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 Bohrer

von Sachsen, Brun

von Sachsen, Brun

männlich 840 - 880  (40 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  von Sachsen, Brunvon Sachsen, Brun wurde geboren in 830/840 (Sohn von von Sachsen, Liudolf und Oda); gestorben am 2 Feb 880 in Hamburg [20095],Hamburg,Hamburg,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 866-880, Sachsen,Deutschland; Herzog von Sachsen

    Notizen:

    Brun
    Herzog von Sachsen (866-880)
    ca 830/40-2.2.880 gefallen bei Hamburg
    Ältester Sohn des Liudolf dux und der Oda, Tochter von Graf Billung

    Lexikon des Mittelalters: Band II Seite 752

    Brun, Herzog von Sachsen 866-880

    Auf ihn bezieht sich der Bericht der Fuldaer Annalen zum Jahre 880 von einer großen Abwehrschlacht gegen die Normannen "in Saxonia". Das Treffen, das nicht genauer zu lokalisieren ist, brachte für das sächsische Aufgebot schwere Verluste. An der Spitze der langen Liste gefallener Grafen wird Brun genannt, "dux und Bruder der Königin". Dieser dux war der Sohn des 866 verstorbenen Liudolf (Xantener Annalen), der schon zur Zeit Ludwigs des Deutschen als Erster Mann in Sachsen galt und das Stift Gandersheim gründete. Bruns Mutter war Oda, eine hochgestellte fränkische Frau aus dem Hause des Billung (Hrotsvith, Primordia Coenobii Gandersheimensis, 21ff.) Die Bezeichnung dux für Brun in einer kritischen Phase erneuter Wikingergefahr im Ost- und Westreich macht deutlich, dass ein militärischer Oberbefehl auf die Dauer in Sachsen notwendig geworden war. Das führte zur Stabilisierung des "Stammesherzogtums" im Geschlecht der LIUDOLFINGER. Nach Bruns Tod folgte im Dukat daher sein jüngerer Bruder Otto ("der Erlauchte"), der Vater des späteren Königs HEINRICH I., unmittelbar nach. Bruns Schwester Liutgard war mit König Ludwig dem Jüngeren vermählt, ein weiteres Zeichen für den hohen Rang, den die Familie der Familie der LIUDOLFINGER in Sachsen und im Ostreich erlangt hatte. Von Kindern und Enkeln Bruns wissen wir nicht, doch lebte sein Name als Leitname im Geschlecht weiter.

    Literatur:
    B.W. Lüders, Die Liudolfinger - ein altsächsisches Geschlecht, Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte der Comitate des Werler Grafenhauses, WZ 100, 1950, 9-133 - S. Krüger, Studien zur sächsischzen Grafschaftsverfassung im 9. Jh. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens, 19. H., 1950 - K. Jordan, Herzogtum und Stamm in Sachsen während des hohen Mittelalters, NdsJb 30, 1958, 1-27 - R. Wenskus, Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel, AAG, 1976.

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, Europäische Stammta"feln Neue Folge Band I. 1"

    BRUN Graf 877
    + gefallen gegen die Normannen 2.II. 880

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    BRUNO
    + 880 gefallen
    Folgt 866 dem Vater, setzt die Abwehrkriege gegen Normannen und Slawen fort und fällt bei Hamburg

    Glocker Winfrid: Seite 257, "Die Verwandte der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    II, 3 BRUN
    * c 830/40, + 880 II 2
    Graf ("ducatus totius Saxoniae")

    Filiationsbeleg: Brun ist als älterer Bruder Herzog Ottos des Erlauchten in Hrotsviths Primordia coen. Gandeshem. v 361-370 bezeugt. Widukind I c. 16, S. 25 f, kennt dagegen die Verwandtschaftsverhältnisse der frühen LIUDOLFINGER nicht mehr genau: er verwechselt den Gemahl der Schwester Bruns, Liutgards, nämlich König Ludwig den Jüngeren, mit König Ludwig dem Kind. Es ist aber auch gut denkbar, dass sich hinter dieser Verwechslung eine bewußte Geschichtsklitterung des Corveyers verbirgt, um die Translation der Königswürde an die Sachsen zu rechtfertigen. Im übrigen hat Widukind den einzigen direkten Beleg für die Filiation Liudolf dux - Brun. "Qui [Ludwig das Kind] cum accepisset uxorem nomine Liudgardam, sororem Brunonis ac magni ducis Oddonis, non multis post haec vixerat annis. Horum pater Liudolfus, qui Roman profectus transtulit reliquias beati Innocenti papae." Brun ist außerdem als Bruder der Königin Liutgard genannt in den Annales Fuldense a. 880, S. 94, bei dem Bericht über die Schlacht gegen die Dänen, in der unser Brun gefallen ist. Zusammen mit seinem Bruder Otto dem Erlauchten, seiner Schwester, der Königin Liutgard, und mit seinem Vater ist Brun in D Lu d J. 3 von 877 I 26 urkundlich erwähnt; dieses Diplom bezeugt auch das Grafenamt, das er innehatte.
    Den Todestag Bruns können wir dem Bericht Thietmars II c. 23, S. 66, entnehmen sowie dem Fuldaer Nekrologannalen, SS XIII 184; vgl. dazu FW Kommentar G 12.
    Die Amtsstellung Bruns hat Widukind I c. 16, S 26, ungefähr 100 Jahre später mit "ducatus totius Saxoniae" beschrieben. Hrotsvith, Primordia coenobii Gandeshemensis v. 368, nennt Brun "dux". Die Forschung vertrat bei der Interpretation dieser Nachrichten unterschiedliche Ansichten: während Tellenbach, Königtum S. 14, die Belege für eine aus dem Rückblick gewonnene Glorifizierung hält, mißt Schlesinger, Entstehung, Seite 142, diesen Quellen des 10. Jahrhunderts Glaubwürdigkeit zu.
    Die lokale Braunschweiger Überlieferung sieht in unserem Brun, den Sohn des Liudolf dux, den Stammvater der BRUNONEN (einer im Raum Braunschweig auftretenden Grafensippe mit den Leitnamen Liudolf und Bruno). So nennt die Braunschweiger Reimchronik c. 8, S. 467 (und davon abhängig die Cronica ducum de Brunswick c. 1, S. 577), Brun den Ahnherrn des Braunschweiger Grafenhauses; vgl. hierzu zuletzt Last, Anfänge passim. Nach Döll, Kollegiatstifte S. 18 bis 22, lassen sich für die Abstammung der BRUNONEN von unserem Brun folgende Argumente anführen:
    + gleiche Leitnamen,
    + enge Nachbarschaft der Güter beider Familien,
    + die bevorzugte Verehrung Johannes des Täufers bei beiden Verwandtengruppen und das häufig auftretende Gegen-Königtum gerade bei den Angehörigen der BRUNONEN-Familie
    (vgl. hierzu v. a. die Kandidatur des Bruno comes de Brunswic, bezeugt in Thangmars Vita Bernwardi c. 38, SS IV 775, in Zusammenhang mit den von Hlawitschka, Merkst Du nicht, Thronkandidaturen und Untersuchungen, entwickelten These zur Rolle von Geblütsrecht und Wahlrecht bei der Thronfolge 1002!). Doch auf der anderen Seite gibt es, was als ein gewichtiges Argument zu bewerten ist, keinen nur einigermaßen zeitgenössischen Quellenbeleg, um die Abstammung der BRUNONEN von Liudolf dux zu untermauern; so eindringlich Schölkopf, Grafen S. 106.
    Es sei abschließend noch darauf hingewiesen, daß die Notiz des Agius in der Vita Hathumodea c. 2, SS IV 167, ein Bruder der ersten Gandersheimer Äbtissin sei mit einer "neptis regnum" vermählt, nicht auf den ältesten Bruder Bruno zu beziehen ist, sondern auf Otto den Erlauchten (vgl. II,2). Dieser Fehler von Pertz (Anm. 2 zu der zitierten Stelle) fand Eingang in die genealogische Tafel in dem Buch von Leyser, Herrschaft.

    Jahrbücher von Fulda. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII: Seite 113

    In Sachsen wurde unglücklich gegen die Normanne gekämpft; denn die Normannen blieben Sieger und töteten 2 Bischöfe, Theoderich und Markwart, und 12 Grafen: Herzog Brun, den Bruder der Königin, Wigmann, Bardo, einen anderen Bardo, einen dritten Bardo, Thiotheri, Gerich, Luiutolf, Folcwart, Avan, Thiotric, Liuthar, samt allen, welche ihnen folgten.

    Diwald Hellmut: Seite 115, "Heinrich der Erste"

    Liudolfs ältester Sohn Brun wird in den Fuldaer Annalen ebenfalls als Herzog bezeichnet. Ähnlich wie bei seinem Vater braucht diese Titelzuweisung nichts anderes zu bedeuten, als daß Brun Inhaber der herzoglichen Gewalt in Sachsen gewesen ist. Er kämpfte wiederholt gegen die dänischen Normannen, das letzte Mal am 2. Februar 880 in einer wilden Winterschlacht bei Ebbekesdorp, in der die Sachsen eine fürchterliche Niederlage hinnehmen mußten; ein großer Teil des sächsischen Adels verlor an diesem Tag sein Leben, auch Brun fiel in der Schlacht. Ansonsten ist von Brun kaum etwas bekannt; wir wissen auch nichts von einer Nachkommenschaft. Gleichwohl scheint sich sein Format nicht an das Mittelmaß gehalten zu haben, sonst hätte ihn die Legende wohl kaum mit der Gründung von Braunschweig, nämlich von Brunswiek, in Verbindung gebracht und ihn zum Ahnherrn des um 1090 ausgestorbenen Adelsgeschlechts der BRUNONEN erhoben. Brun gilt deshalb als Stammvater der WELFEN.

    Während Bruns Herrschaft stand Sachsen weiter unter unmittelbaren königlichem Befehl, denn Ludwig der Jüngere zog 869 mit einem sächsisch-thüringischen Heer gegen die Sorben und drei Jahre später gegen die Mährer. Der sächsische Heerbann nahm auch 876 an den Kämpfen Ludwigs des Jüngeren gegen KARL II. DEN KAHLEN teil. Brun übernahm die väterliche Stellung, setzte im Auftrage Ludwigs des Jüngeren die Abwehrkriege gegen Normannen und Slawen fort und fiel zusammen mit 11 Grafen und 18 satellites regii in der furchtbaren Dänenschlacht bei Hamburg, in der fast das ganze aus Ostfalen und Engern bestehende sächsische Heer vernichtet wurde. Brun wurde in den Fuldaer Annalen noch zu den Grafen gerechnet und erhielt nur als Zusatz den Titel "dux". Er erkannte seinen Schwager als Oberherrn an und war vermutlich nicht als Amtsherzog in Sachsen mehreren Grafen dauerhaft übergeordnet. Brun ist der Gründer von Braunschweig.


    Brüsch, Tania: Seite 26,101,106, "Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert."

    Bleiben noch die späten Hinweise auf die Verwandtschaft zwischen den BRUNONEN und den LIUDOLFINGERN/OTTONEN: Die Historiographie des Braunschweiger WELFEN-Hofes überliefert solche Zusammenhänge. So berichtet die Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Cronica ducum de Brunswick im ersten Kapitel davon, daß Liudolfus dux Saxonie drei Söhne mit Namen Otto, Bruno und Tanquard gehabt habe, von denen die beiden letzteren die Gründer Braunschweigs seien, die zusammen im Kampf gegen die Dänen den Tod gefunden hätten, so daß Otto als einziger Überlebender dux Saxonie geworden sei [19 Von dieser Schlacht berichten auch die Fuldaer Annalen; hierzu und zur Umdeutung zur Naturkatastrophe bei Widukind vgl. Althoff, Ottonen, Seite 20f; ausführlich vgl. unten Anm. 23]. Dieser Otto war der Vater HEINRICHS I. Im sechsten Kapitel wird an diese Ahnen angeknüpft und gleichzeitig auf ihre Zurücksetzung durch die OTTONEN angespielt: Der princeps Bruno, der Ehemann Giselas und Vater Liudolfs, habe nur den Titel comes getragen, weil OTTO I. den Dukat, den Brunos Vorfahren innehatten, an den BILLUNGER Hermann gegeben habe.
    Bei zwei weiteren Einträgen, die ebenfalls die Anzahl der Kanoniker nicht verzeichnen, handelt es sich eindeutig um spätere Nachträge: Zum 21. Januar ist der Tod von Tanquardus et Bruno comites in Brunswick und zum Februar der von Oddo comes in Brunswick verzeichnet [46 Memoirenregister, Registrum ecclesie s. Blasii, Seite 11 und 12.].
    Hatte der im Namen 'Brunswik' enthaltene Personenname zur Suche nach einem Gründer namens Brun(o) geführt, den man in dem LIUDOLFINGER Brun (+ 880) fand, so verleitetet der im ausgehenden 13. Jahrhundert bereits nicht mehr bekannte und nur noch in den älteren Quellen aufgespürte seltene Personenname Tancward dazu, hinter diesem namen einen Verwandten des Braunschweiger Gründers Bruno zu vermuten.

    Offergeld Thilo: Seite 569,573,625, "Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter."

    Gleichwohl erweist bereits die vermutlich Ende der 860-er Jahre erfolgte Verheiratung Liutgards mit Ludwig dem Jüngeren die LIUDOLFINGER als eines der bedeutendsten Geschlechter im Norden des Reiches. 880 begegnet der dux Brun als Führer der sächsischen Verbände im Abwehrkampf gegen die Normannen, wie überhaupt die LIUDOLFINGER zusammen mit den BABENBERGERN im fränkisch-sächsischen regnum des jüngeren Ludwig die erste Stelle nach dem König einnahmen.
    [907 Heinrichs Frau war wohl nicht LIUDOLFINGERIN, wie ewta Büttner/Dietrich, Weserland Seite 140, meinen, sondern, da seine Tochter als neptis regum erscheint (Agius, Vita Hathumodae c. 2, Seite 167), karolingischer Herkunft, vermutlich eine Nachfahrin von KARLS DES GROSSEN Bruder Karlmann; vgl. Hlawitschka, Herkunft Seite 146-165. Anders freilich Althoff, Amicitiae Seite 108, der älteren Ansicht folgend die neptis regum für die Gattin des LIUDOLFINGERS Brun hält.]
    Wie andere Reichsaristokraten suchten auch die LIUDOLFINGER deshalb die Nähe zum karolingischen Königshaus: Liudolf, der zu den regni principes gezählt wurde, gelang die Vermählung seiner Tochter Liutgard mit Ludwig dem Jüngeren. Davon konnte zweifellos auch sein Sohn Brun profitieren, der 880 als Führer des königlichen Heeres gegen die Normannen fiel.


    oo Liutgard, Tochter Arnulfs


    Literatur:
    Annalen von Fulda - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 17,19,24 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 26,101,106,113 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches, Gustav Lübbe Verlag Bergisch Gladbach 1994, Seite 108,115,127,499 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 Seite 257 - Hlawitschka, Eduard: Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquelle, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 313-377, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 37 - Hrosvit von Gandersheim - Jahrbücher von Fulda. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 113 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion Seite 376 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 548,569,573,625 - Schölkopf Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024. Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22. Göttingen 1957 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 40,198 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 -

    Gestorben:
    gefallen bei Hamburg


Generation: 2

  1. 2.  von Sachsen, Liudolfvon Sachsen, Liudolf wurde geboren in 805/806 (Sohn von von Sachsen, Brunhard); gestorben am 12 Mrz 866.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: 852, Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland; gründet 852 die Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)
    • Titel/Amt/Status: 844-866, Sachsen,Deutschland; Graf von Sachsen

    Notizen:

    Liudolf
    Graf von Sachsen (844-866)
    ca 805/20-12.3.866
    Sohn eines Grafen Brunhart (Brun?)

    Glocker Winfrid: Seite 254-257, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    LIUDOLF
    * c 805/20, + 866 III 12
    Graf, "dux Orientalium Saxonum"
    oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda
    805/06, + 913 V 17

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    LIUDOLF
    + 11. III 866 Begraben: Brunshausen
    Graf, gründet 852 Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)

    oo ODA * 805/06, + 17.V 913
    Tochter des princeps Billung und der Aeda

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    LIUDOLF
    * um 806, + 866

    Liudolfs Familie gehörte neben den BILLUNGERN und der Familie Widukinds zu den angesehensten sächsischen Sippen und war eventuell gleichen Stammes wie das Haus QUERFURT-MANSFELD. Er war verwandt mit Herzog Brun von Engern und wurde in verschiedenen Quellen "Herzog der Ostsachsen" genannt. Daraus können wir aber mit einiger Sicherheit nur folgern, dass Liudolf im Kriege gegen die Normannen und Slawen das Aufgebot des östlichen Sachsen anführte. Daß er in Friedenszeiten an der Spitze dieses Gebietes stand, ist unwahrscheinlich, denn König Ludwig der Deutsche übte selbst noch Herrschaftsrechte in Sachsen aus. Zentren seines Besitzes waren Seesen-Gandersheim, Grone-Pöhlde/Eichsfeld, Werla-Lutter, Calbe-Magdeburg-Barby; auch im Bardengau um Lüneburg hatte er Besitz. Von der Lage seines Besitzes im sächisch-slawischen Grenzraum rührte die Vormacht als Grenzwächter in markgräflicher Position gegen die Slawen und Normannen. Er führte viele Kriege gegen sie und baute seine Hausmacht aus. Liudolfgründete auf seinem im westlichen Harzvorland, dem Leinegebiet gelegenen Besitz, mit seiner Gemahlin um 850 einen Kanonissenkonvent, der zunächst in Brunshausen untergebracht wurde, wo bereits sein Großvater und sein Vater vor 828 eine Eigenkirche dotiert hatten. Erst 881 fand der Konvent im nahen Gandersheim sein endgültiges Domizil. Liudolf trat früh in den Dienst Ludwigs des Deutschen und wurde als Graf oder Herzog in Ostfalen bezeichnet. Gegen die Dänen hatte er den Oberbefehl über das gesamte sächsische Heer inne. Sein Besitz war von Ostfalen über Engern und Westfalen (Dreingau) verstreut. Nicht weniger als fünf von den Töchtern Liudolfs nahmen den Schleier, einer seiner Söhne trat in das Kloster Lamspringe ein. Da Ludwig der Deutsche Sachsen größtenteils sich selbst überließ, da er anderweilig dringend beschäftigt war, konnte Liudolf seine Position bedeutend ausbauen.

    oo ODA, Tochter des Grafen Billung I, + 913

    Althoff Gerd: Seite 16-19, "Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat."

    Der Großvater des ersten ottonischen Königs ist der älteste sicher bekannte Angehörige dieses Geschlechts. Es handelt sich um den Grafen Liudolf, der erst von späteren Autoren als Herzog der Ostsachsen (dux orientalium Saxonum) oder gar als Herzog der Sachsen (dux Saxonum) bezeichnet wurde. Der Aufstieg dieser LIUDOLFINGER zum Königtum im ostfränkischen Reich, den man als Protobeispiel einer rapiden Familienkarriere bezeichnen kann, vollzog sich im Kontext des gelungenen Integrationsprozesses der besiegten Sachsen in das karolingische Reich, eines Vorgangs, der das sächsische Selbstverständnis noch lange beeinflußte. Verheiratet war Liudolf mit Oda, die aus fränkischem Hochadel stammte. Mit dieser Heirat waren Vorgaben umgesetzt worden, die sich schon in den Reichsteilungsordnungen KARLS DES GROSSEN und LUDWIGS DES FROMMEN von 806 und 817 finden: Die Großen der Völker des Frankenreiches sollten untereinander Ehebündnisse schließen, damit so Friede und Eintracht gefördert würden. Die Eltern Odas waren der fränkische princeps Billing und seine Gemahlin Aeda. Außer ihren Namen ist von diesen fränkischen Adligen jedoch nichts bekannt. Vom Grafen Liudolf und seiner Gemahlin Oda weiß man ein wenig mehr, doch keineswegs genug, um eine auch nur einigermaßen zusammenhängende Geschichte der 'Anfänge' des ottonischen Geschlechts zu schreiben.
    Der Eintritt der LIUDOLFINGER, wie wir die Vorfahren der OTTONEN gewöhnlich nennen, in die Geschichte wird vor allem faßbar durch ihre Aktivitäten zur Gründung eines Frauenklosters: Gandersheim. Zu diesem Zwecke reiste der Graf Liudolf und seine Gemahlin Oda 845746 immerhin nach Rom. Dort erhielten sie in mehrfacher Hinsicht Unterstützung von Papst Sergius II., denn dieser erteilte einen Altersdispens für die minderjährige Tochter Hathemod, so daß diese die Äbtissinnenwürde in der geistlichen Gemeinschaft bekleiden konnte. Darüberhinaus schenkte der Papst den LIUDOLFINGERN Reliquien der heiligen Päpste Anastasius und Innocenz I. Romreise und Klostergründung aber sind ewichtige Indizien auch für die Einordnung der LIUDOLFINGER in die politischen und herrschaftlichen Kräfteverhältnisse Sachsens im 9. Jahrhundert.
    Voraussetzungen solcher Gründungen ist gewiß, daß die herrschaftliche Stellung der Gründer eine weitgehende Konsolidierung erfahren hatte. Die Forschung hat denn auch eine Reihe von Indizien zusammengetragen, die mit einiger Sicherheit darauf deuten, daß schon der Vater und Großvater des Grafen Liudolf im Raum der Gandersheimer Mark über Amt, Besitz und Herrschaftsrechte verfügten. Doch hat die 'Erinnerung' der liudolfingisch-ottonischen Familie diese Vorfahren nicht bewahrt, sondern sie läßt die Geschichte des Geschlechts mit dem 'Stammvater' Liudolf beginnen.
    Der 'Stammvater' Liudolf verstarb im Jahre 864 oder 866. Die Meldung seines Todes verbindet eine alemannische Quelle mit der Einordnung unter die Reichsfürsten (regni principes), eine lothringische mit der Auszeichnung als vir magnificus. Allem Anschein nach hat die Weitergabe von Ämtern, Lehen und Besitz an seinen ältesten Sohn Brun oder auch an beide Söhne, Brun und Otto, keinerlei Schwierigkeiten mit sich gebracht.



    oo Oda, Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischem Geschlecht), 805/06-17.5.913


    Kinder:

    - Brun ca 830/40-2.2.880
    - Otto der Erlauchte ca 830/40-30.11.912
    - Liutgard ca 840/50-30.11.885
    867 oo Ludwig III. der Jüngere 835-20.1.882
    - Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874) 840-29.11.874
    - Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897) ca 840/50-5.11.896/97
    - Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919) 840/50-1.4.919/20
    - Thankmar ins Kloster eingetreten - früh verstorben
    - Enda - vor 874
    oo (Lothar) - 2.2.880 gefallen

    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 139,159,223,242 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 16,19,24 - Bauer Dieter R./Histand Rudolf/Kasten Brigitte/Lorenz Sönke: Mönchtum - Kirche - Herrschaft 750-1000 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 Seite 140,147 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 14,22-24,50 - Brüsch, Tania: Die Brunonen, ihre Grafschaften und die sächsische Geschichte. Herrschaftsbildung und Adelsbewußtsein im 11. Jahrhundert. Matthiesen Verlag Husum 2000 Seite 26,106 - Diwald Helmut: Heinrich der Erste. Die Gründung des Deutschen Reiches. Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach 1987 Seite 106 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 142,348-356/Band II Seite 561 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138,168,216 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 46,49,266/Band II Seite 469/Band III Seite 482/486 - Giesebrecht Wilhelm von: Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Band 1- Band 6, Mundus Verlag 2000 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26,31-33 - Hlawitschka, Eduard: Zur Herkunft der Liudolfinger und zu einigen Corveyer Geschichtsquelle, in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Seite 313-377, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 - Hrosvit von Gandersheim -
    Keller, Hagen: Die Ottonen. Verlag C.H. Beck München 2001 Seite 17-21 - Körntgen, Ludger: Ottonen und Salier. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 Seite 3,6 - Krüger, Sabine: Studien zur Sächsischen Grafschaftsverfassung im 9. Jahrhundert, Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1950 Veröffentlichung der Historischen Kommission für Hannover - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 625 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 65 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 129,136,138 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 - Waitz, Georg: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter König Heinrich I., Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 - Widukind von Corvey: Die Sachsengeschichte. Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart 1981 Seite 53 - Wies Ernst W.: Otto der Große. Kämpfer und Beter. Bechtle Verlag Esslingen 1989 Seite 40 - Zimmermann, Harald: Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1976 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Liudolf

    Liudolf (844-866), sächsischer Etheling vornehmster Herkunft und angesehenster Stellung: ein Nachkomme, wie es scheint, jenes Bruno, der in den Kriegen der Sachsen mit Karl dem Großen eine Zeit lang Heerführer der Engern war, und einer der Großen des Reiches unter K. Ludwig dem Deutschen, wurde L. vor allem berühmt als Stammvater des erlauchten Geschlechtes, welches zu Ende des 9. Jahrhunderts im Besitze der herzoglichen Gewalt über ganz Sachsen, im 10. mit Heinrich I. den ostfränkischen oder deutschen Königsthron besteigen und durch Otto I. zur römischen Kaiserwürde gelangen sollte. Zu den bedeutendsten Charaktereigenschaften des sächsischen Königs- und Kaiserhauses, zumal in der Epoche der Ottonen, gehört kirchlicher Eifer; in fast allen seinen Gliedern ist es erfüllt von ernster Religiosität und unablässig thätig ist es in dem Streben, das von Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen begonnene Werk der Christianisirung des Sachsenlandes und der benachbarten Heidenvölker durch Stiftung neuer Kirchen und Klöster würdig fortzusetzen, es glänzend zu vollenden. Der Urheber aber dieser Geistesrichtung war bereits Liudolf, der erste sicher bekannte Ahnherr, sie lag schon in seinem Wesen, ist recht eigentlich ein Erbtheil von ihm. In die Geschichte führt L. sich ein mit einer Pilgerfahrt nach Rom: begleitet von seiner Gemahlin Oda, die einer edlen fränkischen Familie entstammte, eine Tochter Billungs und der Aeda war, verweilte er dort unter Papst Sergius II. (844—847), um sich mit ihm über die Errichtung eines Frauenklosters im östlichen Sachsen, auf seinen zwischen Leine und Innerste gelegenen Besitzungen ins Einvernehmen zu setzen und nachdem dies geschehen, nachdem der neuen Stiftung nicht nur der päpstliche Schutz und Segen gesichert, sondern auch werthvolle Gaben aus dem römischen Reliquienschatze zu Theil geworden waren, ging L. einige Jahre später ans Werk. Im J. 852 gründete er zu Brunshausen das Kloster der hl. Anastasius und Innocentius, aber nur um es vier Jahre darnach etwas weiter an das Flüßchen Gande in ein anmuthiges, dicht bewaldetes Thal zu verlegen und es als Gandersheim endgültig zu constituiren. Die drei ersten Aebtissinnen des reich ausgestatteten und rasch emporblühenden Klosters waren sämmtlich Töchter des Stifters: Hathumod, Gerberga und Christina; zwei Töchter, deren Namen nicht mehr bekannt sind, gehörten|dem Kloster als Nonnen an, und einen Sohn, Namens Agius, machte L. zum Mönch, vielleicht in dem benachbarten Kloster Lammspring. Eine sechste Tochter, Namens Enda (Aeda?), wie es scheint, die älteste von allen, vermählte sich ebenso wie ihre Schwester Liutgarde (s. unten) und zwei andere Söhne, Brun und Otto, blieben Laien. Sie setzten nach dem Tode des Vaters die weltliche Hausmacht desselben fort, aber während sie als Stammesherzüge und Fürsten aller Sachsen auftreten, ist von L. nur sicher bezeugt, daß er Herzog des östlichen Sachsens war und auf diesen Theil des Landes erstreckt sich auch wol die Grafschaft, welche er bereits vorher durch Verleihung König Ludwigs des Deutschen erworben hatte. In dem Falle ist anzunehmen, daß Liudolf's Stellung als Graf eine ungewöhnliche, man darf wohl sagen, eine markgräfliche war und daß ihm vollends seit seiner Erhebung zum Herzog der Ostsachsen (Ostfalen) die Landesvertheidigung gegen Wenden und Dänen gleichmäßig obgelegen hat. So hätte es denn auch nichts Auffallendes, wenn sich nachweisen ließe, daß L., wie im südlichen Engern und Ostfalen, so auch im Norden, im Bardengau, ja sogar jenseits der Elbe begütert war. Die Spuren, die hierauf führen, sind freilich nur dürftig und unsicher. Besser beglaubigt ist die Ausdehnung des Liudolfinischen Grundbesitzes nach Westfalen: hier beerbte er den Grafen Eckbert, einen Günstling Karls des Großen, und Eckberts Gemahlin Ida, die mit ihm verwandt, aber nicht, wie oft und lange behauptet worden ist, seine Eltern waren, und so wurde unter anderem südlich der Lippe im Dreingau, die von jenen gestiftete Kirche zu Herzfeld Liudolf's Eigenthum. Ida, eine vornehme Westfrankin, vermittelte, da sie zu den Seitenverwandten des karolingischen Hauses gehörte, einen entfernten Zusammenhang zwischen diesem und L., aber um vieles enger wurden doch die Beziehungen, als Liudolf's Tochter Liutgarde dem zweiten Sohne Ludwigs des Deutschen, dem König Ludwig III. (dem Jüngeren), ihre Hand reichte. L. war damals schon todt: im J. 866 ist er gestorben und in Brunshausen bestattet worden. Gandersheim bewahrte noch lange den Charakter eines fürstlichen Familienklosters und dem entsprechend erhielt sich die Kunde von dem Leben des Stifters hier am besten, vornehmlich Dank dem Werke der ebenso geschichtskundigen wie formgewandten Nonne Hrotsvit über die Anfänge Gandersheims. Agius, Liudolf's Sohn und Biograph seiner Schwester Hathumod, kommt als gleichzeitiger Zeuge in Betracht und aus der späteren Litteratur sind außerdem vereinzelte Angaben bei Widukind von Corvey, Thankmar von Hildesheim und anderen Autoren werthvoll, die Mehrzahl ist vereinigt in Mon. Germ. SS. IV.

    Literatur
    Vgl. Wedekind, Noten zu einigen Geschichtschreibern des deutschen Mittelalters, I. S. 158 ff. E. Dümmler, Gesch. des ostfränkischen Reiches. I. S. 350 ff.; II. S. 166, 561 ff. G. Waitz, Jahrb. des Deutschen Reichs unter Heinrich I., Neue Bearbeitung (Berlin 1863). Einleitung und Excurs I, worin alle genealogischen Fragen gründlich erörtert sind. Waitz, Deutsche Verfassungsgesch., Bd. IV. S. 240, mit besonderer Rücksicht auf R. Wilmans, Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen. I. S. 221 ff.

    Liudolf heiratete Oda. Oda (Tochter von Billung und Aeda) wurde geboren in 805/806; gestorben am 17 Mai 913. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Oda wurde geboren in 805/806 (Tochter von Billung und Aeda); gestorben am 17 Mai 913.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Sachsen,Deutschland; Gräfin von Sachsen

    Notizen:

    Oda
    Gräfin von Sachsen
    805/06-17.5.913
    Tochter des Grafen Billung und der Aeda (aus fränkischem Geschlecht)

    Glocker Winfrid: Seite 254, "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik"

    LIUDOLF
    * c 805/20, + 866 III 12
    Graf, "dux Orientalium Saxonum"
    oo c 825/35 Oda, Tochter des fränk. "princeps" Billung und der Aeda 805/06, + 913 V 17

    Schwennicke Detlev: Tafel 10, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    LIUDOLF

    + 11. III 866 Begraben: Brunshausen
    Graf, gründet 852 Abtei Gandersheim (zuerst in Brunshausen)
    oo ODA * 805/06, + 17.V 913
    Tochter des princeps Billung und der Aeda

    Thiele, Andreas: Tafel 11, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1"

    LIUDOLF
    * um 806, + 866
    oo ODA, Tochter des Grafen Billung I, + 913

    Jakobi Franz-Josef: Seite 58, "Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sächsischen Adels in der Karolingerzeit"

    Die Überlegungen sind auf die durch Hrotswith von Gandersheim in ihrem Gedicht über die Anfänge des liudolfingischen Hausklosters am Harz genannten Eltern Odas, der Gemahlin des ostsächsischen Herzogs Liudolf, der 'Stammutter' der LIUDOLFINGER/OTTONEN, gerichtet. Oda entstammte nach Hrotswith dem fränkischen Hochadel: sie war eine Tochter des 'Fürsten' (princeps' Billung und der 'hochberühmten' Aeda.


    oo Liudolf Graf von Sachsen ca 805/20-12.3.866


    Kinder:

    - Brun ca 830/40-2.2.880
    - Otto der Erlauchte ca 830/40-30.11.912
    - Liutgard ca 840/50-30.11.885
    867 oo Ludwig III. der Jüngere 835-20.1.882
    - Hathumod Äbtissin von Gandersheim (852-874) 840-29.11.874
    - Gerberga 2. Äbtissin von Gandersheim (874-897) ca 840/50-5.11.896/97
    - Christina 3. Äbtissin von Gandersheim (897-919) 840/50-1.4.919/20
    - Thankmar ins Kloster eingetreten - früh verstorben
    - Enda - vor 874
    oo (Lothar) - 2.2.880 gefallen



    Literatur:
    Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Eickhoff, Ekkehard, Theophanu und der König, Klett-Cotta Stuttgart 1996, Seite 138,168,216 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Hlawitschka Eduard: Untersuchungen zu den Thronwechseln der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts und zur Adelsgeschichte Süddeutschlands. Zugleich klärende Forschungen um „Kuno von Öhningen“, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987, Seite 26 - Hrosvit von Gandersheim -
    Jakobi, Franz-Josef: Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sächsischen Adels in der Karolingerzeit, in: Jaszai, Geza (Hg): Heilige Ida von Herzfeld, 980-1980, Festschrift zur Tausendjährigen Wiederkehr ihrer Heiligsprechung, Münster 1980, Seite 58 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 1, R. G. Fischer Verlag Frankfurt/Main 1993 Tafel 11 -

    Kinder:
    1. 1. von Sachsen, Brun wurde geboren in 830/840; gestorben am 2 Feb 880 in Hamburg [20095],Hamburg,Hamburg,Deutschland.
    2. von Sachsen, Otto wurde geboren um 830/840 in Wallhausen [06528],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; gestorben am 30 Nov 912 in Wallhausen [06528],Mansfeld-Südharz,Sachsen-Anhalt,Deutschland; wurde beigesetzt in Bad Gandersheim [37575],Northeim,Niedersachsen,Deutschland.
    3. von Sachsen, Liutgard wurde geboren in 840/850; gestorben in Nov 885 in Aschaffenburg [63739],Aschaffenburg (Stadt),Bayern,Deutschland.
    4. von Sachsen, Hathumod wurde geboren in 840; gestorben am 29 Nov 874.
    5. von Sachsen, Gerberga wurde geboren in 840/850; gestorben in 896/897.
    6. von Sachsen, Christina wurde geboren in 840/850; gestorben in 919/920.
    7. von Sachsen, Tankmar
    8. von Sachsen, Enda gestorben vor 874.


Generation: 3

  1. 4.  von Sachsen, Brunhard

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Notizen:

    Name:
    (Brun?)

    Kinder:
    1. 2. von Sachsen, Liudolf wurde geboren in 805/806; gestorben am 12 Mrz 866.

  2. 6.  Billung

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Billung heiratete Aeda. [Familienblatt] [Familientafel]


  3. 7.  Aeda

    Notizen:

    aus fränkischem Geschlecht

    Kinder:
    1. 3. Oda wurde geboren in 805/806; gestorben am 17 Mai 913.