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 Bohrer

von Meißen, Thietmar I.

männlich um 920 - nach 979  (> 60 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Meißen, Thietmar I. wurde geboren um 920; gestorben nach 979; wurde beigesetzt in Nienburg (Saale) [06429],Salzlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Gau Serimunt; Graf im Gau Serimunt
    • Titel/Amt/Status: Meißen [01662],Meißen,Sachsen,Deutschland; Markgraf von Meißen
    • Titel/Amt/Status: Merseburg [06217],Saalekreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Markgraf von Merseburg
    • Titel/Amt/Status: 944-978, Schwabengau,Deutschland; Graf im Schwabengau
    • Titel/Amt/Status: 965-979, Nordmark,Deutschland; Markgraf der Nordmark

    Notizen:

    Thietmar I.
    Markgraf der Nordmark (965-979)
    Graf im Schwabengau (944-978)
    Graf im Gau Serimunt
    Markgraf von Merseburg und Meißen
    um 920-3.8. nach 979 Begraben: Kloster Nienburg/Saale
    Ältester Sohn des Markgrafen Christian im Gau Serimunt und der Hidda, Tochter von Graf Thietmar; Neffe des Markgrafen Gero I.

    Althoff Gerd: Seite 409, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 98 Lü: 3.8. Thietmar mar + 979 Markgraf der Ostmark

    Markgraf Thietmar gehört in den Familienzusammenhang des Markgrafen Gero und vertiefte durch seine Heirat mit Swanhild (G 168), der Tochter Hermann Billungs, die schon bestehenden verwandtschaftlichen Beziehungen seiner Sippe zu den BILLUNGERN.
    Zusammen mit seinem Bruder Gero (B 70)gründete er das Kloster Thankmarsfelde, das später nach Nienburg an der Saale verlegt wurde. Eine größere Anzahl von Angehörigen dieser Sippe fand Aufnahme ins Lüneburger Necrolog; s. dazu Kommentar G 2.
    Allg. vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 41-55 bes. S. 47; Lüpke, Markgrafen, S. 11.
    Thietmar ist am 3. August ohne einen Titel auch im Necrolog von Magdeburg verzeichnet.

    Schwennicke Detlev: Tafel 149, "Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1"

    THIETMAR I.
    + 3.VIII. nach 979 Begraben: Kloster Nienburg/Saale

    970 MARKGRAF
    944/78 GRAF im SCHWABENGAU
    951 und 965 GRAF im GAU SERIMUNT
    976 GRAF der MARK MERSEBURG und der MARK MEISSEN
    gründet mit seinem Bruder Gero 970 Kloster Thankmarshausen, 975 nach Nienburg verlegt

    oo SCHWANHILD + 26.XI.1014
    Tochter von Hermann Billung Herzog in Sachsen

    (II. oo vor 1000 Ekkehard I., Markgraf von Meissen, ermordet Pöhlde 30.IV.1002; begraben: Großjena)

    Thiele Andreas: Tafel 217, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte", Band I, Teilband 1 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser I

    THIETMAR I., Markgraf der Nordmark + 978

    Erhält aus dem Zerfall von Geros Riesenmark Hardagau (= Raum Halberstadt), Schwaben- und Nordthüringengau zum Teil und Hassegau; ist damit nicht Grenzmarkgraf, nimmt deshalb auch kaum teil am Grenzkrieg; durch den erzbischöflichen Bruder wird er mehr ins Reich hineingezogen; taucht oft in Urkunden in Dortmund und Frankfurt auf; streitet viel mit den Bischöfen von Merseburg, wird 976 auch Markgraf von Merseburg und zeitweise wohl auch in Meißen; stiftet das Kloster Nienburg

    oo SUANAHILD BILLUNG, Tochter Herzog Hermanns I. von Sachsen, + 1014

    Markgraf Thietmar I. verwaltete 945 die slawische Landschaft Zitizi am Zusammenfluß von Elbe und Saale mit der Dorfmark Trebnitz, die seinem Onkel Gero I. geschenkt wurde und folgte seit 951 seinem Vater im Gau Serimunt. In dieser Gegend erhielt er 965 von OTTO I. Dröbel an der Elbe und Fuhne als Eigentum geschenkt. Neben dem Gau Serimunt verwaltete Thietmar eine Grafschaft im Schwabengau, in einem Gebiet also, das sich westlich an den Serimunt anschloß. Eine dritte Grafschaft verwaltete Thietmar im Harzgau, in dem er wahrscheinlich als Nachfolger des 959 gestorbenen Grafen Thietmar amtierte. Nach Geros Tode erhielt Thietmar eine markgräfliche Stellung und aus dem Zerfall von Geros Riesenmark Hardagau (= Raum Halberstadt), Schwaben- und Nordthüringgau und den Hassegau. Er war damit nicht Grenzmarkgraf und nahm deshalb auch kaum am Grenzkrieg teil. Durch den erzbischöflichen Bruder Gero von Köln wurde er mehr in das Reich hineingezogen und tauchte oft in Urkunden in Dortmund und Frankfurt auf. 976 wurde er nach der Absetzung des Markgrafen Gunther zusätzlich noch mit dessen Mark Merseburg belehnt. Er stritt viel mit den Bischöfen von Merseburg und brachte das der Merseburger Kirche gehörende Gut Eythra (bei Leipzig) gewaltsam an sich. Außerdem erhielt er nach dem Tode des Markgrafen Wigbert die Mark Meißen zugesprochen. Zu Kaiser OTTO II. unterhielt Thietmar sehr enge Beziehungen. Zusammen mit seinem Bruder Gero stattete er das von ihnen gegründete Kloster zu Thankmarsfelde (bei Ballenstedt) im Harz mit Eigenbesitz in Asmersleben, Linthorp und Hodenstadt aus. 975 wurde das Kloster auf Hiddas Wunsch nach Nienburg (an der Saale) verlegt und zwar in die Burg, die aus der Erbschaft Geros I. stammte.

    Annalen von Magdeburg

    Das Jahr 971.

    In demselben Jahre haben Gero, der Erzbischof der heiligen Kölner Kirche, und sein Bruder Markgraf Thietmar die Kirche der heiligen Gottesmutter Maria in Thankmaresfeld gegründet und einen Theil ihres Erbgutes den Brüdern mönchischen Standes, welche daselbst Gott dienen wollten, übergeben. Als aber hiernach fünf Jahre verlaufen, waren, wurde der mönchische Dienst von demselben Orte in ein Kastell Namens Nigenburch versetzt, welches auf dem Ufer des Flusses Sala im Gau Northuringa liegt. Denn denen, welche dort Christo dienten, und mehreren Christgläubigen schien die Rauheit jenes Ortes und Unbequemlichkeit jeder Art hinderlich zu sein.

    Lüpke Siegfried: Seite 11, "Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075)"

    Hodos Nachbar war Thietmar I. (965-979). Sein Gebiet umfaßte den Hardagau, Schwabengau und Serimunt, soweit er nicht Hodo zugeteilt war und möglicherweise auch den Hassegau, der nach späteren Zeugnissen zur Ostmark gehört haben muß und in dem jetzt Siegfried eine Grafschaft verwaltete. Es wurde also im Norden und Osten durch Hodos Mark gegen feindliche Einfälle gedeckt, und grenzte nirgends an Gebiet, das nicht zum Reich gehörte. Streng genommen dürfte es demnach nicht als Mark im ursprünglichen und eigentlichen Sinne des Wortes bezeichnet werden. Damit steht keineswegs im Widerspruch, daß es nach dem Verlust der Lausitz bei dem Poleneinfalll von 1002 erneut Markgebiet wurde. Wir finden Thietmar auch niemals auf Kriegszügen beschäftigt, obgleich zum Beispiel 972 von einem unglücklichen Kampfe Hodos mit Miseko von Polen die Rede ist, der bei einer Teilnahme Thietmars leicht einen günstigeren Ausgang hätte nehmen können. Dafür scheint er mehr Anteil an innerdeutschen Geschehnissen genommen zu haben. Zweimal wird er in W-Deutschland - in Dortmund und Frankfurt angetroffen, ohne daß ersichtlich wird, welche Umstände ihn dorthin geführt haben. Der innerdeutschen Betätigung muß auch die Gründung und Ausstattung des Klosters Thankmarsfelde gemeinsam mit dem Erzbischof Gero von Köln, Thietmars Bruder, zugerechnet werden. Das Kloster wurde später nach Nienburg verlegt. Mit dem Merseburger Bischof Gisiler stand Thietmar nicht auf bestem Fuße, denn er beanspruchte das der Merseburger Kirche gehörige Dorf Eythra ungerechterweise für sich und hielt es fest in seiner Hand, solange er lebte. Dieser Eingriff in Merseburger Verhältnisse war wohl nur dadurch möglich geworden, daß ihm nach Gunthers Absetzung 976 dessen Mark - eben Merseburg - übertragen worden war. Nach Wigberts wahrscheinlich schon früher erfolgtem Tode erhielt er auch Meißen. So hatte er wenigstens in den späteren Jahren einen wenn auch geringen Anteil am Grenzschutz. Schon hier mußten einige Fragen offenbleiben.

    Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Seite 388, "Kaiser Otto der Große"

    An der mittleren Saale und Mulde gebot Thietmar, ein Sohn des Grafen Christian, im Schwabengau und Serimunt, der auch bisweilen schon Markgraf heißt, und der Schwester Geros, Hidda, und Bruder des nachmaligen Erzbischofs Gero von Köln, Schwiegersohn Hermanns von Sachsen [Thietmar wird bei Thietmar als Markgraf, Bruder Geros und Schwager des Herzogs Bernhard von Sachsen genannt, Chron. II c. 16 (wo er von Q. berichtet quia prefato frati suo (sc. Thietmaro) ob multas causarum species iratus fuit im Jahre 969), III c. 26, VII c. 14, 19; Annalista Saxo 965: Soror eorum Hidda nomine sancta mulier ... genuit Thietmarum marchionem et Geronem Coloniensem archiepiscopum, 970, 1002, 1029 (SS. VI, 619, 648, 678); Chronic. Magdeburg. (Meibom SS. II, 272): egregii marchionis Christiani, qui fuit pater Geronis Coloninesis archiepiscopi et Thietmari marchionis Nuenburgensis ecclesiac fundatoris. Am 29. November 965 schenkte OTTO cuidam fideli comiti nostro Thietmaro nomine ein Gut zu Dröbel zwischen Saale und Fuhne in seiner Grafschaft; am 29. August 970 stiftete Thietmarus marchio mit seinem Bruder Gero das Kloster Dammersfeld (bei dem Mägdesprunge) im Harz, von Johann XIII 971 bestätigt; 2. Juni 973 schenkte OTTO II. Thiemoni comiti Besitzungen in regione Koledizi; 2. November 974 Biendorf in pago Seremode et in comitatu Thiemonis comitis; 10. Mai 978: in pago Sueva in comitatu Thietmari com ... in pago Zirmute ebenso; 14. Juli (nach seinem Tode): in pago Suevum in comit. praedicti Thietmari marchionis (Cod. Anhalt. I, 33-50). Am 17. August 976 gab OTTO der Merseburger Kirche Eythra (bei Weißenfels) in comitatu eiusdem Thietmari marchionis sitam zurück (Stumpf Acta imp. 25). Vgl. über seine Grafschaft F. Winter (Magdeb. Geschichtsbl. X, 6). Seinen Tod und sein Begräbnis in Nienburg meldet Annal. Saxo zum Jahre 978 (SS. VI, 627), vgl. auch Ann. Magdeburg. 971 (SS. XVI, 151)]. Wenn auch sein Gebiet auf eroberten Slavenboden zum Teil lag, so hatte er doch keine eigentliche Grenzhut zu üben. Ihm schenkte OTTO noch in diesem Jahre (29. November) eine Besitzung zu Dröbel an der Saale, wiewohl er ihm später seine Gunst entzogen haben soll.

    oo 1. Suanehild Billung, Tochter des Herzogs Hermann, um 945/55-26.11.1014

    Kinder:
    - Gero II. um 970-1.9.1015

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 23,90,409 G 98 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 Seite 132 - Annalen von Magdeburg a. 971 - Annalista Saxo: Reichschronik a. 965, a. 970, a. 978, a. 1002, a. 1029 - Assing Helmut: Brandenburg, Anhalt und Thüringen im Mittelalter. Askanier und Ludowinger beim Aufbau fürstlicher Territorialherrschaften. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 1997 Seite 180-181,183 - Bork Ruth: Die Billunger. Mit Beiträgen zur Geschichte des deutsch-wendischen Grenzraumes im 10. und 11. Jahrhundert. Dissertation Greifswald 1951 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 200,211,251 - Köpke, Rudolf/Dümmler Ernst: Kaiser Otto der Große, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1962 Seite 388 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 24; Anm. 97,144,163,168,199 - Lüpke, Siegfried: Die Markgrafen der Sächsischen Ostmarken in der Zeit von Gero bis zum Beginn des Investiturstreites (940-1075), Dissertation Halle 1937 Seite 11 - Partenheimer Lutz: Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2001 Seite 15,204 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 149 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 60,154, 376 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III., Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 Band I Seite 245 -

    Gestorben:
    03.08.

    Begraben:
    Kloster Nienburg/Saale

    Familie/Ehepartner: Billung, Suanehild. Suanehild (Tochter von Billung, Hermann I.) wurde geboren in 945/955; gestorben am 26 Nov 1014. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Meißen, Gero II. wurde geboren um 970; gestorben am 1 Sep 1015 in Krosno Odrzańskie [66-600],Lebus,Polen; wurde beigesetzt in Nienburg (Saale) [06429],Salzlandkreis,Sachsen-Anhalt,Deutschland.

Generation: 2