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 Bohrer

von Urach, Gottfried

männlich - nach 1275


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Generation: 1

  1. 1.  von Urach, Gottfried (Sohn von von Urach, Egino II. und von Neuffen, Adelheid); gestorben nach 1275.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Balingen [72336],Zollernalbkreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Niedereschach [78078],Schwarzwald-Baar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Schwenningen [78048],Schwarzwald-Baar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Löffingen [79843],Breisgau-Hochschwarzwald,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Hondingen [78176], Schwarzwald-Baar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Leidringen [72348],Zollernalbkreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Villingen [78048],Schwarzwald-Baar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Pfarrer in Leidringen,Hondingen,Löffingen,Oberschwenningen,Niedereschach,Balingen,Villingen
    • Titel/Amt/Status: 1237,1258, Freiburg [79098],Freiburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Freiburg
    • Titel/Amt/Status: 1258, Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Urach
    • Titel/Amt/Status: 1275, Donaueschingen [78166],Schwarzwald-Baar-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland; Herr von Zindelstein
    • Titel/Amt/Status: 1270,1279, Konstanz [78462],Konstanz,Baden-Württemberg,Deutschland; Domherr in Konstanz

    Notizen:

    Gottfried Graf von Urach, 1237, 1258 Graf von Freiburg,
    1258 Graf von Urach gen. von Fürstenberg, 1275 Herr von Zindelstein,
    Domherr in Konstanz 1270,1279,
    Pfarrer in Villingen, Niedereschach, Oberschwenningen,Löffingen, Hondingen, Balingen und Leidringen.


Generation: 2

  1. 2.  von Urach, Egino II.von Urach, Egino II. wurde geboren in um 1185 (Sohn von von Urach, Egino I. und von Zähringen, Agnes); gestorben um 1236.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Freiburg [79098],Freiburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Freiburg und Urach

    Notizen:

    Egino II. Graf von Urach (1230-1236)
    um 1185 - 1236

    Ältester Sohn des Grafen Egino I. der Bärtige von Urach und der Agnes von Zähringen, Tochter von Herzog Berthold IV.

    Egino II. war schon früh Mitregent des Vaters und wurde von den Zähringer Verwandten gefördert. Er engagierte sich 1218 entschieden gegen die STAUFER im Erbkrieg um Zähringen, geriet auch deshalb gegen Kaiser FRIEDRICH II., da er sich von seinem Bruder Konrad von seinem Kreuzzugsgelübde lösen ließ. Die Streitigkeiten wurde letztlich zu seinen und seines Vaters Gunsten gelöst, da Kaiser FRIEDRICH II. das Wohlwollen Konrads brauchte, um das päpstliche Wohlwollen zu behalten. Er bekam unter anderem die wichtige Vogtei von St. Peter dazu und war auch Vogt von Thennenbach. Er folgte den Eltern 1230 im gesamten Besitz, wurde zeitweise Graf von Achalm, einem alten Familienbesitz und half seinem Schwager in Pfirt gegen die Bischöfe von Straßburg. Er erbaute die Burg Zindelstein, nach der er sich zeitweise nannte, war aber vorwiegend Graf von Freiburg. Er schloß sich 1230 eng an den jungen König HEINRICH an, weilte oft an dessen Hoflager, war 1234 der königliche Urteilssprecher in Frankfurt und wurde mit wichtigen Flußtälern (unter anderem Brigach, Breg, Donau, Dreisam, Kinzig, Rench und Wiese) belehnt. Er machte 1234/35 die Rebellion gegen Kaiser FRIEDRICH II. mit und stellte sich kurzfristig militärisch gegen ihn. Er unterwarf sich dann und rettete damit das gesamte Erbe, mußte aber hohe Strafgelder zahlen, womit die Verschuldung und der Niedergang des Hauses begründet wurden; der Verlust von Urach-Dettingen - des alten Stammgebietes - wurde damit eingeleitet. Er stritt jahrelang mit der Zähringer Herzogswitwe Clementia d'Ivrea um deren Witwenrechte und Besitzungen und setzte sie zeitweise gefangen. Er baute die Herrschaft planvoll aus, gewann das Bergregal im Kinzigtal, sicherte sich Wildbann- und Bergrechte im Breisgau, was zu ständigem Streit mit den im Breisgau dominierenden Markgrafen von Baden führte. Er stritt mit HOHENZOLLERN, Teck, Württemberg und den Bischöfen von Basel, holte Dominikaner nach Freiburg und begünstigte die Klöster Thennenbach, St. Peter und St. Georg.

    Hans Jähnichen: Seite 14 "Die Grafen von Urach"

    Graf Egino V. trat 1218 das Erbe seiner Mutter Agnes von Zähringen an, das heißt er erbte die nördlich des Rheins gelegenen Güter. Die Reichslehen wurden eingezogen und andere Herren machten ihm viel Stücke dieses Erbes streitig. Heinrich Büttner hat diesen Grafen eine Monographie gewidmet und gezeigt, wie schwer Egino kämpfen mußte, bis er doch wieder eine stattliche Herrschaft zusammengebracht hatte. Auch war er in den Aufstand des König HEINRICH gegen seinen Vater, dem Kaiser FRIEDRICH II., verwickelt, mußte Freiburg im Breisgau, wohin er seinen Wohnsitz verlegt hatte, verlassen und sich nach Urach flüchten. Dort hielt er sich jedoch klug zurück, als er 1235 zu einer Schlacht im Swiggertal, das heißt dem Ermstal, zwischen Kaiserlichen und Königlichen kam. Dank dieser Vorsicht gelang es ihm, als der Kaiser siegte, eine Aussöhnung mit diesem zu erreichen, aber offenbar nur unter schweren Opfern. Damals wurde vermutlich die Herrschaft Urach an die Bischöfe von Konstanz und Speyer und den Herzog von Bayern verpfändet, die 20 Jahre später als Pfandgläubiger auftraten. Die Verpfändung an den Bischof von Konstanz ist offenbar nie richtig eingelöst worden, denn noch im 14. Jahrhundert forderten die Bischöfe bei Wahlkapitulationen des "oppidum Urach" als ihren Besitz.
    Egino war nach 1235 nach Freiburg zurückgekehrt und betrieb von dort aus die Konsolidierung des Zähringer Besitzes. Er starb jedoch schon im nächsten Jahr, beerbt von seinen Söhnen, unter denen Konrad und Heinrich hervortraten, die um 1245 eine Landesteilung vornahmen.

    Wolfgang Stürner: Teil 1 Seite 215, 238 "Friedrich II."

    Auch die Haupterben, Egino von Urach-Freising und vor allem sein gleichnamiger Sohn Egino V., wandten sich im übrigen von Anfang an entschieden gegen einzelne Ansprüche des STAUFERS. Das wohl im September 1218 zu Ulm erreichte Einvernehmen über sdie strittigen Fragen überdauerte kaum das nächste Frühjahr. Bald darauf führte die Unzufriedenheit der URACHER sogar zu Kämpfen zwischen den beiden Parteien, und eine Reihe von Bewohnern Freiburgs und anderer gräflicher Orte benützte damals die Gelegenheit zur Übersiedliung in die anscheinend attraktiveren königlichen Städte. Obwohl sich die Dinge demnach für FRIEDRICH keineswegs schlecht entwickelten, suchte er doch rasch den Ausgleich mit Egino V. - ob im Blick auf dessen Bruder Konrad, den Kardinalbischof von Porto, also in Wahrheit aus Ehrfurcht für den Apostolischen Stuhl, wie er später dem Papst beteuerte, oder aber einfach in dem Bestreben, einen wichtigen Fürsten S-Deutschlands wieder an sich zu binden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls nahm er Egino im September 1219 erneut in seine Gnade auf, befahl die Rückführung der aus dem Gebiet des Grafen Abgewanderten und überließ ihm sogar den von den Tecker Herzögen erworbenen Teil der zähringischen Erbschaft. Dafür sollte ihm der Graf allerdings die stattliche Summe von 25.000 Mark Silber bezahlen, die er dann bis auf 3.000 Mark erließ, weil Egino versprach, mit einer ansehnlichen Ritterschar am Kreuzzug teilzunehmen. Damit war der Fall freilich längst nicht erledigt - noch 1235 gehörte Egino zu denjenigen, die sich mit König HEINRICH gegen den Kaiser erhoben.
    daran änderten grundsätzlich auch jene neuerlichen Widrigkeiten nichts, von denen er entschuldigend dem Papst berichtete. Ein ärgerliches und bedenkliches Beispiel hochadligen Verhaltens war es freilich doch, wenn sich Graf Egino von Urach, obwohl er dem König bei seiner Aussöhnung erhebliche Kreuzzugshilfe versprochen hatte, nun mit anderen zusammen bei seinem Bruder, dem Kardinal Konrad von Porto, die Lösung vom Kreuzzugsgelübde verschaffte oder wenn vorwiegend elsässische Große von demselben Kardinal die Erlaubnis einholten, statt nach Palästina gegen die Albigenser im ungleich südlicheren Frankreich zu ziehen.

    Wolfgang Stürner: Teil 2 Seite 118, 300-302, 305 "Friedrich II."

    Dem Ausgleich aber, den der Kardinal zwischen seinem Bruder Egino von Urach und König HEINRICH im immer wieder neu aufbrechenden Streit um das ZÄHRINGER-Erbe zuwege brachte, stimmte er zwei Jahre später zu - aus Liebe und Wohlwollen für Konrad, wie er allerdings eigens betonte.
    Fürs erste schien HEINRICH indessen der Erfolg recht zu geben. Auf dem schon erwähnten Frankfurter Hoftag vom Februar 1234 nahm er im Streit zwischen Graf Egino V. von Urach und Markgraf Hermann von Baden um Forstrechte und Silbergruben im Breisgau für den damals auf seiner Seite stehenden Egino Partei. Er bestätigte nicht nur die auf einen Fürstenspruch gegründete Belehnung des URACHERS mit den umkämpften Gütern udn Rechten, wogegen wohl nichts sprach, sondern brachte Hermann zudem dahin, daß er ihm seinen Sohn als Geisel stellte; überdies zwang er ihn, die eeinst mit FRIEDRICH vereinbarte Pfandsumme für Lauffen a.N. und andere Städte herabzusetzen. FRIEDRICH machte die umstrittenen Maßnahmen seines Sohnes gegen Bayern und Baden wie gegen Hohenlohe rückgängig.
    Unter den Fürsten gewann HEINRICH indessen nur die Bischöfe von Würzburg, Augsburg, Speyer und Worms sowie Abt Konrad von Fulda; daneben sympathisierte vielleicht sein Schwager, Herzog Friedrich von Österreich, mit seiner Sache, und aus dem süddeutschen Adel traten Graf Egino von Urach-Freiburg, Heinrich von Neuffen und Anselm von Justingen an seine Seite.
    HEINRICH indessen scheint sich mit ihr nicht abgefunden, er scheint sich geweigert zu haben, auf den Trifels mit den Reichsinsignien und damit auf die Königswürde tatsächlich zu verzichten.Wohl aufgrund dieses neuerlichen Aufbäumens gegen den kaiserlichen Willen befahl FRIEDRICH, ihn gefangenzunehmen und zunächst Otto von Bayern zu übergeben. Zwar drohte von der schwäbischen Opposition um die Herren von Neuffen und Justingen und dem vorsichtig aus dem Hintergrund Hilfe gewährenden Grafen Egino von Urach bereits seit Ende Juni, seit ihrer Niederlage gegendie Truppen Bischof Heinrichs von Konstanz im Ermstal keine ernsthafte Gefahr mehr.


    Kinder:
    - Tochter
    1. oo Gottfried I. von Habsburg-Laufenburg - 1271 gefallen
    2. oo Simon II. Graf von Geroldseck - vor 1294
    - Gebhard - um 1262 Gebhard stand in großer päpstlicher Gunst und wurde 1248 päpstlicher Kaplan und Domherr von Straßburg und Konstanz.
    - Gottfried - nach 1275 Pfarrer zu Villingen und Balingen
    - Berthold Graf von Urach - vor 1241
    - Konrad I. um 1226- 1271 gefallen
    - Heinrich I. Graf von Fürstenberg - 1284
    - Kunigunde - vor 1249
    oo Otto I. Graf von Eberstein 1172- 1279

    Literatur:
    Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 106,125,218,220,223-235,237-240,242,250, 253-255,260,264,301,303,351 - Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin 1998, Seite 49 A,51A,54,58-60,67,87, 219,220 A,221,339 -

    J. Kindler von Knobloch, Oberbadisches Geschlechterbuch

    Egino V, der Jüngere, Graf von Urach, 1205, erbte von seinem 1218.11. 2.+ mütterlichen Oheime Berthold V, letztem Herzoge von Zähringen, dessen Besitzungen in der Ortenau, im Renchthale, Breisgau, in der Baar und im Schwarzwalde, nannte sich 1221 dominus castri di Friburc, später Graf von Freiburg, + 1236;
    uxor: Adelheid von Neifen, 1224, 1239, trat um 1240 In das Kloster Günthersthal. Todestag 6. 9.



    Name:
    nach Kindler von Knobloch Egino V. von Urach

    Gestorben:
    -12.1.1236-1237

    Egino heiratete von Neuffen, Adelheid. Adelheid (Tochter von von Neiffen, Heinrich I. und von Rohrdorf, Adelheid) gestorben in 1248. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Neuffen, Adelheidvon Neuffen, Adelheid (Tochter von von Neiffen, Heinrich I. und von Rohrdorf, Adelheid); gestorben in 1248.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Beruf: um 1240, Günterstal [79100],Freiburg,Baden-Württemberg,Deutschland; Nonne zu Günterstal

    Notizen:

    Gestorben:
    6.9.

    Kinder:
    1. von Urach, Adelheid
    2. von Urach, Gebhard gestorben um 1262.
    3. 1. von Urach, Gottfried gestorben nach 1275.
    4. von Urach, Berthold V. gestorben vor 1241.
    5. von Urach, Konrad I. wurde geboren um 1226; gestorben am 21 Mai 1271.
    6. von Urach und Fürstenberg, Heinrich I. gestorben in 1284.
    7. von Urach, Kunigunde gestorben vor 1249.


Generation: 3

  1. 4.  von Urach, Egino I.von Urach, Egino I. wurde geboren um 1160 (Sohn von von Urach, Egino III. und von Wasserburg, Kunigunde); gestorben in 1230.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Urach

    Notizen:

    Egino I. der Bärtige Graf von Urach
    um 1160 - 1230
    Einziger Sohn des Grafen Egino III. von Urach und der Kunigunde von Diessen-Wasserburg, Tochter von Graf Engelbert

    Egino I. der Bärtige erschien als Mitregent seines Vaters und machte dessen Fehde gegen Reichenbach mit. Er war auch STAUFER-Stütze und nahm während des deutschen Thronkrieges 1198 am wüsten Fehdewesen in Schwaben teil, ging 1212 zu Kaiser FRIEDRICH II. über und geriet 1218 schroff gegen ihn wegen des gewaltigen Zähringer Erbes, da der Kaiser von Reiches wegen vieles forderte. Er setzte nach jahrelangem Streit 1226 mit Hilfe seines berühmten Sohnes Konrad seine Erbinteressen gegen staufische durch und gewann die Grafschaft Freiburg, Teile der Ortenau und die Grafschaft in der Baar, einen gewaltigen Streubesitz mit vielen angeschlossenen Vogteien und Rechten. Er mußte auf Reichsabteien und Villingen verzichten, auf das Kinzigtal und den Herzogstitel. Von der Zähringer Linie Teck bekam er unter anderem Sulz, Dornstetten, Rottweil und die Stammburg Zähringen dazu und gründete die Rodungsmark Bräunlingen. Eine fast unentwirrbare rechts- und besitzmäßige Gemengelage mit Teck, Hohenzollern, Württemberg, Baden und Sulz bestimmte im weiteren Verlauf stark die Geschichte der Familie Eginos. Er stritt in der Baar mit den Herzögen von Teck und den Grafen von Sulz, die die nördliche Baar beherrschten, Egino nur die südliche und trat nach 1220 wegen seines hohen Alters mehr und mehr hinter dem Sohn zurück.

    Wolfgang Stürner: Teil 1 Seite 215, "Friedrich II."

    Als fast ebenso mühselig und langwierig wie dieser Konflikt erwies sich die Auseinandersetzung um das reiche Erbe des im Februar 1218 verstorbenen letzten ZÄHRINGER-Herzogs Berthold V. Sein Allodialgut teilten sich im wesentlichen seine Schwäger, die Grafen Ulrich von Kyburg und Egino IV. von Urach, einiges ging an den Markgrafen von Baden. Doch auch FRIEDRICH schaltete sich von Anfang an energisch ein. Er sicherte sich durch Kauf den Anteil der Herzöge von Teck und zog, das zähringische Reichsfürstentum auflösend, die Reichslehen der ZÄHRINGER ein, unter anderem Zürich, Bern, Interlaken, Solothurn, Murten, Rheinfelden, Schaffhausen, Neuenburg am Rhein, Villingen sowie die Vogtei über St. Blasien. Unter den zähringischen Kirchenlehen lag ihm besonders an den vom Bamberger und Straßburger Bistum stammenden Vogtei- und Herrschaftsrechten in der Ortenau, die den ZÄHRINGERN die Gründung der Stadt Offenburg ermöglicht hatten. Ganz augenscheinlich trat er dort sofort die Nachfolge der ZÄHRINGER an und drängte die betroffenen Bischöfe, ihn in dieser Position förmlich anzuerkennen. Die beiden Geistlichen sträubten sich lange gegen sein Ansinnen, ehe schließlich der Bamberger nachgab und dem König 1225 sein Lehen gegen Zahlung von 4.000 Mar Silber übertrug. Das zur Ergänzung notwendige und FRIEDRICH im Schiedsspruch von 1221 auch schon zugestandene Straßburger Lehen fiel - wie wir sagen - erst 1236 endgültig an ihn.
    Auch die Haupterben, Egino von Urach-Freising und vor allem sein gleichnamiger Sohn Egino V., wandten sich im übrigen von Anfang an entschieden gegen einzelne Ansprüche des STAUFERS. Das wohl im September 1218 zu Ulm erreichte Einvernehmen über die strittigen Fragen überdauerte kaum das nächste Frühjahr. Bald darauf führte die Unzufriedenheit der URACHER sogar zu Kämpfen zwischen den beiden Parteien, und eine Reihe von Bewohnern Freiburgs und anderer gräflicher Orte benützte damals die Gelegenheit zur Übersiedlung in die anscheinend attraktiveren königlichen Städte. Obwohl sich die Dinge demnach für FRIEDRICH keineswegs schlecht entwickelten, suchte er doch rasch den Ausgleich mit Egino V. - ob im Blick auf dessen Bruder Konrad, den Kardinalbischof von Porto, also in Wahrheit aus Ehrfurcht für den Apostolischen Stuhl, wie er später dem Papst beteuerte, oder aber einfach in dem Bestreben, einen wichtigen Fürsten S-Deutschlands wieder an sich zu binden, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls nahm er Egino im September 1219 erneut in seine Gnade auf, befahl die Rückführung der aus dem Gebiet des Grafen Abgewanderten und überließ ihm sogar den von den Tecker Herzögen erworbenen Teil der zähringischen Erbschaft. Dafür sollte ihm der Graf allerdings die stattliche Summe von 25.000 Mark Silber bezahlen, die er dann bis auf 3.000 Mark erließ, weil Egino versprach, mit einer ansehnlichen Ritterschar am Kreuzzug teilzunehmen. Damit war der Fall freilich längst nicht erledigt - noch 1235 gehörte Egino zu denjenigen, die sich mit König HEINRICH gegen den Kaiser erhoben.





    oo Agnes von Zähringen, Tochter des Herzogs Berthold IV., um 1165 - 1239, Erbin von Baar und Breisgau

    Kinder:
    - Egino II. - 1236
    - Konrad - 1227
    - Berthold - 1242
    - Rudolf Graf von Urach-Dettingen - vor 1260
    - Heilwig
    oo Friedrich II. Graf von Pfirt-Altkirch - 1234
    - Berthold der Jüngere - wohl 1261
    - Jolanthe
    oo Ulrich III. Graf von Neuchatel - 1225


    Literatur:
    Die Zähringer. Schweizer Vorträge und neue Forschungen. Hg. von Karl Schmid; Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1990, Seite 221,351 -

    Egino I. von Urach, genannt der Bärtige

    Egon IV von Urach



    Siegel des Grafen Egino I. von Urach auf einer Urkunde von 1228

    Siegel Egon der Bärtige



    Josef Bader, Egeno der Bärtige, Graf von Urach: nach den Quellen bearbeitet



    Name:
    nach Kindler von Knobloch Egino IV. von Urach

    Egino heiratete von Zähringen, Agnes. Agnes wurde geboren um 1165; gestorben in 1239. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Zähringen, Agnes wurde geboren um 1165; gestorben in 1239.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin von Urach

    Notizen:

    Agnes von Zähringen Gräfin von Urach
    um 1165 - 1239
    Tochter des Herzogs Berthold IV. von Zähringen aus seiner 1. Ehe mit der Heilwig von Froburg, Tochter von Graf Hermann

    Agnes war die Erbin von Baar und Breisgau.

    Karl Schmid: Seite 157, "Die Zähringer"

    Nun ist schon von Oswald Redlich bemerkt worden, dass die beiden Gertruden, Mutter und Tochter, die 1273 bei der Krönung RUDOLFS I. neue Namen erhielten, nach den beiden zähringischen Allodialerbinnen unbenannt wurden. Agnes, die eine Schwester des letzten ZÄHRINGERS, hatte Egeno von Urach, die andere, Anna, hatte Ulrich von Kyburg geheiratet.



    oo Egino I. Graf von Urach, um 1160 - 1230

    Kinder:
    - Egino II. - 1236
    - Konrad - 1227
    - Berthold - 1242
    - Rudolf Graf von Urach-Dettingen - vor 1260
    - Heilwig
    oo Friedrich II. Graf von Pfirt-Altkirch - 1234
    - Berthold der Jüngere - wohl 1261
    - Jolanthe
    oo Ulrich III. Graf von Neuchatel - 1225

    Kinder:
    1. 2. von Urach, Egino II. wurde geboren in um 1185; gestorben um 1236.
    2. von Urach, Konrad wurde geboren um 1185; gestorben in 1227 in Bari [70100],Apulien,Italien.
    3. von Urach, Heilwig
    4. von Urach, Berthold gestorben in 1261.
    5. von Urach, Jolante

  3. 6.  von Neiffen, Heinrich I. wurde geboren um 1165/1170; gestorben nach 1246.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Justingen [89601],Alb-Donau-Kreis,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Neuffen [72639],Esslingen,Baden-Württemberg,Deutschland
    • Titel/Amt/Status: Achalm (Burg),Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Neuffen, Achalm und Justingen

    Notizen:

    genannt 1207-1246

    Heinrich I. Graf von Neuffen, Achalm und Justingen
    um 1165/70- nach 1246

    Ältester Sohn des Grafen Bertold I. von Neuffen-Weißenhorn-Achalm und der Adelheid von Gammertingen-Hettingen, Tochter von Graf Adalbert

    Heinrich (um 1200-1246, vermählt mit der Erbtochter von Winnenden und Rohrsdorf); Albert (1216-1245 erwähnt), der oft am Hofe FRIEDRICHS II. und HEINRICHS (VII.) weilte. Bei der Erbteilung zwischen Heinrich und Albert erhielt ersterer die Burgen Neuffen und Achalm mit dazugehörigen Herrschaften, letzterer den Besitz an der Iller.

    Paul Friedrich Stälin: Seite 432-434, "Grafen Württembergs"

    Eine nicht unbedeutende Rolle in der deutschen Geschichte spielte des ersteren Berchtolds Sohn Heinrich, vorausgesetzt, dass stets ein und derselbe Träger dieses Namens im Folgenden auftritt. Er erscheint zuerst am Hoflager König PHILIPPS und Kaiser OTTOS IV., war jedoch im Jahre 1211 einer der Gesandten der deutschen Fürsten, welche den jungen STAUFER FRIEDRICH zum deutschen Throne beriefen. Später finden wir ihn wie seinen Bruder Albert sehr häufig bei letzterem, so auf dessen Kreuzzuge, noch mehr aber bei König HEINRICH (VII.), in dessen Empörung er verwickelt war. Zwar wurde er von Kaiser FRIEDRICH II. wieder zu Gnaden angenommen, allein nach dem Ausbruch des Kampfes zwischen letzterem und Papst Gregor IX. im Jahre 1239 scheint er, wie sicher anzunehmen, auf die Seite der päpstlichen Partei getreten zu sein, ja er hat sich vielleicht im Jahre 1246, noch dem Gegenkönige HEINRICH RASPE angeschlossen (+ um 1246). Er vermählte sich ohne Zweifel mit einer Winnenden-Rohrdorfer Erbtochter, durch welche insbesondere die Herrschaft Winnenden in den Besitz des Geschlechtes kam.

    Heinrich I. wurde 1211 mit Anselm von Justingen im Auftrag der deutschen Fürsten zu FRIEDRICH II. nach Italien geschickt.

    Literatur:
    Thorau, Peter: Jahrbücher des Deutschen Reichs unter König Heinrich (VII.) Teil I, Duncker & Humblot Berlin 1998, Seite 95-97,106,109,110 A,113,119,121-123,357,359 -

    Name:
    von Neuffen

    Heinrich heiratete von Rohrdorf, Adelheid. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  von Rohrdorf, Adelheid (Tochter von von Schauenburg, Gottfried I. und von Rohrdorf, N.).

    Notizen:

    Erbin von Winnenden

    Adelheid war auch die Erbin ihres Onkels Graf Mangold von Rohrdorf

    Kinder:
    1. von Neuffen, Heinrich II. gestorben nach 1275.
    2. von Neuffen, Bertold gestorben nach 1258.
    3. von Neuffen, Jutta gestorben in 1237.
    4. von Neuffen, Gottfried gestorben nach 1259.
    5. 3. von Neuffen, Adelheid gestorben in 1248.


Generation: 4

  1. 8.  von Urach, Egino III. (Sohn von von Dettingen, Egino II.); gestorben in 1180.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Graf von Urach

    Notizen:

    Egino III. Graf von Urach
    - 1180
    Sohn des Grafen Egino II. im Schwiggerthal

    Egino III. erbaute die Burg Urach, nach der er sich nannte. Er ist quellenmäßig auch wenig greifbar, verhielt sich wie sein bischöflicher Bruder Gebhard von Straßburg und wurde eine wichtige STAUFER-Stütze und deren Vasall. Er nahm an schwäbischen Landtagen teil, begünstigte das Kloster Zwiefalten, eine Stiftung der Verwandten in Achalm und erschien zuletzt in einer Fehde mit dem Kloster Reichenbach.



    oo Kunigunde von Diessen-Wasserburg, Tochter des Grafen Engelbert

    Kinder:
    - Egino I. der Bärtige um 1160 - 1230

    Egino heiratete von Wasserburg, Kunigunde. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Wasserburg, Kunigunde

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Urach [72574],Reutlingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Gräfin von Urach

    Notizen:

    Kunigunde von Wasserburg Gräfin von Urach

    Tochter des Grafen Engelbert von Hall und Wasserburg aus seiner 2. Ehe mit der Hedwig von Formbach, Tochter von Graf Dietrich I. von Pütten

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Dr. Wilhelm Wegener: Seite 161

    57. Kunigunde

    (1169) domina Chunigundis comitissa de Urach, Schwester des Grafen Dietrich III. OÖ UB 1, 358 n 132, 377 n 175
    + 4/9 Zwiefalten: Chunigunt comitissa de Urah Necr. 1, 259.

    GENEALOGISCHES HANDBUCH ZUR BAIRISCH-ÖSTERREICHISCHEN GESCHICHTE, Prof. Dr. Otto Dungern: Seite 24

    52. Kunigunde

    Comitissa de Vra (1169?) (Mb. III. 474/5. 121 = OÖ.UB. I.358. 132) verzichtet mit ihrem Bruder Graf Dietrich und mit ihren Kindern auf den von der Mutter Hedwig an Reichersberg geschenkte Güter; sie war Gattin des Grafen Egino III. von Urach (siehe Stammtafel der mediatisierten Häuser: Fürstenberg 1884).




    oo Egino III. Graf von Urach (Fürstenberg) - 1180

    Kinder:
    - Egino I. der Bärtige um 1160- 1230

    Kinder:
    1. 4. von Urach, Egino I. wurde geboren um 1160; gestorben in 1230.

  3. 14.  von Schauenburg, Gottfried I. (Sohn von von Schauenburg, Gerhard I. und von Burgeck, Heilicka); gestorben nach 1196.

    Notizen:

    1190-1196 Urkundenzeuge für Kaiser Heinrich VI. (1191-1197)

    Ottilie Kilian, Sülchgau - Wolfsölden - Schauenburg Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300) in Mannheimer Geschichtsblätter Neue Folge Band 6 S.156-158

    Gottfried v. Schauenburg, Inhaber der Herrschaft Winnenden

    Der Anfall von Wolfsölden bedeutete für die Familienpolitik der Schauenburger einen glücklichen Sachverhalt, war diese doch darauf ausgerichtet, den Bergstraßenbesitz nicht nur auszubauen, sondern ihn auch ungeteilt für den Ältesten, Gerhard II, als Nachfolger in der Herrschaft zu erhalten. Dieses Ziel verfolgend, war Siegehard in jungen Jahren dem geistlichen Stand zugeführt worden, der ihn in die Reihe der Reichsfürsten aufsteigen ließ, und Berthold wurde in das um die Vogtei bereicherte Wolfsöldener Erbe eingesetzt. Welche Laufbahn oder welche Besitzgrundlage aber war für Gottfried, den vierten Sohn Gerhards, vorgesehen?
    Gottfried, der den Namen seines Onkels Gottfried von Wolfsölden trägt, ist an der Bergstraße nur für kurze Zeit nachweisbar. 1168 tritt er in Ladenburg zusammen mit seinen Brüdern als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Konrad von Worms zugunsten von Kloster Schönau auf 221) und 1173 ist er - ebenfalls mit seinen Brüdern - in Lorsch anwesend, als Abt Siegehard den Plankstadter Klosterbesitz an Kloster Lobenfeld transferiert 222). Kloster Lorsch verzeichnet um diese Zeit noch die Schenkung eines Weinberges 223), dann verstummen die Nachrichten über Gottfried von Schauenburg.
    Es gibt allerdings Anlass anzunehmen, dass Gottfried in eine andere Gegend abgewandert ist und sich nach dem neuen Sitz nennt. Wenige Jahre nämlich nach seinem letzten Auftreten an der Bergstraße wird mit Beginn der 1180er-Jahre in der Nähe von Wolfsölden erstmals ein Edelfreier Gottfried von Winnenden nachweisbar, dessen namengebender Sitz nach Meinung der älteren wie der neueren Literatur 224) ein Teil der Herrschaft Wolfsölden war, die ihm als väterliches Erbe zugeteilt worden sei.
    Auch Gottfried von Winnenden steht in Beziehung zum staufischen Haus; er zählt zum engeren Gefolge des Herrschers und zu jenen Männern, die bei kaiserlichen Verfügungen und Rechtshandlungen als Zeugen fungieren. Lässt sich seine Zeugentätigkeit in den 1180er-Jahren nur für 1181 auf der Burg Staufen 225), 1187 im Kloster Eußerthal 226) und 1189 im staufischen Hauskloster Lorch 227) festhalten, so stellt man ab den 1190er-Jahren,seit dem Regierungsantritt Kaiser Heinrich VI., eine zunehmende Präsenz fest. Wir finden ihn 1190 im Gefolge Heinrichs in der Kaiserpfalz Wimpfen 228), 1192 in Schwäbisch Gmünd 229); im Frühjahr 1193 zieht er mit dem Kaiser von Speyer 230) nach Würzburg 231), wo er sich offensichtlich vom kaiserlichen Gefolge trennt. Am 2. Januar 1194 fungiert er bereits wieder als Zeuge in Würzburg 232), von wo aus er an der Reichsfahrt des Herrschers teilnimmt, die zunächst über Münnerstadt 233), Saalfeld 234) nach Nürnberg 235) und von hier aus in die westlichen Landesteile führt. In der zweiten Aprilhälfte ist Gottfried in der Kaiserpfalz Aachen 236) nachweisbar und nimmt anschließend im kaiserlichen Gefolge Aufenthalt auf dem Trifels 237). Da Heinrich von hier aus mit dem Heer nach Italien aufbrach, ist es wahrscheinlich, dass Gottfried zu den Teilnehmern des Italienzuges gehörte. Mitte Juli 1195 ist er in Worms zugegen 238), wohin sich Heinrich bald nach der Rückkehr aus Italien begeben hatte. Ein letztes Mal zeigt sich Gottfried im Juni des folgenden Jahres im Gefolge des Staufers bei dessen Aufenthalt im Elsaß, als er in Selz 239) und Oberehenheim 240) Zeugendienst leistet.
    Es ist davon auszugehen, dass wir die Dienste Gottfrieds und seine Gefolgschaft in Zusammenhang mit einem Gunsterweis des staufischen Herrschers in Form von Besitz- und Herrschaftsrechten sehen müssen, auch wenn wir darüber keine Kenntnis haben. Wie bereits erwähnt, hält man Winnenden für ehemals zur Herrschaft Wolfsölden zugehörig. Doch findet sich kein Hinweis dafür, dass die Region südlich der Linie Heiningen-Wolfsölden-Affalterbach mit Winnenden als Hauptort der Herrschaft Wolfsölden zuzurechnen ist 241). Vielmehr dürfte die Herkunft Winnendens anderswo zu suchen sein. Im Gebiet der unteren Rems mit den Orten Winterbach und Waiblingen erstreckte sich nachweislich ein Zentrum salisch-staufischen Besitzes 242), das mit Ausnahme von einem Gebiet um Winnenden durch König Philipp um 1200 an die Grafen von Württemberg vergeben wurde, um sich ihrer Anhängerschaft gegen den welfischen Gegenkönig zu versichern 243). Winnenden könnte also von diesem Besitzkomplex in den späten 1170er-Jahren abgetrennt und von Friedrich Barbarossa an die Schauenburger gegeben worden sein durch die Vermittlung Bertholds, der aufgrund einer zwei Jahrzehnte währenden treuen Gefolgschaft in engem Kontakt zu Friedrich I. gestanden war. Auch wenn dies nicht beweisbar ist, bleibt als bemerkenswertes Indiz, dass Gottfried zum einen erst ab den 1180er-Jahren in Winnenden nachweisbar wird, obwohl er bereits 1168 als Zeuge in einer Wormser Bischofsurkunde auftrat, also damals schon geschäftsfähig war, und zum anderen, daß er in den 80er- und 90er-Jahren Gefolgsmann der Staufer war. Wäre Winnenden ein Teil der Herrschaft Wolfsölden gewesen, hätte Gottfried zweifellos schon ein Jahrzehnt früher sein Erbe angetreten.
    Winnenden 244) blieb nur eine Generation im Besitz des Schauenburger Zweiges, um dann um die Jahrhundertwende in den des Heinrich von Neiffen überzugehen, der wie Gottfried zu den treuen Anhängern des staufischen Hauses zählte 245). Der Zusammenhang zwischen Winnenden und Neiffen lässt sich aufgrund von Schenkungsaufzeichnungen des Klosters Salem erschließen. 1210, nach dem Tod des Grafen Manegold von Rohrdorf (b. Meßkirch), suchte Abt Eberhard von Salem, der Bruder des verstorbenen Grafen 246), Heinrich von Neiffen und dessen Gemahlin Adelheid, die eine Schwestertochter des Grafen Manegold war, auf ihrer Burg Winnenden auf, um sich eine von dem Grafen Manegold gemachte Schenkung von Adelheid, der Erbin des Grafen, bestätigen zu lassen 247).
    Winnenden, 1210 im Besitz der Adelheid und ihres Gemahls Heinrich von Neiffen, dürfte aus dem Erbe der Adelheid herrühren, wodurch sie als Erbtochter Gottfrieds anzusehen ist. Dessen Gemahlin war demnach die namentlich nicht bekannte Schwester des Grafen Manegold. Als Erbin von Winnender und Rohrdorfer Besitz brachte Adelheid ihrem Gemahl Heinrich von Neiffen zwischen 1196 und 1210 ein reiches Erbe zu.
    Damit war Winnenden, das als Versuch der Schauenburger gelten kann, einen weiteren Herrschaftsbereich neben Wolfsölden aufzubauen, nach etwa zwei Jahrzehnten wieder verloren gegangen, gefolgt von der Herrschaft Wolfsölden, der wenige Jahre danach das gleiche Schicksal widerfuhr. Während somit bis zum Ende der 1220er-Jahre der gesamte Besitz zwischen mittlerem Neckar, Murr und Rems durch Erbtöchter an andere Adelsfamilien übergegangen war, konnte die Hauptlinie an der Bergstraße ihren Besitz halten und an die Söhne weitergeben.

    Anmerkungen

    221 CL I Nr. 160, S. 444f. / GUD. Syl. I, S. 24.
    222 GUD. Syl. I, S. 27.
    223 CL III Nr. 3821.
    224 KLEMM (wie Anm. 62), S. 525; Eberhard SCHAUER: Herrschaftsverhältnisse in Winnenden (Heimatkundliche Blätter Jahrg. 1/Nr. 1; 1981), S. 6; FRITZ (wie Anm. 40), S. 137f.
    225 MGH D F I. Nr. 311, S. 10; WUB II, S. 216.
    226 MGH DFL Nr. 960, S. 234f.
    227 WUB II, S. 263.
    228 J. F. BÖHMER: Regesta Imperii IV/3 (Die Regesten des Kaiserreiches unter Heinrich VI. 1165[1190]— 1197, neubearb. von Gerhard BAAKEN; 1972), Nr. 107.
    229 RI IV/3 Nr. 232; das WUB II, S. 294, datiert in das Jahr 1193.
    230 RI IV/3 Nr. 285.
    231 RI IV/3 Nr. 298.
    232 RI IV/3 Nr. 330.
    233 RI IV/3 Nr. 335.
    234 RI IV/3 Nr. 336.
    235 RI IV/3 Nr. 339, 340.
    236 RI IV/3 Nr. 343, 344.
    237 RI IV/3 Nr. 347, 348, 349.
    238 RI IV/3 Nr. 463.
    239 RI IV/3 Nr. 521.
    240 RI IV/3 Nr. 525.
    241 Die wolfsöldener Lehensleute Konrad und Otto von Weiler sind dem Weiler b. Löwenstein zuzuordnen (vgl. Beschreibung des OA Weinsberg [1861], S. 387) und nicht dem Weiler am Stein b. Leutenbach, wie E. SCHAUER (wie Anm. 224), S. 4, vermutet.
    242 STENZEL (wie Anm. 79), S. 34f.
    243 STENZEL (wie Anm. 79), S. 56 u. Anm. 205.
    244 Der Sitz Gottfrieds war vermutlich das nahe gelegene Bürg, das noch 1623 Altwinnenden genannt wird; vgl. Beschreibung des OA Waiblingen (1850), S. 215; Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg. Der Rems-Murr-Kreis II (1983), S. 1483 u. 1557.
    245 SCHAUER (wie Anm. 224), S. 10.
    246 F. L. BAUMANN: Acta Salemitana. In: ZGO 31 (1879), S. 47ff., bes. S. 63 s.v. »Oberweiler«; BADER: Der älteste Güterbesitz des ehem. Reichsstiftes Salem. In: ZGO 1 (1850), S. 315-353, bes. S. 328 Anm. 1.
    247 Vgl. die Schenkungsurkunde von 1210 bei BAUMANN (wie Anm. 246), S. 63ff., bes. S. 64; die bischöfliche Bestätigung von 121 in: ZGO 3 (1852), S. 460.

    Name:
    v. Schauenburg 1168-1173 = v. Winnenden 1181-1196

    Gottfried heiratete von Rohrdorf, N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 15.  von Rohrdorf, N. (Tochter von von Rohrdorf, Gottfried).
    Kinder:
    1. 7. von Rohrdorf, Adelheid