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 Bohrer

von Sachsen, Hathumod

weiblich 840 - 874  (34 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Sachsen, Hathumod wurde geboren in 840 (Tochter von von Sachsen, Liudolf und Oda); gestorben am 29 Nov 874.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 852-874, Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland; Äbtissin von Gandersheim

    Notizen:

    Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874)
    840-29.11.874
    Älteste Tochter des Liudolf dux und der Oda, Tochter von Graf Billung

    Glocker Winfrid: Seite 261, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    II, 6 HATHUMOD
    * 840 + 874 XI 29

    852 Äbtissin des Klosters Gandersheim (zuerst in Brunshausen)

    Unter all den Kindern des Liudolf dux ist Hathumod diejenige, über die wir wohl am besten unterrichtet sind, weil wir für sie die Vita des Agius von Corvey (zu ihm zuletzt E. Heyse, s. v. Agius, in: Lexikon des Mittelalters Bd. 1, Sp. 210 - die Agius fälschlicherweise noch unter die Geschwister der Hathumod setzt - sowie oben S. 260) zur Verfügung haben, auch wenn wir diese hagiographische Schrift mit der gebotenen Vorsicht lesen müssen.
    Der Vita Hathumodis entnehmen wir Todestag und -jahr, Lebens- und Abbiatszeit (c. 29, SS IV 175) sowie ihre Filiation von Liudolf dux und dessen Gemahlin Oda (c. 2, SS IV 167).
    Die weiteren Erwähnungen der Hathumod sind von Goetting, Gandersheim S. 289 f, zusammengestellt. Wenskus, Stammesadel S. 109f, weist darauf hin, es finde sich im Namen "Hath-u-mod" am erster Stelle das gleiche Lemma, wie es auch Adolf de Saxonia ((H)-A-dolf), der oben Seite 256 besprochene Tradent an Fulda und frühe LIUDOLFINGER, in seinem Namen trage.

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    HATHUMOD
    * 840, + 29. XI 874 Begraben: Brunshausen
    852 Äbtissin von Gandersheim

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    HATHUMODA
    * 840, +874
    856 1. Äbtissin von Gandersheim (väterliche Gründung)

    Diwald Hellmut: "Heinrich der Erste" Seite 107

    Erste Äbtissin war Hathomud, eine Tochter Liudolfs, die als Nonne in Herford begonnen hatte und schon als 12-jährigen an die Spitze des Klosters gestellt wurde. Der Legende nach soll Hathumod durch eine weiße Taube zu einem Steinbruch geführt worden sein, der sich dem Anschein nach als Standort des Neubaus eignete. Obwohl sich also der Himmel selbst engagiert zu haben schien, dürfte die Wahl von Brunshausen schon bald bereut worden sein. Liudolf entschloß sich nämlich kurze Zeit später, das Kloster zu verlegen, und zwar in die Nachbarschaft seiner Stammburg, die sich am Übergang der Straße über die Gnade befand, die den westfälischen Hellweg, die alte Königsstraße, nach Osten verlängerte.

    Literatur:
    Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 17,25 - Die Salier und das Reich. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band II Seite 469, 479 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 107 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Seite 657,670 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 254,260 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,32,72 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 57,231 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Seite 9,14,185 Nr. 2 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Hathumod, Aebtissin von Gandersheim

    Hathumod, Aebtissin von Gandersheim, geb. 840, † am 29. Nov. 874, war die Tochter des Grafen Ludolf, des Ahnherrn der Ludolfinger, Heinrichs I. Großvater. Auch Ludolf war von dem eifrig kirchlichen Gefühl beseelt, welches die jüngere Generation der gewaltsam bekehrten Sachsen erfüllte; er pilgerte mit seiner Gemahlin Oda nach Rom und erlangte vom Papste Reliquien der heiligen Päpste Anastasius und Innocentius für eine Klosterstiftung, welche er 852 in Brunshausen begann, 856 aber nach Gandersheim verlegte. Fünf Töchter und einen Sohn widmete er dem geistlichen Stande; drei Töchter standen nach einander als Aebtissinnen der neuen Stiftung vor, zuerst H., welche schon mit 12 Jahren diese Würde erhielt und nach 22 Jahren im Alter von 34 Jahren starb. Unmittelbar nach ihrem Tode ist ihr Leben beschrieben worden von einem Mönche, der sich Agius nennt; er hat ihr nach seiner eigenen Darstellung so nahe gestanden, daß wir ohne Zweifel mit Pertz in ihm ihren Bruder erkennen müssen. Daß er ein Mönch des nahen Klosters Lamspringe gewesen sei, ist eine weniger sichere Vermuthung, und noch unsicherer, daß er der unter dem Namen des Poeta Saxo bekannte Dichter gewesen sei, welcher unter König Arnulf die Thaten Karls des Großen in 5 Büchern gefeiert hat. Inhaltlich bietet uns dieses Werk keinen Gewinn, da es ganz auf den uns noch erhaltenen Jahrbüchern und Einhard's Leben Karls beruht; durch seine correcte Form und anmuthige Sprache aber legt es von den damaligen Schulstudien ein sehr günstiges Zeugniß ab. Weil die damals allein bekannte und wol die ursprüngliche Handschrift aus|Lamspringe stammt, vermuthete Pertz, daß Agius der Verfasser sei. In dem Leben der H. gibt Agius ein sehr ansprechendes, mit großer Wärme der Empfindung gezeichnetes Bild einer frommen und sanftmüthigen Klosterfrau, welche von Kindheit an jeden Prunk und Schmuck verschmäht, alle Entbehrungen gern erträgt und mit hingebender Liebe der Sorge für die ihr anvertraute Genossenschaft sich widmet. Sie wurde ein Opfer ihrer Hingebung, indem bei der Pflege der an der schlimmen Seuche des Jahres 874 erkrankten Schwestern sie selbst von der Krankheit ergriffen wurde und starb. Ihr folgten im Amt ihre Schwestern Gerburg und Christine; die Mutter Oda erreichte ein Alter von 105 Jahren und nur ihre Tochter Christina überlebte sie um 6 Jahre. Mit der prosaischen Biographie hat Agius einen Dialog in elegischem Versmaß verbunden, in welchem er den Nonnen gegenüber die Trostgründe entwickelt, welche er ihnen schon mündlich vorgestellt hatte. Fr. Rückert fand diese beiden Schriften so anziehend, daß er sie übersetzte ("Das Leben der Hadumod", Stuttg. 1845).

    Literatur
    Agii vita et obitus Hathumodae (zuerst 1721 von B. Pez herausgegeben) ed. G. Hathumod Pertz, Mon. Germ. SS. IV, 165—89 (Hann. 1841).


Generation: 2

  1. 2.  von Sachsen, Liudolfvon Sachsen, Liudolf wurde geboren in 805/806 (Sohn von von Sachsen, Brunhard); gestorben am 12 Mrz 866.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 852, Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland; gründet 852 die Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)
    • Titel/Amt/Status: 844-866, Sachsen,Deutschland; Graf von Sachsen

    Notizen:

    Liudolf
    Graf von Sachsen (844-866)
    ca 805/20-12.3.866
    Sohn eines Grafen Brunhart (Brun?)

    Glocker Winfrid: Seite 254-257, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    LIUDOLF
    * c 805/20, + 866 III 12
    Graf, "dux Orientalium Saxonum"
    oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda
    805/06, + 913 V 17

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    LIUDOLF
    + 11. III 866 Begraben: Brunshausen
    Graf, gründet 852 Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)

    oo ODA * 805/06, + 17.V 913
    Tochter des princeps Billung und der Aeda

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    LIUDOLF
    * um 806, + 866

    Liudolfs Familie gehörte neben den BILLUNGERN und der Familie Widukinds zu den angesehensten sächsischen Sippen und war eventuell gleichen Stammes wie das Haus QUERFURT-MANSFELD. Er war verwandt mit Herzog Brun von Engern und wurde in verschiedenen Quellen "Herzog der Ostsachsen" genannt. Daraus können wir aber mit einiger Sicherheit nur folgern, dass Liudolf im Kriege gegen die Normannen und Slawen das Aufgebot des östlichen Sachsen anführte. Daß er in Friedenszeiten an der Spitze dieses Gebietes stand, ist unwahrscheinlich, denn König Ludwig der Deutsche übte selbst noch Herrschaftsrechte in Sachsen aus. Zentren seines Besitzes waren Seesen-Gandersheim, Grone-Pöhlde/Eichsfeld, Werla-Lutter, Calbe-Magdeburg-Barby; auch im Bardengau um Lüneburg hatte er Besitz. Von der Lage seines Besitzes im sächisch-slawischen Grenzraum rührte die Vormacht als Grenzwächter in markgräflicher Position gegen die Slawen und Normannen. Er führte viele Kriege gegen sie und baute seine Hausmacht aus. Liudolfgründete auf seinem im westlichen Harzvorland, dem Leinegebiet gelegenen Besitz, mit seiner Gemahlin um 850 einen Kanonissenkonvent, der zunächst in Brunshausen untergebracht wurde, wo bereits sein Großvater und sein Vater vor 828 eine Eigenkirche dotiert hatten. Erst 881 fand der Konvent im nahen Gandersheim sein endgültiges Domizil. Liudolf trat früh in den Dienst Ludwigs des Deutschen und wurde als Graf oder Herzog in Ostfalen bezeichnet. Gegen die Dänen hatte er den Oberbefehl über das gesamte sächsische Heer inne. Sein Besitz war von Ostfalen über Engern und Westfalen (Dreingau) verstreut. Nicht weniger als fünf von den Töchtern Liudolfs nahmen den Schleier, einer seiner Söhne trat in das Kloster Lamspringe ein. Da Ludwig der Deutsche Sachsen größtenteils sich selbst überließ, da er anderweilig dringend beschäftigt war, konnte Liudolf seine Position bedeutend ausbauen.

    oo ODA, Tochter des Grafen Billung I, + 913

    Althoff Gerd: Seite 16-19, "Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat."

    Der Großvater des ersten ottonischen Königs ist der älteste sicher bekannte Angehörige dieses Geschlechts. Es handelt sich um den Grafen Liudolf, der erst von späteren Autoren als Herzog der Ostsachsen (dux orientalium Saxonum) oder gar als Herzog der Sachsen (dux Saxonum) bezeichnet wurde. Der Aufstieg dieser LIUDOLFINGER zum Königtum im ostfränkischen Reich, den man als Protobeispiel einer rapiden Familienkarriere bezeichnen kann, vollzog sich im Kontext des gelungenen Integrationsprozesses der besiegten Sachsen in das karolingische Reich, eines Vorgangs, der das sächsische Selbstverständnis noch lange beeinflußte. Verheiratet war Liudolf mit Oda, die aus fränkischem Hochadel stammte. Mit dieser Heirat waren Vorgaben umgesetzt worden, die sich schon in den Reichsteilungsordnungen KARLS DES GROSSEN und LUDWIGS DES FROMMEN von 806 und 817 finden: Die Großen der Völker des Frankenreiches sollten untereinander Ehebündnisse schließen, damit so Friede und Eintracht gefördert würden. Die Eltern Odas waren der fränkische princeps Billing und seine Gemahlin Aeda. Außer ihren Namen ist von diesen fränkischen Adligen jedoch nichts bekannt. Vom Grafen Liudolf und seiner Gemahlin Oda weiß man ein wenig mehr, doch keineswegs genug, um eine auch nur einigermaßen zusammenhängende Geschichte der 'Anfänge' des ottonischen Geschlechts zu schreiben.
    Der Eintritt der LIUDOLFINGER, wie wir die Vorfahren der OTTONEN gewöhnlich nennen, in die Geschichte wird vor allem faßbar durch ihre Aktivitäten zur Gründung eines Frauenklosters: Gandersheim. Zu diesem Zwecke reiste der Graf Liudolf und seine Gemahlin Oda 845746 immerhin nach Rom. Dort erhielten sie in mehrfacher Hinsicht Unterstützung von Papst Sergius II., denn dieser erteilte einen Altersdispens für die minderjährige Tochter Hathemod, so daß diese die Äbtissinnenwürde in der geistlichen Gemeinschaft bekleiden konnte. Darüberhinaus schenkte der Papst den LIUDOLFINGERN Reliquien der heiligen Päpste Anastasius und Innocenz I. Romreise und Klostergründung aber sind ewichtige Indizien auch für die Einordnung der LIUDOLFINGER in die politischen und herrschaftlichen Kräfteverhältnisse Sachsens im 9. Jahrhundert.
    Voraussetzungen solcher Gründungen ist gewiß, daß die herrschaftliche Stellung der Gründer eine weitgehende Konsolidierung erfahren hatte. Die Forschung hat denn auch eine Reihe von Indizien zusammengetragen, die mit einiger Sicherheit darauf deuten, daß schon der Vater und Großvater des Grafen Liudolf im Raum der Gandersheimer Mark über Amt, Besitz und Herrschaftsrechte verfügten. Doch hat die 'Erinnerung' der liudolfingisch-ottonischen Familie diese Vorfahren nicht bewahrt, sondern sie läßt die Geschichte des Geschlechts mit dem 'Stammvater' Liudolf beginnen.
    Der 'Stammvater' Liudolf verstarb im Jahre 864 oder 866. Die Meldung seines Todes verbindet eine alemannische Quelle mit der Einordnung unter die Reichsfürsten (regni principes), eine lothringische mit der Auszeichnung als vir magnificus. Allem Anschein nach hat die Weitergabe von Ämtern, Lehen und Besitz an seinen ältesten Sohn Brun oder auch an beide Söhne, Brun und Otto, keinerlei Schwierigkeiten mit sich gebracht.



    oo Oda, Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischem Geschlecht), 805/06-17.5.913


    Kinder:

    - Brun ca 830/40-2.2.880
    - Otto der Erlauchte ca 830/40-30.11.912
    - Liutgard ca 840/50-30.11.885
    867 oo Ludwig III. der Jüngere 835-20.1.882
    - Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874) 840-29.11.874
    - Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897) ca 840/50-5.11.896/97
    - Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919) 840/50-1.4.919/20
    - Thankmar ins Kloster eingetreten - früh verstorben
    - Enda - vor 874
    oo (Lothar) - 2.2.880 gefallen

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 139,159,223,242 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 16,19,24 - Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 140,147 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 14,22-24,50 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 26,106 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 106 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 142,348-356/Band II Seite 561 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138,168,216 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 46,49,266/Band II Seite 469/Band III Seite 482/486 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,31-33 - Hlawitschka, Eduard: Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquelle, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 313-377, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Hrosvit von Gandersheim -
    Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 17-21 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 3,6 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 625 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 65 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 129,136,138 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 53 - Wies Ernst W.: Otto der Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag Esslingen 1989 Seite 40 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Liudolf

    Liudolf (844-866), sächsischer Etheling vornehmster Herkunft und angesehenster Stellung: ein Nachkomme, wie es scheint, jenes Bruno, der in den Kriegen der Sachsen mit Karl dem Großen eine Zeit lang Heerführer der Engern war, und einer der Großen des Reiches unter K. Ludwig dem Deutschen, wurde L. vor allem berühmt als Stammvater des erlauchten Geschlechtes, welches zu Ende des 9. Jahrhunderts im Besitze der herzoglichen Gewalt über ganz Sachsen, im 10. mit Heinrich I. den ostfränkischen oder deutschen Königsthron besteigen und durch Otto I. zur römischen Kaiserwürde gelangen sollte. Zu den bedeutendsten Charaktereigenschaften des sächsischen Königs- und Kaiserhauses, zumal in der Epoche der Ottonen, gehört kirchlicher Eifer; in fast allen seinen Gliedern ist es erfüllt von ernster Religiosität und unablässig thätig ist es in dem Streben, das von Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen begonnene Werk der Christianisirung des Sachsenlandes und der benachbarten Heidenvölker durch Stiftung neuer Kirchen und Klöster würdig fortzusetzen, es glänzend zu vollenden. Der Urheber aber dieser Geistesrichtung war bereits Liudolf, der erste sicher bekannte Ahnherr, sie lag schon in seinem Wesen, ist recht eigentlich ein Erbtheil von ihm. In die Geschichte führt L. sich ein mit einer Pilgerfahrt nach Rom: begleitet von seiner Gemahlin Oda, die einer edlen fränkischen Familie entstammte, eine Tochter Billungs und der Aeda war, verweilte er dort unter Papst Sergius II. (844—847), um sich mit ihm über die Errichtung eines Frauenklosters im östlichen Sachsen, auf seinen zwischen Leine und Innerste gelegenen Besitzungen ins Einvernehmen zu setzen und nachdem dies geschehen, nachdem der neuen Stiftung nicht nur der päpstliche Schutz und Segen gesichert, sondern auch werthvolle Gaben aus dem römischen Reliquienschatze zu Theil geworden waren, ging L. einige Jahre später ans Werk. Im J. 852 gründete er zu Brunshausen das Kloster der hl. Anastasius und Innocentius, aber nur um es vier Jahre darnach etwas weiter an das Flüßchen Gande in ein anmuthiges, dicht bewaldetes Thal zu verlegen und es als Gandersheim endgültig zu constituiren. Die drei ersten Aebtissinnen des reich ausgestatteten und rasch emporblühenden Klosters waren sämmtlich Töchter des Stifters: Hathumod, Gerberga und Christina; zwei Töchter, deren Namen nicht mehr bekannt sind, gehörten|dem Kloster als Nonnen an, und einen Sohn, Namens Agius, machte L. zum Mönch, vielleicht in dem benachbarten Kloster Lammspring. Eine sechste Tochter, Namens Enda (Aeda?), wie es scheint, die älteste von allen, vermählte sich ebenso wie ihre Schwester Liutgarde (s. unten) und zwei andere Söhne, Brun und Otto, blieben Laien. Sie setzten nach dem Tode des Vaters die weltliche Hausmacht desselben fort, aber während sie als Stammesherzüge und Fürsten aller Sachsen auftreten, ist von L. nur sicher bezeugt, daß er Herzog des östlichen Sachsens war und auf diesen Theil des Landes erstreckt sich auch wol die Grafschaft, welche er bereits vorher durch Verleihung König Ludwigs des Deutschen erworben hatte. In dem Falle ist anzunehmen, daß Liudolf's Stellung als Graf eine ungewöhnliche, man darf wohl sagen, eine markgräfliche war und daß ihm vollends seit seiner Erhebung zum Herzog der Ostsachsen (Ostfalen) die Landesvertheidigung gegen Wenden und Dänen gleichmäßig obgelegen hat. So hätte es denn auch nichts Auffallendes, wenn sich nachweisen ließe, daß L., wie im südlichen Engern und Ostfalen, so auch im Norden, im Bardengau, ja sogar jenseits der Elbe begütert war. Die Spuren, die hierauf führen, sind freilich nur dürftig und unsicher. Besser beglaubigt ist die Ausdehnung des Liudolfinischen Grundbesitzes nach Westfalen: hier beerbte er den Grafen Eckbert, einen Günstling Karls des Großen, und Eckberts Gemahlin Ida, die mit ihm verwandt, aber nicht, wie oft und lange behauptet worden ist, seine Eltern waren, und so wurde unter anderem südlich der Lippe im Dreingau, die von jenen gestiftete Kirche zu Herzfeld Liudolf's Eigenthum. Ida, eine vornehme Westfrankin, vermittelte, da sie zu den Seitenverwandten des karolingischen Hauses gehörte, einen entfernten Zusammenhang zwischen diesem und L., aber um vieles enger wurden doch die Beziehungen, als Liudolf's Tochter Liutgarde dem zweiten Sohne Ludwigs des Deutschen, dem König Ludwig III. (dem Jüngeren), ihre Hand reichte. L. war damals schon todt: im J. 866 ist er gestorben und in Brunshausen bestattet worden. Gandersheim bewahrte noch lange den Charakter eines fürstlichen Familienklosters und dem entsprechend erhielt sich die Kunde von dem Leben des Stifters hier am besten, vornehmlich Dank dem Werke der ebenso geschichtskundigen wie formgewandten Nonne Hrotsvit über die Anfänge Gandersheims. Agius, Liudolf's Sohn und Biograph seiner Schwester Hathumod, kommt als gleichzeitiger Zeuge in Betracht und aus der späteren Litteratur sind außerdem vereinzelte Angaben bei Widukind von Corvey, Thankmar von Hildesheim und anderen Autoren werthvoll, die Mehrzahl ist vereinigt in Mon. Germ. SS. IV.

    Literatur
    Vgl. Wedekind, Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters, I. S. 158 ff. E. Dümmler, Gesch. des ostfränkischen Reiches. I. S. 350 ff.; II. S. 166, 561 ff. G. Waitz, Jahrb. des Deutschen Reichs unter Heinrich I., Neue Bearbeitung (Berlin 1863). Einleitung und Excurs I, worin alle genealogischen Fragen gründlich erörtert sind. Waitz, Deutsche Verfassungsgesch., Bd. IV. S. 240, mit besonderer Rücksicht auf R. Wilmans, Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen. I. S. 221 ff.

    Liudolf heiratete Oda. Oda (Tochter von Billung und Aeda) wurde geboren in 805/806; gestorben am 17 Mai 913. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Oda wurde geboren in 805/806 (Tochter von Billung und Aeda); gestorben am 17 Mai 913.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Gräfin von Sachsen

    Notizen:

    Oda
    Gräfin von Sachsen
    805/06-17.5.913
    Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischem Geschlecht)

    Glocker Winfrid: Seite 254, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    LIUDOLF
    * c 805/20, + 866 III 12
    Graf, "dux Orientalium Saxonum"
    oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda 805/06, + 913 V 17

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    LIUDOLF

    + 11. III 866 Begraben: Brunshausen
    Graf, gründet 852 Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)
    oo ODA * 805/06, + 17.V 913
    Tochter des princeps Billung und der Aeda

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    LIUDOLF
    * um 806, + 866
    oo ODA, Tochter des Grafen Billung I, + 913

    Jakobi Franz-Josef: Seite 58, "Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sächsischen Adels in der Karolingerzeit"

    Die Überlegungen sind auf die durch Hrotswith von Gandersheim in ihrem Gedicht über die Anfänge des liudolfingischen Hausklosters am Harz genannten Eltern Odas, der Gemahlin des ostsächsischen Herzogs Liudolf, der 'Stammutter' der LIUDOLFINGER/OTTONEN, gerichtet. Oda entstammte nach Hrotswith dem fränkischen Hochadel: sie war eine Tochter des 'Fürsten' (princeps' Billung und der 'hochberühmten' Aeda.


    oo Liudolf Graf von Sachsen ca 805/20-12.3.866


    Kinder:

    - Brun ca 830/40-2.2.880
    - Otto der Erlauchte ca 830/40-30.11.912
    - Liutgard ca 840/50-30.11.885
    867 oo Ludwig III. der Jüngere 835-20.1.882
    - Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874) 840-29.11.874
    - Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897) ca 840/50-5.11.896/97
    - Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919) 840/50-1.4.919/20
    - Thankmar ins Kloster eingetreten - früh verstorben
    - Enda - vor 874
    oo (Lothar) - 2.2.880 gefallen



    Literatur:
    Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138,168,216 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26 - Hrosvit von Gandersheim -
    Jakobi, Franz-Josef: Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sächsischen Adels in der Karolingerzeit, in: Jaszai, Geza (Hg): Heilige Ida von Herzfeld, 980-1980, Festschrift zur Tausendjährigen Wiederkehr ihrer Heiligsprechung, Münster 1980, Seite 58 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 -

    Kinder:
    1. von Sachsen, Brun wurde geboren in 830/840; gestorben am 2 Feb 880 in Hamburg [20095],Hamburg,Hamburg,Deutschland.
    2. von Sachsen, Otto wurde geboren um 830/840 in Wallhausen [06528],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 30 Nov 912 in Wallhausen [06528],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland.
    3. von Sachsen, Liutgard wurde geboren in 840/850; gestorben in Nov 885 in Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland.
    4. 1. von Sachsen, Hathumod wurde geboren in 840; gestorben am 29 Nov 874.
    5. von Sachsen, Gerberga wurde geboren in 840/850; gestorben in 896/897.
    6. von Sachsen, Christina wurde geboren in 840/850; gestorben in 919/920.
    7. von Sachsen, Tankmar
    8. von Sachsen, Enda gestorben vor 874.


Generation: 3

  1. 4.  von Sachsen, Brunhard

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Notizen:

    Name:
    (Brun?)

    Kinder:
    1. 2. von Sachsen, Liudolf wurde geboren in 805/806; gestorben am 12 Mrz 866.

  2. 6.  Billung

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Billung heiratete Aeda. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Aeda

    Notizen:

    aus fränkischem Geschlecht

    Kinder:
    1. 3. Oda wurde geboren in 805/806; gestorben am 17 Mai 913.