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 Bohrer

Greiner, Agnesa

weiblich 1627 -


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Generation: 1

  1. 1.  Greiner, Agnesa wurde geboren am 12 Feb 1627 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland (Tochter von Greiner, Melchior (Melcher) und Kreiboldt, Euphrosine).

    Notizen:

    Geburt:
    evangelisch


Generation: 2

  1. 2.  Greiner, Melchior (Melcher) wurde geboren um 1565 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland (Sohn von Greiner, Hans und Schäfer, Margaretha); gestorben vor 1631 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Das in der Brettacher Kirche rechts vom Chor hängende Auferstehungsbild zeigt am unteren Rand den Stifter mit seiner Familie. Er hat das Bild nach dem Tod seiner ersten Frau der Kirche geschenkt.
    Am 10. November 1590 war er hier getraut worden "mit Barbara, Philipps Ayermanns seligen nachgelassenen Tochter".
    Am 14. Februar 1609 schloß er als Witwer eine zweite Ehe.
    Im ersten Traueintrag wird er "Hans Greiners Gutmeisters in der Vischbach son" genannt.
    Zu diesem Besitznamen gehört das Wappen, ein Frauenkopf mit einem Fischleib, das man auf dem Bilde sieht.
    {Quelle : Simpfendörfer.de}

    Geburt:
    1565/1570

    Melchior heiratete Kreiboldt, Euphrosine am 14 Feb 1609 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland. Euphrosine (Tochter von Kraibold, M Johann Jacob und Bechenstein, Apollonia) wurde geboren um 1588 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Kreiboldt, Euphrosine wurde geboren um 1588 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland (Tochter von Kraibold, M Johann Jacob und Bechenstein, Apollonia).

    Notizen:

    Verheiratet:
    evangelisch

    Kinder:
    1. Greiner, Agatha wurde geboren am 15 Jul 1610 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. Greiner, Hans Jacob alt wurde geboren am 02 Mrz 1616 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 10 Mrz 1708 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    3. Greiner, Hans Georg wurde geboren am 16 Jul 1618 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    4. Greiner, Friedrich Casimir wurde geboren am 06 Feb 1620 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    5. Greiner, Anna Barbara wurde geboren am 06 Apr 1622 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    6. Greiner, Agatha wurde geboren am 04 Jul 1624 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    7. 1. Greiner, Agnesa wurde geboren am 12 Feb 1627 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    8. Greiner, Euphrosina wurde geboren am 07 Apr 1629 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    9. Greiner, Ludwig wurde geboren am 30 Okt 1630 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    10. Greiner, Endriß wurde geboren am 07 Aug 1631 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.


Generation: 3

  1. 4.  Greiner, Hans wurde geboren in 1530 in Fautsbach bei Murrhardt [71566],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland (Sohn von Greiner, Paulin und Apollonia); gestorben am 29 Nov 1611 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; wurde beigesetzt am 01 Dez 1611 in Sulzbach an der Murr [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Hüttmeister Glashütte

    Notizen:

    1566 richtete der in der Glashütte Fautspach, bei Murrhardt geborene
    Glasmacher Hans Greiner, der Sohn des Hüttmeisters Paulin Greiner in
    Neulautern, an Herzog Christoph ein Gesuch, wonach er den zur
    Backnanger Vogtei und zum Böhringsweiler Forst gehörenden Hof Fischbach,
    der "hieuor getrennt gewesen" und "etwas in Abgang gekommen" sei, mit
    allen Zugehörungen von Paul Widmann und dem Pfleger der Conrad Jägerschen
    Kinder gekauft habe, aber nur unter der Bedingung, daß er die
    Erlaubnis zur Errichtung einer Glashütte bekomme, da sich "keiner vff
    vnd bei dieses hofs guetter betragen" könne. Zu dem Hof gehöre auch eine
    entlegene Buchenwaldung, aus der aber "keiner nichzt denn durch glasen
    abgewinnen mag", weil das Holz daraus nicht abbefördert werden könne.
    Daß der Hof "etwas in Abgang gekommen" war, wird auch vom Vogt von
    Backnang in seinem Bericht bestätigt: Paul Widmann und Conrad Jäger
    seien durch Hagel verderbt worden. Dann sei "der sterbenndt bei Inen
    eingerissen". Jäger und Widmann seien mit Weib und Kind gestorben. Die
    Äcker seien etliche Jahre angebaut gewesen, dann wieder wüst gelegen.
    Für den Hof habe sich kein Käufer gefunden; er sei dann so verwildert,
    daß sich kein Bauersmann darauf setzen möchte. Auch sei das zwischern
    den Gütern gelegene Haus "gar übell erbauwen" und mit Stroh gedeckt.
    Der Vogt rät an, den Hof dem Supplicanten zu kaufen zu geben, damit
    die Gläubiger zufriedengestellt werden könnten. Über den zum Hof gehörenden
    Wald wird berichtet:"Vnnd wiewoll E. F. Gn. Lagerbuch nur
    sechtzig morgen Waldts vermag so ist doch desselben vber die Tausendt
    Morgen". Dieser Wald war es auch, der Hans Greiner bewog, für den verwahrlosten
    Hof einen verhältnismäßig hohen Kaufpreis zu bieten, denn
    zum Betrieb einer Glashütte war außerordentlich viel Holz erforderlich.
    In solchen Glashütten wurde schon seit Jahrhunderten in den ausgedehnten
    und unwegsamen Gebieten des Welzheimer und Mainhardter Waldes
    sowie des Schurwaldes gewöhnliches Gebrauchsglas, meistens das sogenannte
    Waldglas, in Form von Hohlglas (Trinkgläsern) und von Fensterglas
    hergestellt.
    Nach eingehender Berichterstattung des Vogts und des Forstmeisters
    erhielt Hans Greiner die Erlaubnis, zum Bau der Glashütte, und damit
    war der Kauf endgültig. Der Kaufpreis betrug 2005 Gulden, von denen
    505 bar, der Rest in jährlichen Zielern zu bezahlen war. Die Erlaubnis
    wurde auf 10 Jahre erteilt. der Hüttzins auf drei Gulden jährlich festgesetzt.
    Von irgendwelchen' Vergünstigungen bezüglich der Steuern und
    Lasten, wie sie anderen Hüttmeistern ab und zu gewährt wurden, war
    nicht die Rede. Nach Ablauf der 10 Jahre erbot sich der Hüttmeister zu
    einem höheren Zins und erhielt die Hütte für weitere zehn Jahre um fünf
    Gulden jährlich. Dabei blieb es bis 1600. So oft der Bestandsbrief endigte,
    sollte Hans Greiner wie bei Besitzänderungen zehn Gulden Handlohn und
    Weglöse bezahlen. Gegen diese regelmäßig wiederkehrende Belastung be-
    schwerte er sich, da er den Bestand "seiner erblich innehabenden Glashütte
    für ewig und beständig" halte. Dazu hat aber der Herzog in einer Randbenerkung
    ungnädig resolviert: "Nichts vnd so er dieselbige nicht wiederumb
    bestehn würdt, werden es wür ime nemmen."
    Sofort nach der Genehmigung hatte Hans Greiner mit dem Bau der
    Glashütte begonnen. Er brachte den Hof wieder in Ordnung und hatte
    auch mit seiner Glashütte gute Erfolge. In einem späteren Bericht wird
    gesagt,der Hüttmeister sei ein guter Haushälter; er habe die Hütte "an-
    gericht und sich dabei bishero viel gebessert. Nicht allein, daß er das Holz-

    haus neu gebaut und zu einer "feinen bürgerlichen Wohnung" gerichtet
    habe, habe er auch für das Hüttengesinde zwölf Nebenhäuslein gebaut.
    Auch liefere er Glaswaren für den herzoglichen Hof.
    Wenn man heute kurz nach Sulzbach von der nach Großerlach und
    Mainhardt führenden Poststraße links abbiegt, kommt man im Fischbachtal
    zu den drei Weilern. Man vermutet kaum, daß in diesem fernab vom
    Verkehrslärm liegenden einsamen Wald- und Wiesentälchen früher einmal
    eine kleine Fabrik betrieben worden ist. Die idyllische Ruhe dieses
    Plätzchens wurde aber anscheinend durch die Glashütte nicht gestört; wir
    lesen darüber: "Wie meniglich waisst, liegt dieser Vischbach weith abwegs
    In Wäldern, dahin Niemandt kombt, dann der glass kauffen, oder sonsten
    von Wunders wegen das glasen sehen wil."

    1573 legte der Hüttmeister die gegenseitigen Verpflichtungen zwischen
    ihm und seinen Glasmachern in einem Bestandsbrief fest. Er verpflichtete
    sich, sie "vor Andern Gläsern zu treibung Ihres Handwercks" aufzunehmen
    und ihnen eine Behausung und Wohnung zu setzen und zu bauen,
    damit sie samt Weib und Kindern Unterschlupf finden und auch ein Kühlein
    halten können. Dagegen verpflichteten sich die Glasmacher, sich gegen
    seinen Fürsten und Herrn mit Geboten und Verboten untertänig und gehorsam
    zu erweisen, des Hüttmeisters und seiner Erben Nutz und Frommen
    zu schaffen, Schaden zu meiden, gehorsam zu sein und sich zu verhalten
    wie es Ehr- und Biederleuten, getreuen Beisassen und fleißigen Dienern,
    Schäffern und Arbeitern gebührt und wohl ansteht. Ferner verpflichteten
    sie sich, nicht ohne Vorwissen des Hüttmeisters "außer seinen Dienst zu
    gehen", sondern von einem Jahr zum andern zu bleiben, wie das auch bei
    anderen Glashütten Herkommen und gebräuchlich ist.

    1592 suchte Greiner um Genehmigung zur Errichtung einer Stampfmühle
    nach. "Zu stampffung der Tügel Erde ist er einer Stampffmühlin
    nodtürftig. Wie aber der Stampff solche großen Unkosten nit austragen
    oder bezalen mag", bittet der Hüttmeister, auch einen Gang zum Mahlen
    des Mehls "zue Haußnodtdurft" mitbauen zu dürfen. Mit Erlaß vom
    11. November 1592 wurde ihm bewilligt und concordiert, daß er "zu sellicher
    Hüttin besserem Nutzen und für seine und des Hüttengesindes Haushaltungen
    (doch sonst weiters nicht)" ein Mahlwerk mit einem Stampfgang
    und einem Mahlgang einrichten dürfe und zwar an dem zunächst unter
    der Hütte gelegenen Fischbächlein, wo früher schon eine Mühle, Haaselmühle
    genannt, gestanden sein soll. Der Mühlzins wurde auf zwei Pfund
    Heller festgesetzt.
    1595 wurde ihm bewilligt, eine Mahlmühle mit zwei Gängen zu bauen
    und dort sowohl für die Fremden und Ausgesessenen wie für sich und das
    Hüttengesinde zu gerben und zu mahlen. Der Mühlzins wurde auf drei
    Pfund Heller und einen Scheffel Mühlkorn erhöht.
    Am 2. August 1591 verlieh der HoPpfalzgraf Melissus in Heidelberg auf
    Grund kaiserlicher Vollmacht "in betrachtung der ehrbarkait / redlichkait /
    geschicklichkait / guter Sitten / tugent vnd vernunft / damit der ehrenhaft
    Johan Greiner zu Fischbach begabt, demselben Johan Greiner / seinen
    ehelichen Leibeserben" usw. ein Wappen. Am Gasthof zum Lamm in
    Brettach Kreis Heilbronn, der vom Sohn Melchior des Hüttmeisters Hans
    Greiner erbaut wurde, ist dieses Wappen heute noch in Stein gehauen und
    gut erhalten zu finden.
    Eine Bitte in Steuersachen von 1599 gibt uns auch einigen Einblick in
    den Hüttenbetrieb. Der Gesuchsteller führt aus, daß er und seine Frau zu
    alt seien, um sich noch die Last einer Schankwirtschaft aufzubürden, daß
    beide vielmehr viel lieber die Ruhe suchen und haben möchten, die ihrem
    Alter zustehe. Trotzdem er sich zu Herbstzeiten einen "zumblichen drunkh
    fassen vnd einlegen thue", reiche dieser nicht aus, da er für die jungen,
    ledigen Gläserknechte und andere Ehehalten viel brauche. Auch habe er
    neben seinen Kindern viele Besuche ("vihlen befründten täglichen Uberfahl")
    und damit eine beschwerliche Haushaltung. Viele fremde Herrschaften
    vom Adel und andere "Ansehnliche Leuth" kämen "von glasens
    besichtigung wegen", die dann nach Verrichtung ihres Begehrens einen
    Trunk zu tun gewohnt seien. Da keine Gaststätte in der Nähe sei, könne
    er sich der Verpflichtung nicht entziehen, diese Gäste unentgeltlich zu bewirten.
    Zudem müsse er auch die Glasführer und Glasträger (Händler)
    zur Erhaltung der Hütte und des Handels, der zur Zeit nicht gerade blühe,
    verpflegen. Es wäre ihm deshalb nichts lieber, als wenn jemand hier eine
    Wirtschaft auftun wollte.
    Zur Unterbringung der Schürer und fremder Gläser, die er als Spezialisten
    für bestimmte Erzeugnisse, wie die "ungewohnlichste gattung
    von Distilliergläsern" einstellen mußte, habe er Häuslein erstellen müssen.
    Wenn diese Häuslein nun auch mit neuen Gülten und Rauchhennen be-

    lastet würden, würde dies "zu noch mehrer beschwerlicher Staigerung des
    hofs vnd der hütten gereichen". Er bittet, ihm im Hinblick darauf, "zu was
    erhöhung Ich disen meinen hoff Vischbach In Zeit meiner Innehabung
    gebracht vnd wie der jetzige oberkheitliche eintrag, gegen der vergangenen
    Zeit geföll zuuergleichen", das Umgeld, die Rauchhennen und das Vogtgeld
    aus den Nebenhäuslein zu erlassen oder für das Umgeld einen bestimmten
    Betrag ("ein genanndt leidlich geltlin") festzusetzen. Der Bescheid
    lautete, daß Greiner entweder Umgeld nach dem Verbrauch oder zu
    seinen Lebzeiten jährlich 10 Gulden zu entrichten habe. Seine Erben sollen
    aber das gebührende Umgeld bezahlen. Von jedem Nebenhäuslein sind
    jährlich drei Schilling Vogtrecht und eine Rauchhenne zu geben. Der Hüttmeister
    suchte dann darum nach, daß er dieses Vogtgeld von den verheirateten
    Knechten wieder einziehen dürfe.
    Um den Quarzsand zu einer flüssigen Glasmasse zu schmelzen, sind
    sehr hohe Hitzegrade erforderlich. Diese Temperaturen werden heute mit
    Kohlenfeuerung in Regenerativölen erzeugt, die nach wissenschaftlichen
    uberlegungen gebaut sind. In den alten Waldglashütten kannte man nur
    die Holzfeuerung in primitivster Form. Zum Glasschmelzen waren deshalb
    ungeheure Holzmengen erforderlich. Fast noch mehr Holz erforderte die
    Pottasche, die an Stelle der heute verwendeten, chemisch hergestellten
    Alkalien dem Quarz beigegeben werden mußte, um ihn leichter zum
    Schmelzen zu bringen. Diese Pottasche wurde aus der Asche hergestellt,
    die teils als Hausasche in den Haushaltungen der Dörfer und Städte in
    einem größeren Umkreis gesammelt, teils aber auch als Waldasche im Walde
    durch Verbrennen unbrauchbaren Fall- und Abfallholzes gewonnen wurde.
    Um diesen großen Holzverbrauch in geregelte Bahnen zu lenken, bestimmte
    schon die Forstordnung von 1495, daß bei der Abgabe von Holz an Glashütten
    nicht Holz von der Ebene genommen werden solle, sondern "allein
    in den Klingen, Bergen und anderen dergleichen ungelegenen Orten, da
    das Holz zu verbrennen und sonst nicht mag von statten gebracht werden".
    Die Glashütten wurden deshalb meistens in abgelegenen Waldgegenden
    errichtet, wo keine Abfuhrmöglichkeiten vorhanden waren, und wo
    die Waldungen deshalb so gut wie nichts eintrugen. In diesem Sinne hat
    auch Hans Greiner in seinem Gesuch von 1566 darauf hingewiesen, daß e1
    das Holz aus einem Walde nehmen werde, wo es "von wegenn der dieffen
    wind großen klingen weder vff der achs, item vff dem Wasser noch sonsten
    in keinem weg herfür vnnd zuland gebracht" werden könne. Die Grundherren
    nahmen die Glasmacher meistens gerne auf, weil sie ihnen eine
    ständige Einnahme aus bisher nicht nutzbaren Wäldern brachten, und weil
    die Glashütten der Bevölkerung in den armen Waldgegenden mancherlei
    Beschäftigungsmöglichkeiten boten. Aber schon nach wenigen Jahren
    setzten dann die Klagen der Forstbeamten über Waldverwüstung und der
    Bevölkerung über Schmälerung und Verteuerung ihres Brennholzes und
    des Holzes zu gewerblichen Zwecken ein. Auch für die Glashütten selbst
    mit ihrem Bedarf von 5-15 Morgen jährlich wurde die Brennholzbeschaftung
    immer schwieriger, und schließlich wurden die Hütten aufgegeben
    oder an einen anderen Ort verlegt, wo diese Entwicklung dann wieder von
    vorn begann. Die Sorge und der Streit um die Holzbeschaffung zihet sich
    deshalb wie ein roter Faden durch die Geschichte jeder Glashüttte.

    Meistens wurde den Glashütten in ihrem Bestands- oder Lehensbrief
    ein bestimmtes, oft recht großes Waldgebiet zur Abholzung zugewiesen.
    Hans Greiner konnte in seinem Gesuch darauf hinweisen, daß er die Glashütte
    aus seinem eigenen, zum Hof Fischbach gehörenden und in den Lagerbüchern
    mit 60 Morgen verzeichneten Walde beholzen könne. Trotzdem
    meldete sich auf sein Gesuch um Bewilligung einer Glashütte sofort ein
    Murr-Floßberechtigter von Marbach mit der Bitte, die Glashütte, welche
    der "Hüttmaister vnnd glaser zur newen lauttern" bauen wolle, "gnedig-
    lich abzuschaffen" und ihn, den Floßberechtigten, "also bey solcher floß-
    gerechtigkayt vonn gemeines nutzens wegen" nicht zu beeinträchtigen. Der
    Wald und die Brennholzversorgung würden notleiden, und er müßte, "vom
    solcher von Altersher geüpter gemeinnützigen Gerechtigkayt vnnssers
    Floßhandels abtretten, dieweil der fürlauffendt Bach bey obgemelltem
    hof Inn den zureisenden Wassern vnsers Flotz begriffen". Uber diesen Einspruch
    berichtete der Vogt von Backnang, daß das Holz aus dem Fischbacher
    Wald "warlich nit khann oder mag geflößt werden". Auf dem Hof
    könne sich keiner halten, wenn keine Glashütte errichtet werden dürfe.
    Wenn die von Marbach großen Schaden besorgen, so hätten sie eben "den
    hof um den Kaufschilling, wie Inn der Gläser begert zu haben, genommen
    vnd darnach besehen, wie sie den Floß anrichten vnnd das holz flößig machen.
    Das würdt aber, wenn sie schon etlich Tausent güldin verbawen nit
    sein mögen. Dann die von Sulzbach es nit leiden könnden. Wie der Augenschein
    giebt würdten jre Häuser, Scheuren vnd Stell gar mit Wasser ausgefüllt,
    vollendt geschweigen wie es jnn Kellern zugeen würdt". Auch der
    Forstmeister von Neuenstadt berichtete, daß das Holz nicht flößbar sei.
    Die Erlaubnis, in Fischbach eine Glashütte zu errichten, war an die
    Bedingung geknüpft worden, daß Greiner nur Holz aus seinem Wald nehme
    und auch keines zukaufe, weil sonst für die Marbacher und andere Untertanen
    ein Mangel an Brennholz entstehen könnte. Uber diese Einschränkung
    beschwerte sich Hans Greiner "zum höchsten". Er könne den Kauf
    unter dieser Bedingung nicht annehmen. Wenn er jetzt mit großen Kosten
    eine Glashütte errichte, so habe er aus den ihm zugelassenen Wäldern für
    acht Jahre Holz. Dann müßte er sich mit des Hofes Gütern betragen und
    würde mit Weib und Kind in Armut verderben. Seine Einwände wurden
    aber abgewiesen mit der Bemerkung, daß sein Wald, der zwar in den La-
    gerbüchern nur mit 60 Morgen erwähnt sei, gegen 1000 Morgen umfasse
    und deshalb für lange Jahre ausreichen müsse. Diese Schätzung war zweifellos
    zu hoch gegriffen; spätere genauere Angaben sprechen von einem
    Wald mit 127 1/2 Morgen im Ranzenberg und von einem mit 285 1/2 Morgen
    zwischen der Mordklinge und dem Hermlesberg. Hans Greiner fand sich
    mit der einschränkenden Bedingung ab, scheint sich aber später nicht mehr
    daran gehalten zu haben.
    1578 berichtet der Forstmeister von Neuenstadt gelegentlich der Erneuerung
    des Glashüttenbestandes um 10 Jahre, daß er im Heßbergs viel
    Holz habe, das wegen der Klingen zu keinem andern Nutzen als zum Verglasen
    zu bringen sei. Er erhielt darauf die Weisung: QSie sollen von Jahr
    zu Jahr 10 Morgen so hoch sie können verkaufen vnd sie sollen das schadhafte
    Holz so in den Klingen liegt mit guter Vrkhund verkaufen."

    1584 bittet der Huttmeister "flehentlich" um käufliche Oberlassung
    von jährlich 4-5 Morgen Holz aus dem "dickhen Walldt, an denen
    von Großen Höchberg Wälldt vnd Büchelberg, deßgleichen an die von Be-
    ringsweiler,die Roth vnnd Erlacher Wälldt, den Graven von Lewenstein
    zugehörig" stoßend, da ihm in seinen eigenen Wäldern "zu erhaltung der
    Glashüttin" Mangel an Holz eintreten werde und besagter Wald der Herrschaft
    nichts eintrage. Der Forstmeister befürwortete dieses Gesuch und
    dem Hüttmeister wurde zugestanden, er solle "diesmal aus diesem Wald
    vier Morgen erhalten".
    Hans Greiner hatte sich im Laufe der Jahre auch einen Hof in Höchberg
    zugekauft, mit dem ein gewisses Nutzungsrecht an den großen Gemeindewaldungen
    verbunden war. Damit habe "die Glashütte mit dem
    Holz einen behelf" gehabt. 1592 wird berichtet, der Hüttmeister gebrauche
    die Fürsichtigkeit, daß er die Hütte gemeinlich aus den benachbarten Hölzern
    der Löwensteinschen Untertanen beholze und diejenigen, so dazu
    d.h. zu seinem eigenen Hof) gehören, so lange verschone.
    1603 bittet Greiner, ihm den freien Kauf von Holz und Asche zuzulassen.
    In einem neuen Bestandsbrief vom 11. November 1606 ist die Beholzung
    der Hütte wie folgt geregelt: Aus den herrschaftlichen Waldungen
    und den Privatwaldungen der Untertanen dieser Gegend darf der Hüttmeister
    kein Holz zum Verglasen "vff der Achs" aus den Wäldern führen.
    Kaufen darf er Holz nur "bei den benachparten Anstößern, die nit vnssere
    vnderthanen seien". Aus den zum Hof gehörenden Waldungen darf er nur
    soviel entnehmen, als er zum Glasen braucht. Mit dem Fällen in dem zur
    Hütte gehörenden Wald hat er sich bei Strafandrohung an die Weisungen
    der Forstmeister zu Neuenstadt und zu Reichenberg zu halten.
    Für Hans Greiners Nachfolger Caspar Greiner war 1636 die Holzfrage
    so brennend geworden, daß er darum nachsuchte, die Glashütte näher an
    den Wald hin verlegen zu dürfen: "Dahero anitzo daß etwaß weiters endtlegene
    Brennholtz mit beschwerlicher Fuhr vnd großen vncosten beigebracht
    werden müßte, worzue doch weder zug vihe noch andere möglichkeit
    vorhanden. Damit aber die freye Kunst des Glasswercks Ihren fürgang
    behalten, Ich auch neben anderen Glasern die notwendige nahrung
    dardurch erwerben mag . . . mir gnädigst zu vergonnen, meine alte
    Glashüttin (damit selbige sowohl zur erspahrung beschwerlichen vncostens
    etwas näher kommen möchte) vff meine Wisen allda zu versetzen." Er
    scheint mit dem Bau südlich des Ranzenbergs und zwar auf Löwensteinschem
    Gebiet, etwa 1 km taleinwärts vom heutigen Unterfischbach," sofort
    begonnen zu haben, denn der Forstmeister von Löwenstein berichtete, er
    habe ihm verboten, mit dem bereits begonnenen, eine Viertelstunde von
    Fischbach entfernten Bau fortzufahren. Der Forstmeister befürwortete
    aber die Bauerlaubnis, und Caspar Greiner zahlte dem Forstmeister von
    Löwenstein von da an jährlich 15 Gulden Hüttenzins.
    Im Jahre 1610 wurde dem nun 80jährigen Hans Greiner die Bürde seines
    Glashüttenbetriebs zu schwer. "Weil er seiner Leibsschwachheit halber
    seiner schweren Haushaltung nit mehr vorstehen kann", versammelte er
    seine Kinder um sich und übergab den Hof und die Glashütte mit allen
    Rechten und Gerechtigkeiten und samt allen darauf stehenden "beschwernussen"
    dem Manne seiner Enkelin. dem Hüttmeister Jeremias Greiner
    von Westerbach bei Murrhardt um 9000 Gulden, von denen die Hälfte bar,
    die andere Hälfte mit jährlich 500 Gulden zu bezahlen war. Der Sohn
    Albrecht erhielt die Mahlmühle samt einem Viertel Boden zur Hofstatt
    um 1150 Gulden bar. Der Vater behielt sich zur lebenslänglichen Nutz-
    nießung ein Haus, einen halben Garten und vier "Krauttbett" vor. Hans
    Greiner durfte sich keines langen Ruhestandes erfreuen; 1611 starb er. Die
    Grabrede, die ihm Pfarrer Schöllkopf von Sulzbach hielt, liegt gedruckt in
    der Landesbibliothek Stuttgart vor.

    {Quelle : Auszug aus Die Glashütte zu Fischbach bei Sulzbach a. d. Murr von K a r l G r e i n e r }

    Name:
    1530-1611 Hüttmeister in Fischbach

    Gestorben:
    in dem 81 Jahr seines Alters

    Hans heiratete Schäfer, Margaretha in 1551. Margaretha (Tochter von Schäfer, Caspar) wurde geboren in Oberstenfeld [71720],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 16 Okt 1587. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  Schäfer, Margaretha wurde geboren in Oberstenfeld [71720],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland (Tochter von Schäfer, Caspar); gestorben am 16 Okt 1587.

    Notizen:

    36 Jahre verheiratet 9 Kinder gezeugt von denen 1611 4 Kinder noch leben
    { Quelle Leichenpredigt 1611}

    Kinder:
    1. Greiner, Hans wurde geboren um 1555 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben vor 1611.
    2. 2. Greiner, Melchior (Melcher) wurde geboren um 1565 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben vor 1631 in Brettach [74243],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    3. Greiner, Caspar wurde geboren um 1568 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 10 Nov 1613 in Adolzfurt [74626],Hohenlohekreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    4. Greiner, Albrecht wurde geboren um 1555 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    5. Greiner, Catharina

  3. 6.  Kraibold, M Johann Jacob getauft am 27 Aug 1559 in Herrenberg [71083],Böblingen,Baden-Württemberg,Deutschland (Sohn von Kreybolz, Jacob und Magdalena); gestorben am 07 Feb 1606 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Pfarrer
    • Genannt: Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland
    • ToDo: im KB Herrenberg (Archion) suchen

    Notizen:

    Imm Tübingen 10.07.1576 B 27.03.1577 , M 16.08.1581Tübingen
    Pfarrer Korb/Adelsheim 1.1581,
    Pfarrer Jagsthausen 1592- +
    schrieb eine Widerlegungsschrift gegen das hohenlohische corpus doctrinae
    Taufte in Jagsthausen 348 Kinder

    nach {Greiner} Pfarrer in Kirchhausen

    Getauft:
    evangelisch

    Jacob Sohn des Jacob GRABOLT

    Gestorben:
    evangelisch

    M heiratete Bechenstein, Apollonia in 1585 in Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Bechenstein, Apollonia (Tochter von Bechenstein, Hans alt und Catharina).

    Notizen:

    Verheiratet:
    Procl

    Kinder:
    1. 3. Kreiboldt, Euphrosine wurde geboren um 1588 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. Kraibold, Barbara wurde geboren am 19 Jan 1593; gestorben am 09 Sep 1657 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.
    3. Kraibold, Anna Maria wurde geboren am 24 Sep 1594.
    4. Kraibold, Anna Dorothea wurde geboren am 13 Sep 1595.


Generation: 4

  1. 8.  Greiner, Paulin wurde geboren um 1500; gestorben in 1582.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Hüttmeister Glashütte
    • Genannt: Fautsbach bei Murrhardt [71566],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Hüttmeister
    1537 in Fautsbach
    1553 in Fautsbach und Glaslautern
    1563 in Neulautern später in Heinriet

    Geburt:
    um/vor 1500

    Paulin heiratete Apollonia vor 1530. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  Apollonia
    Kinder:
    1. 4. Greiner, Hans wurde geboren in 1530 in Fautsbach bei Murrhardt [71566],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 29 Nov 1611 in Fischbach Glashütte [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; wurde beigesetzt am 01 Dez 1611 in Sulzbach an der Murr [71560],Rems-Murr-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland.
    2. Greiner, N.

  3. 10.  Schäfer, Caspar

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Oberstenfeld [71720],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Bürger und Einwohner

    Kinder:
    1. 5. Schäfer, Margaretha wurde geboren in Oberstenfeld [71720],Ludwigsburg,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 16 Okt 1587.

  4. 12.  Kreybolz, Jacob

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 1585, Herrenberg [71083],Böblingen,Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    Name:
    Schreibweisen: Grabolt

    Genannt:
    evangelisch

    Jacob heiratete Magdalena vor 1559. [Familienblatt] [Familientafel]


  5. 13.  Magdalena

    Notizen:

    Mutter sollte geprüft werden - Quelle unklar

    Kinder:
    1. 6. Kraibold, M Johann Jacob getauft am 27 Aug 1559 in Herrenberg [71083],Böblingen,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 07 Feb 1606 in Jagsthausen [74249],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.

  6. 14.  Bechenstein, Hans alt gestorben am 26 Mai 1589 in Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Bürgermeister
    • Titel/Amt/Status: Consul
    • Genannt: 1585, Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    {Pate bei} 1583 "alt Hans Bechenstein Consul"

    Gestorben:
    evangelisch

    "alter Bürgermeister"

    Hans heiratete Catharina. Catharina gestorben nach 1589 in Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]


  7. 15.  Catharina gestorben nach 1589 in Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 1571, Weinsberg [74189],Heilbronn (Land),Baden-Württemberg,Deutschland

    Notizen:

    NICHT als Mutter der Barbara und der Apollonia genannt
    {Pate bei} 1571,1581,1589

    Genannt:
    evangelisch

    Gestorben:
    evangelisch

    Kinder:
    1. 7. Bechenstein, Apollonia
    2. Bechenstein, Barbara