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 Bohrer

Oda

weiblich um 873 - 903  (30 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  Oda wurde geboren um 873 (Tochter von im Lahngau, Berengar); gestorben in 903; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Ostfrankenreich; Ostfränkische Königin

    Notizen:

    Oda (Ota) Ostfränkische Königin

    um 873- 903 Begraben: Regensburg, St. Emmeram
    Tochter des KONRADINERS Berengar oder [des Bruders] Berthold

    Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 1344

    Uta (Oda, Ota), Kaiserin
    * ca. 874, + nach 903 Begraben: Regensburg, St. Emmeram

    Aus dem Hause der KONRADINER
    Gemahlin Kaiser ARNULFS VON KÄRNTEN, Sohn Ludwig IV. das Kind

    Uta begegnet in ARNULFS Urkunden am Beginn und gegen Ende seiner Regierungszeit als Intervenientin der Privilegien für die Klöster Kremsmünster du Altötting und die Bischofskirchen Worms und Freising, sowie als Lehnsherrin gegenüber den Klerikern Nithard und Deotrich. Offensichtlich hat sie ihren Gemahl während seiner Regierungsjahre tatkräftig unterstützt und hierbei nicht nur Freunde gewonnen. Im Juni 899 konnte sie in Regensburg die Anklage des Ehebruchs durch 72 Eideshelfer jedoch erfolgreich widerlegen. Die bedeutenden Königshöfe Brixen und Föhring hat sie aus ihrem Witwengut ihrem Sohn zur Ausstattung der Bischofskirchen von Säben und Freising zur Verfügung gestellt.

    Literatur:
    Dümmler III - E.Hlawitschka, Wer waren ‚Kuno und Richlind v. Öhningen‘? (Ders., Stirps regia, 1988), 421ff,457,460 - R. Schieffer, Karl III. und Arnolf (Fschr. E. Hlawitschka, hg. K. R. Schnith-R. Pauler, 1993), 133ff. - A. Krah, Bayern und das Reich in der Zeit Arnolfs von Kärnten (Fschr. St. Gagner, 1996), 1ff.

    Bosl’s Bayerische Biographie: Seite 798

    Uta, Kaiserin + nach 903
    oo Kaiser ARNULF (+ 899)

    Wahrscheinlich konradinischer Herkunft.
    Wurde im Juni 899 bei einem Reichstag in Regensburg vor Gericht beschuldigt, „dass sie ihren Körper in buhlerischer und unedler Verbindung preisgebe“ (Fuldaer Annalen), 72 vornehme Männer leisteten Reinigungseide, darauf Freispruch.

    Literatur:
    Fuldaer Annalen, 1975

    Werner Karl Ferdinand: Seite 456, "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)"

    V. Generation 20

    Zu den Konkubinen ARNULFS "von Kärnten" vgl. Dümmler 3, 480. Daten und Identifizierung ergeben sich aus dem, was wir über ARNULFS uneheliche Kinder wissen: Auf die Mutter Zwentibolds und die Mutter Ratolds folgte die Mutter Ellinrata gleichen Namens. Ist ARNULFS Tochter identisch mit der Tochter, die vor 893 von Graf Engelschalk entführt wurde, dann liegt ihr Geburtsdatum bei etwa 870/75. Erst sehr viel später ging ARNULF eine legitime Verbindung mit der KONRADINERIN Oda ein. Wir haben Anlaß anzunehmen, daß dies kurz vor einer Erhebung zum König Ende 888 geschah, und die mächtige Partei der KONRADINER in Franken und Lothringen für den Prätendenten aus Baiern gewinnen half.
    In den Urkunden ihres Sohnes Ludwig (MG Die Urkk. d. dt.Karol. 4, ed. Th. Schieffer) begegnet Oda mehrfach, DD 12,26,28, jedoch nicht als Intervenientin, sondern nur als erwähnte Vorbesitzerin wertvollen Besitzes (so der Königshöfe Brixen, Velden und Föhring), den Ludwig vergabt. Keine dieser Erwähnungen, die letzte 903 XI 30, spricht von ihr als einer Toten. Im Juni 899 hatte sich Oda gegen die Anklage des Ehebruchs verteidigen müssen, Dümmler 3, 462. Da sie nicht beim Sohn weilt, darf man annehmen, daß sie sich in ihre fränkische Heimat zurückgezogen hat. (Brandenburg gibt als Todesdatum "nach 899 VI" an).
    Oda hatte den Hof Velden an der Villa einst von Kaiser ARNULF erhalten, doch noch zu dessen Lebzeiten einen Teil der Güter wieder verschenkt. Nach seinem Tode verlor sie "mit Rat und Zustimmung" der Großen auch noch den Rest. Im Jahre 899 erzwangen die Großen einen Prozeß gegen Königin Oda. Nach ARNULFS Tod wurde der Königin-Witwe Oda jeder Einfluß genommen, so dass im Namen des Kindes Erzbischof Hatto von Mainz, Bischof Adalbero von Augsburg und einige weltliche Große regierten.

    Mühlbacher Engelbert: Seite 445,451, "Deutschland unter den Karolingern"

    Ein Krankheitssymptom mag es auch sein, dass ARNULF, der doch selbst mit außerehelichen Kindern genugsam gesegnet war, damals auf einem Reichstag in Regensburg gegen seine Gemahlin Uta einen Ehebruchsprozeß anstrengte. Es war der zweite Prozeß dieser Art, den die Mitwelt erlebte; 12 Jahre früher war die Kaiserin Richarda desselben Vergehens angeklagt worden. Je mehr die Degeneration des Herrschergeschlechts fortschritt, um so weniger scheute es vor öffentlichen Skandalen zurück. Uta ward beschuldigt, dass sie "ihren Körper zur Unzucht preisgebe". Zum Wahrheitsbeweis ihrer Unschuld genügte es, dass 72 edle Männer für sie einen Reinigungseid leisteten. Ob ein berechtigter Anlaß zu dieser Beschuldigung vorgelegen, entzieht sich unserem Urteil. Der offiziöse Annalist gibt nur diese dürftigen Daten, allerdings mit dem Stoßseufzer, dass dieser Prozeß "nicht notwendig gewesen wäre".
    Und peinlich berührt es noch zu sehen, wie eifrig diese Hände auch nach dem Wittum der durch den Ehebruchprozeß allerdings bloßgestellten Königin-Mutter Uta langten: So ließ man den kleinen König aus dem Wittum seiner Mutter auf "Fürsprache" von fünf Bischöfen und Liutpolds der Kirche von Seben den Hof Brixen, wohin das Bistum dann verlegt wurde, dann wieder mit "Zustimmung" mehrerer Bischöfe und einiger Grafen und, wie gesagt wird, auf "Fürsprache" Utas selbst der Kirche von Regensburg den Hof Velden, der Kirche von Freising den Hof Föhring schenken. Man müsse, heißt es in einer derartigen Schenkungsurkunde, den königlichen Dienst durch Fürsorge für die Kirche ermöglichen.

    Konecny Silvia: Seite 143,148, "Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert."

    Von solchen unterschieden sich jedoch mit ziemlicher Sicherheit die Ehen ARNULFS, denen Ratoldund Zwentiboldentstammten, denn diese wurden 889 für eine Herrschaftsnachfolge in Betracht gezogen Die Bezeichnung der Mütter Ratoldsund Zwentibolds als Konkubinen bezog sich gewiß nicht auf den sozialen Status der Frauen, sondern wollte wohl nur die Verbindung ARNULFS mit diesen von der legitien Ehe mit Uota unterscheiden. So drückte der 889 gebrauchte Konkubinenbegriff vor allem ein kurzfristiges Doninieren der konradinischen Gruppe aus, der Uota entstammte. Eine Vorrangstellung der KONRADINER hing wohl mit der Ausweitung von ARNULFS Macht nach dem W zusammen. Aber auch gegenüber Uota bestand wiederholt eine starke Opposition. Deshalb ist es nicht sicher, ob Uota durchwegs als legitime Ehefrau galt.
    Eine erste Ehe ging ARNULF vermutlich noch zu Lebzeiten Karlmanns ein, jedoch möglicherweise ohne ausdrückliche Zustimmung seines Vaters. Dieser ersten Verbindung entstammte Zwentibold. Nach dem Tod Karlmanns mag sie zunächst durchaus als Vollehe gegolten haben. An dem ältesten Sohn ARNULFS vertrat der gleichnamige Mährer-Fürst Zwentibold Patenstelle, was darauf hindeuten könnte, daß die erste Gattin ARNULFS einem Geschlecht entstammte, das im Grenzbereich tätig war und Kontakte zu den Mährern hatte. Ob zwei weitere Nachkommen ARNULFS, Ellinrat und Ratold, ebenfalls aus dieser ersten Ehe des Herrschers entstammten, und dessen erste Gattin daher in jener älteren Ellinrat zu sehen ist, die eine Urkunde als Mutter der gleichnamigen ARNULFS-Tochter bezeugt, kann nicht eindeutig entschieden werden. Möglicherweise trifft auch jene Quellennachricht zu, die Zwentibold und Ratold verschiedenen Müttern zuschreibt. Somit bleibt es unklar, ob ARNULFS erste Ehe wegen seiner Verbindung mit Uota gelöst wurde, oder ob dies schon wegen einer Ehe mit der Mutter des Ratold geschah. letzten Endes wäre - ob nun neben der Verbindung mit Uota nur jene Ellinrat oder mehrere bestanden - auch Polygamie denkbar, zumindest in dem Sinne, daß einzelne Verbindungen der politischen Situation entsprechend vernachlässigt und später wieder aufgenommen wurden. Damit wäre eine Variante der Polygamie gegeben, die einer politisch mächtigen und annähernd gleichwertigen Gruppierung des Adels rechnung trug.
    ARNULF heiratete Uota um 888. In diesem Jahr einigte er sich nämlich mit dem Adel über die Herrschaftsnachfolge Zwentibolds und Ratolds, sofern die "legitime" Gattin Uota, keinen Sohn gebären würde. Eine Regelung dieser Art bedeutete gewiß einen Kompromiß, auch wenn Uota "legitme" Gattin und später sogar Königin genannt wurde. Bezeichnenderweise erfolgte jedoch keine Krönung Uotas, obwohl ARNULF wie KARL III. Anspruch auf die Gesamtherrschaft über das Frankenreich erhob, ja nicht einmal eine Dotation Uotas ist überliefert. Auf dem Italienzug des Jahres 896 aber begleitete Ratoldden Kaiser, nicht etwa Uota und deren Sohn Ludwig. Möglicherweise war ARNULF die müterliche Sippe Ratolds im lombardischen Grenzgebiet nützlicher als die KONRADINER. Auch Zwentibold erhielt trotz der Geburt Ludwigs des Kindes die Königswürde im Jahre 895 zugesprochen. Zusätzlich festigte 897 die Ehe mit einer LIUTPOLDINGERIN (Richtig ist: LIUDOLFINGERIN) die Stellung des ältesten ARNULF-Sohnes, zu der der Vater seine Zustimmung gab. Während des Siechtums ARNULFS war Uota besonders starken Anfechtungen ausgesetzt, 899 wurde ihr Ehebruch vorgeworfen. Vermutlich gelang es Uota nach dem Tod ARNULFS nicht, vormundschaftlich für ihren unmündigen Sohn zu regieren. Daß Ludwig das Kind dennoch die Königswürde innehatte, war kaum ausschließlich Verdienst der Mutter. Der unmündige König wurde vor allem vonn den ehemaligen Ratgebern ARNULFS vorgeschoben.
    Die Diffamierung Uotas diente dazu, den legitimen Anspruch von deren Sohn Ludwig in Frage zu stellen. Dem angeblichen Vergehen selbst wurde wenig Beachtung geschenkt, ein präsumptiver Mitschuldiger namentlich nicht einmal erwähnt. Dies könnte darauf hindeuten, daß die KONRADINER nur wenig Einfluß bei ARNULF besaßen, als das Gerücht des Ehebruchs entstand. Man weiß weder genau, wann und von wem der Verdacht gegen Outa zuerst geäußert wurde, noch ob durch die Beschuldigung der Königin ein Anspruch Ratolds oder Zwentibolds gefördert, eine vormundschaftliche Regierung Uotas verhindert oder auch nur eine Begünstigung der KONRADINER hintertrieben werden sollte. Von offizieller Seite begegnet man der Verleumdung Uotas jedenfalls erst zu einem Zeitpunkt, als ARNULFerkrankt und die Nachfolgefrage damit aktuell geworden war. Ein königliches Gericht war nun bestrebt, Uota von dem Verdacht zu reinigen, um die legitime Geburt Ludwigs des Kindes außer Frage zu stellen. Gleichzeitig beschuldigte man eine nicht näher zu identifizierende Gruppe des Mordversuchs an ARNULF. Daß allerdings in dem Königsgericht von Regensburg der konradinische Einfluß besonders stark war, ist angesichts der geringen Bedeutung Uotas während der Regierung ihres Sohnes zu bezweifeln. Vielmehr scheint der enge Kreis der Berater ARNULFS, besonders die Bischöfe Hatto und Adalbero danach getrachtet zu haben, eine Kontinuität im Königtum zu sichern, als ARNULFS Tod bevorstand. Ein Kind als König bot den Ratgebern ARNULFS überdies eher die Möglichkeit, die eigene Politik weiterhin zu verfolgen, als etwa Zwentibold, sofern nur der Einfluß der mütterlichen Verwandten des Kindes nicht überhand nahm, und die Legitimität des neuen Königs von dem Schiedsspruch seiner Ratgeber abhing. So könnte dieselbe Gruppe zunächst den Verdacht gegen Uota ausgestreut haben, die später im Gericht die Königin freisprach, als klar geworden war, daß deren Sohn beim Tod ARNULFS ein unmündiges Kind sein würde.

    Hlawitschka, Eduard: Seite 40, "Wer waren Kuno und Richlind von Öhningen? Kritische Überlegungen zu einem neuen Identifizierungsvorschlag." in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 128 1980

    Daß die in dieser Generation aufgeführte Uda, Gemahlin Kaiser ARNULFS von Kärnten, eine Tochter Berengars, eventuell auch Bertholds, aber wohl sicher nicht eine Schwester Konrads des Älteren gewesen zu sein scheint, hat F. Stein, Konrad I. Seite 83ff., gezeigt. Vgl. auch Ders., Beiträge zur Geschichte des Königs Konrad I. und seines Hauses (1871) Seite 113-118.

    Dümmler Ernst: Band II Seite 308,331,362,460,478,494, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Für den König und seine Gemahlin Ota wird ein allgemeines Kirchengebet angeordnet und er sodann mit den Worten der Bibel und der Kirchenväter Isidor und Fulgentius an die Pflichten seines Herrscherberufes, zumal an die eifrige Handhabung der Gerechtigkeit zugunsten der Unterdrückten erinnert. (Mainzer Synode 888).
    Der Antrag ARNOLFS ging dahin, daß die Franken sich eidlich verpflichten sollten, nach seinem Tode seine beiden von Kebsweibern geborenen Söhne Zwentibold und Ratold die Erbfolge im Reiche zuzugestehen. Veranlaßt wurde dieser Plan dadurch, daß die rechtmäßige Gemahlin des Königs, Ota ihrem Gemahl damals noch keinen Sohn geboren hatte.
    Nach der Heimkehr von der beschwerlichen mährischen Heerfahrt ward dem König bald darauf zu Oetting die Freuude zuteil, daß seine Gemahlin Ota von einem Knäblein genas.
    Auf den traurigen Ausgang des Grafen Erambert, dessen Ende völlig in Dunkel gehüllt ist, folgte ihm bald ein für die königliche Familie noch traurigeres Ereignis, über dessen wirklichen Sachverhalt uns jedoch, wie über so manche andere Vorfälle dieser Zeit jede nähere Aufklärung fehlt. Wider die Königin Ota oder Uta, ARNOLFS Gemahlin, ward die furchtbare Anklage laut, daß sie sich durch Ausübung des Ehebruchs mit anderen Männern entehrt habe. Auf einer Reichsversammlung zu Regensburg [In Regensburg sind Urkunden ARNOLFS vom 5. und 8. Februar und 1. Mai 899 ausgestellt (B. 1148,1149; Schultes historische Schriften 2. Abteilung Seite 334). Nach den Ann. Fuld. fand das Gericht über Ota mense Iunio statt und zwar zur Zeit eines magni et communis civitate Regia placiti. Die etwas unklaren Ausdrücke der Ann. Fuld. übersetzt Hartmann von Reichenau a. 899 (Scr. V, 111) in die verständlicheren Worte: Outa regina adulterii crimine cum quibusdam viris infamata LXXII princpum iuramionte Ratisponae in conventu absoluta est. Ota kommt seit dem 12. Mai 888 (B. 1037) als ARNOLFS Gemahlin vor; zuerst am 3. Mai 889 machte ARNOLF dem Kloster Kremsmünster auf ihre Fürbitte eine Schenkung (B. 1052 siehe oben Seite 331 A. 9), dem Kloster Gandersheim ohne Datum desgleichen (Leibnitii scr. rer. Brunsvicens. II, 373), dem Geistlichen Nithard ohne Datum als Kaiser cum consensu et voluntate dilectae coniugis nostre Odae (Mon. Boica XXXI, 155), am 9. Juni 897 an das Bistum Worms interventu dilectissimae meae coniugis Utae (Schannat hist. Wormat. p. 10, B. 1131), 15. Dezember 893 Zollfreiheit der Freisinger Salzfuhren petitionibus ... Odae dilectae coniugis nostrae (Meichelbeck I, 147, B. 1147); 2. Juli 899 schenkte ARNOLF der Oettinger Kapelle per interventum dilecte coningis nostrae Otae quasdam res pertinentes ad curtem, quae vocatur Velda, quam iam olim cum nostrae auchtoritatis praecepto praefate amabili coniugi nostrae in priorium perdonatam habuimus (Mon. Boica XXXI, 158).] im Juni 899 wurde vor einem Gerichtshofe der Großen über diesen schmählichen Fall verhandelt und die Unschuld der Kaiserin hergestellt, indem 72 vornehme Männer für sie einen Reinigungseid leisteten.Über Grund oder Ungrund dieser Beschuldigung läßt sich natürlich nichts mehr entscheiden: ein sehr inniges Verhältnis zwischen ARNOLF und seiner Gemahlin mag wohl nie obgewaltet haben, da der Kaiser von früherer Zeit her mit Beischläferinnen Umgang pflog und den erwachsenen Sprößlingen aus solchen Verbindungen, wie es scheint in seinem Herzen den Vorrang vor der schwächlichen Frucht seiner Ehe einräumte. Immerhin sind einige Urkunden ARNOLFS in herkömmlicher Weise auf Fürbitte oder Verwendung seiner geliebten Gattin Ota ausgestellt, die letzte vom 2. Juli 899 nach der erwähnten Freisprechung. Da der Sohn der angeschuldigten Fürstin in der Regierung nachfolgen sollte, so war es jedenfalls als ein Glück für den Thron anzusehen, daß aus der Verbindung, der er seinen Ursprung verdankte, kein Makel haften blieb.
    Während desselben Reichstages, auf dem Ota vor Gericht gestellt wurde, verschlimmerte sich die Lähmung des Kaisers durch einen Schlaganfall. Alsbald tauchte das Gerücht auf, einige Männer und Frauen hätten demselben ein Gift eingeflößt, durch welches der Körper gelähmt würde.
    Von seiner Gemahlin Ota haben wir bereits geredet: das Wittum, welches der Kaiser ihr angewiesen, bestand aus Besitzungen zu Velden an der Vils, zu Föhring am Isar und zu Brixen am Eisack sämtlich in Baiern, außerdem besaß sie einen Hof zu Lahnstein in Nassau, vielleicht ein Fingerzeig für ihre Abkunft.
    Auf der Forchheimer Versammlung, die der Erhebung Ludwigs beiwohnte, wurde ohne Zweifel auch festgesetzt, wer statt des unmündigen Königskindes das Steuer des Staates lenken sollte. Die Kaiserin Ota, durch jene Anklage auf Ehebruch vielleicht in Mißachtung geraten, scheint bei der neuen Ordnung des Regimentes keinen erheblichen Einfluß auf dasselbe erlangt zu haben, nirgend wird sie in den Urkunden ihres Sohnes als Fürbitterin erwähnt, wohl aber mußte sie es sich gefallen lassen, daß der zu ihrem Wittum bestimmte Hof Brixen im Jahre 902 an das Bistum Seben, der Hof Velden nach einer sehr zweifelhaften Urkunde 903 an Regensburg und Föhring endlich an Freising geschenkt wurde und es ist schwerlich anzunehmen, daß diese Verkürzung an Einkünften ganz aus ihrem freien Entschlusse hervorging. Den Hof Lahnstein schenkte sie an die Mainzer Kathedrale und empfing dafür auf Lebenszeit Tauberbischofsheim von Hatto zum Nießbrauche.


    888 oo Arnulf Markgraf von Kärnten um 850-29.11./8.12.899

    Kinder:

    - Ludwig IV. das Kind 893-24.9.911
    - Glismut
    oo Konrad der Ältere Graf von Fritzlar ca. 855-27.2.906


    Literatur:
    Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865, Band II Seite 308,331,357,362, 380,460,478,494,515,526,678 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 114,197, 210 - Hlawitschka, Eduard: Wer waren Kuno und Richlind von Öhningen? Kritische Überlegungen zu einem neuen Identifizierungsvorschlag. In: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 128 1980 Seite 37,40 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971, Seite 60,280 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 145,148-149 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 271 - Schieffer Rudolf: Die Karolinger. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 1992, Seite 189 - Schieffer Rudolf: Karl III. und Arnolf. in Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65. Geburtstag. Verlag Michael Lassleben Kallmünz Opf. 1993, Seite 144 - Schnith Karl Rudolf: Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern. Von den Karolingern zu den Staufern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1990, Seite 82,89,91,93,104 - Stein, Friedrich: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses, Nördlingen 1872 Seite 83 -

    Begraben:
    St. Emmeram

    Oda heiratete von Kärnten, Arnulf in 888. Arnulf (Sohn von von Franken, Karlmann und Luitswinda) wurde geboren um 850; gestorben in 899 in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. Ludwig IV. wurde geboren in 893 in Altötting [84503],Altötting,Bayern,Deutschland; gestorben in Sep 911 in Frankfurt am Main [60311],Hessen,Deutschland; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland.
    2. Glismut wurde geboren um 865; gestorben am 26 Apr 924.

Generation: 2

  1. 2.  im Lahngau, Berengar wurde geboren um 836 (Sohn von im Lahngau, Gebhard I. und N.); gestorben nach 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Hessengau,Hessen,Deutschland; Graf im Hessengau

    Notizen:

    Berengar Graf im Hessengau
    ca 836- nach 879
    Jüngster Sohn des Grafen Gebhard im Lahngau und einer namentlich unbekannten Schwester des Grafen Ernst

    Berengars Name begegnete uns erstmals unter den nobilibus ac fidelibus laicis, die 860 im St. Castorkloster den Friedensschluß zwischen Ludwig dem Deutschen, Lothar und KARL DEM KAHLEN in Koblenz unterzeichneten. Aber schon im folgenden Jahr verlor Berengar die Huld Ludwigs des Deutschen. Mit seinem nepos Ernst, mit seinen Brüdern, den Grafen Udo und dem Abt Waldo, mit Graf Sigihart, dem hier wohl zu streichenden Gerolt und anderen hatte er sich Karlmann in dessen Unternehmen gegen Ludwig den Deutschen verbunden, das durch die Unterstützung seitens eines äußeren Feindes, des Mähren-Fürsten Rastislaw, in besonderer Weise hochverräterischen Charakter trug. Und so erfolgte die Vorladung zum Reichstag nach Regensburg und ihre Aburteilung. Während Ernst aller seiner Ämter entsetzt wurde, gingen Berengar und seine Brüder mit ihrem propinquus Adalhard, dem Ludwigs und Lothars Übereinstimmung den Aufenthalt in Lothars Reich unmöglich machte, zu KARL DEM KAHLEN über. 863 weilte er mit seinem Bruder Udo am Hofe KARLS DES KAHLEN in der Compiegne gleichbedeutenden westfränkischen Königspfalz Verberie an der Oise nahe Senlis. Im Jahre 865 unterstützten sie ihren Verwandten Adalhard beim Schutz des Seinegebietes gegen die Normannen. Sie wurden von KARL DEM KAHLEN all ihrer Würden entsetzt, da nach Ansicht des Königs die Plünderung von St. Denis auf das Versagen der konradinischen Verteidigung zurückzuführen war. Später suchte Ludwig der Jüngere ihre Unterstützung und versprach, sie in ihre alte Position zurückzuführen, so dass die Vermutung nahe liegt, dass Berengar bereits vor 861 hier Grafenrechte ausgeübt hatte. Berengarnahm seit 876 wieder die gräfliche Rechte seines Hauses in Hessen wahr und so erstreckte sich nach dem ersten zuverlässigen Zeugnis über einen Hessengaugrafen, dem ältesten erhaltenen Diplom Ludwigs des Jüngeren, Berengars Amtsbereich noch 876 bei Welda südlich Warburg, also unmittelbar bis in den Raum der unteren Diemel.

    Hlawitschka Eduard: Seite 164,169, "Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert."

    Jedoch wurde Adalhard I. schließlich 861 dort mehr oder weniger ein Opfer der andauernden Gegnerschaft seiner Verwandten - Graf Berengar, Graf Uto und Abt Waldo, Söhne des Grafen Gebhard vom Lahngau - zu Ludwig dem Deutschen bei gleichzeitiger politischer Aussöhnung Lothars II. mit Ludwig dem Deutschen. Mit den zu ihm geflohenen ostfränkischen Verwandten mußte er das Mittelreich verlassen.
    Zum Namen Gebhard ist zu beachten, daß Adalhard I. der propinquus Utos, Berengars und Waldos, der Söhne des Grafen Gebhard I. vom Lahngau, war.

    Hlawitschka Eduard: Seite 189, "Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte"

    Nicht einmal die Abteien, die ihnen Zwentibold 897 abgesprochen hatte, konnten sie zurückgewinnen; diese gingen in die Hände der auch mit alten Interessen im Moselgebiet auftretenden KONRADINER (das heißt in die Hände Konrads des Älteren und seines Bruders Gebhard) über, die freilich mit den MATFRIEDINGERN in einer entfernten Verwandtschaft gestanden zu haben scheinen [Zu jenem Adalhard I. flohen nun aber 861 die Grafen Uto und Berengar samt ihrem Bruder Waldo (Ann. Fuldens. ad 861 Seite 55). Sie waren Adalhards propinqui (Ann. Bertin. ad 861 Seite 55 und ad 865 Seite 80); einer von ihnen ist wiederum der Vater Konrads des Älteren und Herzog Gebhards. Gerhard und Matfried standen demnach also in einer weiteren, aber ihnen wohl durchaus noch bewußten Verwandtschaft mit den KONRADINERN.].

    Dümmler Ernst: Band I Seite 463,576,593, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Wie KARL durch seine Einmischung in den Ehehandel Lothars ein bequemer Anlaß geboten wurde, denselben zu beunruhigen, seine Macht zu untergraben und zugleich seinen kirchlichen Eifer im hellen Licht leuchten zu lassen, so erlangte er bald auch eine erwünschte Gelegenheit seinen Bruder Ludwig durch Verbindungen mit den Mißvergnügten seines Reiches im Innern zu beschäftigen und zu gefährden und so Gleiches mit Gleichem zu vergelten. In der dritten Woche nach Ostern gegen Ende April 861 hhielt der deutsche König zu Regensburg, wohin er sich soeben von Frankfurt begeben, eine Reichsversammlung, auf welcher er den Markgrafen Ernst, den vornehmsten seiner Edlen und ersten seiner Freunde plötzlich wegen Untreue seiner Ämter und Lehen beraubte. Das gleiche Los traf als Mitschuldige seine Neffen, den Abt von Schwarzach (am Oberrhein) [Über Waldo, den Lambert irrig nach Fulda versetzt siehe Eckhart (comment. de reb. Franciae orient. II, 482) und die Urkunde Ludwigs und Lothars vom 4. März 828. Die Abstammung der Brüder von dem Grafen Gebhard (vgl. über diesen oben Seite 92,99) folgt aus einer Urkunde bei Kremer origines Nassiocae, cod. dipl. p. 14 vom Jahre 879, in der Udo und Berengar als Söhne Gebhards genannt wererden.] und dessen Brüder, die Grafen Uto und Berengar, wahrscheinlich Söhne des hochangesehenen Grafen Gebhard vom Lahngau, ferner die Grafen Sigihard und Gerols nebst mehreren anderen. Während die übrigen ruhig auf ihren Eigengütern verblieben, begaben sich die Söhne Gebhards zu ihrem Verwandten Adalhard, dem Oheim der westfränkischen Königin, der damals im lotharischen Reich lebte. Jetzt indessen äußerte das Bündnis Lothars mit Ludwig seine Wirkung dadurch, daß Adalhard mit seinen V Verwandten das Mittelreich verlassen mußte und nun natürlich sich mit ihnen zu KARL DEM KAHLEN begab. Dieser bestellte nicht nur den Oheim seiner Gemahlin bald darauf zum Hofmeister seines Sohnes, sondern gab auch dessen Vettern zum Ersatz ihrer Verluste Güter und Lehen in seinem Reich.
    Adalhard selbst und seine Verwandten Uto und Berengar fielen noch im selben Jahr (865) bei KARL in Ungnade, angeblich weil sie beid er Hut gegen die Normannen, die 20 Tage lang ungestraft im Kloster St. Denis hausten, ihre Schuldigkeit nicht getan und verloren ihre Lehen, wodurch der Bund zwischen Ludwig und KARL nur befestigt werden konnte.
    Namentlich trat Ludwig der Jüngere mit den im vorigen Jahr abgesetzten Grafen Werner, sowie mit Uto und Berengar, den Neffen Adalhards, in Verbindung und versprach ihnen für ihre Hilfeleistung ihre früheren Ämter und Lehen wieder zu verschaffen.

    Stein, Friedrich: Seite 2, "Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses"

    Crollius und Kremer suchten nun die nächsten Vorgänger Konrads und seines Bruders in derselben Gegend und Grafschaft zu ermitteln und benutzten hierbei zwei von Jakob Kremer in den Archiven zu Dillenburg, Westerburg und Runkel aufgefundenen Abschriften von Urkunden, wonach der bis dahin nur aus einer Urkunde vom 15. Juli 832 bekannt gewesene Graf Gebhard im Lahngau noch in den Jahren 845 und 879 lebte und im letzten Jahr den Gründungsbrief des St. Severusstiftes zu Gemünden im Westerwald am 9. November 879 ausstellte, in welchem auch seine Söhne Udo, Berthold und Berengar als solche genannt und Udo und Berengar bei dessen Errichtung mit einem weiteren Sohn Waldo tätig sind, und wonach Udo insbesondere ebenfalls im Lahngau begütert erscheint.

    oo N.N.

    Kinder:
    - Uda (Oda) um 873- ca. 911/18
    888 oo ARNULF Herzog von Kärnten, 850-8.12.899

    Literatur:
    Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 463,576,593 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 164,169 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968 Seite 189 - Stein, Friedrich: Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses, Nördlingen 1872 Seite 2 -

    Kinder:
    1. 1. Oda wurde geboren um 873; gestorben in 903; wurde beigesetzt in Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland.


Generation: 3

  1. 4.  im Lahngau, Gebhard I. wurde geboren um 795/810; gestorben in 879.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Kettenbach [65326],Rheingau-Taunus-Kreis,Hessen,Deutschland; Vogt von Kettenbach/Gemünden
    • Titel/Amt/Status: 832-879, Lahngau,Deutschland; Graf im Lahngau

    Notizen:

    Gebhard I.
    Graf im Lahngau 832-879
    Vogt von Kettenbach/Gemünden
    ca 795/810- 879
    Sohn des Grafen Udo II. im Lahngau aus dem Hause der KONRADINER
    Nach Donald C. Jackman und Johannes Fried Sohn des Grafen Udo von Orleans (+ 834)

    Gebhard I. hatte sich unter LUDWIG I. DEM FROMMEN Verdienste und Ansehen erworben, wurde Graf im Niederlahngau und in der Wetterau und war eventuell mit den ROBERTINER-KAPETINGERN verwandt. Der Vater profitierte durch deren Sturz im Raum Franken. Er gründete das Hauskloster Kettenbach/Gemünden und war dessen Vogt. Er mischte in den Bruderkriegen der KAROLINGER mit, stand auf französischer Seite und wurde daher 861-876 vertrieben.
    Von 832-879 ist der in Urkunden bezeugt.
    Seine Söhne waren die nepotes des Grafen Ernst, und der westfränkische Adlige Adalhard, der Seneschall, war ihr propinquus. Offenbar waren die Brüder die Söhne eine Schwester Ernsts. Gebhard war also mit einer Schwester Ernsts vermählt oder Ernst hatte eine Schwester Gebhards zur Frau.

    Friese Alfred: Seite 104, "Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Nur Gebhard scheint schnell ein gutes Verhältnis zu Ludwig dem Deutschen gewonnen zu haben (D LdD 40), was allerdings nicht hinderte, dass seine Söhne im Jahre 861 an einer Verschwörung gegen den König beteiligten und zu KARL II. fliehen mußten. Die Fronten für und wider Ludwig den Deutschen liefen quer durch die großen Familien.

    Boshof Egon: Seite 205,208, "Ludwig der Fromme"

    Noch Ende des Jahres versuchte Ludwig der Deutsche in direkten Verhandlungen mit LOTHAR eine Besserung der Lage des Vaters zu erreichen, aber weder er noch seine an den alten Kaiser abgeordneten Gesandte, der Abt Grimald von Weißenburg und der Graf Gebhard vom Lahngau, die im übrigen nur unter der Aufsicht des Erzbischofs Otgar von Mainz und des Obertürwarts Richard mit dem Häftling sprechen konnten, hatten Erfolg [Zu Gebhard vgl. Tremp, Studien, 52f.; Brunner, Oppositionelle Gruppen, 33 u. ö.].
    In Blois unterwarf sich LOTHAR dem Vater. Die letzten Verhandlungen hatten von seiten des alten Kaisers der Bischof Badurad von Paderborn, der Graf Gebhard vom Lahngau und der Markgraf Bernhard von Toulouse geführt.

    Stein, Friedrich: Seite 2, "Geschichte des Königs Konrad I. von Franken und seines Hauses"

    Crollius und Kremer suchten nun die nächsten Vorgänger Konrads und seines Bruders in derselben Gegend und Grafschaft zu ermitteln und benutzten hierbei zwei von Jakob Kremer in den Archiven zu Dillenburg, Westerburg und Runkel aufgefundene Abschriften von Urkunden, wonach der bis dahin nur aus einer Urkunde vom 15. Juli 832 bekannt gewesene Graf Gebhard im Lahngau noch in den Jahren 845 und 879 lebte und im letzten Jahr den Gründungsbrief des St. Severusstiftes zu Gemünden im Westerwald am 9. November 879 ausstellte, in welchem auch seine Söhne Udo, Berthold und Berengar als solche genannt und Udo und Berengar bei dessen Errichtung mit einem weiteren Sohn Waldo tätig sind, und wonach Udo insbesondere ebenfalls im Lahngau begütert erscheint.

    Dümmler Ernst: Band I Seite 92,99,131, "Geschichte des Ostfränkischen Reiches"

    Nach dem heiligen Dreikönigstag des Jahres 834 schickte Ludwig von Frankfurt aus wiederum Gesandte nach Aachen: den Grafen Gebhard vom Lahngau [Thegan. c. 47. Den Gebaardum nobilissimus atque fidelissimus ducem kennen wir aus einer Urkunde des Kaisers LUDWIG, worin dieser 13. Juli 833 einen Gütertausch zwischen ihm (Gebehardus comes fidelis noster) und dem Priester Rikulf in pago Loganaha bestätigt, sowie aus einer Urkunde Ludwigs des Deutschen, in der dieser ihm (vir venerabilis fidelisque noster) im Jahre 845 eine Schenkung für das neugegründete Kloster Kettenbach macht (Boehmer reg. Kar. N.425, 749).], einen treuen Anhänger seines Vaters und seinen Kanzler, den Abt Grimoald von Weißenburg. LOTHAR gestattete den Gesandten diesmal den alten Kaiser selbst zu sehen, doch nur in Gegenwart der Wächter, denen er seine Hut anvertraute. Grimoald und Gebhard warfen sich demütig zu Füßen des Kaisers nieder und richteten ihm Grüße von seinem Sohn Ludwigs aus, ihre geheimen Aufträge aber konnten sie ihm in Angesicht der Zeugen nicht mitteilen.
    Als daher jetzt der alte Kaiser den Bischof Badurad von Paderborn, den ostfränkischen Grafen Gebhard und den Markgrafen Berengar, Bernhards Nachfolger an ihn abschickte, mußte LOTHAR die Ermahnungen des Bischofs geduldig anhören.
    Der Kaiser erwartete die Rückkehr der nach Baiern geschickten Gesandten in Kreuznach, wo er nach einer Urkunde am 8. Juli 839 verweilte. Hierher gehört vermutlich ein Schreiben Einhards, durch welches auf kaiserlichen Befehl die Grafen in Austria Hatto, Poppo und Gebhard unter anderem zu einer Versammlung aufgeboten wurden.

    Holtzmann Robert: Seite 40, "Geschichte der sächsischen Kaiserzeit"

    Das rheinfränkische Haus der KONRADINER, auch in Hessen begütert, ging auf den Grafen Gebhard von Lahngau zurück, der unter LUDWIG DEM FROMMEN sich Verdienste und Ansehen erworben hat. Seine Söhne, voran der älteste, Udo, sind mit Ludwig dem Deutschen zerfallen und wurden 861 abgesetzt. Das Geschlecht trat dann eine Zeitlang zurück, bis die vier Söhne Udos durch den Anschluß an ARNULF bei dessen Ergebung wieder zu Macht und Einfluß gelangten, die Brüder Konrad, Gebhard, Eberhard und Rudolf.

    oo NN, Schwester des Grafen Ernst
    -
    Kinder:
    - Udo Graf im Lahngau ca. 805/30- nach 879
    - Waldo Abt von St. Maximin in Trier ca 825/30- nach 879
    - Berthold Erzbischof von Trier ca 835- nach 879
    - Berengar ca 836- nach 879

    Literatur:
    Boshof Egon: Ludwig der Fromme. Primus Verlag Darmstadt 1996 Seite 205,208 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 92,99,131 - Friese Alfred: Studien zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels. Der mainländisch-thüringische Raum vom 7. bis 11. Jahrhundert. Klett-Cotta Stuttgart 1979 - Hlawitschka Eduard: Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte Lothringens und des Reiches im 9., 10. und 11. Jahrhundert. Kommissionsverlag: Minerva-Verlag Thinnes Nolte OHG Saarbrücken 1969 Seite 49-51 - Holtzmann Robert: Geschichte der sächsischen Kaiserzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag München 1971 Seite 40 -

    Gebhard heiratete N.. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  N. (Tochter von Ernst).

    Notizen:

    Schwester des Grafen Ernst

    Kinder:
    1. im Lahngau, Udo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    2. im Lahngau, Waldo wurde geboren um 825/830; gestorben nach 879.
    3. von Trier, Bertolf wurde geboren um 835; gestorben am 10 Feb 883 in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland; wurde beigesetzt in Trier [54290],Trier,Rheinland-Pfalz,Deutschland.
    4. 2. im Lahngau, Berengar wurde geboren um 836; gestorben nach 879.


Generation: 4

  1. 10.  Ernst

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Graf

    Notizen:

    Ernst Graf

    Alfred Friese: Seite 97, "Zur Herrschaftsgeschichte des fränkischen Adels"

    Die wichtige Familie der ERNSTE wird 785/802 mit Ernst (I) und seiner Frau Wartrun fassbar, die elterliches Erbgut zu Streu (bei Mellrichstedt) schenken. Derselbe Ernst gibt zwischen 750/802 6 Hufen und einen Eigenpriester zu Hergolshausen (Lkr. Schweinfurt); weitere Erwähnungen in Schenkungen aus der Nähe sind bei Dronke: Codex 255, 275, 276, 307, 339, 348, 350, 467, 468 und TAF c. 4 nr. 68 überliefert. Auf Wetterau, Main- und Wormsgau beziehen sich die Traditionen von Ernst in Södel, Dorfelden sowie seine Besitzerwähnung in der Traditio Bilidrudae in Ulfriedesheim (Oppenheim). Die Ortsnamen Ernustesheim an der Streu, wo Poppo I. 839 Besitz hat, und Ernesteswinden im Aischgrund, wo dessen Enkel Adalhard (von Babenberg) auftritt, sind in Dronke: Codex 524 bzw. TAF c. 4 nr. 115 überliefert.

    oo Wartrun
    Kinder:
    - Ernst I. - 11.11.865

    Kinder:
    1. 5. N.