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 Bohrer

von Grüningen, Werner III.

männlich um 1045 - 1065  (20 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Grüningen, Werner III. wurde geboren um 1040/1045; gestorben am 24 Feb 1065 in Ingelheim am Rhein [55218],Mainz-Bingen,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Markgröningen [71706],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Gröningen (Maden)
    • Titel/Amt/Status: 1061; Graf von Maden 1061

    Notizen:

    Werner III. von Grüningen
    Graf von Maden 1061
    um 1040/45-24.2.1065 erschlagen Ingelheim
    Einziger Sohn des Grafen Werner II. im Neckargau

    Schwennicke, Detlef: Tafel 25, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben"

    WERNER III.
    + erschlagen Ingelheim 1065
    1061 GRAF von MADEN
    oo WILLIBIRG VON ACHALM + nach 1053 Tochter von Graf Rudolf

    Kläui Paul: Seite 13, "Die schwäbische Herkunft der Grafen Werner" in: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 69 1958

    Nun erscheint nach dem Tode Werners 1053 im Jahre 1059 Eberhard der Selige von Nellenburg als Graf im Neckergau. Zu dieser Stellung kam er bestimmt nur durch verwandtschaftliche Beziehungen. In diesem Zeitpunkt war Werner III. sicher noch minderjährig. Was lag näher, als einem Vetter des Verstorbenen die Grafschaft vormundschaftsweise zu übertragen. Da Irmgards Bruder Ebbo und zwei seiner Söhne bereits tot waren - der eine, Burkhard, war ebenfalls bei Civitate gefallen - kam nur der einzig überlebende Eberhard in Frage. Es scheint recht eigentlich in die Vertrauensstellung der Werner beim König eingetreten zu sein.
    Werner III. dürfte um 1060 volljährig geworden sein; seit 1061 erscheint er als Inhaber der Grafschaft Maden. Trotz seiner Jugend nahm er bald eine einflußreiche Vertrauensstellung beim König ein. Als er 1065 in Ingelheim in einem Handgemenge allzufrüh umkam, hinterließ er nur ein kleines Söhnchen als letzten Vertreter der Familie.
    Gattin Werners III. war Willebirg von Achalm, Tochter Rudolfs und der Adelheid und Enkelin Lütols von Mömpelgard und Willebirgs von Wülfingen (bei Winterthur), einer Tochter des Grafen Ulrich von Ebersberg. Letztere aber hat - wie ich in der oben erwähnten Arbeit näher ausführen werde - einen Teil der konfiszierten Güter des Rebellen Werner erhalten, und davon dürfte ein Teil, und zwar die vorwiegend unmittelbar südlich der Kyburg gelegenen Güter, an ihre Enkelin gegangen sein, die sie dann an Werner III. gebracht hat.

    Patze, Hans: Seite 194, "Die Entstehung der Landesherrschaft in Thüringen"

    Werner III. (1061 bis c. 1065/67) hatte großen Einfluß auf den jungen HEINRICH IV. Lambert von Hersfeld spricht ihm neben Adalbert von Bremen in jenen Jahren entscheidende Mitwirkung in der Politik des Reiches zu. In einem Handgemenge wurde Werner III. 1066 in Ingelheim erschlagen.

    Schmid Karl: Seite 209-210, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge."

    Denn in der Besitzgeschichte spiegelt sich die Familiengeschichte am konkretesten wider.
    Beginnen wir mit einem Beispiel: Die Zwiefaltener Chroniken Ortliebs und Bertholds [56 Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Bertholds, hrsg. von E. König und K. O. Müller, Schwäbische Chroniken der Stauferzeit 2 (1941) passim.] (verfaßt etwa um 1140) berichten ausführlich von den Gründern und der Gründungsgeschichte des Klosters. Kuno und Liutolt, die Söhne des Grafen Rudolf von Achalm und dessen Gattin Adelheid von Wülfingen/Mömpelgard, hatten sich entschlossen, mit Hilfe des Abtes Wilhelm von Hirsau (1089) in Zwiefalten eine Mönchsgemeinschaft ins Leben zu rufen und diese reich mit Gütern auszustatten. Die beiden Grafen waren beiderseits der Schwäbischen Alb, im Thurgau (Burg Wülfingen mit Pertinenzien), in Unterwalden, in Currätien und im Elsaß begütert. Dazu beerbeten sie ihre Brüder, die der Chronik zufolge auf beiden Seiten des Rheins über Besitzungen verfügten, wobei ihnen reicher Besitz ihres Bruders Bischof Werner von Straßburg zufiel. Die Söhne ihrer Schwester Mathilde von Horburg, die unter anderem den wertvollen Hof Hirzenach bei Boppard am Rhein erhalten hatte, bekamen nach Kunos Tod von Liutolt dazu noch die Burg Wülfingen. Bei der Dotation des Klosters Zweifalten aber war vor allem Graf Werner von Grüningen, der Sohn ihrer Schwester Willibirg, abzufinden, da er nach dem Erbrecht einen größeren Anspruch auf die Nachfolge in ihrem Besitz geltend machen konnte als die übrigen Verwandten, wie die Chronik ausdrücklich sagt. Nachdem der Grüninger durch Eid auf das Kloster Verzicht geleistet hatte, übergaben die beiden Grafen ihrem Neffen viele Besitzungen, darunter die Burg Achalm selbst. Aus dieser Besitzverteilung innerhalb der Familie Rudolfs von Achalm und Adelheids von Wülfingen, der Schwester Erzbischof Hunfrieds von Ravenna, geht hervor, daß Söhne und Töchter am Erbe der Eltern teilhatten. Bemerkenswert ist, wie viel den Klostergründern daran gelegen war, alle Ansprüche ihres Schwestersohnes auf das Kloster aus der Welt zu schaffen. Dies läßt erkennen, daß es sich um ein Eigenkloster gehandelt hat, das dann in den Schutz des Hl. Stuhls gestellt wurde. Außerdem nimmt der mütterliche Erbteil im Thurgau mit der Burg Wülfingen (magnis claruit divitiis ex materna heredidate) insofern eine besondere Stellung ein, als der primogenitus Kuno ihn erbte, auf der mütterlichen Burg wohnte und starb und sich nach Wülfingen - auch in der Schaffhausener Tradition - Chono comes de Wolvilingis nannte, während der jüngere Bruder zunächst offenbar auf der Achalm hauste. Die Familie ist im Mannesstamm ausgestorben. Ein großer Teil ihrer Besitzungen wurde zur Grundlegung und Ausstattung des Klosters Zwiefalten verwendet, ein anderer - darunter die namengebenden Burgen - gerieten in die Hände der cognatisch verwandten Linien Horburg und Grüningen. Die thurgauische Burg Wülfingen also gelangte von der Linie Mömpelgard in diejenige von Achalm und schließlich in die Linie Horburg.
    Auch von einem ungeteilten Besitz der ACHALMER Brüder in Ebersheim (Elsaß) ist die Rede. Diese Form der Besitzweitergabe schien im Mittelalter öfters vorgekommen zu sein.
    Die Klostergründer von Zwiefalten gehörten zum "Grafengeschlecht" von Achalm. Genealogisch betrachtet beginnt mit dem Erbauer der Burg Achalm, Graf Rudolf, der das von seinem früh verstorbenen Bruder Egino begonnene Befestigungswerk vollendet hat, kein neues Geschlecht. Dann aber im historischen Sinne? Wenn wir diese Frage bejahen, müssen wir uns darauf berufen, daß die Erbauer der Burg Achalm etwas Neues geschaffen haben: einen namengebenden Sitz. Doch ist es nicht merkwürdig, daß die Errichtung einer Burg, eines festen Wohnsitzes also, den Beginn eines Geschlechtes darstellen soll? Und wie verhält es sich mit Chono comes de Wolvilingis (Wülfingen), der sich nach der von der Mutter ererbten Burg im Thurgau nannte? War er deshalb ein WÜLFINGER oder ein ACHALMER? Man sieht, die Rechnung geht so nicht auf.

    oo Willibirg von Achalm, Tochter des Grafen Rudolf, um 1040/45- nach 1053

    Kinder:
    - Werner IV. Graf von Gröningen um 1060-22.2.1121

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 742,744/45,749,752/53,798,1039,1056,1126/27,1184 - DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 337,342,347,355,360, 362 - Eckhardt Karl August: Eschwege als Brennpunkt thüringisch-hessicher Geschichte. Verlag Trautvetter & Fischer Nachfolger. Marburg/Lahn 1964 Seite 85-89 - Hils, Kurt: Die Grafen von Nellenburg im 11. Jahrhundert, Bernhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1967 Seite 22,49 - Kläui Paul: Die schwäbische Herkunft des Grafen Werner, in Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde Band 69, 1958, Seite 9-18 - Lampert von Hersfeld: Annales/Annalen. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 Seite 88,92,94,106-108 - Patze, Hans: Die Entstehung der Landesherrschaft Thüringen, Böhlau Verlag Köln/Graz 1962 Seite 194 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 Seite 209-210 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XII, Schwaben, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 25 -

    Gestorben:
    erschlagen

    Familie/Ehepartner: von Achalm, Willebirg. Willebirg (Tochter von von Achalm, Rudolf und von Wülflingen, Adelheid) wurde geboren um 1025; gestorben nach 1053. [Familienblatt] [Familientafel]


Generation: 2