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 Bohrer

von Arneburg, Mathilde

weiblich - 991


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Generation: 1

  1. 1.  von Arneburg, Mathilde (Tochter von von Arneburg, Brun und Frederuna); gestorben am 3 Dez 991.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Walbeck

    Notizen:

    Mathilde von Arneburg
    Gräfin von Walbeck
    - 3.12.991
    Tochter des Grafen Bruno von Arneburg und der Frederuna

    Althoff Gerd: Seite 425, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 174 Me:
    3.12. Mahttild com + 991 Großmutter Thietmars von Merseburg

    Es handelt sich um die Großmutter Thietmars von Merseburg väterlicherseits, die Gemahlin Liuthars von Walbeck; vgl. Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Einleitung S VII ff.; Lippelt; Thietmar von Merseburg, S. 48.
    Ihre Herkunft ist nicht mit Sicherheit zu klären; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, S. 74 und 88.
    Sie findet sich auch im Necrolog von Magdeburg.

    Schölkopf, Ruth: Seite 74,88, "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Lothar starb am 21. Januar 964. Er war mit Mathilde vermählt, deren Herkunft uns noch später beschäftigen wird. Sie sorgte unter Mitwirkung ihrer beiden Söhne für die Stiftung ihres Gatten, den sie als Witwe um viele Jahre überlebte, bis sie am 3. Dezember 991 starb. Als beider Söhne nannte der Sächsische Annalist Siegfried und Lothar.
    Mit dem Tode ihrer Schwiegermutter Mathilde, die nicht zuletzt aus Gram über den Verlust ihres Sohnes starb, setzte die Erbauseinandersetzung ein, da Lothar und Siegfrieds Nachkommen zu gleichen Teilen erbten. Lothar versuchte, Kunigunde um das Erbe zu bringen. Es bedurfte des kaiserlichen Eingreifens, um sie wieder in ihren rechtmäßigen Besitz zu setzen. Leider führte Thietmar die strittigen Erbgüter nicht näher auf.

    Thietmar von Merseburg: Seite 132,290, "Chronik"

    Außer seiner Gattin Kunigunde [von Stade, Thietmars Mutter] beweinte ihn seine in vorbildlicher Rechtschaffenheit ehrwürdige Mutter Mathilde, die ihm bald nachfolgen sollte. Ja, sie erwarteet nun, all ihres Trostes beraubt, in tiefer Trauer ihren letzten Tag und ging am 3. Dezember des gleichen Jahres gläubig ein zu Christus, im Jahre 996 der Fleischwerdung des Herrn [richtig:991. Vgl. Anm. 72].
    Als er gestorben war [21.1.964 (Ann. necr. Fuld.], wünschte seine Gemahlin Mathilde mit Zustimmung ihrer beiden Söhne, das Gelübde ihres lieben Ehehernn zu vollenden, und ließ nach dem Tode des hochwürdigen Vaters Willigis den aus Ostfranken stammenden reinbert folgen.

    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Kinder:
    - Eilika - 19.8.1016
    942 oo Berthold Graf von Schweinfurt um 915-15.1.980
    - Lothar III. - 25.1.1003
    - Siegfried - 15.3.991
    - Heinrich
    - Thietmar Abt von Corvey (983-1001) - 12.3.1001

    Literatur:
    Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 235,425 G 174 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens Seite 74, 88 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 132,290 - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 210 -

    Familie/Ehepartner: von Walbeck, Lothar II.. Lothar (Sohn von von Walbeck, Lothar I.) wurde geboren um 900; gestorben am 21 Jan 964. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Walbeck, Lothar III. wurde geboren um 940/945; gestorben am 25 Jan 1003 in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    2. von Walbeck, Siegfried wurde geboren in 945/950; gestorben am 15 Mrz 991 in Walbeck [39356],Börde,Sachsen-Anhalt,Deutschland.
    3. von Walbeck, Heinrich
    4. von Corvey, Thietmar gestorben am 12 Mrz 1001.
    5. von Walbeck, Heilika wurde geboren um 930; gestorben am 19 Aug 1015; wurde beigesetzt in Schweinfurt [97421],Bayern,Deutschland.

Generation: 2

  1. 2.  von Arneburg, Brun gestorben am 30 Nov 978.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arneburg [39596],Stendal,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Graf von Arneburg

    Notizen:

    Brun Graf von Arneburg
    -30.11.978

    Nach Lex. MA und Herbert Ludat Schwiegersohn von Graf Volkmar I. vom Harzgau
    Nach Danuta Borawska Sohn des "gener regis" Siegfried und der Kotechind, Tochter von Liudolf, dem Bruder von König HEINRICH I.

    Althoff Gerd: Seite 424, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"

    G 169
    Lü: 27.11. Bruno com + 978 Graf von Arneburg
    Me: 29.11. Brun com

    Der Eintrag ins Merseburger Necrolog gehört nicht der Ergänzungsschicht an. Thietmar III, 8 berichtet zum 30. November vom Tode Bruns von Arneburg, der auf einem Feldzug gegen Lothar von Franzien starb.
    Mit seiner Gattin Frederuna hatte er in Arneburg an der Elbe ein Mönchskloster errichtet; vgl. Schölkopf, Die sächsischen Grafen, Seite 87; Holtzmann, Thietmar-Ausgabe, Seite 106, Anmerkung 3.
    Allgemein vgl. Hirsch, Jbb Heinrichs II. 1, Seite 456f.
    Brun war vermutlich Burggraf von Arneburg an der Elbe im Gau Belsem, das ein wichtiges Bollwerk gegen die Slawen war. Zusammen mit seiner Gattin errichtete er in Arneburg ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka, Heretburun, Wunna, Rondersdorf und in Weddingen. Brun erlag auf dem Rückweg vom Feldzug gegen Lothar von Franzien den Folgen einer Krankheit.

    Hirsch Siegfried: Band I Seite 456, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Excurs V

    Wir erwähnen Seite 200 Rikbert, den Bruder der Mutter Lothars III. von Walbeck, einen Großoheim des Geschichtsschreibers Thietmar.
    Nachdem schon früher andere Geschichtsforscher, namentlich Gebhardi in den Marchiones Aquilonales, die Genealogie der Häuser WALBECK und STADE erläutert hatten, hat auch der neueste Herausgeber des Thietmar, Lappenberg, eine genealogische Tafel zusammengestellt, in der alle Glieder dieser beiden Häuser, aus deren ersterem bekanntlich Thietmars Vater, aus deren letzterem Thietmars Mutter war, ihre rechte Stelle finden. Vollständig wäre die Arbeit erst, wenn jedem einzelnen Namen die Beweisstellen aus Thietmars Chronik oder aus anderen Quellen hinzugefügt wären; manche Unbestimmthiet oder Unrichtigkeit würde dann vermieden worden sein.
    Rikbert erscheint hier an der richtigen Stelle. Thietmar VI, 30 nennt selbst die Gemahlin seines Großvaters Liuthar II. Mathildis, und IV, 11 dieselbe als Mutter seines eigenen Vaters Siegfried. Sie starb den 3. Dezember 990. Als ihre Schwester, seines Vaters Tante, bei der er selbst den ersten Unterricht genoß, die Nonne Emnilda in Quedlinburg (s. IV, 11 und die Vita von Lappenberg pag. 724). In den Annalen Quedlinburgenses wird als im Jahr 991 gestorben aufgezeichnet: Emnildfilia Brunonis. An der Identität dieser mit der von Thietmar erwähnten läßt sich kaum zweifeln.
    Wo wir diesen Bruno zu suchen haben, hat sich schon lange aus der Kenntnis des Wirkungskreises seines Sohnes ergeben. In der Urkunde von HEINRICH II. vom 15. April 1003, Böhm. 934, erscheint die Stadt Elisenaburg (Ilsenburg) in pago Harthegowe in comitatu Richperti. - Rikbert war, wie wir schon oben Seite 200 erzählten, seiner Grafschaft von OTTO III. entsetzt worden, und suchte sie durch die Gunst HEINRICHS II. wieder zu erlangen; Liutgar, der damals an seine Stelle gekommen war, ist der Einzige, der bei der Huldigung HEINRICHS nicht erscheint; in der Urkunde HEINRICHS II. vom 11. Dezember 1022, wird Liutgar in pago Hartegowe genannt. Das war also die Grafschaft, um welche beide rivalisierten. Welches der Grund des zweimaligen Wechsels der Besitzer ist, können wir nicht angeben, da sich überhaupt, selbst mit Berücksichtigung aller vorhandenen Urkunden, die Geschichte einer Grafschaft kaum durch einen längeren Zeitraum mit Sicherheit verfolgen läßt. Denn in der Urkunde vom 3. September 1008 begegnet uns Ippo als Graf im Hartegowe. Auch das Todesjahr des Rikbert (dessen Todestag, der 9. Februar, wahrscheinlich im Necrol. S. Mich. Luneb. verzeichnet ist) bleibt uns unbekannt.
    Ilsenburg, wenngleich in einem anderen Gau gelegen, ist doch Arneburg nahe genug. Ein Graf Bruno von Arneburg, der beim Rückzug OTTOS II. aus Frankreich den 30. November 977 [richtig: 978] starb, wird von mehreren erwähnt; der Mittelpunkt seiner Macht, die Stadt Arneburg, war unter OTTO III. von den Slaven zerstört worden. Als HEINRICH II. sich mit ihrem Aufbau beschäftigte (1005) und sie geistlicher Hoheit übergab, wird noch ein Sohn desselben, Ziazo, ein Geistlicher erwähnt, der einen Teil der Feldmark aus der väterlichen Erbschaft innehatte [Siehe Seite 372. Ich glaube nicht, daß man den Friedrich und Ziazo des Jahres 984, Giesebrecht, Jahrb. II 1, 19 Note 3, für Söhne des Bruno von Arneburg halten kann.]. Graf Unico, der gleichfalls als Besitzer von Ländereien in dieser Feldmark genannt wird, kann nur in Folge einer wenig begründeten Conjectur sein Bruder heißen; Rikbert, eines Bruno Sohn, kann am leichtesten als des ARNEBURGERS Sohn die Grafschaft im Harzgau erworben haben. Einen näheren Beweis für seine und seiner Schwestern Emnilde und Mathilde Abkunft von Bruno von Arneburg gibt es nicht, und doch nehmen die neuesten Genealogen dieselbe unbedingt an.
    Des Bruno von Arneburg Gemahlin heißt Friderun. Das Calendarium Merseburgense bemerkt den Tod einer Frideruna dicht neben dem des Bruno; in einer Urkunde Benedicts VII. wird sie ausdrücklich so genannt. In trierischen Aufzeichnungen erscheint bekanntlich eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I., unter diesem Namen. Gibt es aber einen Beweis, daß diese Friderun, des Thiaderich, Grafen im westlichen Sachsen, Tochter, mit Bruno von Arneburg verheiratet war, und wenn nicht, was hat denn Raumer und Lappenberg zu diesen Annahmen verleitet? So viel wir sehen, nichts als die Vermutung des Johann Georg Eccard, daß Bruno, der Emnilde Vater, auch der Vater Ekberts des Einäugigen sei, welche sich wiederum auf eine Reihe der gewagtesten Vermutungen gründet. Ekbert des Einäugigen Person ist in genealogischer Beziehung selbst dunkel. Wir wissen, daß er an den Unternehmungen Wigmanns II. gegen Hermann Billung und OTTO I. teilnahm; er wird von gleichzeitigen Schriftstellern consobrinus und Sohn der Mutterschwester OTTOS genannt; er und Wigmann heißen nepotes des Herzogs Hermann: Wigmanns II. Vater war bekanntlich der 944 verstorbene Wigmann I. Daß auch Ekbert des letzteren Sohn gewesen, findet sich nirgends; vielmehr scheint einiges darauf hinzudeuten, daß er und Wigmann II. von einer Mutter geboren, aber nicht von demselben Vater erzeugt seien. Den Namen von Ekberts Vater zu entdecken, bleibt ein vergebliches Bestereben; das Haus desselben bis auf ARNULFS Zeiten zurückzuführen und mit dem des Bruno von Braunschweig zu verknüpfen, ist Willkür. Die Mutter Ekberts und Wigmanns II. war ohne Zweifel eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I.; daß sie aber von Eccard und seinen Nachfolgern Friderun genannt wird, ist nur eine auf der oben angeführten Stelle beruhende Conjectur. Falke war scharfsinnig und gelehrt genug, zu wissen, daß Bruno, der Vater der Emnilda, nicht Ekbert des Einäugigen Vater gewesen, und keinen Zusammenhang mit dem billungischen Hause habe.

    Uhlirz Karl: Seite 115, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III."

    Da ein Erfolg der Belagerung nicht zu erwarten war, der Winter nahte, die Verpflegung der großen Reitermassen wachsende Schwierigkeiten bereiten mußte, und im Lager Krankheiten ausbrachen, denen unter anderem Graf Brun von Arneburg zum Opfer fiel [Necr. Merseb: III. kal. dec. Brun comes. Necrol. Luneb. zu V. kal. dec. Thietmari Chron. III, c. 8: in illo itinere, multis infirmitate nimia compressis, Brun, comes Harneburgensis, miles per cuncta laudabilis, obiit II. kal. dec. - Vgl. Matthäi Seite 22 Anm.2; Hirsch, Jahrb, H. II. I, 456.], ordnete der Kaiser, der seiner und des Reiches Ehre genug getan zu haben meinte, Ende November den Rückzug an

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Wenn wir den weiteren Inhabern von Grafschaftsrechten im Harzgau nachgehen, so stoßen wir noch auf eine andere Familie. Wir sind über sie durch zahlreiche Quellenaussagen unterrichtet. Thietmar von Merseburg berichtet, auf dem Rückzug von einem Feldzug gegen König Lothar von Franzien sei ein Graf Brun am 30. November 978 an den Folgen einer Krankheit erlegen. Dieser Graf Brun wird mit dem Brun comes identisch sein, dessen Todestag das Merseburger Totenbuch am 29. und das Lüneburger am 27. November notierten. Thietmar charakterisierte Brun als einen miles per cuncta laudabilis. Er bestimmte seinen Herrschaftsbereich durch die Bezeichnung comes Harneburgensis. Arneburg an der Elbe (nordöstlich von Stendal) im Gau Belsem war durch seine Lage ein ganz besonders wichtiges Bollwerk gegen die Slawen. Eine Bedeutung läßt sich aus den Ereignissen nach Bruns Tode ablesen. Die Bewachung der Stadt wurde im Jahre 997 abwechselnd Erzbischof Giselher von Magdeburg und Markgraf Lothar von Walbeck anvertraut, die ihre Zerstörung nicht verhindern konnten. Die Einrichtung der Arneburg läßt sich zu der in Merseburg in Parallele setzen. Vermutlich verwaltete Bruno eine Art Burggrafenamt. Ob mit diesem Amt auch Grafenrechte - etwa im Gau Belsem - verbunden waren, läßt sich nicht überprüfen. Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.
    Aus dem gleichen Jahre datiert eine Urkunde, die der erzbischöflichen Kirche in Magdeburg den Ort Arneburg mit 160 Hufen Land als Eigentum übertrug. Der König hatte diesen Besitz von seinem Kleriker Ziazo, den die Urkunde filius Brunonis comitis nannte, und Graf Unego erworben. Der Erbanteil an Arneburg und die königliche Schenkung in einem Gebiet, wo die Familie schon nachweisbar Eigentumsrechte besaß, sind ein Beweis dafür, dass Ziazo Sohn des Grafen Brun von Arneburg war. Ziazo wurde unter HEINRICH II. Kanzler für Italien. Er ist als solcher in der Rekognition nachweisbar. Ferner liegen mehrere Testate von ihm vor. Sein gutes Verhältnis zum König ergibt sich aus der Bezeichnung noster dilectus cacellarius und familiares.
    Es bleibt noch zu untersuchen, wer dieser Graf Unego war. Nach Aussage der Urkunde hatte der König die Hälfte der Stadt Arneburg und 60 Hufen Land von ihm erworben. Es verlautet nichts darüber, dass Unego mit Dietrich und damit Brun von Arneburg verwandt war. Wir kennen Graf Unego aus mehreren Urkunden. Im Jahre 1010 ist Werla in seiner Grafschaft bezeugt. Eine Urkunde von 995 erwähnte die Orte Sievershausen, Sillstedt und Wülperode in comitatibus Friderici comitis et Unegonis comitis et in pago Hardega. Aus der Art der Aufführung läßt sich nicht mit völliger Sicherheit auf Herrschaft zur gesamten Hand mit dem Harzgaugrafen Friedrich schließen. Beider Amtsbereich lag jedoch in engster Nachbarschaft. Er war das Resultat einer Grafschaftsteilung innerhalb der Verwandtschaft. Außerdem liegt von Graf Unego ein Testat vor. Sein Name selbst scheint etwas ungebräuchlich. Er ist mit dem in Sachsen üblichen Namen Unwan identisch, wie ein Diplom HEINRICHS II. beweist. Hierin hieß Unwan, der Erzbischof von Bremen, ebenfalls Unaco (Unego). Der Name Unwan war schon im 9. Jahrhundert als charakteristischer Name der Hessi-Sippe nachweisbar. Er ging vermutlich durch Versippung an die Familie der Harzgrafen über, wobei sich ein genauer Zeitpunkt nicht mehr feststellen läßt. Auf Grund des Besitzes muß angenommen werden, dass die Harzgrafen ihrerseits wieder mit der ARNEBURGER Grafenfamilie versippt waren. Der Harzgraf Unego könnte über seine Gattin zu Erbanrechten in Arneburg gekommen sein. Eine genaue Klärung der verwandtschaftlichen Abhängigkeit ist nicht möglich. Unego war vermutlich kein Sohn des ARNEBURGER Grafen, wogegen schon sein Amtsbereich spricht.
    Schwerlich war Graf Brun von Arneburg der mütterliche Urgroßvater Thietmars von Merseburg, wie Hirsch, Kurze, Wersebe und Bode darlegten. Man möchte Thietmars Großmutter Mathilde eher einer anderen Grafenfamilie einordnen. Mathildes Vater hieß wahrscheinlich Brun, falls ihre Schwester Emnild, die als matertera Thietmars bezeugt ist, mit jener Emnild identisch war, deren Todestag die Quedlinburger Annalen als den einer Emnild, filia Brunonis verzeichneten.

    Thietmar von Merseburg: Seite 93, "Chronik"

    Kapitel 6

    Damals aber rüstete sich der Kaiser mit allem Eifer zu seinem Zuge gegen den KARELINGER-König Luthar, der zu Aachen den königlichen Sitz und Palast, der immer zur deutschen Herrschaft gehört hatte, mit Heeresmacht anzugreifen und durch Umwendung des Adlers als sein Eigenthum zu bezeichnen sich erkühnt hatte. Dieser Adler befindet sich nämlich auf der östlichen Seite des Palastes, und es war Gebrauch, daß alle, die diesen Ort in Besitz hatten, ihn immer ihrem Reiche zuwandten. Als nun der Kaiser herankam, zog Luthar sogleich davon; allein OTTO setzte ihm nach, alles plündernd und verheerend, bis nach seiner Hauptstadt Paris. Auf diesem Zuge, auf dem viele schwer erkrankten, starb Brun, Graf von Harneburg [978. Arneburg nö. Stendal an der Elbe. Necr. Mers.: III. Kal. Dez. - Wohl Verwandter Bruns von Querfurt (VI, 94). Sohn: HEINRICHS II. Kanzler Theoderich (Ziazo).], ein durchaus preiswürdiger Ritter, am 30. November.

    Rupp, Gabriele: Seite 207, "Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten"

    Borawska hält es dagegen für möglich, daß Brun von Querfurt ein Cousin Gunthers von Merseburg und somit ein weitläufiger Verwandter der EKKEHARDINER gewesen sei. Sie sieht in dem 954 verstorbenen Ekkehard, dem Vater Gunthers, einen Bruders des 978 gestorbenen Grafen von Arneburg namens Brun [92 Thietmar (III, 8, SS rer. Germ. N.S. 9, Seite 106) berichtet, Brun sei auf dem Rückweg von einem Feldzug gegen den KAROLINGER-König Lothar am 30. November 978 an den Folgen einer Krankheit gestorben. Dieser Graf Brun wird mit dem "Brun comes" identisch sein, dessen Todestag das Merseburger Nekrolog am 29. November (Merseburger Totenbuch, Codex 129, Seite 16, in: Althoff/Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg) und das Lüneburger am 27. November (in: Althoff/Wollasch, Die Totenbücher von Merseburg, Magdeburg und Lüneburg, Seite 11, 37) Vgl. auch Althoff, Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung, Seite 424 G 169.] aus der Verbindung des Legaten Siegfried und der Guthie. Und Brun sei wiederum der Vater des Brun von Querfurt [93 Brun von Querfurt starb als Mönch nach Thietmars Bericht (VI, 95, SS rer. Germ. N.S. 9, Seite 388) an einem 19. Oktober. Das Jahr ist unbekannt.] gewesen [94 Borawska, Margrabia Misni, Ekkehard I. i Ludolfingowie, Seite 948.], dessen Sohn der 1009 als Märtyrer gestorbene Brun gewesen ist.
    Interessant in diesem Zusammenhang ist auch eine Nachricht von Petrus Daminai, der den Märtyrer Brun als einen Blutsverwandten des Kaisers OTTO III. bezeichnet [95 Petrus Damiani: Vita S. Romualdi, ed. Waitz, Ph. D., in: MGH SS 4, Hannover 1841, Seite 850: "Hic denique regis fuerat consanguineus (...)."].





    oo Frideruna

    Kinder:

    - Ziazo Kanzler für Italien
    - Dietrich Kanzler und Kaplan - 1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Nach H. Ludat
    - Brun Graf von Querfurt - zw. 1009/13
    - Emnilde - 991
    oo N.N. (Dobromir?)
    - Dietrich (Ziazo) Kanzler und Kaplan 1006-1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964



    Literatur:
    Althoff, Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Wilhelm Fink Verlag München 1984 Seite 424 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 64-90 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II. 1. und 2. Band, Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 456 - Rupp, Gabriele: Die Ekkehardiner, Markgrafen von Meißen, und ihre Beziehungen zum Reich und zu den Piasten, Peter Lang GmbH Frankfurt am Main 1996 Seite 207,277 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 93 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 Seite 115 -

    Brun heiratete Frederuna. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Frederuna (Tochter von Volkmar I.).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Arneburg [39596],Stendal,Sachsen-Anhalt,Deutschland; Gräfin von Arneburg

    Notizen:

    Frederuna Gräfin von Arneburg

    Nach Lex. MA und H. Ludat Tochter des Harzgrafen Volkmar I.

    Hirsch Siegfried: Band I Seite 456, "Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II."

    Excurs V

    Des Bruno von Arneburg Gemahlin heißt Friderun. Das Calendarium Merseburgense bemerkt den Tod einer Frideruna dicht neben dem des Bruno; in einer Urkunde Benedicts VII. wird sie ausdrücklich so genannt. In trierischen Aufzeichnungen erscheint bekanntlich eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I., unter diesem Namen. Gibt es aber einen Beweis, daß diese Friderun, des Thiaderich, Grafen im westlichen Sachsen, Tochter, mit Bruno von Arneburg verheiratet war, und wenn nicht, was hat denn Raumer und Lappenberg zu diesen Annahmen verleitet? So viel wir sehen, nichts als die Vermutung des Johann Georg Eccard, daß Bruno, der Emnilde Vater, auch der Vater Ekberts des Einäugigen sei, welche sich wiederum auf eine Reihe der gewagtesten Vermutungen gründet.
    Die Mutter Ekberts und Wigmanns II. war ohne Zweifel eine Schwester der Königin Mathilde, Gemahlin HEINRICHS I.; daß sie aber von Eccard und seinen Nachfolgern Friderun genannt wird, ist nur eine auf der oben angeführten Stelle beruhende Conjectur. Falke war scharfsinnig und gelehrt genug, zu wissen, daß Bruno, der Vater der Emnilda, nicht Ekbert des Einäugigen Vater gewesen, und keinen Zusammenhang mit dem billungischen Hause habe.

    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Graf Brun wurde durch seine Klostergründung in Arneburg selber bekannt. Zusammen mit seiner Gattin Frideruna errichtete er dort ein Mönchskloster. Er dotierte es reich mit Besitz, und zwar mit einem halben Besitzanteil an Arneburg selber und dem ganzen dazu gehörenden Eigentum, ferner mit Gut in Sewerowinkel, Thormaka (Dorfmark Kr. Fallingbostel), Heretburun, Wunna, Rondesdorf und in Weddingen. Die Neugründung erhielt erst nach 980 - also zu einem Zeitpunkt, als Graf Brun nicht mehr unter den Lebenden weilte - die Bestätigungsurkunde, die OTTO II. während seines Italienzuges vom Papst erwirkte. Ein Teil der vergabten Güter tritt in einem Diplom HEINRICHS II. zutage, der 1006 seinem Kaplan Dietrich unter Vorbehalt des Rückfalles bei seinem Tode oder bei Erlangung eines Bistums Besitzungen in Rodensleben im Nordthüringgau, in Altenweddingen und Börnecke (Kr. Blankenburg) im Harzgau und in Thormarka (Kr. Fallingbostel) im Leinegau schenkte. Diese Schenkung muß mit den Arneburger Dotationsgütern im Zusammenhang gesehen werden. Sie beweist, dass die schon im Harz-, Nordthüring- und Leinegau begüterte Familie, ihr Allod durch königliche Schenkung auszubauen verstand.

    Lutz Partenheimer:

    Nach Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft, S. 21 f., hatte Brun - nach einer Papsturkunde von 983 (Benedikt VII.) mit seiner Gemahlin Friderun zu Arneburg ein Benediktinermönchskloster gestiftet,
    das Kaiser Otto II. auf Bitten der Gründerfamilie in seinen Schutz nahm, so daß es den Status eines Reichsklosters erhielt. Die Hälfte der Arneburg hatte Brun dem Kloster überwiesen, die (andere) Hälfte mit 100 dazugehörigen Hufen ist durch eine Königsurkunde von 1006 als Besitz von Bruns Sohn Ziazo, einem Kaplan König Heinrichs II., überliefert. Ziazo muß den Besitz damals gegen eine Entschädigung an den Herrscher abtreten.





    oo Brun Graf von Arneburg - 30.11.978

    Kinder:

    - Ziazo Kanzler für Italien
    - Dietrich Kanzler und Kaplan - 1023
    - Mathilde um 930/40-3.12.991
    oo Lothar II. Graf von Walbeck - 21.1.964

    Nach H. Ludat
    - Brun Graf von Querfurt - zw. 1009/13
    - Emnilde - 991
    oo N.N. (Dobromir?)


    Literatur:
    Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Hirsch, Siegfried: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Heinrich II., Verlag von Duncker & Humblot Berlin 1864 Band I Seite 456 - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens -

    Kinder:
    1. 1. von Arneburg, Mathilde gestorben am 3 Dez 991.
    2. von Arneburg, Ziazo wurde geboren vor 978; gestorben in 1023.
    3. von Arneburg, Emnilde wurde geboren um 950; gestorben in 991.
    4. von Arneburg, Brun gestorben in 1009/1017.


Generation: 3

  1. 6.  Volkmar I. (Sohn von Friedrich II.); gestorben vor 961.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Harzgau,Deutschland; Graf im Harzgau

    Notizen:

    Volkmar I. Graf im Harzgau
    - vor 961
    Nach Lex. MA, H. Ludat und K.A. Eckhardt Sohn des Grafen Friedrich II. im Harzgau

    Posse, Otto: Tafel 1, "DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin."

    VOLKMAR
    Sohn des Grafen Friedrich im Harzgau

    Kinder:
    - Rikdag Markgraf von Meißen - 985
    - Eilsuit, Äbtissin von Gerbstedt - nach 985

    Albert Herzog zu Sachsen: Seite 12, "Die Wettiner in Lebensbildern"

    Die WETTINER waren im niedersächsischen Raum, genauer gesagt im Harzgau beheimatet, wo als Ahne Dietrichs oder Dedis Graf Volkmar in den Quellen aufscheint. Dieser empfing gemeinsam mit seinem Bruder Rikbert vier Orte im slawischen Gebiet an der Fuhne im Gau Serimunt aus der Hand Kaiser OTTOS I. DES GROSSEN. Volkmar starb noch vor 961; sein Vater war Friedrich II., Graf im Harzgau, dessen Spuren wir 937 und 945 in den Quellenberichten vorfinden. Dessen Vater Friedrich I. war ebenfalls im Harzgau zu Hause und trug die Bezeichnung "Graf im Harzgau". Er vermählte sich mit einer Frau namens Bia. Friedrich II. schenkte seiner Mutter Bia am 21. Oktober 937 einen Besitz im Schwabengau, der sich östlich von Quedlinburg bis zur Saale erstreckte. Dort war er offenbar reich begütert. Der erwähnte Gau Serimunt schloß sich unmittelbar an den Schwabengau östlich der Saale im Raum von Nienburg an. Damit ist erwiesen, daß die WETTINER aus dem heutigen Niedersachsen stammten und als treue Anhänger der OTTONEN im Zuge der mittelalterlichen Ostkolonisation während des 10. Jahrhunderts in das eroberte Sorbenkland zwischen Saale und Elbe einwanderten.





    oo N.N.

    Kinder: nach Lex MA

    - Friedrich III. Graf im Harzgau
    - Dietrich I. (Dedi) Graf im Gau Quesizi - 982
    - Frederuna
    oo Brun Graf von Arneburg - 978



    Literatur:
    Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Stammtafel im Anhang - Lexikon des Mittelalters Band IX Stammtafel im Anhang - Posse, Otto: DIE WETTINER. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Zentralantiquariat Leipzig GmbH 1994 Tafel 1 -

    Kinder:
    1. 3. Frederuna


Generation: 4

  1. 12.  Friedrich II. (Sohn von Friedrich I. und Bia).

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 937, 945, Harzgau,Deutschland; Graf im Harzgau

    Notizen:

    Friedrich II. Graf im Harzgau 937 und 945

    Nach Lex. MA und H. Ludat einziger Sohn des Grafen Friedrich I. im Harzgau und der Bia


    Schölkopf, Ruth: "Die sächsischen Grafen 919-1024"

    Die Sippe der Harzgrafen läßt sich auf Grund unmittelbarer Zeugnisse durchgängig vom 9. Jahrhundert bis in das 10. Jahrhundert hinein verfolgen. Nach dem Bericht der Vita Liutbirgae besaßen die beiden Grafen Friedrich und Adalgar in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts ein Haus in Thale. Sie sind die ersten bekannten Mitglieder einer Familie, die allmählich ihre Stellung ausbaute und zu hohem Ansehen gelangte. Auch im Derlingau bei Lauingen (Kreis Helmstedt) ließ sich an Hand der Corveyer Traditionen Besitz des Grafen Friedrich nachweisen. Sein Bruder - Graf Adalgar - vergrößerte den Familienbesitz um Calefeld und Wulften, die in seinem Komitat lagen. Die Vita Liutbirgae berichtete, dass Friedrich mit einer Bia vermählt war.
    Die gleichen Namen traten erneut in einer Urkunde von 937 auf. Auf Bitten eines Fridericus fidelis noster erhielt seine Mutter Bia, eine verwitwete Edelfrau (nobilis matrona), bisher königliches Gut in Giersleben im Schwabengau geschenkt. Wenn wir - gestützt auf die Aussage der Urkunde - ein hohes Alter der Bia annehmen, ist es möglich, sie mit der Gattin des Grafen Friedrich zu identifizieren.
    Bias Sohn war vermutlich der Graf Friedrich, der im Jahre 921 den Abschluß des Vertrages zwischen HEINRICH I. und Karl III. dem Einfältigen testierte. Am Ende der aus elf Grafennamen bestehenden Zeugenliste standen Fridericus und Folcdag, die namensmäßig sächsische Grafen aus dem Harzgebiet sein könnten. Ihre Rangstellung nach den Mitgliedern der angesehenen Familien der KONRADINER und HATTONEN würde ihrer Machtstellung entsprechen. Graf Friedrich ist ferner durch ein Diplom HEINRICHS I. bezeugt. Eine Verwandtschaftsbeziehung zu Graf Folcdag läßt sich nicht ermitteln, aber die Stammsilbe seines Namens tritt bei Friedrichs Sohn wieder auf.
    Graf Friedrich hatte zwei Söhne, wie aus einer Urkunde von 945 hervorgeht. Diese Söhne Folcmar und Ricbert erhielten Besitzrechte über bisher königliches Eigentum in Wieskau und in drei Ortschaften des Fuhnegebietes im Gau Serimunt. Graf Friedrich selber hieß in dem Diplom noster fidelis vassalus, eine Bezeichnung, die um diese Zeit noch selten angewandt wurde. Von den Söhnen liegen noch keine Zeugnisse vor.






    oo N.N.

    Kinder:

    - Friedrich III. Pfalzgraf - 1003
    - Rikbert II. - vor 961
    - Tochter
    oo Dedi Graf im Hassegau - 13.7.982
    - Unego
    - Folkmar Erzbischof von Köln (965-969) - 18.7.969

    Kinder: (nach Lex. MA)

    - Volkmar I. Graf im Harzgau - vor 961
    - Rikbert II. 945



    Literatur:
    Albert Herzog zu Sachsen: Die Wettiner in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1995 Seite 12 - Eckhardt Karl August: Genealogische Funde zur allgemeinen Geschichte. Deutschrechtlicher Instituts-Verlag Witzenhausen 1963 Seite 164-190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Stammtafel - Schölkopf, Ruth: Die sächsischen Grafen 919-1024, Göttingen 1957 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens - Wenskus Reinhard: Sächsischer Stammesadel und fränkischer Reichsadel. Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen 1976 Seite 206 -

    Kinder:
    1. 6. Volkmar I. gestorben vor 961.
    2. Rikbert II. gestorben vor 961.