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 Bohrer

von Saarbrücken, Adalbert I.

männlich - 1137


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Generation: 1

  1. 1.  von Saarbrücken, Adalbert I. (Sohn von Sigebert I.); gestorben am 23 Jun 1137; wurde beigesetzt in Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1106; erster Kanzler König Heinrichs V.
    • Titel/Amt/Status: 1109-1137, Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Erzbischof von Mainz

    Notizen:

    Adalbert I. von Saarbrücken
    Erzbischof von Mainz (1109-1137)
    † 23.6.1137 Begraben: Gotthardkapelle beim Mainzer Dom
    Sohn des Grafen Siegbert I. von Saarbrücken

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 99

    Adalbert I., Erzbischof von Mainz (1109-1137)
    † 23. Juni 1137 Begraben: Gotthardkapelle beim Mainzer Dom
    Sohn des Grafen Siegbert von Saarbrücken

    Adalbert I. scheint Mitglied der gegen Kaiser HEINRICH IV. frondierenden Adelsgruppe gewesen zu sein und sich dem gegen den Vater rebellierenden HEINRICH V. angeschlossen zu haben. Am 14. Februar 1106 wurde er erstmals als Kanzler genannt, mit dessen Amt die Propstei St. Servatius in Maastricht verbunden war; er erhielt auch die des Aachener Marienstiftes. Als Kanzler beeinflußte er die Königspolitik in den nächsten sechs Jahren. HEINRICH ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Adalbert begleitete den Herrscher zur Kaiserkrönung und übte während des Italienzuges starken Einfluß aus. Nach der Rückkehr, am 15. August 1111, erhielt wer in Mainz die Investitur.
    War das Verhältnis zwischen Kaiser und Erzbischof nach außen hin gut, muß der Bruch in den Beziehungen völlig überraschend, wohl im Sommer 1112, gekommen sein. Die Ursachen des Zerwürfnisses liegen in regionalen Entwicklungen. HEINRICH V., der seine Positionen am Mittelrhein auszubauen trachtete, stieß auf den Widerstand des rasch in seine Aufgabe als geistlicher Reichsfürst hinein wachsenden Adalbert. Im November oder Dezember 1112 wurde der Erzbischof in Langsdorf gefangen genommen; erst nach der Niederlage am Welfesholz gab HEINRICH Adalbert im November 1115 wieder frei. Seine Entlassung verdankte er der Mainzer Bürgerschaft, die gegen den Kaiser rebellierte. Am 26. Dezember 1115 ließ er sich in Köln von Otto von Bamberg zum Erzbischof weihen. In den nächsten sieben Jahren stand Adalbert in wechselnden Koalitionen stets auf der Seite der SALIER-Gegner; die Verbindung mit den sächsischen Widersachern des Königs wurde gefestigt. Den Bürgern von Mainz verlieh er nach 1118 und nochmals 1135 ein Gerichts- und Steuerprivileg, das für die Entwicklung des Stadtrechts von grundlegender Bedeutung war. Erst nach einer Friedensvermittlung zwischen Kaiser und Erzbischof durch in Würzburg versammelte Fürsten im September 1121 konnte der Ausgleich zwischen Kaiser und Papst am 22. September 1122 im Wormser Konkordat herbeigeführt werden. Kirchenpolitische Absichten und territoriale Aspirationen bestimmten nach dem Tod HEINRICHS V. (23. Mai 1125) Adalberts Maßnahmen. Durch eine von ihm gelenkte Kommission ließ er in Mainz am 13. September 1125 den Sachsen-Herzog Lothar von Süpplingenburg zum König wählen, auf den Adalbert stets maßgeblichen Einfluß ausübte. Es gelang Adalbert, den Besitz des Mainzer Erzstiftes an Rhein und Main, in Hessen und Thüringen zu mehren. Durch die "libertas Moguntina" wurden viele Klöster an den Erzbischof gebunden. Adalbert wurde zum Schöpfer der Mainzer Machtstellung im Reich der frühen STAUFER-Zeit.

    Quellen:
    J. F. Böhmer-C. Will, Reg. der Eb.fe v. Mainz I, 1877, LIX-LXVI und 243-307 - M. Stimming, Mainzer UB I, 1932, 354-537

    Literatur:
    DHGE I, 444-448 - P. Kolbe, Ebf. A. I. v. Mainz und Heinrich V., 1872 - Hauck III und IV - W. Bernhardi, JDG Lothar v. Supplinburg, 1879 [Neudr. 1965] - G. Meyer v. Knonau, JDG Heinrich IV. und Heinrich V., 5-7, 1904-1909 [Neudr. 1965] - K.H. Schmitt, Ebf. A. I. v. Mainz als Territorialfürst, 1920 - H. Büttner, Das Erzstift Mainz und das Reich im 12. Jh., Hess. Jb. für Landesgesch. 9, 1959, 18-36 - L. Falck, Mainz im frühen und hohen MA, 1972.

    Thiele, Andreas: Tafel 80, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    ADALBERT I. † 1137

    Probst zu Neuhausen bei Worms und einflußreicher und rücksichtlosester Berater des jungen Königs HEINRICH V.: hetzt ihn 1104 gegen Kaiser HEINRICH IV. auf und wird 1109 Probst zu Maastricht, Erzbischof von Mainz und Reichs-Erzkanzler; war 1107 mit auf dem Konzil von Troyes; zieht mit gegen Ungarn und nach Italien: setzt gegen päpstliche Interessen die Kaiserkrönung brutal durch (!) 1111; wird 1112 abgesetzt und inhaftiert bis 1115 (Vorwurf des Attentates und des Amtsmißbrauches), läßt 1115 Kaiser HEINRICH V. exkommunizieren, verliert 1116 seine Reichskanzlerwürde; wird 1118 päpstlicher Legat im Reich, ist damit Oberhaupt der deutschen Kirche; erscheint 1122 auf dem Wormser Reichstag, der das berühmte Konkordat bringt, als Vertreter extremster kirchlicher Forderungen; wird besonders von den STAUFERN bekriegt, zeitweise aus Mainz verjagt gewährt 1118 dieser Stadt bedeutende Privilegien: die wesentlichsten Grundlagen ihrer Stadtfreiheit (!): Beginn jahrhundertelanger Kämpfe zwischen Erzbischöfen und der Stadt; flieht 1119 zu Herzog Lothar von Sachsen und lanciert 1125 dessen Wahl zum deutschen König; dessen wichtigste Stütze; Otto von Freising nennt ihn den verschlagensten Reichsfürsten seiner Zeit, andere Zeitgenossen qualifizieren ihn als "Zerstörer des Reiches" (!) als rachsüchtig, hinterhältig und habgierig; eigentlicher Schöpfer des erzbischöflichen Territorialstaates.
    Adalbert I. war 1106-1112 Kanzler HEINRICHS V., der ihn 1111 zum Erzbischof von Mainz erhob. Nachdem sich Adalbert 1112 mit dem König überworfen hatte, wurde er bis 1115 in Haft gehalten, aus der ihn der Druck seiner Ministerialen und seines Verbündeten, LOTHAR VON SUPPLINBURG, befreite. Die Stadt Mainz unterstützte ihn militärisch gegen HEINRICH V. als Dank für die 1118 erhaltenen Rechte. Sowohl in Sachsen als auch am Rhein betrieb Adalbert eine erfolgreiche Territorialpolitik und versorgte seine Verwandten mit Vogteien und Kirchenlehen. 1125 unterstützte er die Wahl LOTHARS III., doch blieb sein Einfluß gering.

    Fenske Lutz: Seite 48, "Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen."

    In der Zeit nach der Schlacht am Welfesholz bis zu Beginn der zwanziger Jahre bekämpfte eine mächtige lothringisch-, rheinisch-westfälische- und ostsächsische Fürstenkoalition, zu der als gewichtiger Teilnehmer noch Erzbischof Adalbert von Mainz hinzutrat, mit wechselnden Bündnispartnern HEINRICH V. in Ostsachsen, Westfalen und am Mittelrhein.


    Literatur:
    Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen Geschichte Konrad III., Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1883 - Bernhardi, Wilhelm: Jahrbücher der Deutschen Geschichte Lothar von Supplinburg, Verlag von Duncker & Humbolt Leipzig 1879 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 274,276,283,287,293,295,300,303 - Büttner, Heinrich: Erzbischof Adalbert von Mainz, die Kurie und das Reich in den Jahren 1118 bis 1121, in Investiturstreit und Reichsverfassung, Hg. von Josef Fleckenstein, Vorträge und Forschungen Band XVII Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1973 Seite 395-411 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I, Seite 7,13,361/Band II Seite 25,28,62,149,214,335,458,495/Band III Seite 37,319 - Engels, Odilo: Die Staufer. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1972, Seite 17-19,21,22,26 - Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996, Seite 28,43A,63,133 A,134 A,137,139 A,140,144 A,148,153 A,154,177,180,227 - Fenske, Lutz: Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im östlichen Sachsen. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1977, Seite 48,169,180,253,262,276 A.332,278 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 460,466,469,474 - Speer, Lothar: Kaiser Lothar III. und Erzbischof Adalbert I. von Mainz. Eine Untersuchung zur Geschichte des deutschen Reiches im frühen zwölften Jahrhundert, Dissertation, Böhlau Verlag Köln-Wien 1983 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 80 - Wies, Ernst W.: Kaiser Heinrich IV. Canossa und der Kampf um die Weltherrschaft, Bechtle Esslingen 1996, Seite 248,161,264,268,276,278,282,285,287 -

    Neue Deutsche Biographie - Adalbert I.

    Erzbischof von Mainz (seit 1109 beziehungsweise 1111), † 23.6.1137, begraben Gotthardskapelle neben dem Mainzer Dom.

    Leben
    Hervorgegangen aus dem angesehenen Geschlecht der Grafen von Saarbrücken erscheint A., über dessen Jugend und Erziehung keine Nachrichten vorliegen, 1106 als erster Kanzler König Heinrichs V., zur gleichen Zeit als Propst des Stifts St. Cyriak in Neuhausen bei Worms, später auch als Propst von St. Servatius zu Maastricht wie von St. Marien in Aachen. Von außergewöhnlicher geistiger Begabung, ein Meister der Diplomatie, war A., dessen Charakter schon von gleichzeitigen Quellen sehr verschieden beurteilt wurde, in den Auseinandersetzungen mit der Kurie der maßgebliche Berater des Königs, der ihn nach dem Tode Erzbischof Ruthards (1109) zum Nachfolger auf dem Mainzer Stuhl bestimmte und am 15.8.1111 mit Ring und Stab belehnte. Nach einem ebenso plötzlichen wie radikalen Bruch mit Heinrich wurde A. im Dezember 1112 in strenge Haft genommen. Auf Drängen der Mainzer Bürger im November 1115 wieder in Freiheit gesetzt, schloß er sich unversöhnt den Gegnern des Kaisers an und wurde der Führer der Fürstenopposition wie der kirchlichen Reformpartei im Kampf gegen Heinrich. Auf den Abschluß des Wormser Konkordats (1122) übte er einen wesentlichen Einfluß aus, wie er auch an der Wahl König Lothars von Supplinburg (1125) entscheidenden Anteil nahm. Galt er bereits vor seiner Wahl zum Erzbischof als einer der bedeutendsten Kanzler seiner Zeit, der 1110-12 als deutscher Kanzler bzw. Erzkanzler zusätzlich mit dem italienischen Erzkanzleramt betraut war, so trat sein Einfluß als Leiter der Reichskanzlei unter Lothar noch stärker hervor, sowohl in der Bestellung des unteren Kanzleipersonals wie auch darin, daß das Amt des Kanzlers während der ganzen Regierungszeit dieses Königs unbesetzt blieb. Als geschickter Verwalter des Mainzer Erzstuhls gelang es ihm, durch den Erwerb zahlreicher Klöster und umfangreichen Besitzes, durch die Anlage neuer Burgen, in der Durchführung von Verwaltungsreformen und in der Organisation einer erzbischöflichen Kanzlei bewußt und mit Erfolg den Mainzer Territorialstaat zu begründen. Die Stadt Mainz verdankt ihm das Grundprivileg ihrer Stadtfreiheit.

    Literatur
    ADB I (unter Adelbert); F. Kolbe, EB A. I. v. Mainz u. Heinrich V., 1872; G. Meyer v. Knonau, Jbb. d. dt. Reiches unter Heinrich IV. u. Heinrich V., Bd. 5-7, 1904-09; W. Bernhardi, Jbb. d. dt. Reiches unter Lothar v. Supplinburg, 1879; A. Ruppersberg, Gesch. d. Gfsch. Saarbrücken, 1899, S. 74-90; Hauck III. IV; H. Breßlau, Hdb. d. Urkk.lehre I, 21912; K. H. Schmitt, EB A. I. v. M. als Territorialfürst, 1920; H. Zatschek, Beitrr. z. Kanzleigesch. Lothars III., in: MIÖG, Erg.-Bd. 11, 1929, S. 169; Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques I. 1912, Sp. 446-48; LThK. - Quelle(n): J. Fr. Boehmer-C. Will. Regg. d. EB v. Mainz I, 1877, S. LIX-LXVI u. 243-307; O. Posse, Siegel d. EB v. Mainz I, 1914, Tafel 2, Nr. 6, u. 3, Nr. 1-2; M. Stimming, Mainzer UB I, 1932, S. 354-537; F. V. Arens, Inschrr. d. Stadt Mainz, 1951 (Adalbertprivileg auf den Domtüren).



    Begraben:
    Gotthardkapelle beim Mainzer Dom


Generation: 2

  1. 2.  Sigebert I. (Sohn von N); gestorben um 1105.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hornbach [66500],Südwestpfalz,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Vogt von Hornbach
    • Titel/Amt/Status: 1080/1105, Saargau,Deutschland; Graf im unteren Saargau

    Notizen:

    Siegbert
    Graf im unteren Saargau 1080
    Vogt von Hornbach
    † um 1105

    Thiele, Andreas: Tafel 80, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    SIGEBERT I. † um 1105

    1080 erstmals genannt als Graf im Saargau, Kaiser HEINRICH IV. schenkte "seinem Getreuen" Waldgassen als freies Eigen. Sigebert erhielt von seinem Bruder Winther Brumat und erschien unter anderem 1096 am kaiserlichen Hof in Metz und nahm 1095/96 an der Hochzeit des Herzogs Dietrich III. von Ober-Lothringen teil.
    Er war auch Vogt von Hornbach.

    Engels, Odilo: Seite 140,146, "Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert."

    Knüpfen wir als erstes an die Verwandtschaft Adalberts I. von Mainz an. Wiederholt ist zu hören, erst das Amt des Reichskanzlers habe Adalbert erlaubt, seinen Bruder Bruno den Speyrer Bischofsstuhl zu verschaffen und seiner Familie den Weg nach Mainz zu öffnen, kurz: er habe das Vertrauen Kaiser HEINRICHS V. mißbraucht, bis der letzte SALIER in bösem Erwachen mit ihm gebrochen habe, so wie es im kaiserlichen Rundschreiben von 1112 geschildert ist. Denn schon zwei Pontifikate früher gehörte der Erzbischof Siegfried I. aus dem Grafen-Haus der Königssunderngaues der Verwandtschaft Adalberts an. Aus dem Hause der Königssunderngaugrafen stammte auch Bischof Adalbert von Worms; er war ein Schwager des Grafen Sigebert vom unteren Saargau und somit ein Onkel unseres Adalbert von Mainz, den er noch vor der Kanzlerschaft zum Propst des Cyriacusstiftes in Neuhausen bei Worms eingesetzt haben muß. Der kaiserliche Gegen-Bischof dieses Adalbert von Worms war seit 1085 ein Winither aus dem SAARBRÜCKER Grafen-Hause; als Abt des Klosters Lorsch gab er seinem Bruder Siegebert Klosterbesitz beiderseits des Rheins zu Lehen. Und es ist gewiß kein Zufall, daß die SAARBRÜCKER die Vogtei über Hornbach erlangten, wo Winither vermutlich ebenfalls die Abtswürde schon 1072 innehatte; und auf seine Veranlassung hin dürfte sein Neffe Bruno zuerst Mönch in Lorsch und dann Abt des Klosters Limburg geworden sein, wo die SAARBRÜCKER ebenfalls als Vögte auftauchen; Brunos späterer Pontifikat in Speyer war dadurch schon vorherbestimmt.
    Um den salischen Hausmachtbereich nach Westen hin abzuschirmen, setzte König HEINRICH IV. den Besitzer des mittelelsässischen Werd als Grafen im unteren Saargau ein und wies ihm 1080 das Königsgut Wadgassen als Amtsgut zu. Es handelt sich um Sigebert, den Stammvater des SAARBRÜCKER Hauses, dem wir schon begegnet sind.


    oo N.N.

    Kinder:

    - Friedrich Graf von Saarbrücken † 1135
    - Adalbert I. Erzbischof von Mainz (1111-1137) † 23.6.1137
    - Bruno Bischof von Speyer (1107-1123)
    - Siegbert I. Graf von Werd † 1135

    Literatur:
    Engels, Odilo: Stauferstudien. Beiträge zur Geschichte der Staufer im 12. Jahrhundert, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1996 Seite 140,146 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 80 -

    Name:
    Siegbert

    Kinder:
    1. von Saarbrücken, Friedrich wurde geboren um 1070; gestorben in 1135.
    2. 1. von Saarbrücken, Adalbert I. gestorben am 23 Jun 1137; wurde beigesetzt in Mainz [55127],Mainz,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    3. von Saarbrücken, Bruno wurde geboren um 1070/1075; gestorben in 1123.
    4. von Werd, Siegebert I. gestorben in 1135.


Generation: 3

  1. 4.  N

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Notizen:

    NN. Graf

    Thiele, Andreas: Tafel 80, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband"

    N.N., Graf

    Muß zu einer führenden Familie gehören im Hinblick auf Ansehen, Besitz und Macht der Familie; möglicherweise war der Graf Sigebert von Lothringen der Stammvater, der als Sohn des mächtigen Pfalzgrafen Wigerich von Aachen-Lothringen genannt wird; es erklärte vieles (vgl. Lothringen I)



    oo N.N.

    Kinder:

    - Sigebert I. † um 1105
    - Winther Bischof von Worms † nach 1088


    Literatur:
    Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band III Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser Ergänzungsband, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafe 80 -

    Neue Deutsche Biographie - Saarbrücken Grafen von

    Das Geschlecht läßt sich zurückverfolgen bis auf einen 1080 und 1089 genannten Gf. Sigibert im Saargau, der mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Tochter des Gf. Adalbert II. v. Calw vermählt war. Ks. Heinrich IV. schenkte ihm Wadgassen als letztes Königsgut zwischen Pfälzer Wald und Mosel. Die dadurch an der mittleren Saar gewonnene Position wurde kräftig ausgebaut durch die Belehnung mit Besitz der Bischöfe von Metz: Bur Saarbrücken, Völklingen, Köllertal, Wälder rechts und links der Saar, möglicherweise schon durch Bruno v. Calw, 1085-88 ksl. Gegenbischof in Metz. Von den vier namentlich bekannten Söhnen Sigiberts teilten die beiden weltlich gebliebenen den väterlichen Besitz: Die Güter in der Saargegend und in der Südpfalz erhielt Friedrich, der sich frühestens seit 1118 Graf v. S. nannte, den elsäß. Besitz und Teile des lothring. erhielt Sigibert, der sich Graf v. Werd nannte und dessen Rang und Ansehen durch die Beauftragung mit der Landgrafschaft im Elsaß stiegen. Vermutlich schon im frühen 12. Jh. erhielten die S. die Vogtei über die metzische Benediktinerinnenabtei Neumünster (bei Ottweiler) und das Kollegiatstift St. Arnual (heute Stadtteil von Saarbrücken).

    Von den späten Saliern wurde die Familie mit wichtigen Ämtern betraut: Der Bruder Gf. Sigiberts Winither war Bischof von Worms (reg. 1085-88) und Abt von Lorsch, Bruno, Sohn Sigiberts, wurde Bischof von Speyer (reg. 1107-23) und Abt von Lorsch, dessen Bruder Adalbert, Erzbischof von Mainz (reg. 1110-37) und zeitweise Kanzler unter Ks. Heinrich V. In diesem Amt folgte ihm sein Neffe Adalbert II. (reg. 1138-41), Sohn Gf. Friedrichs. Diese Inhaber rhein. Bistümer übertrugen ihren Brüdern bzw. Neffen die Vogtei über Abteien in ihren Diözesen, wobei die Vogtei über die Benediktinerabtei Hornbach mit ausgedehntem Besitz im Bliesgau und der Südpfalz für die Herrschaftsbildung am nachhaltigsten wirkte. Allodialgut besaßen die S. im Elsaß (Werd, Frankenburg) und im östl. Lothringen (Forbach, Réchicourt), wo aufgrund des Auftretens adliger Träger von mit Sigi- beginnenden Namen die Stammheimat des Geschlechtes gelegen haben könnte.

    Der Besitz der Saarbrücker Linie wurde in den folgenden Generationen geschmälert, um 1182-88 durch die Ausstattung der Linie Zweibrücken vornehmlich mit der Vogtei über Hornbach, um 1212 durch die Ausstattung der jüngeren Linie der Grafen v. Leiningen, die die Besitzungen östl. des Pfälzer Waldes erhielt. Die S. schieden dadurch aus dem territorialen Kräftespiel am Oberrhein aus. Gf. Simon III. und sein Bruder Heinrich, Bischof von Worms, starben 1234, ein dritter Bruder Stephan blieb im geistlichen Stand (Propst von Neuhausen, Diözese Worms). Es folgte daher Simons älteste Tochter Lorette (1234–71), deren beide Ehen mit Gottfried v. Apremont und Dietrich v. Kleve kinderlos blieben, und darauf deren Schwester Mathilde († 1276), vermählt in erster Ehe mit Simon|v. Commercy an der oberen Maas (heute Dép. Meuse), in zweiter Ehe mit Amadeus v. Montfaucon. In der Grafschaft Saarbrücken folgte ihr Sohn Simon IV. (1274–1307/09) aus erster Ehe. Die Verbindung seines mütterlichen Erbes in der Saargegend mit dem väterlichen in der Reichsromania bestimmte nicht nur die auf Erwerb von „Etappenstationen“ zwischen den Landen an Saar und Maas ausgerichtete Territorialpolitik Simons und seiner Nachfolger, sondern auch die Übernahme von Aufgaben im Dienste der franz. Könige, ohne aber die Pflichten gegenüber Kaiser und Reich zu vernachlässigen. Gf. Johann II. v. S.-Commercy (1342–81) übernahm wiederholt wichtige Missionen in ksl. und kgl. franz. Auftrag bei der Kurie und in England. Den Ehegatten für seine Erbtochter Johanna wählte er aus dem rechtsrhein. Hochadel, nämlich Johann von Nassau-Weilburg. Mit Gf. Johann II. v. S.-C. († zw. Nov. 1380 u. April 1381) erlosch die Linie der Grafen v. S.-C. im Mannesstamm. Da sein Schwiegersohn schon 1371 gestorben war, führte Tochter Johanna nach dem Tod des Vaters wenige Monate bis zu ihrem Tod (Okt. 1381) die vormundschaftliche Regierung für ihren Sohn Philipp v. Nassau-Weilburg. An Macht und Einfluß in Lothringen rangierten die Grafen v. S. hinter den Grafen v. Bar und v. Luxemburg, aber vor den Grafen v. Blieskastel, Homburg, Saarwerden, Salm und Vaudémont.

    Eine mit einem Teil der Besitzungen in der Reichsromania ausgestattete jüngere Linie S.-Commercy, die aber nicht den Grafentitel führte, erlosch 1525. Erbgrahlege der Grafen v. S. war das von ihnen gestiftete Prämonstratenserstift Wadgassen, bei einem Todesfall in „welschen Landen“ war das St. Nikolausstift in Commercy vorgesehen. Ob dort tatsächlich Familienmitglieder bestattet wurden, ist nicht bekannt.

    Nach S. nannte sich auch ein Edelherrengeschlecht, dem Ebf. Boëmund von Trier (reg. 1354-62, s. NDB II; Gatz IV) angehörte, es war nicht stammverwandt mit dem Grafenhaus S.

    Quellen
    Qu A. H. Jungk, Regg. z. Gesch. d. ehem. Nassau-Saarbrück. Lande (bis z. J. 1381), 1914/19; C. Pöhlmann, Regg. d. Grafen v. Zweibrücken aus d. Linie Zweibrücken erg. …durch A. Doll, 1962; J. Burg, Regg. d. Abtei Wadgassen bis z. J. 1571, 1980.

    Literatur
    H. Witte, Genealog. Unterss. z. Gesch. Lothringens u. d. Westrichs, in: Jb. d. Ges. f. lothring. Gesch. u. Altertumskunde V/2.1893, S. 87-107; A. Ruppersberg, Gesch. d. ehem. Gfsch. Saarbrücken, I, 21908, Nachdr. 1979; S. François-Vivès, Les seigneurs de Commercy au Moyen Age (Xl-siècle – 1439), in: Mémoires de la Soc. d'Archéol. Lorraine 74, 1936, S. 85-162, 75, 1937/1939, S. 1-134; H. Werle. Die Machtstellung d. Saarbrücker Hauses am Mittel- u. Oberrhein im 12. Jh., in: Saarbrücker Hh. 5, 1957, S. 23-37; H.-W. Herrmann, Beziehungen zw. d. Saarraum u. d. Landschaft zw. Mosel u. Maas im MA, in: Zs. f. Gesch. d. Saargegend 20, 1972, S. 13-28; M. Parisse, La Noblesse Lorraine XIe-XIIIe siècles, II, 1976, S. 875 f.; ders., Noblesse et Chevalerie en Lorraine médiévale, 1982, S. 124 f.; K. Hoppstädter u. H.-W. Herrmann. Geschichtl. Landeskunde d. Saarlandes, II, 1977, S. 65-70, 279-302; D. Schwennicke (Hg.), Familien d. alten Lotharingien, I, 1978, T. 150-53; K. U. Jäschke, Saarbrücken im HochMA, in: R. Wittenbrock u. M. Hahn (Hgg.), Gesch. d. Stadt Saarbrücken, I, 1999, S. 159-98; H.-W. Herrmann, Saarbrücken u. St. Johann v. d. Anfängen städt. Lebens bis z. Niedergang im 30jähr. Kriege, ebd., S. 199-298; W. Mohr, Gf. Johann II. v. Saarbrücken-Commercy, in: Saarland. Lb. III, 1984, S. 43-60.

    Kinder:
    1. Winither gestorben nach 1088.
    2. 2. Sigebert I. gestorben um 1105.