URACH gehen offenbar auf eine gemeinsame Ahnfrau zurück. Im Hause ACHALM lassen sich die genannten Namen, abgesehen von Kuno, aus keiner anderen Ahnenreihe erklären als aus der Ahnenreihe der Mutter der Brüder Egino und Rudolf (siehe unten). Die genannten Namen finden sich vorher alle im burgundischen Königs-Haus und dessen nächstem Verwandtenkreis. Das zwingt uns zu dem Schluß, daß sie durch Mathilde von Burgund vermittelt sind. Sie muß die Mutter der Brüder Egino und Rudolf gewesen sein, die die Burg Achalm erbauten. Damit findet der Eintrag im Totenbuch des Klosters Zwiefalten, wonach Graf Unruoch (ca. 790-811) der proavus des Klostergründers Liutold von Achalm sei, eine überraschende Bestätigung [151 Wie Anm. 93.].
    Einen besitzgeschichtlichen Beweis dafür, daß Mathilde von Burgund die Stamm-Mutter der Grafen von Urach und Achalm war, sehen wir unter anderem darin, daß Graf Egino (II.) von Urach in Eltingen bei Leonberg begütert war. Eltingen stammte, wie an anderer Stelle gezeigt werden konnte, wohl zur Hälfte aus dem Erbe der Burgunder-Könige. Davon gelangte wiederum rund die Hälfte, nämlich zehn Huben, über Gerberga, die Gemahlin Herzog Hermanns II. (+ 1003), an die Tochter Mathilde, vermählt mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen (+1026/27), und über deren Tochter Sophie (+ 1093), die Gemahlin Ludwigs von Mousson, an die Enkelin Sophie, die die Stamm-Mutter der Grafen von Arnstein wurde. Logischerweise ist ein entsprechender Annteil an Eltlingen bei den Nachkommen von Gerbergas Schwester Mathilde zu erwarten. Hierzu muß der Anteil Eginos von Urach gerechnet werden. Auch die stammesverwandten ACHALMER müssen dort begütert gewesen ein. Tatsächlich finden wir in Eltingen Gerhard und Heilika von Schauenburg (bei Heidelberg) mit einer "salica terra", 2 1/2 Hufen und einem Viertel der Kirche beteiligt. Heilika von Schauenburg war die Enkelin der Mathilde von Achalm, die sich mit Kuno von Lechsgemünd (1091) verheiratet hatte, und somit die Ur-Ur-Enkelin der Mathilde von Burgund [155 Tyroller, Lechsgemünd (wie Anm. 5) Beilage I.].
    Mathildes Kinder hatten auch am übrigen Erbe der ACHALMER teil. So erscheint ihr Sohn Burchard, später Bischof von Utrecht (1100-1112), unter dem Namen Burchard von Wittlingen (bei Urach) 1090 als Spitzenzeuge im Bempflinger Vertrag [386 Die Zwiefalter Chroniken (wie Anm. 2) Seite 38 f.]. In diesem Vertrag hatten sich die Brüder Liutold und Kuno von Achalm mit ihrem Neffen Werner IV. von Grüningen geeinigt; Werner verzichtete auf das Kloster Zwiefalten und dessen Güter, dafür traten ihm die Brüder die Hälfte von Dettingen an der Erms, Metzingen und Eningen ab. Nach dem Tode Kunos von Achalm (+1092) kamen Mathildes Söhne Burchard und Otto zu ihrem Mutter-Bruder Liutold von Achalm und baten ihn, sie von dem großen Erbe ihrer "p"parentes" doch nicht ganz auszuschließen. Dies traf zwar nicht zu, denn sie hatten aus der Mitgift ihrer Mutter einen Teil des erwähnten Dorfes Wittlingen erhalten, nach welchem sich Burchard nannte, sowie das Dorf Bichishausen bei Münsingen und den Hof Hirzenach am Rhein. Trotzdem gab ihnen Liutold auch die Burg Wölflingen im Thurgau samt Zugehör und das Gut Buch am Irchel, um das sie besonders gebeten hatten. Das letztere hatte Liutold schon dem Kloster Zwiefalten geschenkt und mußte es nun zurückerwerben [387 Die Zwiefalter Chroniken S. 40 f. ].
    An Wittlingen war auch Mathildes Sohn Berthold von Burgeck (+1123) beteiligt, der Mitstifter des Klosters Eisenhofen an der Glonn. Zu seinem Erbteil gehörten ferner die Weiler Hofstetten, Hennibrunnen und Winneden bei Wittlingen. Alle diese Güteer überließ Bertholds Sohn Burchard bei verschiedenen Anlässen der Abtei Zwiefalten [388 Die Zwiefalter Chroniken Seite 192.]. Burchard wird als etwas einfältig geschildert. Graf Heinrich II. von Lechsgemünd (+1142), sein jüngerer Vetter, war auauf Burchards Erbe aus. Als dieser ohne Rat und Einverständnis Heinrichs eine rechtsgültige Ehe einging, wurde er von Heinrich all seiner in dessen Machtbereich gelegenen Güter beraubt und auf seiner Burg Burgeck (bei Wasenberg, Gemeinde Pöttmeses) belagert, so daß er sich nur durch die Flucht retten konnte [389 Rudolf Wagner: Graf Berthold und die Civitas Burgeck. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben 71 (1977) Seite 89 ff.]. Heinrich von Lechsgemünd nahm den Zwiefalteer Mönchen auch das Gut Wittlingen weg und gab es dem Herzog Friedrich II. von Schwaben (+ 1147). Burchards Schwester Heilika war mit dem Grafen Gerhard von Schauenburg (bei Heidelberg) vermählt. Sie erbte Gut in Eltingen bei Leonberg, das sie an Kloster Hirsau schenkte (siehe oben) [390 Tyroller (wie Anm. 5) Beilage 1. - Vergleiche Text zu Anm. 154.].

    oo Gerhard Graf von Schauenburg

    Literatur:
    Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 89 -

    Kinder:
    1. von Schauenburg, Gerhard II. gestorben nach 1198; wurde beigesetzt in Dossenheim [69221],Rhein-Neckar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. von Schauenburg, Sigehard
    3. von Schauenburg, Berthold I gestorben nach 1193.
    4. 6. von Schauenburg, Gottfried I. gestorben nach 1196.

  3. 14.  von Rohrdorf, Gottfried

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Kinder:
    1. 7. von Rohrdorf, N.
    2. von Rohrdorf, Mangold gestorben vor 1210.
    3. von Rohrdorf, Eberhard wurde geboren um 1160 in Meßkirch [88605],Sigmaringen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben in 1240/1245 in Salem [88682],Bodenseekreis,Baden-Württemberg,Deutschland.