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Otto-Günter Lonhard - Die neue Pfründ in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie, Neues zur Genealogie Vautt II (Auszug)
Agnes Schweicker
Sie war nach Gabelkover mit Gall Schweicker in Cannstatt verheiratet.
Gabelkover wusste noch nicht, dass er Bürgermeister gewesen sei, auch finden sich dafür keine urkundlichen Belege. Vermutlich war Gall von Beruf Schmied, wie es auch von seinen Nachfahren Ende des 16. Jahrhunderts überliefert ist. Sein Name findet sich im Esslinger Lagerbuch von 1485 (als Anlieger) und im Lagerbuch von 1492, wo er mit seinem hinteren Haus genannt wird. Agnes wird als Witwe im Lagerbuch von 1522 und als Agnes Schweickerin 1525 im Herdstättenregister genannt; Wert ihres Hausbesitzes 150 fl.
Ihr Sohn war sicher der Gall, * um 1499, dem 1520 als erstem aus dem Geschlecht Vaut die Pfründ übertragen wurde, ebenso Michael, * um 1506, der als letzter die Pfründ nutzte. Vermutlich aber auch schon Johann Schwicker, der sich am 19.12.1513 in die Tübinger Matrikel einschrieb, * um 1496. Aus dem Lagerbuch von 1522 ergibt sich als Nachbesitzer von Gütern, die Agnes hatte, ein Demion Schweicker, der ein weiterer Sohn gewesen sein muss. Er war 1523 noch nicht wehrpflichtig, wurde 1536 gemustert und steuerte 1545 aus 550 fl.; er hatte damals zwei Knechte und eine Magd.
Das Alter dieser Kinder legt nahe, dass Gall Schweicker und Agnes nicht vor 1495 geheiratet haben.
Schweikhart, Prof. Dr. Michael wurde geboren um 1505/1506 in Cannstatt [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; gestorben am 18 Feb 1562; wurde beigesetzt in Stuttgart [70173],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland.
Beruf: 1473, Zuffenhausen [70435],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; Schultheiß 1473/1476, vielleicht auch noch 1477, alter Schultheiß 1486
Notizen:
Hans Vaut und Elisabeth Plieninger gehören zu den schwäbischen "Massenahnen" sind u.a. Vorfahren
des Dichters Friedrich Schiller (1759-1805) [3390/3391],
sowie des Lyrikers Friedrich Hölderlin (1770-1843),
des Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854),
des Dichters, Literaturwissenschaftlers, Juristen und Politikers Ludwig Uhland (1787-1862),
des Schriftstellers Wilhelm Hauff (1802-1827),
des Lyrikers Eduard Mörike (1804-1875)
des Literaturwissenschaftlers und Philosophen Friedrich Theodor Vischer (1807-1887) und
des Ökonomen und Sozialwissenschaftlers Gustav von Schmoller (1838-1917)
Wohnort: Wangen [73117],Göppingen,Baden-Württemberg,Deutschland; Bürgerstochter aus Wangen
Genannt: 1473, Untertürkheim [70327],Stuttgart,Baden-Württemberg,Deutschland; Mitinhaberin des Zehnthofs in Untertürkheim
Notizen:
Thilo Dinkel, Günther Schweizer "Schillers adelige Ahnen? -
Entmythologisierung der Elisabeth "von Plieningen"
Hans Vaut und seine Ehefrau Elisabeth treten in zahllosen Ahnentafeln und Ahnenlisten auf. Das Paar gehört zu den schwäbischen "Massenahnen". Der Familienforscher freut sich, hier eine Brücke zu einer adeligen Ahnengruppe gefunden zu haben. Er stützt sich dabei auf Publikationen und Berichte renomierter Historiker und Genealogen, so z.B. auf einen Aufsatz von Gerd Wunder über "Schillers adelige Ahnen" von 1958/59 , auf dessen Vortragsbericht von 1959 zum gleichen Thema oder auf dessen Zusammenstellung der entsprechenden "Ahnenlinie Schillers" in der Familiengeschichte "Die Schenken von Stauffenberg" von 1972. Gerd Wunder geht aus von den Befunden Richard Lauxmanns zur Familie Vaut (1930) und vor allem von einem Bericht von Hansmartin Decker-Hauff über "Vorfahren und Nachkommen von Hans Vaut und Elisabeth von Plieningen" (1958). Aber schon Ferdinand Friedrich Haber nennt im Rahmen der "Württemberg. Familien-Stiftungen" in der 1853 publizierten Bayer'schen Stiftung die Frau des Johannes Vaut "Elisabet, geb. Edle v. Plieningen". Dabei beruft er sich auf die gedruckten Vischerschen Ahnentafeln, Tab. II, von Johann Jakob Moser. Nun kann man aber bei Lauxmann auf S. 4 nachlesen, dass dort eben nicht "Edle von Plieningen" steht, sondern " Plieningerin". Aber auch Lauxmann zieht nicht die Konsequenzen daraus, sondern lässt sich von der vermeintlichen Adelsabstammung verlocken.
Ausgangspunkt, d.h. Probandin des adeligen Ahnenkreises ist in der Tat diese "Elisabeth von Plieningen", Ehefrau des Hans Vaut [3390] und angebliche Tochter des adeligen Paares Hans von Plieningen und der Adelheid Megenzer von Felldorf. Diese sind, vor allem durch die Monographie von Christine Bührlen-Grabinger über "Die Herren von Plieningen" (1986) urkundlich belegt: Hans von Plieningen urk. um 1390/1438, 1405 Edelknecht in Göppingen, 1424/35 Dienstmann der Grafen von Zollern, 1438 Richter in Wildberg, heiratet nach 1413 Adelheid Megenzer von Felldorf, urk. 1424/1435, Witwe des Albrecht Ast von Ergenzingen.
Entscheidend ist, dass es für die Herkunft der Elisabeth aus dem Adelsgeschlecht derer von Plieningen keinerlei Beleg, nicht einmal indirekte Hinweise gibt. Im Gegenteil: In den Original-Akten der Bayer'schen Stiftung (Universitätsarchiv Tübingen) wird Elisabeth bezeichnet als "Elisabeth Plieningerin von Wangen". Genau diese Formulierung findet sich auch in den von Thilo Dinkel schliesslich im Hauptstaatsarchiv Stuttgart aufgefundenen genealogischen Notizen von Gabelkofer (J1 Nr. 154 Umschlag 420 Vaut).
Darüber hinaus enthalten die genannten Kollektaneen der beiden Gabelkofer eine 107 Seiten umfassende Geschichte der Megenzer von Felldorf, in der auch die Ehe der Adelheid Megenzer mit Hans von Plieningen genannt wird, dabei aber ausdrücklich vermerkt ist, dass aus dieser Ehe keine Kinder bekannt sind: "Dieser Hans von Plieningen muß jeden und allem ansehenn nach ohne kinder verschiden sein". Auch aus diesem Grunde kann die "Elisabeth Plieningerin von Wangen" nicht als Tochter dieses Ehepaares angesehen werden.
Von den adeligen Vorfahren Schillers (und vieler anderer) dürfen wir uns also getrost verabschieden. Auch wenn das vielen schwer fallen wird, ist dieser adelige Ahnenkreis hier und in vielen anderen Ahnenlisten rigoros zu streichen, und zwar ohne Wenn und Aber. Elisabeth war keine Adelige "von Plieningen", sondern eine Bürgerstochter "Plieninger" aus Wangen bei Stuttgart."
Name:
nicht "Elisabeth von Plieningen", wie in vielen Ahnentafeln angegeben.
Notizen:
Die Kinder Conrad und Johann könnten auch Brüder oder Söhne des Bürgermeisters und Richters Conrad Vaut d.Ä. in Cannstatt gewesen sein.