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 Bohrer

Gregor

Gregor

männlich um 707 - 775  (68 Jahre)

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Generation: 1

  1. 1.  GregorGregor wurde geboren um 706/707 (Sohn von Alberich und Fastrada); gestorben am 25 Aug 775.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Utrecht [3500],Utrecht,Niederlande; Abt von Utrecht
    • Titel/Amt/Status: Friesenmissionar

    Notizen:

    Neue Deutsche Biographie - Gregor

    Gregor heilig, Abt von Utrecht, Friesenmissionar, * um 706/07 (?), † 25.8.775 (?).

    Der Sproß vornehmer, mit den Arnulfingern verschwägerter, nach späterer Überlieferung von den Merowingern abstammender Familie wurde 722 als Jüngling bei seiner Großmutter Adula mit Bonifatius bekannt, schloß sich diesem an und wurde sein bedeutendster Schüler und Gehilfe fränkischer Abkunft. 737/38 nahm G. an der Romreise des Bonifatius teil. 742 wollte Bonifatius einen Nachfolger für sich selbst designieren, konnte dies aber nicht, weil die Familie des Ausersehenen in einer Blutfehde mit den Arnulfingern stand; nach der gut begründeten Vermutung Tangls handelt es sich bei dem Kandidaten um G. Dieser wurde dann – spätestens 747 – Abt von Sankt Martin in Utrecht, und als nach dem Märtyrertod Bischof Eobas 754 kein Nachfolger ernannt wurde, fiel ihm die Leitung der Friesenmission zu, bei der ihn der 767 in York geweihte angelsächsische Chorbischof Aluberht unterstützte. Schon in Rom hatte G. sich Bücher beschafft, in Utrecht gewann seine Klosterschule, in der kirchliche Wissenschaften im angelsächsischen Stil betrieben wurden, hohen Ruf; aus ihr gingen sein Neffe und Nachfolger Alberich, später Bischof von Utrecht, sowie G.s Biograph, der Friese und spätere Bischof von Münster Liudger hervor. – In Utrecht wird G. als Heiliger verehrt (25. August).

    Literatur
    ADB IX; Liudger, Vita Gregorii, ed. O. Holder-Egger, in: MGH SS 15, 1, S. 63-79 (dazu H. Löwe, in: HJb. 74, 1955, S. 79-91), dt. Übers, v. B. Senger, 1959; Hauck II, S. 356 ff.; M. Tangl, in: NA 40, 1916, S. 767 ff.; C. Wampach, Gesch. d. Grundherrschaft Echternach I, 1, 1929, S. 127 ff. (zu, zum, zur Abstammung; vergleiche(nd) H. Löwe, in: Jb. f. fränk. Landesgesch. 15,1955, S. 108 f.); A. Schröer, in: Westfalia Sacra I, 1948, S. 105 ff. (zu, zum, zur Chronologie); F. Flaskamp, in: St. Bonifatius, Gedenkgabe, 1954, S. 167 ff.; Th. Schieffer, Winfrid-Bonifatius u. d. christl. Grundlegung Europas, 1954.



    Geburt:
    ?

    Gestorben:
    ?


Generation: 2

  1. 2.  Alberich wurde geboren in 685/690 (Sohn von Odo und von Pfalzel, Adela); gestorben in 714/721.

    Notizen:

    Alberich
    um 685/90 † nach 714/vor 721
    Sohn des Adligen Odo und der Adela von Pfalzel

    Hlawitschka Eduard: Seite 80, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    36 Alberich

    Testament Adelas von Pfalzel: exceptis terris illis ..., que ego iam antea dulcissimo filio Alberico condonari; C. Wampach, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien 1, Luxemburg 1935, Nr. 19, Seite 25. Sonstiges bei C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 127-133.

    Werner, Matthias: Seite 27,176,191,194,197-199,281-283, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Diese nennen als Familienangehörige Irminas lediglich eine Irmintrud und deren Vater Pantin sowie für Adela allein ihre Schwester Regentrud und ihren Sohn Alberich -, sondern nahmen eine Reihe von weiteren genealogischen Verknüpfungen an. So sahen sie in einen in Echternach begüterten dux Theotar als Vater bzw. Bruder Irminas an und setzten ihn mit einem gleichnamigen, für das elsässische Kloster Weißenburg Urkunden dux gleich. Unter Hinweis auf spätere Nachrichten über eine Bestattung Irminas in Weißenburg wiesen sie Irmina und Theotar den Stifterkreisen dieses kurz vor 661 gegründeten Klosters zu.
    In der zeitgenösssichen Überlieferung werden an Familienangehörigen Adelas allein ihre Schwester Regentrud, ihr Sohn Alberich, dessen Sohn Gregor und Gregors Neffe, der 784 gestorbene Utrechter Bischof Alberich, namentlich genannt.
    Der Spätdatierung der Adela-Urkunde steht vor allem entgegen, daß Pippin II., der 732/33 bereits längere Zeit tot war, in der Urkunde nicht als verstorben bezeichnet wird [77 Ähnlich argumentiert Eckhardt Seite 135 auch im Hinblick auf Adelas Sohn Alberich, für dessen Tod vor 732/33 einige Indizien zu sprechen scheinen, vgl. dazu unten Seite 281 mit Anm. 444, und der in der Adela-Urkunde gleichfalls nicht als verstorben bezeichnet wird.].
    Der Vita Gregorii ist zu entnehmen, daß Adela einen Sohn Alberich hatte, dessen ältester Sohn Gregor im Jahr 706/07 geboren wurde. Alberich selbst dürfte somit spätestens zu Beginn des letzten Jahrzehnts geboren sein.
    Verhältnismäßig ungünstig ist die Überlieferung allerdings noch für Adelas Sohn Alberich. Er wird jeweils nur kurz in der Adela-Urkunde und in der Vita Gregorii erwähnt, ohne daß die betreffende Nachricht weiterführende Aussagen zuließen. Ihren Angaben zufolge sollen Alberichs Gemahlin Fastrada, sein Sohn Gregor und sein Enkel Alberich in Susteren bestattet wordens ein, das 714 von Pippin II. und Plektrud für Willibrord begründet worden war.
    Gregor wurde als ältester Sohn Alberichs im Jahr 706/07 geboren. Alberichs Geburt ist somit spätestens zu Beginn des letzten Jahrzehnts des 7. Jahrhunderts anzusetzen. Die Vita berichtet von weiteren Söhnen Alberichs wie auch von Halbbrüdern Gregors, die einer Eheverbindung seiner Mutter entstammten, jünger waren als die Söhne Alberichs und die 730/40 noch in jugendlichem Alter standen. Die Nachrichten über Gregors Halbbrüder und seinen Aufenthalt bei Adela scheinen zusammengenommen dafür zu sprechen, daß Alberich in noch jungen Jahren, wohl zwischen 715 und 721, gestorbben war [444 Ähnlich auch Wampach 1, 1 Seite 127 Anm. 1, Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 135 und Heyen Seite 11. Wampach stützt sich insbesondere auf den Bericht über Gregors Besuch in Pfalzel. Daß Alberich bei seiner Erwähnung in der Adela-Urkunde nicht als quondam bezeichnet wird - Eckhardt Seite 135 sieht hierin ein wichtiges Argument für seine Frühdatierung der Urkunde - steht dieser Deutung nicht entegegn. Ähnlich wie bei der Erwähnung Pippins II. wäre das Fehlen eines quondam bei Alberich unschwer damit zu erklären, daß der betreffende Passus einer älteren Urkunde entstammte, die noch zu Lebzeiten Alberichs ausgestellt worden war und der Adela-Urkunde von 723/33 als Vorlage diente, vgl. dazu oben Seite 191f. mit Anm. 78, 80. Ein sicherer zeitlicher Anhaltspunkt für Alberich würde sich ergeben, wenn man ihn mit dem in der Urkunde Pippins II. und Plektruds von 714 genannten, gleichnamigen Vorbesitzer in Susteren identifiziert, vgl. dazu unten Seite 291ff.].
    Von den Gütern Alberichs sind allein die 40 Joch in Scriptinas bekannt, die ihm seine Mutter Adela aus ihrem Besitz geschenkt hatte. Doch darf als sicher gelten, daß darüber hinaus ein nicht geringer Teil der Besitzungen ihres früh verstorbenen Vaters im Erbgang an ihn übergegangen war und er bereits zu Lebzeiten seiner Mutter naben Scriptinas noch über eine Reihe von weiteren Gütern aus ihrer Vermögensmasse verfügen konnte. Seine Besitzungen lagen insgesamt wohl ähnlich weit gestreut wie die 732/33 genannten Schenkgüter Adelas an das Kloster Pfalzel, dürften diese an Umfang aber gewiß noch übertroffen haben. Neben den sicher bezeugten Ländereien nördlich von Maastricht verfügte Alberich somit wahrscheinlich auch im Trierer Gebiet und am Niederrhein über beträchtlichen Besitz.
    Weitere Aussagen über Alberich scheinen möglich, wenn man sich die Nachrichten der Vita Gregorii zur politischen Stellung seiner Söhne vor Augen hält. Liudger teilt mit, daß Gregor 721 a scola et palatio reversus nach Pfalzel gekommen war und daß einige seiner jüngeren Brüder von Karl Martell mit hohen Amtsaufträgen in die entfernten südwestlichen Reichsteile entsandt wurden. Die Nachrichten über Gregors Aufenthalt am Hofe, bereits von ihrem Kontext her keinesfalls als reiner Topos aufzufassen, wird in gewisser Weise durch die Angaben über die politische Tätigkeit der Brüder Gregors unter Karl Martell bestätigt. Offensichtlich hatte sich in Gregors Utrechter Schülerkreis die Erinnerung daran lebendig erhalten, daß Gregor einer Familie entstammte, die unter Karl Martell führende Amtsträger stellte, und daß Gregor selbst schon in jungen Jahren für eine hohe politische Laufbahn vorgesehen war. Geht man davon aus, daß Gregor noch vor 721, das heißt schon sehr bald nach der Konsolidierung der Herrschaft Karls an den Hof geschickt wurde, so würde dies auf eine besondere Vertrauensstellung seiner Familie zu Karl Martell in den ersten Regierungsjahren hindeuten. Sie wäre unschwer zu erklären, wenn man Gregors Vater Albereich jenen viris strenuis atque nobilibus [448 Cont. Fred. cap. 9 SS rer. Merov. 2 Seite 173 Zeile 24; der Liber Hist. Franc. cap. 52 ebd. Seite 326 Zeile 12 berichtet an der betreffenden Stelle von den sodalibus suis, von denen bei Karls Niederlage gegen Raganfrid zahlreich gefallen seien.] zuweist, auf die sich Karl in seinen Auseinandersetzungen mit Plektrud und dem neustrischen Hausmeier Raganfrid in den Jahren 715 bis 718 stützen konnte. Möglicherweise war Alberich, für dessen frühen Tod in der Zeit um 715/21 einige Anhaltspunkte sprechen, im Verlauf dieser Kämpfe gefallen.
    Als Sohn Adelas von Pfalzel, in weiten Teilen des östlichen Austrasien reich begütert, gehörte Alberich jenen führenden austrasischen Kreisen an, auf deren Unterstützung Karl Martell angeweisen war. Liudger spricht von der Familie Alberichs als von einer nobili stirpe Francorum.




    oo 1. Fastrada



    Kinder:

    - Gregor Bischof von Utrecht 706/07 † 774
    Er war Abt des Utrechter St. Martins Kloster.



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 80 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,176,191,194,197-199,201,207, 215,243,253,265,281-283,289,291-295,298,302-304,313,318,320,324 -

    Alberich heiratete Fastrada. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  Fastrada

    Notizen:

    Fastrada

    Werner, Matthias: Seite 283, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Nach Alberichs Tod war seine Gemahlin eine zweite Ehe eingegangen [450 Dem Anm. 451 zitierten Wortlaut der Vita nach ist es nicht gänzlich auszuschließen, daß Alberichs Gemahlin noch zu seinen Lebzeiten ein zweites Mal heiratet; wesentlich wahrscheinlicher aber ist, daß sie diese zweite Eheverbindung erst nach dem Tod Alberichs einging.]. In wenig deutlichen Worten berichtet die Vita Gregorii, daß die Söhne aus dieser Ehe - gegenüber Gregor und seinen Brüdern als jünger und rangniedriger bezeichnet - unter der Vormundschaft ihrer älteren Halbbrüder, das heißt der Söhne Alberichs, standen und diesen, als sie nach 733 nach Süd-Gallien gesandt wurden, dorthin folgen mußten. Die Rechtsverhältnisse sind am ehesten wohl in der Weise zu deuten, daß Alberichs Gemahlin und ihr zweiter Mann zu dieser Zeit bereits gestorben waren und daß die Vormundschaft über ihre minderjährigen Kinder an die Söhne aus erster Ehe überging.
    Weitere Nachrichten über Alberichs Gemahlin sind erst spät und an versteckter Stelle überliefert. Erstmals M. Coens machte ausdrücklich auf eine Mitteilung der Lütticher Bischofschronik des Aegidius von Orval (um 1250) aufmerksam, derzufolge die beiden Utrechter Bischöfe Gregor und Alberich sowie eine als Mutter Gregors bezeichnete hl. Fastrada in dem Kloster Susteren bestattet und hier als Heilige verehrt worden seien.




    oo Alberich um 685/90 † nach 714/vor 721


    Kinder:

    - Gregor Bischof von Utrecht 706/07 † 774
    Er war Abt des Utrechter St. Martins Kloster.


    Literatur:
    Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 176,284,286, 288-291,294,324 -

    Kinder:
    1. 1. Gregor wurde geboren um 706/707; gestorben am 25 Aug 775.


Generation: 3

  1. 4.  Odo gestorben in 693.

    Notizen:

    Odo † 693

    Hlawitschka Eduard: Seite 76, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    24 Odo

    Odo wird urkundlich als Vater Haderichs und Gerelinds ausgewiesen; C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 7, Seite 27 und Nr. 5, Seite 23. Jene beiden beschenkten Irminas Stiftung Echternach noch im Gründungsjahr 698, was schon auf enge Beziehungen zu Irmina hinweist. Da nun außerdem Haderich und Alberich gemeinsam Süsteren besitzen und an die Gemahlin Pippins des Mittleren, Plektrud (Nr. 17), verkaufen (ebd., Nr. 24, Seite 59), sie also Brüder gewesen sein dürften, und da Alberich seinerseits als Sohn Adelas von Pfalzel nachzuweisen ist (vgl. Nr. 36), kann man Odo als Gemahl Adelas von Pfalzel betrachten. Grundbesitz sowohl Gerelinds wie auch Arnulfs (Nr. 37) in monte Clotariense läßt auf gemeinsame Ahnen schließen und bestätigt somit die Rekonstruktion.Vgl. hierzu schon C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 127 Anm. 1, und Seite 131 bis 133. Ob Wampachs Vermutung zutrifft, daß man in Odo jenen inluster vir und domesticus Hodo vor sich hat, der bereits in einer Urkunde König Childerichs II. von 669/70 auftritt, mag dahingestellt bleiben. Man könnte eher noch an jenen Grafen Odo denken, der 722 und 726 Urkunden Karl Martells mit unterschrieb; MG. DD Merow., Nr. 11 und 12, Seite 99f.

    Werner, Matthias: Seite 194,221,295-298, "Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet"

    Nimmt man nicht an, daß Adela diesen Schritt bereits zu Lebzeiten ihres Mannes unternahm, so dürfte, wie auch allgemein in der Forschung vermutet, sehr wahrscheinlich der frühe Tod ihres Gatten den äußeren Anlaß dafür gebildet haben, daß Adela sich zu einem geistlichen Leben entschloß und daß sie in diesem Zusammenhang für ein Kloster stiftete, das ihr als angemessener Witwensitz diente [90 Vgl. Hlawitschka, Merowingerblut Seite 83f. und Heyen Seite 10ff. Zu dem Gemahl Adelas, als der zumeist ein Odo angesehen wird, vgl. unten Seite 297 mit Anm. 531.].
    Als Gemahl der Adela gilt zumeist ein Odo, von dem ein Teil der Forschung wiederum annimmt, er sei mit einem 669/70 in der Umgebung von Stablo-Malmedy tätigen domesticus Hodo identisch gewesen [203 Vgl. hierzu unten Seite 297 mit Anm. 531.].
    Selbst unter der Voraussetzung, daß die beiden Grundbesitzer in Susteren, Alberich und Haderich, Söhne Adelas von Pfalzel gewesen seien, kommt somit der Zuweisung des in Toxandrien genannten Haderich und der in Klotten schenkenden Gerelind zur Familie der Adela nur eine geringe Wahrscheinlichkeit zu [530 Damit ist zugleich auch der noch weitergehenden Hypothese von Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 158ff., der sich unter anderem bereits Schnyder Seite 306 Anm. 14, Friese Seite 27 mit Anm. 81 und Seite 44 sowie mit Vorbehalten auch Hlawitschka, Merowingerblut Seite 81, 85 Anm. 70 angeschlossen haben, daß nämlich Adelas Tochter Gerelind die Gemahlin des elsässischen Herzogs Adalbert (gest. 722) gewesen sei und daß die Verwendung der Leitnamen Adela und Hugo bei den ETICHONEN mit dem Namengut der aus der Familie Adelas von Pfalzel stammenden Gemahlin Adalberts zu erklären sei, bereits von ihrem wesentlichen Ausgangspunkt her die Grundlage entzogen.]. Dies gilt in noch höherem Maß für die Annahme, Adela habe einen Odo zum Gemahl gehabt [531 Odo wiederum wird von einem Teil der Forschung mit einem 669/70 bei Stablo-Malmedy genannten und im Umkreis beider Klöster tätigen Hodo domesticus identifiziert, D Mer 29 Seite 28 = Halkin/Roland Nr. 6 Seite 20; vgl. Wampach 1, 1 Seite 132, Eckhardt, Merowingerblut 2 Seite 152, Semmler, Episcopi potestas Seite 318 mit Anm. 14 sowie zuletzt Schnyder Seite 189 mit Anm. 11 und Friese Seite 27. Die beiden letztgenannten Forscher bringen Hodo mit der Weißenburg nahestehenden "Wolfold-Gundwin-Sippe bzw. mit der Weißenburger Gründerfamilie der "GUNDOINE" in Verbindung; ähnlich bereits Ebling Seite 64.]. Sie setzt mehrere unerweisbare Personengleichsetzungen und genealogische Verknüpfungen voraus.






    oo Adela 1. Äbtissin von Pfalzel ca 660 † nach 732


    Kinder:
    - Gerelindis
    - Alberich
    - Haderich



    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 76 -
    Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 194,221, 295-298,325 -

    Odo heiratete von Pfalzel, Adela. Adela (Tochter von Hugobert und von Oeren, Irmina) wurde geboren um 660; gestorben in 735. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Pfalzel, Adela wurde geboren um 660 (Tochter von Hugobert und von Oeren, Irmina); gestorben in 735.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Pfalzel [54293],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; 1. Äbtissin von Pfalzel

    Notizen:

    Adela 1. Äbtissin von Pfalzel
    ca 660 † nach 732
    Tochter des Seneschalls Hugobert und der Irmina von Oeren

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 143

    Adela von Pfalzel * ca. 660, † ca. 735

    Sie entstammte der im Mosel-Maas-Raum begüterten Famile Irminas. Sie war die Tochter Irminas (Mitbegründerin von Echternach, später Äbtissin von Oeren) und des fränkischen Seneschalls Hugobert, Enkel des dux Theotar (Metz), Schwester der Regentrud, Chrodelind, Plektrud (Gemahlin Pippins des Mittleren) und vermutlich der älteren Bertrada (Gründerin von Prüm), verwandt vielleicht mit mit Bischof Higobert von Maastricht-Lüttich. Adela war verheiratet (mit Odo vir inluster) und hatte Kinder (Alberich, eventuell Haderich, Gerelind; Enkel: Bischof Gregor von Utrecht). Sie gründete wohl bald nach 700 das Frauenkloster Pfalzel in einem von ihrem Schwager Pippin erworbenen spätrömischen Landsitz und richtete dem neuen Konvent, dessen erste Äbtissin sie war, in der villa eine gleicharmige Kreuzkirche ein. Ihre Gründung stattete sie mit Gütern an Maas und Mosel, in Gill- und Bidgau aus (Testament von 732/33). Die ersten Nonnen des Konvents mögen aus Oeren, Nivelles, Andenne gekommen sein, wohin verwandtschaftliche Beziehungen bestanden. Adela wird in die Verbindungen ihrer 704/710 verstorbenen Mutter zu angelsächsischen Pilger- und Missionskreisen hineingewachsen sein: ein vor 713 datierter Brief einer angelsächsischen Äbtissin (Bonifatius ep. 8) empfahl eine nach Rom reisende Äbtissin der Fürsorge der wegen ihrer Frömmigkeit gerühmten Adela. 721 besuchte Bonifatius Pfalzel und gewann Adelas Enkel Gregor für Missionsaufgaben. Vermutlich gehörte der Fuldaer Ragyndrudiscodex, mit dem Bonifatius sein Haupt vor den Mördern geschützt haben soll, der genannten Regentrud und gelangte über Pfalzel in Bonifatius' Besitz. - Ihr Heiligenkult scheint auf Pfalzel beschränkt gewesen zu sein.
    D. v. d. Nahmer

    Hlawitschka Eduard: Seite 76, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    23 Adela von Pfalzel
    Vgl. bei Nr. 21

    In ihrer Urkunde vom 1. April 732/33, mit der sie - anläßlich der Unterstellung ihrer Klostergründung samt aller Pertinenzien unter das regnum des jeweiligen Trierer Bischofs beziehungsweise unter defensio et mundiburgium der Trierer Kirche - die schon lange vorher vorgenommene Gründung und Besitzausstattung ihres Klosters Pfalzel nochmals verbriefte, nannte sie nämlich auch die Besitzungen, die sie an ihre Gründung geschenkt hatte.
    Adelas Besitztümer lagen im Trierer Gebiet, im östlich anschließenden Moselland und nach Norden sogar über den Zülpichgau hinaus im Maas- und Niederrheingebiet.






    oo Odo vir inluster + 693


    Kinder:
    - Alberich † nach 714/vor 721
    - Gerelind † nach 699
    - Haderich † nach 699




    Literatur:
    Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 76 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 15,25-35,65,83,99,121,129,132, 175,176-185,188,191-226,233-238,241-247,250-259,262-270,274,280-283,290-292,294,297-300,304, 310,316-325,326-328 -

    Allgemeine Deutsche Biographie - Adela

    Adela: die heilige Adela Das Damenstift zu Pfalzel (1 Stunde unterhalb Trier) führt seinen Ursprung auf die h. A. zurück, die eine Schwester der h. Irmina, Gründerin des Klosters Horreum zu Trier, und angeblich Tochter Dagoberts II. gewesen sein soll Mit gutem Recht sieht man die h. A. in der Aebtissin Addula, welche der h. Bonifacius 722 auf seiner Reise zu den Hessen "in einem Nonnenkloster an der Mosel bei Trier" besuchte und deren 15jährigen Enkel Albericus er damals mit sich nahm. A. war mit einem fränkischen Großen Namens Alberich vermählt gewesen. Ihre Gebeine wurden laut einer Bleiinschrift 1207 in der alten Stiftskirche zu Pfalzel erhoben und befinden sich jetzt in der dortigen Pfarrkirche. — Zur Geschichte ihrer Klosterstiftung, die später aufgehoben und zu einem Mannsstifte umgewandelt wurde, s. Kraus, Bonn. Jahrb. XLII. 122 ff.; Marx, Erzstift Trier III. 466 ff. — Eckhart und Hontheim halten die Stifterin der Abtei zu Pfalzel für dieselbe|Matrone, welche im Leben der h. Gertrud v. Nivelles erwähnt wird, und Mabillon glaubt, sie sei jene Aebtissin Adolana, an welche in den Briefen des h. Bonifacius Elfled und eine andere englische Aebtissin empfohlen werden.



    Jennifer Striewski, Adela von Pfalzel, im Portal Rheinische Geschichte

    Adela von Pfalzel (um 660/675-735), Äbtissin

    Adela von Pfalzel gründete um 700 das Kloster Pfalzel bei Trier, dem sie als erste Äbtissin vorstand. Ihr Gedenktag ist der 24. Dezember.
    Adela wurde um 660/675 vermutlich als Tochter der Irmina von Trier und des fränkischen Seneschalls und Pfalzgrafen Hugobert (gestorben um 697) geboren. Sie entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und hatte enge Beziehungen zu den Arnulfingern und Pippiniden. Als ihre Schwestern werden Plektrud, Bertrada die Ältere, Regentrud (um 660/665-730/740) und Chrodelinde vermutet, auch wenn diese Familienkonstruktion in der Forschung nicht unwidersprochen geblieben ist. Über ihre Schwester Plektrud war sie mit dem fränkischen Hausmeier Pippin dem Mittleren (Regierungszeit 679-714) verschwägert.
    Vor ihrem Klostereintritt war Adela verheiratet. Ihr Ehemann lässt sich möglicherweise mit dem vir inluster Odo identifizieren. Aus ihrer Ehe ging ein Sohn, Alberich (gestorben nach 714) hervor. Ihr Enkel war Gregor von Utrecht (707-776).
    Nach dem Tode ihres Mannes erwarb Adela um 700 von ihrem Schwager Pippin dem Mittleren durch Gütertausch die Grundherrschaft in Pfalzel und gründete in dem weitgehend erhaltenen ehemals römischen Gebäudeareal aus dem 4. Jahrhundert ein Frauenkloster als Witwensitz. Sie übernahm die Leitung des Klosters, stattete es mit reichen Schenkungen aus und sorgte als Klostergründerin für die Zusammenführung des Konvents und dessen monastische Prägung. Die ersten Nonnen stammten möglicherweise aus Oeren und Nivelles, wohin Adela Beziehungen pflegte. Wahrscheinlich stand das Kloster Pfalzel über Echternach in Kontakt zur angelsächsischen Mission. Für das Jahr 721 ist ein Besuch des angelsächsischen Missionars Bonifatius (672/675-754/755) bezeugt, dem sich bei dieser Gelegenheit Adelas Enkel Gregor anschloss.nach obenAls Eigenkloster verblieb Pfalzel zunächst in der Hand der Klostergründerin; erst 732/733 übertrug Adela das Kloster in ihrem Testament dem Schutz und der Oberherrschaft der Trierer Kirche. Um das Kloster nach ihrem Tode in seinem weiteren Bestand zu sichern, stattete sie es zudem mit weiterem Landbesitz aus.
    Adela starb um 735 und wurde in Pfalzel in der Klosterkirche beigesetzt. Zwischen 1207 und 1802 befand sich ihr Grab im Chor der Stiftskirche. Am 9.8.1802, nach der Aufhebung des Stiftes während der Säkularisation, wurden ihre Gebeine in die Pfarrkirche St. Martin in Pfalzel, 1962 schließlich in die St. Marien-Kirche übertragen.
    Adela wurde nicht generell als Heilige verehrt, ihr Kult beschränkte sich auf Pfalzel. In der St. Marien- und der St. Martin-Kirche in Pfalzel wird ihrer am 3. Januar gedacht.
    In Trier-Pfalzel ist die Adulastraße nach ihr benannt.
    In der hochmittelalterlichen Trierer Tradition (Libellus de rebus Trevirensibus) wurde Adela unzutreffend zu einer Tochter König Dagoberts I. (Regierungszeit 629-639), um die Gründung des Klosters Pfalzel politisch aufzuwerten.

    Quellen
    Libellus de rebus Trevirensibus (MGH XIV, S. 98-106), bearb. von Georg Waitz, Hannover 1883.
    Vita Gregorii abbatis Traiactensis auctore Liudgero (MGH SS XV, S. 63-79), bearb. von Oswald Holder-Egger, Hannover 1887.
    Wampach, Camille, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, Band 1, Luxemburg 1935.

    Literatur
    Bautz, Friedrich Wilhelm, Artikel „Adela", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 1 (1990), Sp. 33-34.
    Heyen, Franz-Josef, Das St. Marien-Stift in (Trier-)Pfalzel, Berlin 2005.
    Heyen, Franz-Josef, Untersuchungen zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters Pfalzel bei Trier (700-1016), Göttingen 1966.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel, Sigmaringen 1982.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].

    Jennifer Striewski (Bonn), 30.09.2010



    Kinder:
    1. Gerelind gestorben nach 698.
    2. 2. Alberich wurde geboren in 685/690; gestorben in 714/721.
    3. Haderich


Generation: 4

  1. 10.  Hugobert (Sohn von N); gestorben in 697.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Genannt: Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland
    • Genannt: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Einflußbereich der Familie, erstreckte sich über das Trierer Gebiet bis in die Gegenden nördlich von Köln
    • Titel/Amt/Status: 693/694; Seneschall (693/694 bezeugt)
    • Titel/Amt/Status: 697; Pfalzgraf

    Notizen:

    Hugobert Seneschall 693/94 bezeugt
    † wohl 697
    Sohn des N.N.; Enkel des dux Theotar

    Hlawitschka Eduard: Seite 74, "Die Vorfahren Karls des Großen."

    11 Hugobert

    Als Seneschall 693/94 und als Pfalzgraf 697 bezeugt; MG. DD. reg. Franc. e stirpe Merow., hrsg. von K. Pertz, Nr. 66, Seite 58 und Nr., 70, Seite 62. Daß er der Gemahl Irminas von Oeren und der Vater Plektruds, der Gemahlin Pippins des Mittleren war, wurde nach vorausgegangenen Untersuchungen A. Halbedels, Fränkische Studien (wie in Nr. 4), Seite 11-24, schlüssig dargetan von C. Wampach, Echternach 1,1 (wie inn Nr. 4) Seite 113-135; vgl. auch Ders., Irmina von Oeren und ihre Familie (Trierer Zeitschrift 3, 1928), Seite 144ff. und E. Hlawitschka, Zur landschaftlichen Herkunft (wie in Nr. 4), Seite 8ff. - A. Halbedel, Seite 20 Anm. 17, möchte Hugobert als Sohn jenes Hugus oder Chugus aufgefaßt wissen, der um 617 vermutlich austrasischer Hausmeiser war; echte Anhaltspunkte hierfür fehlen jedoch. - Pfalzgraf Hugobert, Irminas Gemahl, wird vielfach mit Bischof Hugobert von Lüttich (701?-727) identifiziert, da die aus dem 12. Jahrhundert stammende 3. Vita S. Huberti in Ausschmückung der älteren Aufzeichnungen diesen Lütticher Bischof vorher comes palatii sein läßt; so zum Beispiel E. Ewig, Trier im Merowingerreich, Trier 1954, Seite 136,141,171 und Ders., Milo et eiusmodi similes (St.- Bonifatius-Gedenkgabe zum 1200. Todestag, Fulda 1954), Seite 423. Dies ist jedoch unmöglich, da Plektrud 706 bereits als filia Hugoberti quondam auftritt - vgl. C. Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 14 und 15, Seite 39ff. - und Irmina sogar seit 698 in den Echternacher Urkunden als Witwe und Deo sacrata erscheint. - Von anderen wird Hugobert, der Gemahl Irminas, als "direkter Verwandter, wenn nicht als Vater des gleichnamigen Bischofs von Lüttich" angesehen; so etwa bei C. Wampach, Echternach 1, 1, Seite 130, der hierbei den Vermutungen A. Halbedels, Seite 21, folgt. Neben der Namensgleichheit wird geltend gemacht, daß Bischof Hugobert von Lüttich gerade jene beiden 706 ausgestellten Urkunden Pippins und Plektruds für Echternach (Wampach, Echternach 1, 2, Nr. 14 und 15) als erster Zeuge nach Pippin und Plektrud und deren Sohn Drogo firmiert und dabei vor anderen Bischöfen und weltlichen Großen steht. Das berechtigt aber noch nicht, auf die angegebene Filiation zu schließen. Hätten übrigens die fünf Hugobert-Irmina-Töchter einen Bruder, eben Hugobert, den späteren Bischof von Lüttich, gehabt, so hätten diese fünf Geschwister entsprechend den fränkischen Erbgewohnheiten (vgl. bereits oben bei Nr. 4) nicht als große Landbesitzerinnen auftreten können, als die sie uns bekannt sind. Der Landbesitz Hugoberts und Irminas hätte in die männlichen Hände, das heißt in die Verfügungsgewalt dieses Hugobert und seines Sohnes Florebert, der schließlich (727) seinem Vater im Lütticher Bistum nachfolgte (vgl. L. Duchesnes, Fastres 3 [wie in Nr. 1], Seite 192), übergeben müssen. Man wird in Bischof Hugobert von Lüttich demnach wohl eher als einen Vetter, nicht als Bruder der Hugobert-Irmina-Töchter zu betrachten haben. Ob die Verwandtschaft durch einen Bruder oder durch eine Schwester des älteren Hugobert lief, bleibt unbekannt. Ebenfalls unbestimmt bleibt, ob und wie jener Pfalzgraf Hugbert, der 747 neben Karlmann auftritt (BM² 51), hier einzureihen ist.

    Der Einflußbereich der Familie, die mehrfach führende Positionen besetzte, erstreckte sich über das Trierer Gebiet bis in die Gegenden nördlich von Köln. In denselben zentralen Landschaften begütert wie auch die KAROLINGER, wäre die Verwandtschaft der Irmina von Oeren als eine der mächtigsten Familien innerhalb der austrasischen Führungsschicht anzusehen. Die Familie hatte diese Stellung bereits vor dem Herrschaftsantritt Pippins II. von 679/80 inne.





    oo Irmina † 25.12.704/10


    Kinder:
    - Plektrud um 650 † 725
    670/75 oo Pippin II. der Mittlere 635 oder 640/50 †-16.12.714
    - Adela Äbtissin von Pfalzel um 660 † nach 732
    - Crodelind
    - Regentrud
    - Bertrada die Ältere † nach 721


    Literatur:
    Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 56-57 - Hlawitschka Eduard: Die Vorfahren Karls des Großen. In: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Verlag L. Schwann Düsseldorf Band I Seite 74 - Werner, Matthias: Adelsfamilien im Umkreis der frühen Karolinger. Die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1982 Seite 27,174,213,241,247,250,256,266, 276,279,324,326 -

    Name:
    (Chugoberctus)

    Gestorben:
    wohl 697

    Hugobert heiratete von Oeren, Irmina. Irmina gestorben in 704/710. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 11.  von Oeren, Irminavon Oeren, Irmina gestorben in 704/710.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; Äbtissin von Oeren

    Notizen:

    Allgemeine Deutsche Biographie - Irmina

    Irmina, die heilige, soll nach älteren Annahmen eine Tochter König Dagoberts I. (622—638) und Stifterin des Klosters Oeren (ad horreum, weil hier königliche Scheunen, Vorraths- oder Kornkammern lagen) zu Trier gewesen sein. Man hat sich dafür namentlich auf eine Schenkungsurkunde Dagoberts I. von 633 berufen, welche durch die ihr von Henschen und Papebroch, wie von den Benedictinern gewidmete Paläographische Untersuchung eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, deren Unechtheit aber jetzt längst erwiesen ist (s. Görz, Mittelrhein. Regesten Nr. 73, S. 31). Historisch ist nur festzustellen, daß zu Ende des 7. und zu Anfang des 8. Jahrhunderts eine Aebtissin J. oder Ermina in dem Kloster lebte, von welcher Schenkungsbriefe aus den Jahren 698 (Görz, a. a. O., Nr. 110 u. 111), 699 (ebend. Nr. 113) und 704 (ebend. 114 u. 115) zu Gunsten des von ihr für Bischof Willibrord in Echternach an der Saur (Epternacus) gestifteten Klosters vorliegen. Die im Echternacher goldnen Buch von 1191 (jetzt in Gotha) enthaltene Vita (f. 23) nennt sie gloriosa virgo Irmina primi et inclyti regis Dagoberti fuit de Nanthilde filia, documentirt sich also sofort als ein Elaborat auf Grund der falschen Totationsurkunde von 633. Das von mir herausgegebene Fragment Trierischer Geschichtschreibung aus dem 11. Jahrhundert (Bonn. Jahrb. XLII. 133) läßt sie als Tochter des Königs Dagobert und der Nantild und als Schwester der Regentrudis und Adela, der Aebtissin von Pfalzel, erscheinen. Daß J. das Kloster in Oeren nicht gestiftet, steht urkundlich fest; es bestand schon längere Zeit vor ihr und führte später nur ihren Namen, St. Irmina, weil es ihr ohne Zweifel seinen Hauptbesitz verdankte. Was sonst Trithemius von Irmina's Verlobung, dem Tode ihres Bräutigams u. s. f. zu berichten weiß und ihm Brower (Metropol. eccl. Trev. Irmina 557) nachschreibt, dürfte müßige Erfindung sein. Endlich ist der Nachricht zu gedenken, welche J. in Weissenburg im Unterelsaß sterben läßt und sie als Stifterin auch dieser Abtei bezeichnet. Die Tradd. Wizenburg. ed. Zeuss p. 337 enthalten in dem Reliquienverzeichniß die Angabe: corpus integrum sancte yrmine virgins filie Dagoberti regis, ohne weitere Mittheilungen über das Grab. Solche finden sich dann bei Coccius, Dagobert. c. 18 mit der Grabschrift: Hic reconditum est integrum | corpus b. Irminae virginis filiae | Dagoberti regis Francorum funda | toris huius monasterii. Das Haupt der Heiligen|soll nach Sponheim gekommen sein, was Trithemius Veranlassung gab, von ihr zu sprechen. Die Weissenburger Inschrift, welche auch von Henschen (De Dagoberto libr. II. c. 10—13), Brower (Ann. Trev. Irmina 608) u. s. f. aufgeführt wird, war schon zu Zeiten Laguille's (Hist. d'Alsace Irmina 71) verschwunden. Das Trierische Brevier feiert den Todestag der hl. J. auf den 18. December, doch geben ihn ältere Kalendarien, wie dasjenige des ältesten gedruckten Breviarium Trevirense (Basel 1502) auf den 24. desselben Monats. — Eine handschriftliche Vita s. Irmine auetore Dietr. Hoffmann (17. Jahrh.) bewahrt das Prov. Archiv zu Koblenz.

    Literatur
    Vgl. außer dem oben angeführten Material noch Rettberg, KG. Deutschlands. I. 477. Clouet, Hist. eccl, de la prov. de Trèves, II. 78. 80. Marx, II. 1. S. 461. Liehs, Leb. Trierischer Heiligen, I. 150.



    Jennifer Striewski, Irmina von Trier, im Portal Rheinische Geschichte

    Irmina von Trier (gestorben zwischen 706 und 709), Äbtissin und Heilige

    Irmina von Trier, auch bekannt als Irmina von Oeren, war die zweite Äbtissin des Trierer Klosters Oeren, Stifterin des Klosters Echternach und Gönnerin des Missionars Willibrord (658-739). Ihr Gedenktag ist der 3. Januar (im Bistum Trier und in Luxemburg) beziehungsweise der 24. Dezember.
    Irmina entstammte einem führenden austrasischen Adelsgeschlecht und hatte verwandtschaftliche Beziehungen zu den Arnulfingern und Pippiniden. Ihre Eltern sind nicht bekannt. Vor ihrem Klostereintritt war sie mit dem fränkischen Seneschall und Pfalzgrafen Hugobert (gestorben um 697) verheiratet. Aus der Ehe gingen möglicherweise die Töchter Plektrud, Adela von Pfalzel, Bertrada die Ältere, Regentrud (um 660/665-730/740) und Chrodelinde hervor, jedoch ist diese Familienkonstruktion in der Forschung nicht unwiedersprochen geblieben.
    Seit 697/698 ist Irmina als zweite Äbtissin des um 650 von dem Trierer Bischof Numerian gegründeten Benediktinerinnenklosters Oeren nachgewiesen. Das in unmittelbarer Nachbarschaft großer römischer Getreidespeicher (horrea) im antiken Trierer Hafen erbaute und der Gottesmutter Maria geweihte Frauenkloster war ausschließlich Angehörigen des fränkischen Adels vorbehalten. Unter Irminas Leitung wurde es zu einem kirchlich-kulturellen Zentrum der Stadt; für lange Zeit galt Oeren als das bedeutendste Trierer Nonnenkloster. Irmina war die Nachfolgerin Modestas, der Gründungsäbtissin von Oeren. Sie unterhielt enge Kontakte zu dem angelsächsischen Missionar Willibrord, der zeitweilig den Oerener Nonnen seelsorgerische Betreuung und monastische Unterweisung zukommen ließ. Ihre enge Verbundenheit mit Oeren fand Ausdruck in Irminas reichen Schenkungen an das Kloster.
    Nach dem Tod ihres Mannes stiftete Irmina im Zusammenwirken mit dem Trierer Erzbischof Basin, seinem Neffen Liutwin und mit der Zustimmung ihres Oerener Nonnenkonvents 697/698 ein Benediktinerkloster auf ihrem Eigengut in Echternach, das sie Willibrord, zu dessen wichtigsten Förderern sie zählte, übertrug. Durch Irminas Unterstützung wurde Echternach zu einem festen Standort für die Missionsarbeit und entwickelte sich zu einem seelsorgerischen Zentrum. Außerdem betätigten sich die Mönche in der Armenpflege und Armenfürsorge. 699 schenkte sie dem Kloster Echternach liturgische Gewänder und für den Gottesdienst notwendige Gegenstände, 704 stattete sie es mit weiterem Landbesitz aus. Während Irmina vor allem für die materielle Ausstattung des Klosters sorgte, kam Willibrord wohl die Rolle des geistlichen Gründers zu.nach obenDas genaue Todesdatum Irminas ist ebenso wie ihre letzte Ruhestätte unbekannt, als Todestag gilt der 24. Dezember. Ab 710 erscheint ihre Nachfolgerin Anastasia in den Quellen des Klosters Oeren als Äbtissin, sodass man davon ausgehen muss, dass Irmina vor oder um 710 verstarb. Einer Legende nach wurde sie in der 1284 geweihten Marienkapelle des elsässischen Klosters Weißenburg (Wissembourg) in einem Hochgrab beigesetzt, nachdem ihre Reliquien vorher im Hochaltar der dortigen Kirche aufbewahrt worden waren. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie in Oeren starb und dort ihre letzte Ruhestätte fand. Die Gesta Treverorum berichten, dass Irmina im 12.Jahrhundert im Kloster Oeren beerdigt war und ihr Grab verehrt wurde. Von hier aus gelangten einige ihrer Reliquien nach Sponheim und Weißenburg, wo noch im 15. Jahrhundert eine Verehrung Irminas nachzuweisen ist.
    Seit dem 11.Jahrhundert wurde Irmina als Tochter Dagoberts I. (Regierungszeit 629–639) sowie Gründerin und Lokalpatronin des Trierer Nonnenklosters Oeren verehrt. Ihr zu Ehren wurde das Kloster in St. Irminen umbenannt. Großen Anteil hieran dürfte die vor 1081 durch den Echternacher Mönch und späteren Abt Thiofrid (Amtszeit 1081/1083-1110) verfasste Vita der heiligen Irmina gehabt haben. Die Vita stellt Irmina als Tochter Dagoberts I. dar, die sich nach dem Tod ihres Verlobten Christus versprochen habe. Unterstützt durch ihren Vater gründete sie der Legende nach das Kloster Oeren und wurde dessen erste Äbtissin. Eine offizielle Kanonisation Irminas ist nicht bezeugt.

    Quellen
    Chronicon Epternacense auctore Theoderico monacho. Vita sanctae Irminae (MGH SS XXIII, S. 48-50), bearb. von Ludwig Weiland, Hannover 1874.
    Gesta Treverorum (MGH SS VIII, S. 111-260), bearb. von Georg Waitz, Hannover 1858.
    Poncelet, Albert (Bearb.), De fontibus Vitae sanctae Irminae, in: Analecta Bollandia 8 (1889), S. 285-286.
    Wampach, Camille (Bearb.), Geschichte der Grundherrschaft Echternach im Frühmittelalter. Untersuchungen über die Person des Gründers, über die Kloster- und Wirtschaftsgeschichte aufgrund des liber aureus epternacensis (698-1222), 2 Bände, Luxemburg 1929-1930.

    Literatur
    Knichel, Martina, Irmina von Oeren. Stationen eines Kultes, in: Crusius, Irene (Hg), Studien zum Kanonissenstift, Göttingen 2001, S. 185-201.
    Schmidt-Sommer, Irmgard Gertrud, Dunkle Zeiten-helle Wege. Frauen des frühen Mittelalters gestalten Kirche und Welt, Trier 1998, S. 113-125.
    Werner, Matthias, Adelsfamilien im Umkreis der Karolinger: die Verwandtschaft Irminas von Oeren und Adelas von Pfalzel. Personengeschichtliche Untersuchungen zur frühmittelalterlichen Führungsschicht im Maas-Mosel-Gebiet, Sigmaringen 1982.
    Werner, Matthias, Zu den Anfängen des Klosters St. Irminen-Oeren in Trier, in: Rheinische Vierteljahrsblätter 42 (1978), S. 1-51.
    Wesseling, Klaus-Gunther, Artikel „Irmina von Trier", in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon 2 (1990), Sp. 1336.

    Online
    Die digitalen Monumenta Germaniae Historica (dmgh) [Für eine Recherche innerhalb der dmgh siehe die jeweiligen Angaben unter der Rubrik Quellen].

    Jennifer Striewski (Bonn), 30.09.2010



    Titel/Amt/Status:
    Zweite Äbtissin des Frauenklosters Oeren (ursprünglich St. Marien, später umbenannt in St. Irminen) in Trier.

    Gestorben:
    25.12.

    Kinder:
    1. Crodelind
    2. Regentrud wurde geboren um 660/665; gestorben in 730/740.
    3. Plektrudis wurde geboren um 650; gestorben in 725; wurde beigesetzt in Köln [50667],Köln,Nordrhein-Westfalen,Deutschland.
    4. 5. von Pfalzel, Adela wurde geboren um 660; gestorben in 735.
    5. Bertrada wurde geboren um 670; gestorben nach 721.