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 Bohrer

Ridinger, Georg

Ridinger, Georg

männlich 1568 - 1617  (~ 49 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  Ridinger, GeorgRidinger, Georg getauft am 25 Jul 1568 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich (Sohn von Riedinger, Jacob und Schechel, Cleopha); gestorben am 5 Nov 1617 in Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt am 6 Nov 1617 in Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland; Baumeister
    • Beruf: 1600, Durlach [76131],Karlsruhe,Baden-Württemberg,Deutschland; Baumeister

    Notizen:

    1586 Lehre beim Nachfolger seines Vaters im Amt des Werkmeisters des Straßburger Mauerhofes. Nach ihrem Abschluss ging er auf Wanderschaft. 1595 bewarb er sich, inzwischen fünf Jahre auf Wanderschaft, aus dem Fürstentum Ansbach, wo er beim Festungsbau mitwirkte, erfolglos um die damals wieder zu besetzende Werkmeisterstelle der Stadt Straßburg.

    Vermutlich 1605 berief der Kurfürst und Erzbischof Johann Schweickard von Mainz ihn als Baumeister des Aschaffenburger Schlossneubaus. Das von ihm errichtete Renaissanceschloss Johannisburg wurde am 17.02.1614 eingeweiht. Allerdings zogen sich die Arbeiten am Schloßbau noch einige Jahre hin und sollten endgültig erst 1618/19 abgeschlossen werden.
    Am 1. Januar 1616 überreichte Georg Ridinger Kurfürst Johann Schweikard seine gedruckte Beschreibung des Schlosses Johannisburg.

    Am 11.März 1607 stellte Kurfürst Johann Schweikard von Mainz in Seligenstadt die Urkunde über seine Bestallung zum kurfürstlichen Baumeister aus, die Ridinger am gleichen Tag bestätigte. An Besoldung sicherte ihm der Kurfürst zu:
    "Item ein wonhauss sambt notwendiger beholzung, item dreissig malter korn vnd zwey fueder wein aschaffenburger mass, item anstatt zwey klaidt vierzehn eln lundisch tuch, item dreyhundert vnd funffzig gulden zu 15 pazen gemainer landlauffiger wehrung, auss vnnserer Kellerey Aschaffenburg für Jarbesoldung, cost vnd alles."

    1607 beim Umbau der Stiftskirche in Aschaffenburg um Rat gebeten,
    1609 in der kurfürstlichen Ratifikationsurkunde der kaiserlichen Steinmetzenordnung von 1563 genannt,
    1610, 1611 und 1616 Zeuge bei Bestallungen, außerdem in einer Rechnung für 1609-1614 als Empfänger eines Geldbetrages für Beratung im Zusammenhang mit dem im Bau befindlichen Dalberger Hof in Mainz genannt;

    Ridingers beachtliche Besoldung ermöglichte es ihm, Geld zu verleihen. Belegt ist dass er 1614 auf Vermittlung der Gemeinde Schaafheim dem Grafen von Hanau-Lichtenberg ein Darlehen von 1700 fl. gewährte.

    Wohnte spätestens seit Herbst 1616 im Haus zum Greifenstein (Webergasse 4 und Metzgergasse 11 in Aschaffenburg)

    Aus dem Teilregister [der Erbteilung des Johannes Schoch] für Johann Schweickhardt Ruedinger geht noch hervor, daß Georg Ridinger in Straßburg in der Krebsgasse am Roßmarkt (heute rue de l'Ecrivisse) ein Haus besessen hatte, das zur Zeit der Erbteilung schon an einen anderen Besitzer übergegangen war. Die Gasse war im 15. und 16. Jahrhundert dafür bekannt, daß in ihr zahlreiche Maurer und Steinmetzen ansässig waren.

    Zu Georg Ridingers Tätigkeiten und Aufenthalten in der Zeit vor dem Bau des Aschaffenburger Schlosses liegt uns nur eine spärliche Nachricht vor, was immer wieder zu Spekulationen Anlaß gegeben hat, da es schwer vorstellbar ist,daß ein so imposantes Schloß das Werk eines Anfängers gewesen sein soll. Durchgehend werden Reisen nach Italien und Frankreich angenommen; Theodor Rieger stellt sie ohne Beleg als gesichert dar und fügt gleich noch Flandern hinzu. Von 1595 liegt uns ein kurzer Abriß seines Werdegangs vor, den sein Bruder Samuel in einem Schreiben an den Straßburger Rat verfaßte, als Georg für die Stelle des Werkmeisters auf dem Maurerhof - im übrigen vergeblich - kandidierte .. . "nachdem er mein bruder auch uff dem Maurhoff ein steinmetzen handwerck erlernt unnd darbey der Stadt Werck unnd gebaw gnugsam ersehen, Ist er nuhn Inn die fünff Jar in seiner Wanderschafft, da er sich dann jederzeit beflissen, das er an fürnammen Orten, da etwas zu sehen gewest, gearbeitet. So ist er nun Im 28. Jar seines Alters, halt sich zu disser Zeyet bey dem Herrn Marggraven zu Onolspach (Ansbach). Alda er dan zu erbawung einer Vestung hilfft, ..." Hätte Ridinger damals schon Italien, Frankreich und Flandern bereist würde sein Bruder dieses mit Sicherheit erwähnt haben, da es zu dieser Zeit noch durchaus unüblich war, Auslandsreisen zu unternehmen. Auch ist es keineswegs nötig sich nach einem dieser Länder zu wenden, um einen Vorgängerbau für Schloß Aschaffenburg zu finden: Jülich (1549) war bereits eine regelmäßige Vierflügelanlage mit quadratischen Eckpavillons, ebenso das sehr viel näher gelegene Meßkirch (1557) mit seinen beiden Nachfolgebauten Wolfegg(um 1578) und Zeil (1597), auch Schickhardts Schloß für das Zentrum von Freudenstadt lag 1599/1600 im Entwurf vor. Die dekorativen Formen stammen ursprünglich aus den Niederlanden, waren aber schon lange, und das mehr durch Architekturbücher wie die von Vredeman de Vries als durch gebaute Architekturen in Deutschland heimisch geworden.

    Wie lange Ridinger in einer offensichtlich untergeordneten Stellung im Ansbachischen tätig war, ist nicht mehr festzustellen. Er dürfte aber seine Beziehungen zu Straßburg nie abgebrochen haben, wohl auch häufiger dort zu Besuch gewesen sein, denn im November 1600 ehelichte er dort ... Hans Schochs Tochter Maria. In der Eintragung im Heiratsregister von Jung Sankt Peter wird auch seine damalige Stellung erwähnt, für die Forschung eine willkommene Neuheit, denn es heißt dort: "Georg Rieedinger Margravischer bawmeister zu Durlach" Ohne Zweifel hatte Ridinger diese Stellung Schochs Vermittlung zu verdanken, der sie einst, 1584/85, selber bekleidete, danach noch für Markgraf Ernst Friedrich Schloß Gottesaue erbaute und auch später noch engsten Kontakt zum Baden-Durlacher Hof hielt.

    (...) Einen festeren Boden für unsere Hypothese, daß Ridinger in den Erweiterungsbauten für das Sulzburger Schloß die entscheidende Rolle gespielt hat, gewinnen wir, wenn wir uns jetzt nach Aschaffenburg wenden. Der Straßburger Baumeister hatte dort zwischen 1605 und 1616 die stattliche Residenz des Mainzer Erzbischofs Johann Schweikard von Kronberg erbaut. Den großen, etwa 11 m breiten und über 37 m langen Kaisersaal im zweiten Obergeschoß der Südseite, den eigentlichen Prunkraum des ganzen Schlosses, hatte Ridinger ebenfalls mit einer hölzernen Segmenttonne eingedeckt, die wie in Sulzburg im Dachstuhl gehängt war. Im Vergleich zu Aschaffenburg wirkt der zwar ebenso breite, aber kürzere Saal in Sulzburg wie ein noch bescheeidenes Vorspiel. Man muß sich auch klar machen, daß gewölbte Säle erst wieder im beginnenden Barock zu Ende des 17. Jahrhunderts auftauchen, bis dahin bleibt in ganz Deutschland die Flachdecke der Renaissance beherrschend. Ausnahmen gibt es ganz im Norden, wo man in Schloß Gottorf und auch in Schloß Glücksburg Säle findet, die durch eine Tonne mit tiefen Stichkappen eingedeckt sind, was auf den ersten Blick wie ein Gratgewölbe wirkt und eher einen gotischen Charakter vermittelt.
    Nach Beendigung seiner Aschaffenburger Residenz gab Ridinger einen Prachtband heraus,in dem er mit kurzen Erklärungen versehen, auf großen Kupferstichtafeln die Malereien im Kaisersaal, dann die Schloßansicht aus der Vogelschau, Grundrisse und Ansichten der einzelnen Geschosse mit ihren Raumunterteilungen und einige Details abbildete.

    Georg Ridinger (...) hat trotz der bezeugten regen Bautätigkeit in den letzten zwei Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts niemals in seiner Heimatstadt Fuß fassen können. Seine nunmehr festgestellte familiäre Beziehung zu Hans Schoch brachte ihm danann die Stellung am Baden-durlacher Hof ein. Zu ergründen bleibt jedoch, wie er an den kurfürstlichen Hof zu Mainz gelangte, denn außer dem letzten Endes doch etwas bescheidenen Schloß in Sulzburg dürfte er nichts Überdurchschnittliches errichtet haben, das ihm den Ruf eines hervorragenden Baumeisters eingebracht hätte, wovon Johann Schweikart von Kronberg doch wohl überzeugt war, als er ihm den Großbau in Aschaffenburg in Auftrag gab.

    Name:
    "Jörg" 1568

    Getauft:
    "Sontag Sant Jacobs tag" 1568

    protestantisch

    {Paten} "Jörg Mûle, d Melman
    Martin von Schorndorf Steinmetz
    ...... Christophi Morgehimers deß Schaffners uff aus:f.hâs,wa.." [?]

    Beruf:
    1618 quondam Bawmeister aulae Aschaffenburgensis

    Beruf:
    1600 Margravischer baumeist[er] zu Durlach

    Gestorben:
    morgens zwischen 8 und 9 Uhr

    Begraben:
    evangelisch

    beigesetzt in der Kirche Schaafheim

    Georg heiratete Schoch, Maria am 2 Nov 1600 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich. Maria (Tochter von Schoch, Hans und Catharina) getauft am 5 Feb 1579 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; wurde beigesetzt am 14 Feb 1613 in Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Notizen:

    Die vier Kinder des Georg Ridinger erhalten die Hälfte der Erbschaft des Johannes Schoch.

    Verheiratet:
    protestantisch

    "Georg Rieding[er] Margravischer baumeist[er] zu Durlach, und
    J. Maria H. [Herrn] Johann Schochen Tochter.
    den 11 Novembris eingesegnet"

    Kinder:
    1. Ridinger, Maria Cleophe gestorben in 1632/1640.
    2. Ridinger, Georg gestorben in 1632.
    3. Ruedinger, Johann Schweickhardt
    4. Ridinger, Elisabeth

Generation: 2

  1. 2.  Riedinger, Jacob wurde geboren in Andlau [67140],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: 1568, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; Steinmetz
    • Beruf: 1573, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; Werkmeister

    Notizen:

    Name:
    "Ridinger"

    Geburt:
    "von ..ndlow","von Andlaw" 1557,1559

    Beruf:
    Steinmetz 1560,1565,1567,1568

    Beruf:
    "Werckmeister im m?...er hoff." 1573

    Seit 1571 Werkmeister des städtischen Mauerhofes.
    1580 wurde er als Werkmeister entlassen, da er durch einen Schlaganfall gelähmt und etwas seltsam geworden war.

    Jacob heiratete Schechel, Cleopha in 1553. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Schechel, Cleopha

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 1557, Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich

    Notizen:

    Name:
    geb. "Schechel"

    Kinder:
    1. Riedinger, Christiana getauft am 26 Dez 1557 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    2. Ridinger, Samuel getauft am 3 Mrz 1559 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    3. Riedinger, Elisabeth getauft am 1 Dez 1560 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    4. Riedinger, Maria getauft am 20 Sep 1562 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    5. Ridinger, Samuel getauft am 2 Dez 1565 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    6. Riedinger, Daniel getauft am 16 Feb 1567 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.
    7. 1. Ridinger, Georg getauft am 25 Jul 1568 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich; gestorben am 5 Nov 1617 in Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt am 6 Nov 1617 in Schaafheim [64850],Darmstadt-Dieburg,Hessen,Deutschland.
    8. Riedinger, N getauft am 12 Apr 1573 in Strasbourg [67000],Bas-Rhin,Elsass,Frankreich.