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 Bohrer

von Ebersberg, Willibirg

weiblich 995/1000 - nach 1056


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Generation: 1

  1. 1.  von Ebersberg, Willibirg wurde geboren in 995/1000 (Tochter von von Ebersberg, Ulrich I. und von Viehbach, Richgardis); gestorben nach 1056.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Friaul,Italien; Gräfin von Friaul

    Notizen:

    Willibirg von Ebersberg
    Gräfin von Friaul
    um 995/1000 † 25.11. nach 1056
    Tochter des Grafen Ulrich I. von Ebersberg aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Richgard von Viehbach, Tochter von Graf Markwart II.

    Schwennicke, Detlef: Tafel 28, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    WILLIBIRG † 25.XI. nach 1056
    oo WERIAND Graf von Friaul um 1020/1028

    Thiele, Andreas: Tafel 500, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

    WILLIBIRG † als Nonne nach 1056
    oo WERIAND, Graf von Friaul † um 1051
    Er war Vogt von St. Peter in Salzburg und Vogt des Herzogs von Kärnten

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 68

    26. Willibirg
    F. s. 15 Ende
    Gemahl
    Graf Werigand (von Friaul)
    beide kommen vor c 1020: im Auftrag der illustris femina Willipirch werden Hörige an St. Peter in Salzburg unter Vogt Weriant übergeben Salzb. UB 1 169 f. n 34 b
    Werigand erscheint 1027 19/5 als comes Wecelinus advocatus ducis Adalperonis (von Kärnten) DD 4, 125 n 92 und 1028 9/10 als Warientus Graf von Friaul DD 4, 177 n 132
    c 1050 mehrfache Schenkungen der gloriosa comitissa Wilibirch an Geisenfeld, und zwar in die Hand ihrer Tochter, der Äbtissin Gerbirg, ferner für ihre Tochter Liutkard als Pfründe und zum Gedächtnis ihres Gatten Werigand MB 14, 181 f. n 3 f.
    † 25/11 Ebersberg 11. Jh.: Willipirc comitissa Oudalrici Necr. 3, 78.

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 47

    23. Williburg

    Gräfin von Ebersberg.
    Gemahlin des Grafen Weriant, Graf in Istrien und Friaul, Vogt von St. Peter: S. U. I. 269, 34a.

    Note:
    Aus ihrer Ehe sind unter anderem geboren:
    Hadamut, Gemahlin Poppos II. Graf von Weimar, Markgraf von Krain, die den Namen der Gräfin Hadamut B. 17. trug und Liutgard, deren Name wohl von Liutgard, der angeblichen Gemahlin des Grafen Adalperht V. B. 14., herrührt. Liutgard vermählte sich mit Engelbert, Graf im Norital D. 30. Aus dieser Ehe sind drei Töchter geboren, die alle bei den EBERSBERGERN vorkommende Namen trugen: Williburg, Richgard und Liutgard. Richgard heiratete Siegfried von Spanheim C. 25., in dessen Progenitur dann der Name Engelbert eintrat. Ein Geschlechtsvetter des Grafen Siegfrieds von Spanheim, der Pfalzgraf Aribo C. 23. war zweimal vermählt:
    Die erste Gemahlin hieß Williburg "Willa", die zweite Liutgart. Hiermit wäre auch geklärt, dass Pfalzgraf Aribo bedeutenden Grundbesitz in Friaul und Istrien hatte. Siehe auch Note unter D. 30.

    Lechner, Karl: Seite 86, "Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246"

    Von einem anderen Bruder Poppo, Markgraf von Krain, verheiratet mit der Tochter der letzten EBERSBERGERIN Wilbirg († um 1044), war schon die Rede. Wilbirgs Bruder Eberhard, der Gründer von Kloster Geisenfeld, war mit einer Gräfin Adelheid aus Sachsen verheiratet. Damit schließt sich der Kreis. Aber die beiden Brüder Wilhelm und Otto von Weimar-Orlamünde waren die letzten ihres Geschlechtes.

    Störmer, Wilhelm: Band I Seite 539, "Bayern und der bayerische Herzog im 11. Jahrhundert. Fragen der Herzogsgewalt und der königlichen Interessenpolitik" in: Die Salier und das Reich

    Es hat ganz den Anschein, daß die EBERSBERGER bis zu ihrem Aussterben 1045 stets integre Parteigänger des Königs waren, sich also durch stetige Königsnähe auszeichneten, auch wenn sie in ihrer Burg nach 1035 ihrem Verwandten Adalbero, dem abgesetzten und verbannten Kärntner Herzog, Zuflucht gewährten.
    Der Besitz dieses mächtigen Geschlechtes, zu dem offensichtlich eine Reihe beachtlicher Reichsleben gehörte, konnte beim Tode des letzten EBERSBERGERS Adalbero 1045 zu einem Testfall für die Entscheidungsmöglichkeiten des Königs in Bayern werden. Nach Aussage der Ebersberger Chronik starb Adalbero II. von Ebersberg in seiner Burg Persenbeug an der Donau; vor seinem Tode hatte er gemeinsam mit seiner Frau die Grafschaft Persenbeug dem hl. Sebastian, d. h. dem Kloster Ebersberg gestiftet. Der übrige Besitz fiel offensichtlich an seine Gemahlin Richlind, eine WELFIN, die weitergehende Pläne zu realisieren versuchte. Nicht alle Familienmitglieder waren damit einverstanden; Markgraf Ulrich von Krain, ein Enkel von Adalberos Schwester Willibirg, widersetzte sich laut Ebersberger Chronik [161 Chronicon Eberspergense, hg. v. W. Arndt, MGH SS 20, 1868, Seite 9-16, hier Seite 14. Dazu siehe auch G. Althoff, Genealogische und andere Fiktionen in mittelalterlicher Historiographie, in: Fälschungen im Mittelalter I (wie Anm. 128), Hannover 1988, Seite 435 ff.] der Entscheidung Richlinds, Kaiser HEINRICH III. auf die Burg Persenbeug zu rufen, da sie, Richlind, beneficia comitatumque Adalperonis (Ebersberg oder Persenbeug oder beide?) an den dux Welfhard (Welf III., Herzog von Kärnten), den Sohn ihres Bruders Welf II., übertragen wollte. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, daß Ulrich von Krain sowohl gegen die erhebliche Stärkung der WELFEN zuungunsten der EBERSBERGER Nachkommen in weiblicher Linie als auch gegen eine Einmischung des Kaisers in dieser Erbsache war. In der Sicht des Schreibers (Abt Williram von Ebersberg) zeigten sich die bösen Folgen unmittelbar: Als der Kaiser in diese Besitzübertragungen an den Welfen einwilligte und ihm mit dem Stab des Ebersberger Abtes die Leben übertrug, stürzte der Söller ein, auf dem die feierliche Besitzübertragung stattfand. Der Kaiser und Welf kamen zwar mit dem Leben davon, doch Richlind, Abt Altmann von Ebersberg und Bischof Bruno von Würzburg, ein SALIER, kamen ums Leben.

    Flohrschütz Günther: Seite 110,113,118,120, "Der Adel des ebersbergischen Raumes im Hochmittelalter."

    3. Etwa ein Jahrhundert nach den Anfängen des Klosters Ebersberg wurde das Kloster Geisenfeld vom gleichen Geschlecht ins Leben gerufen. Inzwischen hatte sich aber die Lage geändert: Das Grafenhaus war am Erlöschen. Wir bemerken jedoch ähnliche Begleitumstände wie bei der ersten Gründung: Graf Adalbero II. widmet seinen Besitz dem Kloster Ebersberg, sein Bruder Eberhart ist nur mit einer Schenkung vertreten [50 E I 30.]. Umgekehrt bringt Graf Eberhart II. fast alle seine Güter der Neugründung Geisenfeld dar; in der Schenkungsurkunde wird angedeutet, daß Graf Adalbero zum Teil Mitbesitzer war [51 Gfd 1.]. Dieser ist aber nicht einmal als Zeuge der Gründung zugegen! Da scheint es also auch Meinungsverschiedenheiten gegeben zu haben und man kann annehmen, daß hinter der Gründung Geisenfelds vor allem die Frauen des Hauses standen. Willibirg, die Schwester des Klostergründers und Witwe des Grafen Wergant von Friaul, verbrachte zusammen mit ihren beiden Töchtern Gerbirg und Liutgart ihre letzten Lebensjahre dortselbst; Gerbirg war die erste Äbtissin dieses Klosters.
    Schließlich sei hier noch zusammengefaßt, was sich über die Persönlichkeiten des Grafenhauses aussagen läßt. Es ist recht auffällig, wieviel wir über die Frauen und Töchter der EBERSBERGER erfahren. Es zeigt sich, daß viele von ihnen mehr Einfluß und Selbständigkeit besaßen, als man für diese Zeit erwartet hätte. Eben war die Rede davon, daß Willibirg, der Schwester des Grafen Eberharts II., an der Gründung des Klosters Geisenfeld ein beträchtlicher Anteil zugekommen sein dürfte. Auch die ältere Willibirg, die Schwester der Grafen Eberharts I. und Adalberos I., kommt in der Chronik mehrmals zu Wort [53 E Chr 128, 20.].
    Von den Reichsämtern der Grafen kann man als das wichtigste die Markgrafschaft Krain betrachten. Im Raum zwischen Mur und Save waren die EBERSBERGER schon seit den Zeiten des Königs ARNULF tätig; der Name Krain kam erst um 1000 auf [5 Reindel, 244.]. Die Belegstellen sind dünn, doch scheinen nacheinander Adalbero I., Ulrich und Eberhart II. dort gewirkt zu haben [6 Siehe Seite 58.]. Willibirg, die Schwester Eberharts, heiratete den Grafen Wergant von Friaul, Hadamuot, eine Tochter aus dieser Ehe, den Grafen Poppo von Weimar-Orlamünde. Beider Sohn Ulrich erscheint erstmals 1058 als Markgraf von Krain [7 Tyroller, Adel, Tafel 2; siehe auch Reindel, a.a.O., 323 und Lechner, Waldviertel 103. Kläui (Hochmittelalterliche Adelsherrschaften im Zürichgau, in: Mitteilungen der Antiquar. Ges. Zürich, 40/2, Zürich 1960, 20) identifiziert Willibirg, die Schwester der Grafen Eberhart III. und Adalbero II., mit Willibirg von Wölflingen. Widerlegt durch H. Keller (Das Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben, in: Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte. XIII, Freiburg i. Br. 1964, 125 Anm. 212), wobei noch nicht einmal alle Gegenargumente zur Sprache gekommen sind.]. Das politische Gewicht der EBERSBERGER dürfte also in diesem Winkel des deutschen Reiches so groß gewesen sein, daß noch über zwei Generationen hinweg die Markgrafschaft in der Hand ihrer Nachkommen geblieben ist. Kaiser HEINRICH IV. hat Krain zeitweise an sich gezogen, um 1090 aber wieder an Poppo II. von Weimar ausgetan [8 Reindel, 253.].
    Selbstverständlich wurden auch die Töchter standesgemäß ausgestattet. Andeutungen hiefür bieten uns die Geisenfelder Traditionen. Liutgart, die eine Tochter der Willibirg, besaß Sollern, die Gräfin Hadamuot, die andere, Habersdorf; von der Äbtissin Gerbirg, der dritten, ist keine Schenkung vorhanden. Die Gräfin Willibirg selbst gab vor ihrem Tod die Kirchen von Euernbach, Kleinreichertshofen, Gundamsried und Ernsgaden [35 Gfd 3,4,5,20.]; das dürfte ihr „Wittum" gewesen sein, während ihre Mitgift, wie gesagt, wohl in den Hausgütern der Grafen in Krain und Karantanien bestand. Daß aber Willibirg darüber hinaus einen Großteil der Ebersbergischen Güter geerbt hat, ist schon deshalb unwahrscheinlich, weil die Teilung dieser Güter sicherlich zu einem Zeitpunkt vorgenommen wurde, als man von den Söhnen Graf Ulrichs, Adalbero II. und Eberhart II., noch Nachkommen erwarten durfte. Ebenso unwahrscheinlich ist es, daß die beiden Brüder ihre Schwester Willibirg in ihrem Testament reichlich bedachten; sie gaben vielmehr ihre Güter den Klöstern Ebersberg bzw. Geisenfeld.
    Am besten belegt ist die Nachkommenschaft der Willibirg, Tochter des Grafen Ulrich und Gattin des Wergant von Friaul, die über ihre Tochter Hadamuot zu den Markgrafen von Krain führt. Poppo II., der letzte des Stammes, besaß eine Schwester Richardis, die mit dem Grafen Otto II. von Scheyern verheiratet war [47 Tyroller, Die Ahnen der Wittelsbacher (Jahresber. des Wittelsbacher-Gymn. 1950/ 1951), Anm. 110. Zu seiner Meinung, daß nicht Eckhart I., sondern Otto II. der Gemahl der Richardis war, paßt auch der Umstand, daß Otto II. kurz vor seinem Tod eine Schenkung an Ebersberg vornahm (E III 12: ca. 1105).] und somit Mutter des ersten Pfalzgrafen Ottos von Wittelsbach wurde. Die beiden Erb-Töchter Poppos II. heirateten in die Familien der Grafen von Andechs bzw. Bogen ein, wodurch nicht nur das Blut der EBERSBERGER, sondern auch viel von ihrem alten Hausbesitz im Südosten an diese beiden Dynastien kam [48 F. Prinz, 348; vgl. Tyroller, Tafeln 10 und 17.].

    oo Werigand Graf von Friaul um 970 † um 1051

    Der in Istrien und Friaul mächtige Graf Weriant verwaltete wichtige Kirchenlehen Aquileias. Seine Frau Wilburg entstammte dem Krainer Zweig der EBERSBERGER. Beider Tochter vermählte sich einem Grafen von Weimar-Orlamünde.

    Kinder:
    - Hadamut
    oo Poppo II. Graf von Weimar-Orlamünde † um 1045
    - Liutgard Nonne zu Geisenfeld
    - Gerberga Äbtissin von Geisenfeld † 1061

    Literatur:
    DIE SALIER UND DAS REICH. Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier. (Hg.) Stefan Weinfurter. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1991 Band I Seite 539 - Flohrschütz Günther: Der Adel des ebersbergischen Raumes im Hochmittelalter. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhhandlung München 1989 Seite 110,113,118,120,123 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 47 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 86 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 28 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 500 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 68 -

    Gestorben:
    25.11.


Generation: 2

  1. 2.  von Ebersberg, Ulrich I. wurde geboren in 960/965; gestorben am 11 Mrz 1029; wurde beigesetzt in Ebersberg [85560],Ebersberg,Bayern,Deutschland.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel/Amt/Status: Krain,Slowenien; Markgraf von Krain
    • Titel/Amt/Status: Ebersberg [85560],Ebersberg,Bayern,Deutschland; Vogt des Hausklosters Ebersberg
    • Titel/Amt/Status: Freising [85354],Freising,Bayern,Deutschland; Vogt von Freising
    • Titel/Amt/Status: Regensburg [93047],Regensburg,Bayern,Deutschland; Vogt von Obermünster
    • Titel/Amt/Status: Tegernsee [83684],Miesbach,Bayern,Deutschland; Vogt von Tegernsee
    • Titel/Amt/Status: 969-1029, Ebersberg [85560],Ebersberg,Bayern,Deutschland; Graf von Ebersberg

    Notizen:

    Ulrich I.
    Graf von Ebersberg (969-1029)
    Markgraf von Krain
    960/65 † 11.3.1029 Ebersberg Begraben: Ebersberg
    Vogt von Obermünster, Tegernsee und Freising
    Vogt des Hausklosters Ebersberg

    Einziger überlebender Sohn des Grafen Adalbero I. von Ebersberg aus dem Hause der SIEGHARDINGER und der Luitgard von Dillingen

    Schwennicke, Detlef: Tafel 28, "Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken"

    ULRICH † 11.III.1029
    um 990 Vogt von Obermünster
    1004/09 Vogt von Tegernsee
    1011 MARKGRAF von KRAIN
    960/65-1024
    oo RICHGARDIS VON VIEHBACH (EPPENSTEINER) † 23.IV.1013
    Tochter von Graf Markwart II.

    Thiele, Andreas: Tafel 500, "Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II"

    ULRICH I. † 1029

    Graf von Ebersberg, Vogt von Obermünster, Tegernsee und Freising
    1011/12 Markgraf von Krain, das damit reichsunmittelbar wurde und aus Kärnten ausgegliedert wurde.
    Ulrich I. war Gegner der ottonischen Herzöge in Bayern, wurde Stütze Kaiser HEINRICHS II. und erhielt die Mark an der Sann noch dazu. Er führte viele Fehden mit weltlichen und geistlichen Nachbarn um Vogteirechte unsd Besitz.
    oo RICHARDIS VON EPPSTEIN
    Schwester von Markgraf Markwart I.

    GENEALOGISCHE TAFELN ZUR MITTELEUROPÄISCHEN GESCHICHTE, Wegener Dr. Wilhelm: Seite 64

    15. Ulrich
    (Nach seinem Taufpaten, dem heiligen Ulrich, benannt). F. u. eV.
    c 960/65 als letzter Sohn Adalberos vom Tode verschont Minus 12
    0iehe auch n 6 Nekrolog;
    970 20/1 Weihe des Klosters Ebersberg durch den Verwandten, Erzbischof Friedrich I. von Salzburg (Sieghardinger n 8) unter Graf Ulrich Hundt, Ebersberg 136 n 1, 138 n 12
    c 975 (Teil-)Vogt von Freising nQ 5, 141 n 1233
    986 9/4 OTTO III. beschenkt seinen Getreuen, den Grafen Ulrich, mit 29 Leibeigenen DD 2, 425 (aus dem Ebersberger Archiv)
    c 990 Vogt von Obermünster QE 1, 205 n 54
    1004/09 Vogt von Tegernsee Epp. sel. 3, 92 n 87
    1011 22/5 Veldes liegt in pago Creina in comitatu Oudalrici DD 3, 263 f. n 228; IV. datiert
    1024 Ulrich widersetzt sich anfänglich der Wahl seines unechten Enkels Altmann zum Abt von Ebersberg Minus 13;
    † 1029 11/3 und zu Ebersberg neben der Gattin begraben Minus 14
    St. Emmeram 12/3: Oudalricus comes 11. Jh. Necr. 3, 308

    Gemahlin:
    Richgardis, Tochter des Grafen Markwart II. von Viehbach (Eppensteiner n 4) Minus 12; 980/85 s 5
    † 1013 23/4 zu Ebersberg und dort begraben Minus 14
    St. Emmeram 24/4: Oudalricus comes statt richtig Richgardis uxor Oudalrici comitis Necr. 3, 312
    Nachkommen: Oudalricus genuit Adalperonem, Eberhardum, Willibirgam et alias tres filias Minus 13.

    HERKUNFT UND GESCHICHTE FÜHRENDER BAYERISCH-ÖSTERREICHISCHER GESCHLECHTER IM HOCHMITTELALTER, Gewin Dr. J.P.J.: Seite 44

    VII. 16. Oudalrich

    Graf von Ebersberg, c. 970-1029 (†).
    Vor 970 September 11. Im Calendarium des Klosters Ebersberg ist Adalpero V. B. 14. als Vater Oudalrichs bezeichnet: E. 137, I. Note 3.
    972/76. Odalrih comes Erster Zeuge bei einem Tausch zwischen Bischof Abraham von Freising und dem Edlen Dietricus (Dietrich B. 20., sein Geschlechtsvetter).: F. nr. 1221.
    C. 980/85. Regensburg St. Peter. Ein Eigen zu Sünching (bei Regensburg) erwähnt, der vorher von Graf Oudalrich an St. Emmeran geschenkt worden war, "proprietas quam Odalrih comes ad s. Emmerammum olim contradidit.": R.H. nr. 215.
    980/85, Ende Nov. Graf Ulrich und seine Gemahlin Richgart schenken nach dem Begräbnis ihrer Muhme Willibirg B. 14a. Güter zu Erling (bei Regensburg) und Leibeigene.: R. H. nr. 218.
    C. 970. Graf Eberhard übertrug nach dem Tode seines Vaters seine Eigengut in Reisen (L. Erding): E. 138, I. 11.
    C. 980. item sein Gut in Oettersberg (L. Ebersberg).: E. 138, I. 13.
    C. 980, item sein Gut in Seeon.: E. 138, I. 14.
    C. 980, item zwei Mansen im Dorfe Holzhausen (L. Wolfratshausen) und 1/2 Mansus im Dorfe Berghofen (B. A. Ebersberg).: E. 138, I. 15.
    C. 1010/29. Graf Oudalrich gab dem Kloster Ebersberg für die Erlangung eines Gutes "Alaheim" (Aham L. Wasserburg) eine Kirche im Dorfe "Nivvenchirihhin" und 2 Mansen zu "Huntilpah".: E. 138, I. 17.
    C. 1015. Oudalrich schließt einen Vertrag über ein Gut im Dorfe "Ongoltingin" Zorneding (L. Ebersberg) mit Kirche, fünf Edelhufen im Dorfe "Groupa" (Grub, L. Miesbach) und über einen in "Gramamresdorf" und einen halben in "Ekkilinpurc" (Eggelburg, L. Ebersberg) E. 138, II. 1.
    C. 1015. item über vier Weinberge in "Ascahawinchil" (Gegend bei Aschach nordwestlich bei Aschach, Bez. Efferding, Ober-Österreich), ein "curticulam", genannt "Hellingin" und zwei Mansen in "Huntilpah" Hündlbach (B. A. Erding).: E. 156, II. 2. 1010/25. item über drei Mansen in "Gowiprucca" (Gachbruch, L. Dorfen): E. 156, II. 4.
    1034 (†). Graf Oudalrich als Vater des Grafen Adalpero B. 21. bezeichnet: E. II. 7., F. nr. 1438ab.
    s.a. Oudalricus genuit Adalpero, Eberhardum, Williburgam et alias tres filias.: Mon. Germ. Scriptores Tom. XX. pag. 13. Richardis schenkte mit ihrem Gemahl 980/85 Güter siehe oben.: R. H. nr. 218.

    Ulrich I. (Udalrich) wurde Graf von Ebersberg, um 990 Vogt von Obermünster, 1004/09 Tegernsee und Freising, 1011/12 Markgraf von Krain, das damit aus Kärnten ausgegliedert und reichsunmittelbar wurde. Er war Gegner der liudolfingischen Herzöge in Bayern und stand beim Griff Heinrichs des Zänkers nach der Krone im Jahre 984 auf der Seite der Vormundschaftsregierung. Nach dessen Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker erhielt er Ostern 985 in Pöhlde auf dessen Intervention eine Schenkung von 27 Hörigen des Königs. Er wurde Stütze von Kaiser HEINRICH II. Er erhielt die Mark an der Sann noch dazu und führte viele Fehden mit weltlichen und geistlichen Nachbarn um Vogtrechte und Besitz. Während seiner Regierung wurde 970 die Klosterkirche geweiht, in der er und seine Gemahlin ihre Grablege fanden. Der Erhebung seines unechten Enkels Altmann zum Abt des Klosters Ebersberg hatte er sich 1024 widersetzt.

    Störmer Wilhelm: Seite 171-173, "Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern."

    Im beginnenden 11. Jahrhundert sind dann EBERSBERGER Markgrafen von Krain, ein Zeichen dafür, wie stark sie auch im Südosten Österreichs Fuß zu fassen vermochten, wobei unter Umständen die Verwandtschaft mit den EPPENSTEINERN eine Rolle spielte, die gleichzeitig Markgrafen von Kärnten waren und Herzöge von Kärnten wurden. Bezeichnenderweise trug der erste Herzog aus dem Hause der EPPENSTEINER den EBERSBERGER Namen Adalbero. Gerade bei ihm wird eine enge politische Verbindung mit den Grafen von Ebersberg und dem mit diesen wohl verwandten Bischof Egilbert von Freising sichtbar. Nach der Absetzung Adalberos als Herzog suchte er zunächst Ebersberg auf. Er wurde auch im ebersbergischen Hauskloster Geisenfeld bestattet.
    So werden also ebersbergische Machtpositionen sichtbar an der östlichen Donau, aber auch in und um Regensburg, der alten Herzogsstadt, im Waldviertel, ebenso im Kärntener und Krainer Markengebiet. Auffälligerweise stehen die EBERSBERGER Grafen aber auch in engem Kontakt mit einem bedeutenden Reichskloster des Schweizer Mittellandes: Einsiedeln. Im "Jahrzeitbuch" dieses Klosters sind eingeschrieben Ulrich († 1029), dessen Mutter wohl aus der Verwandtschaft des heiligen Ulrich von Augsburg, das heißt der Grafen von Dillingen kommt, ferner Ulrichs Gemahlin Richgard († 1013), Tochter des EPPENSTEINER Marchward, Adalbero und sein Bruder Eppo (Eberhard), beide Gründer des Klosters Geisenfeld, und Adalberos Gemahlin Richenza, eine WELFEN-Tochter. Ein Verwandter Graf Adalberos, Etich, war Mönch im Kloster Einsiedeln. Hinter dem Einfluss auf dieses Schweizer Kloster werden sicherlich auch EBERSBERGER Positionen in dessen Umland stehen. Allerdings ist Kläuis Hypothese, der Willebirg von Wülfingen mit Willibirg, der Tochter Ulrichs von Ebersberg identifiziert und die Herren von Uster und Rapperswil von diesen ableiten möchte, kaum akzeptabel.
    Graf Ulrich, der den Namen seines Taufpaten, des heiligen Bischofs Ulrich von Augsburg trug, gelang es, 970 endlich die Weihe der Klosterkirche Ebersberg durch Erzbischof Friedrich von Salzburg, einem SIGHARDINGER, durchzusetzen, nachdem sich der eigentlich zuständige Diözesan-Bischof Abraham von Freising, Vertrauter der Herzogin Judith, lange Jahre geweigert hatte, die Weihe vorzunehmen. Diese Weigerung Bischof Abrahams (957-994) hatte weniger persönliche als vielmehr politische Ursachen. Da Abraham ein ganz entschiedener Drahtzieher der süddeutschen Sonderpolitik des liudolfisch-luitpoldingischen Herzogs-Paares Heinrich (Bruder OTTOS DES GROSSEN) und Judith (Tochter Arnulfs des Bösen), besonders aber Herzog Heinrichs "des Zänkers" war, so lässt sich schon aus der Tatsache der Verweigerung der Klosterweihe in Ebersberg vermuten, dass der EBERSBERGER Graf Ulrich bei der Gegenpartei stand. Riezler ist insofern zuzustimmen, dass die politische Frontstellung Graf Ulrichs gegen Abraham und Herzog Heinrich den Zänker bereits in den 70-er Jahren vorhanden war, nicht erst seit der Königskrönung OTTOS III. 983.
    Die EBERSBERGER waren also ottonische Gewährsmänner in Bayern. Erzbischof Friedrich von Salzburg (958-990), der die Kirchweihe im ebersbergischen Hauskloster vornahm, entstammte nicht nur einer Seitenlinie der EBERSBERGER, sondern hatte wie dieses sehr gute Beziehungen zum sächsischen Kaiser-Haus. OTTO DER GROSSE hatte offenbar gerade ihn als Vertrauensmann angesehen und zum Nachfolger des rebellierenden und daher geblendeten und gebannten Erzbischofs Herold gemacht, eines LUITPOLDINGERS, der sich mit seinem Verwandten Pfalzgraf Arnulf gegen OTTO erhoben hatte.
    Unter Ulrich zogen die Benediktiner in Ebersberg ein. Bei ihm wird erstmals deutlich die Rolle der Akkumulation von Kirchenvogteien sichtbar: Wahrscheinlich ist Ulrich identisch mit dem 972-976 bezeugten Freisinger Teilvogt Odalrich. Sicher ist seine Vogtei über das Regensburger Stift Obermünster, außerdem ist er natürlich Vogt seines Hausklosters Ebersberg. Zu Ulrichs unmittelbarer Verwandtschaft ist wohl der Abt Eberhart von Tegernsee († 1004) zu rechnen, der vom König eingesetzt wurde. Dieser Abt hatte nämlich den König gebeten, den Grafen Ulrich als Vogt einzusetzen. Doch scheint es, dass die Mönche von Tegernsee sich für Graf Sighard, ebenfalls einen EBERSBERGER, entschieden, denn der Abt fürchtete, wie aus einem Brief hervorgeht, dass Graf Ulrich die Wahl Sighards zum Tegernseer Vogt übel nehmen könnte. Wie wichtig diese Vogteifragen für die EBERSBERGER waren, verdeutlicht ihr erheblicher Tegernseer Lehensbesitz in der älteren Entfremdungsliste. Familienpolitisch wichtig ist die Ehe Ulrichs mit Richgardis, der Tochter des Grafen Markwart II. von Viehbach aus dem Hause der späteren EPPENSTEINER. Der Bruder der Richgardis, Markwart III., war 970 von Kaiser OTTO I. als erster Markgraf in der neugebildeten kärntischen Mark (an der Mur), der späteren Steiermark, eingesetzt worden. 1011 ist Graf Ulrich von Ebersberg als Graf in der Krainer Mark bezeugt, die südlich der Kärntener Mark liegt. Bei dieser Position scheinen Familienbeziehungen eine Rolle gespielt zu haben, zumal der "EPPENSTEINER" Adalbero I., der Neffe Ulrichs von Ebersberg, 1012 auch Herzog von Kärnten wurde. Dieser dux Carantania hatte aber auch eine EBERSBERGERIN als Mutter, Hadamudis, die Schwester Graf Ulrichs. Die Söhne aus dieser Ehe Markwarts mit Hadamudis erhielten - mit einer Ausnahme: Ernst - EBERSBERGER Namen: Adalbero, Ulrich, Eberhard (Eppo), ein Beweis dafür, wie stark Ansehen und Geschlechtsbewusstsein der EBERSBERGER damals gewesen sein müssen. Die EBERSBERGERIN Hadamudis zeigte nach dem Tode ihres Gatten eine conversio, die an eine spätere Epoche erinnert: Nach Ausweis des Chronicon Eberspergense verschenkte sie ihre Habe und unternahm eine Pilgerreise nach den heiligen Stätten Palästinas, wo sie starb.

    oo Richgardis von Viehbach, Tochter des Grafen Markwart II. † 23.4.1013

    Kinder:
    - Adalbero II. † 27.3.1045
    - Eberhard II. Graf von Geisenfeld † 24.7.1041/44
    - Willibirg † 25.11. nach 1056
    oo Werigand Graf von Friaul Vogt von Salzburg † um 1051 [Anm. P. Bohrer: nach Paul Kläui oo Liutold von Mömpelgard]
    - Judith (Tuta)
    oo Sighard VI. Graf im Chiemgau † 7.8.1046

    Literatur:
    Bühler, Heinz: Adel, Klöster und Burgherren im alten Herzogtum Schwaben. Gesammelte Aufsätze. Anton H. Konrad Verlag 1997 Seite 179,798 - Flohrschütz Günther: Der Adel des ebersbergischen Raumes im Hochmittelalter. C.H. Beck'sche Verlagsbuchhhandlung München 1989 - Fried Pankraz: Forschungen zur bayerischen und schwäbischen Geschichte. Gesammellte Beiträge. Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 365, 371,372 - Gewin, Dr. J.P.J.: Herkunft und Geschichte führender bayerisch-österreichischer Geschlechter im Hochmittelalter, s-Gravenhage Druckerei H.L. Smits N.V. 1957 Seite 44 - Jakobs Hermann: Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien. Böhlau Verlag Köln Graz 1968 Seite 213,217, D - Keller Hagen: Kloster Einsiedeln im ottonischen Schwaben. Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1964 Seite 67,124,155,157, 160 - Lechner, Karl: Die Babenberger. Markgrafen und Herzoge von Österreich 976-1246, Böhlau Verlag Köln 1985 Seite 45,314 A 22 - Schwennicke, Detlef: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge Band XVI, Bayern und Franken, Verlag von J.A. Stargardt Marburg 1984 Tafel 28 - Spindler Max: Handbuch der bayerischen Geschichte. Erster Band. Das alte Bayern. Das Stammesherzogtum bis zum Ausgang des 12. Jahrhunderts. C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung München Seite 244 - Störmer Wilhelm: Adelsgruppen im Früh- und hochmittelalterlichen Bayern. Studien zur bayerischen Verfassungs- und Sozialgeschichte Band IV. Kommission für bayerische Landesgeschichte München 1972 Seite 171-173 - Thiele, Andreas: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band I, Teilband 2 Deutsche Kaiser-, Königs-, Herzogs- und Grafenhäuser II, R.G. Fischer Verlag 1994 Tafel 500 - Wegener, Wilhelm Dr. jur.: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, Heinz Reise-Verlag Göttingen 1962-1969 Seite 64 -

    Ulrich heiratete von Viehbach, Richgardis. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Viehbach, Richgardis

    Notizen:

    Tumba von Graf Ulrich und seiner Gemahlin Richardis in der Pfarrkirche von Ebersberg

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    Kinder:
    1. 1. von Ebersberg, Willibirg wurde geboren in 995/1000; gestorben nach 1056.
    2. von Ebersberg, Adalbero II. wurde geboren um 0980; gestorben am 27 Mrz 1045 in Persenbeug [3680],Niederösterreich,Österreich.
    3. von Ebersberg, Eberhard II. wurde geboren um 995; gestorben in 1041/1044.
    4. von Ebersberg, Judith wurde geboren in 990/1000; gestorben nach 1048.