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Ansegisel

männlich um 610 - 679  (69 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Ansegisel wurde geboren um 610 (Sohn von von Metz, Arnulf der Heilige); gestorben in 657/679.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Austrasien; austrasischer Hausmeier

    Notizen:

    Ansegisel austrasischer Hausmeier
    um 610 † nach 657/vor 679
    Sohn des Bischofs Arnulfs von Metz

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 678

    Ansegisel
    Sohn Arnulfs von Metz

    Ist als domesticus des austrasischen Königs Sigibert III. bezeugt (ca. 648). Die 805 entstandenen Annales Mettenses proir. charakterisieren ihn als Gefolgsherrn, dem eine größere adlige Gefolgschaft anhing und der, in dieser Position mancherlei Anfeindungen ausgesetzt, im Verlaufe von Adelsfehden von einem Gegner namens Gundewin erschlagen wurde. Er war mit Begga, einer Tochter des 640 verstorbenen austrasischen Hausmeiers Pippin der Ältere, vermählt. Aus ihrer Ehe ging Pippin der Mittlere hervor, der den Aufstieg des KAROLINGER-Geschlechts wesentlich mitbestimmte.


    Literatur:
    E. Hlawitschka, Die Vorfahren Karls d. Gr. (Karl d. Gr., I: Persönlichkeit und Gesch., hg. v. H. Beumann, 1965,1967,59,74) - I. Haselbach, Aufstieg und Herrschaft der Karolinger in der Darstellung der sog. Annales Mettenses priores, 1970,45f. - H. Ebling, Prosopographie der Amtsträger im Merowingerreich, 1974, 54f.

    Hlawitschka Eduard: Seite 74, "Die Vorfahren Karls des Großen"

    7. Ansegisel

    Filiationszeugnisse wie bei Nr. 6, dann weiter Annales Mettenses priores, hrsg. von B. v. Simson, SS rer. Germ., 1905, Seite 3, Thegan, Vita Hludov. c. 1, MG. SS 2, Seite 590 usw. - Quellen bei BM² 2c-2h. - Der Zweifel S. Hellmanns, Die Heiraten der Karolinger (Wiederabdruck in: S. Hellmann, Ausgewählte Abhandlungen, hrsg. von H. Beumann, Darmstadt 1961, Seite 296), daß Ansegisel gar nicht Arnulfs Sohn, sondern lediglich dessen Verwandter (Neffe?) gewesen sein dürfte, läßt sich nur auf Ann. Mett. prior., Seite 3, stützen, wo es für Pippin den Mittleren heißt: erat eiagnatione propinquus (!) quidam vir plenus virtutibus, Arnulfus nomine, Metensis urbis episcopus. Er dürfte in Anbetracht des älteren Zeugnisses des Paulus Diac. übertrieben sein.

    Thiele, Andreas: Tafel 4, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    ANSEGISEL
    † wohl 685
    Hausmeier ("Domesticus")

    Zeit ständiger Bürgerkrieg; Bruder des Bischofs Chlodulf von Metz
    oo BEGGA VON HERISTAL † um 698
    Erbin Grimoalds

    Ewig Eugen: Seite 143,163,181, "Die Merowinger und das Frankenreich."

    An der Seite der PIPPINIDEN standen außer Adalgisel und Kunibert von Köln sowie Chlodulf und Ansegisel, den Söhnen Arnulfs von Metz, der Herzog Bobo von der Auvergne und der Alemannen-Herzog Leuthari. Diese Gruppe setzte einen Feldzug gegen Radulf und den mit ihm verbündeten AGILOLFINGER Fara durch.
    Der pippinidische Mannesstamm war mit Grimoald und seinem Sohn Childebertus adoptivus 662 erloschen. Das Erbe des Geschlechts fiel über Grimoalds Schwester Begga, die um 635 mit Ansegisel, dem zweiten Sohn Arnulfs von Metz, vermählt worden war, an die ARNULFINGER. Ansegisel und sein älterer Bruder Chlodulf sind 648/50 als domestici Sigiberts III. bezeugt. Chlodulf wurde um 654/55 Bischof von Metz. Um Metz, Verdun und Tongern, vielleicht auch um Trier (Pfalzel, Bollendorf) lag das Erbgut der ARNULFINGER. Die zwischen Kohlenwald und Maas beheimateten PIPPINIDEN, die zwei Hausmeier und einen König gestellt hatten, galten offenbar als die vornehmere Sippe. Von ihnen ging der Leitname Pippin auf Ansegisels und Beggas Sohn, Pippin den Mittleren, und dessen Nachkommen über.
    Als domestici unterzeichneten seine Söhne Chlodulf und Ansegisel um 646/47 die Dotation Sigiberts III. für Stavelot-Malmedy. Die domestici, die große Fiskalbezirke verwalteten, standen zu dieser Zeit im Rang zwischen den duces/Herzögen und den comites/Grafen.

    Schieffer Rudolf: Seite 16,20,22-24, "Die Karolinger"

    Womöglich nicht ganz freiwillig und jedenfalls nicht ohne seine beiden Söhne (aus vorbischöflicher Zeit) namens Chlodulf und Ansegisel am austrasischen Hof eingeführt zu haben, legte Arnulf die Leitung der Kirche von Metz nieder und folgte seinen Freund Romarich in die Einöde der Vogesen.
    646/47 wurde die Güterausstattung von Cugnon am Südrand der Ardennen von Sigibert III. "auf den Rat der Bischöfe von Köln, Trier und Metz sowie der Großen Grimoald, Bobo und Adalgisel" vorgenommen, und ebenso standen Kunibert von Köln und der Hausmeier Grimoald 648/50 bei der Verlagerung dieser Neugründung an ihren endgültigen Standort Stablo-Malmedy an der Spitze einer urkundlichen Zeugenreihe von fünf Bischöfen und neun weltlichen Großen, unter denen wir auch Grimoalds Schwager Ansegisel und dessen Bruder Chlodulf, also die Söhne Arnulfs von Metz, als königliche domestici wiederfinden.
    Maßgeblich beteiligt war dabei ein dux Gundoin, der sehr wahrscheinlich gleichzusetzen ist mit jenem Gundewin, der einige Zeit nach 657 Grimoalds Schwager, den domesticus Ansegisel, erschlug.





    oo Begga, Tochter Pippins des Älteren † 17.12.692/93


    Kinder:

    - Pippin II. der Mittlere 635 oder 640/50 † 16.12.714




    Literatur:
    Dahn Felix: Die Franken. Emil Vollmer Verlag 1899 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988, Seite 143,163,181,183 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987, Seite 43,45 -
    Hartmann Martina: Aufbruch ins Mittelalter. Die Zeit der Merowinger. Primus Verlag 2003 Seite 74 - Hlawitschka Eduard, Die Vorfahren Karls des Großen (Karl der Große, Band I: Persönlichkeit und Geschlecht., hg. v. H. Beumann, 1965,1967), Seite 59,74 - Jarnut Jörg: Agilolfingerstudien. Anton Hiersemann Stuttgart 1986, Seite 23,78,107,109,121-124,127 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 246, 257 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 30,35 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 16,20,22-24,26 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 3 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 4 - Werner Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982, Seite 14,136 - Werner Karl Ferdinand: Die Ursprünge Frankreichs bis zum Jahr 1000. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1995, Seite 363 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986, Seite 28 -

    Titel/Amt/Status:
    domesticus des austrasischen Königs Sigibert III.

    Ansegisel heiratete Begga um 635. Begga (Tochter von Pippin I und Itta) wurde geboren um 615/620; gestorben in 692/693; wurde beigesetzt in Andenne [5300],Wallonien,Belgien. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Pippin II. wurde geboren in 635/650; gestorben am 16 Dez 714 in Jupille-sur-Meuse [4020],Wallonien,Belgien; wurde beigesetzt in Chèvremont [90340],Territoire de Belfort,Franche-Comté,Frankreich.

Generation: 2

  1. 2.  von Metz, Arnulf der Heilige wurde geboren in 582 in Lay-Saint-Christophe [54690],Meurthe-et-Moselle,Lothringen,Frankreich; gestorben in 640/641 in Remiremont [88200],Vosges,Lothringen,Frankreich; wurde beigesetzt in Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 612-629, Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich; Bischof von Metz

    Notizen:

    St. Arnulf, Kapelle Sainte-Glossinde in Metz.

    St. Arnulf, Kapelle Sainte-Glossinde in Metz.



    Neue Deutsche Biographie - Arnulf (heilig)

    Bischof von Metz, * Lay Sankt Christophe (?), † 18.7.640 (641, 643?) Habendum (Remiremont), begraben Apostel-Kirche (Sankt Arnulf), Metz.

    A. wuchs am fränkischen Hof auf und wurde von dem Rector Palatii Gundolf (Verwandtem Gregors von Tour?) dem Gefolge Theudeberts II. (595–612) zugeteilt, wo er bis zum Domesticus aufstieg. Als Gegner Theuderichs II. und der Königin Brunhild verhalf er mit Pippin dem Älteren als Führer des austrasischen Adels Chlotar II. von Neustrien zur Herrschaft in Austrasien (613). 614 wurde er Bischof von Metz, 622/23 mit Pippin dem Älteren Vormund des austrasischen Unterkönigs Dagobert I. 625/26 vermittelte er den Ausgleich zwischen Chlothar II. und Dagobert und zog sich 629 von allen Ämtern in die Vogesen zurück, wo sein Freund Romarich das Kloster Remiremont gegründet hatte. Durch seinen Sohn Ansegisel ist A. der Stammvater der Karolinger.

    Literatur
    ADB I; Vita, in: AA SS Julii IV, Paris 1868, S. 435-47, u., hrsg. v. B. Krusch, in: MGH SS rer. Mer. II, S. 426-46; Paulus Diaconus, Gesta episcoporum Mettensium, hrsg. v. G. H. Pertz, in: MGH SS II, S. 264; J. Seytre, Hist. de S. Arneul évêque de Metz, Nîmes 1892; L. Saltet, L'origine méridionale des fausses généalogies carolingiens, in: Mélanges Léonce Couture, Toulouse 1902, S. 77; U. Chevalier, Répertoire des sources historiques du Moyen-Age, Bio-bibliogr., Bd. 1, Paris 1905, S. 334; Gebhard, Le roi Dagobert, 1911; Hauck I; H. v. Schubert, Gesch. d. christl. Kirche im Früh-MA, 1921; J. Depoin, in: Revue Mabillon 11, 1921, 12, 1922; J.-B. Pelt, Textes extraits principalement des registres capitulaires, Metz 1930, S. 366; F. A. Weyland, Vies des Saintes du diocèse de Metz, Bd. 4; LThK.



    Ökumenisches Heiligenlexikon - Arnulf von Metz

    französischer Name: Arnould
    auch: Arnoald

    Gedenktag katholisch: 18. Juli
    Übertragung der Gebeine: 16. Oktober
    Name bedeutet: Adler und Wolf (althochdt.)

    Bischof von Metz
    * 13. August (?) 582 in Lay-St-Christophe bei Nancy in Frankreich
    † 18. Juli 641 (oder 640) in Remiremont in Frankreich

    Arnulf, einem vornehmen fränkischen Adelsgeschlecht entstammend, der Überlieferung nach Sohn der Oda von Amy, erreichte am Hof Theudeberts II. von Austrasien als dessen Ratgeber und Hausmeier einen hohen Verwaltungsposten und stand sechs Amtssprengeln zugleich vor. Arnulfs Sohn Ansegisel heiratete Begga, die Tochter Pippins des Älteren, des Königs von Neustrien. Nach dem Mord an Theudebert II. verhalf Arnulf 613 als Anführer der Opposition des Adels zusammen mit Pippin Chlothar II. zur Herrschaft auch in Austrasien und Burgund.

    Nachdem seine Frau 612 ins Kloster eintrat, ließ Arnulf sich zum Priester weihen und wollte zunächst zusammen mit seinem Freund Romarich ins Kloster auf den Lérins-Inseln eintreten. Doch er wurde um 614 zusätzlich zu seinem politischen Amt als Bischof von Metz gewählt. Seine Legende erzählt, wie er vor der Besteigung des bischöflichen Thrones über die Moselbrücke ging, seinen Ring in den Fluss warf und darum bat, den Ring als Zeichen der Vergebung seiner Sünden zurück zu erhalten. Ein Fischer brachte ihm einen Fisch, in dem sich der Ring befand. Arnulf trug Tag und Nacht ein rauhes Kleid zur Buße und fastete häufig.

    623, nach der Einsetzung Dagoberts I. zum Unterkönig in Neustrien, wurde Arnulf zu dessen Vormund bestellt, war also zusammen mit Pippin dem Älteren der Regent des Frankenreiches. Er begleitete Dagobert nach Thüringen, war 624 an der Niederwerfung des Aufstandes des Agilolfingers Chrodoald beteiligt und vermittelte 625/626 den Ausgleich zwischen Dagobert und dessen Vater Chlothar II. Nachdem 629 Dagobert Frankenkönig wurde, legte Arnulf sein Bischofsamt nieder und zog sich als Einsiedler in den Wald bei Remiremont in der Nähe seines Freundes Romarich zurück, wo er Kranke und Aussätzige pflegte.

    Arnulfs Leichnam wurde später von Goërich, seinem Nachfolger auf dem Bischofsstuhl in Metz, in die Apostelkirche - die seitdem nach ihm benannte Kirche St. Arnulf in Metz - überführt. Arnulf wurde zum Vorbild eines Bischofs durch sein politisches Wirken in Verbindung mit tiefer Religiosität, seit dem 8. Jahrhundert deshalb weit über Metz hinaus verehrt. Über seinen Sohn Ansegisel und dessen Frau Begga wurde Arnulf Ahnherr der Karolingerdynastie und damit auch von Karl dem Großen, der ihn besonders verehrte; die Arnulfskirche in Metz wurde mehreren Karolingern zur Grablege, darunter ist Karls Sohn Ludwig der Fromme. Arnulfs anderer Sohn Chlodulf wurde sein dritter Nachfolger auf dem Metzer Bischofsstuhl.

    Der Gedenktag ist der Tag der Übertragung der Gebeine.
    Attribute: Fisch mit Ring im Maul
    Patron der Bierbrauer und Müller; für Wiederfinden verlorener Sachen



    Geburt:
    13.8.582 ?

    Begraben:
    Apostel-Kirche (Sankt Arnulf)

    Gestorben:
    18.7., Kloster Habendum

    Kinder:
    1. Chlodulf wurde geboren um 625; gestorben am 8 Jun 696; wurde beigesetzt in Metz [57000],Moselle,Lothringen,Frankreich.
    2. 1. Ansegisel wurde geboren um 610; gestorben in 657/679.