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 Bohrer

von Löwenstein, Adalbert V.

männlich - nach 1188


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Generation: 1

  1. 1.  von Löwenstein, Adalbert V. (Sohn von von Calw-Löwenstein, Adalbert IV. und Wiltburg); gestorben in nach 1188.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Vogt des Klosters Hirsau
    • Titel/Amt/Status: 1145/1188, Löwenstein [74245],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Löwenstein
    • Titel/Amt/Status: um 1190/ um 1220, Calw [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Calw

    Notizen:

    Adalbert V.
    Graf von Löwenstein 1145/88
    Graf von Calw
    † nach 1188
    Vogt des Klosters Hirsau

    Ältester Sohn des Grafen Adalbert IV. von Calw-Löwenstein (+ 17.3.1146/65)
    Bruder von Graf Berthold von Löwenstein (+ 1175), Kanoniker Gottfried III. zu Speyer (+ nach 1140), Graf Konrad I. von Löwenstein (+ 1188)
    Groß-Neffe von Pfalzgraf Gottfried bei Rhein (+ 6.2.1131/33)
    Enkel von Graf Adalbert III. von Calw (+ 1094) und der Kuniza von Willsbach
    Ur-Ur-Enkel von Herzog Gottfried III. dem Bärtigen von Nieder-Lothringen (+ 21.12.1069), Graf Adalbert I. im Ufgau (+ 1046/49)

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 2144, Löwenstein Grafen von, Grafschaft
    Unter seinen Söhnen wurde die neue Herrschaft Calw-Löwenstein neuerlich aufgeteilt.
    Die Grafschaft Löwenstein fiel an Berthold (1152/67; Söhne wohl: Gottfried, Adalbert).
    In der nächsten Generation stand Graf Gottfried (erwähnt 1231/35), dessen Sohn Gottfried die Grafschaft Löwenstein mit den Burgen Löwenstein und Wolfsölden und der Vogtei über Kloster Murrhardt 1277 an das Bistum Würzburg verkaufte.
    Mit Gottfrieds Töchtern Richinza und Agnes erlosch die erste Familie der Grafen von Löwenstein.
    I. Eberl

    Brandenburg Erich: Tafel 38 Seite 77, "Die Nachkommen Karls des Großen."
    XIV. 856. ADALBERT V.
    + nach 1157
    GRAF von CALW nach 1146

    Schwennecke Detlev: Tafel 30, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"
    ADALBERT IV.
    + 17.III. nach 1147

    1125 GRAF von LÖWENSTEIN
    1139/45 GRAF von CALW
    VOGT von HIRSAU
    1123/46

    Stälin Paul Friedrich: Seite 411-415, "Geschichte Wirttembergs"
    Von den Söhnen, deren Wirksamkeit der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts angehört, wurden Graf Adalbert V. und vielleicht auch Konrad Begründer der Calwer, Graf Berchtold der Löwensteiner Linie, beteiligten sich vielleicht Adalbert und Konrad - es werden zwei Brüder von Calw genannt - an der Tübinger Fehde des Jahres 1164. Im Calwer Zweige erscheint als Adalberts V. Sohn Graf Adalbert VI., welcher im Gefolge König PHILIPPS auftritt und von den Hirsauer Mönchen arger Gewalttaten gegen ihr Kloster bezichtigt wird. Dieser Zweig erlosch bereits ums Jahr 1260 mit einem nicht ganz sicher in den Stammbaum des Geschlechts einzureihenden Grafen Gottfried. Er vererbte den sehr geschmolzenen Güterbesitz der Familie auf seine Töchter, von denen die eine in 1. Ehe mit Graf Rudolf IV. von Tübingen, in 2. Ehe mit Graf Ulrich von Schelklingen, die andere mit Graf Simon von Zweibrücken, Herren von Eberstein, vermählt war. Zu der von Graf Berchtold ausgehenden Löwensteiner Linie, in einzelnen Gliedern wohl auch von Wolfsölden und Beilstein genannt, gehörte Graf Gottfried, ohne Zweifel Teilnehmer an der Empörung König HEINRICHS (VII.). Sie erlosch im Mannesstamme gegen Ende des 13. Jahrhunderts mit den mutmaßlichen Ur-Enkeln Berchtolds, von welchem Graf Gottfried im Jahre 1277 seine Burgen Löwenstein und Wolfsölden an Würzburg verkaufte.



    Kinder:

    - Adalbert VI. Graf von Calw + 1219
    - Konrad II. Graf von Calw + um 1220
    - Gottfried I. Graf von Vaihingen + 1233



    Literatur:
    Bergmann Hans-Walter: Der Löwe von Calw - Pfalzgraf Gottfried, des Kaisers Stellvertreter. Geschichtliches aus der Glanzzeit der Calwer Grafen und ihres Stifterklosters Hirsau Seite 93 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 38 Seite 77 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Calw, Adalbert VI. gestorben um 1219.
    2. von Calw, Konrad II. gestorben um 1220.
    3. von Vaihingen, Gottfried I. gestorben in 1234.

Generation: 2

  1. 2.  von Calw-Löwenstein, Adalbert IV. wurde geboren um 1094 (Sohn von von Calw, Adalbert III. und von Willsbach, Kuniza); gestorben am 17 Mrz 1165.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Löwenstein [74245],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Löwenstein
    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Vogt des Klosters Hirsau
    • Titel/Amt/Status: 1139-1145, Calw [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Calw

    Notizen:

    Adalbert IV.
    Graf von Löwenstein
    Graf von Calw (1139-1145)
    Vogt des Klosters Hirsau
    um 1094-17.3.1165 (17.3. nach 1147 Isenburg)
    Einziger Sohn des Grafen Adalbert III. von Calw und der Kuniza von Willsbach

    Nach dem Tode Gottfrieds von Calw (+ 6.2.1131/33) ging dessen ganzer Besitz auf die einzige standesgemäß verheiratete Tochter Uta über, die mit Welf VI. verehelicht war. Nach schweren Kämpfen (1131-1133) wurden Adalbert die Burg Calw und einige nicht näher bezeichnete Weiher als welfisches Lehen zugesprochen.

    Wilhelm Kurze: Seite 303 1965, "Adalbert und Gottfried von Calw" in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"

    Es ist kein Grund, dem Neffen und Nachfolger Gottfrieds, Adalbert IV., politische Begabung, Mut und Tatkraft abzusprechen. Seine Position war aber von Anfang an geschwächt durch die Erbansprüche, die der mächtige Welf VI. an den Calwer Besitz stellte. Ein Versuch Adalberts, im Kampf seine Recht zu erobern, scheiterte an der Überlegenheit Welfs. Auch dem Bemühen des Grafen, den Erfolg seines Onkels am Hofe HEINRICHS V. nun bei KONRAD III. zu wiederholen, war kein Glück beschieden. Die Aktionen dieses Calwer Adalberts wirken wie ein letztes verzweifeltes Aufbäumen einer Adelsfamilie, die es verhindern wollte, dass sie nun unaufhaltsam in die Mittelmäßigkeit absank, nachdem sie dem Zeitalter des Investiturstreites so tiefe Spuren einprägen konnte durch Gestalten wir Adalbert II. und Gottfried.

    Hansmartin Schwarzmaier: Seite 33, "Uta von Schauenburg"

    Die schweren Kämpfe um Calw und Löwenstein, um Sindelfingen und die am Neckar gelegene Burg Wartenberg, von denen uns berichtet wird, mögen also in das Jahr 1132 gefallen sein, die Belagerung der Schauenburg durch den ZÄHRINGER Konrad in das Jahr 1133, nach der Rückkehr des vermittelnden Kaisers.
    Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Parteibildung im schwäbischen Adel, anders jedenfalls, als wir aus den Kämpfen der Investiturstreitszeit gewohnt gewesen waren: Die STAUFER mit den Herzögen Friedrich und KONRAD, die Calwer Grafen und offenbar auch die ZÄHRINGER standen den WELFEN gegenüber, die sich indessen mit Hilfe LOTHARS von Supplinburg durchsetzen und das Erbe Gottfrieds behaupteten. Die ZÄHRINGER, sonst traditionsgemäß Parteigänger der WELFEN, vertraten ihre eigenen Interessen, denn Gottfrieds Gemahlin Liutgard war Erbin zähringischen Gutes, das ihr Bruder Konrad nicht preisgeben wollte.

    Wilhelm Kurze: Seite 419, "Der Todestag Adalberts II. von Calw" in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"

    Adalbert IV. kann also durchaus für die Schenkung von Walheim in Frage kommen. In der Urkunde ist aber auch die Rede davon, dass der Schenker nach Jerusalem zog. Es ist der Bemerkung allerdings nicht zu entnehmen, ob es sich um die Teilnahme an einen Kreuzzug oder an einer Pilgerfahrt handelte. Die Teilnahme am Kreuzzug KONRADS III. (1147) würde gut zu dem passen, was wir über Adalbert IV. wissen. Betrachtet man die Häufigkeit, mit der Grafen in den Urkunden dieses Kaisers auftauchen, so muß auf gute Beziehungen zwischen Adalbert IV. und KONRAD geschlossen werden. Der CALWER war ja naturgemäß durch sein gespanntes Verhältnis zu Welf VI. ein Parteigänger des STAUFERS, was zum Beispiel schon in früheren Jahren seine Beteiligung an der Belagerung von Weinsberg zeigt. Wir finden ihn beim Kaiser: 1139, 1140,1141,1143,1144 und 1145. Im Jahre 1146 entschloß sich aber KONRAD, von Bernhard von Clairvaux bestürmt, zu einem Kreuzzug zu rüsten. 1147 zog er ins Heilige Land. Man kann auf dem Reichstag in Speyer um Weihnachten 1146 durchaus die Anwesenheit Adalberts vermuten. Durch die zündende Rede Bernhards ergriffen, mag der CALWER sich entschlossen haben, den STAUFER ins Heilige Land zu begleiten.

    Dr. Eduard Heyck: Seite 286-287 1891, "Geschichte der Herzöge von Zähringen"

    Pfalzgraf Gottfried von Calw, KONRADS Schwager, war am 6. Februar (wohl 1133) gestorben, ein gleichnamiger Sohn war schon vor ihm ins Grab gesunken und es blieben nur seine und der Liutgard von Zähringen Töchter zurück, Uta, die Heinrichs des StStolzen Bruder Welf die Hand gereicht hatte und Liutgard, die aber zu einer nichtstandesgemäßen Ehe mit einem Ritter namens Verli aus der rauhen Alb gezwungen worden und mit den Ihrigen - ihr Sohn Philipp wurde später Propst zu Sindelfingen - von der Erbberechtigung ausgeschlossen war. Welf VI. trat die Lehen und Güter des verstorbenen CALWER an.
    Da aber erhob gegen den Tochtermann des verstorbene Pfalzgrafen ein Agnat Einsprache: Albert, der Sohn von Gottfrieds 1094 verstorbenen Bruder Albert, der die Grafschaft Löwenstein innehatte. Er hatte bei dem Tode des Pfalzgrafen große Hoffnung gehabt, nun sah er sich durch den mächtigen WELFEN alles entzogen. Wenigstens die Hälfte des Calwer Gutes glaubte er doch beanspruchen und auch erlangen zu können und so erhob er Fehde. Er nahm die alte Stammburg seines Hauses, Calw, ein und legte Mannschaft hinein, überfiel rasch danach die Ritter Welfs bei nächtlicher Ruge zu Sindelfingen, fing einige davon, verjagte die anderen, steckte den Ort an und brachte Fang und Beute auf seine Burg Wartenberg, vor die nun Welf zog, der inzwzwischen Mannschaften gesammelt hatte und jetzt eine regelrechte Belagerung mit Kriegsmaschinen begann. Albert wiederum gewann die Hilfe der staufischen Brüder, deren eigenes Interesse gegen den welfischen Parteigänger König LOTHARS er noch durch die Abtretung eines Dorfes mit Ministerialen und Zubehör steigerte; aber ehe diese Hilfe herankam, brachte Welf durch einen von der Tätigkeit der Kriegsgeräte unterstützten, alle Schwierigkeiten überwindenden Sturmlauf der Seinen den Wartenberg in seine Gewalt, gewann seine gefangenen Leute und die Beute zurück und steckte die Burg in Brand.
    Unterdessen aber hatte schon die Fehde noch weiter um sich gegriffen. Herzog Konrad war nicht gewillt, die Mitgift seiner an den Pfalzgrafen vermählten Schwester ohne weiteres einem Erben zufallen zu lassen, der sein Recht nur erheiratet hattete. Er zog heran, vielleicht geradewegs aus Burgund, und lagerte sich noch während der Belagerung des Wartenberg vor die von den WELFEN ebenfalls besetzte Schauenburg in der Ortenau, in der eben darum ein Mitgiftsgut der Liutgard zu sehen ist. I In diesem Augenblick also stand der ZÄHRINGER auf der gleichen Seite mit den STAUFERN und leicht genug konnte dauernd eine bedeutende Verschiebung der Parteiverhältnisse in S-Deutschland eintreten. Da aber griff auch schon der hierdurch bedrohte Kaiser - LOTHAR hatte am 4. Juni 1132 in Rom die Kaiserkrone erhalten - ein und veranlaßte Konrad die Belagerung aufzuheben. Es muß dann, obwohl es nicht berichtet wird, ein Vergleich geschlossen sein, der die Ansprüche der WELFEN einschränktee. Denn Uta, die Nichte Konrads von Zähringen, lebte lange Jahrzehnte, von ihrem Gemahl Welf, der sie fast noch als ein Knabe geheiratet hatte und der Liebe zu ihr über anderen Frauen vergaß, getrennt auf jener Burg, nach der man sie die Herzogin von Schauenburg nannte, und nachdem sie ganz hochbetagt - noch 1196 kommt sie urkundend vor - gestorben war, ist die Schauenburg nebst Zubehör wieder in das zähringische Gut zurückgebracht worden.
    Der Kampf zwischen Welf und Albert war nicht unterbrochen worden, hier war es nicht in gleichem Maße für LOTHAR wichtig die Gegner zu trennen. Welf nahm in der Zeit nach Konrads Abzug von der Schauenburg die Veste Löwenstein ein und die dortigige Besatzung gefangen und wandte sich dann gegen die Burg Calw, in die Albert selber sich geworfen hatte. Dieser mußte seine Sache jetzt verloren geben und verglich sich mit Welf, der ihm die Stammburg und eine Anzahl Dörfer zugestand, aber, wie die Welfenchronik berichtet, nur als Lehen.

    Weller Tobias: Seite 257, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

    Indes gestaltete sich der Übergang des Calwer Erbes an Welf VI. nicht reibungslos, denn nach Pfalzgraf Gottfrieds Tod trat sein Neffe Adalbert IV. von Löwenstein († um 1145), ein Sohn des früh verstorbenen Bruders Adalbert III. († 1094), auf und verlangte hereditario iure die Hälfte der Calwer Besitzmasse für sich [154 Vgl. hierzu und zum folgenden Hist. Welf., c. 20 und 21, 36/38. Siehe auch STÄLIN, Württ. Geschichte 2, 371f.; FELDMANN, Welf VI. 4-8; LORENZ, Herrschaftswechsel 45; SCHNEIDMÜLLER, Welfen 165.]. In die darauffolgenden Auseinandersetzungen griff auch Konrad von Zähringen († 1152) ein und belagerte die Schauenburg, wohl mit der Absicht, diese für sein Haus zurückzugewinnen. Bezeichnenderweise rief Adalbert IV. im Verlauf der Kämpfe auch das staufische Brüderpaar, Fridericum et Chounradum duces, um Hilfe an, doch konnten diese ihn nicht wirksam unterstützen. Der Konflikt endete schließlich in der freiwilligen Unterwerfung Adalberts mit der Übereinkunft, daß der LÖWENSTEINER seine bisher gehaltenen Güter zurückerhielt und obendrein von Welf VI. mit der Burg Calw und einigen Dörfern belehnt wurde. Das Gros der Hinterlassenschaft Gottfrieds ging somit in den Besitz seines Schwieger-Sohnes Welf VI. über.




    oo N.N.

    Kinder:

    - Adalbert V. Graf von Calw † 1188
    - Berthold Graf von Löwenstein † 1175
    - Gottfried III. Kanoniker zu Speyer † nach 1140
    - Konrad I. Graf von Löwenstein † 1188


    Literatur:
    Bergmann Hans-Walter: Der Löwe von Calw - Pfalzgraf Gottfried, des Kaisers Stellvertreter. Geschichtliches aus der Glanzzeit der Calwer Grafen und ihres Stifterklosters Hirsau Seite 93 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 38 Seite 77 - Bühler Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 890,894/895 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 257,413,806 -

    Gestorben:
    17.3. nach 1147 Isenburg

    Adalbert heiratete Wiltburg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Wiltburg

    Notizen:

    Name:
    von Lechsgemünd ?

    Kinder:
    1. 1. von Löwenstein, Adalbert V. gestorben in nach 1188.
    2. von Löwenstein, Berthold gestorben nach 1175.
    3. von Löwenstein, Gottfried
    4. von Löwenstein, Konrad I.


Generation: 3

  1. 4.  von Calw, Adalbert III. wurde geboren um 1074 (Sohn von von Calw, Adalbert II. und von Lothringen, Wiltrud); gestorben in 1094.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Calw [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Calw

    Notizen:

    Adalbert III. Graf von Calw
    um 1074 † 1094

    Ältester Sohn des Grafen Adalbert II. von Calw († 22.9.1099) und der Wiltrud von Lothringen, Tochter von Herzog Gottfried III. dem Bärtigen († 21.12.1069) und der Doda
    Bruder von Pfalzgraf Gottfried bei Rhein († 6.2.1131/33), Gräfin Irmengard von Bregenz († nach 1075), Bischof Bruno von Metz († 1099), Gräfin Uota von Wolfsölden, Markgräfin Judith von Baden († 27.9.1091)
    Neffe von Herzog Gottfried IV. dem Buckligen von Nieder-Lothringen († 26.2.1076 ermordet), Gräfin Ida von Boulogne († 13.4.1113),
    Groß-Neffe von Herzog Gozelo II. von Nieder-Lothringen († 1046 vor 22.5.), Papst Stephan IX. († 29.3.1058)
    Enkel von Graf Adalbert I. im Ufgau († 1046/49) und der Adelheid von Egisheim
    Nach D. Mertens war seine Mutter Wiltrud eine Groß-Nichte der Römischen Kaiserin Gisela von Schwaben († 15.2.1043)

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 2144

    Löwenstein Grafen von, Grafschaft

    Nach dem Tode Graf Adalberts II. von Calw 1099 übernahm sein Sohn Gottfried II. († um 1131) das Erbe weitgehend.
    Adalbert, der Sohn des vor dem Vater verstorbenen Bruders Gottfried, wurde mit Burg und Grafschaft Löwenstein abgefunden. Als Gottfried II. ohne Söhne starb, konnte Adalbert († um 1146) in heftiger Fehde mit dessen Schwieger-Sohn, Herzog Welf VI. Calw, die Vogtei über Kloster Hirsau und einen Teil der Calwer Erbschaft erlangen.
    I. Eberl

    Brandenburg Erich: Tafel 38 Seite 76, "Die Nachkommen Karls des Großen."

    XII. 327. ADALBERT III.
    * ...., † 1094
    GRAF von CALW
    Gemahlin:
    KUNIGUNDE VON WIRSPACH

    Schwennecke Detlev: Tafel 30, "Europäische Stammtafeln. Neue Folge Band XII"

    ADALBERT III.
    1075/94 oo KUNIZA VON WILLSBACH

    Thiele Andreas: Tafel 26, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ADALBERT III.

    Stammvater der Grafen von Löwenstein († 13. Jahrhundert) und von Vaihingen († im 14. Jahrhundert)
    Adalbert III. wurde der Stammvater der Grafen von Löwenstein und Vaihingen und starb noch vor seinem Vater.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 411-415, "Geschichte Wirttembergs"

    Von den Söhnen Graf Adalberts II. wurde Bruno vom Kaiser HEINRICH IV. im Jahre 1088 zum Bischof von Metz in Lothringen, dem Lande seines mütterlichen Großvaters, eingesetzt, jedoch schon im Jahre 1089 wieder vertrieben. Da der zweite Sohn, Graf Adalbert III., im Jahre 1094 vor seinem Vater starb, vererbte sich nach des letzteren Tode alle Hausmacht auf den jüngsten Sohn Gottfried, welcher den Höhepunkt des Hauses bilden, eine hervorragende Rolle in der Geschichte Deutschlands gespielt hat und deshalb schon mehrere Mal erwähnt wurde. Im Rate und im Kampfe, so besonders auch in den kirchlichen Wirren in den Jahren 1111,1122, einer der angesehensten und treuesten und am meisten mit Aufträgen bedachten Genossen König HEINRICHS V. und, aber auch nach eigener Macht und Besitztum strebend, wurde er von dem letzteren im Jahre 1113 mit der Würde eines lothringischen (das heißt zugleich auch fränkischen), oder wie sich der Name in der Folge gestaltete, eines rheinischen Pfalzgrafen bedacht, und war Vogt nicht bloß der Klöster Hirsau,

    Bühler Heinz: Seite 890, "Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben"

    Die Familie Gottfrieds von Spitzenberg war unter anderem in Reimlingen im Ries begütert, in dessen Nachbarschaft auch die GUNDELFINGER Besitz hatten. Daher dürfte Gottfried von Spitzenberg den jüngeren Gottfried von Gundelfingen gekannt haben. Wahrscheinlich war er sogar mit den GUNDELFINGERN verwandt. Sein Name Gottfried weist darauf hin. Er war ins Haus SPITZENBERG durch die Mutter des Bischofs Gottfried, Adelheid, gebracht worden, die mit Rudolf von Spitzenberg-Sigmaringen (ca. 1133-1147) vermählt war. Sie stammte vermutlich aus dem Hause CALW (vielleicht als Tochter Graf Adalberts III. von Calw, † 1094?), in welchem der Name Adelheid zurückgeht auf Adelheid von Egisheim, die Gemahlin Graf Adalberts I. von Calw (1037-1046). Auch die verschiedenen Trägerinnen des Namens Adelheid im Hause GUNDELFINGEN verdankten ihren Namen letztlich jener Adelheid von Egisheim. So spricht einiges dafür, daß die Häuser GUNDELFINGEN und SPITZENBERG über das Haus CALW verwandt waren.




    oo Kuniza von Willsbach

    Kinder:

    - Adalbert IV. Graf von Löwenstein um 1094 † 1165 (17.3. nach 1147 Isenburg)
    - Adelheid von Calw † nach 1147
    oo Rudolf Herr von Spitzenberg-Sigmaringen † nach 1147


    Literatur:
    Bergmann Hans-Walter: Der Löwe von Calw - Pfalzgraf Gottfried, des Kaisers Stellvertreter. Geschichtliches aus der Glanzzeit der Calwer Grafen und ihres Stifterklosters Hirsau Seite 93 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 38 Seite 76 - Bühler Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 890,894/895 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 -

    Adalbert heiratete von Willsbach, Kuniza. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Willsbach, Kuniza
    Kinder:
    1. 2. von Calw-Löwenstein, Adalbert IV. wurde geboren um 1094; gestorben am 17 Mrz 1165.
    2. von Calw, Adelheid gestorben nach 1147.
    3. von Calw, Rudolf gestorben nach 1147.


Generation: 4

  1. 8.  von Calw, Adalbert II. wurde geboren um 1025/1030 (Sohn von von Calw, Adalbert I. und von Egisheim, Adelheid); gestorben am 22 Sep 1099 in Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hirsau [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Vogt des Klosters Hirsau
    • Titel/Amt/Status: 1075, Calw [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Calw

    Notizen:

    Adalbert II.
    Graf von Calw seit 1075
    Vogt des Klosters Hirsau
    um 1025/30-22.9.1099 Hirsau
    Einziger Sohn des Grafen Adalbert I. von Calw und der Adelheid von Egisheim, Tochter von Graf Hugo IV.; Neffe von Papst Leo IX.
    Nach Isenburg war Adelheid eine Tochter des Grafen Hugo VI.


    Thiele Andreas: Tafel 26, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"
    Adalbert II. stellte 1059 das verfallene Kloster Hirsau wieder her, um es zusammen mit seiner Stammburg für Verwaltungsaufgaben zu nutzen, doch 1075 erlangte der Abt die Freigabe des Klosters aus seiner Gewalt. Er stiftete 1088 auch das Kloster Sindelfingen.
    Im Jahre 1075 restituierte Adalbert zusammen mit seiner Frau Wieldrud, Enkelin der Mathilde von Schwaben, dem Kloster Hirsau entfremdeten Besitz in Grötzingen.

    Mechthild Black-Veldtrup: Seite 308,309, "Kaiserin Agnes

    Schon 1049 wird Graf Adalbert, bis 1075 Eigenklosterherr von Hirsau, anläßlich des Besuches seines Onkels, Papst Leos IX., von diesem den Auftrag erhalten haben, das seinem neuen Herrschaftssitz Calw benachbarte verfallene Kloster wieder zu errichten; aber erst 1059 hat man nach längerer vergeblicher Suche nach dem Aureliusgrab, mit dem Bau begonnen, und 1065 wurde der erste Abt eingesetzt, Friedrich, der zusammen mit 12 Mönchen aus Einsiedeln gerufen worden war. Dass sich Kaiserin Agnes auf dem Wormser Hoftag 1072 auch selbst um Hirsau bemüht hat, ist zumindest möglich; andererseits war das Kloster zwischen 1071 und 1075, als Adalbert von Calw und Abt Wilhelm eine Auseinandersetzung um die rechtliche Stellung Hirsaus führten, eine krisengeschüttelte Neugründung. Eine Änderung trat erst ein, nachdem der Graf am 14. September 1075 auf alle Rechte am Kloster verzichtet hatte.

    Hansmartin Schwarzmaier: Seite 34, 'Welf VI.' , "Uta von Schauenburg"

    Andererseits ist auch die Calwer Genealogie auf vermuteten und errechneten Daten aufgebaut. Adalbert II., der Gründer Hirsaus, ist 1099 gestorben, und seine Kinder kennt man aus dem berühmten Hirsauer Privileg von 1075, in dem seine Söhne Bruno, der spätere Bischof von Metz, Adalbert und Gottfried sowie 2 Töchter Uta und Irmengard genannt sind, die dem Rechtsakt zustimmen, die jedoch zu diesem Zeitpunkt noch Kinder gewesen sein konnten, zumindest einige von ihnen. Bruno, vielleicht der Älteste, trägt den Namen seines berühmten Vorfahren, Papst Leo IX., Adalbert den Leitnamen des Mannesstammes, Gottfried denjenigen der Mutterlinie, also der lothringischen Pfalzgrafen, und in dieser Reihenfolge hat man sie auch in die Stammtafel eingeordnet.

    Wilhelm Kurze: Seite 242-282, "Adalbert und Gottfried von Calw",in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"

    Mit Adalbert, dem Wiederbegründer von Hirsau, steht im 11. Jahrhundert ein bedeutender Mann am Anfang des adeligen Geschlechtes, das sich nach seinem Sitz, der Burg CALW, benannte. Alle Quellen berichten nichts Genaueres über die Vorfahren des G Grafen, über die Familie, aus der er entsproß. Wir wollen den vielen Hypothesen nicht nachgehen, sondern festhalten, dass es nur 2 genealogische Notizen sind, die sichere Auskunft geben. Die eine überliefert uns nicht nur den Namen von Adalberts Vater. Er hieß wie sein Sohn Adalbert und steht als Zeuge unter dem "Öhringer Stiftungsbrief". Die andere nennt Papst Leo als Bruder von Adalberts Mutter und erweist damit, dass diese eine EGISHEIMER Grafentochter war. Während also über die nächsten Vorfahren Adalberts sonst nichts berichtet wird, bringt der Codex Hirsaugiensis eine Notiz, die einen Grafen Erlafried und seinen Sohn, Bischof Nothing, aus der Zeit LUDWIGS DES FROMMEN als Vorfahren des CALWER Adalbert bezeichnet.
    Bischof Nothing und sein Vater Erlafried standen zur Zeit LUDWIGS DES FROMMEN im Zentrum einer bedeutenden Familie, die mit der des Grafen Gerold verwandt war. Sie gründeten im Nagoldtal das Kloster Hirsau und statteten es mit Gütern aus ihrem BBesitz in der Umgebung aus. Der Aufstieg dieses neu gegründeten Eigenklosters der Familie wurde aber schon in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens gefährdet und schließlich zunichte gemacht. Nothing entfaltete eine rege politische Tätigkeit in Italien und etablierte sich hier so stark, dass ihm sein Besitz aus dem Familiengut im fränkisch-alemannischen Raum uninteressant wurde. Er schenkte ihn an die mächtig aufstrebende Reichenau. Damit entzog er dem Eigenkloster seiner Familie viele Möglichkeiten, ja, wahrscheinlich die Basis seiner Entwicklung. So ist erklärlich, dass dieses in seinem Aufstieg gehemmte Kloster seine Bedeutung als ein Exponent der Würde, des Ansehens der Familie verlor. Es sank zu einem Kanonikerstift ab. Noch mehrere Verwandte folgten dem Bischof nach Italien. Eine übergroße Zerstückelung des Familiengutes mußte die Folge sein. So erlitt auch die Familie Erlafrieds und Nothings Einbuße.
    Man kann die Familie anhand des Namensbestandes mit Hilfe der Verbrüderungsbücher bis ins 10. Jahrhundert verfolgen. Dann aber wird dieser alte Bestand überlagert und schließlich verdrängt durch eine Namengruppe, in deren Mittelpunkt der Name Adalbert steht. Dieser Name hat aber im CALWER Grafenhaus, das wir im 11. Jahrhundert als Besitznachfolger auf den alten Hirsauer Gütern finden, die Qualität eines Leitnamens. Man kann mit Schmid daraus schließen, dass eine Familie, mit diesem neuen Namengut von außen kommend, sich der alten verband und deren Besitznachfolge in dem uns bekannten Gut antrat. Um die Bedeutung und Stellung dieser Familie abschätzen zu können, hat Schmid ihre enge Beziehung zum Verwandtenkreis Bischof Erchanbolds von Straßburg hervorgehoben.
    Als sich ein Mitglied der Familie, die so die Besitznachfolge im Hirsauer Raum angetreten hatte, entschloß, zur Sicherung dieses Besitzes eine Burg zu bauen, bot sich von selbst der Güterkomplex des Klosters an, der von einigen Kanonikern schlecht oder gar nicht verwaltet wurde. Man usurpierte das Klostergut und baute auf einem Teil desselben in beherrschender Lage die Burg CALW. Den Mitgliedern dieser Familie, die gleichsam unter neuen Aspekten die Herrschaft im Hirsauer Raum übernahm, ist am ehesten ein solcher Eingriff zuzutrauen. Die wahrscheinlich cognatische Verwandtschaft mit ihren Vorgängern brachte sie nur in schwache Beziehungen zu deren Eigenkloster, dessen klägliche Existenz als Kanonikerstift wohl hauptsächlich noch auf der Tradition dieser alten Familie basierte.
    Betrachten wir den ganzen Namensbestand der großen Sippe des 9. Jahrhunderts, der die Familie Erlafrieds und Nothings angehörte, so ist festzustellen, dass einige dieser Namen in den Adelsfamilien des 11. und 12. Jahrhunderts fortbestehen, die sich in weitem Kreis um Calw gruppieren. Auch sie sind teilweise durch andere Namen überlagert. So müssen wir uns an den einzelnen Punkten die Entwicklung ähnlich wie in Calw vorstellen: von außen kommende adelige Familien trugen - meist wohl durch Einheirat - ihre Namen in die alten Linien hinein.
    Um die Jahrtausendwende lebt also eine mächtige Familie im Nagoldraum, die trotz einer Umstruktuierung im 10. Jahrhundert ihre Bedeutung durch 2 Jahrhunderte behaupten konnte. Aus dieser Familie stammte Adalberts Vater, der, seiner Vorfahren würdig, ein so hohes Ansehen genoß, dass der mächtige EGISHEIMER Graf ihm seine Tochter zur Frau gab.
    Der Bedeutung dieser Familie wird ein großer Besitz entsprochen haben. Seine Lage ist anhand von Zeugnissen über Schenkungen und Erwerbungen, die von Adalbert und seinem Sohn überliefert sind, einigermaßen sicher erkennbar. Die im Codex Hirsaugigiensis als Ausstattung des Klosters im 9. Jahrhundert genannten Güter sind sicher von Adalbert übernommener Besitz , ferner die im D HIV 280 als restituiert genannten . Wahrscheinlich sind auch die Orte als alter Besitz anzusprechen, die neu von Adalbert an Hirsau geschenkt wurden . Ein entwicklungsfähiger Komplex hat sich um Löwenstein befunden, wie die Erwerbung von Lauffen nahelegt . Vielleicht sind auch die Güter in 4 Orten des Kreises Bruchsal noch Teile des alten Familienbesitzes . Ebenso wie die Güter in dichter Lage um Calw lagen, muß man sich auch einen Komplex um Sindelfingen vorstellen . Dieser Besitz um Sindelfingen-Calw zog sich wohl nach Süden bis in die Nähe von Horb, wie die Erwerbung von Salzstetten durch Gottfried von Calw vermuten läßt.
    Adalbert dürfte um 1025/30 geboren sein. Wir wissen nicht, welchen Einflüssen er im besonderen während seiner Jugend unterworfen war. Die Beziehungen zu den EGISHEIMERN, der Familie seiner Mutter, waren wohl sehr eng. So erklärt es sich, dass sein Onkel, der als Papst Leo IX. über die Alpen reiste, um 1049 einen Besuch abstattete. Es ist nicht überliefert, wann Adalberts Vater starb und wann der Sohn die Nachfolge antrat. Auf jeden Fall muß es vor 1049 gewesen sein. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass Adalbert zu dieser Zeit ein junger Mann von etwa 20 Jahren war. Vielleicht war es ein Gefühl vormundschaftlicher Fürsorge, das Leo zu diesem Besuch bestimmte. Wahrscheinlich lag ihm auch daran, den noch jungen, begeisterungsfähigen Neffen, der als Sproß einer bedeutenden Familie, mit erheblichem Besitz ausgestattet, Einfluß besaß, für sein Reformwerk zu gewinnen. Leo legte Adalbert nahe, das verfallene Kloster Hirsau wieder aufzubauen und dort für neues mönchisches Leben zu sorgen. Aber Adalbert befolgte diese Empfehlung nicht.
    Wie bedeutend des CALWER Macht war, hat uns für das Jahr 1065 die Lorcher Chronik überliefert. Die Stelle besitzt besondere Aussagekraft, weil sie nicht durch Umschreibung oder adjektivische Beifügung - magnus, potens, praepotens - über Adalbertrts Bedeutung erzählt, sondern seine Macht in Relation setzt zu der der anderen Lorcher Lehnsträger und ihn über diese hinaushebt. Die Männer, die der Codex als "fideles" namentlich aufführt, sind eindeutig später bedeutenden Familien zuzuordnen. Aber es ist nicht anzunehmen, dass das berühmte Reichskloster seine Lehen nicht gerade an die kleinen und wenig mächtigen Adeligen im Umkreis vergabt hatte.
    Adalberts Macht, die die Quelle rühmt, wird aber ihre Grundlage nicht in diesen vom Kloster gebotenen Möglichkeiten gehabt haben, wenigstens nicht in der Hauptsache. Die von dem Grafen gefestigte und ausgebaute Herrschaft in seinem ererbten Besitz, seine durch erlauchte Verwandtschaft glänzende Familie waren die Grundlagen seiner Macht und hoben ihn heraus aus dem Kreis der Adeligen, die dem Kloster Lorsch verbunden waren. Diese Qualitäten waren es vielleicht erst, die ihm die Übertragung der Lehen seitens der Abtei einbrachten. Dabei muß allerdings offenbleiben, ob nicht sein Vater auch schon diese Position dem Kloster gegenüber innehatte. Leider verweigern die Quellen darüber die Auskunft.
    Es wurde schon angedeutet, auf welchem Besitz Adalbert sich stützen konnte, als er die Nachfolge seines Vaters antrat. Als wesentliche Komplexe hoben sich Sindelfingen, Calw und Löwenstein heraus. Die ersten Jahre seiner Regierung residierte er in Sindelfingen. Hier aber ist hinsichtlich des Herrschaftsaufbaues eine rückläufige Bewegung festzustellen. Die Quellen geben keinen Hinweis, dass Adalbert sich bemüht hätte, im Umkreis des Ortes eine aktive Besitzpolitik zu entwickeln. Im Gegenteil, die Annales Sindelfingenses berichten, dass er seine Burg in Sindelfingen in ein Kloster verwandelte und den dort einziehenden Stiftsherren einen Teil des Ortes schenkte. Für ehrenvolle Aufenthalte in Sindelfingen begnügte er sich mit einem Haus als Wohnstatt, das er in der Nähe der Stiftskriche erbaute. Mit der Zentrierung seiner Herrschaft durch die Burg Calw, nach der er sich nannte, rückten die Güter um Sindelfingen in eine wenig bedeutsame Randlage. Als bestimmender Faktor in Adalberts Politik schied damit der alte Herrensitz aus.
    Die Restitution und Schenkung Adalberts an Hirsau gibt einen Hinweis auf die von ihm in anderen Gegenden verfolgte Güterpolitik. In den dort genannten weit verstreuten Orten lagen wohl Einzelbesitzungen, die nicht umfangreich genug waren, um sicich zu größeren Komplexen ausweiten zu lassen. Aufmerksamkeit beansprucht aber, dass der Graf für die große Schenkung sich einen Herrenhof in Lauffen ertauschte. Daraus ist zu schließen, dass die Besitzungen um Löwenstein, die Adalbert durch eine Burg sicherte, sich bis an den Neckar erstreckten und der Tausch eine Arrondierung und eine Stärkung dieses Komplexes bezweckte. Leider geben die Quellen keine weiteren Auskünfte über Aktionen des CALWER Grafen mit dem Zweck, seine Güter um LöLöwenstein zu stärken und auszubauen. Dass er den Komplex für entwicklungsfähig hielt, zeigt die Teilung des CALWER Besitzes unter seine Erben, bei der sein Enkel eben diese Güter um Löwenstein erhielt. Die Gründe, die Adalbert veranlaßten, seinine Aktivität in hohem Maße dem Gebiet um Calw zuzuwenden, sind nicht schwer zu erkennen. Löwenstein war ein Komplex, der wahrscheinlich seiner Größe wegen einige Beachtung verdiente, aber von dem umfangreicheren Besitz im alemannisch-fränkischen Grenzraum weit entfernt war. Sindelfingen lag im Altsiedelland. Die Besiedelung dieser Gegend durch viele Jahrhunderte wird eine vollkommene Zerstückelung der Besitzrechte zur Folge gehabt haben. Sicher beherrschte Adalbert größere Güterkomplexe im Umkreis, aber beim Versuch einer Erweiterung dieser Basis mußte er immer wieder mit den Rechten anderer in Konflikt kommen. Da bot der Besitz im Nagoldtal bessere Voraussetzungen zum Ausbau und zur Erweiterung.
    Hier hatte Erlafried sein Kloster mit einem ziemlich arrondierten Güterkomplex ausgestattet. Im 10. Jahrhundert hatten seine Besitznachfolger, die Vorfahren Adalberts, sich dieser Güter bemächtigt und den Komplex durch den Bau einer Burg im Zentrum gesichert. Vielleicht vollzog Adalbert selbst noch den letzten Schritt dieser Usurpation, was gut zu seinen Aktionen und Interessen im Nagoldraum passen würde. Es ging ihm darum, hier einen großen Besitzkomplex in der Hand zu haben, den er als Basis zum weiteren Ausbau brauchte. Für Rodetätigkeit waren in dieser Gegend die Bedingungen günstig. Im Westen lag der noch weithin unerschlossene Schwarzwald. Direkt an seinem Rande, teilweise schon mit einigen Ortschaften ins Ausbauland vorstoßend, beherrschte der Graf ein großes und auf ein Zentrum hin orientiertes Gebiet. Während früher dieses Zentrum das Kloster Hirsau war, ist in den 50er Jahren des 11. Jahrhunderts die unweit davon gelegene Burg als Mittelpunkt anzusehen. Wahrscheinlich wird Adalbert hier oft geweilt haben, um die Leitung der Arbeiten fest in der Hand zu haben und sich vom Fortschritt zu überzeugen.
    So etwa war die Situation, als Leo IX. seinen Neffen besuchte und ihn aufforderte, das Kloster Hirsau wieder aufzubauen. Diese Forderung mußte dem Grafen unangenehm sein. Es bedeutete nicht nur, dass er wertvolle Arbeitskräfte von der Rodung abziehen und bei der Errichtung der Klostergebäude einsetzen mußte, sondern auch, dass er einen Großteil des Besitzes, der die sichere Grundlage für den Ausbau bildete, dem Kloster wider zuführen mußte. Wenn auch Eigengüter, verlor er doch die freie Verfügungsgewalt über diese Güter, und damit wurden seine Möglichkeiten, durch Rodungsarbeit ein geschlossenes Herrschaftsgebiet zu schaffen, arg beschnitten. Es ist also verständlich, dass er diesen gewichtigen Schritt hinauszögerte.
    Als er sich dann 1059 entschloß, das Kloster wieder einzurichten, hatte sich die Situation im Raum um Hirsau geändert. Nach 10 Jahren eifriger Ausbauarbeit war die Rodung von der Nagold ausgehend weit nach Westen der Enz vorangetrieben. Die alls Basis für diese Arbeit wichtigen Güter an der Nagold und auf der Höhe unmittelbar westlich des Tales hatten ihre Funktion als Ausgangspunkt für die Urbarmachung an weit ins Rodungsgebiet vorstoßende Siedlungen abgetreten. Adalbert konnte diese Orte nun dem Kloster übergeben, ohne fürchten zu müssen, dass dadurch seine Aktionen Schaden erleiden könnten. Auffällig ist nun, dass Adalbert in der Schenkung lieber seinen Besitz, der von Sindelfingen bis in die Gegend von Besigheim verstreut lag, schwächte, als dass er nur einen einzigen Ort in seinem neu ausgebauten Herrschaftsgebiet zwischen Nagold und Enz - wenn dieser nicht schon altes Klostergut war - Hirsau vermachte. Dies zeigt klar, welche Wichtigkeit der Graf der Tatsache zumaß, dieses Gebiet möglichst geschlossen und uneingeschränkt in der Hand zu behalten.
    Die wirtschaftliche Nutznießung der Ländereien war für einen Adeligen zu der Zeit weniger interessant als die Herrschaft über die dort ansässigen Leute. Diese Herrschaft aber trat der Graf keineswegs ab, als er das Gut an sein Eigenkloster gab, und als Eigenkloster betrachtete Adalbert die Abtei, wie Schmid gezeigt hat. Für mönchische Reformideen war er nur zugänglich, soweit dieser Status nicht angefochten wurde. Er bezog Hirsau in den Aufbau seiner Herrschaft ein, er machte das Kloster zu einem Teil derselben. Treffend ist diese Haltung charakterisiert durch den Wechsel des Wohnsitzes der gräflichen Familie. Mitten ins Zentrum seiner Macht, aber auch ins Zentrum des Klostergutes zog Adalbert. Von der Burg Calw hoch über dem Nagoldtal wollte er seine Ländereien, seine Hintersassen und auch sein Kloster beherrschen und fest in der Hand halten.
    Mit der Entwicklung des Klosters Hirsau, die in wenigen Jahren vonstatten ging, konnte der Ausbau der gräflichen Macht nicht Schritt halten. 1077 bis 1078 noch bestimmender Machtfaktor im Nagoldraum, hatte Adalbert sich zur päpstlichen Partei geschlagen. Dieser wandte sich auch Hirsau zu. Während aber auf gräflicher Seite aus dieser Konstellation kein Gewinn in bezug auf den Ausbau der Herrschaft festzustellen ist, wuchs Hirsau in wenigen Jahren zu einem machtvollen Kloster auf, das die CALWER Herrschaft macht- und besitzmäßig weit übertraf. Es war für Adalbert sicher nicht mehr möglich - wenn es überhaupt in seinem Interesse lag - sich gegen das Kloster mit eigenen Vorstellungen durchzusetzen: Seine Politik wird vollkommen i in den Sog der Konzeption Wilhelms geraten sein. Eine Änderung dieses Verhältnisses hätte nur durch Abbruch der guten Beziehungen zwischen Abt und Graf eintreten können. Auf einen solchen Bruch konnte es Adalbert aber nicht mehr ankommen lassen. Seine Chance war, eben dieses positive Verhältnis zu Hirsau zu pflegen. Einen Gewinn brachte es ihm immerhin, Vogt einer der bedeutendsten Abteien im Reich zu sein, Hirsau als sein Familienkloster betrachtet zu wissen.
    Wie eine letzte Konsequenz dieser Entwicklung, die die Verhältnisse der 60-er und 70-er Jahre des 11. Jahrhunderts umkehrte, erscheint Adalberts Eintritt als Mönch in Hirsau. Es ist nicht überliefert, in welchem Jahr er erfolgte. Alles spricht a aber dafür, dass es zwischen 1093 und 1095 war. 1093 starb Wilcha, die Gattin des Grafen. Nach ihrem Tod ist sicher Adalberts Conversion erfolgt. 1095 ist dann die Urkunde datiert, in der Urban II. Gottfried, den Sohn Adalberts, als Vogt Hirsaus bestätigte. Die Herrschaft war an ihn übergegangen. Adalbert lebte noch bis 1099 im Kloster. Am 22. September starb er. Einen Teil des CALWER Besitzes, wahrscheinlich den Komplex um Löwenstein, erhielt der Enkel Adalbert, das Kind des gleichnamigen Sohnes, der schon 1094 gestorben war.

    Mertens, Dieter: Band I Seite 244, "Vom Rhein zur Rems. Aspekte salisch-schwäbischer Geschichte." in: Die Salier und das Reich

    Adalberts Gattin Wieldrud war eine Enkelin der Mathilde aus deren zweite Ehe mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen. Aus dieser Ehe wurden unter anderem zwei Töchter, Sophia und Beatrix, geboren; nach dem Tod ihrer Eltern - Friedrich II. starb 1026/27, Mathilde 1031/32, sie wurde bei ihrem ersten Mann in Worms bestattet - und nach dem Tod auch ihres älteren Bruders Friedrich III. († 1033) wurden Sophia und Beatrix von der Kaiserin Gisela, also der Schwester ihrer Mutter, adoptiert [140 Dazu zuletzt HILSCH, Regenbach (wie Anm. 35), Seite 57.]; Beatrix wurde sodann in erster Ehe mit dem Markgrafen Bonifaz von Canossa vermählt, in zweiter Ehe mit Herzog Gottfried dem Bärtigen von Ober-Lothringen († 1069) [141 Herimanni Aug. Chronicon ad 1054 (wie Anm. 54), Seite 133 bzw. Seite 706f.], und aus dieser letzteren Ehe stammt Wieldrud. Faßt man, wie es hier vorgeschlagen wird, Konrad von Beutelsbach und seine Geschwister als Nachfahren der Mathilde aus ihrer ersten Ehe mit Konrad von Kärnten auf, dann ist ein gelegentliches Zusammentreffen mit Nachfahren aus Mathildes zweiter Ehe als Anteilseigner an ein und demselben Ort sehr wohl möglich. Bei Walheim [142 MGH D H IV. 280; Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), Seite 56; K. SCHREINER, Walheim im Mittelalter und in der Frühneuzeit, in: 900 Jahre Walheim. Dokumentation aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft, o.O. u.J. (1971), Seite 33-76, zu den im Codex Hirsaugiensis aufgeführten Schenkungen aus in Walheim gelegenem Besitz Seite 34f.] etwa, wo Bruno noch mehr an Hirsau schenkte als Adalbert von Calw und dessen Frau [143 Sofern nicht Tambach (MGH D H IV. 280) bei Walheim zu lokalisieren ist, wie dies in der Landesbeschreibung (Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Band 3, Stuttgart 1978, Seite 388) ohne Begründung vorgeschlagen wird. Der Anlaß für diese Lokalisierung könnte vermutlich der Umstand sein, daß Tambach/Dambach im Codex Hirsaugiensis ausschließlich als ein Weinbauort vorkommt und insofern zu Walheim paßt. Falls Tambach (was jedoch problematisch ist) mit Tamm zu identifizieren sein sollte - so der mit Fragezeichen versehene Vorschlag von SCHMID, Kloster Hirsau (wie Anm. 60), Seite 87,142 -, läge es dem oben genannten Brache unmittelbar benachbart.], könnte dies der Fall sein [144 Diese Möglichkeit müßte dann auch für die Nachfahren von Mathildes Tochter Sophia († 1093), verheiratet mit Graf Ludwig von Mousson, gelten, also für ihre Tochter Beatrix, die zweite Frau Herzog Bertholds von Kärnten (Berthold I. »von Zähringen«), oder für Sophia, eine andere Tochter; sie soll nach BÜHLER, Grafen von Tübingen (wie Anm. 35), Seite 192f., Tafel nach Seite 208, die Mutter des Grafen Ludwig von Arnstein (an der Lahn) gewesen sein, der laut Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), Seite 55, dem Kloster Hirsau Besitz in Niefern und Zutingen/Eutingen (bei Pforzheim links und rechts der Enz) und in Warmbronn und Eltingen (nahe dem ehemals Weißenburgischen Rennrogen) schenkte. (Zu diesen Orten vgl. auch unten bei Anm. 148 und Anm. 155). Daß sich die Effektuierung einer solchen Möglichkeit nur vermuten, nicht sicher nachweisen läßt - vgl. Anm. 150 -, kann nicht verwundern, wenn man bedenkt, daß die Schenkungen an die Reformklöster, denen wir unseren Einblick in die Besitzlandschaft des Adels verdanken, eben nur ein sehr beschränktes Blickfeld freigeben können.]. Doch einen Ort namhaft zu machen, heißt nur, eine Möglichkeit zu benennen, nicht einen Beweis zu führen. Denn es ist selbstverständlich denkbar, daß ein anderer Weg oder auch mehrere - ältere und jüngere - Wege zu solcher Besitznachbarschaft geführt haben. So weist schon ein Gedenkbucheintrag wohl des ausgehenden 10. Jahrhunderts, der von dem Namen Adalbert dominiert wird, einiges konradinische Namengut auf und ebenfalls die Namen Werindrut und Richinza [145 SCHMID, Kloster Hirsau (wie Anm. 60), S. 135, Nr. XIIa (= MGH Libri mein. et necr. NS 1, pag. 159B1-5)] mit denen am Ende des 11. Jahrhunderts die Ehefrau des Konrad von Beutelsbach und eine mit dem »Drittel eines Viertels« Walheims ausgestattete Verwandte benannt sind [146 Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), S. 35. - Zu Richinza vgl. H. BÜHLER, Richinza von Spitzenberg und ihr Verwandtenkreis. Ein Beitrag zur Geschichte der Grafen von Helfenstein, in: Württembergisch Franken 58, 1974, Seite 303-326; Bühler möchte mit Hilfe genealogisch-besitzgeschichtlicher Argumente erweisen, Richinza sei eine Tochter Bertholds I. (»von Zähringen«, † 1078) und seiner ersten Gattin Richwara gewesen. Vom zähringischen Familienbewußtsein und Totengedächtnis müßte sie dann vergessen worden sein.].

    Weller Tobias: Seite 396,412-413, "Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert"

    Seine Gemahlin Judith hat man lange Zeit für eine Tochter Graf Adalberts II. von Calw († 1099), des Neubegründers der Abtei Hirsau, gehalten [20 So zum Beispiel HEYCK, Zähringen 103 mit Anm. 343; SÜTTERLIN, Geschichte Badens 171; Jiachim WOLLASCH: Hermann I., Markgraf von Verona, in: NDB 8 (1969) 643f.; WUNDER, Markgrafen 109; Hansmartin SCHWARZMAIER: Hermann I. von Baden, in LMA 4 (1989) 2160. Dagegen allerdings schon STÄLIN, Württembergische Geschichte 2, 303, Anm. 2.]. Wie Karl SCHMID gezeigt hat, dürfte sie aber eher der Adels-Familie der HESSONEN zuzuordnen und als Tochter Hessos II. anzusehen sein. Sie brachte ihrem Gemahl den hessonischen Besitz in Backnang (an der Murr nordöstlich Stuttgart) zu.
    Gottfried war seinem Vater Adalbert († 1099) als Graf von Calw und Vogt von Hirsau nachgefolgt, nachdem Adalbert sich um 1093/95 in dieses von ihm neu begründete Reform-Kloster zurückgezogen hatte.

    Literatur:
    Bühler Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 722,887,894/895 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 244-247,449/Band III Seite 133,212,552 - Kurze Wilhelm: Adalbert und Gottfried von Calw in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte Seite 242-282 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983, Seite 246, 253,340 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben Tafel 30 - Weller Tobias: Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2004 Seite 396,412-413 -

    Adalbert heiratete von Lothringen, Wiltrud in 1074. Wiltrud (Tochter von von Lothringen, Gottfried III. und Doda) wurde geboren um 1040/1045; gestorben in 1093. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Lothringen, Wiltrud wurde geboren um 1040/1045 (Tochter von von Lothringen, Gottfried III. und Doda); gestorben in 1093.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Calw [75365],Calw,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin von Calw

    Notizen:

    Wiltrud von Lothringen Gräfin von Calw um 1040/45- 1093
    Tochter des Herzogs Gottfried III. der Bärtige von Lothringen aus seiner 1. Ehe mit der Doda

    Wilhelm Kurze: Seite 249-25, "Adalbert und Gottfried von Calw" in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte"

    Neben Adalbert aber erhält im 11. Jahrhundert noch seine Frau Wilcha einen ehrenvollen Platz bei der Gründung zugewiesen, und ihr Einfluß bei diesem Akt wird hervorgehoben. Im DH IV 280 heißt es: "precibus ... Wilchae ... adhortatus" habe Adalbert das Kloster gegründet.
    In der Vita Wilhelmi wird berichtet, dass sie Abt Wilhelm unterstützte bei seinem Ringen mit Adalbert um die Befreiung der Abtei vom Eigenkirchenstatus. Wenn man der etwas anektodenhaften Darstellung der Vita Glauben schenken will, so hat Adalbert eine Urkunde, deren Inhalt mit Wilhelm abgesprochen war, in der die Freiheiten des Klosters garantiert wurden, insgeheim durch eine andere ersetzt, die der König bestätigte, die aber noch schärfer die Rechte des Eigenklosterherrn betonte. Diese Aktion ihres Gatten verriet nun Wilcha an den Abt und gab ihm so die Möglichkeit, dagegen einschreiten zu können. Entkleidet man die Erzählung ihres legendenhaften Charakters, so bleibt, dass Wilcha Ansichten hatte, die denen Wilhelms näher standen als denen Adalberts, und dass sie diese auch gegen ihren Gatten vertrat. Der Einfluß Wilchas, die immer wieder mit Bitten ihren Mann bestürmte, wird es gewesen sein, der Adalbert bestimmte, 1059 endlich sein dem Papst gegebenes Versprechen einzulösen und die Wiederinstandsetzung des Klosters energisch zu betreiben.
    Ein Schlaglicht auf die Bedeutung und das Ansehen dieser Frau wirft die Tatsache, dass Papst Gregor VII., als er im Jahre 1074 einen Brief an den Grafen Adalbert schrieb, die Gemahlin in der Adresse mit nannte - ein Einzelfall im ganzen Gregorregister. Wir müssen uns Wilcha also als profilierte Frau vorstellen. War es nun die Kraft ihrer Persönlichkeit, die ihr starken Einfluß auf die Aktion ihres Mannes gab? Sicher war dies der Fall, aber das Ansehen ihres Vaters, des Herzogs Gottfried von Lothringen, der einer der mächtigsten Reichsfürsten war, wird ihr den Rücken gestärkt haben.
    Leider ist das Jahr nicht überliefert, in dem diese Verbindung zustande kam. Wenn man aber die politischen Möglichkeiten Gottfrieds im Laufe seines Lebens ins Auge faßt und den Zeitpunkt sucht, in dem er am ehesten bereit war, in eine Verbindung mit dem an Macht weit unterlegenen CALWER einzuwilligen, so kommt man auf die ersten Jahre nach 1049. Als Vermittler muß wohl Leo IX. angesehen werden. Durch seine Fürsprache hatte er dem Herzog nach dessen Aufstand das Leben gerettet.
    Was aber waren die Gründe, die Leo bewogen, diese Heirat anzustreben? Erst einmal sorgte er damit für ein gesteigertes Ansehen der mit ihm eng verwandten Familie Adalberts. Nicht minder aber wird in seine Pläne gepaßt haben, dass Wilcha aus eineem Lande kam, in dem man schon früh mönchische Reformen erstrebte und monastische Frömmigkeit schätzte. Als Bischof von Toul wird er oft am Hofe des Herzogs geweilt haben, in dessen Machtbereich sein Bistum lag. Bestimmt hat er die Herzogstochter gekannt. Sicher wußte er, dass sich mönchischen Reformen zugetan war. So konnte er damit rechnen, dass Wilcha in dieser Richtung einen starken Impuls in ihre neue Heimat tragen würde. Dass Adalbert aber die für ihn ehrenvolle Verbindung abgelehnt hätte, war nicht zu erwarten.

    Mertens, Dieter: Band I Seite 244, "Vom Rhein zur Rems. Aspekte salisch-schwäbischer Geschichte." in: Die Salier und das Reich

    Adalberts Gattin Wieldrud war eine Enkelin der Mathilde aus deren zweite Ehe mit Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen. Aus dieser Ehe wurden unter anderem zwei Töchter, Sophia und Beatrix, geboren; nach dem Tod ihrer Eltern - Friedrich II. starb 1026/27, Mathilde 1031/32, sie wurde bei ihrem ersten Mann in Worms bestattet - und nach dem Tod auch ihres älteren Bruders Friedrich III. († 1033) wurden Sophia und Beatrix von der Kaiserin Gisela, also der Schwester ihrer Mutter, adoptiert [140 Dazu zuletzt HILSCH, Regenbach (wie Anm. 35), Seite 57.]; Beatrix wurde sodann in erster Ehe mit dem Markgrafen Bonifaz von Canossa vermählt, in zweiter Ehe mit Herzog Gottfried dem Bärtigen von Ober-Lothringen († 1069) [141 Herimanni Aug. Chronicon ad 1054 (wie Anm. 54), Seite 133 bzw. Seite 706f.], und aus dieser letzteren Ehe stammt Wieldrud. Faßt man, wie es hier vorgeschlagen wird, Konrad von Beutelsbach und seine Geschwister als Nachfahren der Mathilde aus ihrer ersten Ehe mit Konrad von Kärnten auf, dann ist ein gelegentliches Zusammentreffen mit Nachfahren aus Mathildes zweiter Ehe als Anteilseigner an ein und demselben Ort sehr wohl möglich. Bei Walheim [142 MGH D H IV. 280; Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), Seite 56; K. SCHREINER, Walheim im Mittelalter und in der Frühneuzeit, in: 900 Jahre Walheim. Dokumentation aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft, o.O. u.J. (1971), Seite 33-76, zu den im Codex Hirsaugiensis aufgeführten Schenkungen aus in Walheim gelegenem Besitz Seite 34f.] etwa, wo Bruno noch mehr an Hirsau schenkte als Adalbert von Calw und dessen Frau [143 Sofern nicht Tambach (MGH D H IV. 280) bei Walheim zu lokalisieren ist, wie dies in der Landesbeschreibung (Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, Band 3, Stuttgart 1978, Seite 388) ohne Begründung vorgeschlagen wird. Der Anlaß für diese Lokalisierung könnte vermutlich der Umstand sein, daß Tambach/Dambach im Codex Hirsaugiensis ausschließlich als ein Weinbauort vorkommt und insofern zu Walheim paßt. Falls Tambach (was jedoch problematisch ist) mit Tamm zu identifizieren sein sollte - so der mit Fragezeichen versehene Vorschlag von SCHMID, Kloster Hirsau (wie Anm. 60), Seite 87,142 -, läge es dem oben genannten Brache unmittelbar benachbart.], könnte dies der Fall sein [144 Diese Möglichkeit müßte dann auch für die Nachfahren von Mathildes Tochter Sophia († 1093), verheiratet mit Graf Ludwig von Mousson, gelten, also für ihre Tochter Beatrix, die zweite Frau Herzog Bertholds von Kärnten (Berthold I. »von Zähringen«), oder für Sophia, eine andere Tochter; sie soll nach BÜHLER, Grafen von Tübingen (wie Anm. 35), Seite 192f., Tafel nach Seite 208, die Mutter des Grafen Ludwig von Arnstein (an der Lahn) gewesen sein, der laut Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), Seite 55, dem Kloster Hirsau Besitz in Niefern und Zutingen/Eutingen (bei Pforzheim links und rechts der Enz) und in Warmbronn und Eltingen (nahe dem ehemals Weißenburgischen Rennrogen) schenkte. (Zu diesen Orten vgl. auch unten bei Anm. 148 und Anm. 155). Daß sich die Effektuierung einer solchen Möglichkeit nur vermuten, nicht sicher nachweisen läßt - vgl. Anm. 150 -, kann nicht verwundern, wenn man bedenkt, daß die Schenkungen an die Reformklöster, denen wir unseren Einblick in die Besitzlandschaft des Adels verdanken, eben nur ein sehr beschränktes Blickfeld freigeben können.]. Doch einen Ort namhaft zu machen, heißt nur, eine Möglichkeit zu benennen, nicht einen Beweis zu führen. Denn es ist selbstverständlich denkbar, daß ein anderer Weg oder auch mehrere - ältere und jüngere - Wege zu solcher Besitznachbarschaft geführt haben. So weist schon ein Gedenkbucheintrag wohl des ausgehenden 10. Jahrhunderts, der von dem Namen Adalbert dominiert wird, einiges konradinische Namengut auf und ebenfalls die Namen Werindrut und Richinza [145 SCHMID, Kloster Hirsau (wie Anm. 60), Seite 135, Nr. XIIa (= MGH Libri mein. et necr. NS 1, pag. 159B1-5)] mit denen am Ende des 11. Jahrhunderts die Ehefrau des Konrad von Beutelsbach und eine mit dem »Drittel eines Viertels« Walheims ausgestattete Verwandte benannt sind [146 Codex Hirsaugiensis (wie Anm. 132), S. 35. - Zu Richinza vgl. H. BÜHLER, Richinza von Spitzenberg und ihr Verwandtenkreis. Ein Beitrag zur Geschichte der Grafen von Helfenstein, in: Württembergisch Franken 58, 1974, Seite 303-326; Bühler möchte mit Hilfe genealogisch-besitzgeschichtlicher Argumente erweisen, Richinza sei eine Tochter Bertholds I. (»von Zähringen«, † 1078) und seiner ersten Gattin Richwara gewesen. Vom zähringischen Familienbewußtsein und Totengedächtnis müßte sie dann vergessen worden sein.].

    Literatur:
    Bergmann Hans-Walter: Der Löwe von Calw - Pfalzgraf Gottfried, des Kaisers Stellvertreter. Geschichtliches aus der Glanzzeit der Calwer Grafen und ihres Stifterklosters Hirsau" Seite 93 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen. Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 38 Seite 76 - DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 244 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 346 - Kurze, Wilhelm: Adalbert und Gottfried von Calw, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte Band 24, 1965, Seite 241-308 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 52 -

    Kinder:
    1. von Calw, Bruno wurde geboren um 1055; gestorben in 1099.
    2. von Calw, Gottfried gestorben um 1132.
    3. 4. von Calw, Adalbert III. wurde geboren um 1074; gestorben in 1094.
    4. von Calw, Irmengard wurde geboren um 1050; gestorben nach 1075.
    5. von Calw, Uota gestorben nach 1075.