Genealogische Datenbank
 Bohrer

Adalung

männlich - 837


Generationen:      Standard    |    Vertikal    |    Kompakt    |    Rahmen    |    Nur Text    |    Ahnenliste    |    Fan Chart    |    Medien    |    PDF

Generation: 1

  1. 1.  Adalung (Sohn von Isanbart und Thietrade); gestorben in 837.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Lorsch Kloster [64653],Bergstraße,Hessen,Deutschland; Abt von Lorsch
    • Titel/Amt/Status: Arras [62000],Pas-de-Calais,Nord-Pas-de-Calais,Frankreich; Abt von Saint-Vaast in Arras

    Notizen:

    Wikipedia - Kloster Lorsch
    Abt Adalung unterhielt enge Beziehungen zu Karl dem Großen, der ihn 808 auch zum Abt von Saint-Vaast in Arras ernannte, und ihm gelang es, den Besitz der Abtei noch zu mehren. Adalung unterzeichnete, neben anderen, das Testament Karls des Großen. Auch für dessen Nachfolger Kaiser Ludwig den Frommen, war Adalung ein enger Berater. So reiste Adalung 823 nach Rom, um im Auftrag des Kaisers Untersuchungen gegen den Papst Paschalis I. zu leiten.
    Auch aus den Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und seinen Söhnen ging die Abtei gestärkt heraus. Die Abtei wurde 832 durch Ludwig den Deutschen besetzt, vermutlich um die Abtei daran zu hindern, für den Kaiser Partei zu ergreifen.
    Adalung war 833 auf dem Lügenfeld bei Colmar anwesend und übergab im Auftrag von Ludwig dem Frommen Geschenke an den Papst Gregor IV., der auf Betreiben von Lothar I. angereist war.

    Das Lorscher Evangeliar, das sich heute zerlegt in Rom, London und Alba Julia befindet, kam vermutlich unter Abt Adalung nach Lorsch.


Generation: 2

  1. 2.  Isanbart (Sohn von Warin und von Spoleto, Adellinde); gestorben nach 806.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Graf im Thurgau
    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Graf in Sachsen

    Notizen:

    Isanbart
    Graf in Sachsen
    Graf im Thurgau
    - nach 806 (um 824?)
    Sohn des Grafen Warin im Thurgau und der Adellinde von Spoleto, Tochter von Herzog Hildebrand

    Notker: Seite 388, "Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII"

    Nun wollten fast alle ihren Herrn zu Gefallen ihre Hosen ausziehen, aber er verhinderte es mit den Worten: In solcher Verfassung muß ich vor Hildegard [66 Hildegard war seit 783 tot.] treten. Isambard [67 Isambard ist als Thurgaugraf 774-779 bezeugt. Kloster St. Gallen erhielt von ihm von 798-806 mehrfach Schenkungen: Urkundenbuch Nr. 154 (Seite 146). Nr. 190 (Seite 180).] aber, der Sohn Warins [68 Warin aus moselfränkischem Geschlecht, erstmals 754 bezeugt (Wartmann, Urkundenbuch Band I Seite 22) als Graf im Thurgau, letztmals 772 (ebd. Seite 63f.), gründete um 770 das Chorfrauenstift Buchau im Federsee.], des Verfolgers Eures Schutzheiligen Othmar, setzte dem Tier nach, warf seine Lanze, da er nicht wagte in größere Nähe heranzukommen, traf es zwischen Hals und Schulter ins Herz und übergab es noch zuckend dem Kaiser. Dieser tat als bemerke er es nicht, überließ das Wild seinen Gefährten und kehrte nach Hause zurück. Hier rief er die Königin herbei, zeigte ihr die Löcher im Beinkleid und sagte: Was verdient derjenige, welcher mich von einem Feind befreit hat, der mir dies angetan hat? Und als sie "Alles Gute" antwortete, erzählte ihr der Kaiser alles der Reihe nach, wies die gewaltigen Hörner zum Zeugnis vor und brachte die Herrscherin dazu, daß sie weinte, seufzte und sich an die Brust schlug. Und als sie gar erfuhr, daß der gehaßte und aller Lehen beraubte Isambard den Kaiser vor einem solchen Gegner gerettet hatte, warf sie sich dem Kaiser zu Füßen und erlangte für ihn alles, was man ihm genommen hatte, beschenkte ihn aber selbst mit reichen Gaben.

    Isanbart war eine KAROLINGER-Stütze und war mit einer Tochter des in Sachsen sehr mächtigen, mit einer Sächsin verheirateten KAROLINGERS Bernhard vermählt.

    Schmid Karl: Seite 444, "Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter"

    Ähnlich wie sein Onkel Ruthard zog auch Isanbart die Ungnade KARLS DES GROSSEN auf sich.

    Fleckenstein Josef: Seite 97,98, "Die Herkunft der Welfen"

    Eine umfangreiche Schenkung Isanbards, des Sohnes Warins, an St. Gallen zeigt deutlich, wie wirkungsvoll das Kloster seine Klagen vorzubringen wußte und wie es sie vom Vater auf den Sohn übertrug. Die Schenkung erfolgte ausdrücklich, um diese Klagen ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen; nur unter dieser Voraussetzung sollte sie auch gelten. Damit hätte Isanbard aber auch das Unrecht seines Vaters gut gemacht.
    Scheint es hiernach bereits, dass die WELFEN mit Ruthard enger verbunden waren als mit Warin, so können wir andrerseits mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, dass Warin und sein Sohn Isanbard, ein Zeit- und Altersgenosse Welfs [Die erwähnte Tradition Isanbards ist vom 29. Oktober 806, seine früheste Bezeugung von 771/74], des Vaters der Kaiserin Judith, nicht dem gleichen Mannesstamm wie Welf angehört haben können; denn so wenig wie ihre Namen (Isanbard hatte noch einen Bruder Swabo) sich mit den bekannten welfischen Namen berühren, so wenig kehrt auch nur eine ihrer Besitzungen in der Hand der WELFEN wieder. Vielmehr spricht alles dafür, dass sie dem Verwandtschaftskreis der WIDONEN zuzurechnen sind.



    oo Thietrade, Tochter des KAROLINGERS Bernhard Abt von Sankt Quentin
    Cousine KARLS DES GROSSEN


    Kinder:

    - Heilwig - nach 833
    oo Welf - 825
    - Adallinde
    oo Sigefried Er war begütert in Clerf (Luxemburg).
    - Adalung Abt von Lorsch - 837


    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 42,44,51 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 44,94,112,132,150-156,199,217,221,234,237,252,283-286 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 86,92,109,154,191,200,202,232,250 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Herm, Gerhard: Karl der Große. ECON Verlag GmbH, Düsseldorf, Wien, New York 1987 Seite 235 - Notker: Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 388 - Schmid Karl: Gebetsgedenken und adliges Selbstverständnis im Mittelalter. Ausgewählte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1983 -

    Gestorben:
    um 824?

    Isanbart heiratete Thietrade. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Thietrade

    Notizen:

    Nach These von Decker-Hauff war Isanbrand verheiratet mit Theodrada, Tochter des PIPPINIDEN Bernhard (Hlawitschka, Vorfahren 81, Nr. 53). Eine Begründung dieser Vermutung fehlt allerdings.

    Name:
    Theodrada

    Kinder:
    1. Adallinde
    2. 1. Adalung gestorben in 837.
    3. Heilwiga wurde geboren um 778; gestorben nach 833.


Generation: 3

  1. 4.  Warin (Sohn von Ruthard); gestorben um 790.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Graf im Thurgau

    Notizen:

    Warin Graf im Thurgau
    - um 790 (20.5.774 Borgolte)
    Sohn des Grafen Ruthard der Ältere und der Odilia [Sie stammte vermutlich aus dem Elsaß und gehörte vielleicht zum Hause der ETICHONEN. Dann haben wir in den Tribunen von Arbon möglicherweise das Geschlecht von Odilias Mutter vor uns.]

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 2049

    Warin, Graf in Alemannien + 20. Mai 774
    oo Hadellind

    Neben Ruthard bedeutendster der fränkischen "Reichsaristokraten" (Tellenbach), die nach der Zerschlagung des alemannischen Herzogtums (Canstatt, 746) nach Alemannien vordrangen.
    Die urkundlichen comes-Belege für Warin sind weit verstreut; zusammen mit Ruthard schuf er Grafschaften, bemühte sich aber auch um die Reorganisation des Fiskallandes (Schaffung grafschaftsfreier Fiskalbezirke). Nach Walafrid Strabo übten die beiden Grafen "totius ... Alemanniae curam" aus (Vita Galli, SRM IV, 322f.); er wirft ihnen Machtmißbrauch vor (Konfiszierung von Kirchengut).
    In Warins letzten Lebensjahren wurde sein Einfluß offenbar erheblich zurückgedrängt; dennoch konnte sein Sohn Isanbard die Nachfolge als Graf im Thurgau antreten. Ein weiterer Sohn Swabo ist urkundlich bezeugt.

    Quellen und Literatur:
    M. Borgolte, Gesch. der Gft.en Alemanniens, 1984 - Ders., Die Gf.en Alemanniens in merow. und karol. Zeit, 1986, 282-287 [Lit.].

    Nach Josef Fleckenstein war Warin ein Verwandter der WIDONEN und keinesfalls der Sohn des Grafen Ruthard, da es keinen älteren und jüngeren Ruthard gab.

    Thiele, Andreas: Tafel 27, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    WARIN + um 790
    Sohn des Grafen Ruthard des Älteren

    Warin stammte aus altem austrasischen Adel, der mit den KAROLINGERN aufgestiegen war und wurde zusammen mit seinem Bruder Ruthard dem Jüngeren Statthalter im unterworfenen Alemannien, das sie als geschickte Verwalter nach fränkischem Vorbild ordneten und fest ans fränkische Reich banden. Sie erwarben durch rücksichtslose Konfiskation und durch Rodungen großen Besitz und waren unter anderem auch Laienäbte von St. Denis, Fulda, Gorze und Prüm. Sie gründeten unter anderem Ettenheim-Münster und Gengenbach-Schwarzbach und waren auch Grafen im Thurgau, der gesamten Baar im Argengau, Linzgau, im Elsaß und Zürichgau. Sie standen oft gegen das mächtige St. Gallen und wurden zuletzt wegen ihrer vielen Eigenmächtigkeiten zurückgesetzt. Warin und seine Gemahlin Adellinde stifteten zusammen um 770 das Kloster Buchau als Familienkloster.

    oo ADELLINDE VON SPOLETO + nach 787
    Tochter des Herzogs Hildebrand, zeitweise Titular-König der Langobarden und der bayerischen Prinzessin Regarde (wohl Schwester des Herzogs Odilo)

    Decker-Hauff Hansmartin: Seite 360, "Die Ottonen und Schwaben"

    Warin und sein Bruder Ruthard waren von Vaterseite Moselfranken und von Mutter- bzw. Großmutterseite her bereits in Schwaben "zu Hause", als sie beauftragt wurden, die fränkische Königsmacht in Schwaben zu vertreten. Zwar gehörten auch die Tribunen von Arbon allem nach einem ursprünglich fränkischen Hause an, aber sie saßen bereits mehrere Generationen in Schwaben und hatten daher Einfluß und großen Besitz im Lande. Dann waren Warin und Ruthard nicht nur die politischen, sondern auch die blutmäßigen Erben der Tribunen. Die beiden Rutharde sind wohl so zu trennen, dass der ältere (Vater) mit dem Gründer von Gegenbach, der jüngere (Sohn) mit dem Gründer von Arnulfsau-Schwarzach gleichzusetzen ist.
    Tatsächlich finden wir den seltenen Namen Adallinde in diesen Jahrzehnten einmal und zwar bei einer hervorragenden Trägerin: Bei Hadelinda, der Gattin des Grafen Warin im Thurgau, des fränkischen Vertrauensmannes Pippins, der seit etwa 754 in Schwaben auftaucht [erstmals als Graf im Thurgau am 6.8.754 bezeugt], um dort bis in die 70er Jahre [letztmals als Graf im Thurgau bezeugt am 8.6.772. Dass gerade er jener Warin gewesen sei, dessen Todesjahr 774 durch die Annalen Guelferbytani überliefert wird, ist nicht sicher. Sein Verschwinden aus schwäbischen Urkunden ab etwa 773 setzt nicht unbedingt seinen Tod voraus; ebensogut kann er - der Landfremde - in ein anderes Gebiet des karolingischen Reiches übergesiedelt sein.] eine hervorragende Rolle zu spielen. Warin stammte aus Franken, näherhin aus Moselfranken, wahrscheinlich aus jenem kleinen Kreis der mit dem karolingischen Hause nächstverwandten maas- und moselfränkischen Geschlechter. Ein Langobarde war er sicher nicht, aber enge Beziehungen zu Italien muß er gehabt haben, sonst hätte sich in Buchau später nicht die Erinnerung daran festsetzen können, dass er - mindestens zeitweilig - sich auch in Italien aufgehalten hat. Warin und Adallinde sind als das Stifterpaar von Buchau anzusehen. Warin, Graf im Thurgau, und seine Gemahlin Hadelinde erscheinen als bereits verstorben 806 in einer St. Galler Urkunde. Warin ist nicht etwa 774 gestorben, sondern aus Schwaben in das Herzogtum seines Schwiegervaters übersiedelt. Warins Verschwinden in den schwäbischen Urkunden ab 773 fällt auffallend genau zusammen mit Hildebrands Herzogserhebung vom Herbst 773. Wahrscheinlich ist Warin schon damals nach Spoleto gekommen. Warin hat den ducatus minor von Spoleto, innegehabt, eine Stellung, die die Rolle eines Stellvertreters des Herzogs eingeschlossen haben kann. Dass übrigens Adallinde in Buchau begraben wurde, während von einem Grab Warins in der Buchauer Überlieferung nichts bekannt ist, könnte so gedeutet werden, dass Warin vor Adallinde an seinem damaligen Wohnort starb und (in Spoleto bzw. Farfa?) bestattet wurde, worauf sich Adallinde als Witwe in ihre Gründung, das Damenstift Buchau zurückzog. Das könnte dann frühestens 788/89 geschehen sein.

    um 750 oo Adellinde von Spoleto, Tochter des Herzogs Hildebrand und der Segarde, um 735-28.8. nach 787 Schwester Herzog Odilos von Bayern

    Kinder:
    - Isanbart Graf in Schwaben - nach 806
    - Spancozza
    oo Richer Graf
    - Swabo

    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 151,153,285 -

    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 9,23,26,29,36,41-44,50,54,59 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 36-288 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 30-252 - Decker-Hauff, Hansmartin: Die Ottonen und Schwaben, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 14 (1955) Seite 360 - Dienemann-Dietrich Irmgard: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in: Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Seite 158f.,170-176 - Die Reichsannalen mit Zusätzen aus den sogenannten Einhardsannalen. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band V Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 Seite 26 - Ekkehard IV.: St. Galler Klostergeschichten. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X Seite 36 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Jähnichen, Hans: Warin, Rudhard und Scrot. Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Frühgeschichte des Stiftes Buchau - Metz, Wolfgang: Miszellen zur Geschichte der Widonen und Salier, vornehmlich in Deutschland, in: HJb 85 1965, Seite 145-159 - Notker: Taten Karls. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 388 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 47,118,119 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 241,326 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 335-340 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 27 -
    Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 188,278 -

    Gestorben:
    (20.5.774 Borgolte)

    Warin heiratete von Spoleto, Adellinde. Adellinde (Tochter von Hildebrand und Regarde) wurde geboren um 735; gestorben nach 787. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Spoleto, Adellinde wurde geboren um 735 (Tochter von Hildebrand und Regarde); gestorben nach 787.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Thurgau,Schweiz; Gräfin im Thurgau

    Notizen:

    Adellinde von Spoleto Gräfin im Thurgau
    um 735-28.8. nach 787
    Tochter des Herzogs Hildebrand von Spoleto und der Regarde, Schwester Herzog Odilos von Bayern

    Borgolte Michael: Seite 151,285,287, "Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie."

    Ausdrücklich stellt Isanbard schließlich fest, daß er die Tradition für die Ruhe seiner Seele, für die seines Vaters Warin, der an anderer Stelle der carta als bereits verstorbener Graf bezeichnet wird, und die seiner Mutter Hadellinda unternehme.
    Warin, der Gemahl Hadallinds und Vater Isanbrads, hatte noch einen weiteren Sohn Swabo.
    Aus der Überlieferung des Klosters Buchau erschloß Decker-Hauff Warins Gemahlin Hadellind als Gründerin.

    um 750 oo Warin Graf im Thurgau -20.5.774

    Kinder:
    - Isanbart Graf in Schwaben - nach 806
    - Spancozza
    oo Richer Graf
    - Swabo

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 151,155,285,287 -

    Gestorben:
    28.8

    Kinder:
    1. 2. Isanbart gestorben nach 806.
    2. Spancozza
    3. Swabo


Generation: 4

  1. 8.  Ruthard (Sohn von Hartrad); gestorben am 28 Jan 756; wurde beigesetzt in Gengenbach [77723],Ortenaukreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Graf in Alemannien

    Notizen:

    Ruthard der Ältere
    Graf in Alemannien
    -28.1.756 Begraben: Kloster Gengenbach
    Sohn des Grafen Hartrad

    Lexikon des Mittelalters: Band VII Spalte 1125, Ruthard, Graf in Alemannien
    + vor 31. August 790

    Im Zuge der administrativen Neuordnung nach der Zerschlagung des alemannischen Herzogtums durch die KAROLINGER 746 (Canstatt) drangen fränkische "Reichsaristokraten" (Tellenbach) nach Alemannien vor; die bedeutendsten waren die Grafen Ruthard und Warin.
    Ruthard, der wohl zu den Vorfahren der WELFEN zählte (Fleckenstein), ist in zahlreichen urkundlichen und histotiographischen Quellen bezeugt, wobei die Identität in manchen Fällen unsicher bleibt. Neben Fulrad von St-Denis begegnet er seit 752 im Königsdienst, übte Grafenrechte nördlich des Bodensees aus und erwarb Besitz im Breisgau und im Elsaß. Ca. 749 gründete er das Kloster Arnulfsau am Oberrhein; auch andere oberrheinische Klöster wie Schwarzach, Gengenbach und Schuttern führten später ihre Gründung auf Ruthard zurück. Zusammen mit Warin schuf er Grafschaften und grafschaftsfreie Fiskalbezirke.

    Literatur:
    J. Fleckenstein, Über die Herkunft des Welfen ... (Stud. und Vorarb. zur Gesch. des frk. und frühdt. Adels, hg. G. Tellenbach, 1957), 71-136 - M. Borgolte, Gesch. der Gft.en Alemanniens, 1984 - Ders. Die Gf.en Alemanniens in merow. und karol. Zeit, 1986, 229-236 [Lit.].

    Ruthard stammte aus austrasischen Adel (Maas-Mosel-Gebiet).

    Ekkehard IV.: Seite 36,44,52, "St. Galler Klostergeschichten." Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X

    12. Ich kehre zu Salomo zurück. Ihm wurde, wie gesagt, von den Königen einiges übereignet, was zu Bodman gehörte, einem Ort im Machtbereich der Kammerboten, die ihn daraufhin zu verfolgen suchten, genauso wie Werinher und Ruodhart den Herrn Otmar verfolgten [36 Walahfrid, Vita s. Otm. 4ff.].
    16. Endlich schritt er in das Bethaus des seligen, durch Roms Ermächtigung zum Heiligen erhobenen Otmar - waren es doch Konrads Vorfahren [42 Ekkehard hält Warin und Ruodhard für WELFEN; vgl. Kap. 21.], die ihn verfolgt hatten -, und an seinem Altar gab er sich ganz als Schuldigen, als hätte er an den bösen Taten selber teilgehabt; auch mit Stoffen, Gold und Silber versöhnte er den Heiligen.
    21. Der König abwer überließ jene verhaßte Burg - Ursache so großen Übels - dem heiligen Otmar zur Zerstörung. Und in jenem Jahr, solange er lebte, schickte er, wie ein Sohn jener Mörder [54 Warin und Ruodhard.], für den gleichsam eigenhändigen Frevel gegen Otmar einen persönlichen Kopfzins in Wachs an sein Grab. Dies tat nun später auch Rudolf, der Vater des Grafen Welfhard, da er ja von derselben Sippschaft war, in einem Zins von Stahl aus dem Bergwerk von Füssen.

    Jänichen Hans:, "Warin, Rudhard und Scrot"

    Ruthard der Ältere gründete um 727 das Kloster Gengenbach, das 761 sein gleichnamiger Sohn durch Görzer Mönche erneuern ließ. Die angebliche Mitwirkung des 748 verstorbenen bayerischen Herzogs Odilo bei der Gründung von Gengenbach, wo sogar Odilos Grab sich befinden soll, läßt sich gut mit der von Decker-Hauff aufgezeigten Verbindung Warins mit dem bayerischen Herzogshaus vereinen; vielleicht bestanden zwischen Odilo und der Familie Warins und Ruthards auch schon ältere Beziehungen.

    Niederstätter Alois: Seite 97, "Welfische Spuren südlich des Bodensees und in Rätien." in: Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft.

    Wenn von welfischem Hausgut, von den Einflußsphären der süddeutschen WELFEN die Rede ist, so sind in Schwaben vornehmlich die Landschaften nördlich des Bodensees gemeint [1 Heinrich Büttner, Vom Bodensee und Genfer See zum Gotthardpaß. Grundzüge des politischen Geschehens im Zentralalpengebiet vom 6. bis 12. Jahrhundert, in: Die Alpen in der europäischen Geschichte des Mittelalters (Vorträge und Forschungen 10), Sigmaringen 1965, Seite 77-110, hier Seite 94, schrieb beispielsweise, die WELFEN hätten zwar über zahlreiche Ansprüche und Besitzungen im Vintschgau verfügt, jedoch über keine Rechte, die rheinaufwärts über die Luziensteige hinausgingen.]. Die Außenpostionen südlich des Sees und in Rätien fanden dagegen weniger Interesse [2 Wichtige Hinweise bietet Rudolf Goes, Die Hausmacht der Welfen in Süddeutschland, Dissertation phil. Tübingen 1960 (masch.), Seite 36ff. Die Karte von Hansmartin Schwarzmaier, Hochadelsbesitz im 12. Jahrhundert (Zähringer/Welfen), in: Historischer Atlas in Baden-Württemberg, Stuttgart 1974, Karte 5/3, verhalf der Kenntnis über welfischen Besitzes südlich des Bodensees zu einer größeren Verbreitung, allerdings weist auch sie Lücken auf.]. Die Untersuchung dieser Besitzungen und Rechte blieb in der Regel der lokalen oder regionalen Geschichtsschreibung vorbehalten, da sie sich oft nur mit Mühe erschließen und selten in einen größeren Kontext stellen lassen.
    Will man sich dieser Thematik annehmen, ist es unerläßlich, bis ins 8. Jahrhundert auszugreifen. Jener Graf Ruthard, der als einer der "Spitzenahnen" der WELFEN gilt [3 So zuletzt auch Wolfgang Hartung, Bertolde in Baiern. Alamannisch-baierische Adelsverflechtungen im 8. und 9. Jahrhundert, in: Früh- und hochmittelalterlicher Adel in Schwaben und Bayern, hg. von Immo Eberl, Wolfgang Hartung und Joachim Jahn (Regionale Forschungen zur schwäbischen Regionalgeschichte 1), Sigmaringendorf 1988, Seite 115-160, hier Seite 144. Ausführlich dazu Josef Fleckenstein, Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland, in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des großfränkischen und frühdeutschen Adels, hg. von Gerd Tellenbach (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 4), Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136, hier Seite 97ff., sowie Michael Borgolte, Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie (Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland 2), Sigmaringen 1986, Seite 229ff.], hatte um die Mitte des 8. Jahrhunderts von Bischof Sidonius von Konstanz - oder seinem Nachfolger Johannes - Andelfingen und Uznach aus dem Besitz des Stiftes St. Gallen erhalten. Andelfingen behielt Ruthard offenbar in seiner Hand. Uznach dagegen dürfte er dem Fiskus einverleibt haben [4 Vgl. zuletzt Michael Borgolte, Geschichte der Grafschaft Alemanniens in fränkischer Zeit (Vorträge und Forschungen 31), Sigmaringen 1984, Seite 81f.]. Der Besitz von Andelfingen [5 Entgegen Borgolte, Grafschaften, Seite 81, identifizierte Joachim Jahn, Bayerische "Pfalzgrafen" im 8. Jahrhundert? Studien zu den Anfängen Herzog Tassilos (III.) und zur Praxis der fränkischen Regentschaft im agilolfingischen Bayern, in: Regio 1 (wie Anm. 3), Seite 80-114, hier Seite 90, Andelfingen nicht mit dem Ort im Kanton Zürich, sondern mit jenem bei Dieterskirch südlich von Marchtal. Gerade die welfische Besitzagglomeration im Bereich des schweizerischen Andelfingen gibt nun Borgoltes Lokalisierung die größere Wahrscheinlichkeit.] und Ruthards Präsenz in Eschenz [6 Fleckenstein, Herkunft (wie Anmn. 3), Seite 91f.] weisen ebenso auf welfisches Engagement südlich von Bodensee und Rhein hin wie der Güterkomplex des wahrscheinlich mit Ruthard in Zusammenhang stehenden Kloster Schwarzach in Altheim, östlich Andelfingen (Kanton Zürich) [7 Emil Krüger, Der Ursprung des Welfenhauses und seine Verzweigung in Süddeutschland, Wolfenbüttel 1899, Seite 50. Borgolte, Grafen (wie Anm. 3), Seite 231.]. Außerdem läßt sich im Bereich von Andelfingen (Kanton Zürich) sowie von Itingen und Frauenfeld (Kanton Thurgau) noch nach der Mitte des 12. Jahrhunderts ein wohl wesentlich älterer welfischer Besitzkomplex lokalisieren.


    Nach Josef Fleckenstein:
    1. oo Haildis
    2. oo Irminswinda (Irmina)

    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 231,235

    oo Odilia
    Kinder:
    - Warin - um 790
    - Ruthard der Jüngere

    Literatur:
    Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 10,23-31,33,35,36,40-47,49,54,59,62,97, 108 - Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 36,75,93,112,116,118,121,123,131, 135,197,216,229-236,250,283-286,288 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer Zeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 28,71,81-86,90,92,101,107,111,115-117,149,152,154-156,163,172,173,189-191,199-201,202, 203,219,241,247-252 - Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 122,144/45,184,605,779,784/85 - Decker-Hauff, Hansmartin: Die Ottonen und Schwaben, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 14 (1955) Seite 365-367 - Dienemann-Dietrich Irmgard: Der fränkische Adel in Alemannien im 8. Jahrhundert. in: Grundfragen der Alemannischen Geschichte. Vorträge und Forschungen Band 1 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen Seite 154 -160 - Ekkehard IV.: St. Galler Klostergeschichten. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band X Seite 36, 44,52 - Fleckenstein Josef: Fulrad von Saint-Denis und der fränkische Ausgriff in den süddeutschen Raum. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 9-39 - Fleckenstein Josef: Über die Herkunft der Welfen und ihre Anfänge in Süddeutschland. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels. Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 71-136 - Geuenich Dieter: Geschichte der Alemannen. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1997 Seite 117 - Hlawitschka, Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 Seite 102 - Hechberger Werner: Staufer und Welfen 1125-1190. Zur Verwendung von Theorien in der Geschichtswissenschaft Böhlau Verlag-Köln-Weimar Wien 1996 Seite 171,174 - Jähnichen, Hans: Warin, Rudhard und Scrot. Besitzgeschichtliche Betrachtungen zur Frühgeschichte des Stiftes Buchau - Jordan, Karl: Heinrich der Löwe, Deutscher Taschenbuch Verlag 1993 Seite 1,295 - Mitterauer Michael: Karolingische Markgrafen im Südosten. Archiv für österreichische Geschichte Band 123. Hermann Böhlaus Nachf./Graz-Wien-Köln 1963 - Mitterauer Michael: Slawischer und bayrischer Adel am Ausgang der Karolingerzeit. - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 64 - Schneidmüller Bernd: Die Welfen. Herrschaft und Erinnerung. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 47-50,58,118, 119 - Stälin, Paul Friedrich: Geschichte Württembergs, Gotha 1882 Seite 241,326 - Störmer, Wilhelm: Die Welfen in der Reichspolitik des 11. Jahrhunderts. in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 104, 1996, Seite 252-265 - Störmer, Wilhelm: Die süddeutschen Welfen unter besonderer Berücksichtigung ihrer Herrschaftspolitik. in: Ay, Karl-Ludwig/Maier, Lorenz/Jahn Joachim: Die Welfen. Landesgeschichtliche Aspekte ihrer Herrschaft. Universitätsverlag Konstanz GmbH 1998 Seite 59,62 - Störmer Wilhelm: Früher Adel. Studien zur politischen Führungsschicht im fränkisch-deutschen Reich vom 8. bis 11. Jahrhundert. Teil I und II. Anton Hiersemann Stuttgart 1973 - Tellenbach Gerd: Exkurs Über die ältesten Welfen im West- und Ostfrankenreich. in: Studien und Vorarbeiten zur Geschichte des Großfränkischen und frühdeutschen Adels Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1957, Seite 335-340 - Weller, Karl: Geschichte des schwäbischen Stammes bis zum Untergang der Staufer. München und Berlin 1944 - Zettler, Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite 61,63 - Zotz, Thomas: Der Breisgau und das alemannische Herzogtum (Vorträge und Forschungen, Sonderband 15), Sigmaringen 1974 -

    Begraben:
    Kloster Gengenbach

    Kinder:
    1. 4. Warin gestorben um 790.
    2. Ruthard

  2. 10.  Hildebrand (Sohn von Sigiprand); gestorben nach 744.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Spoleto [06049],Perugia,Umbrien,Italien; Herzog von Spoleto
    • Titel/Amt/Status: 736-744, Langobardenreich,Italien; König der Langobarden

    Notizen:

    Hildeprand König der Langobarden (736-744)
    † nach 744 ermordet
    Sohn des Prinzen Sigiprant; Neffe des Königs Liutprand

    Lexikon des Mittelalters: Band V Spalte 16

    Hildeprand, König der Langobarden
    Neffe des langobardischen Königs Liutprand, befehligte das langobardische Heer in dem Feldzug gegen den byzantinischen Exarchat, in dem Ravenna eingenommen, jedoch kurz darauf von den Venezianern zurückerobert wurde (732). Hildeprand wurde gefangengenommen und erst gegen Lösegeld freigelassen. Als Liutprand schwer erkrankte, erhoben stark antibyzantinische Gruppierungen Hildeprand zum König. Nach seiner Genesung beteiligte Liutprand seinen Neffen an der Herrschaft. Nach dem Tode Liutprands (Januar 744) trat Hildeprand seine Nachfolge an, wurde aber im September/Oktober 744 von dem Herzog von Friaul, Ratchis, gestürzt.

    Thiele, Andreas: Tafel 226, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    HILDEBRAND
    Herzog von Spoleto, 741 Gegen-König, besetzte 744 Pavia und wurde bald ermordet.

    oo REGARDE VON BAYERN Schwester von Herzog Odilo

    Hildeprand war seit 736 Mit-König Liutprands und wurde 744 nach wenigen Monaten durch Ratchis verdrängt.

    Literatur:
    Paulus Diakonus und die Geschichtsschreiber der Langobarden: Geschichte der Langobarden. Phaidon Verlag Kettwig 1992 Buch VI Kapitel 54 - Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frühmittelalter, Seite 54,57,225,252 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

    Name:
    auch Utprand

    Gestorben:
    ermordet

    Hildebrand heiratete Regarde. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 11.  Regarde (Tochter von Gotfrid und von Bayern, N.).
    Kinder:
    1. 5. von Spoleto, Adellinde wurde geboren um 735; gestorben nach 787.


Generation: 5

  1. 16.  Hartrad

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Kinder:
    1. 8. Ruthard gestorben am 28 Jan 756; wurde beigesetzt in Gengenbach [77723],Ortenaukreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

  2. 20.  Sigiprand (Sohn von Ansprand und Theodorada); gestorben nach 707.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Langobardenreich,Italien; langobardischer Prinz

    Notizen:

    Sigiprand langobardischer Prinz
    † nach 707 ermordet
    Jüngerer Sohn des Königs Ansprand

    Thiele, Andreas: Tafel 226, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    SIGIPRAND
    † nach 707
    Sigiprand wurde von König Aripert II. geblendet und nach 707 umgebracht.
    oo N.N.




    Kinder:

    - Gregor Herzog von Benevent † 741 ermordet, Gregor wurde durch den königlichen Onkel Liutprand 724 Herzog von Benevent und war dessen wichtige Stütze. Er wurde nach Bürgerkriegen von der herzoglichen Familie verdrängt und ermordet.
    - Ansprand Herzog von Spoleto (741-750) † wohl 750
    - Hildebrand Herzog von Spoleto † 744 ermordet



    Literatur:
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

    Gestorben:
    ermordet

    Kinder:
    1. Gregor gestorben in 741.
    2. Ansprand gestorben in 750.
    3. 10. Hildebrand gestorben nach 744.

  3. 22.  Gotfrid wurde geboren um 650; gestorben in 709.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Alamannien ; Herzog der Alamannen

    Notizen:

    Gotfrid Herzog der Alamannen
    um 650 - 709

    Lexikon des Mittelalters: Band IV Spalte 1596

    Gottfried (Gotefrid), Herzog (dux) der Alamannen + 709
    Gehörte zu der Gruppe von (rechtsrheinischen) duces, die mit legitimistischen Begründungen es ablehnten, sich dem karolingischen Hausmeier zu fügen. Daher hat Gottfriedangesichts des schwachen merowingischen Königtums offenbar eine weitgehend unabhängige Herrschaft über das ganze Alamannien ausgeübt, wovon zum Beispiel die Datierung nach Herzogsjahren in einer Urkunde Gottfrieds für die Kirche von St. Gallen zeugt; der Ausstellungsort Cannstatt weist die Gegend am oberen Neckar als Wirkungsbereich des Herzogtums aus. Der dem Verwandtschaftskreis der AGILOLFINGER zugerechnete Gottfried galt im frühen 9. Jh. als Spitzenahn Hildegards, der Gemahlin KARLS DES GROSSEN. Von Gottfrieds Söhnen folgte Lantfrid später im alemannischen Dukat, während Odilo offenbar die agilolfingische Linie der Herzöge von Bayern fortsetzte.

    Literatur:
    Die Bayern und ihre Nachbarn, I, hg. H. Wolfram-A. Schwarcz (AAW, phil.-hist. Kl. 179), 1985.

    Ewig Eugen: Seite 196,198-200 , "Die Merowinger"

    Mit Gotfrid, dessen damals seltener Name merkwürdigerweise auch bei einem Sohn Drogos und Enkel Pippins wieder begegnet, tritt erstmals seit Leuthari ein alamannischer Herzog wieder in Erscheinung und erstmals deutlich auch ein gesamtalamannischcher. 708 übertrug er dem Kloster St. Gallen erstmals eine Schenkung im alamannischen Kernraum von Cannstatt. Im Herzogtum folgten ihm später seine Söhne Lantfrid und Theutbald; sein Sohn Odilo (Uatalo) übte eine Herrschaft im Thurgau aus, ehe eer nach dem Erlöschen der älteren AGILOLFINGER in Bayern das bayerische Herzogtum übernahm und dort die jüngere agilolfingische Herzogslinie begründete. Daraus geht hervor, dass entweder der Vater Gotfridoder die Mutter Odilosder weit verzweigteen AGILOLFINGER-Sippe angehörte, das alamannische Herzogshaus also agnatisch oder cognatisch mit dem bayrischen verwandt war. Eine Verwandtschaft Gotfrids mit den Vorgängern Chrodebert und Leuthari ist nicht auszuschließen, aber auch nicht sicher auszumachen. Es bleibt daher offen, ob er die Herrschaft seines Hauses in Alemannien begründete oder erbte.
    Im Jahre 709-712 griffen die Franken in Alamannien ein, wobei Pippin die beiden ersten Feldzüge persönlich führte. Als Gegner wird nicht Gotfrid, sondern ein dux Wiliharius (Wilarius) genannt, der in der Ortenau bezeugt ist. Allem Anschein nach handelte es sich um eine Intervention zur Regelung der Nachfolge im Herzogtum nach dem Tod Gotfrids, vielleicht zur Sicherung der Rechte von GotfridsSöhnen gegen Wiliharius. Wenn Pippin dabei auch eine verstärkte Abhängigkeit Erben Gotfridsdurchgesetzt haben sollte, so war dieser Erfolg nur von kurzer Dauer.
    Gotfrid und "die übrigen duces" sahen in Pippin dem Mittleren bestenfalls einen Mann ihresgleichen. Wie sehr sich ihre Herrschaft selbst der königlichen angeglichen hatte, zeigen ihre Erbregelungen. Bei den Alamannen folgte auf Gotfrid der Sohn Lantfrid als Herzog; die jüngeren Brüder Theutbald und Odilo wurden wie der elsässische Herzogsbruder "abgeschichtet" und mit Herrschaften im Bodenseegebiet und im Thurgau ausgestattet.

    Geuenich, Dieter: Seite 103-105,"Geschichte der Alemannen"

    Seit der Wende zum 8. Jahrhundert gewinnen wir aus den Quellen ein deutlicheres Bild von den Herzögen der Alemannen. Von Herzog Gotfrid (+ 709) wissen wir sogar, daß er in der Gegend von Cannstatt, also im N der Alamannia, begütert war. Dort wurde nämlich im Jahr 700 eine Urkunde ausgestellt, in der festgehalten ist, daß Herzog Gotfrid auf Bitten eines Priesters Magulfus den Ort Biberberg (bei Stuttgart) an die Zelle des heiligen Gallus schenkte. Mit diesem Cotefredus dux alamannorum beginnt eine Reihe von Herzögen, die erfolgreich versuchten, das Herzogtum innerhalb ihrer Familie, die agilolfingischerHerkunft und mit dem bayerischen Herzogshaus verwandt war, weiterzugeben, also ein alemannisches Herzogshaus zu ergründen. Zeitgleich mit dem Aufstieg dieses alemannischen Herzogshauses vollzog sich im Frankenreich der Aufstieg der ARNULFINGER-PIPPINIDEN.
    Ob Gotfridder erste seines Hauses war, der die Herzogswürde erlangte, oder ob etwa die duces Alamannorum Crodobert (631/32) und Leuthari (643) zu seinen Vorfahren zu zählen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Auch die Frage, ob er und seine Söhne zu Beginn des 8. Jahrhunderts die einzigen Herzöge in Alemannien waren und ihre Herrschaft das gesamte Land umfaßte, ist aus den Quellen nicht eindeutig zu beantworten. Wir wissen nicht, aus welchem Grund und mit welchem Ziel der Hausmeier Pippin der Mittlere nach dem Tode Gotfrids(709) in Alemannien eingriff. Seine Feldzüge richteten sich gegen einen dux Wilharius (Vilarius/Willicharius), von dem die Lebensbeschreibung des heiligen Desiderius berichtet, daß er im Gebiet der Alemanannen in der Ortenau geherrscht habe. Es erscheint durchaus möglich, daß Pippin mit seinen Kriegszügen gegen Wilharius unter Inanspruchnahme königlicher Hoheitsrechte in die Regelung der Nachfolge Gotfrids - möglicherweise zugunsten der Söhne des verstorbenen Herzogs - eingreifen wollte.

    Schieffer Rudolf: Seite 29, "Die Karolinger"

    Gegenüber den arnulfingisch/pippinidischen Hausmeiern, die seit 687 ihre Dominanz in der Francia auszuspielen begannen, konnten sie sich als gleichrangig, wenn nicht als überlegen, empfinden, wie schon die frühe Rivilität Arnulfs und Pippins des Älteren zu Mitgliedern der bayerischen Herzogsfamilie der AGILOLFINGER (624/25,641) beweist und wie es eine schwäbische Überlieferung des 9. Jahrhunderts ausdrücklich festgehalten hat, die über die Zeit nach 687 berichtet: "Gottfried, der Herzog der Alemannen, und die übrigen Herzöge umher wollten den Herzögen der Franken nicht gehorchen, weil sie nicht den merowingischen Königen dienen konnten, wie sie es zuvor gewohnt waren, und darum hielt sich ein jeder für sich"

    Decker-Hauff Hansmartin: , "Die Ottonen und Schwaben" Seite 312

    Mit dem um 650 geborenen Gottfried (In der Abfolge Herzog Gottried - Houchi (Hug) - Nebi - Imma - Königin Hildegard) als dem frühesten aus Urkunden zu belegenden schwäbischen Herzog und mutmaßlichen Besitzer von Wittislingen sind wir bereits i in dem Jahrhundert, dem das prächtigste der dortigen Gräber angehört. Das Fürstinnengrab aus der Mitte des 7. Jahrhunderts kann ohne weiteres dasjenige der Mutter oder Großmutter Gottfrieds sein, würde ausgezeichnet zu dem passen, was auch sonst schon vermutet worden ist: dass nämlich das "altschwäbische" Herzogshaus (wenn es überhaupt stammschwäbischen Ursprungs war?) schon sehr früh mit dem fränkischen Hochadel sich verschwägerte und mit diesem zu einer Schicht zusammenwuchs.

    Störmer Wilhelm: Seite 22, "Adelsgruppen"

    Seit Erich Zöllners Untersuchung über die Herkunft der AGILOLFINGER kennen wir auch den Vater des Hucbert-Nachfolgers Odilo; es ist der Alemannen-Herzog Gottfried. Im Anschluß an Zöllners Ergebnisse hat Eckhardt auf Grund von Namensvergleichen e einen genealogischen Zusammenhang zwischen Odilo und Herzog Theodo von Bayern konstruiert. Er nimmt eine Heirat des alemannischen dux Gottfried mit einer Tochter des bayerischen dux Theodo an. Da aber Gottfried 709 starb, Theodo erst 717/18, ist diese Konjektur nicht sehr wahrscheinlich. Nicht nur die Namengebung der Söhne Gottfrieds, sondern auch das Bewußtsein Odilos und seines Sohnes Tassilo, AGILOLFINGER zu sein, machen den verwandtschaftlichen Zusammenhang der Gottfried-Familie mit jener Theodos deutlich; nur scheint es, dass er auf eine frühere Ehe oder Ehen zurückgeführt werden muß, die wir freilich nicht kennen.
    Über Gottfrieds Herkunft wissen wir nichts. Klebel hält es für möglich, dass er mit einer Tochter eines MEROWINGER-Königs, Chlodwigs II. oder Chlothars II. verheiratet war, weil Hildegard, die Mutter der beiden Söhne KARLS DES GROSSEN, LUDWIG DES FROMMEN und Lothar, die auffallenderweise MEROWINGER-Namen trugen, von Herzog Gottfried abstammte.
    Von seinen Söhnen sind Landfried, Theutbald und Huiching eindeutig genealogisch bezeugt.

    Stälin Paul Friedrich: Seite 79, "Geschichte Württembergs"

    Seit Beginn des 8. Jahrhunderts bereiteten die alemannischen Herzöge den fränkischen Herrschern größere Schwierigkeiten. So macht sich Herzog Gotefrid, welcher ums Jahr 700 in "Cannstatt am Neckar" das Kloster St. Gallen beschenkte, in seinem Streben nach Unabhängigkeit dem mittleren Pippin in einer Weise furchtbar, dass dieser erst nach dessen Tode (708 oder 709) einen Angriff auf seinen Nachfolger Willehari wagte.

    oo N.N. von Bayern, Tochter des Herzogs Theodo
    Kinder:
    - Lantfrid
    - Theutbald
    - Odilo (Uatalo) Herzog von Bayern -18.1.748
    - Houchi (Hug)
    - Regarde
    oo Hildebrand Herzog von Spoleto
    - Liutfried

    Literatur:
    Borgolte Michael: Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Eine Prosopographie. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 Seite 70,120,184,216,285 - Borgolte Michael: Geschichte der Grafschaften Alemanniens in fränkischer ZeZeit. Vorträge und Forschungen Sonderband 31 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1984 Seite 26,28,31,43,45,142,154,191,246 - Ewig Eugen: Die Merowinger und das Frankenreich. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1988 Seite 196,198-200 - Geuenich, Dieter: Geschichte der Alemannen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1997, Seite 103-105,109,117,159 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 49 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 29 -


    Name:
    auch Gotefrid, Gotefred oder Gottfried (lateinisch Gotfridus oder Cotefredus)

    Gotfrid heiratete von Bayern, N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 23.  von Bayern, N.

    Notizen:

    vielleicht Tochter des bayerischen dux Theodo

    Name:
    ?

    Kinder:
    1. Lantfrid gestorben in 730.
    2. Huoching
    3. 11. Regarde
    4. Liutfried
    5. Theutbald wurde geboren vor 709; gestorben nach 746.
    6. von Bayern, Odilo wurde geboren um 700; gestorben am 18 Jan 748; wurde beigesetzt in Osterhofen [94486],Deggendorf,Bayern,Deutschland.


Generation: 6

  1. 40.  Ansprand wurde geboren um 660/661; gestorben am 13 Jun 712; wurde beigesetzt in Pavia [27100],Lombardei,Italien.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Herzog
    • Titel/Amt/Status: 712, Langobardenreich,Italien; König der Langobarden

    Notizen:

    Ansprand König der Langobarden (712)
    Herzog
    ca. 660/61-13.6.712 Begraben: in Pavia in der von ihm gegr. Hadrianskapelle

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 691

    Ansprand, König der Langobarden
    * ca. 660/61, † 712 Begraben: in Pavia in der von ihm gegründeten Hadrianskapelle
    oo Theodorada

    Vater König Liutprands - Ansprand stammte aus vornehmen jedoch nicht näher faßbarem Geschlecht. Seine Bedeutung liegt darin, dass er die Grundlagen für die stabile Königsherrschaft seines noch kurz vor seinem Tod erhobenen Sohnes Liutprand legte. Nach den Nachrichten des Paulus Diaconus wurde Ansprand nach dem Tod König Cunincperts der Vormund von dessen unmündigem Sohn Liutpert. In den anschließenden Thronwirren war Ansprand der maßgebliche Widersacher des Usurpators Aripert II., der Liutpert beseitigte und die Familie des Ansprand dezimierte. Ansprand selbst und seinem Sohn Liutprand gelang die Flucht an den Hof des bairischen Herzogs Teutpert. 712 stellte ihm dieser ein Heer zur Verfügung, mit dem er Aripert II. vertreiben konnte, ehe er selbst für drei Monate bis zu seinem Tod noch im gleichen Jahr die Königswürde übernahm. Paulus Diaconus lobt ihn in beredten Worten. Aus seiner Regierungszeit hat sich keine Königsurkunde erhalten, auch fehlen "Privaturkunden", die nach Ansprand datierten.

    H. Zielinski

    Quellen:
    Pauli Diac. Hist. Langob., lib. VI, c 17-35, ed. L. Bethmann-G. Waitz, MGH SRL 170-177 (dieselbe Ausg. MGH SRG 219-228)

    Literatur:
    DBI III, 425-427 - Hartmann, Gesch. Italiens II, 2, 122-125 - R. Schneider, Königswahl und Königserhebung im FrühMA, 1972, 50-53.

    Thiele, Andreas: Tafel 226, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    ANSPRAND

    Herzog König Kuninkberts, von diesem zum Regenten bestimmt und im Regentschaftskrieg verjagt, lebte bis 711 im Exil in Bayern, verjagte mit bayerischer Hilfe König Aribert II. nach der Schlacht bei Pavia (712), wurde Reichsverweser, lehnte die Krone ab.

    Ansprand, Vormund des Königs Liutpert, floh beim Machtantritt Ariperts II. ins bayrische Exil, während seine Familie in die Hände Ariperts fiel. Seinem ältesten Sohn wurden die Augen ausgestochen, seiner Frau Theodorada und seiner Schwester Aurona ließ Aripert Nase und Ohren abschneiden; nur den jüngsten Sohn, Liutprand, ließ er nach Bayern entkommen. Nach 9-jährigem Exil kehrte er mit einem bayrischen Heer zurück und wurde für drei Monate König.


    oo Theodorada

    Kinder:
    - Sigiprant
    - Liutprand † 744


    Literatur:
    Schneider, Reinhard: Königswahl und Königserhebung im Frümittelalter. Untersuchungen zur Herrschaftsnachfolge bei den Langobarden und Merowingern, Anton Hiersemann Stuttgart 1972 Seite 50-53 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 226 -

    Begraben:
    in der von ihm gegründeten Hadrianskapelle

    Ansprand heiratete Theodorada. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 41.  Theodorada
    Kinder:
    1. 20. Sigiprand gestorben nach 707.
    2. Liutprand gestorben in Jan 744; wurde beigesetzt in Pavia [27100],Lombardei,Italien.