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 Bohrer

von Paris, Adalhard

männlich 830 - nach 890  (60 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Paris, Adalhard wurde geboren in 830 (Sohn von Wulfhard I. und von Paris, Susanne); gestorben nach 10 Okt 890.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 882–890, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris
    • Titel/Amt/Status: 877, Westfrankenreich; westfränkischer Pfalzgraf

    Notizen:

    Adalhard westfränkischer Pfalzgraf
    Graf von Paris
    830- nach 10.10.890
    Sohn des Grafen Wulfhard I. und der Susanna von Paris, Tochter von Graf Bego
    Adalhard ist 877 als westfränkischer Pfalzgraf und 882/84 und 890 als Graf bezeugt.

    Barth Rüdiger E.: Seite 189,"Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert"

    Adelardus (III?)
    Zwar tritt in Rec. Ch. III, v. 13.6.919 in Herstal ein Adelardus als scabinus auf. Es dürfte sich jedoch in diesem pactum um einen Nachkommen des um 889-890 verstorbenen Adalhard II., Graf im Moselgau handeln.
    Der Name Adalhard war in dieser gräflichen Familie für den Erstgeborenen vorherrschend; s. Regin. Chron. SS I, S. 593, a. 882; Wampach, Echternach, S. 370 Z 8, a. 878-897; Ders. Lux. Namensregister; ebd., S. 111,112 Anm. 3, 113f., 115; Wampach Echternach, S. 184, a.895; Jb. G.l. G VIII (1896), S. 211ff., VI (1894, S. 291; Hlawitschka, Anfänge, S. 74 Anm. 18, S. 96 und ebd. Anm. 70, S. 168, Fbl. S. 171.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    K.F. Werrner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war und unter anderem die Söhne Adalhard und Wulfhard II. hatte, von denen Adalhard in den 70-er Jahren des 9. Jahrhunderts westfränkischer Pfalzgraf gewesen ist und nach 890 verstarb. Und eine Tochter jenes Pfalzgrafen Adalhard sei Adelheid, die Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, gewesen, die Ludwig der Stammler etwa 871 zu seiner zweiten Frau erkor [Hierzu vgl. auch E. Hlawitschka, Lotharingien und das Reich Seite 225 - K. F. Werner sieht in Susanne nicht nur eine Tochter Begos, sondern auch der Alpais. Daraus ergibt sich, daß Ludwig der Stammler in Adelheid eine Verwandte 6. Grades (4 : 2) geheiratet haben müßte. In dieser Auffassung sieht er sich dadurch bestätigt, daß Ludwig der Stammler und Adelheids Sohn, Karl der Einfältige, eine uneheliche Tochter Alpais genannt hat. Aber so schlagend ist dieses Namamensargument nicht. Zumal Bego (* ca. 755/60, + 816) wesentlich älter gewesen sein muß als LUDWIGS DES FROMMEN Tochter Alpheid (* ca. 794, + nach 852), dürfte er vor seiner Ehe mit der Königstochter schon einmal verheiratet gewesen sein. Und für die Namengebung Alpais an seine uneheliche Tochter brauchte Karl der Einfältige nicht auf die Ahnenschaft seiner Mutter zu blicken, er konnte sich ebenso an seinen Urgroßvater LUDWIG DEN FROMMEN orientieren, der diesen Namen (offenbar in Anlehnung an Pippins des Mittleren Friedelfrau Chalpaida) ebenfals einer seiner unehelichen Töchter (eben der Gemahlin Begos) gegeben hatte. In der folgenden Tafel weiche ich also insofern von Werners Vorschlag ab, als ich Susanne aus einer ersten Ehe Begos hervorgehen lasse.].

    Schieffer Rudolf: Seite 169,"Die Karolinger"

    Falls die Darstellung des Chronisten Regino zutrifft, Ludwig sei von seinem Vater zur Lösung der (von diesem seit jeher mißbilligten) Ehe mit Ansgard und zur Neuvermählung mit jener Adelheid veranlaßt worden, die seit 878 an seiner Seite bezugt ist, dürfte dies am ehesten um diese Zeit geschehen sein, da Adelheids Vater, der Pfalzgraf Adalhard, ein Urenkel LUDWIGS DES FROMMEN (über dessen Tochter Alpais), gerade in dem Interimsregiment von 877 an führender Rolle erscheint.

    Werner, Karl Ferdinand: Seite 432-434,"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000"

    Diese Bedingung ist erfüllt in einer Urkunde, in der ein Großer aus N-Burgund, also aus dem Gebiet, aus dem wir Adelheids Bruder als Abt vorfanden, mit Namen Vulfardus, also Wulfhard, am 2. November 889 an die Abtei Fleury-sur-Loire (Saint-Benolt-sur-Loire) Egengut in der Grafschaft Autun schenkt:
    ...dono proanimae remedio atque in elemosina genitoris mei Vulfardi eet genitrice mea (sic) Susannane necnon et germanorum fratrum meorum Adelardo, Vulgrino, Ymo et sorore mea Hildeburga vel nepote Vulgrino ... Ein Wulfhard also, der den gleichen Namen trägt wie der Bruder Adelheids, und dessen Vater auch schon Wulfhard hieß, hate einen Bruder namens Adalhard, der am Ende der Urkunde ausdrücklich seine Zustimmung zur Schenkung gibt: S. Adelardi qui ... consenit. Wir begegnen dem gleichen Adalhard in einer anderen Urkunde für Flaeury aus den Jahren 866/75 (wahrscheinlich nach der späteren Zeitgrenze), in der ein Adelardus comes in einer die Grafschaft Autun angehenden Angelegenheiten als missus dominicus auftritt. Alles sprichcht dafür, in diesem Grafen und missus Adalhard den Neffen und Erben des Grafen Eberhard zu sehen. Handelt es sich doch auch im Falle des Eberhard/Evrardus um Besitz in N-Burgund, die große villa Sennecey, die KARL DER KAHLE, wie im Diplom vom 8. Juni 871 ausgeführt wird, konfisziert hatte, als Hevrardus von ihm abgefallen war (wohl 858, zu Ludwig dem Deutschen, zusammen mit der ganzen Partei Adalhards im W-Reich), die dem Eberhard/ Evrardus restituiert wurde, als die Abtrünnigen wieder in Gnaden aufgenommen werden mußten (wohl 861). Eberhard hat jedoch versäumt, vor seinem inzwischen eingetretenen Tode, sich diese Restitutiom durch königliches Präzept bestätigen zu lassen. Zwar vermachte er Sennecey seinem Neffen Adalhard, aber der königliche missus, Graf Odo, zog die Domäne wieder zum Fiskus ein. Auf Verwendung seines Nachfolgers, des Grafen Aledramnus, wird das Gut jetzt, 871, durch KARL dem Adalhard wiedergegeben nebst dem zugehörigen Diplom.
    Nach dem bisher Ermittelten wagen wir die Hypothese, Adelheid, die spätere westfränkische Königin und Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, sei eine Tochter des Grafen und missus Adalhard, der seinerseits hervorging aus der Ehe, die Susannaa, die Schwester Leuthards und Eberhards und damit Tochter der Alpais und des Grafen Bego, mit Wulfhard schloß, und aus der außerdem die Kinder Wulfhard, Wulfgrim (Vulgrinus), Imo (Himmo) und Hildeburg hervorgingen. Versuchen wir, diese Hypothese am historischen Kontext zu überprüfen.
    Hier erweist sich als entscheidendes Dokument ein Passus im Kapitulare von Quierzy (14. Juni 877). In ihm tritt ein Adalhard, bei dem es sich nicht mehr um den "Seneschall" handeln kann, als eine der wichtigsten Personen im Reich und als Vertrauensmann KARLS DES KAHLEN auf. Für die Zeit der Abwesenheit des Kaisers in Italien soll Adalhard, der Pfalzgraf, bei Ludwig dem Stammler bleiben; unter seinem Vorsitz soll das Königsgericht tagen, möglichst ordnungsgemäß einmal wöchentlich. Adalhard, der mit den ihm zugeteilten Großen zugleich die oberste Kontrolle der Friedenswahrung innehat, darf sich im Bedarfsfall von einem dieser Großen, vor allem einem Gerardus und einem Fredericus vertreten lassen. Die Bedeutung dieser Stelle "Adadalardus comes palatii remaneat cum eo (sc. filio nostro Hludowico) cum sigillo" springt in die Augen. Nach unserer Hypothese war Ludwig der Stammler, der von KARL II. nicht ohne Unruhe im Reich zurückgelassene Regent, als Gemahl der Adelheid der Schwiegersohn des Adalhard, der ihm hier als Pfalzgraf zugeteilt wird! Das entspräche aber allem, was wir in der karolingischen Geschichte bei der Besetzung der obersten Ämter in der Regierung eines Unterkönigtums beobachten können. Wir glauben den bisher wenig beachteten, jedenfalls nicht befriedigend identifizierten Pfalzgrafen Adalhard des Kapitulare von Quierzy als jenen Grafen Adalhard ansprechen zu dürfen, der zuvor KARL DEM KAHLEN als missus im westfränkischen Burgund gedient hat. Außerdem scheint der gleiche Adalhard, als Angehöriger der Pariser Grafenfamilie in weiblicher Linie, einige Zeit Graf von Paris gewesen zu sein, und zwar zwischen dem Grafen Konrad, einem WELFEN, und dem Grafen Odo, dem ROBERTINER, übeber dessen Regierungsantritt bisher nichts Genaues geäußert wurde, so, daß man ihn als unmittelbaren Nachfolger Konrads ansah, obgleich viel dafür spricht, daß er erst unter Kaiser KARL III., also nicht vor 885, Paris erhielt. König Karlmann hat in einer nur durch seine Regierungszeit (882-884 im N des W-Reichs) datierbaren Urkunde die Schenkung des Adalhardus comes und des Abbo vassus (sc. dominicus, nicht etwa Vasall Adalhards) an die Kirche Saint-Merry de Paris bestätigt
    Eine letzte Erwähnung des Grafen Adalhard, vom 10. Oktober 890, erlaubt es, den Ring unserer Beweisführung zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt erscheint an erster Stelle der Zeugenliste, mit S. Adalardi comitis ein Graf am Hof des Grafen von Poitiers, den wir sonst in diesem Raum nicht nachweisen können. Die Bedeutung der Anwesenheit Adalhards in Poitiers wird erst einsichtig, wenn wir uns erinnern, daß der kleine Karl III., der postum geborene Sohn der Adelheid von Ludwig dem Stammler, am Hofe Ramnulfs II. in Poitiers lebte, nachdem die westfränkischen Großen dieses Kind 888 übergangen und den ROBERTINER Odo zum König erhoben hatten. Nach unserer Identifizierung ist Graf Adalhard ja der Großvater Karls III., des jungen KAROLINGERS, bei dem seine Mutter Adelheid, die Tochter Adalhards, im Poitou geweilt haben muß.



    oo N.N.

    Kinder:
    - Wulfhard Abt von Flavigny 855-6.9.880/93
    - Adelheid 855/60-9.11.901
    875 oo Ludwig II. der Stammler König von Frankreich 846-10.4.879

    Literatur:
    Barth, Rüdiger E.: Der Herzog in Lotharingien im 10. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990 Seite 189 -
    Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166,168 -
    Hlawitschka, Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der Deutschen Geschichte, Anton Hirsemann Stuttgart 1968 Seite 228 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 169,171 -
    Werner, Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000, in Karl der Grosse Lebenswerk und Nachleben Band IV Seite 432-434 -

    Familie/Ehepartner: unbekannt. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Friaul, Adelheid wurde geboren um 855/860; gestorben am 9 Nov 901 in Laon [02020],Aisne,Picardie,Frankreich.
    2. von Flavigny, Wulfhard wurde geboren in 855; gestorben in 880/893.

Generation: 2

  1. 2.  Wulfhard I.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Wulfhard heiratete von Paris, Susanne in 825/830. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Paris, Susanne (Tochter von von Paris, Bego I.).

    Notizen:

    Susanne
    Einzige Tochter des Grafen Bego von Paris aus seiner 1. Ehe

    Werner Karl Ferdinand: Seite 448, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)" Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf

    IV. Generation
    2-4
    Zu den Kindern der Alpais und des Grafen Bego, von denen Susanne bisher unbekannt war, sich aber als Mutter von KARLS DES KAHLEN Pfalzgraf Adalhard und als Großmutter der Königin Adelheid, Gattin Ludwigs des Stammlers, nachweisen läßt, vgl. Exkurs 2

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    K. F. Werner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war und unter anderem die Söhne Adalhard und Wulfhard II. hatte, von denen Adalhard in den 70-er Jahren des 9. Jahrhunderts westfränkischer Pfalzgraf gewesen ist und nach 890 verstarb. Und eine Tochter jenes Pfalzgrafen Adalhard sei Adelheid, die Schwester des Abtes Wulfhard von Flavigny, gewesen, die Ludwig den Stammler etwa 871 zu seiner zweiten Frau erkor.



    825/30 oo Wulfhard I.

    Kinder:

    - Adalhard 830-10.10.890
    - Wulfhard II.
    - Wulfgrim
    - Imo (Himmo)
    - Hildeburg



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 166-168 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Exkurs II Seite 429-441,448 -

    Kinder:
    1. 1. von Paris, Adalhard wurde geboren in 830; gestorben nach 10 Okt 890.
    2. Wulfhard II.
    3. Wulfgrim
    4. Imo
    5. Hildeburg


Generation: 3

  1. 6.  von Paris, Bego I. wurde geboren um 755/760 (Sohn von von Paris, Gerhard I. und Rotrud); gestorben am 28 Okt 816.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 806-811, Toulouse [31000],Haute-Garonne,Midi-Pyrénées,Frankreich; Graf von Toulouse
    • Titel/Amt/Status: bis 811, Septimanien,Frankreich; Markgraf (marchio) von Septimanien
    • Titel/Amt/Status: 811-816, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris

    Notizen:

    Bego Graf von Paris (811-816)
    Graf von Toulouse
    755/60-28.10.816
    Sohn des Grafen Gerhard I. von Paris und der Rotrud

    Werner Karl Ferdinand: Seite 445, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    III. Generation 8
    Zu Graf Bego und seiner Familie ausführlich Louis 1 ff., 14ff., 21ff., der auch das genaue Todesdatum aus dem Nekrolog von S.-Germain-des-Pres (HF, Obituares 1, Paris 1892, 276) beisteuert: X 28. Bego war Graf von Toulouse und marchio für Septimanien, ehe er 814 als Nachfolger seines Bruders Stephan Graf von Paris wurde und dort seine Hausabtei Fosses durch Benedikt von Aniane reformieren ließ. Besitz hatte er auch im Raume Reims und Laon; darum braucht er nicht Graf von Reims gewesen zu sein, wie Louis vermutete.
    Bego wurde als Wiederhersteller des Klosters Saint-Maur-les-Fosses bekannt und folgte 811 seinem Bruder als Graf von Paris. Wie sein Bruder Leuthard zählte er bald zur näheren Umgebung des jungen König LUDWIGS in Aquitanien, heiratete 806 dessen Tochter und war seit 814 der Vertraute LUDWIGS DES FROMMEN und der vornehmste Mann bei Hofe.

    Werner Karl Ferdinand: Seite 429-430, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Erich Brandenburg führt Adelheid, die zweite Gemahlin Ludwigs des Stammlers und Mutter Karls III., in der 6. Generation seiner "Nachkommen Karls des Großen" auf, jedoch mit einem Fragezeichen versehen. Er bezieht sich dazu auf ein Diplom vom 22. April 921, in dem Graf Bego von Paris, der (unterstützt von Benedikt von Aniane) das Kloster Fosses (Saint-Maur-des-Fosses) restauriert und reformiert hatte, genitris nostrae proavus genannt wird. Da wir als Begos Gattin Alpais/Elpheid, die Tochter LUDWIGS DES FROMMEN, kennen, wäre Adelheid, Gattin eines Enkel eben jenes Kaisers, selbst karolingischer Abkunft und auffallend nahe mit ihrem Gemahl verwandt. Brandenburg und andere vor und nach ihm erwogen darum, den oder die Vorfahren, die als bisher unbekannte Zwischenglieder zwischen Graf Bego und Adelheid stehen, als Nachkommen Begos aus einer anderen Ehe als der mit Alpais zu betrachten. Gegen eine solche Vermutung hat jedoch Rene Louis mit vollem Recht darauf hingewiesen, daß Adelheids Sohn in zahlreichen Diplomen Adelheid eine Tochter Alpais genannt hat. Wir dürfen das als einen nur allzu deutlichen Hinweis darauf betrachten, daß Adelheid eben nicht nur von Bego, sondern auch von der Kaisertochter abstammt - ganz abgesehen von dem Umstand, daß uns von einer anderen Ehe Begos nichts bekannt ist.
    Graf Bego starb am 28. Oktober 816; seine Witwe, Alpais, die wesentlich jünger war, erst nach dem 29. Mai 852, und zwar, wie wir in einer vatikanischen Handschrift ermitteln konnten, an einem 23. Juli. Als Kinder der beiden sind uns bekannt Leuthard und Eberhard.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166-168, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Der dritte Bruder, Bego (bezeugt seit 794), ist vor allem als der Wiedererrichter des Klosters Saint-Maur-des-Fosses bei Paris bekannt. Er war zunächst gleichfalls unter dem jungen LUDWIG in Aquitanien tätig und heiratete auch Alpais (Alphaid), eine Tochter LUDWIGS, ja folgte noch gegen Ende seines Lebens (+ 816) dem älteren Bruder in der Verwaltung der Grafschaft Paris nach. Aus der Ehe Begos mit Alpais sind nachweislich zwei Söhne, die Grafen Leuthard und Eberhard hervorgegangen, von denen der erstere wieder Graf von Paris gewesen ist (+ 858/69), der zweite hingegen im nordburgundischen Raum tätig war und dort zwischen 861 und 871 offenbar kinderlos verstarb. K. F. Werner hat dazu wahrscheinlich gemacht, daß Bego darüberhinaus noch eine Tochter namens Susanne hatte, die mit einem gewissen Wulfhard verheiratet war [Hierzu vgl. auch E. Hlawitschka, Lotharingien und das Reich Seite 225 - K. F. Werner sieht in Susanne nicht nur eine Tochter Begos, sondern auch der Alpais. Daraus ergibt sich, daß Ludwig der Stammler in Adelheid eine Verwandte 6. Grades (4 : 2) geheiratet haben müßte. In dieser Auffassung sieht er sich dadurch bestätigt, daß Ludwig der Stammler und Adelheids Sohn, Karl der Einfältige, eine uneheliche Tochter Alpais genannt hat. Aber so schlagend ist dieses Namensargument nicht. Zumal Bego (* ca. 755/60, + 816) wesentlich älter gewesens ein muß als LUDWIGS DES FROMMEN Tochter Alpheid (* ca. 794, + nach 852), dürfte er vor seiner Ehe mit der Königstochter schon einmal verheiratet gewesen sein. Und für die Namengebung Alpais an seine uneheliche Tochter brauchte Karl der Einfältige nicht auf die Ahnenschaft seiner Mutter zu blicken, er konnte sich ebenso an seinen Urgroßvater LUDWIG DEN FROMMEN orientieren, der diesen Namen (offenbar in Anlehnung an Pippins des Mittleren Friedelfrau Chalpaida) ebenfals einer seiner unehelichen Töchter (eben der Gemahlin Begos) gegeben hatte. In der folgenden Tafel weiche ich also insofern von Werners Vorschlag ab, als ich Susanne aus einer ersten Ehe Begos hervorgehen lasse.].

    Boshof Egon: 45,59 Anm. 219,65f.,105, "Ludwig der Fromme"

    Die Abtei Alaon in Ribagorza verdankte ihre Wiederherstellung dem LUDWIG nahestehenden Grafen Bego; die Zelle Castes (Bella Cella) im Gau Albi wurde von dem Grafen Wulfarius, einem Verwandten Wilhelms von Toulouse, gegründet und Aniane unterstellt.
    Zum Zeitpunkt der Eheschließung hatte LUDWIG bereits von einer oder zwei Konkubinen eine Tochter, die den Namen der Mutter Karl Martells, Alpais/Alphaid, trug [Werner, Nachkommen, 445 III 8; hier auch die Zurückweisung der These, daß Alpais/Alphaid eine Tochter KARLSDES GROSSEN gewesen sei: vgl. Louis, Girart, comte de Vienne (ausführliche Besprechung). Die Schlüsselstelle ist Flodoard, Historia Remensis eccl. IV 46, MG SS XIII, 595: Quod monasterium (scil. St. Pierre-le-Bas in Reims) LUDOWICUS imperator Alpheidi, filiae suae, uxori Begonis comitis dono dedit ...; dazu II 12, 460 (als Zitat aus der vita Rigoberti; vgl. MG SS rer. Merov. VII, 68).], und einen Sohn mit dem Namen des Ahnherrn der Dynastie, Arnulf.
    Von den weltlichen Großen verfügte ohne Zweifel Bego über den größten Einfluß in der Umgebung des Königs, dessen Schwiegersohn er um 806 durch die Ehe mit Alpais, LUDWIGS natürlicher Tochter, wurde. Ob dieser Einfluß durch ein Hofamt gleichsam institutionalisiert war, da Ermoldus Nigellus ihn einmal unter die ministri einreiht, ist ungewiß. In einer anderen Quelle wird er einfach als der erste unter den Freunden des Königs, primus de amicis regis, charakterisiert. Wenn er mit dem Bico identisch ist, der die Urkunde von 794 für Nouaolle unterzeichnete, kann man ihn schon seit der Konstituierung des Hofes zu LUDWIGS Ratgebern zählen. Er gehörte einer Adelsfamilie an, die enge Beziehungen zum Mittelrheinraum, hier zum Kloster Lorsch, und damit auch wieder zu den Kerngebieten karolingischer Herrschaft hatte [Zu Bego und seiner Familie vgl. Levillain, Comtes de Paris, 173ff.; Der., Girart, Comte de Vienne, 226ff. (mit genealogischer Tafel Seite 235); Louis, Girart de Vienne, 1ff. und 14ff.; Werner, Nachkommen, 429ff. und 445f.; E. Hlawitschka, Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen, Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, 166ff.; Kasten; Adalhard von Corbie, 86ff.]. Sein Vater - oder Oheim [Levillain sieht - abweichend von den anderen zitierten Autoren - Bego als Sohn eines Leutard und Neffen Gerhards von Paris: Girart de Vienne, 226ff., Tafel Seite 235.] - war der Graf Gerhard I. von Paris. Vielleicht wurde ihm nach dem Klostereintritt des Grafen Wilhelm die Leitung der Grafschaft Toulouse übertragen; bald nach 814 trat er die Nachfolge seines Bruders oder Vetters Stephan als Graf von Paris an. Natürlich hat er auch in den Sarazenenkriegen eine bedeutende Rolle gespielt; er war es, dem LUDWIG die ehrenvolle Aufgabe übertrug. KARL von dem großen Sieg von Barcelona zu unterrichten und Geschenke und Beutestücke zu überbringen. Als Graf von Paris sorgte er, wahrscheinlich mit Unterstützung Benedikts von Aniane, für die Wiederrerrichtung des Klosters St. Maur-des-Fosses, das er mit Abt und Mönchen an LUDWIG kommendierte; der Kaiser verbriefte der Abtei Immunität und Königsschutz. Der Günstling des Königs und Kaisers hat wie so manche andere Große, von denen noch zu berichten sein wird, den Verlockungen der Macht offenbar nicht widerstehen können. Wenn er in einer anektodenhaften Erzählung der Vita des Reimser Bischofs Rigobert als hochmütig, aufbrausend und anmaßend erscheint, so geht die Aufzeichnung des Traumgesichtes einer armen Frau aus der Gegend von Laon in der negativem Charakterisierung sehr viel weiter: Hier wird Bego im Purgatorium für seine Habgier und Unersättlichkeit von Dämonen grausam gefoltert. Wie sehr jedoch LUDWIG seine Dienste geschätzt hat, wird auch daran deutlich, daß er seinen Söhnen Leutard und Eberhard nach seinem Tod die väterlichen Lehen und Ämter übertragen hat.
    Im übrigen treten nun jene hervor, die schon in Aquitanien zur engeren Umgebung LUDWIGS gehört hatten: in erster Linie natürlich Benedikt von Aniane, dann Helisachar, der die Leitung der Kanzlei übernahm, wohl auch Ebo, den der Kaiser im Jahre 816 zum Erzbischof erhob, und von den weltlichen Großen LUDWIGS Schwiegersohn Bego, der Graf von Paris.

    1. oo N.N.

    806 2. oo Alpais, Tochter des Königs LUDWIG I. DER FROMME, 794-23.7.852

    Kinder:

    1. Ehe
    - Susanne
    825/30 oo Wulfhard I.

    2. Ehe
    - Leuthard Graf von Paris um 806-3.1.858/59
    - Eberhard um 808- 861/71

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 45,59 Anm. 219,65f.,76,105 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166-168 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 228 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 179 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992 Seite 112,114 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 429/30,445 -

    Name:
    auch Bego, Biego oder Picco

    Kinder:
    1. 3. von Paris, Susanne


Generation: 4

  1. 12.  von Paris, Gerhard I. gestorben in 779.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 753-779, Paris [75001],Paris,Île-de-France,Frankreich; Graf von Paris (bezeugt 753-779)

    Notizen:

    Gerhard I. Graf von Paris bezeugt 753-779
    - 779

    Hlawitschka, Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert"

    Der Graf Gerhard I. von Paris, von dem bei dieser Zusammenfassung auszugehen ist, hatte kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts von seiner Gemahlin Rotrud die Söhne Stephan, Leuthard und Bego sowie die Tochter Rothild

    Werner Karl Ferdinand: Seite 431, "Die Nachkommen Karls des Großen"

    Gerhard I., Graf von Paris in der Mitte des 8. Jahrhunderts, hatte von seiner Gattin Rotrud, in der man eine Verwandte Karl Martells sieht, die Söhne Stephan (sein Name erinnert an den Papstbesuch in Saint-Denis zur Zeit Pippins III. und kommt auf diesem Wege in den fränkischen Hochadel), Leuthard, Bego (auch Biggo, Beggo) und die Tochter Rothild.

    Boshof Egon: Seite 65, "Ludwig der Fromme"

    Sein [Begos] Vater - oder Oheim - war der Graf Gerhard I. von Paris.

    Riche Pierre: Seite 173, "Die Karolinger. Eine Familie formt Europa."

    Erwähnenswert sind auch die GERHARDINER, die Familie Graf Gerhards von Paris, von dessen beiden Söhnen der eine Stephan, ebenfalls Graf von Paris wurde, der andere, Leuthard, erlangte die Grafschaft Fezensac in Aquitanien.






    oo Rotrud

    Kinder:
    - Stephan Graf von Paris 754 - 811
    - Rothild
    - Bego Graf von Paris 755/60-28.10.816
    - Leuthard Graf von Fezensac 760/5 - 809


    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 65 - Hlawitschka, Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Studien zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9.,10. und 11. Jahrhundert, Saarbrücken 1969, Seite 166,168 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 173 - Werner Karl Ferdinand: Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation) Band IV in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Seite 431 -

    Gerhard heiratete Rotrud. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 13.  Rotrud

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gräfin von Paris

    Notizen:

    Rotrud Gräfin von Paris


    Hlawitschka Eduard: Seite 166, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

    Der Graf Gerhard I. von Paris, von dem bei dieser Zusammenfassung auszugehen ist, hatte kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts von seiner Gemahlin Rotrud die Söhne Stephan, Leuthard und Bego sowie eine Tochter Rothild.






    oo Gerhard I. Graf von Paris - 779

    Kinder:
    - Stephan Graf von Paris 754 - 811
    - Rothild
    - Bego Graf von Paris 755/60-28.10.816
    - Leuthard Graf von Fezensac 760/5 - 809

    Kinder:
    1. von Paris, Rothild
    2. von Paris, Stephan wurde geboren in 754; gestorben in 811.
    3. 6. von Paris, Bego I. wurde geboren um 755/760; gestorben am 28 Okt 816.
    4. von Fezensac, Leuthard wurde geboren um 760/765; gestorben in 809.