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 Bohrer

Theutbald

männlich vor 709 - nach 746  (> 39 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Theutbald wurde geboren vor 709 (Sohn von Gotfrid und von Bayern, N.); gestorben nach 746.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 712/730-744, Alamannien ; Herzog der Alamannen

    Notizen:

    Theutbald Herzog der Alamannen (712/30-744)
    † nach 746
    Jüngerer Sohn des Alemannen-Herzogs Gotfrid; Bruder Herzog Lantfrids

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 685

    Theudebald, Herzog der Alamannen
    * vor 709, † 746?

    Der Bruder des alamannischen Herzogs Lantfrid vertrieb 727 den Abt Pirmin von der Reichenau »aus Haß gegen Karl (Martell)« (Hermann von Reichenau). Seit Lantfrids Tod 730 Haupt des antiarnulfingischen Widerstands, verbannte Theudebald 732 Pirmins Nachfolger Heddo, wurde aber selbst von Karl Martell vertrieben. Seinem Einfall ins Elsaß 741 folgte 742 die Verwüstung Alemanniens durch die Hausmeier, die er 743 zusammen mit dem Herzog von Bayern, Odilo, erfolglos angriff. Theudebald - und mit ihm das alemannische Herzogtum - fand sein Ende wohl auf dem Gerichtstag von Cannstatt.

    U. Nonn

    Literatur:
    B. Behr, Das alem. Hzm. bis 750, 1985 - Die Gründungsurkunden der Reichnenau, hg. P. Classen (VuF 24, 1977).

    Geuenich, Dieter: Seite 104-107, "Geschichte der Alemannen"

    Als Gotfrid 709 starb, erhoben seine beiden Söhne Lantfrid († 730) und Theudebald Anspruch auf den Titel eines dux. Demnach bestand im alemannischen Herzogshaus das Prinzip der Herrschaftsteilung und nicht das der Individualsukzession. Erblichkeit und Teilung der Herzogswürde waren entsprechend auch in der Neufassung des alemannischen Rechts vorgeschrieben, die mit dem Namen des Herzogs Lantfrid verbunden ist.
    Ob Gotfrid der erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids (709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Aleamannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte. Sollte er damit eine engere Bindung der Söhne Gotfrids an die PIPPINIDEN angestrebt haben, so wurde dieses Ziel jedenfalls nicht erreicht. Lantfrid und sein Bruder Theudebald standen nach dem Tode Pippins den Hausmeiern in erbitterter Feindschaft gegenüber.
    Die Quellen berichten, 722 habe Karl Martell (714-741) Alemannien und Bayern unterworfen, 723 hätten sich beide Völker wieder gegen Karl erhoben und die "Friedenseide schmählich gebrochen". Offensichtlich standen die beiden miteinander verwandten Herzogsfamilien in Bayern und Alemannien in gemeinsamer Opposition gegen die fränkischen Hausmeier. 724 gründete der Klosterbischof Pirmin unter dem Schutz von Karl Martell auf der Bodenseeinsel Reichenau ein Kloster, das inmitten des alten Kerngebietes der Alemannen-Herzöge offensichtlich als Provokation empfunden wurde. Nur etwa drei Jahre konnte sich Pirmin als Abt auf der Insel halten, dann vertrieb ihn Theudebald, der Sohn Gotfrids und Bruder Lantfrids, "aus Haß gegen Karl".
    Das verfassungsgeschichtliche Problem, ob Theudebald bereits neben seinem Bruder als Herzog - vielleicht eines südlichen Teilherzogtums - amtierte oder ob er erst nach dem Tod Lantfrids die Herzogswürde übernahm, ist keineswegs als gelöst anzusehen. 730 wandte sich Karl Martell mit einem Heerzug gegen Lantfrid, der noch im selben Jahr starb. In der darauf folgenden Zeit bis zur Beseitigung des alemannischen Herzogtums im Jahre 746 scheint Theudebald allein das Herzogsamt in Alemannien beansprucht zu haben. Die Frage, ob er von den karolingischen Hausmeiern nach dem Jahre 732, in dem er nach dem Bericht der Chronik Hermanns des Lahmen "vertrieben" worden war, noch als Herzog anerkannt worden ist, können wir hier offen lassen.
    Gemeinsam zogen die beiden Hausmeier 742 gegen den "Schwaben"-Herzog Theudebald, wie Hermann der Lahme ihn an dieser Stelle nennt. Vorangegangen war eine Rebellion Theudebalds im Elsaß, der auch Wasconen, Bayern und Sachsen beteiligt waren. Im folgenden Jahr führten Pippin und Karlmann wiederum vereint einen Feldzug gegen den Bayern-Herzog Odilo (737-748) durch, der mit Theudebald verwandt, vielleicht sogar sein Bruder war. Er wurde von Slawen und Sachsen unterstützt
    Trotz der Niederlage, die Odilo und Theudebald 743 am Lech erlitten und die sie zur Flucht zwang, hören wir 744 erneut von einem Aufstand des Alemannen-Herzogs. Diesmal ist es Pippin, der Theudebald "durch die Macht seines Heeres schimpflich aus den Stellungen in den Alpen (Vogesen?) in die Flucht [trieb]". Pippin "brachte", heißt es in den Aufzeichnungen Childebrands weiter, "den Dukat dieser Gegend wieder an sich und kehrte nach Hause zurück". Im folgenden Jahr 746 schlug Karlmann, zu dessen Reichsteil Alemannien gehörte, eine letzte Empörung nieder. "In großer Wut" sei Karlmann mit einem Heer nach Alemannien eingefallen. schreibt Childebrand, "und sehr viele von denen, die sich gegen ihn erhoben, tötete er mit dem Schwert". Die Metzer Ananlen berichten von einer Versammlung bei Cannstatt die Karlmann angeordnet habe. "Dort wurde das Heer der Franken und Alemannen vereint. Es war dort ein großes Wunder, daß ein Heer das andere ergriff und fesselte ohne irgendeine Kriegsgefahr. Die aber, die die ersten waren mit Theudebald bei der Unterstützung des Odilo gegen die unbesiegbaren Fürsten Pippin und Karlmann, nahm er fest und wies sie gnädig zurecht, wie es die einzelnen verdient hatten".

    Theutbald wurde nach dem Tode seines Vaters mit Erbgut im Thurgau und Bodenseegebiet ausgestattet. Er wurde 744 als Herzog abgesetzt.

    Störmer Wilhelm: Seite 23, "Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV."

    Dem Herzog Landfried folgte sein Bruder Theutbald auf den alemannischen Herzogstuhl. Das schließt nicht aus, dass er möglicherweise vorher schon Teil-Herzog war. Politisch entscheidend ist, dass Theutbalds Annahme des Herzogstitels von fränkischen Quellen als Anmaßung bezeichnet wird. Trotz offenbarer fränkisch-karolingischer Widerstände baute er nach 730 wieder einen alemannischen Dukat auf. 742 erhob er sich gegen den Hausmeier Karlmann, der seines Bruders Odilo Schwager war, und teilte mit Herzog Odilo von Bayern 743 die Niederlage am Lech durch Pippin und Karlmann. Das sogenannte Blutgericht von Canstatt 746 bedeutete das Ende von Theutbalds Macht; die karolingischen Hausmeier hatten endgültig über die Alemannen gesiegt.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 81, "Geschichte Württembergs"

    Unermüdlich in seinem Frankenhaß, verjagte nämlich Theutbald ums Jahr 732 Karls Schützling, den Nachfolger Pirmins, Eto, von seiner Abtsstelle, mußte jedoch dieses Unternehmen mit seiner Vertreibung büßen. Alsbald nach Karls Tod erhob er sich wieder, zunächst im Elsaß, und wahrscheinlich war es eine Folge seiner Umtriebe, dass die meisten alamannischen, insbesonders rechtsrheinischen Bischöfe von der ersten germanischen Synode im Frühjahr 742 sich entfernt hielten. Allein die Hausmeier drangen im Herbst des Jahres 742 bis zur Donau, verwüsteten das Land und bewirkten die Wiederunterwerfung ganz Alamanniens. Im Jahre 743 verband sich Theutbald mit dem Bayern-Herzog Odilo, wurde aber mit diesem durch die vereinten fränkischen Streitkräfte am Lech geschlagen und mußte fliehen. Zum letzten Male trat er zwei Jahre später zunächst im Elsaß und vielleicht, dort besiegt, auf der Schwäbischen Alb auf, unterlag aber auch hier wieder Pippin und wird von nun an nicht mehr genannt.


    Literatur:
    Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 104-107,159 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 42,44,53 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 23 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 81 -


Generation: 2

  1. 2.  Gotfrid wurde geboren um 650; gestorben in 709.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Herzog der Alamannen

    Notizen:

    Gotfrid Herzog der Alamannen
    um 650 - 709

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1596

    Gottfried (Gotefrid), Herzog (dux) der Alamannen + 709
    Gehörte zu der Gruppe von (rechtsrheinischen) duces, die mit legitimistischen Begründungen es ablehnten, sich dem karolingischen Hausmeier zu fügen. Daher hat Gottfriedangesichts des schwachen merowingischen Königtums offenbar eine weitgehend unabhängige Herrschaft über das ganze Alamannien ausgeübt, wovon zum Beispiel die Datierung nach Herzogsjahren in einer Urkunde Gottfrieds für die Kirche von St. Gallen zeugt; der Ausstellungsort Cannstatt weist die Gegend am oberen Neckar als Wirkungsbereich des Herzogtums aus. Der dem Verwandtschaftskreis der AGILOLFINGER zugerechnete Gottfried galt im frühen 9. Jh. als Spitzenahn Hildegards, der Gemahlin KARLS DES GROSSEN. Von Gottfrieds Söhnen folgte Lantfrid später im alemannischen Dukat, während Odilo offenbar die agilolfingische Linie der Herzöge von Bayern fortsetzte.

    Literatur:
    Die Bayern und ihre Nachbarn, I, hg. H. Wolfram-A. Schwarcz (AAW, phil.-hist. Kl. 179), 1985.

    Ewig Eugen: Seite 196,198-200 , "Die Merowinger"

    Mit Gotfrid, dessen damals seltener Name merkwürdigerweise auch bei einem Sohn Drogos und Enkel Pippins wieder begegnet, tritt erstmals seit Leuthari ein alamannischer Herzog wieder in Erscheinung und erstmals deutlich auch ein gesamtalamannischcher. 708 übertrug er dem Kloster St. Gallen erstmals eine Schenkung im alamannischen Kernraum von Cannstatt. Im Herzogtum folgten ihm später seine Söhne Lantfrid und Theutbald; sein Sohn Odilo (Uatalo) übte eine Herrschaft im Thurgau aus, ehe eer nach dem Erlöschen der älteren AGILOLFINGER in Bayern das bayerische Herzogtum übernahm und dort die jüngere agilolfingische Herzogslinie begründete. Daraus geht hervor, dass entweder der Vater Gotfridoder die Mutter Odilosder weit verzweigteen AGILOLFINGER-Sippe angehörte, das alamannische Herzogshaus also agnatisch oder cognatisch mit dem bayrischen verwandt war. Eine Verwandtschaft Gotfrids mit den Vorgängern Chrodebert und Leuthari ist nicht auszuschließen, aber auch nicht sicher auszumachen. Es bleibt daher offen, ob er die Herrschaft seines Hauses in Alemannien begründete oder erbte.
    Im Jahre 709-712 griffen die Franken in Alamannien ein, wobei Pippin die beiden ersten Feldzüge persönlich führte. Als Gegner wird nicht Gotfrid, sondern ein dux Wiliharius (Wilarius) genannt, der in der Ortenau bezeugt ist. Allem Anschein nach handelte es sich um eine Intervention zur Regelung der Nachfolge im Herzogtum nach dem Tod Gotfrids, vielleicht zur Sicherung der Rechte von GotfridsSöhnen gegen Wiliharius. Wenn Pippin dabei auch eine verstärkte Abhängigkeit Erben Gotfridsdurchgesetzt haben sollte, so war dieser Erfolg nur von kurzer Dauer.
    Gotfrid und "die übrigen duces" sahen in Pippin dem Mittleren bestenfalls einen Mann ihresgleichen. Wie sehr sich ihre Herrschaft selbst der königlichen angeglichen hatte, zeigen ihre Erbregelungen. Bei den Alamannen folgte auf Gotfrid der Sohn Lantfrid als Herzog; die jüngeren Brüder Theutbald und Odilo wurden wie der elsässische Herzogsbruder "abgeschichtet" und mit Herrschaften im Bodenseegebiet und im Thurgau ausgestattet.

    Geuenich, Dieter: Seite 103-105,"Geschichte der Alemannen"

    Seit der Wende zum 8. Jahrhundert gewinnen wir aus den Quellen ein deutlicheres Bild von den Herzögen der Alemannen. Von Herzog Gotfrid (+ 709) wissen wir sogar, daß er in der Gegend von Cannstatt, also im N der Alamannia, begütert war. Dort wurde nämlich im Jahr 700 eine Urkunde ausgestellt, in der festgehalten ist, daß Herzog Gotfrid auf Bitten eines Priesters Magulfus den Ort Biberberg (bei Stuttgart) an die Zelle des heiligen Gallus schenkte. Mit diesem Cotefredus dux alamannorum beginnt eine Reihe von Herzögen, die erfolgreich versuchten, das Herzogtum innerhalb ihrer Familie, die agilolfingischerHerkunft und mit dem bayerischen Herzogshaus verwandt war, weiterzugeben, also ein alemannisches Herzogshaus zu ergründen. Zeitgleich mit dem Aufstieg dieses alemannischen Herzogshauses vollzog sich im Frankenreich der Aufstieg der ARNULFINGER-PIPPINIDEN.
    Ob Gotfridder erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids(709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Alemanannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte.

    Schieffer Rudolf: Seite 29, "Die Karolinger"

    Gegenüber den arnulfingisch/pippinidischen Hausmeiern, die seit 687 ihre Dominanz in der Francia auszuspielen begannen, konnten sie sich als gleichrangig, wenn nicht als überlegen, empfinden, wie schon die frühe Rivilität Arnulfs und Pippins des Älteren zu Mitgliedern der bayerischen Herzogsfamilie der AGILOLFINGER (624/25,641) beweist und wie es eine schwäbische Überlieferung des 9. Jahrhunderts ausdrücklich festgehalten hat, die über die Zeit nach 687 berichtet: "Gottfried, der Herzog der Alemannen, und die übrigen Herzöge umher wollten den Herzögen der Franken nicht gehorchen, weil sie nicht den merowingischen Königen dienen konnten, wie sie es zuvor gewohnt waren, und darum hielt sich ein jeder für sich"

    Decker-Hauff Hansmartin: , "Die Ottonen und Schwaben" Seite 312

    Mit dem um 650 geborenen Gottfried (In der Abfolge Herzog Gottried - Houchi (Hug) - Nebi - Imma - Königin Hildegard) als dem frühesten aus Urkunden zu belegenden schwäbischen Herzog und mutmaßlichen Besitzer von Wittislingen sind wir bereits i in dem Jahrhundert, dem das prächtigste der dortigen Gräber angehört. Das Fürstinnengrab aus der Mitte des 7. Jahrhunderts kann ohne weiteres dasjenige der Mutter oder Großmutter Gottfrieds sein, würde ausgezeichnet zu dem passen, was auch sonst schon vermutet worden ist: dass nämlich das "altschwäbische" Herzogshaus (wenn es überhaupt stammschwäbischen Ursprungs war?) schon sehr früh mit dem fränkischen Hochadel sich verschwägerte und mit diesem zu einer Schicht zusammenwuchs.

    Störmer Wilhelm: Seite 22, "Adelsgruppen"

    Seit Erich Zöllners Untersuchung über die Herkunft der AGILOLFINGER kennen wir auch den Vater des Hucbert-Nachfolgers Odilo; es ist der Alemannen-Herzog Gottfried. Im Anschluß an Zöllners Ergebnisse hat Eckhardt auf Grund von Namensvergleichen e einen genealogischen Zusammenhang zwischen Odilo und Herzog Theodo von Bayern konstruiert. Er nimmt eine Heirat des alemannischen dux Gottfried mit einer Tochter des bayerischen dux Theodo an. Da aber Gottfried 709 starb, Theodo erst 717/18, ist diese Konjektur nicht sehr wahrscheinlich. Nicht nur die Namengebung der Söhne Gottfrieds, sondern auch das Bewußtsein Odilos und seines Sohnes Tassilo, AGILOLFINGER zu sein, machen den verwandtschaftlichen Zusammenhang der Gottfried-Familie mit jener Theodos deutlich; nur scheint es, dass er auf eine frühere Ehe oder Ehen zurückgeführt werden muß, die wir freilich nicht kennen.
    Über Gottfrieds Herkunft wissen wir nichts. Klebel hält es für möglich, dass er mit einer Tochter eines MEROWINGER-Königs, Chlodwigs II. oder Chlothars II. verheiratet war, weil Hildegard, die Mutter der beiden Söhne KARLS DES GROSSEN, LUDWIG DES FROMMEN und Lothar, die auffallenderweise MEROWINGER-Namen trugen, von Herzog Gottfried abstammte.
    Von seinen Söhnen sind Landfried, Theutbald und Huiching eindeutig genealogisch bezeugt.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 79, "Geschichte Württembergs"

    Seit Beginn des 8. Jahrhunderts bereiteten die alemannischen Herzöge den fränkischen Herrschern größere Schwierigkeiten. So macht sich Herzog Gotefrid, welcher ums Jahr 700 in "Cannstatt am Neckar" das Kloster St. Gallen beschenkte, in seinem Streben nach Unabhängigkeit dem mittleren Pippin in einer Weise furchtbar, dass dieser erst nach dessen Tode (708 oder 709) einen Angriff auf seinen Nachfolger Willehari wagte.

    oo N.N. von Bayern, Tochter des Herzogs Theodo
    Kinder:
    - Lantfrid
    - Theutbald
    - Odilo (Uatalo) Herzog von Bayern -18.1.748
    - Houchi (Hug)
    - Regarde
    oo Hildebrand Herzog von Spoleto
    - Liutfried

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 70,120,184,216,285 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer ZeZeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 26,28,31,43,45,142,154,191,246 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 196,198-200 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 103-105,109,117,159 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 49 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 29 -


    Name:
    auch Gotefrid, Gotefred oder Gottfried (lateinisch Gotfridus oder Cotefredus)

    Gotfrid heiratete von Bayern, N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Bayern, N.

    Notizen:

    vielleicht Tochter des bayerischen dux Theodo

    Name:
    ?

    Kinder:
    1. Lantfrid gestorben in 730.
    2. Huoching
    3. Regarde
    4. Liutfried
    5. 1. Theutbald wurde geboren vor 709; gestorben nach 746.
    6. von Bayern, Odilo wurde geboren um 700; gestorben am 18 Jan 748; wurde beigesetzt in Osterhofen [94486],Deggendorf,Bayern,Deutschland.