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 Bohrer

von Polen, Bezprym

männlich 990 - 1032  (42 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Polen, Bezprym wurde geboren in 987/990 (Sohn von von Polen, Boleslaw I. und von Ungarn, Judith); gestorben in 1032.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1031-1032, Polen; Herzog von Polen

    Notizen:

    Bezprym Herzog von Polen (1031-1032)
    um 987/90- 1032 ermordet
    Einziger Sohn des Herzogs Boleslaw I. der Tapfere von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 2. Ehe mit der Judith von Ungarn, Tochter von Großfürst Geisa

    Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 36

    Bezprym (Bezprem, Weszprem), Herzog von Polen
    * 968, + 1031

    Ältester Sohn von König Boleslaw Chrobry aus seiner 2. Ehe mit einer ungarischen Prinzessin, wahrscheinlich einer Tochter Gezas.
    Bezpryms (seltener) Name scheint slavisch, nicht ungarischer Herkunft zu sein. Die Quellen schweigen von Bezpryms Schicksal nach der Scheidung seiner Eltern (987); nach einer Hypothese soll er Mönch in Pereum gewesen sein (999), nach einer anderen in Ungarn gelebt haben (Veszprém). Nach dem Tode seines Vaters (1025), der seinen Sohn Mieszko II. aus seiner dritten Ehe mit Emnilda zum Nachfolger und Alleinerben bestimmt hatte, nutzte Bezprym die verzweifelte Lage, in die sein Stiefbruder das Königreich Polen durch Kriege mit allen Nachbarn und durch Konflikte mit der Adelsopposition gebracht hatte, zur Realisierung seiner Erbansprüche aus, zwang 1031 mit Hilfe russischer Truppen und im Bund mit Kaiser Konrad II., König Mieszko II. zusammen mit dessen jüngstem Bruder Otto zur Flucht nach Böhmen. Als Nachfolger Mieszkos II. verzichtete er auf Krone und Kroninsignien, die er an Konrad II. auslieferte. Da Bezprym kurz darauf ermordet wurde, konnte Mieszko II. auf den Thron zurückkehren, mußte sich aber Konrad II. unterwerfen und sich mit der Aufteilung seines Erbes abfinden.

    J. Dowiat

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BEZPRYM + 1032
    Bezprym folgte 1031 nach Thronkrieg.

    Wolfram Herwig: Seite 232,237,238, "Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche."

    Mieszko II. war der Sohn Boleslaws aus dessen dritter Ehe, die dieser 987 mit Emnildis, der Tochter des wohl lausitzischen Fürsten Dobromir, geschlossen hatte [34 Lübke, Regesten 3, nr. 246; vgl. Ludat, An Elbe und Oder (Beilage).]. Dagegen war Bezprym der zweitälteste Sohn Boleslaws aus dessen zweiter Ehe mit einer Schwester Stephans I. von Ungarn [35 Siehe die Stammtafel bei Ludat, An Elbe und Oder (Beilage).]. Bezprym wurde vom jüngeren Halbbruder Mieszko vertrieben und ging zum Kiever Großfürsten Jaroslav ins Exil. Von dort trat Bezprym in Verhandlungen mit KONRAD II., was die Wiederaufnahme von Beziehungen zwischen der Rus und dem Reich zur Folge hatte [36 Lübke, Regesten 4, nr. 576a. Siehe auch Wipo c. 9 und 29.]. Daß dadurch der Sturz Mieszkos und der zeitweise Zerfall Polens ausgelöst würde, konnte freilich im Herbst 1025 noch niemad voraussehen.
    Dann fiel Bezprym, der Sohn von Mieszkos ungarischer Stiefmutter, mit russischer Hilfe im Osten Polens ein. Ihn unterstützte ein anderer Halbbruder Mieszkos, Otto, und auch ein Vetter ersten Grades namens Dietrich aus der Haldenslebener Verbindung seines Großvaters Mieszko I. trat als Prätendent auf [57 Ludat, An Elbe und Oder 54-56.].
    Allerdings nützte der SALIER die Abwesenheit des Polen-Königs und unterstützte Bezprym bei dessen Versuch, seinem feindlichen Halbbruder nachzufolgen. Der Sohn der Ungarin lieferte die polnischen Krönungsinsignien seines Vaters und Bruders aus und unterwarf sich der kaiserlichen Oberherrschaft [60 Lübke, Regesten 4, n. 600. Wipo c. 29.].
    Bezprym fiel jedoch bald darauf einem Attentat zum Opfer, worauf Mieszko sein böhmisches Exil verließ und die Herrschaft wiedererlangte.

    Ludat, Herbert: Seite 21, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag und seiner zweiten mit einer ungarischen Fürstentochter [113 Thietmar IV, 58. - Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 40 und H. Lowmianski, in: PPP, Band 2, Seite 128ff. mit Literatur, wo die in der älteren polnischen und noch in der modernen deutschen Forschung herrschende Verwirrung über die Söhne Boleslaws aus den verschiedenen Ehen und ihre Namen nochmals einwandfrei klargestellt ist; vgl. hierzu auch unten Anm. 160.], die ihm seinen Sohn Bezprim geboren hatte [114 Zu Bezprym (vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 62; und G. Labuda, in: SSS, Band 1, Seite 110) und seiner Rolle als Rivale Mieszkos II. vgl. D. Borawska, Kryzys monarchii wczesnopiastowski w latach trzydziestych XI w, 1964, - Bezprym, dessen Namen nach Ansicht der polnischen Forschung (St. Ketrzynski, Polska w X i XI q., 1961, Seite 221) nicht slavisch ist, nach ungarischer (vgl. u.a. J. Melich, A hontfoglalaskon Magyarorszag, o. J. (ca. 1925) aber nicht magyarisch, sondern slavisch sein soll und der sicher mit dem Ortsnamen Veszprim zu verbinden ist, darf als Enkel Gezas und Neffe Stephans des Heiligen gelten (vgl. Sz. de Vajay, Großfürst Geyza von Ungarn. Familie und Verwandtschaft, in: Südostforschungen, Band 21, 1962, besonders Seite 88ff. und Stammtafel).].

    Vajay Szabolcs de: Seite 88, "Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft."

    74) Györffy glaubt, daß Stephan seinen polnischen Neffen zum ersten Gespan der Burg Veszprem ernannte. Diese bedeutende bischöfliche Residenz war aber schon 1002 unter den Namen Veszprem (Wesprim) bekannt, und es ist wenig wahrscheinlich, daß sie damals ihren Namen von einem kaum über 15 Jahre alten Jungen bekommen hat.
    Der wahrscheinlich in der Mitte des 10. Jahrhunderts lebende Namengeber von Veszprem stand wahrscheinlich dem ARPADEN-Hause nahe, was auch erklärt, warum die Erstgeborene des Großfürsten Geysa eben diesen Namen für ihren polnischen Sohn erneuerte.
    Besprim ist keinesfalls eine polnischer Name; sein Auftauchen mag sogar andeuten, daß die verstoßene Fürstin ihr Kind schon in Ungarn zur Welt gebarcht hat, vgl. Ketrzynski: Polska a.a.O., Seite 221.
    75) Vgl. Balzer, a.a.O., Seite 62-63. - Besprim wurde im Frühjahr 1032 vergiftet. Am 7. Juni wird er schon als verstorben erwähnt. Die neuste polnische Forschung verneint seine Identität mit dem Prätendenten Otto, der nur ein Stiefbruder wäre und erst 1033 starb. Nur spätere Berichte machten aus den zwei kurzlebenden Rivalen des Micislaw eine einzige Person mit Doppelnamen Besprim-Otto.


    Literatur:
    Annalen von Hildesheim ad a. 1031,1032 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 45,72 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 152 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 21 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 21,35 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 174,440 - Vajay Szabolcs de: Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft. in: Südostforschungen Band XXI R. Oldenbourg Verlag München 1962 Seite 88 - Wipos Leben Konrads II. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 232,237 -

    Name:
    Bezprem, Weszprem

    Gestorben:
    ermordet


Generation: 2

  1. 2.  von Polen, Boleslaw I.von Polen, Boleslaw I. wurde geboren in 967; gestorben am 17 Jun 1025; wurde beigesetzt in Posen [60-010],Großpolen,Polen.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: 1003-1004, Böhmen,Tschechische Republik; Herzog von Böhmen
    • Titel/Amt/Status: 992-1025, Polen; Herzog von Polen

    Notizen:

    Bolesław abgebildet auf der Gnesener Bronzetür mit Königskrone, 12. Jahrhundert

    Bolek



    Boleslaw I. der Tapfere

    Herzog von Polen (992-1025)
    Herzog von Böhmen (1003-1004)
    967-17.6.1025 Begraben: Posen, Dom

    Sohn des Herzogs Mieszko I. von Polen aus dem Hause der PIASTEN aus seiner 2. Ehe mit der Dubrawka von Böhmen, Tochter von Herzog Boleslav I.

    Lexikon des Mittelalters: Band II Spalte 359

    Boleslaw I. Chrobry, König von Polen
    * 965/67, + 17. Juni 1025 Begraben: Posen, Dom
    Eltern:
    Mieszko I., Fürst von Gnesen (+ 25. Mai 992), und die PREMYSLIDIN Dobrawa (Dabrowka, Dubrovka; + 997), Tochter Boleslavs I. von Böhmen

    Alleinherrscher nach dem Tod des Vaters; Krönung 1025

    1. oo um 983/84
    Tochter des Markgrafen Rikdag von Meißen
    2. oo um 985/86
    Tochter eines ungarischen (arpadischen) Fürsten
    3. oo Emnilda (Emnildis), Tochter des „senior“ Dobromir
    4. oo 3. Febr. 1018
    Oda, Tochter des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen (+ nach 1025)

    Kinder:
    von 1.:
    Tochter (* um 984), oo Fürst von Pommern; Sohn (* 985), Mönch in Italien
    von 2.:
    Bezprym (* 986, + nach 1032), Fürst von Polen 1031
    von 3.:
    Tochter (* 988), Äbtissin 1017,
    Regelindis (* 989, + nach 1014),
    oo 1002 Markgraf Hermann von Meißen
    Mieszko II. Lambert (* 990, + 10. Mai 1034), König von Polen 1025,
    oo Richeza (+ 21. März 1063), Tochter des Pfalzgrafen Ezzo und der Schwester Kaiser OTTOS III.,
    Mathilde; Tochter (* um 995, + nach 1018),
    oo 1009/12 Svjatopolk von Kiev
    Otto (* vor 1000, + 1033)
    von 4.:
    Mathilde (* 1018/19, + nach 1036), oo 18. Mai 1035 mit Otto von Schweinfurt

    Die Ehe Mieszkos I. mit Dobrawa war das Ergebnis eines von Markgraf Gero 963/964 herbeigeführten Interessenausgleichs zwischen dem Reich und den konkurrierenden slavischen Mächten; sie besiegelte das Bündnis zwischen Böhmen und Polen, band den Piasten-Staat an das Reich (Tribut) und leitete die Taufe Mieszkos I. und seines Landes (966) ein. Dobrawa gab ihrem Sohn den Namen ihres Bruders (Thietmar IV, 56), der zum beliebtesten Namen in der Piasten-Dynastiewurde. Die feierliche Haarschur des Knaben nutzte der Vater, um mit der Übersendung der Locken Boleslaws symbolisch unter die Obhut des Papstes zu stellen, vermutlich damals, als er auf Befehl Kaiser Ottos I. Boleslaw als Geisel nach Deutschland schickte (Ostern 973); wo und wie lange Boleslaw sich dort aufhielt, ist nicht bekannt. Nach dem Tode der Mutter (977), als die Spannungen zum Prager Hof zunahmen und das Verhältnis zum Reich und zu den sächsischen Grafenfamilien sich komplizierte, mit deren mächtigsten, den Markgrafen von Haldensleben, Mieszko sich durch seine Ehe mit Oda verband, als die Unterwerfung Pommerns zum Abschluß kam (vor 980) und Kiev die Czerwiner Burgen 981 annektierte, wuchs Boleslaw zu einer unentbehrlichen Stütze des Vaters heran, dessen politische Vorstellungen und Ziele ihn entscheidend prägten.
    Die drei Ehen, die Boleslaw zwischen 983 und 987 schloß, dienten der Absicherung piastischer Interessen, wofür - außer den Arpaden - vor allem das Bündnis mit den jeweiligen Herren von Meißen erforderlich war (983 mit Markgraf Rikdag; 987 mit Markgraf Ekkehard I.). Die bislang umstrittene Frage nach der Herkunft der dritten Gemahlin Boleslaws und das rätselhafte nahe Verwandtschaftsverhältnis zwischen Piasten und Ekkehardinern lassen sich einleuchtend und widerspruchsfrei klären, wenn man die Herrschaft des »senior Dobromir« nicht in Kleinpolen (Lowmianski) oder Pommern, sondern im Elbslavengebiet (Zakrzewski, Widajewicz, Grabski), genauer im östlichen Vorfeld der Mark Meißen (Lausitz und Milsener Land), sucht (Ludat). Das Bündnis das 987 Piasten und Ekkehardinerzur Wahrung ihrer Interessen hier durch eine Doppelhochzeit (Boleslaw mit Emnilda und ihre Schwester mit Graf Gunzelin, dem Bruder Markgraf Ekkehards) besiegelten, war zugleich gegen Böhmens Ansprüche gerichtet. Diese zielbewußte Politik einer engen Zusammenarbeit mit dem Reich im Markengebiet zwischen Elbe und Oder im Kampf gegen die heidnischen Lutizen, wo Mieszko wohl auch die Aufgabe des 985 abgesetzten Markgrafen der Nordmark, Dietrichs von Haldensleben, übernommen hatte (986 Lehnseid; Necr. Fuld.: 992: »Miseco marchio obiit«), brachte ihm schließlich mit der Abtrennung Schlesiens und des Krakauer Landes (990/991) von Böhmen die seit langem angestrebte Arrondierung des Piasten-Staates bis zum Kamm der Sudeten und Karpaten ein.
    Als Mieszko 992 starb, setzte Boleslaw als Senior diese erfolgreich erprobte Politik nahtlos fort: Der Versuch Odas, den Anspruch ihrer Söhne gegen Boleslaws Alleinherrschaft mit Kiever Hilfe durchzusetzen, mißlang und endete mit der Vertreibung aller ihrer Anhänger (1033 wurde bei der Teilung Polens der Erbanspruch berücksichtigt). Weder dieses Problem noch die Gegensätze zwischen Piasten-Hof und Reichsregierung in der Frage der künftigen Kirchenorganisation (990/991) Dagome-iudex-Dokument mit der Unterstellung der Civitas Schinesghe [Gnesen] unter den Apostolischen Stuhl gegen die Magdeburger Metropolitanansprüche [Magdeburg] auf alle Gebiete östlich der Oder; 995 Meißener Bistumsplan, der Teile Schlesiens und Böhmens zu einer eigenen Diözese vereinen sollte), noch gelegentlich Schwankungen der Reichspolitik, die um Erhaltung des Gleichgewichts zwischen Böhmen und Polen bemüht war, konnten Boleslaws Verhältnis zum Reich beeinträchtigen. Seit dem Sommer 995 nahm Boleslaw auch persönlich an der Seite König Ottos III. den Kampf gegen die Lutizen und Abodriten wieder auf, zusammen mit Sobeslav, dem Haupt der Opposition in Böhmen, der so dem Blutbad unter den Slavnikiden in Libice (29. September 995) entging.
    Dieses Ereignis machte alle Vermittlungsversuche zwischen Piasten und Premysliden (wie zum Beispiel Meißener Bistumsplan Dezember 995) hinfällig. Die Einsicht, die Probleme an der Ostgrenze mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr lösen zu können, bestärkte Otto III. in der Aufnahme des Renovatio-Konzepts (996/997): Nach byzantinischem Modell sollte das östliche Vorfeld des Reiches durch Bande geistlicher und leiblicher Verwandtschaft mit fremden Dynastien gesichert werden; anstelle einer kirchenpolitischen Ausweitung des Reiches (»Germania«) sollte der Osten des Imperium Romanum durch ein selbständiges Glied, die »Sclavinia (Slavania)«, repräsentiert sein, eine Lösung, die den Wünschen Boleslaws voll entsprach. Das Martyrium des Prager Bischofs Adalbert im Lande der Prußen (23. April 997) beschleunigte die Realisierung dieses Konzepts: Boleslaw ließ den Leib Adalberts bergen und in Gnesen feierlich beisetzen; das Band zwischen Kaiser Otto und Boleslaw festigte der gemeinsame Eifer, die Verehrung des neuen Martyrers und seine Heiligsprechung (999) zu betreiben. Nach sorgfältigen Vorbereitungen, an denen Boleslaws Unterhändler in Rom mit dem Bruder Adalberts, Radim-Gaudentius (2. Dez. 999 archiepiscopus Sancti Adalberti), an der Spitze beteiligt waren, erfuhr die Politik Boleslaws mit der Wallfahrt, die Kaiser Otto im Einvernehmen mit dem Papst als servus Jesu Christi zum Grab Adalberts Ende 999 von Italien aus antrat, ihren größten Triumph: Boleslaw empfing den Kaiser und sein Gefolge am Bober bei Eulau und geleitete ihn nach Gnesen, wo während der Feierlichkeiten im März 1000 mit der Errichtung des Erzbistums Gnesen unter Leitung Radims, mit den Suffraganen in Krakau, Breslau und Kolberg, zugleich die Eingliederung der Sclavinia (Polonia seit Anfang des 11. Jh.) in das Imperium vollzogen wurde: Boleslaw als amicus und socius, als cooperator des Kaisers, erhielt von diesem in der Verfügungsgewalt über die eigenen und die künftig in den Missionsgebieten noch entstehenden Bistümer kaiserliche Rechte (als Patricius?) zugewiesen und als Herrschaftszeichen und Symbol für die Aufgabe als defensor ecclesiae eine Nachbildung der hl. Lanze überreicht, wofür Boleslaw dem Kaiser ein Armreliquiar des hl. Adalbert schenkte. Mit der Taufe von Boleslaws jüngstem Sohn auf den Namen des Kaisers und der Absprache über die Ehe seines Sohnes Mieszko Lambert mit Richeza, der Nichte des Kaisers, wurde die Piasten-Dynastie in die »Familie der Könige« aufgenommen. Wohl auch nach byzanzinischem Vorbild setzte der Kaiser ein imperiale diadema »in amicicie foedus« (Gall I, 6) Boleslaw aufs Haupt. Als Rangerhöhung vom tributarius zum dominus wertete Thietmar von Merseburg den Akt von Gnesen. Boleslaw gab dem Kaiser das Geleit bis Aachen, wo er gewiß Zeuge der Öffnung des Grabes Karls des Großen war (Ademar von Chabannes: Schenkung des Thrones Karls des Großen an Boleslaw; vgl. Renovatio). Der Tod Kaiser Ottos III. (24. Jan. 1002), der Thronstreit und die Ermordung des Markgrafen Ekkehard von Meißen (30. April 1002) erschütterten auch die Grundfesten der piastischen Politik.
    In der Kandidatur Heinrichs von Bayern mußte Boleslaw die Gefahr eines Wiederauflebens traditioneller bayerisch-böhmicher Kooperation (Heinrich der Zänker) sehen, die den Besitz Schlesiens und des Krakauer Landes sowie der Rechte im Markengebiet in Frage stellen konnte: Im Einvernehmen mit den Ekkehardinern, das durch die Ehe seiner Tochter Regelindis mit Graf Hermann, dem ältesten Sohn des ermordeten Ekkehard, erneut bekräftigt wurde, besetzte Boleslaw im Mai 1002 rasch und ohne Widerstand die Lausitz, die Markgraf Gero II. unterstand, und das Milsener Land, die er auf dem Hoftag von Merseburg (25. Juli 1002), wo er König Heinrich II. huldigte, zu Lehen erhielt, aber auf Meißen verzichten mußte, das der König Ekkehards Bruder, Markgraf Gunzelin, zusprach. Das Mißtrauen zwischen Boleslaw und dem König verstärkten die Vorgänge in Böhmen: Herzog Boleslav III. war in Adelskämpfen vertrieben und durch Vladivoj ersetzt worden, der Ende 1002 König Heinrich huldigte, aber kurz darauf starb; als Jaromír eingesetzt wurde, vertrieb Boleslav III. seinen Bruder mit polnischer Hilfe, mußte aber erneut am Piasten-Hof Schutz suchen, wo Boleslaw ihn blenden ließ und danach selbst die Herrschaft in Böhmen übernahm. Der König forderte die Huldigung (ut ius antiquum poscit), die Boleslaw verweigerte, vielleicht weil er Böhmen als Bestandteil der Sclavinia ansah und auf die Fürstenopposition im Reich setzte. Der König beantwortete diese Herausforderung durch das Bündnis mit dem Erzfeind des Reiches, den heidnischen Lutizen, was die Abkehr vom Konzept Ottos III. bedeutete: Anstelle der gemeinsamen Bekämpfung der Heiden entbrannte ein fast 15 Jahre dauernder Krieg zwischen Boleslaw und Heinrich II.; für Boleslaw galten die Abmachungen von Gnesen, und er trat für seine Aufgabe und Teilhabe am christlichen Universalreich ein; der König berief sich auf die Konzeption Ottos des Großen und kämpfte für die Revision des Akts von Gnesen (Aufhebung der eigenen Kirchenorganisation zugunsten der Magdeburger Ansprüche sowie der Sonderstellung Boleslaws). Die Hoffnungen Boleslaws auf Erfolge der Gegner König Heinrichs erfüllten sich nicht: Bereits 1004 wurde Boleslaw aus Böhmen (Mähren blieb piastisch) vertrieben, wobei Sobieslav, der Bruder Adalberts, ums Leben kam; Jaromír wurde vom König wieder eingesetzt. Im Herbst mußte Boleslaw auch das belagerte Bautzen aufgeben und aus dem Markengebiet weichen. Ein Feldzug (Spätsommer 1005) zwang Boleslaw zum Frieden, den der Magdeburger Erzbischof Tagino in Auftrag des Königs in Posen abschloß und in dem Boleslaw wahrscheinlich seine Ansprüche auf Böhmen und das Markengebiet preisgab. Damals, vor 1007, verlor Boleslaw auch die Herrschaft über Pommern.
    Boleslaws Verhandlungen (Lutizenbund, Wollin) und Intrigen am Prager Hof (Udalrich suchte bei Boleslaw Schutz vor seinem Bruder Jaromír) verleiteten den König, Boleslaw erneut den Krieg (1007-13) zu erklären: Boleslaw, darauf vorbereitet und gerüstet, besetzte die verlorenen Marken und führte Raubzüge bis in die Nähe von Magdeburg, während König Heinrich II., in jahrelange Streitigkeiten im Reich verstrickt, sich auch der Diplomatie Boleslaws nicht gewachsen zeigte: Vom Piasten-Hof aus forderte Brun von Querfurt (1007/08) den König auf, den schändlichen Krieg im Bunde mit den Heiden sofort zu beenden und sich mit Boleslaw, den er als Ideal des christlichen Herrschers mit Konstantin und Karl verglich, der Mission zu widmen. Boleslaws Einfluß auf die Heveller und Lutizen sowie den Prager Hof (Udalrich löste 1012 Jaromír ab) und seine engen Beziehungen zur sächsischen Aristokratie und König Heinrichs Gegnern im Reich (Pfalzgraf Ezzo) nährten die Abneigung gegen den Krieg und ließen keine erfolgreiche Offensive (1010 Vorstoß bis Glogau) mehr zu. Gunzelins Verbannung (1009-17) bedeutete keinen Rückschlag für die Politik Boleslaws, da Hermann, Boleslaws Schwiegersohn, die Nachfolge in Meißen antrat. Der für den Spätsommer 1012 vom König angesetzte Feldzug unterblieb nach Absprachen mit Erzbischof Walthard von Magdeburg und den sächsischen Großen; ebenso aber auch der erwartete Vorstoß Boleslaws über die Elbe: König Heinrich verhandelte mit den Lutizen und beendete plötzlich den erbitterten Streit mit Ezzo, gab die Mathildischen Erbgüter heraus und beschenkte Ezzo mit Kaiserswerth, Duisburg und Saalfeld, offenbar um ihn für seine Verdienste bei den Vermittlungs- und Friedensverhandlungen mit Boleslaw zu belohnen. Der Friede wurde Pfingsten 1013 in Merseburg gefeiert und mit der Hochzeit der Tochter Ezzos, Richeza, mit Boleslaws designiertem Nachfolger Mieszko besiegelt. Boleslaw huldigte dem König für die Belehnung mit der Lausitz und dem Milsener Land. Der Friede war jedoch nur von kurzer Dauer: Der Feldzug Boleslaws im Sommer 1013, den er - auch mit deutschen Kontingenten - zur Befreiung seines Schwiegersohnes Svjatopolk (Fürst von Turov) gegen Kiev unternahm, blieb erfolglos; eine Teilnahme am Romzug des Königs verweigerte er; die Forderung Heinrichs, sich vor ihm zu rechtfertigen, beantwortete er mit der Aufkündigung der Lehenspflicht. Den (3.) Krieg (1015-18) eröffnete Heinrich II. (seit 1014 Kaiser) mit Lutizen und Böhmen verbündet, erlitt aber am Bober eine schwere Niederlage, die das Heer zur Umkehr zwang, während Boleslaws Sohn Mieszko vor Meißen zog, es aber nicht erobern konnte. Die Aufgaben Kaiser Heinrichs im Westen, Burgund und Italien und die Interessen Boleslaws in Kiev (nach Vladimirs Tod 1015) machten beide verhandlungsbereit. Boleslaws Beharren, nur auf dem Boden der umstrittenen Marken zu verhandeln, weckte erneut des Kaisers Mißtrauen; er verbündete sich mit Jaroslav von Kiev und Stephan von Ungarn, deren Feldzüge jedoch keine Entlastung brachten, und griff mit lutizischen und böhmischen Kontingenten Glogau und Nimptsch vergeblich an, während Boleslaw von Breslau aus das Kriegsgeschehen verfolgte. Die Unlust der sächsischer Großen, der drohende Aufstand der Abodriten und die Gefahren in Italien zwangen Kaiser Heinrich zu einem raschen Frieden, der am 30. Januar 1018 in Bautzen abgeschlossen und durch die 4. Ehe Boleslaws mit Oda, der jüngsten Tochter Markgraf Ekkehards, die ihm sein eigener Sohn Otto nach Zützen zuführte, besiegelt wurde. Diese Ehe bekräftigte die traditionelle Freundschaft zwischen beiden Dynastien (seit 987) und bestätigte Boleslaw im freien Besitz von Lausitz und Milsener Land. Die Stellung Boleslaws glich der beim Akt von Gnesen im Jahre 1000: Der Kaiser verband sich mit Boleslaw, der, von deutschen und ungarischen Truppen begleitet, nicht nur Jaroslav aus Kiev vertrieb und Svjatopolk dort wieder einsetzte, sondern zugleich damit eine - allerdings erfolglose - Aktion des westlichen Imperiums gegen Byzanz ausführte (Thietmar VIII, 33), mit dem damals Kaiser Heinrich in Italien kämpfte. Der Rückgewinn der Czerwiner Burgen (1019) wurde kurz darauf (vor 1022) durch den Verlust Mährens an die Premysliden ausgeglichen. Das Verhältnis Boleslaws zum Kaiser blieb offenbar ungetrübt; seine Bemühungen um den Erwerb der Krone in Rom schlugen jedoch trotz des Peterspfennigs fehl. Erst nach Heinrichs II. Tod wagte Boleslaw sich in Gnesen (vermutlich zu Ostern 1025) krönen zu lassen, ein Akt, der die Einheit und Unteilbarkeit des Piasten-Staates und seinen Rang als Glied des Imperiums dokumentieren sollte, der aber im Reich bereits auf Widerspruch stieß.
    Boleslaw, dessen Beiname Chrobry (Chabri = animosus 'tapfer mutig') erst spät, im 13. Jh., belegt ist, haben schon die Zeitgenossen den Ehrennamen Magnus verliehen (die ältesten polnischen Annalen zu 1025: »Bolezlaus Magnus obiit«; die Krak. Kap. Annalen: »Primus Bolezlaus Magnus rex obiit«; der Verfasser der »Povest'« zu 1030: »Umre Boleslavz Velikyj v Ljasechz«), den auch Gallus Anonymus (neben: Gloriosus) und die aus dem 14. Jh. überlieferte Grabschrift (auf verlorenen Quellen aus dem Anfang des 12. Jh. fußend) verwenden. Auf Münzen die ungewöhnl. Aufschrift: »Dux Bolizlaus inclitus«. - Die feindselige Einstellung Thietmars und sein negatives Urteil über Boleslaw haben ebenso wie die ein Jahrhundert später in der Chronik des Gallus sich wiederfindende Tradition am Piasten-Hof, die Boleslaw bereits heroisiert, bis in die moderne Geschichtsforschung hinein nationalgefärbten Interpretationen auf polnicher wie auf deutscher Seite Vorschub geleistet. Allein die Heiratspolitik des Piasten-Hofes mit den deutschen Adelsfamilien bis zum Königshaus läßt nachdrücklich davor warnen, Boleslaws Kriege mit Heinrich II. mit einem nationalen Vorzeichen zu versehen. Als Repräsentant einer gesamtslavischen Großmachtidee und Vorkämpfer gegen die Deutschen (Poln. Millenium!) ist Boleslaw gänzlich ungeeignet. Die Motive und Antriebe der Politik Boleslaws, den Brun von Querfurt als Ideal des christlichen Herrschers beschreibt und den Adam von Bremen als rex christianissimus rühmt, dessen Grabschrift ihn als athleta Christi feiert und seine Krone vom Kaisertum Ottos III. herleitet, der Kirchen und Klöster bauen ließ, die Bekehrung und Unterwerfung der slavischen und baltischen Nachbarvölker sich zum Ziel gesetzt hatte und der seinem Enkel Kasimir den bezeichnenden Namen Karolus gab, sind letztlich nur aus der Faszination zu begreifen, die der Begegnung mit der chr. Universalkultur des Ottonischen Zeitalters entsprang: Sein Streben nach Gleichrangigkeit und Gleichwertigkeit, nach Anschluß an den westlichen Kulturkreis war die eigtliche Triebfeder, wofür das Renovatio-Konzept sich ihm in geradezu idealer Weise als Rahmen seines politischen Handelns anbot. Polen, Piasten.

    H. Ludat

    Althoff Gerd: Seite 379 H 17, "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen."

    H 17 Lü: 17.6. Bozislaus dux + 1025 Boleslaw Chrobry

    Zu Boleslaw, dem Gegenspieler der Ostpolitik HEINRICHS II. und den daraus resultierenden Polenkriegen, zu seiner Verwandtschaft mit der Familie der EKKEHARDINER und seinem dadurch begründeten Verwandtschaftsverhältnissen zu den BILLUNGERN, siehe Ludat, An Elbe und Oder, Seite 18f. und Seite 67f.; Wenskus, Studien Seite 186ff. Zur fraternitas, die Boleslaw mit dem Magdeburger Domkapitel verband; vgl. Claude, Magdeburg Seite 249ff. Die Bedeutung des Eintrags ins Lüneburger Necrolog für die Erhellung der Haltung des sächsischen Adels zur Ostpolitik HEINRICHS II. ist in einem eigenen Kapitel diskutiert, vgl. oben Seite 104ff. Belege für das Todesdatum Boleslaws bringt Bresslau, Jbb. Konrads II. 1, Seite 98.

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOLESLAW I. "DER TAPFERE"
    * um 967, + 1025

    Nach dem Tode seines Vaters vertrieb er insgesamt drei Halbbrüder, huldigte 996 Kaiser OTTO III., förderte die Mission des Heiligen Adalbert, rächte dessen Ermordung in Preußen brutal, bestattete dessen Gebeine in Gnesen, gründete dort im Beisein des Kaisers, der ihn als gleichrangig anerkannte, 1000 das nationale Erzbistum Gnesen und die Bistümer Kolberg, Krakau und Breslau, führte 1002-1018 barbarische Plünderungskriege gegen Kaiser HEINRICH II., besetzte zeitweise Böhmen, Meißen und Mähren und behauptete im Frieden von Bautzen (1018) die Lausitzen und das Milzener Land als Reichslehen. Er eroberte Kleinpolen-Krakau, Pomerellen-Danzig, Schlesien, Tscherwenien (Raum Bug-San) und 1015-1019 sogar Kiew. Er schuf ein erstes kurzlebiges polnisches Großreich, das nur von seiner wilden, kraftvollen Persönlichkeit zusammengehalten wurde. Er brach blutig die letzten patriarchalischen Widerstände, schuf die Kastellanverfassung und krönte sich 1025 selbst zum König.
    Er war einer der bedeutendsten Herrscher Polens aus der Dynastie der PIASTEN und von den Polen stark legendenhaft verklärt.

    1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
    2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
    3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
    4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

    Ludat Herbert: Seite 47, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Bemerkenswert bleibt die persönliche Teilnahme des PREMYSLIDEN-Fürsten im Kampf gegen die Lutizen, deren Bundesgenossenschaft er offensichtlich zugunsten anderer Interessen preisgegeben hatte, während der PIASTEN-Herrscher Boleslaw, der Sohn Mieszkos, der am 25. Mai gestorben war und sein Reich geteilt hatte, sich wegen eines drohenden Krieges an seinen Ostgrenzen entschuldigt hatte. Wenn sich aber in den beiden folgenden Jahren die Polen nicht an den Kriegen um Brandenburg beteiligt haben, so läßt diese Tatsache wohl den Schluß zu, dass Boleslaw mit Errichtung seiner Alleinherrschaft, die mit der Vertreibung seiner Stiefmutter Oda und ihrer Söhne endete, vorübergehend kein sonderliches Interesse verspürt haben mochte, sich für die Rechte ihrer Familie, speziell ihrer Schwester Mathilda und deren Gemahls Pribislav, in Brandenburg zu engagieren.




    -985 1. oo Emnildis von Meißen, Tochter des Markgrafen Rikdag

    986-987 2. oo Judith von Ungarn, Tochter des Großfürsten Geisa

    987 3. oo Emnildis, Tochter des Elbsorbenhäuptling Dobremir, um 970- 1017

    3.2.1018 4. oo Oda von Meißen, Tochter des Markgrafen Ekkehard I., um 995- nach 1025





    Kinder:

    1. Ehe
    - Tochter
    oo Fürst von Pommern-Danzig

    2. Ehe
    - Otto Bezprym 968- 1032 ermordet

    3. Ehe
    - Otto um 1000 - 1033 ermordet
    - Mieszko II. Lambert 990-10./11.5.1034
    - Regilindis 989-21.3. nach 1014
    1002 oo Hermann II. Markgraf von Meißen um 980-1.11.1038
    - Tochter
    oo Swjatopolk I. Großfürst von Kiew 980 - 1019

    4. Ehe
    - Mathilde um 1018- nach 1035
    1035 oo Otto I. Markgraf von Schweinfurt um 995-28.9.1057




    Literatur:
    Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. in: Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Band XI - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 108,117,379 H 17 - Althoff, Gerd: Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 88-207 - Althoff Gerd: Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Seite 24 Anm. 8,25,27 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 112,128,138,146,150,153, 159-167,169,171 - Boshof, Egon: Die Salier. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln 1987, Seite 45,72,118 - Bresslau, Harry: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Konrad II. 2 Bände Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1879 Band I Seite 98 - Claude, Dietrich: Geschichte des Erzbistums Magdeburg bis ins 12. Jahrhundert, Mitteldeutsche Forschungen 67 Band 1 und 2, Böhlau Verlag Köln 1972 Seite 249 - DIE BEGEGNUNG DES WESTEN MIT DEM OSTEN. Kongreßakten des 4. Symposiums des Mediävistenverbandes in Köln 1991 aus Anlaß des 1000. Todesjahres der Kaiserin Theophanu.Hg. Odoilo Engels und Peter Schreiber, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 Seite 207 - Erkens, Franz-Reiner: Konrad II. Herrschaft und Reich des ersten Salierkaisers. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1998, Seite 151,155 - Giese, Wolfgang: Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischer Zeit. Franz Steiner Verlag Wiesbaden 1979, Seite 112,144-148 - Görich Knut: Otto III. Romanus Saxonicus et Italicus, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 19-206 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 215,308-310,322,335,343-347,356.359,369,373,380-387,389-395,406-408,419,423-430, 472,498 - Lazar Istvan: Kleine Geschichte Ungarns. Österreichischer Bundesverlag Wien 1990 Seite 55 - Lebe Reinhard: Ein Königreich als Mitgift. Heiratspolitik in der Geschichte. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart 1998 Seite 190 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 18-33,36-38,46-48,50,52-56,63,69-92;Anmerkungen 96,98,100,102,104,106, 108,110,113,116,118,125,131,156,160,162,167,177,186,189-191,193,196,199,202,204,209,215,217, 219,221,224,228-232,234,346,353,357,374,392,407,411,415,418,422,426,428,431,434,448,453, 456-458,460-462,466,472,475,492,494,497,500-502,506-508,510-512 - Pohl Walter: Die Welt der Babenberger. Schleier, Kreuz und Schwert, hg. von Brigitta Vacha, Verlag Styria, Seite 48,82,86 - Rhode Gotthold: Kleine Geschichte Polens. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1965 Seite 13-20,23,32,34,35,36,38,86,105 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 38-403 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 268,279-284, 286,299,302,305,339-341 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe, Seite 68,144,160,162,172,174,200-204,208-212,218,224-232,244,252-256, 260,266,270,272,278,280,302-306,316,318,326-330,336-344,356,362-366,370-376,384,396,410,418, 420-426,434,440,442,472,474 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1999, Seite 64,102,114,116,188,198,206-215,218,225,234, 270 - Westmitteleuropa - Ostmitteleuropa. Vergleiche und Beziehungen. Festschrift für Ferdinand Seibt zum 65. Geburtstag, hg. von Winfried Eberhard, Hans Lemberg, Heinz-Dieter Heimann und Robert Luft, R. Oldenbourg Verlag München 1992 Seite 82,372 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 51,203,226,228-232,240-254 -



    Begraben:
    Dom

    Boleslaw heiratete von Ungarn, Judith in 986/987. Judith wurde geboren um 970/975; gestorben nach 987. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Ungarn, Judith wurde geboren um 970/975; gestorben nach 987.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Polen; Herzogin von Polen

    Notizen:

    Judith von Ungarn
    Herzogin von Polen
    um 970/75- nach 987
    Älteste Tochter des Großfürsten Geisa von Ungarn aus dem Hause der ARPADEN aus seiner 1. Ehe mit der Zarolta von Siebenbürgen, Tochter von Fürst Guyla

    Thiele, Andreas: Tafel 352, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    JUDITH
    oo BOLESLAW I., König von Polen * 967, + 1025

    Thiele, Andreas: Tafel 333, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"

    BOLESLAW I. "DER TAPFERE"
    * um 967, + 1025
    1. oo N (HEMNILDE?) VON MEISSEN, geschieden 985, Tochter des Markgrafen Rikdag
    2. oo JUDITH VON UNGARN, 987 geschieden, Tochter des Fürsten Geisa
    3. oo HEMINILDE + 1017, Tochter des Elbsorbenhäuptlings Dobromir
    4. oo ODA VON MEISSEN + 1025, Tochter des Markgrafen Ekkehard I.

    Thietmar von Merseburg: Seite 175, "Chronik"

    Buch IV Kapitel 37

    Im Jahre des Herrn 992, im zehnten Regierungsjahre Otto's III, am 25. Mai, ging der schon bejahrte Miseco von einem Fieber ergriffen aus diesem Pilgerleben in seine wahre Heimath hinüber, indem er sein Reich sehr vielen zur Theilung hinterließ. Indeß zog sein Sohn Bolizlav [222 Boleslaw Chrobry 992-1025. Er vertrieb seine 3 miterbenden Brüder. - S. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki. 1925.], indem er seine Stiefmutter und seine Brüder vertrieb, und seine Verwandten Odilienus und Pribuwoi blendete, wie ein listiger Fuchs dasselbe nachher wieder in eins zusammen. Er setzte, um nur allein zu herrschen, alles Recht und Gesetz aus den Augen. Er heirathete eine Tochter des Markgrafen Rigdag [223 wohl 984. Name unbekannt, Tochter des Markgrafen von Meißen (979-985).], entließ sie jedoch nachher wieder; darauf nahm er eine Ungarin zur Frau, von der er einen Sohn, Namens
    Besprim [224 986/87. R. Holtzmann setzt ihn gleich mit Otto (VIII, 1), vgl. Anm. 226.] erhielt, die er aber auch wieder fortwies. Die dritte hieß Emnildis; sie war eine Tochter des ehrwürdigen Herrn
    Dobremir. Diese, eine gläubige Christin, lenkte den unbeständigen Geist ihres Gemahls zu allem Guten und ließ nicht ab, durch reiche Almosen und Enthaltsamkeit ihre und ihres Gemahls Sündenmakel zu sühnen. Sie gebar zwei Söhne, den Miseco [225 Herzog Mieszko II. = Lambertus, * 990, 1025-1034.] und einen andern, dem der Vater den Namen seines geliebten Lehnsherrn gab [226 senior = "Vater" oder "Lehnsherr"? Holtzmann = Dobromir. Jedlicki Seite 225 Anm. 313 = Otto (vgl.. VIII, 1).]; außerdem drei Töchter, von denen die eine Aebtissin ist; die zweite heirathete den Grafen Herimann [von Meißen], und die dritte einen Sohn des Königs Wlodemir [von Rußland], wie ich weiter unten erzählen werde [227 Name der ältesten Tochter unbekannt; Reglindis, vermählt (V, 36) 1002 mit Markgraf Hermann von Meißen (1009-1032, + 1038); 3. Tochter vermählt mit Swentepolk, Neffe und Adoptivsohn Wladimirs des Heiligen von Kiew, vgl. VII, 65,72f., VIII, 32.]

    Vajay Szabolcs de: Seite 88, "Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft."

    74) Györffy glaubt, daß Stephan seinen polnischen Neffen zum ersten Gespan der Burg Veszprem ernannte. Diese bedeutende bischöfliche Residenz war aber schon 1002 unter den Namen Veszprem (Wesprim) bekannt, und es ist wenig wahrscheinlich, daß sie damals ihren Namen von einem kaum über 15 Jahre alten Jungen bekommen hat.
    Der wahrscheinlich in der Mitte des 10. Jahrhunderts lebende Namengeber von Veszprem stand wahrscheinlich dem ARPADEN-Hause nahe, was auch erklärt, warum die Erstgeborene des Großfürsten Geysa eben diesen Namen für ihren polnischen Sohn erneuerte.
    Besprim ist keinesfalls eine polnischer Name; sein Auftauchen mag sogar andeuten, daß die verstoßene Fürstin ihr Kind schon in Ungarn zur Welt gebarcht hat, vgl. Ketrzynski: Polska a.a.O., Seite 221.
    75) Vgl. Balzer, a.a.O., Seite 62-63. - Besprim wurde im Frühjahr 1032 vergiftet. Am 7. Juni wird er schon als verstorben erwähnt. Die neuste polnische Forschung verneint seine Identität mit dem Prätendenten Otto, der nur ein Stiefbruder wäre und erst 1033 starb. Nur spätere Berichte machten aus den zwei kurzlebenden Rivalen des Micislaw eine einzige Person mit Doppelnamen Besprim-Otto.

    Ludat, Herbert: Seite 21,23, "An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa"

    Es war seine dritte Ehe nach seiner ersten Verbindung mit einer Tochter des Markgrafen Rikdag und seiner zweiten mit einer ungarischen Fürstentochter [113 Thietmar IV, 58. - Vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 40 und H. Lowmianski, in: PPP, Band 2, Seite 128ff. mit Literatur, wo die in der älteren polnischen und noch in der modernen deutschen Forschung herrschende Verwirrung über die Söhne Boleslaws aus den verschiedenen Ehen und ihre Namen nochmals einwandfrei klargestellt ist; vgl. hierzu auch unten Anm. 160.], die ihm seinen Sohn Bezprim geboren hatte [114 Zu Bezprym (vgl. O. Balzer, Genealogia Piastow, Seite 62; und G. Labuda, in: SSS, Band 1, Seite 110) und seiner Rolle als Rivale Mieszkos II. vgl. D. Borawska, Kryzys monarchii wczesnopiastowski w latach trzydziestych XI w, 1964, - Bezprym, dessen Namen nach Ansicht der polnischen Forschung (St. Ketrzynski, Polska w X i XI q., 1961, Seite 221) nicht slavisch ist, nach ungarischer (vgl. u.a. J. Melich, A hontfoglalaskon Magyarorszag, o. J. (ca. 1925) aber nicht magyarisch, sondern slavisch sein soll und der sicher mit dem Ortsnamen Veszprim zu verbinden ist, darf als Enkel Gezas und Neffe Stephans des Heiligen gelten (vgl. Sz. de Vajay, Großfürst Geyza von Ungarn. Familie und Verwandtschaft, in: Südostforschungen, Band 21, 1962, besonders Seite 88ff. und Stammtafel).].
    Da die Eheschließungen zwischen Adelsgeschlechtern in jener Zeit stets einen politischen, das heißt friedens- und bündnisstiftenden Charakter trugen, ist fraglos auch die drei Jahrzehnte währende Ehe mit Emnildis [116 Der starke Einfluß, den Emnildis auf Boleslaw nach den Worten Thietmars (IV, 58) ausgeübt haben muß (vgl. auch ihre Charakterisierung bei Gallus I, 13), ihre Rolle als eifrige Christin und die offenbar glückliche und harmonische, bis zum Tode der Fürstin im Jahre 1017 währende Ehe haben R. Grodecki (in: Polski Slownik Biograficzny, Band 6, Seite 267) zu der Ansicht verführt, diese Ehe sei nicht unter politischen Gesichtspunkten geschlossen worden; anders hingegen schon St. Zakrzewski, Boleslaw Chrobry Wielki, Seite 66 und 374; sowie J. Widajewicz, H. Lowmianski und G. Labuda, die nie an den bestimmenden politischen Motiv für diese so auffällig rasch nach dem Ehebund mit der Ungarin geschlossen Heirat gezweifelt haben.] aus ebensolchen Gründen zustande gekommen.
    Das politische Ehebündnis der PIASTEN mit dem Hause Rikdags verlor dadurch seine Bedeutung, und ihr Übergang in das Lager Theophanus und des jungen OTTO war nur die logische Folge [160
    Falls nicht, wie oben Anm. 152 vermutet und bereits von K. Buczek (in: Studia Zrodloznawcze, Band 10, Seite 132) dargelegt worden ist, das Bündnis Mieszkos I. mit dem Reich, verstärkt durch die Ehebündnisse mit Oda bzw. der Tochter Rikdags, für die PIASTEN überhaupt nie in Frage gestanden hatte! Möglicherweise hatte die Bindung an das Haus Rikdags mit der Hoffnung auf Abschirmung an der Meißen-Grenze sogar nur den Sinn einer zusätzlichen Sicherung im Falle der Thronbesteigung durch Heinrich den Zänker, falls sie - wie sogar meist in der Forschung angenommen wird - erst Anfang 984 geschlossen wurde. Mit der Auslieferung Meißens an Boleslav war dieser Schachzug der piastischen Politik in jedem Falle um seinen Erfolg gebracht. Bereits 985 kämpfte Mieszko an der Seite der Sachsen gegen die Liutizen, und vermutlich ist noch 985, spätestens 986 die zweite Ehe Boleslaws mit der Ungarin, der ältesten Tochter Gezas, geschlossen worden (zuletzt K. Buczek, a.a.O.). Dieser Akt setzt voraus, daß damals 985/86, wahrscheinlich aber bereits 984, der PIASTEN-Staat mit Ungarn eine gemeinsame Grenze hatte, das heißt, daß das Krakauer Land (und wohl Teile Schlesiens) aus dem PREMYSLIDEN-Staat herausgelöst und unter die Hoheit der PIASTEN getreten war, was fraglos nur mit Zustimmung Theophanus geschen konnte und als Preis für die Bündnistreue Mieszkos im gemeinsamen Kampf gegen Heinrich den Zänker, die PREMYSLIDEN und den Liutizenbund aufgefaßt werden kann. Nur die große Bedeutung, die diesen Erwartungen im Rahmen der piastischen Politik zukam, und die Notwendigkeit, sie entsprechend zu sichern, können diesen plötzlichen Schritt Boleslaws erklären, bei dem die Tochter Rikdags verstoßen wurde. - Gerade im Hinblick auf diese politische Konstellation, die sich für Theophanu und Mieszko spätestens mit der Auslieferung Meißens an Boleslav II. durch Heinrich den Zänker abzeichneten, möchte ich die Einverleibung des Krakauer Landes - mit K. Búczek gegen die bishherigen Ansichten in der Forschung - bereits 984 und die Eheverbindung Boleslaws mit der Ungarin, deren Namen uns nicht überliefert ist, eher 984/85 als später ansetzen. In diesen politischen Zusammenhang gehört nun wahrscheinlich auch die Ehe der zweiten Tochter Gezas mit einem unbekannten thüringischen Grafen, vermutlich dem Vater des Eremiten Günther (nobilis vir de Thuringia); dieser wird als cognatus Stephans von Ungarn, der sein avunculus war, bezeichnet. Die Eheschließung fällt wohl in das Jahr 984 (vgl. Sz. de Vajay, in: Südostforschungen, Band 21, Seite 47 und 75f.). - Es ist zu fragen, ob nicht Günthers Vater zum Geschlecht der EKKEHARDINER gehört hat, auf deren Beziehungen zu Hersfeld und die auffälligen Einträge der Todesdaten Ekkehards und seines Sohnes Hermann im Altaicher Nekrolog, dem Wirkungsbereich des Eremiten, R. Schölkopf (a.a.O., Seite 65) hingewiesen hat. Dieses auffällige thüringisch-ungarische Ehebündnis im Jahre 984 würde jedenfalls auf dem Hintergrund eines piastisch-ekkehardinischen Einvernehmens verständlich und erklärlich.].





    986-987 2. oo Boleslaw I. der Tapfere Herzog von Polen) 967-17.6.1025


    Kinder:

    - Bezprym 987/90- 1032




    Literatur:
    Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar 1995 Seite 114,116,160 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 333 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 352 - Thietmar von Merseburg: Chronik. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 Seite 175 - Vajay Szabolcs de: Großfürst Geysa von Ungarn. Familie und Verwandtschaft. in: Südostforschungen Band XXI R. Oldenbourg Verlag München 1962 Seite 88 -

    Kinder:
    1. 1. von Polen, Bezprym wurde geboren in 987/990; gestorben in 1032.